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Untersuchungen an parasitischen Protozoen
aus Äquatorial -Afrika.
Erster Teil:
Hämogregarinen.
Von
Dr. H. SCHUBOTZ, Berlin.
Mit 4 Tafeln.
Während der zweiten, von Seiner Hoheit dem Herzog Adolf Friedrich
zu Mecklenburg in den Jahren 1910/11 nach Innerafrika geführten Expedition
hatte ich Gelegenheit, auch parasitischen Protozoen meine Aufmerksamkeit
zu widmen. Die Resultate dieser in Afrika begonnenen, im Zoologischen Univer-
sitätsinstitut in Berlin fortgesetzten Untersuchungen übergebe ich hiermit
der Öffentlichkeit.
Die hier mitzuteilenden Beobachtungen betreffen Hämogregarinen der
Cycloderma aiihryi, einer Schildkröte, und des Crocodilus nüoticus. Eine Be-
schreibung der im Magen afrikanischer Huftiere schmarotzenden Infusorien soll
binnen kurzem folgen.
Ich stellte meine Untersuchungen an verschiedenen Orten Innerafrikas an,
während des leider immer nur kurzen Aufenthalts in Standlagern, die zu Sammel-
zwecken eingerichtet waren. Eine nach meinen Angaben von der Firma F. A.
Lautenschläger zusammengestellte Ausrüstung ermöglichte mir, auch dort
im innersten Afrika, in einer Grashütte, welche die Stelle des heimischen Labora-
toriums vertrat, die in der Protozoentechnik eingebürgerten Beobachtungs- und
Konservierungsmethoden anzuwenden.
Zur Untersuchung gelangten frische und konservierte Ausstriche des
peripheren Blutes der Cycloderma auhryi und Blut- und Organausstriche des
Nilkrokodils. Ich kann daher genauere Angaben machen über die Morphologie
und die Agamogonie der in diesen Reptilien schmarotzenden Parasiten. Über
ihre Gamogonie, die sich wahrscheinlich in Egeln abspielt, vermag ich jedoch
Deutsche Zentralafrika-Expedition iqio,ii. I. I
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nichts zu sagen. Denn nur bei Crocodilus nüoticus fand ich mehrere von Herrn
Professor COLLIN - Berlin als Placobdella aegyptiaca bestimmte Egel, die aber
keine von mir mit Sicherheit als Gameten oder Sporozoiten zu deutende Hämo-
gregarinen enthielten. Auf diese Befunde komme ich später zurück und will
hier nur noch bemerken, daß sich die Gamogonie parasitischer Protozoen nur
durch Untersuchungen sicherstellen läßt, die sich auf den Zeitraum mindestens
eines Jahres erstrecken und das Experiment zu Hilfe nehmen, mithin aus dem
Arbeitsprogramm einer auf allgemeinere Ziele gerichteten Forschungsreise her-
ausfallen.
Bei den von mir angewandten Methoden war ich darauf bedacht, alle Aus-
strichpräparate, die zur Fixation und Färbung gelangten, stets feucht zu halten,
um dadurch die durch mangelhafte Technik — Trocknen über der Flamme —
bedingten Irrtümer in der Deutung des mikroskopischen Bildes auszuschalten.
Frische Präparate wurden mit Klebwachs umrandet.
Für die Konservierung wurde für die Mehrzahl der Ausstriche Sublimat-
Alkohol im Verhältnis 2 : i benutzt. Außerdem verwandte ich Osmium-
gemische nach den von FlEMMING und HERRMANN angegebenen Rezepten.
Die dadurch bewirkte Fixation war ebenfalls gut, ohne jedoch die durch Sublimat-
Alkohol zu übertreffen. Zur Färbung erwiesen sich diese Präparate wenig ge-
eignet, da die Osmiumsäure die Blutkörperchen zu stark zu schwärzen pflegte.
Versuche, diese Schwärzung durch Einwirkung von Wasserstoffsuperoxyd wieder
zu entfernen, führten zu keinem befriedigenden Resultat.
Als bestes Färbmittel für die von mir studierten Hämogregarinen erwies
sich Ehrlich s Hämatoxylin. Es ergab bessere, weil klarere Bilder als die eben-
falls von mir angewandten Methoden von Heidenhain, WEIGERT und Giemsa.
Schließlich will ich noch bemerken, daß sich alle von mir untersuchten
Hämogregarinen, mit Ausnahme der extrazellulären Stadien, verhältnismäßig
schwer färbten, sehr viel schwerer, als man es von anderen Blutparasiten ge-
wöhnt ist. Schuld daran trägt die für Farbstoffe schwer durchlässige Zysten-
membran, welche sämtliche intrazellulären Stadien umgibt. Sie ist namentlich
bei den Parasiten der von mir untersuchten Schildkröte sehr widerstandsfähig.
Deren Färbung gelingt schon bei frisch fixierten Präparaten nur mit ^lühe.
Ältere, in Alkohol aufbewahrte und nach der Rückkehr in die Heimat weiter-
behandelte konnte ich allein durch 24 Stunden lange Einwirkung des Farbstoffs
im Wärmschrank genügend färben.
Die Hämogregarinen der Kaltblüter gehören zu den am längsten bekannten
Parasiten der roten Blutkörperchen und sind in sehr zahlreichen wissenschaft-
lichen Aufsätzen behandelt worden. Dennoch war über ihren feineren Bau. über
ihre Entwicklung und systematische Stellung bis vor kurzem nur sehr wenig
bekannt. Die meisten Untersucher begnügten sich mit Notizen über ihr Vor-
kommen in bis dahin noch nicht untersuchten Wirtstieren oder mit einer kurzen
Diagnose einzehier Formen, unter denen sich nur sehr selten Entwicklungs-
stadien befanden.
Vermehrung durch Schizogonie wurde von HiNTZE, I^averan, Koidzumi
und Hartmann und Chagas beobachtet. Reichenow stellte bei der in der
Sumpfschildkröte schmarotzenden Haemogregarina stepanowi zuerst einen voll-
ständigen, mit Wirtswechsel verbundenen Entwicklungszyklus fest, nachdem
Siegel den Zeugungskreis dieser Form schon früher irrtümlich beschrieben
hatte. Beinahe gleichzeitig mit REICHENOW veröffentHchte ROBERTSON (1910)
die Beschreibung des Zeugungskreises von Haemogregarina nicoriae, der im wesent-
lichen ebenso wie der von H. stepanowi verläuft. Sowohl bei H. stepanowi wie
bei der in der Schildkröte Nicoria trijuga schwarotzenden Hämogregarine sind
die Zwischenwirte Egel, und zwar Placohdella catenigera und Ozohranchus shipleyi,
welche die durch Konjugation und Sporogonie entstandene neue Sporozoiten-
generation auf die Schildkröten übertragen. Diese beiden Arbeiten werfen
ferner Licht auf die systematische Stellung der Hämogregarinen, an deren Zu-
gehörigkeit zur Ordnung der Coccidien nun nicht mehr gezweifelt werden kann.
Neuere Bestrebungen gingen nämlich dahin, sie mit den Trypanosomen in
Beziehung zu bringen, und zwar auf Grund eines mehrfach beschriebenen,
chromatisch färbbaren Körnchens außerhalb des Kerns, das PROWAZEK u, a.
als funktionslos gewordenen Blepharoplast bezeichneten. Weiter unten wird
von diesem Gebilde ausführlich die Rede sein.
Angaben über die im Blute der Cycloderma aubryi schmarotzenden Hämo-
gregarinen sind nicht vorhanden. Eine von mir am Ubangi untersuchte ca. i m
lange Schildkröte dieser Art enthielt zahllose Parasiten in den Erythrocyten des
peripheren Blutes. Es mögen etwa 5% sämtlicher roter Blutkörperchen infiziert
gewesen sein. Diese Parasiten befanden sich fast ausschließlich im encystierten
Zustande. Junge, noch nicht in ein Blutkörperchen eingedrungene Agamonten
waren nicht häufig, und ältere, herangewachsene, die ihre Wirtszelle vorüber-
gehend verlassen hatten, noch viel seltener. Die Bewegungsart dieser freien
Formen ähnelt durchaus der von Coccidien und ist von mehreren Forschern
(Sambon 1908, 1909; Flu 1909) genau beschrieben worden, so daß ich hierauf
nicht weiter einzugehen brauche. Die Zystenhülle der in den roten Blutkörperchen
schmarotzenden Hämogregarinen ist schwer sichtbar. Am besten erkennt man
sie im Lieben, an Parasiten, die durch leichten Druck aus den Wirtszellen ent-
fernt worden sind. Als doppelt konturierte Membran erscheint sie indessen
niemals; um so auffallender ist ihre eingangs erwähnte Undurchlässigkeit für
Farbstoffe.
Die Mannigfaltigkeit der im Reptilienblut schmarotzenden Hämogregarinen
ist so groß und verwirrend, daß der Verzicht der meisten Untersucher dieser
Parasiten auf den Versuch, Einheit in diese Vielheit der Formerscheinungen
zu bringen, begreiflich erscheint. Sie begnügten sich mit der Unterscheidung
-~ 4 —
von Bohnen- und Schlangenformen. Prowazek, KoiDzrMi u. a. gingen
einen Schritt weiter. Sie unterschieden aus morphologischen, nicht entwicklungs-
geschichtlichen Gründen zwischen indifferenten, männlichen und weiblichen
Parasiten. Erst Reichenow und Robertson war es vorbehalten, durch Auf-
deckung der Entwicklungsgeschichte die Unterscheidung von männlichen und
weiblichen Formen zu begründen, wohingegen der indifferente Charakter einer
dritten Form noch nicht einwandfrei nachgewiesen werden konnte. Fußend
auf den Ergebnissen dieser jüngsten Arbeiten und unter Berücksichtigung aller
cytologischen Einzelheiten, komme ich zu dem Ergebnis, daß im Blute der
Cycloderma auhryi zwei verschiedene Hämogregarinenarten schmarotzen, die
hier beide einen Teil ihres agamen Entwicklungszyklus vollenden. Diese beiden
Hämogregarinenarten sind auf allen von mir gesehenen Entwicklungsstadien
unschwer voneinander zu unterscheiden und bisher noch nicht beschrieben.
Ich nenne daher die eine, wegen ihrer charakteristischen Eigentümlichkeit, auf
gewissen Stadien der Schizogonie gestreiftes Protoplasma zu besitzen : Haemogre-
garina striata, während ich mir die andere zu Ehren des um die Hämogregarinen-
forschung besonders verdienten Protozoenforschers Haemogregarina Reichenoui
zu benennen erlaube.
Haemogregarina striata mihi.
Haemogregarina striata ist auf dem jüngsten von mir beobachteten Mero-
zoitenstadium (Fig. i) 6 /< lang und 2V2 /' breit. Die Form dieses Merozoiten
ist eiförmig, das Plasma ist fein alveolär strukturiert und enthält in den Alveolen
ecken häufig sehr feine Körnchen. Letztere färben sich mit Hämatoxylin
dunkelblau und sind daher nicht als Volutinkugeln, die sich mit diesem Farb-
stoff violett zu färben pflegen, sondern als Mikrosome aufzufassen. Der Kern
der jungen Parasiten ist verhältnismäßig groß. Er nimmt oft nahezu die Hälfte
des Zelleibes ein, ist membranlos und besteht aus einem Haufen stark färbbarer
Chromatinkörnchen, die in einem feinen Liningerüst verteilt liegen. Unter
den annähernd gleich großen Chromatinkörnchen fällt nicht selten schon bei
sehr jungen Stadien (Fig. 26) ein etwas größeres Kernkörperchen auf, das an
der Peripherie des Kernes zu liegen pflegt und später eingehend beschrieben
werden soll. Diese jungen Merozoiten findet man oft frei im Blutserum.
Sie bewegen sich hier nach Art echter Gregarinen, bis sie auf einen für sie als
Wirtszelle geeigneten Erythrozyten stoßen (Fig. i). In diesen dringen sie in
einer von mir leider nicht beobachteten Weise ein und wachsen nun allmählich
bis zum reifen Agamonten heran. Im Verlaufe dieses Wachstums machen so-
wohl der Kern wie das Protoplasma verschiedene Umwandlungen durch.
Das Plasma zeigt bereits bei frühen, etwa 10 // großen Stadien eine über einen
Teü des Zelleibes verlaufende Längsstreifung. Diese Struktur betrifft nur die eine
Hälfte der durch den Kern annähernd in zwei Hälften geteilten Zelle, und zwar
ist es diejenige, welche bei der Bewegung des Parasiten nach vorn gerichtet ist.
— 5 —
Das Hinterende des Agamonten bewahrt dagegen sein alveoläres Aussehen.
Es wird bei zunehmender Größe des enz^^stierten Parasiten offenbar aus Gründen
des Raummangels umgeknickt und wächst dann parallel zum gestreiften Teile
weiter. So entstehen die zweischenkligen Formen, die „Schlangenformen" der
älteren Autoren, welche im peripheren Blut der befallenen Kaltblüter gewöhnlich
die Mehrzahl bilden. Sie werden bis 14 // lang und etwa 4 fi breit und weisen die
eigentümliche Längsstreif ung des Protoplasmas am ausgeprägtesten auf, so daß
auf diesem Stadium die Unterscheidung der nebeneinander im Blut der
Cycloderma auhryi schmarotzenden Hämogregarinenarten am leichtesten fällt
(Fig. 4 — 8). Da der Kern fast niemals an der geknickten Stelle, sondern regel-
mäßig ein wenig weiter nach vorn zu liegen pflegt, ist der gestreifte Teil des
Agamonten kürzer als der alveoläre. Ob diese Streifung auf dem Vorhandensein
differenzierter, fibrillärer Elemente beruht oder auf der reihenmäßigen An-
ordnung der Alveolenwände des Vorderendes, will ich dahingestellt sein lassen.
Für die letztere Deutung spricht das Vorkommen feinster Querverbindungen
zwischen den einzelnen Streifen. Jedenfalls dauert die Streifung nicht während
der ganzen Entwicklung des Parasiten an, sondern ist nur für das Wachstums-
stadium der Agamonten charakteristisch. Sie tritt zurück, sobald sich der
Parasit abrundet und die Kernteilung eintritt (Fig. 9 und 10). Die Zahl der
Streifen schwankt zwischen 5 und 8. Sie beginnen selten am äußersten Vorder-
ende, sondern gewöhnlich ein wenig dahinter und sind hier in ihrem Anfangsteil
stärker färbbar als in ihrem weiteren Verlauf. In den meisten Fällen reichen
sie, wie gesagt, bis zum Kern, können jedoch auch nur einen geringeren Teil
des Vorderendes einnehmen (Fig. 9 und 10).
Eine derartige fibrilläre Struktur ist bei Agamonten der Hämogregarinen
bisher noch nicht beschrieben worden. Dagegen fand Reichenow bei den
bohnenförmigen Mikrogametozyten der Haemogregarina stepanowi eine ähnliche
Struktur, die sich ebenfalls auf das eine Körperende beschränkt, aber sowohl
Längs-, als Schräg- und Querstreifung sein kann und als eine Sonderung des
Protoplasmas in abwechselnd hellere und dunklere Scheiben erscheint. Über die
Funktion dieser Streif ung konnte ich keine Gewißheit erhalten. Es liegt nahe,
sie mit der Bewegung der frei gewordenen Agamonten in Zusammenhang zu
bringen. Dem widerspricht aber der Umstand, daß sie bei solchen Stadien
(Fig. 24 und 25) sehr viel undeutlicher ist als bei enzystierten. Wenn sich die
herangewachsenen zweischenkligen Agamonten anschicken durch Einziehen des
einen Schenkels abzurunden und sich zur Teilung vorzubereiten, so ver-
schwindet die Streifung, und in den aus ihnen hervorgegangenen Bohnenformen
ist von ihr nichts mehr zu beobachten.
Der hinter dem Nukleus gelegene Teil der Agamonten ist ziemlich locker und
alveolär strukturiert. Zahlreiche feinste, als Mikrosome aufzufassende Körnchen
liegen in den Ecken und Wänden des alveolären Gerüstes. Andere, als Volutin zu deu-
tende tropfenförmige Reservestoffe des Kernes oder solche des Protoplasmas fehlen.
Der Nucleus dieser Agamonten liegt stets unweit des Knickes. Er hat
entsprechend den verschiedenen Entwicklungsstadien ein wechselndes Aussehen.
Am häufigsten anzutreffen und deshalb wohl als ein Ruhestadium des Kernes
aufzufassen ist ein oblonger Haufen sehr feiner, stark färbbarer Körnchen, die
durch ein feines Liningerüst miteinander in Verbindung stehen (Fig. 5). Nicht
selten scheint der Kern jedoch aus zahlreichen kleinsten Bläschen zusammen-
gesetzt zu sein, deren chromatische Wände eine achromatische Substanz um-
schließen (Fig. 6), oder aber der Kern erhält ein klumpiges Aussehen, dadurch
daß das anfangs fein verteilte Chromatin in größeren Kugeln zusammengeflossen
ist, die einen lückenlosen Haufen bilden (Fig. 9 und 10). Es ist von Interesse,
daß diese Kernform stets nur bei solchen zweischenkligen Agamonten vor-
kommt, deren Streifung im Verschwinden begriffen ist. Es dürfte sich hier
also weder um Vorbereitungsstadien für die Teilung oder um Degenerations-
formen handeln. Die hier beschriebenen heranwachsenden Agamonten findet
man hin und wieder auch als freie langgestreckte Würmchen im Blutserum
(Fig. 24 und 25). Ihre Länge beträgt 24 — 30//, ihre größte Breite etwa 4//,
Eine Kernmembran ist bei Haemogregarina striata auf keinem Stadium
nachweisbar. Bei den zweischenkligen, gestreiften Parasiten von eben ge-
schildertem Bau findet man im Kern selber oder in seiner Nähe mit großer
Regelmäßigkeit ein sehr merkwürdiges, mit Kernfarbstoffen stark tingierbares
Körperchen, das zum Kern in Beziehung steht, dessen Deutung als Karyosom
oder Nucleolus aber auf Schwierigkeiten stößt (Fig. 5 — 7). Dieses kompakte
kugelige oder eiförmige Körperchen ist etwa i // groß und liegt meist an der
Peripherie des Kernes, bald vor, bald hinter ihm, niemals aber so weit von ihm
entfernt wie der Blepharoplast der Trypanosomen vom Hauptkern. Anderer-
seits steht das Körperchen ähnlich wie der Blepharoplast bei gewissen
Tr3q5anosomen mit dem Kern zuweilen durch ein feines Fädchen in Verbindung
(Fig. 7). Nicht gerade häufig findet man es bei ausgesprochen zweischenkligen
Agamonten in die Mitte des Kernes gerückt (Fig. 8), in der Regel findet diese
Veränderung der Lage erst statt, wenn sich der Agamont durch Einziehung
seines hinteren Schenkels abrundet und sich so zur Teilung vorbereitet (Fig. 11).
Es eihebt sich nun die Frage nach der morphologischen Natur dieses Korns,
die, wie oben erwähnt, für die phylogenetische Ableitung der Hämogregarinen
von Wichtigkeit ist. Bereits SCHAUDINN wies, veranlaßt durch seine Beob-
achtungen an den Blutparäsiten des Steinkauzes, auf einen möglichen Zusammen-
hang aller Hämosporidien einschließlich der Hämogregarinen mit den Trypano-
somen hin und regte damit verschiedene Forscher zu \>rsuchen an, die Flagellaten-
natur der Hämogregarinen nachzuweisen. Fa.st alle diese Versuche gründeten
sich auf der Feststellung eines blepharoplastähnlichen Gebildes bei verschiedenen
Hämogregarinen. Ein solches beschrieb zum Beispiel ROBERTSON (1906) bei
einer Hämogregarine aus einem Python, was die Untersucherin veranlaßte, diese
Hämogregarine als Trypanosoma pA^thonis zu beschreiben. PROWAZEK (1907)
fand ein blepharoplastähnliches Gebilde bei H. platydactyli, und auch Carini,
der noch ganz neuerdings (1912) für die Doppelkernigkeit mancher Hämogre-
garinen eintritt, stützt seine Anschauung auf Befunde bei Hämogregarinen
aus Tupinamhis teguixin und Leptodactylus ocellatus. Reichenow steht diesen
Versuchen sehr skeptisch gegenüber. Der ihm geglückte Nachweis der völligen
Übereinstimmung des Entwicklungscyclus der H. stepanowi mit dem der
Coccidien führt ihn dazu, die Möglichkeit einer Verwandtschaft zwischen Hämo-
gregarinen und Trypanosomen in Abrede zu stellen. Er erklärt alle Beschreibungen
von Blepharoplasten bei dieser Hämosporidiengruppe für Verwechslungen mit ande-
ren Bestandteilen des Zelleibes teils mit Volutinkugeln, teils mit echten Nucleolen.
Um Volutinkugeln kann es sich bei H. striata nicht handeln. Diese bei
zahlreichen frei lebenden und parasitischen Einzelligen vorkommenden, von mir
selber bei Amoeha proteus (1905) genauer studierten Gebilde fehlen, wie gesagt,
H. striata gänzlich. Wenigstens habe ich sie auf keinem Stadium der Agamonie
beobachten können. Weniger leicht ist die Entscheidung, ob diese Körperchen
als echte Nucleolen oder aber als Kar^'osome resp. Blepharoplaste aufzufassen
sind. Mit den Karyosomen und den Blepharoplasten haben sie die Fähigkeit
gemein, ihre Lage zum Kern zu verändern. Sie verhalten sich hier ganz ähnlich
wie nach Hartmann s Beobachtungen der Blepharoplast von Proteosoma, der
ebenfalls zeitweilig in den Hauptkern hinein zu rücken vermag. Das physio-
logische Charakteristikum der Nucleolen ist dagegen, daß diese bei der Kern-
teilung keine aktive Rolle spielen , sondern sich in ihrem \^erlaufe auflösen,
um sich in den Teilungsprodukten neu zu bilden. Dieses scheint mir bei
H. striata der Fall zu sein. Wenn sich der Nucleus durch knäulförmige
Anordnung seiner chromatischen Substanz zur Teilung anschickt (Fig. 13 — 15),
ist von dem vorher sehr deutlichen Kernkörperchen nichts mehr zu
erkennen, und auch auf den späteren Kernteilungsstadien, wenn die Chro-
matinfäden auseinanderreißen (Fig. 18 — 22), fehlt jede Andeutung' von Centro-
somen. Diese Beobachtung halte ich für ausschlaggebend bei der Beurteilung
des Körperchens als einen echten Nucleolus.
Andererseits fanden HartMx^nn und Chagas (1910) in den Kernen von
Schlangenhämogregarinen stets ein Karj'osom, das bei der Agamonie eine aktive
Rolle spielt, und sind infolgedessen geneigt, auch das von Reichenow bei H.
stepanowi als Nucleolus beschriebene Kernkörperchen als ein Karyosom zu
deuten. Für die Entscheidung dieser, wie gesagt, für die phylogenetische Ab-
leitung der Hämogregarinen nicht unwesentlichen Streitfrage dürfte es also von
Wichtigkeit sein, daß auch bei anderen Angehörigen dieser Hämosporidienord-
nung Kernkörperchen vorkommen, die sich bei der Kernteilung passiv verhalten.
Die hier beschriebenen heranwachsenden Agamonten findet man hin und
wieder auch als freie langgestreckte Würmchenformen im Blutserum. Die Länge
der von mir gemessenen Exemplare betrug, wie erwähnt, 24 — 30/«, ihre Breite
etwa 4 // (Fig. 24 und 25). Gewöhnlich sind die freien Agamonten schwach
sichelförmig, das heißt ihre beiden Enden verjüngen sich und sind leicht gebogen
(Fig. 24). Sie können aber auch bei mehr gestreckten Formen abgerundet sein
und dadurch das würmchenähnliche Aussehen des Parasiten noch erhöhen.
Immer ist das bei der Bewegung nach vorn gerichtete Ende längsgestreift,
jedoch niemals so deutlich wie bei den encystierten zweischenkligen Agamonten,
eine Tatsache, die meines Erachtens für die Vermutung spricht, daß wir es hier
mit einer Protoplasmastruktur zu tun haben, die zur Fortbewegung des Organis-
mus in keiner Beziehung steht. Der Nucleus der frei beweglichen Parasiten ist
ähnlich wie derjenige, der am häufigsten auftretenden encystierten Formen aus
zahlreichen feinen chromatischen Körnchen zusammengesetzt. Diese pflegen
indessen nicht ganz gleichmäßig groß zu sein, so daß das oben beschriebene
Kernkörperchen unter ihnen nicht mit Sicherheit erkennbar ist. Außerhalb des
Kernes befindet es sich jedenfalls niemals. Auch die bei den zweischenkligen
Agamonten beschriebene klumpige Struktur des Nucleus ist bei diesen freien
Formten wieder zu finden, aber stets nur bei langgestreckten, nicht sichelförmigen
Parasiten mit abgerundeten Enden (Fig. 25).
Die P'rage, ob diese Agamonten ihre Wirtszellen auf normalem Wege ver-
lassen haben, um nach längerem, oder kürzerem Verweilen im Serum in neue
Erythrocyten einzuwandern, oder ob sie bei der Präparation aus ihnen entfernt
worden sind und im Serum zugrunde gehen, ist mit Sicherheit nicht zu ent-
scheiden. Ich neige der letzteren Auffassung zu, bewogen durch die Seltenheit
des Vorkommens freier Agamonten und ihre im Verhältnis zu den durchschnitt-
lich 19x11,« messenden Blutkörperchen der Schildkröte sehr erhebliche Größe.
Infolge ihrer Länge finden sie nur in geknicktem Zustand in den Erythrocyten
Platz. Dieser zweischenklige Zustand wird aber nach Reichenow und meinen
Beobachtungen bereits in früher Jugend durch Umbiegen des Hinterendes der
Parasiten ausgebildet und ist mit der Vorstellung eindringender, herangewachsener
Agamonten unvereinbar. Für die Auffassung dieser großen freien Agamonten
als Parasiten, die durch einen gewaltsamen Grund, zum Beispiel durch Zer-
quetschen der roten Blutkörperchen bei der Präparation, ihrer Wirtszelle beraubt
worden sind und die nun dem Verfall entgegengehen, spricht ferner die bei
ihnen oft zu beobachtende eigentümlich klumpige Struktur des Kerns, die,
verglichen mit den Kernen normaler zweischenkliger Parasiten, ganz den Ein-
druck der Desorganisation macht.
Die im peripheren Blut der Cyclodeyma auhryi zu beobachtenden Kern-
teilungsvorgänge der H. striata habe ich bereits gestreift. Sie beginnen damit,
daß das peripher oder extranucleär gelagerte Korn in das Zentrum des Kernes
rückt und daß dessen chromatische Substanz sich stark vermehrt (Fig. 11 und 12).
Die so umgewandelten chromatinreichen Kerne erhalten eine langgestreckte,
ovale Form. Wenn das in Fig. 13 abgebildete Stadium erreicht ist, ist das vorher
so deutliche Korn verschwunden und tritt auch im weiteren Verlauf der Kern-
teilung niemals wieder hervor. Das die Chromatinkörnchen tragende, anfangs
— 9 —
noch lockere Liningerüst bildet später einen dichten Fadenknäuel (Fig. 13 — 15),
aus welchem sich einzelne chromosomenähnliche Gebilde herausdifferenzieren
(Fig. 16 und 18). Durch Auseinanderweichen des Chromatins und durch all-
mähliche Verlängerung und schließHches Zerreißen der Fäden entstehen jene
Bilder einer primitiven Mitose, welche wir von zahlreichen Protozoenkernen
kennen (Fig. 19 — 22). Nach erfolgter Kernteilung ist die chromatische Substanz
zunächst in jeder Hälfte locker verteilt.
Bis zu diesem Stadium läßt sich die Agamogonie der H. striata im peripheren
Blut der Schildkröte verfolgen. Vermuthch findet sie im Knochenmark oder
in der ]\Iilz der Schildkröte ihren Abschluß. Alle weiteren Kernteilungsstadien,
die ich in den Erythrocyten des peripheren Blutes fand, muß ich auf Grund
sorgfältiger cytologischer Beobachtungen in den Entwicklungszyklus der
H. Reichenowi einreihen. Dagegen finde ich in meinen Präparaten nicht gerade
selten eigentümliche Parasiten, deren Zugehörigkeit zum Entwicklungszyklus
der H. striata mir wahrscheinHch ist, über deren Charakter ich jedoch nur eine
Vermutung äußern kann. Sie sind 9 /< lang und 3 — 4 /< breit und ihre Gestalt
ist bohnen- oder würmchenförmig. Ihr Protoplasma besitzt dieselbe lockere
Struktur wie das der Agamonten der H . striata auf demselben Entwicklungs-
stadium. Der für diese Agamonten so charakteristische Nucleus ist jedoch ent-
weder ganz (Fig. 31) oder bis auf einige feine Chromatinkörnchen (Fig. 30) ver-
schwunden, wohingegen sich das Kernkörperchen erhalten hat. Und zwar ist
es hier stets bis hart an das eine Ende des Zelleibes gerückt. Diese Parasiten
lassen sich ohne Schwierigkeit von den häufig zu findenden jüngeren Agamonten
ableiten, die ich in den Fig. 26 — 29 abgebildet habe. Letztere unterscheiden
sich von ihnen einzig und allein durch den Besitz des Nucleus, der aber auf
dem in Fig. 28 wiedergegebenen Stadium schon an Deutlichkeit verloren hat
und vielleicht in Auflösung begriffen ist. Daß diese Formen im Entwicklungs-
Z3^klus unserer Hämogregarine eine wichtige Rolle spielen, scheint mir aus ihrer
Häufigkeit hervorzugehen, ob aber meine Vermutung, daß es sich hier um
Gameten, und zwar um Macrogameten handelt, richtig ist, kann nur die Ver-
folgung ihres weiteren Schicksals im Wirte ergeben.
Soweit bis jetzt bekannt geworden ist, findet die Gametenbildung der
Hämogregarinen im peripheren Blut der Kaltblüter erst dann statt, wenn die
ungeschlechtliche Fortpflanzung längere Zeit vor sich gegangen ist. Bei
H. stepanowi z. B. entstehen nach Reichenow aus den zweischenkligen Para-
siten durch Agamogonie vier bis sechs JMerozoiten, die aber, nachdem sie in neue
Erythrocyten eingewandert sind, nicht wieder zweischenklig werden, sondern
zu ovalen Zellen heranwachsen und sich dabei mit immer größeren Mengen
Volutins beladen. Im erwachsenen Zustande sind sie kleiner als die zweischenk-
ligen Agamonten. Sie zerfallen in zwei bis neun sehr kleine, mit einem kleinen
Kern und sehr vielen Volutin versehene Merozoiten, welche die jungen Gameto-
cyten darstellen. Ihr Kern wird entweder chromatinreich, während das Volutin
verschwindet, und es bilden sich so Microgametocyten, oder aber der Kern bleibt
klein und das Volutin erhalten, und es entstehen Macrogameten. Im Kern der
letzteren tritt, während sie heranwachsen, ein Binnenkörper auf.
Nach diesen bei einer anderen Schildkrötenhämogregarine gemachten Be-
obachtungen liegt der Gedanke nahe, daß die von mir geschilderte Agamogonie
der H. striata diejenige ist, welche zur Gametenbildung führt, also eine Gameto-
gonie, während die eigentliche propagative Fortpflanzung in irgendeinem inneren
Organ vor sich geht. Die verhältnismäßige Chromatinarmut der hier beschrie-
benen Agamonten läßt eine geringe Zahl von Merozoiten vermuten, die gerade
charakteristisch ist für die Gametogonie, wohingegen die gewöhnliche Agamo-
gonie nach Robertson und Reichenow zu erheblich zahlreicheren ]\Ierozoiten
führt. Diese Überlegung im Verein mit der iVhnlichkeit zwischen den Macro-
gameten der H. stepanowi und den von mir soeben beschriebenen Parasiten
stützen meine Vermutung, daß es sich auch hier um Geschlechtsformen w^eib-
lichen Charakters handelt.
Haemogregarina Reichenowi nov. spec.
Diese neue Hämogregarine fand ich in den Erythrocyten des peripheren
Blutes von Cycloderma auhryi beinahe in derselben ]Menge wie die eben geschil-
derte Haemogregarina striata. Das am häufigsten anzutreffende Stadium ist
ein encystierter zweischenkliger Agamont (Fig. 34), der die morphologischen
Eigentümlichkeiten der Art am ausgeprägtesten zeigt und mit dessen Be-
schreibung ich daher beginnen will. Er ist durchschnittlich 12 /» lang und in der
Mitte des Zelleibes 4 /< breit. Seine beiden gleich langen Schenkel sind stets
dicht aneinandergepreßt, so daß eine sich nach dem freien Ende ein wenig ver-
jüngende Bohnenform entsteht. Die Struktur des Protoplasmas ist wie bei
H. striata fein alveolär, indessen ist hier die zähflüssige Gerüstsubstanz im Ver-
hältnis zum dünnflüssigen Inhalt stärker ausgebildet, worauf die im ganzen
dichtere Struktur beruht. Die für die gleichen Entwicklungsstadien der H. striata
charakteristische Läugsstreifung findet sich hier niemals. Auch Einschluß-
körper des Protoplasmas, Volutinkugeln usw. fehlen dieser wie allen anderen
Entwicklungsformen des Parasiten. Der Kern liegt in dem etwas dickeren
vSchenkel ein wenig vor der Umbiegestelle. Er ist oval und massiger als der lockerer
gefügte chromatin ärmere der H. striata. Auch er scheint keine Kernmembran
zu besitzen, jedoch liegen feine Chromatinkörnchen in seiner Peripherie regel-
mäßig verteilt, so daß eine Kernmembran zum mindesten leicht vorgetäuscht
wird. Infolge seines dichten Gefüges sind seine inneren Bau Verhältnisse schwer
erkennbar. Er scheint aus einem dichten Liningerüst zu bestehen, w^elchem
das Chromatin in Gestalt gleich großer Körnchen eingelagert ist.
Die kompakte Struktur des Protoplasmas sowohl wie des Kernes ermög-
lichen die Unterscheidung der H. Reichenoim von H. striata schon auf dem
— II —
Merozoitenstadium. Die kleinsten von mir beobachteten Merozoiten der
H. Reichenowi waren etwa 4 // lang und 2V2 ." breit (Fig. 32). Ihr Kern besteht
aus einer Gruppe dicht aneinandergelagerter Chromatinkörnchen, die erheblich
größer, aber weniger zahlreich sind als die der kleinsten H. striata-'MQrozoiten.
Diese im Blutserum nach Coccidienart umhergleitenden Merozoiten wandern
in die roten Blutkörperchen ein, encystieren sich und wachsen unter frühzeitiger
Umbiegung des Hinterendes (Fig. 33) zu den großen zweischenkhgen Formen
von eben beschriebenem Bau heran. Während der Ausbildung des zweiten
Schenkels wird die Cystenhülle des Parasiten an der konkaven vSeite ein wenig
abgehoben und erscheint dann als feine durchsichtige, an der Oberseite ein wenig
gefaltete Membran. Trotz ihrer Feinheit ist sie für Farbstoffe ebenso schwer
durchlässig wie die der H. s^rmto-Agamonten. Nur für ein einziges, später zu
beschreibendes Stadium gilt dies nicht, worauf ich zurückkommen werde. Die
weitere zur Agamogonie führende Entwicklung der Agamonten macht sich in
erster Linie durch Veränderungen der Kernstruktur geltend. Der Kern streckt
sich mehr in die Länge und in seinem Innern treten gewisse stark färbbare
Körnchen (Binnenkörper) hervor. Sie können durch Verschmelzung ein die
ganze Länge des Kernes ausfüllendes Stäbchen bilden (Fig. 35) oder als zwei
oder mehr (Fig. 36) große oder kleinere Kügelchen auftreten (Fig. 38 — 42).
Immer sind diese Kernveränderungen von einer starken Zunahme der chroma-
tischen Substanz begleitet.
Die Veränderungen des Protoplasmas, welche der Agamogonie voranzugehen
pflegen, bestehen ebenso wie bei H. striata im wesentlichen im Wiedereinziehen
des zweiten Schenkels, woraus die derbe Bohnenform der reifen Agamonten
entsteht. Andere plasmatische Veränderungen lassen sich zunächst nicht wahr-
nehmen. Die unmittelbar vor der Agamogonie stehenden Parasiten sind durch-
schnittlich 12 /< lang und 5 // breit und besitzen einen ungewöhnlich großen
Kern, der den größten Teil des Zelleibes einnimmt (Fig. 43). Aus ihm gehen
durch mehrfach wiederholte Teilungen schließlich 14 Merozoitenkerne hervor.
Der große Chromatinreichtum und die kompakte Struktur des Kernes legen
die Vermutung nahe, daß die Kernteilungen nach dem Modus der einfachen
Durchschnürung erfolgen. Indessen fand ich in meinen Präparaten Bilder, die
durchaus als eine primitive Mitosis gedeutet werden müssen. Der in Fig. 46 ab-
gebildete Agamont enthielt 7 Kerne, von denen der eine in Teilung begriffen
ist. Sein Chromatin hat sich in zahlreiche winzige, kokkenförmige Chromosomen
aufgelöst, die in zwei parallelen Reihen gelagert, das Büd einer Äquatorialplatte
täuschend ähnlich wiedergeben. Der übrige für die Mitosis charakteristische
Kernteilungsapparat, Centriolen und Spindeln, fehlt jedoch. Die Höchstzahl
der von mir beobachteten Merozoitenkerne ist vierzehn. Ich fand sie so oft, daß
ich geneigt bin, sie für konstant zu halten. Die Merozoitenkerne sind anfangs
kuglig und liegen annähernd gleichmäßig im Plasma des Agamonten verteilt.
Bevor der Zelleib sich zum Zerfall anschickt, wandern die Kerne in seine Enden,
ordnen sich in zwei parallele Reihen zu je sieben und nehmen dabei eine läng-
liche Stäbchenform an (Fig. 45 und 49). Auch die Agamogonie der H. Reichenowi
wird ebenso wde die der H. striata in einem inneren Organ der Schildkröte be-
endet. Weiter vorgeschrittene Stadien als die eben beschriebenen, waren im
peripheren Blut nicht zu entdecken.
Wie schon gesagt, beträgt die Größe der am häufigsten anzutreffenden, in
Kernteilung begriffenen Agamonten durchschnittlich 12 X 5 f.i , es gibt aber auch
nicht selten Formen, die sow^ohl kleiner als größer sind, als diese wohl als Norm
aufzufassende ^Mehrzahl. Einige der kleinen, etwa 10 /< großen Agamonten habe
ich in den Fig. 50 — 52 abgebildet. Für sie ist zweierlei charakteristisch. Die
Kernteilung erfolgt hier, wie Fig. 50 beweist, in allerprimitivster Weise. Die
stark vermehrte, chromatische Substanz fließt einfach auseinander und ist
hier im Begriff, sich an den Polen des Zelleibes zu neuen Kernen zu kondensieren.
Der eine der beiden in Bildung begriffenen Tochterkerne zeigt teilweise eine
ganz ähnliche alveoläre Struktur wie das Plasma selber. Chromatische und
achromatische Kernsubstanzen verhalten sich wie Alveolenwände zum Inhalt.
Ferner entstehen durch aufeinanderfolgende Kernteilungen nicht wie bei nor-
malen Agamonten 14 Kerne, sondern viel weniger, anscheinend nur die Hälfte.
Die in den Fig. 51 und 52 wdedergegebenen Teilungsstadien sind vorgeschrittene,
denn ihre Kerne haben bereits die Stäbchenform angenommen und der Zelleib
ist im Begriff, sich zu zerklüften.
Häufiger als diese kleinen Teilungsstadien trifft man im peripheren Blut
Parasiten, die durch ihre Größe, 15 — 18 ^t Länge und 6 — 10 jx Breite, imponieren.
Auch sie befinden sich ausschließlich in encystiertem Zustand, aber ihre dünne
Cystenhülle ist für Farbstoffe leichter durchlässig als die der anderen Parasiten.
Sie färben sich unter allen encystierten Formen am schnellsten; Ihr Protoplasma
ist ebenso gleichmäßig alveolär strukturiert wie das der gewöhnlichen Agamonten
der Haemogregarina Reichenowi, und auch ihr großer Nucleus zeigt deren mas-
sigen, chromatinreichen Aufbau. Ihre Gestalt ist in den weitaus meisten Fällen
würmchen- oder bohnenförmig. Hin und wieder trifft man aber auch hier
zweischenklige Stadien (Fig. 53). Diese Stadien leiten ungezwungen zu den
normalen Agamonten der H. Reichenowi über, eine Ableitung, die ferner durch
die übereinstimmende Plasma- und Kernstruktur beider Parasitenformen in
hohem Grade wahrscheinlich gemacht wird. Der große Chromatinreichtum des
ruhenden Kernes gibt ihm das Aussehen einer eiförmigen bis kugligen Masse,
über deren Struktur nichts weiter zu sagen ist. Die Vorgänge, welche eine Kern-
vermehrung zum Ziel haben, beginnen damit, daß die Oberfläche des Kernes
Einkerbungen zeigt, die vielleicht als Anordnung der chromatischen Substanz
in eine Knäulform zu deuten ist (Fig. 54), Später sieht man ihn radiär zerklüftet
(Fig. 55), und kurz vor der Teilung erscheint er als ein Haufen ziemlich kurzer
Chromosomen (Fig. 56). Einen Kern im eigentlichen Momente der Teilung
habe ich in meinen Präparaten nicht entdecken können,, jedoch läßt das in
— 13 —
Fig. 56 wiedergegebene Kernbild kaum einen anderen Teilungsmodus zu, als die
bei den gewöhnlichen Agamonten (vgl. Fig. 46) beobachtete primitive Mitose.
Sie scheint sehr rasch zu verlaufen, denn bei allen von mir gesehenen weiteren
Kernteilungsstadien war sie bereits vollendet. Das Endprodukt dieser auf-
einanderfolgenden Kernteilungen ist ein Parasit mit 14 kleinen Kernen, die
jedoch niemals kuglig sind wie die der häufigeren Agamonten, sondern bereits
vor ihrer Wanderung an die Pole des Zelleibes die plumpe vStäbchenform be-
sitzen (Fig. 59 — 61).
Die weite Übereinstimmung dieser großen Parasiten in bezug auf die
gleichmäßige alveoläre Struktur des Protoplasmas und den kompakten Bau
des Kernes mit der als Agamonten der H. Reichenowi beschriebenen Formen
weisen auf einen Zusammenhang dieser beiden Kntwicklungsstadien hin,
und das \^orkommen großer zweischenkliger Formen machen ihre Ableitung
von den Agamonten der H. Reichenowi in hohem Grade wahrscheinlich. Welche
Rolle aber diesen großen Parasiten und den oben beschriebenen kleinen im
Kntwicklungscyklus der H. Reichenowi zukommt, ist nicht mit Sicherheit zu
sagen. Die Tatsache, daß sowohl bei den am häufigsten auftretenden mittleren,
als auch bei den großen Formen durch aufeinanderfolgende Kernteilungen nach
Art einer primitiven Mitose die gleiche Anzahl von Kernen, nämlich vierzehn,
entsteht, spricht dafür, daß beide Formen gewöhnliche, merozoitenbildende
Agamonten sind, und daß die eine aus irgendwelchen unbekannten Gründen
erheblich größer wird als die andere. Derartige Beobachtungen sind auch
gelegentlich von anderen Forschern (vgl. Reichenow, 1. c.) berichtet worden.
Anders verhalten sich indessen die kleinen, nur 5 — 7 Merozoiten produ-
zierenden Agamonten, Wie ich bereits erwähnte, hat Reichenow bei H. stepanowi
beobachtet, daß die Zahl der durch Agamogonie entstehenden Merozoiten, die
anfangs 24 beträgt, sich bei fortschreitender Infektion verringert, bis schließlich
nur noch 4 — 6 gebildet werden, und daß dieser Modus der Agamogonie die
Bildung geschlechtlich differenzierter Formen einleitet. Wenn man nun be-
denkt, daß die von mir untersuchte große Schildkröte offenbar schon längere
Zeit infiziert gewesen ist — darauf deutet das zahlreiche V'orkommen der gewöhn-
lich auf die inneren Organe beschränkten Agamogonie — , so liegt es nahe, die kleinen
Agamonten für solche zu halten, welche die Bildung von Gameten einleiten.
Freie Entwicklungsstadien der H. Reichenowi fand ich, abgesehen von den
jungen ]Merozoiten, die noch auf der Suche nach einer geeigneten Wirtszelle
waren, niemals im Blut der Schildkröte. Es ist also mit Sicherheit anzunehmen,
daß diese Hämogregarinenart den ganzen agamen Teil ihres Entwicklungscyklus
in ein und demselben Blutkörperchen vollendet,
Haemogregarina Pettiti Thlroux.
BöRNER (1901) ist der erste der wenigen Forscher, die sich bisher mit dem
Studium der im Blute von Krokodilen schmarotzenden Hämogregarinen befaßt
— 14 ~
hat. Er beschrieb als H. crocodilinoruni einen von ihm in den Erythrocyten,
seltener in den Leukocyten des Crocodilus frontatus und Alligator mississippieusis
entdeckten Parasiten. Leider sind seine Beschreibung und seine Abbildungen
nicht derart, daß man danach entscheiden kann, ob die von ihm benannte
Hämogregarine mit den in anderen Krokodilen lebenden identisch ist oder nicht.
Infolgedessen fühl sieht Thiroux (1910) mit Recht veranlaßt, eine von ihm im
Blut des Nilkrokodils gefundene Art als H. Pettiti neu zu benennen. Er beschreibt
diese Art als ein im erwachsenen Zustand — vermutlich meint er das Agamonten-
stadium — , S,^ /.t langes und 2),^ /' breites einfaches oder zvveischenkliges Würm-
chen, dessen Kern am häufigsten an einem Ende liegen soll. Teilungsstadien
beobachtete er nicht. Abbildungen gibt er seiner kurzen Notiz nicht bei, so daß
es auch nach dieser Beschreibung nicht möglich ist, die H. Pettiti wiederzu-
erkennen. Wenn ich die von mir im folgenden zu schildernde Hämogregarina
dennoch für H. Pettiti halte, so geschieht es weniger auf Grund der Diagnose
Thiroux', von der eigentlich nur die Größenangabe von Wert ist, als wegen
ihres Vorkommens im Blute des Nilkrokodils. Ich vermute, daß sich auch die
Bemerkungen von Koch (1906), Minchin, Gray und TUI.LOCH (1906), die ge-
legentlich ihrer Untersuchungen über die Schlafkrankheit Hämogregarinen im Blut
der Viktoriasee-Krokodile fanden, auf H. Pettiti beziehen. Dasselbe gilt m. E. auch
für die Notizen von Balfour und Wennyon und vielleicht auch für die von
DuTTON, TODD und ToBEY, obwohl letztere geneigt sind, das von ihnen am Kongo
untersuchte Krokodil für Crocodilus cataphractus zu halten. So verhältnismäßig
zahlreich die Angaben über die Hämogregarinen des Nilkrokodils auch sind,
so enthält doch keine eine genügende Diagnose der Art. Mit der einzigen Aus-
nahme des Aufsatzes von Thiroux handelt es sich bei allen Autoren um bei-
läufige Notizen von Beobachtungen, die im Laufe anderer Untersuchungen ge-
macht wurden. Insbesondere wurden Teilungsstadien bisher von keinem
Forscher beschrieben.
Mein Material entstammt drei von mir am Bahr Keeta im französischen
Schari-Tschad-Gebiet erbeuteten Nilkrokodilen. Der glückliche Umstand, daß
die Sandbank, auf welcher ich die Krokodile schoß, in unmittelbarer Nachbar-
schaft meines Standlagers gelegen war, ermöglichte es mir, nicht nur Ausstrich-
präparate des peripheren Blutes, sondern auch Organausstriche lebend und
konserviert zu studieren. Die hierbei angewandten Methoden sind dieselben,
die einleitend beschrieben worden sind. Das größte Krokodil war ein halb er-
w^achsenes, 2,50 m langes Exemplar, das kleinste hatte nur 70 cm Länge, muß
aber, mit Rücksicht auf das langsame Wachstum dieser Echsen, gleichfalls
bereits als ein mehrere Jahre altes Tier angesehen werden, was bei der Be-
urteilung der Parasiten von Wichtigkeit ist. Das nicht mehr ganz jugendliche
Alter der Krokodile schließt eine Neuinfektion eines der drei Tiere mit ziemlicher
Bestimmtheit aus, woraus sich die Tatsache erklärt, daß alle drei Krokodile
dieselben Entwicklungsstadien der Hämogregarinen enthielten. Sowohl die
— 15 ~
roten Blutkörperchen des peripheren oder dem Herzen entnommenen Blutes,
wie die der Leber und Milz waren in großer Zahl infiziert, wenn auch nicht in
so außerordentlicher Menge, wie ich es bei der Cycloderma auhryi fand.
Im frischen, ungefärbten Präparat erscheint das Plasma der Agamonten
fein und gleichmäßig granuliert, das heißt zahlreiche, dem Gerüstwerk ein-
gelagerte Microsome verdecken die alveoläre Struktur fast vollkommen. Auch
der Kern ist im Leben nicht deutlich zu erkennen. Er markiert sich einzig und
allein als eine helle, etwa in der Mitte des Zelleibes gelegene Zone. Irgendw^elche
Bewegungserscheinungen habe ich an in Blutkörperchen schmarotzenden Tieren
nicht wahrnehmen können. Im Serum herumkriechende Agamonten findet
man sowohl in Ausstrichen des peripheren Blutes wie in denen von Leber und
Milz so häufig, daß ich an ihre Befreiung auf normalem Wege, d. h. durch frei-
williges Verlassen der Wirtszelle, glauben muß, und nicht die von Reichenow
vertretene Ansicht teilen kann, daß sie stets nur durch einen Zwischenfall, sei
es Auseinanderfallen des Blutkörperchens oder Zer- . . . . ^
quetschen desselben bei der Anfertigung des Aus- ,'* *'• .
Striches frei werden. In Präparaten, die mit Vaseline
umrandet sind, bleiben die freien Agamonten stunden- >. >. .
lang am Leben. Ihre Vorwärtsbewegung ist nicht wie \ \ /
bei anderen Hämogregarinen ein gleichmäßiges, durch
Ausscheidung eines Schleimstiels bewirktes Dahin-
gleiten, sondern das verjüngte Hinterende dieser Aga-
monten macht dabei sehr eigentümliche, in gleichen,
etw^a sekundenlangen Abständen erfolgende pendelnde
Bewegungen. Diese Ausschläge geschehen ruckweise
und ziemlich heftig (vgl. Textfigur). Sie sind mit den
Schlägen einer Fischschwanzflosse vergleichbar und meiner Ansicht nach wohl
geeignet, den kleinen Körper in dem flüssigen JMedium vorwärts zu treiben.
Die Absonderung eines Gallertstieles würde dieser pendelnden Bewegung nicht
nur hinderlich sein, sondern sie vermutlich ganz ausschließen, und in der Tat
habe ich von einer .solchen Schleimabsonderung auch nichts bemerkt. Diese
Beobachtung ist deshalb von besonderem Interesse, weil sie unter allen Sporozoen
den einzigen Fall betrifft, in welchem sich freie Parasiten anders fortbewegen
als durch Ausscheidung eines Gallertstrangs.
Bei der Durchsicht meiner gefärbten Präparate gelang mir die Auffindung
einer Gruppe von Parasiten, deren durchaus gleiche Größe, Form und Anordnung
ohne weiteres verrät, daß wir es hier mit Merozoiten zu tun haben, die im Be-
griffe sind, das eben zerfallene Blutkörperchen, von dem keine Spur mehr zu
erkennen war, zu verlassen (Fig. 62). Es waren sechs würmchenförmige, 7 /t
große, annähernd parallel gelagerte Keime mit feinem alveolären Plasma und
ziemlich großem, in der Mitte des Zelleibes liegendem Kern. Dieser besitzt einen
bläschenförmigen, alveolären Bau und enthält eine geringe Anzahl von Chro-
\J
— i6 —
matinkörncheii. Irgendwelche Binnenkörper, seien es nun Niicleolen, Karyosome
oder Centriolen, heben sich unter den Chromatinkörnern nicht hervor. Die frei
gewordenen Merozoiten dringen nach kürzerem oder längerem Verweilen im Serum
in rote Blutkörperchen ein, wie das durch die Fig. 63 veranschaulicht wird. Nach
vollendetem Eindringen umgeben sie sich mit einer feinen C3^stenhülle, die aber
meistens nur dann erkennbar ist, wenn sich der Parasit, wie in Abbildung 64,
durch leichte Schrumpfung ein wenig von der Membran zurückgezogen hat.
Im Verlauf des weiteren Wachstums sieht man in der Cystenmembran, und zwar
stets an der konkaven Seite des schwach sichelförmigen Parasiten, ein stäbchen-
bis tropfenförmiges Gebilde auftreten, das sich ähnlich färbt wie das Chromatin
des Kernes, Von anderen Hämogregarinenforschern sahen nur NEUMANN
(1909) und Reichenow (1910) ein ähnliches Körperchen. Neumann fand es
mit großer Regelmäßigkeit bei Hämogregarinen aus dem Blut von Torpedo
ocellata und beschreibt es als scheinbar an der Außenwand gelegenes, halbkugel-
förmiges Gebilde von ähnlicher Farbe wie das Chromatin. Über seine Bedeutung
äußert er sich nicht. Reichenow findet diesen Körper regelmäßig bei ganz
frischen Infektionen, bei vorgeschrittenen dagegen nicht so allgemein. Der
Umstand, daß Reichenow bei manchen jungen Merozoiten mit , .initialen"
Kernen einen Nucleolus nachweisen konnte, der mit dem Auftreten dieses
Körperchens verschwand, veranlassen ihn zu der Annahme, daß das tropfen-
förmige Körperchen der ausgestoßene Nucleolus sei, daß hier also eine Art
Kernreduktion vorläge. Allerdings stünde, wie REICHENOW selbst hinzufügt,
das ungleiche Verhalten beider Körper gegenüber Farbstoffen — der Nucleolus
färbt sich nur schwach, das Tröpfchen jedoch sehr kräftig — dieser Auffassung
entgegen.
Ich selber beobachtete den fraglichen Körper bei zweischenkligen Pa-
rasiten niemals, um so häufiger bei heranwachsenden Bohnenformen. Unter-
schiede in der Kernstruktur, wie sie Reichenow beschreibt, d. h. eine erheblich
vergrößerte Durchsichtigkeit oder ähnliche auf eine Kernreduktion hinweisende
Erscheinungen, konnte ich nicht feststellen. Im Gegenteil, das anfangs nicht
sehr reichlich vorhandene Chromatin nimmt mit dem Wachstum der Merozoiten
zu und macht die Kerne gerade der Parasiten, welche das tröpfchenförmige
Gebilde besitzen, gewöhnlich undurchsichtiger als die der jungen Anfangsstadien
(Fig. 65 — 67). Einen Nucleolus finde ich dagegen nicht selten im Kerne von
Parasiten, die das Gebilde gleichzeitig aufweisen (Fig. 67), und ebenso häufig in
solchen, die es schon nicht mehr besitzen (Fig. 68), woraus mir mit Sicherheit
hervorzugehen scheint, daß die von Reichenow vermutete Identität beider
Körper nicht besteht.
Die ganz konstante Lage des Tröpfchens in der Cystenhülle spricht vielmehr
dafür, daß wir es hier mit einem Stoffwechselprodukt zu tun haben, das vorüber-
gehend während des lebhaftesten Wachstums auftritt. In seinem kürzlich im
Handbuch der pathogenen Protozoen erschienenen zusammenfassenden Dar-
— 17 —
Stellung der Hämogregarinen hält Reichenow (1913) übrigens die Kernnatur
des Tröpfchens nicht mehr in vollem Umfange aufrecht, sondern erörtert eben-
falls die Möglichkeit, daß es ein Stoffwechselprodukt ist. Bei ausgebildeten
zweischenkligen Agamonten fand ich, wie gesagt, dieses Körperchen niemals,
und auch Reichenow scheint es, nach seiner Tafel zu urteilen, bei diesen
Formen vermißt zu haben, wenigstens zeichnet er es nur bei Parasiten, deren
zweiter Schenkel noch im Wachstum begriffen ist.
Die größten zweischenkligen Agamonten messen 9 — 10 /' in der Länge und
3 — 4 u in der Breite. Ihre Schenkel liegen gewöhnlich dicht aneinandergepreßt
in einer Cystenhülle, die am freien Ende der Schenkel gut erkennbar zu sein
pflegt (Fig. 70). Doppelinfektionen sind ziemlich häufig zu beobachten und
können alle möglichen Kombinationen der Entwicklungsstadien betreffen.
In einem Falle fand ich sogar vier junge Merozoiten in ein und demselben Blut-
körperchen (Fig. 73), Auch ringförmig zusammengebogene Agamonten kommen
hin und wieder vor (Fig. 72). Sie geben einen Hinweis für die Art und Weise,
wie die Parasiten frei werden, nämlich durch Auseinanderbiegen der Schenkel
und Sprengen des Blutkörperchens (Fig. 72). Der in Fig. 74 abgebildete zwei-
schenklige Agamont hat sich vermutlich gerade auf diese Weise befreit und ist
im Begriff, sich in ein langgestrecktes Würmchen zu verwandeln. Die freien
Agamonten sind auch in mit aller Sorgfalt angefertigten Ausstrichpräparaten
des peripheren Blutes ziemlich häufig, so daß man wohl in der Art ihrer Be-
freiung einen natürlichen Vorgang sehen muß. Ob sie aber befähigt sind, wieder
in neue Erythrocyten einzuwandern, erscheint mir mit Rücksicht auf ihre
Größe — ihre Länge beträgt 15 — 18 /' , die der Erythrocyten der Krokodile nur
15 — 16 ,u — zweifelhaft.
Bemerkenswert ist, daß die frei im Serum anzutreffenden Agamonten
einen chromatinreicheren Kern besitzen als die im Blutkörperchen schmarotzen-
den (Fig. 75). Bei diesen ist der Nucleus nicht nur verhältnismäßig klein, sondern
er enthält auch nur wenige chromatische Körnchen und wird in dieser Beziehung
von jedem der 6 — 8 Merozoitenkerne übertroffen, die sich aus ihm entwickeln.
Die Stadien, auf denen die Chromatinvermehrung einsetzt, sind mir trotz eifrigen
Suchens entgangen , Ich kann infolgedessen auch nicht sagen, ob sie von Ver-
änderungen im Plasma begleitet werden. Reichenow (1910), der bei H. stepanowi
ähnliche Verhältnisse beobachtete, bringt die Vermehrung des Chromatins mit
dem Auftreten von Volutinkörnern im Plasma in Zusammenhang, die er für
das Reservematerial hält, aus dem sich die chromatische Kernsubstanz ergänzt.
Da ich dieselbe Färbungsmethode anwendete wie er, kann ich mit Bestimmtheit
angeben, daß Volutin weder in den sich zur Teilung vorbereitenden Agamonten,
noch in irgendeinem anderen von mir gesehenen Entwicklungsstadium der
Haemogregarina Pettiti vorkommt.
Die die Kernteilung vorbereitenden Phasen, welche einsetzen, nachdem
der Agamont seinen zweiten Schenkel wieder eingezogen und sich dadurch
Deutsche Zentralafrika-Expedition igio/ii. I. 2
erheblich verdickt hat, werden durch die Fig. 76 — 79 zur Anschauung gebracht.
Alle diese Parasiten — in Fig. 76 handelt es sich natürlich um den größeren —
besitzen zunächst einen sehr viel helleren Körper als die zweischenkligen Formen,
Die Alveolen des Plasmas sind erheblich weiter geworden und alle Reservestoffe
sind aus ihm verschwunden, vermutlich zwecks Anreicherung der chromatischen
Kernsubstanz, sicherlich aber unter Umgehung von Volutinbildung. Der Um-
fang des Nucleus (Fig. 76) hat sich erheblich vergrößert. In ihm tritt ein lockeres,
stark färbbares Gerüst hervor, das aus eng aneinanderliegenden größeren und
kleineren Chromatinkörnchen besteht. Ein karyosomähnliches Gebilde konnte
ich auf diesem Stadium nicht wahrnehmen. Dagegen ist ein solches auf einem
späteren sehr deutlich (Fig. ']']). Es liegt hier an der Außenseite der Kern-
peripherie und besteht aus einem schwächer färbbaren, plastinartigen, kugligen
Hüllkörper, der ein stark färbbares Körnchen umschließt, ist also ein Amphi-
nucleolus im Sinne Dofleins. Seine Lage an der Außenseite des Kernes macht
es in hohem Grade wahrscheinlich, daß es sich hier um die Ausstoßung von
Kernbestandteilen handelt, mithin um eine echte Reduktionsteilung.
Ähnliche Vorgänge sind in der Coccidienliteratur bereits früher mitgeteilt
worden. SCHAUDINN (1900) beobachtete an den Macrogameten von Eimeria
schubergi die plötzliche Ausstoßung eines Karyosoms und deutete sie als Kern-
reduktiqfi. MoROFP(i907) fand bei Agamonten der Adelea zonuln emKaryosom, das
manchmal schon im Anfang der Teilung ausgestoßen wurde. Auch eine Beobachtung
lyEBAlLLYs (1905) dürfte hierher gehören. Bei der in Callionymus lyra schma-
rotzenden H. quadrigemina konnte dieser Forscher ein sehr deutliches Chromatin-
körnchen noch lange nach der Teilung nachweisen. Dagegen hat die Bildung
des oben beschriebenen, in der Cystenhülle häufig vorhandenen, stark färbbaren
Tröpfchens sicherlich nichts mit einer Kernreduktion zu tun, wie hier noch
einmal betont werden soll. Dieses Körperchen unterscheidet sich übrigens durch
seine durchaus homogene Struktur auffällig von dem aus zwei differenten Sub-
stanzen zusammengesetzten Reduktionskern. Letzteren fand ich in so schöner
Ausbildung, wie ihn Fig. yy zeigt, nur einmal. In anderen Fällen, so bei den
beiden in Fig. 78 abgebildeten reifen Agamonten, bestanden die Reduktions-
kerne aus mehreren feinsten, in der gemeinsamen plastinartigen Hülle liegenden
Chromatinkörnchen. Einer der beiden Agamonten weist sogar zwei derartige
Reduktionskörperchen auf. Auch noch auf späteren Kernteilungsstadien, wenn
sich das Chromatin zu einem langen, mehrfach gewundenen Faden angeordnet
hat, ist die ausgestoßene Kernsubstanz im Zelleib vorhanden (Fig. 79), und erst
in zweikernigen Agamonten ist sie nicht mehr zu entdecken, also wahrscheinlich
aufgelöst worden.
An der eigentlichen Kernteilung sind weder Centriolen noch Spindelfasern
beteihgt, auch das Chromatin ordnet sich nicht in zwei Reihen von chromosomen-
ähnlichen Klümpchen an, wie wir es bei H. Reichenowi gefunden haben. Die
Kernteilung ist ein einfaches Auseinanderfließen des sich auf die beiden Pole
— 19 —
des Zelleibes verteilenden Chromatins, d. h. sie ist rein amitotisch (Fig. 80 und 81).
Sie scheint ziemhch schnell vor sich zu gehen, denn während man ihr End-
produkt, Agamonten mit 6 — 8 Kernen, recht häufig findet, gehören jüngere
Teilungsstadien zu den selteneren Erscheinungen. Nach vollendeter Kern-
teilung nehmen die so entstandenen Merozoitenkerne ihre endgültige Gestalt an.
Sie werden eiförmig und ihr feinkörniges Chromatin ist in einer plastinartigen
Grundsubstanz regelmäßig verteilt. Bald darauf spaltet sich das Plasma der
Agamonten in ebenso viele spindelförmige Teile, wie Merozoitenkerne vorhanden
sind. Das Ausschlüpfen der Merozoiten aus den geplatzten Blutkörperchen ge-
schieht ohne Hinterlassung eines Restkörpers.
Den hier geschilderten Ablauf der Agamogonie von H. Pettüi kann man
sowohl im peripheren Blut wie in der Leber und Milz des Krokodiles verfolgen.
Unterschiede in der Zahl der dabei gebildeten Merozoiten bestehen nicht. Die-
selbe schwankt in allen von mir beobachteten Fällen zwischen 6 und 8. Wohl
aber nimmt man zwischen den Agamogoniestadien des peripheren Blutes und
denen der Leber resp. Milz Unterschiede wahr in bezug auf die Größe und Färb-
barkeit der Kerne. Ein Vergleich der in den Fig. 83, 85, 86, 87 abgebildeten
Stadien aus dem peripheren Blut mit den in den Fig. 82, 84, 88 und 89 dar-
gestellten aus der Leber bzw. Milz läßt diese Unterschiede ohne weiteres er-
kennen. Die Agamonten des peripheren Blutes haben kleinere, aber chromatin-
reichere Kerne als die aus den inneren Organen stammenden. Ich halte es nicht
für unwahrscheinlich, daß diese Unterschiede mit der Bildung von Geschlechts-
formen zusammenhängen. Die geringe Zahl der im peripheren Blut gebildeten
Merozoiten legt, wenn man sich die Beobachtungen ReichENOWs und ROBERT-
SONS vergegenwärtigt, die Vermutung nahe, daß die von mir beobachtete Form
der Agamogonie der H. Pettüi entweder diejenige ist, welche der Gameten-
bildung unmittelbar voraufgeht, oder aber daß sie teilweise vielleicht selber
schon zur Gametenbildung führt. In dieser Vermutung werde ich durch die
Beobachtung eigentümlicher, bohnenförmiger Parasiten bestärkt, die in der
Leber und Milz ziemlich häufig vorkommen und von den gewöhnlichen heran-
wachsenden Agamonten stark abweichen (Fig. 90, links). Sie sind 8 — 10 jli lang
und 3 — 4 f( breit. Ihr grob alveoläres Plasma umschließt einen großen, sehr
blassen Kern, der nur vereinzelte, in der Peripherie verteilte Chromatinkörnchen
und ein einziges zentrisch gelegenes centriolähnliches Gebilde besitzt (Fig. 91
und 92).
Andererseits finde ich in den Erythrocyten des peripheren Blutes hin und
wieder 5 — 6 jn große eiförmige Parasiten, die sich durch einen mächtigen, stark
färbbaren Kern von den jüngsten und dann immerhin noch größeren Merozoiten
unterscheiden. Vielleicht sind die großen bohnenförmigen Parasiten mit blassen
centriolhaltigen Kernen die Macrogameten, die kleinen, mit stark färbbarem
Kern aber die Microgametocyten der H. Pettüi- Meine Hoffnung, diese Ver-
mutung durch die Verfolgung der Hämogregarinen im Darm des Egels bestätigen
2*
— 20 —
ZU können, ist leider unerfüllt geT^lieben. Wie ich bereits einleitend erwähnte,
fand ich an einem der Krokodile drei von Herrn Prof. COLI/IN als Placohdella
aegyptiaca bestimmte Egel. Ich fixierte sie in erwärmtem Sublimat-Eisessig
und zerlegte den hinteren Körperabschnitt, der nach Kowalewskis Unter-
suchung an Placohdella catenigera den resorbierenden Teil des Verdauungs-
traktus birgt, in Serien von lo // dicken Schnitten und sah die mit WEIGERT s
Eisenhämatoxylin gefärbten Präparate auf das Genaueste durch. In den Aus-
stülpungen des Magens, die mit denen des Darmes ein Convolut bilden — ich
verwende hier die von Kowalewski geprägten Bezeichnungen für die Teile
des Verdauungstraktus, die der Aufspeicherung des Blutes resp. der Verdauung
dienen — fand ich zahlreiche Agamonten auf allen Stadien. Die großen zwei-
schenkligen waren frei geworden und hatten die uns schon bekannte lang-
gestreckte Würmchenform angenommen, die jüngeren bohnenförmigen lagen
indessen noch in ihrer Cyste, in deren Wand sogar zum Teil noch das stark
färbbare, tröpfchenähnliche Gebilde erkennbar war (Fig. 95 und 95 a). In den
Darmschlingen dagegen, die weder Blutkörperchen noch deren Kerne, sondern
nur einen hellen Detritus enthielten, fand ich nur bei einem Egel, und zwar bei
dem kleinsten, Hämogregarinen (Fig. 94, 96, 97). Diese scheinen mir jedoch
sämtlich durch die Verdauung deformierte Agamonten zu sein. Formen, die
auch nur mit einiger Wahrscheinlichkeit als Gameten anzusprechen wären,
konnte ich nicht auffinden. Trotzdem halte ich dafür, daß der in Afrika weit
verbreitete Rüsselegel Placohdella aegyptiaca der Überträger der H. Pettiti ist.
Um dies aber sicherzustellen und gleichzeitig die geschlechtliche Entwicklung
unserer Hämogregarine klarzulegen, sind experimentelle Untersuchungen nötig,
zu denen mir leider die Gelegenheit fehlte.
Literaturverzeichnis.
Ein ausführliches Verzeichnis der Literatur über die Hämogregarinen der Kaltblüter findet
sich bei Reichenow ,,Die Hämogregarinen" in Prowazeks Handbuch der pathogenen Protozoen
1912. Ich kann mich infolgedessen hier darauf beschränken, die Veröffentlichungen anzuführen,
auf die ich in der vorHegenden Arbeit Bezug genommen habe.
BALFOUR, A., Miscellanous notes III. Report Wellcome Research Laborat. Khartoum 1908/09.
BÖRNER, C, Untersuchungen über Hämosporidien. i. Ein Beitrag zur Kenntnis des Genus Haemo-
gregarina Danielewsky. Zeitschr. f. wiss. Zoologie. Bd. 69. 1901.
CARINI, A., Sur une hemogregarine du Cainau latirostris. Bul. Soc. path. exot. Bd. 2. 1909.
Derselbe, Zur Frage der Doppelkernigkeit mancher Hämogregarinen. Centralbl. f. Bakteriologie
Abt. I. Bd. 61. 1912.
DUTTON, TODD and TOBEY, Concerning certain parasitic Protozoa observed in Afrika. Ann. of
Trop. Med. and Paras. Bd. i. 1908.
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Tafelerklärung.
Sämtliche Figuren wurden mit dem ABBE sehen Zeichenapparat bei Comp. Ocular 12 und
der homogenen Ölimmersion 2 mm (Zeiß) entworfen. Die Vergrößerung beträgt durch-
gehends i : 1500. Die Figuren i — 31 beziehen sich auf Haemogregarina striata nov. spec, 32 — 61
auf Haemogregarina Reichenowi nov. spec. und 62 — 97 auf Haemogregarina Pettiti Thiroux. Der
Einfachheit wegen wurden die im Schildkrötenblut schmarotzenden Hämogregarinen ohne die
ihnen als Wirtszelle dienenden Erythrocyten gezeichnet. Wenn es also nicht ausdrücklich anders
erwähnt ist, sind sämtliche Parasiten als endoglobvilär zu denken.
n = Nucleolus; N = Kern des Erythrocyten.
Tafel I Haemogregarina striata mihi.
Fig. I. Junger, in ein rotes Blutkörperchen eindringender Merozoit.
Fig. 2. Eingedrungener junger Merozoit.
Fig. 3. Heranwachsender Agamont.
Fig. 4. Desgl. mit schwacher Streifung im Vorderende.
Fig. 5—8. Herangewachsene, zweischenklige Agamonten mit charakteristischer Längsstreifung
des einen Schenkels und deutlichem Nucleolus.
— 22 —
Fig. 9," lo. Degenerierende Agamonten.
Fig. II, 12. Vorbereitung zur Agamogonie durch Einziehung des zweiten Schenkels.
Fig. 13 — 15. Knäuelförmige Anordnung des Chromatins als Vorbereitung zur Kernteilung.
Fig. 16, 18, 19. ,,Chromosomen"-Bildung.
Fig. 20 — 22. Primitive Mitose.
Fig. 23. Agamont mit 2 Kernen.
Tafel ^.
Fig. 24, 25. Frei im Serum umherkriechende Agamonten der Haemogregarina striata nov. spec.
Fig. 26 — 31. Vermutlich Macrogametenbildung der Haemogregarina striata.
Fig. 32 — 49. Agamogonie der Haemogregarina Reichenowi nov. spec.
Fig. 32 — 34. Heranwachsende Agamonten.
Fig. 35 — 43. Chromatinvermehrung und Einziehung des zweiten Schenkels als Vorbereitung zur
Kernteilung.
Fig. 44. Agamont mit 3 Kernen.
Fig. 45. Agamont mit 8 Kernen. Veränderung der Kerngestalt und Wanderung der Kerne zu den
Polen des Zelleibs.
Fig. 46. Siebenkerniges Stadium. Ein Kern in Aquatorialplattenbildung.
Fig. 47, 48. Agamonten mit 14 Kernen.
Fig. 49. Kernteilung beendet. Je 7 Kerne an den Polen des Agamonten.
Tafel 3.
Fig. 50 — 61. Abweichende Agamonten der Haemogregarina Reichenowi nov. spec.
Fig. 50. Kleiner zweikerniger Agamont.
Fig. 51, 52. Agamont desselben Typus mit 5 und 7 Kernen. Zerklüftung des Plasmas.
Fig. 53. Zweischenkliger Agamont des großen Typus.
Fig. 54 — 56. Vorbereitung des großen Agamonten zur Kernteilung.
^ig- S7> 58. Zweikerniges und dreikerniges Stadium.
I^ig- 59 — 61 • Vierzehnkernige Stadien. Abwanderung der Kerne an die Pole des Zelleibs.
Fig. 62 — y^. Haemogregarina Pettiti. Thiroux.
Fig. 62. Merozoiten im Moment des Freiwerdens.
Fig. 63. Eindringender Merozoit.
Fig. 64. Eingedrungener Merozoit.
Fig. 65 — 67. Heranwachsende Agamonten mit chromatisch färbbarem Körperchen in der Cysten-
membran.
Doppelinfektion.
Ausbildung des zweiten Schenkels.
72. Zweischenklige Agamonten.
Zwei herangewachsene zweischenklige Agamonten in einem Erythrocyten.
Vierfache Infektion.
Tafel 4. Haemogregarina Pettiti (Thiroux).
Agamont im Moment des Freiwerdens. Leber.
Freier Agamont aus dem peripheren Blut.
-79. Vorbereitung zur Agamogonie. Chromatinvermehrung, Kernreduktion {77, 78).
Fädige Anordnung des Chromatins.
81, 83. Mehrkernige Agamonten aus dem peripheren Blut.
84. Desgl. aus der Leber.
Desgl. aus der Milz.
-87. Bildung von 8 Merozoiten im peripheren Blut.
Fig. 88. Desgl. in der Leber.
Fig. 90 (links), 92. Vermutlich Macrogameten. Milz.
Fig. 91, Desgl. aus der Leber.
Fig. 93. Vermutlich Microgametocyt.
I^'ig- 95. 95a. Hämogregarinen aus dem Magen von Placohdella aegyptiaca.
Fig. 94, 96, 97. Hämogregarinen aus dem Darm von Placohdella aegyptiaca.
Fig.
68.
Fig.
69.
Fig.
70,
Fig.
71-
Fig.
7i-
Fig.
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Zentralafrikanische Copepoden.
Von
C. VAN DOUWE, München-Schwabing.
Mit 2 Tafeln und 9 Textabbildungen.
Das der folgenden Arbeit zugrunde liegende ^Material gibt eine beachtens-
werte Ergänzung der von der ersten deutschen Zentralafrika-Expedition ge-
wonnenen Ergebnisse.^)
Von diesem Gesichtspunkte aus und in Rücksicht darauf, daß die Sammel-
beute aus einem eng begrenzten Gebiet stammt, hat die in den schwierigen Reise-
verhältnissen begründete, wenig umfangreiche Ausbeute ihren qualitativen Wert.
Sie bestand aus drei Glastuben, deren Inhalt in Alkohol so gut konserviert
war, daß auch subtilere Details (Recept. seminis) noch wohl erkennbar waren,
was die Bestimmung der Cyklopiden wesentlich erleichterte.
Als Übersicht über die vorgefundenen Arten und ihre Fundstellen diene
nachstehende
Tabelle.
Fundstelle
Benennung der Art
Plankton
aus einem
„Mare"2)
bei Fort
Archambault
Schlammprobe
aus einem
Tümpel
bei Fort
Archambault
Schlammprobe
aus einem
Tümpel
bei Fort
Crampel
/ Cyclopidae :
• + + • + + + -|--f
+ • •++••• +
,, compactus Sars
,, albidus Iiirine
,, oithonoides var. hyalin a Rehberg . . .
,, leiickarti Claus
,, varicüns Sars
+
+
,, acanthoides n. spec
//. Centropagidae :
Diapt. schubotzi n. spec
„ spec. ?
Die hierin aufgeführten 7 Cyclopiden und 2 Diaptomiden geben zu einer
besonderen Würdigung in zoogeographischer Hinsicht natürlich keine aus-
reichende Grundlage. Immerhin darf der Nachweis unser Interesse beanspruchen,
1) VAN DouWE, Copepoden des ostafrikanischen Seengebietes, in: Wissensch. EJrgebn. d.
deutsch. Zentr.-Afrika-Exped. 1907— 1908, Bd. III, Zoologie, p. 487—496.
') „Marc"
Altwasser des mittleren Schari.
— 24 —
daß neben anderen als kosmopolitisch geltenden C^^clopsarten auch die bisher
nur vom Seengebiet des ostafrikanischen Grabens bekannt gewordenen: Cyclops
emini Mrazek und compactus Sars im zentralsten Gebiet Afrikas wieder er-
scheinen, während es andererseits — auch bei dem geringen Umfang des Mate-
rials — auffällt, daß eine so ausgesprochen tropische Charakterform, wie der
von allen Randgebieten Afrikas bekannt gewordene Cyclops prasinus Fischer in
dem Material vollkommen fehlt. Eingehendere Untersuchung des Gebietes wird
sicher auch die letztbesprochene Art zutage fördern.
Außerdem interessiert das Auftreten zweier neuer Diapto musarten und
einer dem Formenkreis des Cycl. serrulatus angehörenden neuen Cyclopsart.
Harpacticidae waren in dem untersuchten Material nicht enthalten. Über
die Gründe, weshalb Afrika hinsichtlich dieser großen Familie der freilebenden
Copepoden noch als fast weißer Fleck auf der zoogeographischen Karte figuriert,
habe ich mich anderweitig geäußert. Das Fehlen dieser Gruppe in dem hier be-
handelten Material hat seinen triftigen Grund in den Schwierigkeiten dieser
Reise, bei der an ein Sammeln der versteckt lebenden Harpacticiden kaum ge-
dacht werden konnte. Daß bei eingehenderem Aufschluß des Gebietes jedenfalls
auch Vertreter der erwähnten Familie zu konstatieren sein werden, ist mit Sicher-
heit zu gewärtigen und beweisen auch die Befunde von G. O. Sars aus dem ost-
afrikanischen Seengebiet.
Beschreibung der gefundenen Arten.
I. Cyclopidae.
Genus Cyclops O. F. Müller.
I. Cyclops emini Mrazek.
1898. MRAZEK, AL., Die Copepoden Ostafrikas in: Deutsch-Ostafrika, Bd. IV.
Der Cephalothorax dieser hübschen Form zeichnet sich darin aus, daß
das Kopfsegment vorn flach abgeschnitten erscheint und die hinteren Segmente
(3. und 4. Segment) sich nach unten ziemlich verschmälern, seitlich nicht ab-
stehen, sondern an den Ecken scharf eingezogen sind. Das Tier erhält hierdurch
ein schlankes Aussehen.
Das erste Segment des Abdomens ist nur so breit wie das letzte Cephalo-
tlioraxsegment und etwa so lang wie die drei folgenden, unter sich annähernd
gleich langen Segmentie.
Die Furkaläste, von der Länge der beiden letzten Abdominalsegmente,
stoßen an ihrer Basis nicht zusammen und divergieren etwas. Die seitliche Rand-
borste ist etwas unter der Mitte des Gliedes inseriert (eine unwesentliche Ab-
weichung von der Originaldiagnose). Von den apikalen Endborsten der Furka
sind die drei innersten wohl entwickelt; die dorsale Borste zeichnet sich durch
25 —
eine im Genus nicht weiter bekannte Länge aus und bildet das hervorstechendste
Speziesmerkmal; sie erreicht fast die Länge der äußeren langen Endborste.
Die sehr schlanken Vorderantennen sind siebzehngliedrig und reichen,
an den Körper angelegt, bis zum Hinterrand des vierten Cephalothoraxsegments.
Der zweite Maxillarfuß fällt durch seine Größe auf und ähnelt in dieser
Beziehung, wie schon Mrazek erwähnt, mehr dem Cyclops leuckarti, als dem
unserer Form sonst nahestehenden Cyclops oithonoides.
Cvcl. cmini.
Cycl. emini: 5. Fuß.
Cycl. emini: Abdomen
dorsal. Q
Der fünfte, rudimentäre Fuß, ähnlich wie bei den Formen der oitho-
«oz^ßs-Gruppe, ist zweigliedrig; am Basalglied sitzt ein befiedertes Haar, am
zweiten Segment eine lange Fiederborste und unmittelbar daneben ein gleich-
langer bedornter Stachel.
Die mit zahlreichen Eiern gefüllten, lang-ovalen Eiersäckchen waren bei
den vorliegenden Tieren prall an die Flanken des Abdomens angepreßt.
Die Tiere waren ■ — in konserviertem Zustande — gelbgrau gefärbt.
Länge: Weibchen etwa 0,9 mm, die Männchen entsprechend kleiner.
Fundort: In einem ,,Mare" bei Fort Archambault in zahlreichen
Exemplaren.
2. Cyclops compactus Sars,
1909 SARS, G. O., Zoolog. Results of the Third Tanganjika Exped. conduct. by N. Cun-
rdngton 1904 — 05; Proc. zool. Soc. London 1909.
Der in seinem Habitus der affinis-phaleratus-Grup-pe nahestehende C^^clops
26
weist besonders in der hinteren Körperhälfte charakteristische Verhältnisse auf,
die hier näher besprochen werden sollen.
Vor allem ist es die Ausbildung des fünften Fußes, die das auffallendste
Artmerkmal darstellt. Im Aufbau dieses Fußes kehren ganz die gleichen Ver-
hältnisse wieder wie beim Cycl. phaleratus, nur hinsichtlich seiner Bewehrung
in .stark vergrößertem Maßstab. Auch hier eine schmale Chitinplatte, die mit
dem letzten Körpersegment verwach-
sen ist und die auch bei der letztge-
nannten Art auftretende Bezahnung der
basalen Randpartie. Die drei Fuß-
borsten, von denen eine vollkommen
glatt ist^), sind ganz an den lateralen
Rand des Cephalothoraxsegments ge-
rückt und so lang, daß ihre Spitzen
über den Hinterrand des ersten Abdo-
minalsegments hinausreichen. Letzte-
res selbst ist im oberen Teil schwach
aufgetrieben. Die drei folgenden Seg-
mente verschmälern sich allmählich
und sind annähernd gleichlang. Das
letzte — vierte — Segment trägt eine
eigentümliche Bewehrung: der dorsale
Analausschnitt des Segments trägt eine
geringe Zahl spitzer Dornen ; außerdem
beginnt auf der Dorsalseite, dem Außen-
rand genähert, ein Kranz von stärke-
ren Dornen, der sich über den ventralen
Rand des Segments hinzieht; die ven-
tralen Dornen sind besonders lang und
stark. Die Analklappen selbst sind am Rand mit zarten langen Härchen besetzt,
wie dies am besten aus der Lateralansicht des Abdomens ersichtlich wird.
Die schwach divergierenden Für kaiäste sind von doppelter Länge des
letzten Abdominal-Segments. Ihr Außenranddorn sitzt in der Mitte des Gliedes;
neben ihm und neben der äußersten Apikaiborste sitzen einige kleine Dornen.
Der Innenrand der Furka ist im distalen Teile mit zarten Haaren besetzt.-)
Die beiden großen Endborsten, von denen die äußerste halb so lang ist wie die
innerste, tragen zweierlei Bewehrung : Neben kurzen, kräftigen Dornen treten zarte
Haare auf, wie dies von den Furkalborsten bei Cycl. phaleratus bereits bekannt ist.
Cycl. comp actus : Letztes
Ceph. Segt. u. Abdomen Cycl. compactus: Letztes
dorsal. Q Abdom. Segt. veutral Q.
1). . . all the setae clothed with scattered spinules" (SARS).
^) Da die Originalbeschreibung der Art das Gegenteil anführt (inner edge straight and per-
fectly smooth"), scheinen die ostafrikanischen Tiere von denen unseres Gebietes in diesem Punkte
abzuweichen.
- 27 —
Die beiden Eiballen waren dem Abdomen fest angedrückt und enthielten
wenige, aber verhältnismäßig große Eier.
Färbung: Grau.
Größe: Weibchen ca. 0,8 mm.
Männchen: unbekannt.
Fundort: In einem ,,Mare" bei Fort Archambault.
Diese kleine Art war im Material nur in einem einzigen, weiblichen Exemplar
vorhanden. Sie wurde von Sars aus dem Tangan^dka ebenfalls nach einem ein-
zigen Weibchen beschrieben.
3. Cyclops acanthoides n. spec.
(Siehe Tafel Nr. V).
An dem sich nur wenig verschmälernden Cephalothorax sind die beiden
letzten Segmente tief ausgeschnitten.
Besonders das fünfte Segment ist lateral in auffallender Weise in nach
hinten gerichtete, mit feinen Randborsten besetzte Lappen ausgezogen, die
weit über den seitlichen Rand des ersten Abdominalsegments herabreichen.
Der gesamte Cephalothorax weist eine große Zahl napf förmiger Vertie-
fungen auf.
Das Abdomen ist lang und schmal; das erste Segment im obersten Teil
dorsal vorgewölbt; die Hinterränder der einzelnen Ringe sind glatt, init Aus-
nahme des letzten, der einen Dornenbesatz trägt.
Furka: Die beiden schlanken Furkaläste sind etwas länger wie die beiden
letzten Abdominalsegmente zusammen, nahe aneinander gerückt und fast paral-
lel. Der Außenrand weist eine an der Furkalbasis beginnende und über dem
Außenranddorne endigende ,,Säge" auf.
Die äußerste Apikaiborste stellt einen starken Stachel dar, der eine
zweifache Bedornung trägt : An der Oberseite eine Reihe kurzer, nach der Stachel-
spitze kleiner werdender Dornen; an der Unterseite längere, feine Haare. Die
innerste Borste bleibt kurz und zart, kaum so lang als die äußerste, und voll-
kommen glatt.
Von den beiden langen Apikaiborsten ist die innere etwa 1^/2 mal so lang
als die äußere. Beide sind jederseits mit einer dichten Reihe feiner, kurzer Haare
besetzt.
Die ersten Antennen sind zwölf gliedrig und reichen, an den Körper an-
gelegt, etwa bis zur ]\Iitte des zweiten Körpersegments. Sämtliche Antennen-
glieder sind, mit Ausnahme der gewöhnlichen Borstenbewehrung, vollkom-
men glatt.
Schwimmfüße: Innen- und Außenast aller vier Fußhaare dreigliedrig,
am ersten Fuß besonders kurz und gedrungen. Die Außendornen der Außen-
äste haben eine, besonders vom dritten Fuß ab bemerkbare, höchst charakte-
ristische Umbildung erfahren insoferne, als sie von einem basalen zylindrischen
Teil in eine hyaline, blattförmige Verbreiterung auslaufen, die an den Rändern
— 28 —
fein gezähnelt erscheint. Zwei Dornen der bezeichneten Struktur, aber von
besonderer Größe, finden sich an der Spitze des letzten Innenastghedes des
vierten Fußes.
Der fünfte Fuß (infolge der seitlich überhängenden Segmentlappen schwer
präparierbar) entspricht dem serrulatus-Typ und trägt innen einen breiten Dorn
von der eben besprochenen Blattstruktur, auf einem kegelförmigen Fortsatz,
die mittlere und daneben die etwas kürzere äußere Borste.
Größe: Weibchen ca. 0,8 mm, Männchen unbekannt.
Färbung: Hellbraun.
Eiersäcke: Klein, mit wenigen Eiern.
Die Art wurde in ein paar weiblichen Exemplaren in dem Plankton-Material
aus einem ,,Mare" bei Fort Archambault gefunden.
Bemerkungen: Die neue Art gehört zum Formenkreis des Cycl. serrulatus
Fischer, ist aber von allen bisher beschriebenen Angehörigen dieser Gruppe
durch die eigentümlichen blattförmigen Anhängsel an den Extremitäten wohl
unterscheidbar. In dieser Hinsicht steht unsere Form nur dem von Sars aus
dem Tangan^dka beschriebenen^) Cycl. euacanthus sehr nahe. Von letzterem
trennen sie aber, abgesehen von der ungleich auffälligeren Ausbildung der er-
wähnten Blattdornen, verschiedene andere wesentliche Merkmale, unter denen
die bemerkenswertesten sind:
Cycl. euacanthus :
Cycl. acanthoides :
Letztes Cephalothoraxsegment
Äußere Apikaiborste
Blattförm. Dornenanhang
lateral schwach verbreitert.
in seitliche Lappen aus-
gezogen,
nicht divergent,
nicht behaart.
kaum so lang,
fein behaart.
Furkaläste divergent
I. Antenne Endglieder behaart,
Innere Apikaiborste mehr als 2mal so lang wie die äußere
Apikaiborste
hinten glatt,
nur vom vierten Fuß beschrieben, an allen Fußpaaren
4. Cyclops albidus Jurine.
1820. Monoculus quadricornis albidus, Jurine, Hist. des Monocles.
1892. Cycl. albidus, SCHMEIL, Deutschlands freilebende Süßwasser-Copepoden, Cyclopidae
in: Bibl. zool., Heft 11.
Diese Art fand sich in mehreren Exenlplaren in der Planktonprobe aus
einem ,,Mare" bei Fort Archambault vor.
5. Cyclops oithonoides var. hyalina Rehberg.
1880. Cycl. hyaliniis, REHBERG, Beitrag zur Kenntnis der freilebenden Süßwasser-Copepoden
in: Abh. Natur. Verein Bremen, Bd. VI.
1892. C. oithonoides var. hyalina, SCHMEIL: Cyclopidae.
Diese durch außerordentlich schlanke Körperform ausgezeichnete Art fand
sich zahlreich vor in der Planktonprobe aus einem ,,Mare" bei Fort Archambault
sowie in einer Schlammprobe aus einem Tümpel bei Fort Crampel.
1) SARS, G. O., Zoolog. Results of the Third Tanganyika Exped. conducted by N. Cunnington
1904 — 05 in: Proc. zool. Soc London 1909.
— 29 —
6. Cyclops leuckarti Claus,
1857. Cycl. leuckarti, CLAUS, Das Genus Cyclops und seine einheimischen Arten in: Arch. f.
Naturgesch., Jahrg. XXIII.
1892. Cycl. leuckarti, SCHMEIL: Cyclopidae.
Diese kosmopolitische Art war vertreten aus einem ;,Mare" und einem
Tümpel bei Fort Archambault, ferner aus einem Tümpel bei Fort Crampel.
Von der von SCHMEiiv für diese Art als „äußerst charakteristisch" an-
gegebenen Haltung der seitlichen Borsten des rudimentären Füßchens konnte
bei den mir vorgelegenen Tieren nichts bemerkt werden. Die Haltung der zwei
Borsten des Endgliedes ähnelte vielmehr sehr derjenigen bei Cycl. oithonoides.
Die sonst für diese Art charakteristischen Details fanden sich indes übereinstim-
mend mit der genauen Beschreibung Schmeils vor.
7. Cyclops varicans Sars.
1863. SARS, G. O., Oversigt of de indenlandske Ferskvands copepoder, in: Forh. Vid. Sels-
kab. Christiania.
1872. Cycl. varicans, SCHMEIL: Cyclopidae.
Von dem bisher nur vereinzelt gefundenen Copepoden fand sich ein eier-
tragendes Weibchen in einer Bodenprobe aus einem Tümpel bei Fort Archam-
bault vor.
Stimmt mit der Artbeschreibung SCHMEiLs überein, indes wies das rudi-
mentäre Füßchen bei dem mir vorgelegenen Tiere größere Maße auf. Die dem
ziemlich langgestreckten, Z3dindrischen Gliede^) aufsitzende Endborste reichte
bis zum Hinterrande des ersten Abdominal-Segments; ebenso war die abstehende
Außenborste lang und kräftig.
n. Centropagidae.
Genus Diaptomus Westwood.
I. Diaptomus schubotzi n. spec.
(Siehe Tafel Nr. VI.)
Der Cephalothorax des durch auffallende Asymmetrie ausgezeichneten
Copepoden erreicht seine größte Breite in der Körpermitte und geht ohne wesent-
liche Verschmälerung in das vom vorletzten Körpersegment undeutlich getrennte
sechste Segment über. Dieses ist in beiden Geschlechtern abweichend gebaut.
Beim Weibchen endigt es in nach hinten und seitlich etwas vorspringende
Flügel, von denen der linke besser entwickelt ist als der rechte. Dementsprechend
ist auch der endständige Sinneszapfen verschieden groß. Die beiden inneren
Sinnesdornen bleiben klein und liegen dem Segment straff an.
Beim Männchen endigt das letzte Körpersegment in gleichartig nach
hinten ausgezogene, aber nicht verbreiterte stumpfe Spitzen ohne jede Bcr
wehrung.
^) Nach SCHMEIL, Cyclopidae : ,,Sehr kurz und linealisch."
— 30 —
Abdomen: Beim Weibchen dreigliedrig, weist das erste Segment eine
mehrfache As^'mmetrie auf: der Hnke Seitenrand wölbt sich im oberen Drittel
halbkugelig vor und trägt einen nach hinten gerichteten, schnabelförmig ge-
bogenen starken Sinnesdorn; der korrespondierende rechtsseitige Dorn bleibt
klein und sitzt unter einer kleinen Anschwellung des Segments. Letzteres ist
nach rechts stark verbreitert und ragt auf dieser Seite fast um seine halbe Breite
über die folgenden Abdominalsegmente hinaus.
Beim Männchen ist das erste Segment beiderseitlich gleichmäßig auf-
getrieben und ohne Sinnesdornen. Die drei folgenden Segmente verschmälern
sich nur allmählich und sind annähernd gleich lang.
Die Furkaläste zeigen in beiden Geschlechtern unwesentliche Verschieden-
heiten: Beim Weibchen weist der über der obersten Endborste liegende Teil
des Außenrandes eine ähnliche Behaarung auf wie am Innenrand ; die Endborsten
selbst sind in ihrem unteren Teil etwas aufgetrieben. Beides trifft für die Furka
des Männchens nicht zu.
Die Vorderantennen reichen, an den Körper angelegt, noch beträchtlich
über die Enden der untersten Furkalborsten hinaus. Das drittletzte Glied der
männlichen Antenne ist in einen, das Vorderende des folgenden Gliedes kaum
erreichenden Fortsatz ausgezogen, dessen Form am besten aus der Abbildung
ersehen werden kann. Am 13. und 15. Segment je ein starker Dornfortsatz, an
dessen Basis eine Hakenborste sitzt.
Hinterantenne und Mundgliedmaßen, ebenso die vier Schwimmfuß-
paare weisen keine besonderen Eigentümlichkeiten auf.
Fünftes Fußpaar des Weibchens: Das erste Außenastglied ist kurz
und gedrungen, etwa doppelt so lang als breit; das die Endklaue tragende zweite
Glied, ebenfalls gedrungen, weist eine auffallende, an dieser Stelle, meines Er-
innerns nach, noch nicht beobachtete As^-mmetrie insofern auf, als am linken
Fuß der Innenrand der Klaue in seinem oberen Drittel in eine dornartige Ver-
breiterung ausgezogen ist, unter dem erst die zarte Randbefiederung beginnt;
der rechte weibliche Fuß weist hier ganz normale Verhältnisse auf.^)
Am Außenrand der Klaue ist das kurze, zylindrische, dritte Außenastglied
ohne bemerkbare Abgrenzung angefügt, wohl aber sitzt hier am Außenrand ein
minutiöser Dorn. Die Spitze des Gliedes trägt zwei ungleich lange Borsten.
Der Innenast ist eingliedrig, viel kürzer als das Außenastsegment und
trägt an seiner Spitze zwei ungleich lange starke Borsten, an deren Basis ein
Kranz feiner Härchen sitzt.
Fünftes Fußpaar des Männchens: Rechts: Das zweite Basale ist
zweimal so lang als breit. Sein Außenrand ist distal in eine kantige Verbreite-
rung, das kurze erste Außenastglied in eine domartige Verlängerung aus-
gezogen. Das zweite Glied ist breit oval, der kräftige Randdorn etwas unter der
1) Ich bemerke, daß diese Asymmetrie bei allen eiertragenden, also ausgewachsenen Weib-
chen beobachtet werden konnte.
— 31 —
Mitte inseriert; der Endhaken von gewöhnlicher Form. Der Innenast, so lang
wie das erste Außenastglied, ist zylindrisch und an seiner Spitze mit einem Kranz
feiner Härchen besetzt.
Links: Das zweite Basale, lang und schmal, geht in den nur in der Rücken-
ansicht der Extremität sichtbaren Innenast über, der bis zur Mitte des Außen-
astgliedes reicht und dessen knopfförmige Spitze mehrfach gespalten er-
scheint.
Den Außenast bildet ein am besten aus der Abbildung ersichtlicher, la-
mellenartiger Teil, der an der Hinterfläche einen daumenförmigen Ansatz trägt,
der mit starken gebogenen Borsten besetzt ist. Apikal schnürt sich eine finger-
förmige Spitze ab, die mit einem Büschel kurzer, steifer Borsten versehen ist.
Der Innenrand der Lamelle läuft in einen hyalinen, gezähnelten Saum aus.
Der Eib allen besteht aus einer großen Zahl brauner Eier und reicht bis zum
Furkalende.
Größe: Weibchen ca. 1,4 mm, Männchen ca. i mm.
Die oben beschriebene Art entstammt einer Planktonprobe aus einem
,,Mare" bei Fort Archambault und war in beiden Geschlechtern mehrfach ver-
treten.
Diapt. scJmbotzi steht unter den durch verlängertes drittletztes Segment
der männlichen Antenne ausgezeichneten Formen hinsichtlich des Baues des
männlichen fünften Fußpaares den ebenfalls aus Afrika bekannten Arten Diapt.
kilimensis und orientalis ziemlich nahe.
Ich erlaube mir, die neue Art nach ihrem Entdecker zu benennen.
2. Diaptomus spec.
Der Cephalothorax des Weibchens endet rechts in einen kurzen,
horizontal abgestutzten Flügel, der an der Außenecke einen kleinen horizontalen
Sinnesdorn trägt, links hingegen in eine weit nach hinten verlängerte Chitin-
spitze ohne Sinnesdorn. Hierin liegt eine wesentliche Abweichung vom Diapto-
mus-Typus, falls es sich nicht etwa um ein noch nicht völlig entwickeltes Tier
handelt. Das männliche letzte Cephalothoraxsegment ist beiderseits gleich-
mäßig kurz abgerundet.
Weibliches Abdomen: zweigliedrig, links oben ein kleiner Sinnesdorn.
Furka: Normal.
Rechte Antenne des Männchens am drittletzten Glied in einen stark
nach außen gebogenen, hakenförmigen Fortsatz ausgezogen.
Fünfter Fuß: Weibchen: Das dritte Außenastglied und seine beiden
Borsten sind vom zweiten Glied nicht abgeschnürt, was auf eine noch nicht voll-
endete Entwickelung des Fußes hindeuten könnte.
Männchen: Ähnelt links sehr dem Diaptomus sdmhotzi (mit dem das
Tier den Fundort teilt), aber die hyaline Lamelle des Endghedes schmal und
ohne Einkerbung.
32
auf dem ein kleiner Sinnesdorn sitzt.
Diapt. spec? I/Cztes Cophaloth. u. erstes
Abdom. Sgt. Q.
Rechts: Erstes Basale distal mit einem weit nach unten hängenden Zapfen,
Das zweite Basalsegment besitzt im unteren
Teile, auf einem kegeligen Vorsprung,
einen starken, hyalinen, etwas gebogenen
und vom Glied schräg nach unten ab-
stehenden Dorn, fast von der Art und
Länge des Außenranddornes des zweiten
Außenastgliedes. ^)
Größe: Weibchen ca. 1,3 mm, ]\Iänn-
chen I mm.
Färbung des konservierten Tieres
ein opakes Braun.
Diese anscheinend neue Art war in
der Planktonprobe aus einem ,,Mare"
bei Fort Archamboult in beiden Ge-
schlechtern, aber nur in je einem Exem-
plar vertreten.
Da ich, wie oben des Näheren er-
läutert, die Gewißheit nicht gewinnen
konnte, daß es sich um ein vollkom-
men geschlechtsreifes Tier (speziell beim
Weibchen) handelt, vermeide ich eine
Artbenennung. Die vorstehende kurze
Beschreibung im Zusammenhalte mit
den Abbildungen dürfte aber das sichere
Wiedererkennen des mir vorgelegenen
Diapt. spec? Tieres leicht ermöglichen.
5. Fuß 9.
5. Fußpaar cf',
Fig.i. Cyclops acanthoides,
2
3
4
5
6
Figuren=Erklärung.
Tafel (V).
W^eibchen, dorsal.
Letztes Cephalothoraxsegment und Abdomen dorsal.
Endstück der ersten Antenne.
Zweite Antenne.
Erstes Fußpaar.
Dritter Fuß, Außenast.
Vierter Fuß, Außenast.
Vierter Fuß, Endglied des Innenastes.
Fünfter Fuß.
^) Eine ähnliche Bewehrung ist bisher nur von dem nordamerikanischen Diaptomus clavipes
Schacht bekannt.
/üyt'bvissc i/cr xiivift'ii ileutschen Zaifral Afi-i/ai /^xjM'difioii J.WJ.'///. Bd.l.
TutH V.
Fu/.2.
Doiiwe.Copepodeii.
1 IUi!iKluU(!iiBi''rniaiui, 1
Ergebnisse der yArcHeti (Icutsiiwii Zentral -AftikaExi^cdifioii 1910 1911. Bä.l.
Tafel 77.
üouw'e.Cii])
-ic vc-iiIüinldiai-JKvBiermaiin.Ieibiij.
33 —
Fig. I.
,, 2.
" 3-
.. 4-
.. 5-
,, 6.
,. /.
. 8.
Tafel (VI).
Diapt. schubotzi, Weibchen, dorsal.
Letztes Cephalothorax
dorsal.
^Männchen
u. erstes Abdominalsesrment.
A.b dornen, dorsal.
^Mittelstück der rechten Antenne.
Endstück der rechten Antenne.
Weibchen, fünftes Fußpaar.
Männchen, fünftes Fußpaar.
linker Fuß des fünften Fußpaares, Vor-
deransicht,
desgl., Hinteransicht.
Deutsche Zentralafrika-Expedition igio/ii. I.
Cladoceren.
Von
Dr. V. Brehm, Eger.
Mit 12 Textabbildungen.
Das Material der zweiten deutschen Zentralafrika-Expedition unter Führung
Adolf Friedrichs, Herzog zu Mecklenburg, ist wohl weniger umfangreich
als das der ersten, doch enthält es interessantere Arten. Seit der Veröffenthchung
des Berichtes über die Ergebnisse der ersten Expedition ist die umfangreiche
Monographie Dadays über die Süßwasser-Mikrofauna Deutsch-Ost- Afrikas in
der Zoologica erschienen, der ein so umfangreiches Material zugrunde liegt,
daß an die Auffindung für Afrika neuer Formen nicht zu denken war. In der
Tat fand ich die Bosminopsis deitersi, die ich in dem mir vorliegenden Material
auffand und als Novum für Afrika begrüßte, in der genannten Monographie als
Bosminella anisüsi wieder. Es ist vielleicht das Hauptergebnis der vorliegenden
Untersuchung, daß ich mit voller Sicherheit angeben kann, daß Bosminella
anisüsi mit Bosminopsis identisch ist, und daß die Gattung Bosminella ge-
strichen werden muß.
Immer noch fallen in dem von Daday gegebenen Cladocerenverzeichnis Afri-
kas, das 91 Arten umfaßt, einige Lücken auf, die auch durch das mir vorliegende
Material nicht ausgefüllt werden und als negative Charaktere der afrikanischen
Fauna gedeutet werden möchten. So scheinen tatsächlich die Polyphemiden,
die Eurycercinen^) und Peracantha in Afrika zu fehlen und Leptodora und Slreh-
locerus, die ich in meinem ersten Bericht als nicht in Afrika vorkommend ange-
führt habe, werden nur von den Azoren namhaft gemacht, die ja in mehrfacher
Beziehung Europa nahestehen. Das vorliegende Material setzt sich aus folgen-
den Arten zusammen:
1. Chydorus spec. 6. Moina dubia Rieh.
2. Pleuroxus striatus} 7. Ceriodaphina rigaudi Rieh.
3. Iliocryptus tuherculatus nov. spec. 8. Daphnia longispina Leyd.
4. Macrothrix spec? 9. Diaphanosoma excisum Sars.
5. Bosminopsis deitersi Rieh.
Die Planktonformen stammen aus einer Probe, die in einem Mare bei Fort
Archambault gesammelt wurde, die Bodenformen aus einem Tümpel bei Fort
M Und viele Lyncodaphniden-Gattungen.
Crampel. Von Chydorus lag nur ein mangelhaftes Exemplar vor, das zur Spezies j
sphaericus zu gehören schien; von Pleuroxus nur ein Kopf und Abdomen, wes- j
halb die Determination sehr unsicher ist. Von Macrothrix lag mir ein männliches I
Exemplar vor, dem die i. Antennen und das Abdomen fehlten, dessen Zugehörig- |
keit daher in dubio bleiben muß; ferner ein 9, dessen Abdomen ich leider bei
der Präparation beschädigte, so daß auch hiervon nur Unvohständiges berichtet I
werden kann. Ich vermute, daß die beiden Exemplare zwei verschiedenen Spe- I
zies angehören. Das übrige Material war reichhch, etwa ein Dutzend Exem- _^
plare von jeder Art. I
Besprechung der gefundenen Arten.
1. Daphnia longispina Leydig. Nur durch parthenogenetische Weibchen
vertreten.
2. Dlaphanosoma excisum Sars. Die vorliegenden Exemplare unterscheiden
sich von der normalen Form durch das schmale
Abdomen und stimmen im übrigen am meisten
mit der von Stingelin aus Sumatra beschriebenen
Varietät überein. Vgl. Fig. i Schalenduplikatur und
Fig. 2 Abdomen.
3. Ceriodaphnia rigaudi Rieh. Die Exemplare
trugen alle ein kleines Stirnhorn.
4. Moina dubia Rieh. Eeider fehlen
auch diesmal männliche Exemplare;
je mehr tropisches Moina-Material man
zu Gesicht bekommt, desto wahrschein-
licher wird die Ansicht, daß die große
Zahl (etwa 30) von Moina- Arten schließ-
lich wird sehr reduziert werden müssen.
Es scheint, daß M. dubia, hartwigi, pro-
pinqua zusammengehören und eine
analoge Verbreitung und Rassenbildung aufweisen, wie Diaphanosoma excisum.
Bosminsopsis deitersi Rieh.
In der eingangs zitierten Monographie Dadays wird für Afrika Bosmindla
anisitsi bekannt gemacht, eine Cladocere, die Daday 1903 in seiner Mikro-
fauna Paraguays neu aufgestellt hatte. Obwohl Stingelin schon damals er-
klärte, daß Bosminella mit Bosminopsis identisch sei, hielt Daday (Zoologica,
Heft 44) an seiner Ansicht fest, daß Bosminella von Bosminopsis generisch ver-
schieden sei. 1909 veröffentlichte Burckhardt im Zool. Anz. ,, Neues über das
Bosminidengenus ßoswiMo/)sis Rieh." und kommt gestützt auf seine an asiatischem
Material durchgeführten Untersuchungen zu dem Ergebis: ,,Es besteht nicht
der mindeste Grund, das Genus Bosminella aufrecht zu erhalten; ja es ist nicht
Diaphanosoma excisum (Hinterkörper).
— ?>1 —
einmal sicher, ob Bosminella anisitsi nicht mit Bosminopsis deitersi in eine Spe-
zies gehört." Nichtsdestoweniger figuriert in der Mikrofauna Deutsch-Ostafrikas
im Jahre 1910 Bosminella noch als eigenes Genus, obwohl sich nunmehr auch
Daday zuzugeben gezwungen sieht, daß ,, diese Gattung und Art unzweifelhaft
in sehr naher Verwandtschaft zu der südamerikanischen Gattung und Art Bos-
minopsis Deitersi Rieh, steht."
Nach dem mir vorliegenden afrikanischen Material und den mir ebenfalls
vorliegenden Abbildungen und Beschreibungen der amerikanischen Exemplare
von Richard Stingelin und Daday
und der afrikanischen Exemplare von
Daday kann nicht nur kein Zweifel daran
bestehen, daß Bosminella synonym ist
mit Bosminopsis, sondern, es ist ganz
sicher Bosminopsis deitersi dieselbe Art wie
Bosminella anisitsi.
Zwar hat Daday die afrikanischen
Tiere als var. africana vom südamerika-
nischen Tvpus unterschieden, aber die ^. „ . > .
- ^ Flg. 3. Bosminopsis deitersi.
Unterscheidungsmerkmale reichen meines
Erachtens nicht hierzu aus. Im Gegensatz zu Burckhardt, der sich nicht für
eine Zusammenfassung der ihm bekannten Bosminopsis-Kolonien zu einer Art
B. deitersi entscheiden möchte, wäre ich geneigt, alle Bosminopsisformen in
einer Art zu vereinen. Hierzu bestimmen mich die an dem vorliegenden Ma-
■terial gemachten Erfahrungen und die Ergebnisse der neuen Bosminaforschung.
Die von Burckhardt bereits im Jahre 1900 durchgeführte Reduktion der
zahllosen Bosminenformen auf zwei streng geschiedene Arten ist durch die um-
fassenden vStudien RüHES soeben neuerdings bestätigt worden. Trotz der z. B.
von Langhans gegen Burckhardt erhobenen Einwände, kann heute kaum ein
Zweifel daran sein, daß alle Bosminen sich zwei Arten unterordnen lassen, die
man auch ohne ^Männchen gleich und sicher am Bau des Abdomens unterscheiden
kann. Das Abdomen gibt bei aller sonstigen Variabihtät ein untrügliches Kenn-
zeichen. In diesem Punkte nun scheinen mir alle Bosminopsis- (bzw. Bosminella)-
Arten übereinzustimmen; d. h. die Bewehrung ist immer die gleiche und auf
die kommt es an. Die verschiedenen Angaben über die Form des Abdomens
beruhen wohl zumeist auf \>ränderungen durch die Konservierung. Ich habe
an meinem Material Tiere mit geradem Abdominalrand und solche mit den (nach
Daday) für Bosminella charakteristischen 3 Lappen beobachtet. Die Beweh-
rung aber war immer gleich. Auch die übrigen zur Trennung der Bosminopsis-
Spezies verwendeten Merkmale werden nach den bei Bosmina gemachten Erfah-
rungen kaum ausschlaggebend sein, höchstens glaube ich, daß durch genauere
Untersuchung der noch größtenteils unbekannten Männchen und der Zyklomor-
phose — wenn Bosminopsis überhaupt eine solche zeigt — die Unterscheidung
38 -
von zwei Reihen möglich sein kann, die der longispina und coregoni Reihe bei
Bosmina coregoni gleichwertig sein könnten; an die Existenz verschiedener
Bosminopsis-Arten glaube ich nicht.
Hierüber wird ja wohl bald Burckhardts Abhandlung über die jBosmiwo/)SJS-
Formen Ostasiens Klarheit bringen. Die Beschäftigung mit diesem merkwürdigen
Genus hat mir zwei weitere Fragen nahegelegt, nämlich:
1. Wie ist die merkwürdige geographische Verbreitung dieser Gattung zu
erklären, bzw. was läßt sich daraus bezüglich der Herkunft scliließen?
2. Welche Bedeutung hat die Umformung der I- Antennen?
W^enn man bedenkt, daß die meisten Cladocerengattungen
kosmopolitisch sind oder einem bestimmten Areal angehören,
muß die disparate Verbreitung der Bosminopsis seltsam er-
scheinen.
Bisher ist Bosminopsis nachgewiesen von:
Europa: Aus der Wolga.
Asien: Japan (Hokushu, Fujinojama, Biwa-
see) China (Sutschaufluß).
Afrika: Nyassa-vSee, Malombasee, bei Lan-
genburg; Marc bei Fort Archambault, Tümpel
bei Fort Crampel.
Amerika: Ea Plata, Arama grande, Co-
rumba (Paraguay), Eouisiana in Nord- Amerika.
Ahnliche Verbreitungsverhältnisse zeigen
vielleicht die Süßwassermedusen, von denen
Limnocodium kawaii in China, L. sowerbii im
tropischen Amerika, Limnocnida im tropischen
Afrika heimisch sind. Als ein Vertreter im
Wolgagebiet kann die kaspische Meduse Caspionema pallasi betrachtet werden.
Man vgl. auch die Thaumantias-Arten des Azowschen Meeres.
Man könnte, wenn man diese Verhältnisse überbHckt, an einen Zusammen-
hang der Verbreitung mit den großen Strömen denken und die Vorliebe der
Bosminopsis für solche (Wolga, Sutschau, Ea Plata, Amazonas) schiene dann
von Bedeutung.
Will man abnorme Erscheinungen in der geographischen Verbreitung auf
historischer Grundlage verstehen, so muß man die fossilen Reste zu Rate ziehen.
Eeider ist in dieser Hinsicht bei den Cladoceren nichts zu holen. Doch wäre
vielleicht ein Ausweg denkbar. Wenn eine Tiergruppe, deren rezente Vertreter
in ihrer geographischen Verbreitung mit Bosminopsis übereinstimmen, durch
ihre fossilen Überreste ihre Herkunft erkennen läßt, so könnte man wohl die
an dieser Tiergruppe gewonnenen Ergebnisse auf die Gattung Bosminopsis über-
tragen und dieses Verfahren überhaupt in Anwendung bringen, wenn Fälle areal-
gleicher Verbreitung vorliegen, die nur zum Teil Gruppen betreffen, von denen
Fig. 4.
Fig- 5-
Bosminopsis deitersi Rieh.
39 —
auch fossiles Material vorliegt. Ich habe zu wenig Literatur zur Hand, um sol-
chen Beispielen nachzuspüren; immerhin schien mir eine gewisse Parallele zwi-
schen Bosminopsis und gewissen Ganoiden vorzuliegen, die durch Spatularia
und Scaphirhynchus im Mississipi-Gebiet und China, durch Accipenseriden
besonders im Wolgagebiet und durch Calamoichthys und Polypterus im tropischen
Afrika vertreten sind.
Die Bedeutung der rüsselartigen ersten Antennen bei Bosmina hat jüngst
durch Woltereck wertvolle Aufklärung erfahren. Es wäre nun erwünscht, be-
züglich Bosminopsis ähnliche Aufschlüsse zu gewinnen
und zu sehen, ob die Verkürzung, basale Verschmel-
zung und Auswärtskrümmung sich ähnlichen technischen
Gesichtspunkten unterordnen läßt, wie bei Bosmina.
Schließlich sei noch auf das \'orhandensein eines
Dörnchens aufmerksam gemacht, das sich zwischen dem
jMukro und der nach abwärts gebogenen hinteren oberen ^'S- 6. Bosminopsis deitersi.
Hinterer Schalenrand mit
Schalenecke befand. (Siehe Fig. 6.)
Macrothrix spec.
Bezüglich der beiden, vermutlich neue Spezies re-
präsentierenden Exemplare dieser Gattung muß ich
auf die Abbildungen 7 bzw. 8 und 9 verweisen.
Mukro und Dörnchen.
Fig.7. A/rtcro/Än>Q^spec. ?
Fig. 8. Fig. 9.
Macrothrix Q spec. ? Kopf und II. Antenne.
Iliocryptus tuberculatus nov. spec.
Den im vorliegenden Material von CrampeI/ enthaltenen Iliocryptus be-
schreibe ich als neu, obwohl ich es nicht für ausgeschlossen halte, daß er bei
genauerer Kenntnis der Variationsbreite der Vertreter dieser Gattung einmal
zum Formenkreis von I. agilis wird gerechnet werden müssen. Er steht dem
agilis jedenfalls näher als /. Halyi Brady und /. longiremis Sars — die Daday
— 40 —
zu agilis rechnen möchte. \^on all den genannten Arten unterscheidet sich
I. tuherculatus durch die Form und Bewehrung des Hinterkörpers, der jedenfalls
noch dem von agilis am nächsten steht. Den Speziesnamen habe ich mit Rücksicht
auf die Zapfen gewählt, mit denen die Schalenklappen bedeckt
sind, obschon ich glaube, daß diese Eigentümlichkeit, hier so
wie bei anderen Cladoceren-
gattungen zur Spezieskenn-
zeichnung nicht zu verwer-
ten ist. Sie stimmt in die-
Fig. lo. Iliocryptus
tuber ciilatus.
Abdomen.
Fig. II.
Iliocryptus tubercidatus.
II. Antenne.
Fig. 12. Iliocryptus tubercjt-
latus. Schalenumriß eines
Weibchens mit Embryo.
sem Punkt mit Iliocryptus verrucosusDa.da.y aus Paraguay überein, der nach meiner
Ansicht auch mit I. halyi zu vereinen sein wird, da das Vorhandensein solcher
Schalenprotuberanzen eine rein lokale Erscheinung zu sein scheint. Auch an
dem hier vorliegenden Cladoceren muß es auffallen, daß unter den wenigen
Arten drei durch dieses Merkmal ausgezeichnet sind, indem das Macrothrix-(f,
die Bosminopsis-'Exemplare und Iliocryptus diese Schalenstruktur aufweisen.
Leider fehlten auch von Iliocr^-ptus die Männchen.
Literatur.
Außer den im ersten Bericht verzeichneten Arbeiten kamen diesmal die bei Bosmiuopsis
erwähnten" Arbeiten von BURCKHArdt, Dadav, RICHARD, Stingelin zur Benutzung, sowie die
seither erschienenen mir zugänglich gewordenen Abhandlungen über die Mikrofauna afrikanischer
Binnengewässer. Da Daday seiner Publikation ein tunlichst vollständiges Verzeichnis der Li-
teratur über afrikanische Süßwasserfauna angeschlossen hat, seien zur Ergänzung hier wenigstens
jene seither erschienenen Abhandlungen erwähnt, in denen über Cladoceren aus Afrika be-
richtet wird.
BREHM, V.: Entomostraken aus Tripohs und Barka. Zool. Jahrb. XXVI, 1908. Ders. :
Einige Beiträge zur außereuropäischen Entomostrakenfauna. Archiv f. Hydrob. VI, .1911.
Ders., Süßwasserproben aus Südafrika. Denkschr. Akad. Wissensch., Wien, Vol. LXXXVIII,
191 3. GURNEY: On some Freshwater Entomostraca from Egypt and the Soudan. Annal. Älag.
Nat. Hist. Serie VIII, vol. VII, 191 1.
Tenebrionidae.
Von
H. GEBIEN, Hamburg.
Mit einer Tafel.
Das mir von Herrn Dr. SCHUBOTZ zur Bearbeitung anvertraute Material
an Tenebrioniden der 2. Innerafrika-Expedition umfaßt in iio Exemplaren
48 Arten. Davon ist ein beträchtlicher Teil in Westafrika weit verbreitet und
gemein: für diese bilden aber die angegebenen neuen Fundorte einen wün-
schenswerten Zuwachs zu ihren Verbreitungsdaten, da nicht eine Art von den
betreffenden Lokalitäten bekannt war. Andere Arten hingegen, die Vertreter
der Gattungen: Thalpophüa, Rhytidonota, Phrynocolus, Adesmia, sind im Küsten-
gebiet noch nicht gefunden. Die Rhytidonota ist eine Sudanform, und die übrigen
sind von Senegambien bekannt {Phrynocolus dentatus, Adesmia variolaris). Die
Thalpophüa- Axt^n sind Sudantiere, die Gattung ist vom Senegal bis zum weißen
Nil verbreitet und nur dort heimisch.
Von Herrn Dr. Schouteden, vom Kongo-Museum, erhielt ich eine um-
fangreiche Kollektion von Tenebrioniden, die von Colmant im Sassa-Gebiet
(Njam-Njam) ganz im Norden des Belgischen Kongo gesammelt ist. Ich zähle
alle die gesammelten Arten hier mit auf, da sie in einem von der Expedition
durchzogenen Gebiet gesammelt worden sind. Die Veröffentlichung der mit
n. sp. bezeichneten Arten erfolgt in diesem Jahre in Brüssel.
Die hinter dem Autornamen angegebenen Zahlen beziehen sich auf das
angehängte Literaturverzeichnis.
Genauere Literaturangaben über bekannte Arten sind zu ersehen aus Gebien,
Coleopterorum Catalogus (ed. Schenkling), pt. 15, 22, 28, 37, p. i — 742.
Zophosis subcylindrica n. sp. (Taf. Fig. i). — Sehr gestreckt, ziemlich parallel-
seitig, fast zyhndrisch, schwach, aber deutlich metalHsch. Kopf mäßig gewölbt, sehr
dicht und deuthch, einfach punktiert, die Zwischenräume der Punkte viel schmaler
als die Punkte selbst, Clypealsutur kaum angedeutet, auch die seitlichen nicht,
Clypeus sanft ausgeschnitten, die Seiten des Vorderkopfes schwach ausgeschweift,
Augenfalten sehr undeutlich, Augen mit rundem Anhang an der Unterseite.
An den Fühlern ist Glied 2 = 4, ^/g so lang wie 3, 8 dreieckig, so breit wie lang.
— 42 —
9 und 10 etwas quer. Mentum flach, vorn mit kurzem, fast rechtwinkligem
Ausschnitt, die Punktierung fein und sparsam, seitlich finden sich einige lange
Längskielchen. Halsschild ca. z^/^mol so breit wie lang, querüber sehr stark
bis an den Seitenrand gewölbt, besonders vorn, die Vorderecken sind kräftig,
etwas lappenförmig vorgezogen, die Seiten von der Mitte an fast parallel, die
Hinterecken sehr spitz, aber nicht sehr lang, die Basis ist bis auf die Hinter-
ecken fast gerade, die Punktierung ist gleich der des Kopfes sehr deutlich, dicht,
rundlich, auch an den Seiten nicht zu Längsrunzeln zusammengeflossen, die
Randlinie des Vorderrandes in der Mitte unterbrochen. Flügeldecken mit
3 schlecht begrenzten, wenig deutlichen rippenartigen Erhöhungen auf der hin-
teren Hälfte, die Punktierung weniger dicht als die des Halsschildes, aber ebenso
deutlich, seitlich und auf den Epipleuren sind ziemlich dichte, scharfe, lange
Kielchen, der Seitenrand ist oben auch nicht an den Schultern zu sehen, sondern
der ganzen Länge nach überwölbt, vor der Spitze kräftig geschwungen. Pro-
sternum wagerecht, ungefurcht, mit einer feinen, scharfen Linie gerandet,
es ist nicht lang und spitz ausgezogen, sondern mit fast senkrechtem Absturz,
kaum überhängend. Mesosternum vorn lang und ziemlich tief ausgehöhlt,
die Metasternalfurche ist tief, sie reicht von hinten bis fast zur Mitte, Abdomen
stark glänzend, fast unpunktiert, nur das Analsegment etwas deutlicher. Tarsen
kurz, erstes Glied der Vordertarsen kurz gestielt, kaum länger als das Klauen-
glied, der Endsporn der Vorderschienen so lang wie Glied i + 2. An den Hinter-
tarsen ist Glied i fast so lang wie der Rest, Glied 2 — 3 = 4.
Länge 8V2. Breite 3'*/5 mm.
I Exemplar vom Französischen Kongo: Fort Archambault, 10. Februar
I9II (SCHUBOTZ).
Diese Art ist an der sehr schmalen, parallelen Gestalt leicht zu erkennen.
Sie gehört zur Abt. I von DeyrollE wegen der überdeckten Epipleuralkante,
und würde dort wegen des kurzen, nicht ausgezogenen Prosternalfortsatzes
in die kleine Gruppe von dytiscoides usw., die nur Südafrikaner enthält, ge-
stellt werden müssen. Von dieser Art entfernt sie sich sofort u. a. durch Größe
und Gestalt.
Rhytidonota plicata Kraatz, i) p. 171. — Sassa-Gebiet (Colmant, Uelle-Distrikt).
Nach Kraatz aus Nubien.
Thalpophila Schubotzi n. sp. (Taf, Fig. 2) — Mattschwarz, nackt, Körper robust,
hinten deutlich erweitert. Kopf flach, ohne Stirnfalte, mit schmalen, geraden,
feinen Augenfalten, in der Mitte eine etwas glattere Stelle; eine Grube vor den
Augen fehlt, dafür jederseits am Clypeus ein feines, glattes Strichelchen. Punk-
tierung in der Mitte sehr fein und dicht, seitlich gröber, aber nur undeutlich
längsstrigos , der breit verrundete Cl3^peus vorn mit schwachem, winkligem
Zahn. Mentum flach, vorn sanft ausgeschnitten, der flache Eindruck reicht
bis zur Mitte, die Granulierung an den Seiten deutlich, aber flach, abgeschliffen.
— 43 —
Gularfurche sehr tief lochartig, parallelseitig, die außen abgehende, nach hinten
gerichtete Furche sehr deuthch. Halsschild subquadratisch, die Seiten wenig
gebogen, etwas vor der Mitte am breitesten, nach hinten fast geradlinig, sehr
schwach verengt, die Basis wesentlich breiter als der Vorderrand, in der Mitte
dick, seitlich viel feiner gerandet, sie ist kräftig doppelbuchtig, die fast recht-
winkligen, nur ganz kurz verrundeten Hinterecken treten etwas weiter vor
als die Mitte, die ganz verrundeten Vorderecken sind stark niedergebogen,
die Mittellinie bleibt von der Punktierung undeutlich frei, die Punkte sind auf
der Scheibe sehr fein und separiert, seitlich viel dichter, etwas gröber und
deutlich längsstrigos, die Propleuren sind deutlich punktiert und kräftig längs-
strigos. Flügeldecken kurz, mit vollständig gekielter Basis, die Hume-
ralwinkel stehen nicht seitwärts zahnförmig vor, sondern sind etwas nach vorn
gezogen. Auf der Scheibe jeder Decke befinden sich je 6 etwa gleich hohe, wenig
erhabene, glänzende, stark, aber ganz unregelmäßig geschlängelte, hin und
wieder quer verbundene Rippen, die Randrippe fast gerade, die Zwischen-
räume sind ganz mattschwarz und nicht wahrnehmbar skulptiert. Der Raum
zwischen der letzten Dorsalrippe und der Randrippe mit einer Reihe grober
unregelmäßiger Punkte, die Epipleuren mit einer Doppelreihe etwas gleich-
artigerer Punkte, die durch eine flache Rippe getrennt sind. Prostern um
zwischen den Hüften kaum vertieft, ungerandet, die Spitze kaum aufgebogen.
Abdomen blank, bis auf das deutlicher punktierte Analsegment äußerst fein
und zerstreut punktiert.
Länge: o^ 14 V4' 9 15 mm; Breite des Halsschildes 4V2. der Flügeldecken:
d" 5V3. 9 62/3 mm.
cf und 9 vom Französischen Kongo: Fort Crampel, 6. Dezember 1910
(SCHUBOTZ).
Diese Art hat in der Skulptur der Flügeldecken flüchtige ÄhnHchkeit mit
Th. reticulata Frm., aber 6 geschlängelte Rippen, ohne Zwischenrippen. Voll-
ständig abweichend von dem aller Gattungsgenossen ist der Halsschild gebil-
det. Auch ist der Kopf nicht behaart und die Scheibe des Pronotums nicht
fein längsstrigos. Ähnliche Flügeldeckenskulptur zeigt Th. gularis, die aber
nicht nur einen ganz anderen Halsschild hat, sondern besonders durch die
fehlende Gularfurche stark verschieden ist.
Talpophila multicostata n. sp. (Taf. Fig. 3) — Von der Gestalt der T. ahbreviata,
nur etwas depress, mattschwarz, Flügeldecken kaum wahrnehmbar staubartig be-
haart. Kopf ohne Stirnfalte, flach, Augenfalten schmal und scharf, die Punkte
dicht und fein, auf der Stirn getrennt, seitlich längsstrigos, vor den Augen-
falten ein rundliches Grübchen, auf dem Clypeus selbst fehlen die bei anderen
Arten vorhandenen Längsstrichel, der Clypeus ist in gleichmäßigem Bogen
verrundet, vorn nicht zahnartig vorgezogen, sondern nur schwach verdickt,
die Fühler erreichen die Basis des Pronotums nicht. Mentum quer, vorn sanft
— 44 —
ausgeschnitten, flach gewölbt, die Mitte der Länge nach niedergedrückt, die
Scheibe flach und wenig dicht granuliert, neben den ganz verrundeten Vorder-
ecken befindet sich eine längliche Schwiele. Submentum mit 2 starken, dicken,
spitzwinkligen Zähnen. Gularfurche jederseits wie bei abhreviata tief lochartig,
die Ränder parallel, von der Furche geht eine feine Linie geschwungen außen
ab, so daß abermals eine Art großer Zahn entsteht \\ie bei den Submentum-
zähnen, aber mehr verrundet und seitlich nur durch die feine eingeschnittene
Linie begrenzt. Halsschild von ähnlicher Form wie bei abhreviata, aber seit-
lich noch stärker gebogen, hinter der Mitte am breitesten, die ganz stumpfen
Hinterecken liegen den Vorderwinkeln gegenüber, welche ganz kurz verrundet
sind, der Vorderrand fast vollständig fein gerandet, die Basis dicker gerandet,
jederseits schwach ausgeschweift, die basale Randlinie wird nach den Ecken
viel feiner, die Scheibe mit 2 rundlichen, flachen Grübchen, die sehr dichte
Punktierung ist seitlich fein längsstrigos, die Propleuren haben sehr feine, dichte
Längsrunzeln, dazwischen aber keine deutlichen Punkte. Die Flügeldecken
hinten nicht abgekürzt, mit vollständigem Basalkiel, der seitlich wohl verbreitert
ist, aber keinen Humeralzahn bildet, außer der erhabenen Naht hat jede Decke
7 fast gleichmäßig erhabene, nicht sehr hohe, glänzende Rippen, die Rand-
rippe mitgerechnet, der umgeschlagene Teil hat noch eine ebenso kräftige, vorn
abgekürzte Rippe, und daneben innen noch die Spur einer neunten, die Rippen
sind an der Basis undeutlich, außen und gegen die Spitze schärfer; die schwach
konkaven Interstitien sind äußerst fein granuliert, jedes Körnchen mit einem
feinen, kaum sichtbaren, kurzen Härchen. Prostern um zwischen den Hüften
nicht deutlich eingedrückt, hinten schwach gesenkt, der gleichmäßig verrundete,
senkrecht abstürzende Fortsatz scharf, vollständig gerandet. Abdomen vorn
sehr deutlich punktiert, blank, Analsegment glatt, nicht granuliert. Schienen
wenig rauh.
Länge 14V2 — ^SVa "^"1^ Breite der Flügeldecken: cf 5^/2, 9 6V3 nim.
Das & ist schlanker als das 9-
Ein Pärchen vom Französischen Kongo: Fort Archambault (SCHU-
BOTZ), leg. 10. Februar 1911.
Von carinifrons und Schweinfurthi durch flachen, nicht gekielten Kopf
und fehlenden Schulterzahn verschieden, auch haben beide nur wenige, gewellte
Rippen. Th. reticulata hat eine ganz andere Skulptur. Th. abhreviata ist seiden-
artig behaart und hat nur 3 Rippen. Th. suhcostata hat alternierende Rippen
und einen kaum queren, seitlich wenig gerundeten Thorax. Die ähnlichste
Art ist Th. 12-costata, die auf jeder Flügeldecke 6 Rippen hat und fein granu-
liertes Analsegment. Diese Art ist mir in natura unbekannt geblieben.
Thalpophila gularis n. sp. — Sehr kurz und gedrungen, mattschwarz, im-
behaart. Kopf ohne Stirnfalte, gleichmäßig schwach gewölbt. Augenfalten
lang, gerade, vor ihnen kein Grübchen, aber auf dem Clypeus je ein kleines.
— 45 —
glänzendes Strichelchen, der Clypeus gleichmäßig verrundet, ohne Zähnchen
am Vorderrande, die Seiten des Kopfes erweitern sich von hinten nach vorn
etwas, die Augen treten aus der Wölbung des Kopfes durchaus nicht, heraus
und vor ihnen befindet sich keine kleine Ausbuchtung; die Punktierung ist fein
und sehr dicht, auch in der Mitte etwas längsstrigos, aber feiner als an den Seiten.
Das ^Nlentum ist flach, erloschen granuliert, die mittlere Längsfurche sehr un-
deutlich. Der Unterkopf ist querüber etwas vertieft, eine Gularfurche seitlich
fehlt. Halsschild reichlich i^/onial so breit wie lang, Vorder- und Hinterrand
gerade abgestutzt, die Seiten ziemlich stark, aber nicht annähernd so wie bei
abhreviata gebogen, die Hinterecken weiter auseinanderstehend als die Vorder-
ecken; die Randung der Basis ziemlich dick, seitlich feiner, die der Spitze in
der ]Mitte kurz unterbrochen, die Ecken sind kurz verrundet stumpfwinklig,
die Punktierung ist sehr fein, dicht, tief, nicht deutlich längsstrigos, die Mittel-
linie ist durch Mangel an Punkten angedeutet, 2 flache Eindrücke sind auf der
Scheibe vorhanden. Die Propleuren sind seitlich fein und scharf längsstrigos,
innen etwas rauh punktiert. Schildchen glatt, ziemlich groß. Flügeldecken
kurz, die Schultern sind schwach nach vorn gezogen, aber nicht zahnförmig
nach außen oder vorn ausgebildet, die vollständige basale Randung etwas un-
eben. Auf der Scheibe finden sich 6 gleich hohe, glänzende, aber ziemlich flache,
stark und unregelmäßig geschlängelte Längsrippen, die hier und da verbunden
sind, die 7. (Rand-)Rippe ist fast gerade, nicht sehr scharf, auf den umgeschla-
genen Seiten befinden sich 2 flache Rippen, welche Reihen sehr flacher Punkte
einschließen, der Grund zwischen den Rippen ist ganz matt, mit schwarzem
Toment erfüllt und nicht wahrnehmbar skulptiert. Proster num ganz wage-
recht, flach, mit kaum angedeuteter Furche, seitlich nicht oder ganz undeutlich
gerandet, die Spitze ist breit kreisbogig vorgezogen und nicht aufgebogen.
Abdomen blank, äußerst fein und weitläufig punktiert, das Analsegment etwas
deutlicher.
Länge 12 V2 — ^4 mm; Breite 6 mm.
2 Exemplare von Region de Sassa (Colmant, Uelle-Distrikt), aus dem
Musee du Congo beige.
Von allen Arten durch die fehlende Gularfurche verschieden. Das Fehlen
dieses wichtigen Merkmales würde eigentlich die Aufstellung einer neuen Gattung
notwendig machen, doch verzichte ich darauf, bis weitere Entdeckungen von
Arten uns dazu zwängt. Im übrigen ist die Art eine echte Thalpophüa und
stimmt in der charakteristischen Skulptur ganz mit Th. Schubotzi überein, nur
ist der Halsschild ganz anders gebildet als bei dieser Art.
Die Gattung Thalpophüa ist auf das Gebiet des Sudan beschränkt, die
3 oben beschriebenen Arten gehen am meisten nach Süden. Eine Art, die all-
bekannte Th. abhreviata F., ist am Senegal heimisch, am Niger kommt Th.
carinifrons vor (mein Exemplar stammt von Dahome}^). Am weitesten östlich,
in Kordofan, lebt subcostata Kr., im Obersudan findet sich Th. duodecimcostata
- 46 -
Frm. Alle andern im Gebiet der Nj am - Nj am im weiteren Sinne. Hier scheint
das Zentrum der Verbreitung zu sein.
Die 9 bisher bekannten Arten lassen sich folgendermaßen unterscheiden:
1. Stirn mit kräftiger Längsfalte. Schultern nach außen zahnförmig vor-
tretend 2
Stirn einfach gewölbt. Schultern meist ohne Zahn 3
2. Prosternum scharfkantig aufgebogen; Pronotum ganz undeuthch längs-
strigos punktiert, Rippen der Elytren flach erhaben, carinifrons Fairm.
Prosternum nicht aufgebogen, Pronotum scharf und sehr deuthch längs-
strigos; Rippen stark erhaben Schweinfurthi Haag.
3. Eine tiefe Kehlfurche jederseits vorhanden 4
Unterkopf ohne Kehlfurche. Flügeldecken mit 6 geschlängelten Rip-
pen gularis n. sp.
j. Flügeldecken mit gleichmäßig erhabenen, glatten Rippen 5
Die Rippen geschlängelt oder abwechselnd höher ........ 6
5. Flügeldecken mit je 6 Rippen, Analsegment fein granuliert.
12-costata Fairm.
Jede Decke mit 7 Rippen, Analsegment glatt . . muUicostata n. sp.
6. Flügeldecken mit abwechselnd höheren, geraden Rippen 7
Flügeldecken mit stark geschlängelten Rippen 8
7. Körper fein goldgelb behaart, Halsschild stark quer, seitlich stark ver-
rundet, Basis jederseits kaum ausgebuchtet abhreviata F.
Körper nackt, Halsschild schwach quer, seitlich wenig verrundet, Basis
jederseits kräftig gebuchtet suhcostata Kr.
8. Flügeldecken mit 6 geschlängelten, gleich hohen Rippen, Halsschild seit-
lich fast gerade, Hinterecken fast rechtwinklig . . Schiihotzi n. sp.
Flügeldecken mit 3 undulierten Rippen und undeutlichen Zwischen-
rippen, Halsschild seitlich sehr stark gerundet. Hinterecken ganz ab-
gerundet reticulata Fairm.
Adesmia maculicoUis Quedenfeldt i), p. 2. — Sassa-Gebiet. Von Angola
(i Exemplar in meiner Sammlung), durch den ganzen Kongostaat verbreitet.
Adesmia variolaris Ol. Soher i), IV, p. 517; Allard i), p. 166, 193. — Franzö-
sischer Kongo: Fort Crampel (Schubotz), 6. Dezember 1910; Fort Possei —
Fort Crampel (SCHUBOTZ), November 1910. Die gesammelten 5 Exemplare sind
kleiner als SOLIER angibt. Der Prosternalfortsatz ist vollständig niedergebogen,
ohne Spur von Spitze, doch wage ich vorläufig nicht, auf diese Merkmale eine
neue Art zu gründen.
Die Art ist am Senegal gemein.
Phrynocolus dentatus Soher i), p. 250 (38); Haag i), p. 37. — Nach Haag am
Senegal und in Guinea. In meiner Sammlung von Njam-Njam (Bohndorff
~ 47 —
und von Dahomey: Zagnanado. Von Herrn Dr. SCHUBOTZ bei Fort Crampel
am 6. Januar 191 1 gesammelt und von Colmant in dem Sassa-Gebiet.
Opatrinus ovalis Mulsant & Rey i), p. 90. — In Westafrika überall häufig. Von
der Expedition aus dem Ubangi-Distrikt mitgebracht: Duma, 15. — 27. Septem-
ber 1910 (SCHUBOTZ) und Libenge, 25. Oktober 1910. Auch aus dem Sassa-Gebiet.
Selinus edentatus n. sp. — Oval, schwarz, matt, cf vorn flachgedrückt, Q kräf-
tig konvex. Kopf flach, fein und dicht, tief und gleichmäßig punktiert, jeder
Punkt mit einem mikroskopischen, silberweißen Härchen; Clypealsutur kaum
angedeutet, Fühler ziemlich kurz, gegen die Spitze kräftig kompreß, die an-
gegebenen Maße von der Breitseite genommen: Glied 3 etwas kürzer als 4 4-5,
4 ist fast 1^/2 mal so lang wie 5, noch ganz zylindrisch, 5 erweitert sich schon
gegen die Spitze, vom 4. an nehmen die Glieder allmählich an Länge ab, an
Breite zu, das 4. ist viel länger als breit, das 8. so lang wie breit, 9. — 11. quer,
das letzte mit schräger Endkante und nach außen gerichteter Spitze. Mentum
ähnlich wie bei planus, convexipennis, plicicollis, trapezisch, Seiten ganz gerade,
Vorderecken sehr spitz, etwas nach vorn gerichtet, die Mittellinie ist von der
Basis bis zum ersten Drittel stark erhöht, aber nicht gekielt, vorn ist eine starke,
umgekehrt trapezische Erhabenheit, deren hohe Kanten nach der Mitte der
Seite laufen, und deren starker, vorderer Absturz fast gerade ist, die vorderen
Flügel des Mentums sind flach, die Basis jederseits der ]\Iitte mit länglicher
Grube. Der Kehleinsatz ist höchst fein quergerieft, er bildet ein Stridulations=
organ. Auch am toten Tier läßt sich Auf- und Niederneigen des Kopfes der
zirpende Ton erzeugen. Das Organ in beiden Geschlechtern vorhanden. Hals-
schild stark quer, fast doppelt so breit als in der Mittellinie lang, die Winkel
stark und spitz nach vorn, resp. hinten vorgezogen, die Seiten stark gerundet, vor
der Mitte, oder etwas dahinter am breitesten, auch nach hinten verengt, und +
deutlich ausgeschweift, Basis 1^/2 mal so breit wie die Spitze, die Basis ist vollstän-
dig, die Spitze nur in den seitlichen Dritteln fein gerandet. Die Seitenrandung ist
etwas dicker, wulstiger, die Randlinie ist aber im letzten Drittel undeutlich
oder ganz erloschen; Punktierung fein, tief, dicht, seitlich wenig gröber, die
Hinterecken treten sehr viel weiter nach hinten als die Mitte der Basis. Schild-
chen halbkreisförmig, glänzend, fein punktiert. Flügeldecken mit abgeschräg-
ten Schultern, die aber, schwach vortretend, gut prononciert sind, die Punkte
der Streifen sind sehr fein, die sehr fein und wenig dicht punktierten Interstitien
sind auf der Scheibe wenig, seitlich stark konvex, der Grund ist, wie der des
Pronotums, mikroskopisch fein lederrunzlig und in den Punkten mit äußerst
kurzen, nur bei starker Vergrößerung sichtbaren Haaren versehen. Proster-
num wagerecht, mit senkrechtem Absturz, undeutlich oder nicht gefurcht.
Alle Schenkel und Schienen einfach, die Hinterschenkel nicht ausgerandet,
die Vorderschienen auch beim cf gerade. Die Vordertarsen der o" nur schwach.
Mitteltarsen nicht erweitert.
Länge 13^/2 — i6\/o mm.
- 4S -
In Anzahl vom Französischen Kongo: Fort Crampel, 6. Dezember 1910;
Fort Possei — Fort Crampel, November 1910 (Schubotz).
Von weitaus den meisten westafrikanischen Arten angidatipes, crenatus, con-
vexipennis, planus, striatus, pUcicollis, calcaripes, curtultis, durch ungezähnte
Beine der cf verschieden: bei laevistriatus sind die Vordertibien innen winklig
verbreitert. Es bleibt der mir unbekannte S. punctatostriatus Gret., über dessen
sexuellen Dimorphismus der Autor nichts sagt, aber der hinten parallele Hals-
schild, die etwas glänzende Oberseite und die andere Gestalt des Hinterkörpers
lassen eine Vereinigung der beiden Arten nicht zu.
Selinus curtulus Fairmaire 2), p. 143. — Aus dem Ubangi-Gebiet beschrieben.
Von COLMAXT im Sassa-Gebiet gesammelt, Hegt mir in großer Zahl aus dem
Brüsseler Museum vor von den verschiedensten Gebieten des Kongostaates:
Chiloango, Banana, Mayombe.
Qonocephalum simplex Fabricius i), p. 118; Gebien 3), p. 213. — Eine im ganzen
tropischen Afrika und auch auf Madagaskar heimische, meist sehr gemeine Art:
Belgischer Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt (Schubotz), Oktober 1910; Fran-
zösischer Kongo: Fort Possei — Fort Crampel (Schubotz), ig. November 1910;
auch aus dem Sassa-Gebiet.
Opatropis hispida Brll. in Webb et Berth Ins. Canar. 1838, p. 68. — In meiner
Sammlung von Ägypten, Kordofan, ^Madeira, Kisantu am Kongo, Damaraland,
Deutsch-Ostafrika, i Exemplar von CoLMAXT im Sassa-Gebiet gesammelt.
Auch vom Senegal (Mus. Genua).
Ceropria Romandi Casteln. & Brll. i), p. 403 (sep. p. 79). — Diese im ganzen
tropischen Afrika heimische, meist gemeine Art muß in eine Anzahl lokal be-
schränkter, nur nach männlichen Exemplaren sicher zu unterscheidende Unter-
arten zerlegt werden. Die von der Expedition mitgebrachten und auch die von
COLMANT im Sassa-Gebiet gesammelten Exemplare gehören der forma typica an:
Belgischer Kongo: Kimuenza (SCHULTZE), 13. — 15. September 1910.
Uloma Sjoestedti Gebien 2), p. 10. — Aus Kamerun, auch auf der ersten Inner-
afrika-Expedition von :\Iawambi am Ituri und westlich vom Ruwenzori: Fort
Beni gesammelt. Jetzt 2 cfcf von Süd-Kamerun: Bangandu-Distrikt, Januar
bis Februar 1911 (SCHULTZE).
Uloma foveicoUis Thomson i), p. 88. — Vom Gabun, von Kamerun, Deutsch-
Ostafrika, Tanganyika in meiner Sammlung. \'on Colmant einige Exemplare
im Sassa-Gebiet gesammelt.
Eutochia pulla Erichson, Arch. f. Naturg. IX, 1843, I. p. 253. — Im ganzen
tropischen Afrika von den Cap-Verde-Inseln bis Madagaskar häufig. 2 Exemplare
vom Belgischen Kongo: Duma, Ubangi-Gebiet, 20. September 1910 (Schubotz),
und Französischen Kongo : Fort Possei — Fort Crampel, 10. November 1910.
— 49 —
52. Hypophloeus sternalis n. sp. — Gehört zum Subgenus Hypophloeus s. str.
Ganz schwach flach zylindrisch, hell kastanienbraun, Beine und Fühler kaum
heller, Augen am Unterkopf nahe zusammentretend und nur durch einen Zwi-
schenraum von der Breite des Mentums getrennt, sie treten also noch unter
die Wurzel der Maxillen. Die Grübchen vorn am Ch^peus jederseits neben der
Mitte nur bei einem Exemplar deutlich, sonst ganz fehlend. Oberseite fein,
ziemlich dicht und gleichmäßig punktiert. Antennen kurz, nur bis zum ersten
Viertel des Halsschildes reichend, Glied 3 nur etwas länger als 4, die folgenden
stark quer. Halsschild nicht ganz halbkreisförmig im Querschnitt, viel länger
als breit, die Seiten geradlinig, die Hinterecken scharfwinklig, die vorderen kurz
und spitz vorgezogen, die Punkte fein, aber deutlich, wenig dicht, nur etwas
flacher, so daß der Querschnitt nicht halbkreisförmig ist; auch die Punktierung
ist etwas gröber, die Punkte lassen die Mittellinie sehr schmal frei, bei einem
Exemplar ist dieselbe sogar etwas vertieft. Flügeldecken mit scharfen,
rechtwinkligen Schultern, die Punktreihen sehr fein, aber deutlich, die Punkte
in denselben dicht stehend; auf der Scheibe sind die Zwischenräume mit kaum
weniger deutlichen, weitläufigeren Punkten versehen. . Unterseite an den Seiten
grob und dicht, ineinanderfließend punktiert. Prosternum über die Hüften
hinaus verlängert und hinten steil abfallend, ganz wagerecht. Zwischen den
Hüften mit tiefer, breiter Furche; die Hinterbrust ist der ganzen Länge nach
tief und breit gefurcht, diese Furche am Vorderrande grubig vertieft. Brust
und Abdomen in der Mitte sehr fein punktiert.
Länge 3V4— 5 mm.
I Exemplar von der Insel S. Thome (SCHULTZE), 7 Exemplare von der
Insel Principe, Roca infer. (D. Henrioue), Januar bis April igoi, 100 bis
300 m; im Museum Genua.
Die Art ist durch die Bildung der Vorder- und Hinterbrust sehr ausge-
zeichnet.
Derosphaerus morosus ]\Iotsch. i), p. 34. — In Westafrika weit verbreitet und
nicht selten. 2 Exemplare von Colmant im Sassa-Gebiet gefunden.
Taraxides crenatostriata Imhoff i), p. 174. — Im ganzen Gebiet der Guinea-
Küste. I Exemplar von CoLMANT im Sassa-Gebiet gefunden.
Taraxides punctata Fabricius i), p. 160. — In Kamerun und im Kongogebiet
häufig. Oft ist diese Art von den schwarzen Exemplaren der folgenden kaum
zu unterscheiden. Aus dem Sassa-Gebiet.
Taraxides sinuata Fabricius i), p. 160. — Von der rotgefleckten, in Kamerun
ungeheuer häufigen Art liegt mir nur i recht dunkles Exemplar vor von Süd-
kamerun: Bangandu-Distrikt, Januar bis Februar 1911 (SCHULTZE), alle andern
Exemplare gehören der ganz schwarzen Varietät lugens Motsch. i), p. 31, an.
Südkamerun: Bangandu-Distrikt, Januar bis Februar 1911; Molundu, November
bis Dezember 1910 (SCHUETZE); Region de Sassa (Coemant); Belgischer Kongo:
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. I. .
— 50 -
Angu-Uelle-Distrikt, 3. Juni 191 1 (SCHUBOTZ); Französischer Kongo: Bangi
am Ubangi, November 1910 (Schubotz); Mongumba, 2. November 1910
(SCHUBOTZ).
Taraxides luniferus Fairmaire 4), p. 324. — Von verschiedenen Fundorten
aus Kamerun in meiner Sammlung, i Exemplar aus der Region de Sassa (CoL-
MANT).
Taraxides pictus Champion i), p. 638. — Aus dem Aruwimi-Tal beschrieben,
in meiner Sammlung aus Kamerun : Duala. Von Dr. SCHULTZE aus Südkamerun :
Bangandu-Distrikt, Januar bis Februar 1911, mitgebracht.
Taraxides ruficrus Fairmaire 3), p. 665. — Muß in die noch nicht publizierte
Gattung Eccoptostoma m. gestellt werden, i Exemplar mit rotem Apex der
Flügeldecken vom Belgischen Kongo: Duma im Ubangi-Distrikt, 18. Oktober
1910 (Schubotz), in Anzahl auch aus dem Sassa-Gebiet.
Amenophis iphthimoides Quedenf. i), p. 15. — Von der Goldküste, Kamerun,
Gabun in meiner Sammlung. Von der ersten Innerafrika-Expedition aus dem
Urwald westlich von Ruwenzori und von Fort Beni mitgebracht. 3 Exemplare
vom Belgischen Kongo: Kimuenza, i. — 4. Oktober 1910 (SCHULZE). Auch
aus dem Sassa-Gebiet (CoLMANT),
Amenophis Büttneri Kolbe 3), p. 296. — Aus dem Sassa-Gebiet (Colmant),
sonst aus Kamerun (dort häufig!), vom Gabun beschrieben, in meiner Samm-
lung auch von Togo. — Aus dem Sassa-Gebiet.
Amenophis angustatus Geb. 2), p. 16. — Bisher nur aus Kamerun bekannt, liegt
mir ebenfalls aus der Region de Sassa vor.
Amenophis purpurata Kolbe 3), p. 296. — Am unteren Ouango aufgefunden.
Liegt mir jetzt auch aus dem Sassa-Gebiet vor.
Anthracias taurus Fabricius i) p. 153. — Im ganzen tropischen Afrika häufig
PiC hat neuerdings ein paar neue westafrikanische Arten auf fettige Exemplare
von taurus begründet. Die Art ist in bezug auf Skulptur und selbstverständlich
auch in bezug auf die Bewaffnung des Kopfes beim c/" variabel, wie das bei den
Männchen aller gehörnten Käfer bekannt ist. Vom belgischen Kongo: Duma,
Ubangi-Distrikt (Schubotz), 21. Oktober 1910, auch aus dem Sassa-Gebiet.
Tenebrio guineensis Imhoff i), p. 174. — Von den Cap-Verdischen Inseln, an
der Küste vom Senegal bis zum Kongo. Belgischer Kongo : Kimuenza (SCHULTZE)
Oktober 1910; Duma, Ubangi-Distrikt, 29. September 1910 (Schubotz). Auch
aus dem Sassa-Gebiet.
Tenebrio nitidulus Gebien 5), p. 68. — Vom Victoria-See. Liegt mir jetzt auch
aus dem Sassa-Gebiet vor.
Lyprops Büttneri Kolbe 4), p. 128. — In meiner Sammlung von Togo und
Kamerun. Aus dem Sassa-Gebiet (COLMANT).
- 51 —
Lyprochelida guineensis Fairmaire 6), p.213. — Von Fairmaire in die Gattung
Basanus, die nur orientalische Arten enthält, gestellt. Ich zweifle nicht, daß
der Autor nur durch die Farbe sich hat bestimmen lassen, die von ihm be-
schriebene Art in die Diaperidengattung zu stellen. Das ist um so mehr zu
verwundern, da der Autor unmittelbar dahinter die neue Gattung Lyprochelida
beschreibt. Aber die von Fairmaire ausdrücklich erwähnten starken Zähne
an den Mittel- und Hinterschenkeln — ein bei den Tenebrioniden ganz ungewöhn-
licher Charakter — , lassen keinen Zweifel an der Deutung zu. Derartige wunder-
liche Bestimmungen und vollständige Verkennungen eigener Arten und Gattungen
sind aber bei Fairmaire nicht so selten. — Die Art ist ungemein variabel in
bezug auf die Färbung, zuweilen oben ganz schwarz bis auf die 2 gelben Binden
der Flügeldecken; meist rotbraun mit schwarzen Flecken und den gelben Binden.
Mir hegt die Art vor vom Belgischen Kongo: Kondue (Luja) aus dem deutschen
Entomol. Museum; Angu, Uelle-Distrikt, 6. Juni 1911 (Schubotz), und Lingunda
(L. Mairesse) aus dem Brüsseler Museum.
Chiroscelis digitata Fabricius i), p. 145. — Gebien i), p. 113. — Vom Senegal
bis zum Kongo verbreitet und häufig, i Exemplar vom Sassa-Gebiet (Colmant).
Chiroscelis bifenestrella Westwood, i), p. 209. — Gebien i), p. 115. — Verbrei-
tung wie bei voriger Art. 2 Exemplare von der Expedition mitgebracht: Süd-
kamerun: Molundu, November bis Dezember 1910 (SCHULTZE), und Yukaduma,
März bis April 1910 (ScHULTZE).
Pristophilus passaloides Westwood i), p. 210. — Gebien i), p. 134. — In West-
afrika von Ober- Guinea an bis zum Kongo, durch das ganze Kongobecken
bis zum Albert -Eduard -See verbreitet. 4 Exemplare aus dem Sassa-Gebiet
(Colmant).
Prioscelis serrata Fabricius, Sj'st. Ent. 1775, p. 255. — Gebien i), p. 142. —
Vom Senegal bis zum Kongo verbreitet und im Kongo-Gebiet bis westlich vom
Albert-Nyansa. Mehrere Exemplare aus der Region de Sassa (Colmant); ferner
I Exemplar aus Südkamerun: Bangandu-Distrikt (SCHULTZE), Januar bis
Februar 1911,
Prioscelis Fabricii Hope, Coleopt. Manual III, 1840, p. 129. — Gebien i), p. 144.
— Wie die vorige Art verbreitet, aber seltener. 2 Exemplare aus dem Sassa-
Gebiet.
Odontopezus cupreus Fabr. var. regalis Harold i), p. 107. — Nur im Kongo-
Gebiet, dort überall, bis zum Victoria-See verbreitet, auch SW. vom Albert-
See. 2 Exemplare aus dem Sassa-Gebiet (Colmant) und 5 Exemplare vom Bel-
gischen Kongo: Kimuenza, 16. — 30. September 1910 (SCHULTZE).
var. obsoletus Thomson i), p. 90. — Gebien i), p. 311. — Vom Gabun, dem
Französischen und Belgischen Kongo bekannt, i Exemplar aus dem Sassa-
Gebiet.
— 52 —
Metallonotus metallicus Fabricius i), p. 157. — Gebien i), p. 328. — Die Stamm-
form wurde in i Exemplar von Colmant im Sassa-Gebiet gesammelt. Be-
kannt vom Senegal bis zur Goldküste, Tschad-See, Njam-Njam, Abessinien.
Metallonotus denticollis Gray in Griff. Anim. Kingd. II, 1832, t. 80, f. 4. —
Gebien i), p. 324. — 2 Exemplare vom Belgischen Kongo: Kimuenza, 13. — 15.
September 1910 (Schultze), und Südkamerun: Bangandu-Distrikt, Januar bis
Februar 191 1 (SCHULTZE). In Westafrika von Ashanti durch das Kongo-
Gebiet bis zum Tangan^'ika verbreitet.
var. antiquus Harold i), p. 130. — Von ähnlicher Verbreitung wie die Stamm-
form, scheint aber in Kamerun zu fehlen, i Exemplar vom Belgischen Kongo:
Angu-Uelle-Distrikt, 31. Mai 1911 (ScHUBOTZ).
Metallonotus asperatus Pascoe i), p. 355. — Gebien i), p. 333. — Bisher aus
Westafrika vom Kap Palmas bis Kamerun bekannt. Liegt mir jetzt aus dem
Sassa-Gebiet und vom Belgischen Kongo: Kondue (LujA) vor.
Pycnocerus sulcatus var. exaratus Harold i), p. 120. — Gebien i), p. 342. — Im
Kongo-Gebiet überall und nicht selten. 2 Exemplare von Colmant im Sassa-
Gebiet gefunden.
Pycnocerus Westermanni Hope, Coleopt. Manual III, 1840, p. 186. — Gebien i),
p. 342. — Von Kap Palmas bis zum Kongo. Auf der Expedition wurde i Exem-
plar gesammelt: Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 6. August 1910
(SCHUBOTZ).
Oncosoma gemmatum Fabricius i), p. 132. — Vom Senegal und Ober-Guinea.
I Exemplar liegt mir aus dem Sassa-Gebiet vor.
Oncosoma granatum n. sp. — Aus dem Sassa-Gebiet und von Njam-Njam
(BOHNDORFF) im Brüsseler Museum.
Megacantha dentäta Fabricius i), p. 160. — In Westafrika überall sehr häufig:
Sassa-Gebiet (Colmant); Französischer Kongo: Bangi am Ubangi, 6. No-
vember 1910 ( Schub oTz).
Hoplonyx impressicollis n. sp. — Von Kamerun (Edea) in meiner Sammlung;
vom Französischen Kongo (NjOLE) im Museum Genua, vom Belgischen Kongo
(Chutes de Samdia) im jNIuseum Brüssel, aus dem Sassa-Gebiet im Kongo-
Museum.
Hoplonyx camerunus Gebien 2), p. 24. — In Kamerun häufig. Auch aus der
Region de Sassa (Colmant).
Hoplonyx parvicollis Gebien, Ann. Soc. Ent. Belg. LIV, 1910, p. 179. — Vom
Victoria-See beschrieben, auf der ersten Innerafrika-Expedition auch SW. vom
Albert-See: Mboga, März 1908; jetzt 3 Exemplare aus dem Sassa-Gebiet (Col-
mant).
— 53 —
Hoplonyx distinctus Duvivier i), p. 163, 303. —Vom Kongo, auch aus Kamerun
in meiner Sammlung. Aus dem vSassa-Gebiet.
Hoplonyx evanescens Gebien 2), p. 23. — Aus Kamerun beschrieben. Liegt mir
jetzt auch aus dem Sassa-Gebiet vor.
Hoplonyx amplus n. sp. (Taf. Fig. 4). — Dunkelbraun, wenig glänzend, Körper
nach hinten kräftig erweitert. Oberseite mit äußerst kurzen, auf den Flügeldecken
stellenweise abgeriebenen, anliegenden, goldgelben Härchen. Kopf sehr dicht und
deutlich punktiert. Die Augen sind weit getrennt: weiter als das 3. Fühler-
glied lang (9) oder weniger {(f), eine Stirnfurche und Augenfurchen fehlen,
doch befindet sich am Innenrande eine äußerst feine Linie und eine deutUchere
am Hinterrande. Canthus nicht sehr stark, schmäler und kürzer als das Auge
hinter ihm. Clypealsutur scharf eingedrückt, aber nicht eingeschnitten, schmal,
etwas gebogen; der ganze Kopf sehr fein und kurz behaart; der Clypeus gerade
abgestutzt, die Seiten des Kopfes vor dem Canthus stark eingezogen, der Clypeus
also nach vorn etwas breiter werdend. Fühler lang und dünn, nicht gesagt,
Glied 3 1 1/2 mal so lang wie 4, 5 länger als 4, 6 = 4, die folgenden allmähhch
kürzer werdend, die vorletzten noch fast zylindrisch, beim cf beinahe doppelt
so lang wie breit, beim 9 ca. i^ o mal so lang wie breit. Halsschild viel schmaler
als die Flügeldecken, etwa i^/omal so breit wie lang, seitHch sehr stark gewölbt,
die Seiten, von oben gesehen, von der :\Iitte an geradhnig, aber schwach ver-
engt, die Seitenrandkante von oben gerade noch sichtbar, die Vorderecken
scharf rechtwinklig, ganz niedergedrückt, die hinteren in der Randkante etwas
stumpf, vor der Basis befindet sich ein leichter, aber langer Quereindruck,
Vorderrand vollständig gerandet; Basis ungerandet, Oberfläche dicht und grob
punktiert, die Punkte auf der Scheibe separiert; seitlich gedrängt und etwas
runzlig, jeder Punkt mit einem sehr feinen, wenig auffälhgen, anUegenden
Härchen. Schildchen 5 eckig. Flügeldecken nach hinten kräftig gebaucht,
im letzten Drittel am breitesten, mit feinen Punktstreifen, die gegen die Spitze
nicht feiner werden; die Punkte der seithchen Streifen etwas gröber, die Inter-
stitien flach gewölbt, der Grund mikroskopisch fein lederrunzlig, mit weitläufigen,
kaum wahrnehmbaren Pünktchen, aus denen je ein staubartiges Härchen kommt;
diese Bekleidung reibt leicht ab. Prosternum vorn steil, aber nicht senkrecht
abfallend, zwischen den Hüften tief gefurcht, hinten steil gesenkt, Mesosternum
nicht sehr tief ausgeschnitten, der Ausschnitt mit feinem Randkielchen. Abdo-
men etwas blank, staubartig behaart, sehr fein punktiert und längsrunzHg.
Analsegment ungerandet. Vorderschenkelzahn außen kurz gerundet recht-
winklig aufgesetzt, Schenkel und Schienen dicht und ziemlich grob punktiert,
alle Schienen außen scharf gefurcht, nur die hinteren etwas schwächer, an den
Hintertarsen ist Glied i etwas länger als 4 oder 2+3.
Länge io'^l.^—ii\l., mm; Breite des Halsschildes 33/4— 4 mm, der Flügel-
decken 51/.2 — 6 mm.
— 54 -
Mir liegen 3 Exemplare vor: Belgischer Kongo: Kimuenza, 19. — 20.
September 1910 (Schultze), und Region de Sassa (aus dem Njam-Njam-
Gebiet), von Colmant gesammelt, im Kongo-lSIuseum.
Die Art ist an den hinten gebauchten Flügeldecken und dem äußerst fein
behaarten Körper von allen Gattungsgenossen weit verschieden. Ähnliche
Form hat nur H. pusülus Geb., der aber viel kleiner, mattschwarz, unbehaart
ist und viel längere Fühler hat.
Hoplonyx pusillus n, sp. — Aus dem Sassa-Gebiet (Colmant).
Hoplonyx carbonarius Klag. — Ebenfalls aus dem Sassa-Gebiet und von der
Goldküste (Accra) in meiner Sammlung.
Gonocnemis Schoutedeni n. sp. — Aus dem Sassa-Gebiet.
Gonocnemis spoliatus n. sp. — Ebenso.
Gonocnemis crassicornis Fairmaire 6), p. 217. — Nach Exemplaren aus Porto
Novo in Dahome beschrieben. In meiner Sammlung ebenfalls aus Dahome.
Mit diesen Tieren stimmen einige Exemplare aus dem Sassa-Gebiet genau über-
ein. Ich zweifle nicht, daß die Art auch noch in den dazwischenliegenden Ge-
bieten gefunden werden wird.
Ubangia nov. gen. äff. Gonocnemis.
Geflügelt, fast z^-lindrisch. Kopf mit kleinen Augen, die auf der Stirn weit
getrennt sind. Die Wangen stark nach innen gezogen, aber innen weit von-
einander getrennt, Clypealsutur tief. Clypeus gerade, Oberlippe stark vor-
tretend. Fühler kurz, perlschnurartig, das erste Glied ist das längste und dickste,
das dritte nicht verlängert. Mandibeln an der Spitze dünn, nicht ausgeschnitten,
und nicht meißeiförmig, der ganze Unterkopf durch das vorn heruntergezogene
Prosternum verdeckt. (NB. Eine genaue Untersuchung der Mundteile wagte
ich an dem einzigen mir vorliegenden Exemplar nicht vorzunehmen.) Hals-
schild fast quadratisch. Vorderecken nicht vortretend, er ist viel schmäler
als die Flügeldecken. Schildchen groß; Elytren scharf gerippt, Epipleuren voll-
ständig. Vorderkante des Prosternums kräftig heruntergezogen, den Mund
verdeckend, das Prosternum wagerecht, flach ausgehöhlt, über die Hüften
hinaus verlängert. Mesosternum wagerecht, oben jederseits fein gewulstet,
tief, senkrecht ausgeschnitten. Vorderschenkel vorn an der Unterkante scharf
gekantet und in einen starken Zahn ausgezogen. Mittel- und Hinterschenkel
dünn. Alle Schienen an der Hinterseite außen und innen scharf gekantet, End-
dornen klein, aber deutlich, an den Vordertarsen ist das Klauenglied viel kürzer
als die andern zusammen.
Diese Gattung hat ganz das Aussehen von Gonocnemis, aber einen ganz
anderen Kopf, dessen Wangen auf der Stirn nicht zusammenstoßen, an der
Spitze ungeteilte Mandibeln, und ganz anderes Pro- und Mesosternum. Die
kleinen Augen trennen sie nicht nur von Gonocnemis, sondern auch von Synopti-
— 55 -
cus. Die geringe Ausdehnung der Wangen verwischt etwas den Charakter der
Rhysopaussiden, aber die nach innen kräftig eingezogenen Seiten des Kopfes
verbieten, die neue Gattung zu den M egacanthiden neben Hopionyx zu stellen.
Ubangia latifronsn. sp. (Taf. Fig. 5, 5 a). — Parallel, wenig gestreckt, rotbraun
glänzend, aber mit rötlichem Erdüberzug. Kopf abweichend von dem der Go-
nocnemisarten gebaut. Augen auf der Stirn weit voneinander getrennt, der
Zwischenraum so breit wie die Hälfte des Halsschildvorderrandes, der Canthus
jederseits stark nach innen eingezogen, aber die Wangen stoßen nicht wie sonst zu-
sammen, und eine Quererhabenheit bildend, sondern lassen einen vertieften Raum
zwischen sich, der so breit ist wie das erste Fühlerglied lang ; mitten in diesem
Raum befindet sich ein stark erhabener, etwas gewellter kurzer Längskiel, die
Clypealsutur bildet einen sehr tiefen Eindruck, der Clypeus ist quer und längs
kräftig gewölbt. Der Hinterkopf ist gesondert gewölbt und von der Stirn durch
einen gebogenen breiten Ouereindruck abgetrennt, der auf die iVugen gerichtet und
dort noch stärker vertieft ist, die Erhöhung ist nach vorn durch eine undeutliche
Leiste jederseits begrenzt, sie ist dicht und grob punktiert und die Zwischen-
räume der Punkte bilden hocherhabene, spitze, unregelmäßige Körnchen, ähn-
lich ist auch der Kopf auf der Stirn. Fühler ziemlich kurz und dick, perlschnur-
artig, Glied I ist am dicksten und längsten, oben ungekantet, Glied 3 nur wenig
länger als 4, die folgenden nach innen gerundet erweitert, etwas quer. Hals-
schild fast quadratisch, nur wenig quer, die Seiten schwach gerundet, die Seiten-
randkante von oben sichtbar, der Vorderrand nur sehr wenig schmäler als die
Basis, ganz gerade, die letztere deuthch zweibuchtig, ihre Mitte vor dem Schild-
chen geradlinig, die Seiten sind schmal abgesetzt. Über die Scheibe laufen 3
nicht sehr tiefe Längsfurchen, eine in der ]\Iitte und zwei etwas tiefere seitlich,
diese Furchen "sind hinten verkürzt. \^or der Basis befindet sich ein großer,
flacher Eindruck. Die Punktierung ist sehr grob und dicht, die Zwischenräume
der Punkte bilden ein ziemlich regelmäßiges, hoch erhabenes Netzwerk. Schild-
chen groß, länger als breit, feiner punktiert. Die Flügeldecken mit hoch-
kantiger Basis, die sich in ihrer Gestalt der Basis des Halsschildes anpaßt. Sie
sind stark und hoch gerippt, nur der Nahtstreifen ist einfach rauh. Die Rippen
sind sehr fein krenuliert, die Punktstreifen bestehen aus etwas viereckigen,
tiefen Punkten, deren Abstand voneinander kleiner ist als ihr Durchmesser.
Jeder Punkt hat an jeder Seite und vorn, aber nicht hinten, ein feines rundliches
Körnchen. Die Rippen entspringen an der Basis und sind bis zur Spitze sehr
scharf. Das Prosternum bildet eine längliche, wagerechte, jederseits ge-
wulstete Platte, es ist, wie die ganze Unterseite, kurz abstehend beborstet. Me-
sosternum oben wagerecht, mit senkrechtem Absturz, vom tief, gerundet aus-
geschnitten. Der Zahn der Vorderschenkel von der Spitze entfernt, sehr spitz,
gerade, d. h. nach beiden Seiten gleichmäßig gerundet in die Basis übergehend.
Vorderschienen innen in der Basalhälfte breit ausgeschnitten, die Endhälfte
viel breiter. Mittel- und Hintertibien außen scharf gekantet.
- 56 -
Länge 5V4 mm; Breite £^'4 mm.
I Exemplar vom Belgischen Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, 21. Sep-
tember 19IO (SCHUBOTZ).
Einem mittelgroßen Gonocnemis nicht unähnlich, aber durch Kopf-, Hals-
schild- und Brustbildung weit verschieden.
Nesioticus flavopictus Westwood 2), p. 121. — Dieser durch die charakte-
ristische Zeichnung leicht kenntliche Käfer ist in Westafrika weit verbreitet
und häufig. Vom Belgischen Kongo: Monga-Bondo im Uelle-Distrikt, 22. Mai
191 1, und Duma im Ubangi-Distrikt, 7. Oktober 1910 (SCHUBOTZ), ferner aus
Südkamerun im Bangandu-Distrikt, März bis April 191 1 (SCHULTZE).
Paramarygmus femoralis Imhoff i), p. 176. — In meiner Sammlung von ver-
schiedenen Fundorten Kameruns. Nach Imhoff von der Goldküste, nach
QuEDENFELDT vom Quango im Kongo-Gebiet, jetzt auch aus der Region de
Sassa.
Paramarygmus subglobosus Kolbe 4), p. 130. — Die Art ist nach meiner Kennt-
nis genau wie die vorige verbreitet und liegt mir jetzt ebenfalls aus dem Sassa-
Gebiet vor.
Eupezus rufipes Quedenfeldt i), p. 24. — Von Kamerun nach Süden und im
Kongo-Gebiet weit verbreitet. Südkamerun: Yukaduma, März bis April 1911
(SCHULTZE), auch aus dem Sassa-Gebiet.
Eupezus minor Gebien 2), p. 25. — Aus Kamerun. Jetzt auch vom Sassa-Gebiet
(Col:mant). 2 Exemplare.
Eupezus medius n. sp. — Aus dem Sassa-Gebiet und von Bena-Bendi am
Sankuru im Brüsseler Museum.
Eupezus brevicollis Harold i), p. 123. — Diese Art vertritt im Kongo-Gebiet
den in Kamerun und nördlicher gemeinen Eupezus longipes F. Aus dem Sassa-
Gebiet und vom Belgischen Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, 10. Oktober 1910
(SCHUBOTZ). Sie kommt nach Kolbe auch südlich vom Albert-Nyansa vor.
Strongylium rapax Thomson i), p. 95. — Nach meinen Erfahrungen die ge-
meinste Art in Westafrika. Von Sierra-Leone bis tief in das Kongo-Gebiet ver-
breitet. Auf der ersten Innerafrika-Expedition westlich vom Ruwenzori und
westhch vom Albert-See gefunden. Belgischer Kongo: Libenge, Ubangi-Distrikt,
27. Oktober 1910 (Schubotz); Duma, Ubangi-Distrikt, 29. September 1910
(SCHUBOTZ). Auch aus dem Sassa-Gebiet.
Strongylium viridipurpureum n. sp. — Aus dem Sassa-Cebiet; ferner von Togo,
Kamerun und vom Kongo (Manyema), in meiner Sammlung.
Strongylium Büttneri Kolbe 6), 1894, p. 371. — Von Ashanti, Togo, Kamerun,
in meiner Sammlung. Von Herrn Dr. SCHULTZE in Südkamerun, Bangandu-
Distrikt, Januar bis Februar 191 1, gesammelt. Auch aus dem Sassa-Gebiet.
Ergebiüsse der zweiten ileutscheii ZeiilT.-il-AfTilüi Kxpeiütiou 1911)1911. BJ.I.
Tafel Mi.
^
JujL-
Te/i ebHoTiidac .
Fig. L Zopho.si.s suhcylindrica Geh. Fic/. 4 . HoploTi}?c omplus Geh.
„ 2. Thalpophüa Sdmbotzi Geb. „ 5 , S^ Cbanffia latifi-ons Geb.
„ ■')'. Thalpophila Jiiallfcostdta Gi'b. „ 6 , 69^ Sti^mcßiiiim oliraceum Geb.
H.Lcwek gez
Stemauto Julius fülnWiardt, Leipzig.
Yeriag von Ivlinkhardt iBiermaiiii, Leipzir
— 57 —
Strongylium (Eustrongylium) olivaceum n. sp. (Taf. Fig. 6, 6a) — Von der Gestalt
des verbreiteten iiw. i^ogom'cM;;? Kolbe, hinten etwas gebaucht, Flügeldecken hoch
gewölbt, matt-olivgrün, Halsschild etwas bläulich, Unterseite, namenthch die Beine,
glänzender grünblau. Canthus so lang wie das Auge hinter ihm, wesentlich schmäler
als diese, nicht ganz parallel, sondern etwas nach vorn auseinanderlaufend.
Kopf vor den Augen gleichmäßig ausgehöhlt, die Furche halbkreisförmig, nicht
sehr tief, die Punktierung sehr fein, zwischen den Augen und vorn am Clypeus
dichter, die Fühler überragen mit den letzten 3 (cf ) oder 2 (9) Gliedern den
Hinterrand des Pronotums. Glied 3 fast zylindrisch, Glied 4 etwas kürzer, aber
länger als an der Spitze breit, die folgenden so lang wie breit (9) oder etwas
länger als breit (cf), die vorletzten quer, das letzte mit nach außen gerichteter
Spitze, etwas kürzer als das vorletzte. Mentum quer trapezisch, mit scharfen
Kanten, der Quere nach gewölbt. Halsschild i'^/^mal so breit wie lang; der
Länge nach wenig, der Quere nach sehr stark gewölbt, die Vorderecken ganz
verrundet, die hinteren, von oben gesehen, seitlich kräftig ausgezogen, die
\^orderrandHnie vollständig, der Rand in der Mitte breiter, die Basis stark
gerandet, der Rand seithch gewulstet, dort ein kleines Grübchen. Die Seiten
sind wenig gerundet, beim d^ etwas mehr, an den Hinterecken so breit wie in
der Mitte. Oberfläche mit gleichmäßig großen, verhältnismäßig feinen, un-
gleich weit gestellten, doch nirgends aneinander tretenden Punkten; dazwischen
viel feinere Punkte, Grund mikroskopisch fein lederrunzlig. Schildchen länger
als breit, von der Farbe der Flügeldecken, ziemlich spitz. Flügeldecken
gleich hinter der Basis buckelig ansteigend, in der Mitte am höchsten, noch
stärker als muata und togonicum gewölbt, an der Spitze ziemlich breit verflacht,
der Seitenrand von oben nicht sichtbar. Oberfläche mit Linien feiner Punkte,
die an der Basis und Spitze fast erloschen sind; die Interstitien vollkommen
flach, mikroskopisch fein lederrunzlig und mit zahllosen, nach allen Seiten
laufenden Strichelchen versehen. Prostern um vorn steil abfallend, zwischen
den Hüften stark eingedrückt und seitlich lappenartig über die Hüftengelenke
ragend, der Fortsatz ziemlich wagerecht. Propleuren weitläufig, nicht sehr
fein punktiert. Mesosternum in der Mitte breit, flach ausgehöhlt. Abdomen
seitlich matt, in der Mitte glänzend, äußerst fein und weitläufig punktiert.
An den Hintertarsen ist Glied 1 = 4, länger als 2 +3. Analsegment beim o^
einfach.
cf . Augenabstand so groß wie Glied 3 dick, Hinterschenkel unten fein gelb
behaart. Vordertibien in der Mitte sanft ausgeschnitten und fein granuliert.
9. Augenabstand so groß wie Fühlerglied 5 lang.
Länge 25 — 2g mm; Breite des Halsschildes 6 mm, der Flügeldecken: cf 9,
9 9 — 10 mm.
Von dieser wundervollen Art liegen mir 5 Exemplare vor : i cf , 3 99 (Type),
in meiner Sammlung, von Kamerun: Mukonje-Farm bei Mundame (ROHDE),
und Dibongo-Farm bei Edea (Rohde), i & von Südkamerun: Momoß, 17. — 21.
- 58 -
März 191 1 (A. SCHULTZE). Diese Art scheint sehr selten zu sein, da mir unter
Tausenden von Kameruner Tenebrioniden nur diese Tiere vorgekommen sind.
\'on den Verwandten durch die Farbe, die feinen Punktlinien und die 8 er-
weiterten Fühlerglieder geschieden.
Strongylium viridulum Mäkhn i), p. 320. — In meiner Sammlung aus Kamerun
und vom Gabun. Jetzt aus dem Sassa-Gebiet.
Strongylium Poggei Harold 2), p. 126. —Aus dem Innern des südlichen Kongo-
Staates beschrieben. In meiner Sammlung von Kisantu am Kongo. Jetzt aus
dem Sassa-Gebiet.
Strongylium dichromum Thomson i), p. 94. — Mäklin i), p. 367. — In West-
afrika weit verbreitet. Vom Belgischen Kongo : Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober
1910 (SCHUBOTZ); Libenge-Ubangi-Distrikt, 27. Oktober 1910 (Schubotz);
Südkamerun: Molundu, November bis Dezember 1910 (SCHULTZE).
Strongylium caudigerum n. sp. — In meiner Sammlung von verschiedenen
Gebieten Kameruns, auch aus dem Sassa-Gebiet (Colmant).
Strongylium quadraticolle Thomson i), p. 96 (= dives Mäklin i), p. 317). — In
Westafrika weit verbreitet und häufig. Nach Mäklin von Kap Palmas, in meiner
Sammlung aus Kamerun und dem Spanischen Guinea, vom Belgischen Kongo:
Kondue (Deutsch. Ent. Museum). Auch aus dem Sassa-Gebiet, ferner während
der Expedition in Südkamerun: Molundu, November bis Dezember 1910, und
Kongo-Fluß, 23. /25. Oktober 1910 (Schultze). Das letztere Exemplar ist leb-
haft kupfrig und stärker gewölbt als die übrigen mir vorliegenden Tiere, aber
kaum mehr als eine individuelle Aberration.
Strongylium Wahlbergi Mäklin i), p. 315. — Dieses ist w^ohl die interessanteste
Entdeckung Colmants im Sassa-Gebiet. Die Art ist meines Wissens die einzige
typisch ostafrikanische Form, die bis in das nördliche Kongogebiet vordringt.
Ob die Art bis dorthin verbreitet ist oder das Vorkommen dort ein sporadisches
ist, müssen spätere Entdeckungen lehren. Sie ist beschrieben von Caffraria,
liegt mir in meiner Sammlung vor von Usambara und in Anzahl von verschie-
denen Gebieten des südhchen Deutsch-Ostafrika.
Strongylium cribratissimum Thomson i), p. 94. — Mäklin i), p. 367. — Kamerun,
Gabun, Kongo-Gebiet, i Exemplar: Region de S'assa.
Strongylium Kolbei n. sp. — Aus Kamerun und aus dem Sassa-Gebiet.
Strongylium sulcicolle Kolbe 6), 1896, p. 364. — Aus Kamerun bekannt. Von
COLMANT im Sassa-Gebiet entdeckt.
Strongylium Escalerae Gebien 4), p. 418. — Aus Kamerun und dem Spanischen
Guinea in meiner Sammlung, auch aus dem Sassa-Gebiet.
Strongylium luridipenne Harold i), p. 129. — Aus dem ganzen Kongo-Gebiet.
Von Herrn Dr. Schultze in Kimuenza, Belgischer Kongo, 21. September 1910,
gesammelt.
— 59 —
Strongylium clavigerum Gebien 5), p. 'j']. — Auf der ersten Innerafrika-Ex-
pedition, westlich vom Albert-See, entdeckt. Jetzt einige Exemplare aus dem
Sassa-Gebiet.
Strongylium seminigrum n. sp. — Vom Kongo: Manyema in meiner Samm-
lung, aus dem Sassa-Gebiet im Kongo-Museum und aus Britisch-Uganda im
Deutschen Entom. Museum.
Strongylium cyanipes Fabricius i) p. 158. — In Westafrika weit verbreitet und
häufig, südlich bis zum Kongo. Belgischer Kongo : Koloka : Uelle-Distrikt 10. Juni
1911 (SCHUBOTZ). Auch auf der ersten Innerafrika-Expedition südwestlich vom
Albert-See gefunden.
Strongylium geniculatum Thomson i), p. 96. — Mäklin i), p. 218. — Aus Togo,
Kamerun und Njam-Njam in meiner Sammlung, i Exemplar vom Belgischen
Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, 18. Oktober 1910 (SCHUBOTZ).
Praogena sulcata Aurivillius i), p. 307. — Eine im ganzen Kongo-Gebiet ver-
breitete Art. In Anzahl vom Belgischen Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, 6., 10.,
15., 17., 19. Oktober 1910 (SCHUBOTZ), und Libenge, Ubangi-Distrikt, 27. Ok-
tober 1910 (SCHUBOTZ); auch aus dem Sassa-Gebiet.
Praogena illustris Dohrn 2), p. 316. — Diese herrliche Art ist in Kamerun
keineswegs selten, in meiner Sammlung auch vom Kongo (Manyema), ferner aus
dem Sassa-Gebiet (Colmant).
Praogena nigritarsis ]\Iäklin 2), p. 560. — Von Colmant im Sassa-Gebiet ge-
sammelt.
Praogena flavollmbata ]\Iäklin 2), p. 578. — Die verbreitetste Art der ganzen
Gattung. Im ganzen tropischen Afrika, aber auch in Deutsch-Südwestafrika.
Vom Belgischen Kongo: Duma-Ubangi-Distrikt, 15. — 27. September 1910
(SCHUBOTZ), und Südkamerun: Yukaduma, März bis Aprü 191 1 (SCHULTZE),
auch aus dem Sassa-Gebiet.
Praogena gracilis Ouedenfeldt i), p. 31. — Aus dem Kongo-Gebiet allein be-
kannt. Jetzt aus der Region de Sassa (Colmant).
Praogena interioris n. sp. — Glänzend schwarz, auch die Beine, gestreckt,
Flügeldecken nach hinten deutlich erweitert, diese allein leuchtend blau oder
blaugrün. Kopf flach, fein und wenig dicht punktiert, vorn noch feiner, die
Seiten vor dem Canthus ziemlich stark eingezogen, Clypeusrand gerade. Augen
klein, ihr Abstand doppelt so groß wie der obere Querdurchmesser eines Auges,
Augenfurchen und Ch'pealnaht normal. Fühler sehr lang, schon das 7. Glied
überragt mit -/g den Hinterrand des Pronotums. Glied 3=4 = 5, dann an
Länge zunehmend, das letzte Glied ist doppelt so lang wie 3. Mentum tra-
pezisch, vorn über doppelt so breit wie in der Mitte lang, die Mittellinie un-
gekielt, jederseits zwei tiefe, etwas längliche Gruben, der Vorderrand neben
— 6o —
den W^inkeln etwas eingedrückt, der Unterkopf mit wenigen groben Querrunzeln
Halsschild kaum quer, fast zylindrisch, die Seitenrandkante von oben nicht
zu sehen, er ist eben vor der Mitte am breitesten, nach hinten geradhnig ver-
engt, vorn in großem Bogen ganz verrundet, die Hinterecken, von oben ge-
sehen, rechtwinkhg, in der Randkante dagegen ganz stumpf. Basis und Spitze
sehr fein gerandet, dicht hinter dem Vorderrand und vor der Basis befindet
sich meist ein leichter Quereindruck, die Oberfläche ist ziemHch grob, mäßig
dicht punktiert, die Mitteüinie bleibt meist frei. Schildchen dreieckig, schwarz.
Flügeldecken nach hinten viel breiter werdend, vorn mit Reihen grober
Punkte, die nach hinten viel feiner, aber tiefer werden, so daß dort die Flügel-
decken stark gefurcht sind. Interstitien nicht deutlich querrunzlig, äußerst fein
und weitläufig punktiert. Unterseite glänzend schwarz. Prosternum mit ge-
rundet senkrechtem Abfall, jederseits sehr fein gefurcht; Mesosternum sehr
schwach eingedrückt, Abdomen äußerst fein punktiert und wenig scharf längs-
rimzlig, Analsegment beim o^ nicht ausgezeichnet. Beine ohne Auszeichnung.
Schienen innen und Tarsen goldbraun behaart. An den Hintertarsen ist Glied
1^4, länger als 2+3- F)er ungemein winzige Penis ist ganz einfach, spitz,
ohne jede Auszeichnung, nicht in Kapseln eingeschlossen.
Länge 12 — 15 mm; Breite der Flügeldecken 3^/4 — 4,8 mm.
I Exemplar vom Französischen Kongo : Fort Possei — Fort Crampel, No-
vember 1910 (SCHUBOTZ); II Exemplare aus dem Kongo-Museum: Region de
Sassa (1895 — 96 COLMANT).
Eine interessante neue Art. In der charakteristischen Färbung mit Pr.
cylindrica Mäkl. übereinstimmend. Doch ist die alte Art größer, die Punkte
der Flügeldecken sind vorn viel feiner, die Interstitien quergerunzelt und das
Prosternum gerundet vortretend. In der Körperform gleicht unsere Art fast
der Pr. suhovata Mäkl., die rote Schenkel, einen matten, sehr fein und dicht
punktierten Halsschild hat.
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H. J. KOLBE: i) Neue Coleopteren aus Westafrika. Berlin. Entomol. Zeit. 1883, p. 15 — 36.
— 2) Nyctobates Mechowi, eine neue Species aus Westafrika. Berlin. Entomol. Zeit. 1884, p. 189
bis 190. I Tafel.
— 3) Neue afrikanische Coleopteren des Berliner zoologischen Museums. Entom. Nachr. XII,
1886, p. 289—298.
— 4) Bericht über die von Herrn Dr. Büttner im Gebiet des unteren Ouango und Kongo gesam-
melten Coleopteren. Stett. Ent. Zeit. L, 1889, p. 127 — 130.
— 5) Beiträge zur Zoogeographie Westafrikas nebst einem Bericht über die während der Loango-
Expedition von Falkenstein gesammelten Coleopteren. Nov. Act. Acad. Leop. Carol. L,
1887, p. 155—364. 3 Tafeln.
— 6) Coleoptera aus Afrika. Stett. Ent. Zeitschr. LIV, 1894, p. 365 — 374; LVI, 1896, p. 359 — 366.
— 7) Einige Mitteilungen zur ^Morphologie und Systematik der Chiroscelinen. Arch. f. Naturg. I,
1903» P- 161 — 180.
G. KRAATZ: i) Revision der Tenebrioniden der alten Welt. Berlin 1865. p. i — 393.
— 2) Revision der afrikanischen Tenebrioniden- Gattimg Gonocnemis Thoms. Deutsche Entom.
Zeitschr. 1899, p. 113 — 119.
F. W. MÄKLIN: i) Monographie der Gattung Strongylium 1867, p. 109 — 410. 4 Tafeln.
— 2) Die Gattung Praogena und deren Repräsentanten. Act. Soc. Fenn. VII, 1863, p. 557 — 582.
E. MULSANT&Cl. REY: I ) Essai'd'une division des derniers Melasomes. Opusc. Ent. 1853, p. i — 242.
V. DE MOTSCHOULSKV: i) Enumeration des nouvelles Expeces de Coleopteres rapportes de ses
Voyages 11. art. Bull. Soc. Mose. XLV, nr. 2, p. 23 — 42.
— 62 —
F. P. PASCOE: i) Notes on Coleoptera with Descriptions of new Genera a. Species Pt. I. Ann.
Mag. Nat. Hist. (4) VIII, 1871, p. 348—357-
L. PERINGUEY: i) Descriptions of new Genera a. Species of Coleoptera from South Africa, chiefly
from Zambezia. Trans. Ent. Soc. Lond. 1896, p. 149 — 189.
G. V. QUEDENFELDT: i) Verzeichnis der von Herrn Major von Mechow in Angola und am Quango-
Strom 1878 — 81 gesammelten Tenebrioniden und Cisteliden. Berlin. Entom. Zeit. 1885,
p. 2—38. I Tafel.
— 2) Beiträge zur Kenntnis der Coleopterenfauna von Zentral-Afrika. Berlin. Entom. Zeitschr.
1888, p. 184—186.
M. SOLIER: i) Essai d'une Division des Coleopteres Heteromeres et d'une Monographie de la fam.
des CoUapterides. Ann. Soc. Ent. Fr. III, 1834, p. 479—636; IV, 1835, p. 249—419, 505— 574;
V, 1836, p. 5—200, 303—355, 403—512, 635—684 etc.
— ibid. 2) Mem. Ac. Turin (2) VI, 1844, p. 214 — 339 (Sep. p. i — 127).
J. THOMSON: I) Voyage au Gabon. Arch. Entomol. II, 1858, p. 84 — 102.
J. WESTWOOD: i) Descriptions of some Coleopterous Insects from Tropical Africa belonging to
the Section Heteromera. Trans, zool. Soc. III, 1843, p. 207 — 222. 2 Tafeln.
— 2) Heteromera of the Tropical Africa. Proc. Zool. Soc. Lond. 1842, p. 117 — 122.
Cetoniidae.
Von
I. Moser, Berlin.
Von der Familie der Cetoniden brachte die Innerafrika-Expedition 49 Arten
in 175 Exemplaren mit, von denen 9 Arten in 14 Exemplaren auf der Insel
Fernando-Poo gesammelt wurden. 3 Arten erwiesen sich als neu und werden
nachstehend beschrieben. Die von der Expedition erbeuteten Arten sind fol-
gende :
1. Goliathus giganteus Lamark.
Hist. anim. IV, 1817, p. 580.
12 cfcf von Südkamerun, Dr. A. SCHULTZE leg.: Lomie 10. Mai 1911; Kun-
gulu (Urwald) 27. Mai 1911; Akok 29. Mai 1911; Akom-essing 11. Juni 1911;
Molundu Dezember 1910 bis Januar 1911.
I 9 vom Belgischen Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Dr. H. SCHUBOTZ leg.
Juni 1911.
2. Fornasinius aureosparsus v. d. Poll.
Notes Leyd. Mus. XII, p. 131.
1 9 von Ebolowa, Südkamerun, Dr. Arnold Schultze leg. 17. — 25. Juni
1911.
3. Chelorrhina Savagei Harris.
Bost. Journ. IV, 1844, p. 403, t. 21, f. i — 4.
2 99 von Südkamerun, und zwar i 9 vom Bangandu-Distrikt, Dr. Arnold
Schultze leg. Januar bis Februar 1911, und i 9 von Endendem, Dr. Arnold
Schultze leg. 6. Juli 1911.
4. Eudicella frontalis Westw.
Ann. nat. Hist. 1841, p. 204; Arcan. Ent. I, p. 176, t. 43, f. i — 2.
I cT vom Belgischen Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H. SCHUBOTZ
leg. 17. Oktober 1910.
5. Coelorrhina lorlcata Jons, subsp. Hornimanni Bates.
Trans, ent. soc. London 1877, p. 202.
I 9 von Südkamerun, Bangandu-Distrikt, Dr. Arnold Schultze leg.
Januar bis Februar 1911.
- 64 -
6. Stephanorrhina guttata Ol.
Ent. I. 6, p. 15, t. 2, f. 7 a.
In größerer Anzahl in beiden Geschlechtern von Südkamerun, Molundu,
Dr. Arnold Schultze leg. Dezember 1910 bis Januar 191 1. — Ein Pärchen vom
Belgischen Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H. SCHUBOTZ leg. 19. Oktober
1910.
7. Aphelorrhina tibialis Wat.
Ann. X. H. (5) III, p. 8.S.
I z^ vom Französischen Kongo: Fort Crampel, Dr. H. Schubotz leg.
6. Dezember 1910.
8. Chordodera quinquelineata Fab.
Spec. Ins. I, p. 56.
I 9 von Fernando-Poo, Basile, 31. Oktober 1910, und 2 cfcf, 2 99 von
Südkamerun, Molundu, Dezember 1910 bis Januar 1911, und Bangandu, Januar
bis Februar 1911, Dr. Arnold Schultze leg.
9. Chordodera pentachordia Klug.
Erman. Reis. 1835, p. 38, t. 15, f. 9.
1 Exemplar von Fernando-Poo, Basile, Dr. Arnold Schultze leg. 31. Ok-
tober 1911.
10. Plaesiorrhina cincta \'oet.
Col. I, p. 9, t. 2, f. 9.
2 Exemplare von Südkamerun, Bangandu-Distrikt, Dr. Arnold Schultze
leg. Januar bis Februar 1911.
11. Smaragdesthes africana Drury.
in. exot. Ins. II, p. 54, t. 30, f. 4.
Diese Art ist sehr variabel und bildet zahlreiche Varietäten und Lokal-
formen. Auch S. Oertzeni Klb. von Deutsch-Ostafrika und Conradsi Klb. von
Ukerewe sind nur Lokalformen dieser Art. Es liegen 2 Exemplare von Fer-
nando-Poo (San Carlos, Dr. Arnold Schultze leg. 14. — 23. Oktober 1911)
vor, welche der Stammform angehören. Das eine der beiden Exemplare zeichnet
sich durch sehr kräftige Punktreihen auf den Flügeldecken aus. 5 weitere Exem-
plare von Südkamerun (]\Iolundu, Dezember 1910 bis Januar 1911; Yukaduma,
März bis April 1911; Xemagong, 19. Mai 1911, von Dr. Arnold Schultze ge-
sammelt) gehören der Form suhsnturalis Krtz. (Deutsch, ent. Zeit. 1891, p. 123) an.
12. Ptychodesthes bicostata Schaum.
Trans, ent. Soc. V, 1848, p. 65, t. 7, f. i.
1^,3 99 vom Französischen Kongo : Fort Possei — Fort Crampel, Dr. H.
Schubotz leg. November 1910.
13. Dymusia cyanea Ol.
Ent. I. 6, p. 41, t. 9, f. 79.
I 9 vom Belgischen Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H. Schubotz leg.
18. Oktober 1910.
- 65 -
14- Gnathocera trivittata Swed.
Vet. Ak. Nya Handl. 1787, III, p. 190.
Es liegen mehrere Exemplare vom Französischen Kongo (Fort Possei —
Fort Crampel, Dr. H. Schubotz leg. November 1910) vor, die der Rasse dorso-
discolor Voet. (Col. I, p. 25, t. 5, f. 39) angehören.
15. Gnathocera cruda Jans.
eist, entrom. II, p. 253.
1 9 vom Französischen Kongo : Fort Possei — Fort Crampel, Dr. H. SCHU-
BOTZ leg. November 1910.
16. Tmesorrhina Saundersi Westw.
Trans, ent. Spc. 1854, p. 64, t. 6, f. 5.
2 cfcf, 19 von Fernando- Poo, Basile, Dr. Arnold Schultze leg. 31. Oktober
1911. 3 &(f, 4 99 von Südkamerun, Molundu, Dr. Arnold Schultze leg. No-
vember bis Dezember 19 10; 2 (j'cf vom Französischen Kongo, Bangi am
Ubangi, Dr. H. SCHUBOTZ leg. 6. November 1910; 2 cfcf' vom Belgischen Kongo:
Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H. vSCHUBOTZ leg. 19. Oktober 1910.
17. Tmesorrhina tridens Duv.
C. R. Ent. Belg. XXXV, p. CCCLXI.
2 99 von Fernando-Poo, Basile, Dr. Arnold Schultze leg. 31. Oktober
1911; I cf von Südkamerun, Molundu, Dr. Arnold Schultze leg. Dezember
1910 bis Januar 1911; i 9 vom Belgischen Kongo: Libenge, Ubangi-Distrikt,
Dr. H. Schubotz leg. 27. Oktober 1910.
18. Eccoptocnemis superba Gerst.
Mitt. Ver. Neu-Vorp. 1882, p. 12.
I 9 von Südkamerun: Molundu, Dr. Arnold SCHULTZE leg. Dezember 1910
bis Januar 1911.
19. Pachnoda marginella Fab.
Syst. Ent., p. 46.
I Exemplar von Südkamerun: Dalugene, Dr. Arnold Schultze leg. 3. — 4.
April 1911.
20. Pachnoda tridentata Ol.
Ent. I. 6, p. 88, t. 12, f. 122.
Vom Belgischen Kongo (Kimuenza, Dr. ARNOLD SCHULTZE leg. September
19 IG) liegt ein Exemplar einer sehr großen Rasse vor, bei der die Zeichnung der
Oberseite nicht schwarz, sondern rötlichbraun ist.
21. Pachnoda rubrocincta Hope.
Trans, ent. Soc. V, 1847, p. ^li, t. 4, f. 3.
In Südkamerun, Yukaduma, sammelte Herr Dr. Arnold Schultze (März
bis April 1911) ein Exemplar der von mir Ann. Soc. ent. Belgique 1910, p. 358,
beschriebenen Subspecies rubriventris. Die tj-pischen Exemplare dieser Form
waren im Belgischen Kongo (Kasai) gesammelt.
Deutsche Zentralafrika-Expedition 191011. I. c
— 66 —
22. Pachnoda Kustei Nonfr.
Ent. Nachr. 1892, p. 122.
I Exemplar vom Belgischen Kongo, Kimuenza, Dr. Arnold Schultze leg.
Oktober 1910.
23. Pachnoda spinipennis n. sp.
(f. P. pygmacae Krtz, similis et affinis. Nigra, supra opaca, prothorace
elytrisque- viridibus, prothoracis margine laterali et antico, elytrorum vitta
laterali, postice abbreviata, fascia transversa post-mediana interrupta fascia-
que anteapicali flavis; elytrorum sutura apice porrecto; pygidio albo-sex-macu-
lato et albido-setoso, margine postico emarginato. Subtus nitida, pectoris
lateribus albido-pilosis, abdominis segmentis albo-quadrimaculatis; tibiis
anticis bidentatis, dente superiore obsoleto. — Long. 19 mm.
Die Art ist der Pachnoda pygmaea Krtz. sehr ähnlich. Sie unterscheidet
sich von dieser und den übrigen verwandten Arten dadurch, daß die Flügel-
deckennaht hinten jederseits in eine stumpfe Spitze ausgezogen ist. Die Ober-
seite ist, mit Ausnahme des Kopfes, matt, tomentiert. Letzterer ist schwarz^
glänzend, in der Mitte punktiert, an den Seiten längsnadelrissig, der wulstige
Vorderrand des Clypeus ist ausgebuchtet. Halsschild, Schildchen und Flügel-
decken sind grün. Das Halsschild hat einen schmalen gelben Seiten- und Vorder-
rand. Es ist am Hinterrande etwas breiter wie lang, nach vorn verjüngt, und
zwar etwas stärker wie bei pygmaea. Der Vorderrand ist ebenso wie bei den
verwandten Arten in der Mitte mit schwachem Höcker versehen. Die gelbe
Zeichnung der Flügeldecken gleicht der von pygmaea. Innerhalb der Schulter
befindet sich noch ein kurzer gelber Strich an der Basis. Das Pygidium ist
matt und trägt 6 weiße Flecke, 4 hinter dem Vorderrande und 2 am Hinter-
rande. Auch ist es weitläufig abstehend beborstet. Die Unterseite ist schwarz,,
glänzend, die Seiten der Brust sind quernadelrissig und dünn weißlich behaart.
Die Mitten von Brust und Abdomen sind fast glatt, die Seiten des Abdomens sind
weitläufig mit Bogenpunkten besetzt. Jedes Abdominalsegment trägt 4 weiße
Flecke, je einen seitlich am Hinterrande und je einen neben der Ventralfurche am
Vorderrande. Der Brustfortsatz ist nach vorn verbreitert, sein Vorderrand ist ab-
gerundet, seine Oberfläche ist zerstreut punktiert. Die Vorderschienen zeigen
außer dem Endzahn nur noch die schwache Andeutung eines zweiten Zahnes.
Von dieser Art sammelte Herr Dr. Arnold Schultze im Belgischen Kongo,
Kimuenza, 5. — 7. Oktober 1910, drei männliche Exemplare. Ein an derselben
Lokalität gesammeltes 9, welches wegen der ausgezogenen Nahtspitze wohl
sicher zu dieser Art gehört, ist in der Färbung sehr abweichend. Der Clypeus,
das Pygidium, das letzte Abdominalsegment, die Schenkel und Schienen sind
rotbraun gefärbt. Das Pygidium trägt nur die weißen Flecke hinter dem Vorder-
rande. Während beim 0^ der Hinterrand des Pygidiums nur schwach aus-
gebuchtet ist, zeigt er bei diesem 9 eine tiefe Ausbuchtung. Die Vorderschienen
sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn nur durch Winkelung angedeutet.
- 67 -
24- Niphobleta niveosparsa Krtz.
Deutsch, ent. Zeit. 1880, p. 172.
I Exemplar von Fernando-Poo, Sao-Carlos, Dr. Arnold Schultze leg,
25. — 27. Oktober 191 1.
25. Phonotaenia sanguinolenta Ol.
Ent. I. 6, p. 49, t. 6, f. 41.
6 Exemplare vom Belgischen Kongo : Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H,
SCHUBOTZ leg. II. — ig. Oktober 1910.
26. Qametis scalaris G. P.
Mon., p. 249, t. 47, f. 3.
1 Exemplar vom Belgischen Kongo, Kimuenza, Dr. ARNOLD SCHULTZE leg.
IG. — 12. September 1910, und i Exemplar von Südkamerun, Molundu, Dr.
Arnold Schultze leg. November bis Dezember 1910.
27. Cosmesthes lineaticoUis Krtz.
Deutsch, ent. Zeit. 1880, p. 155.
2 Exemplare von Südkamerun, gesammelt von Herrn Dr. Arnold Schultze,
und zwar das eine von Molundu, 27. — 30. November 1910, das andere von Asso-
bam, Urwald, 21. — 24. April 1911.
28. Leucocelis plebeja Klb.
Stett. ent. Zeit. 1895, p. 290.
3 Exemplare vom Belgischen Kongo, gesammelt von Herrn Dr. H. SCHU-
BOTZ, und zwar je i Exemplar von Duma, Ubangi-Distrikt, September 1910,
von Libenge, Ubangi-Distrikt, 27. Oktober 1910, von Angu, Uelle-Distrikt,
3. Juni 1911.
29. Leucocelis spec. ?
Ein männliches Exemplar einer wahrscheinlich neuen Art vom Belgischen
Kongo, Kimuenza, Dr. Arnold Schultze leg. 29. — 30. September 1910. Die
Arten der Gattung Leucocelis sind so variabel und bilden so viele Lokalformen,
daß es nicht möglich ist, auf Grund eines einzelnen Exemplares eine neue Art
zu errichten.
30. Stichothyrea picticollis Krtz.
Deutsch, ent. Zeit. 1882, p. 74.
I Exemplar vom Belgischen Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Dr. H, Schubotz
leg. I. Juni 1911.
31. Cyclophorus cincticollis Krtz.
Deutsch, ent. Zeit. 1880, p. 152.
I Exemplar von Fernando-Poo, Dr. Arnold Schultze leg. 20. August 1911.
32. Hadrodiplognatha herculeana Hope.
Trans, ent. Soc. V, 1847, p. t,2, t. 4, f. i.
I Exemplar von Südkamerun, Kom-Fälle, Dr. Arnold Schultze leg.
21. Juh 1911.
5*
33- Diplognatha gagates Fab.
Syst. Ent., p. 49.
Diese in Afrika überall gemeine Art liegt in zahlreichen Exemplaren vor,
und zwar vom Belgischen Kongo (Kimuenza, 21. September 1910, Dr. Arnold
SCHULTZE leg., Duma und Libenge im Ubangi-Distrikt, 15. — 27. September 1910,
Dr. H. SCHITBOTZ leg.), vom Französischen Kongo (Bangi am Ubangi, 6. No-
vember 1910, Dr. H. SCHUBOTZ leg.) und von Südkamerun (Molundu, November
bis Dezember 1910, Dr. Arnold Schultze leg.).
34. Eriulis variolosa G. P.
Mon., p. 128, t. 18, f. 6.
Je I Exemplar vom Belgischen Kongo. Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H.
Schub OTZ leg. 21. September 1910, und von Südkamerun, Yukaduma, Dr.
Arnold Schultze leg. März bis April 191 1.
35. Diphrontis Gerstaeckeri Qued.
Berl. ent. Zeit. 1884, p. 335.
I Exemplar vom Belgischen Kongo, Kimuenza, Dr. Arnold Schultze leg.
Oktober 1910.
36. Pseudinca admixtus Hope.
Ann. nat. Hist. IX, 1842, p. 494; Trans, ent. Soc. 1847, p. 35, t. 4, f. 9.
3 Exemplare von Südkamerun, Molundu, Dr. Arnold Schultze leg.
Dezember 1910 bis Januar 1911.
37. Pseudinca dichrous Gest.
Mitt. nat. Ver. N.-Vorp. 1882, p. 30.
I Exemplar von Südkamerun, Bangandu-Distrikt, Dr. Arnold Schultze
leg. Januar bis Februar 191 1.
38. Charadronota pectoralis Bainlr.
Trans, ent. Soc. III, 1842, p. 217.
I.Exemplar von Südkamerun, Molundu, Dr. Arnold Schultze leg. No-
vember bis Dezember 1910; 2 Exemplare von Fernando-Poo, Basile, Dr. Arnold
Schultze leg. 31. Oktober 1911.
39. Charadronota soror Krtz.
Deutsch, ent. Zeit. 1883, p. 389.
I Exemplar vom Französischen Kongo, Mongumba, Dr. H. SCHUBOTZ leg.
2. November 1910.
40. Macroma exclamationis Klb.
Stett. ent. Zeit. 1892, p. 138.
1 Exemplar vom Belgischen Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H. SCHU-
BOTZ leg. 19. Oktober 1910.
41. Cymophorus undatus Kirby.
Zool. Journ. III, p. 153, t. 5, f. 6.
2 Exemplare von Südkamerun, Yukaduma, Dr. Arnold Schultze leg.
März bis April 1911.
- 69 -
42. Cymophorus magnificus n. sp.
(/. — C. undato Kirby affinis. Niger, pedibus fuscis. Fronte clypeoque
flavo-squamosis, prothorace fere eadem statura ut in C. undato, sed lateribus
ante angulos posticos vix sinuatis, dorso aciculato, nigro-squamoso, squamis
erectis; elytris ut in C. undato impressis, in anteriore parte nigro-, postice aureo-
squamosis; pygidio carinato et dense aureo-squamoso. Subtus medio nitido,
lateribus crebre flavo-squamulatis, abdomine medio leviter impresso, segmentis i.
et 2. macula flava mediana, e squamis composita, ornatis; tibiis anticis deute-
apicali armatis. — Long. lo mm.
Die Art, von der nur ein o^ vorliegt, ist von derselben Gestalt wie C. un-
datus Kirby, aber durch ihre Färbung sehr ausgezeichnet. Stirn und Clypeus
sind gelb beschuppt, der Scheitel ist grob punktiert und vorn mit schwärzHchen
Schuppen besetzt. Das Halsschild ist von derselben Gestalt wie bei undatus,
doch sind die Seiten im hinteren Teile kaum ausgebuchtet. Die Oberfläche ist
nadelrissig und abstehend schwarz beschuppt. Das Schildchen ist mäßig dicht
mit Schuppen besetzt, deren Färbung bei dem vorliegenden Exemplar nicht
mehr zu erkennen ist. Die Flügeldecken zeigen die gleichen Eindrücke wie bei
undatus und sind in der vorderen Hälfte schwarz, in der hinteren goldgelb be-
schuppt. Das P3'gidium ist wie bei undatus gekielt und dicht mit goldgelben
Schuppen bedeckt. Die Unterseite ist in der Mitte glänzend, an den Seiten
gelb beschuppt. Der d' zeigt auf dem Abdomen einen leichten mittleren Längs-
eindruck und tragen das zweite und dritte Abdominalsegment, einen aus gelben
Schuppen zusammengesetzten Fleck. Die Beine sind braun und mit gelben
Schuppen besetzt. Die Vorderschienen zeigen beim cf nur einen Endzahn.
Das einzige Exemplar stammt von Südkamerun, Yukaduma, Dr. Arnold
SCHULTZE leg. März bis April 191 1.
43. Rhagopteryx bilineatus Krtz.
Deutsch, ent. Zeit. 1899, p. 55.
2 Exemplare vom Belgischen Kongo, und zwar je eins von Kimuenza,
Dr. Arnold Schultze leg. Oktober 1910, und von Duma, Ubangi-Distrikt,
Dr. H. SCHUBOTZ leg. 19. Oktober 1910; i Exemplar von Südkamerun, Mo-
lundu, Dr. Arnold Schultze leg. November bis Dezember 1910.
44. Xenogenius impressus Mos.
Ann. Sog. ent. Belgique 191 1, p. 139-
Ein Pärchen von Südkamerun, Assobam, Urwald, Dr. Arnold Schultze
leg. 17. — 20. April 1911.
45. Platygenia barbata Afzel.
Schönh. Syn. Ins. I, 3. App., p. 38.
I Exemplar vom Belgischen Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H. SCHU-
BOTZ leg. 19. Oktober 1910.
— 70 —
46. Calometopus aureipennis n. sp.
9. — C. Hollisii Wat. similis. Niger, elytris aureis, femoribus tibiisque
interdum rufis. Capite aciculato, flavido-piloso, vertice opaco, clypeo nitido,
apice profunde exciso; antennis piceis; prothorace parum latiore ut in C. Hol-
lisii, opaco, flavido-piloso-setoso; scutello triangulari, lateribus exceptis, setoso;
elytris nitidis, punctato-striatis, punctis breviter setosis, costa juxtamarginali
nigra; pygidio opaco, aciculato, nigro-setoso, vitta mediana, e squamis flavis
composita, ornato. Subtus nitidus, pectoris abdominisque lateribus flavido-
squamosis; tibiis anticis feminae tridentatis. — Long. 14 mm.
Die Art ist dem C. Hollisii Wat. sehr ähnlich und wahrscheinlich ebenso
variabel wie diese Art. Sie ist von Hollisii sofort durch das Fehlen der auf-
rechten schwarzen Haare auf dem Halsschild zu unterscheiden. Der Kopf
ist schwarz, nadelrissig, kurz borstenartig behaart, der Scheitel ist matt, der
Clypeus glänzend, sein Vorderrand tief ausgeschnitten. Das Halsschild ist
zwar von ähnlicher Gestalt wie bei Hollisii, aber breiter. Es ist schwarz, matt
und mit kurzen gelblichen Borstenhaaren besetzt. Auch das matte, schwarze
Schildchen zeigt, mit Ausnahme der Seitenränder, eine gleiche Bekleidung.
Die goldig glänzenden Flügeldecken sind von derselben Gestalt wie bei Hollisii.
Sie sind reihig punktiert und tragen die Punkte, kurze abstehende Börstchen.
Die seitliche Kante des Discus ist schwarz gefärbt. Das Pj^gidium ist schwarz,
matt, nadelrissig, schwarz beborstet. Eine, schmale mittlere Längsbinde ist
aus gelben Schuppen gebildet. Die schwarze Unterseite ist glänzend, an den
Seiten gelblich beschuppt. Bei dem einen Exemplar sind die Beine ganz schwarz,
bei dem anderen sind die Schenkel und Schienen gelb gefärbt. Die Vorder-
schienen sind beim 9 dreizähnig.
2 99 vom Belgischen Kongo, Kimuenza, Dr. x\rxold Schultze leg. 5. — 7.
Oktober 1910.
47. Cosmovalgus Conradti Klb.
Stett. ent. Zeit. 1897, p. 205.
Von Südkamerun, je i Exemplar von Akom-essing, 10. — 17. Juni 1911, und
von Yukaduma, 14. — 24. März 1911, Dr. Arnold Schultze leg.
48. Pygovalgus insignis Klb.
Berl. ent. Zeit. 1884, p. 166.
2 Exemplare vom Belgischen Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H.
SCHUBOTZ leg. 29. September 1910.
49. Synistoralgus minutus Klb.
stett. ent. Zeit. 1897, p. 196.
I Exemplar von Fernando-Poo, San-Carlos, Dr. Arnold Schultze leg.
25. — 27. Oktober 191 1.
Scarabaeidae Rutelinae.
Von
Dr. Friedrich Ohaus, Berlin-Steglitz.
Mit 2 Textfiguren.
I. Tribus Anomalini.
1. Anomala pardalina Ohaus.
Ann. Soc. ent. Belg. v. 52, p. 197, 1908.
1 9. Belgischer Kongo :Kimuenza, 12.— 17. Oktober 1910 (Dr. A.Schui.tzeS.).
2. Anomala Bottae E. Blanchard.
Cat. Coli, ent., p. 181, 1850.
2 99- Belgischer Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, i. Oktober 1910 (Dr. H.
SCHUBOTZ S.).
Die Art ist aus dem Sennaar beschrieben, aber über einen großen Teil
von Westafrika verbreitet und sehr variabel in der Färbung.
3. Popillia callipyga C. Dohrn.
Ent. Zeit. Stettin, p. 79, 1876.
2 cfcf, I 9. Französischer Kongo : Fort Possei — Fort Crampel, November
1910; Bangi am Ubangi, November 1910 (Dr. H. Schubotz S.).
4. Popillia Le Moulti Ohaus.
Ann. Soc. ent. Belg., v. 57, p. 212, 19 13.
3 99- Süd-Kamerun: Bangandu-Distrikt, Januar bis Februar (Dr. A.
SCHULTZE S.); Assobam- Urwald, 17.— 20. April 1911 (Dr. A. SCHUI.TZE S.);
Belgischer Kongo: Angu, Uelle-Distrikt, 3. Juni 1911 (Dr. H. SCHUBOTZ S.).
5. Popillia smaragdina Kraatz.
Deutsch, ent. Zeit., p. 228, 1892.
2 99- Belgischer Kongo: Kimuenza, 14. Oktober 1910 (Dr. A. SCHULTZE S.).
6. Popillia chalcocnemis Ohaus.
Ann. Soc. ent. Belg., v. 55, p. 380, 191 1.
299. Süd-Kamerun: N'Kololoma, 5. Juli 1911; Belgischer Kongo: Ki-
muenza, 5. — 7. Oktober 1910 (Dr. A. SCHULTZE S.).
— 72 —
7- Popillia bitacta Kraatz.
Deutsch, ent. Zeit., p. 233, 1892.
4 99. Belgischer Kongo : Uelle-Distrikt, Angu, i. Juni i9ii;Ubangi-Distrikt:
Duma, 20. Oktober, Libenge, 27. Oktober (Dr. H. Schubotz S.).
8. Popillia laevicollis Kraatz.
Deutsch, ent. Zeit., p. 229, 1892.
2 99- Süd-Kamerun: Bangandu-Distrikt, Januar bis Februar 1911 (Dr. A.
SCHUDTZE S.).
9. Popillia rubromaculata Ohaus, var. ?
Kongl. Vetensk. Akad. Förhdlgr. Stockholm, nr. 10, p. 350, 1902.
I 9. Süd-Kamerun: Molundu-Distrikt, November bis Dezember 1910 (Dr. A.
SCHULTZB S.).
IG. Popillia deplanata Ohaus.
Ent. Zeit. Stettin, p. 370, 1897.
I &. Süd-Kamerun: Yukaduna, März bis April 1911 (Dr. A. Schui^tze S.).
II. Tribus Adoretini.
11. Lepadoretus umbrosus Fabricius.
Entom. syst., v. I 11, p. 169, 1792.
I cf , 19. Belgischer Kongo: Ubangi-Distrikt, Duma, 7. Oktober, 15. — 27
November 1910 (Dr. H. Schubotz S.).
Die Art ist vom Senegal beschrieben und bis Rhodesien verbreitet, viel-
leicht mit Kulturpflanzen verschleppt.
12. Adoretus saetipennis n. sp.
Oblongo-ellipticus, parum convexus, supra rufo-, subtus fusco-brunneus
pedibus flavis, tarsis fuscis antennisque fulvis, supra et subtus pilis albidis
brevibus sparsim vestitus; elytra seriebus saetarum albarum longiorum ornata.
Long. 9 — I2V2> l^t. 4 — 5 mm. (f, 9- Fernando-Poo : S. Carlos, 14. — 23. Ok-
tober 1911 (Dr. A. SCHULTZE S.); Kamerun: Barombi-Station, Batanga
DONCKIER), Bibundi (J. WEIDER), Dibongo-Edea (R. Rohde S.), Ebolowa,
April 1912 (v. Rothkirch S.), Götterberg, Mundame, Njong-Fluß; Franzö-
sischer Kongo: Fort Sibut am Schari (E. Le Moult), Benito (Donckier);
Belgischer Kongo: Dima; Uganda: Entebbe, Sesse-Insel (Dr. E. Bayon S.).
Gestreckt elliptisch, flach gewölbt, wenig glänzend, frische Stücke heller
rotbraun, alte dunkler, die, 99 zuweilen mit leichtem grünem Erzschimmer,
die Unterseite etwas dunkler, die Beine hellgelb mit dunklen Tarsen, die Fühler
rötlich. Ober- und Unterseite dicht und ziemlich fein punktiert, die Punkte
vielfach zusammenfließend, weitläufig und kurz weiß behaart, die Deckflügel
mit Reihen langer weißer Borstenhaare. Kopfschild trapezförmig, die Ecken,
beim 9 stärker gerundet als beim &, der Rand fein augeboen; Stirnnaht gerade.
IZ
scharf ausgeprägt, Stirn und Scheitel dunkler als das Kopfschild. Oberlippe
rötlich, Rostrum schwarzbraun, gekielt und an den Seiten fein und dicht ge-
kerbt. Maxillen mit 4 scharfen großen Zähnen. Fühler logliedrig, rötlich.
Thorax etwas mehr als doppelt so breit wie lang, sein Vorderrand in der Mitte
nach vorn, der Hinterrand nur ganz schwach
nach hinten geschwungen, die Seiten in der
]Mitte leicht erweitert, die Vorderecken wenig
vorgezogen, die stumpfen Hinterecken nicht
gerundet. Auf den Deckflügeln ist die primi-
tive Skulptur durch die überhandnehmende
Punktierung und feine Querrunzeln hier und
da undeutlich geworden, die weißen Borsten-
haare entspringen meistens aus Punkten, die
auf den primären Rippen stehen, seltener aus
Punkten der primären Punktreihen ; der Seiten-
rand ist fein gekerbt und gewimpert, die
Epipleuren an der Basis breit. Beine lang und
kräftig, die Schienen beim c/* und 9 verbrei-
tert und etwas verdickt, die vorderen mit
3 Zähnen in etwa gleichem Abstand, die mitt-
leren und hinteren mit 2 schiefen Stachelkanten. Das Klauenglied bei o^ und
9 an den Vorder- und Mittelfüßen mit i, an den Hinterfüßen mit 2 Zähnen.
Die Klauen stark ungleich an Länge, beim o^ und 9 die größere Klaue der
Vorder- und Mittelfüße gespalten, die der Hinterfüße etwas verdickt und
einfach.
Die Form des Forceps zeigt obenstehende Figur von der linken und
dorsalen Seite.
Adoretu^ saetipennis Ohs. n. sp.
Forceps v. d. linken und von der dor-
salen Seite.
Histeridae/)
\'on
H. BiCKHARDT, Kassel.
Die verhältnismäßig geringe Zahl der aufgefundenen Vertreter der Co-
leopterenfamilie Histeridae beweist wiederum, daß die hierhin gerechneten
Tiere — abgesehen von ihrer Unscheinbarkeit — nirgends häufig sind. Diese
Beobachtung kann man bei nützlichen Tieren — und dazu zählen die Histe-
riden — fast allgemein machen. Ihre karnivore Lebensweise bringt es ohne
weiteres mit sich, daß sie nur da zu finden sind, wo andere, ihnen zur Nahrung
dienende, Insekten — Fliegen- und andere Larven usw. — vorkommen, also
vorwiegend in animalischen und pflanzlichen Abfallstoffen sowie Exkrementen.
Auch unter Baumrinde, wo sie den Larven der holzzerstörenden Insekten nach-
stellen, finden sich viele Histeriden, z. B. die hier aufgeführte Hololepta- Art.
Die aufgefundenen 6 Tiere gehören 6 verschiedenen Arten an. Es sind
die folgenden:
1. Hololepta pinguis Schmidt.
Entomol. Nachr. XVIII, p. 17, 1892.
Fundort: Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Dr. H. SCHU-
BOTZ, leg. 17. Oktober 1910. — Die Art ist außerdem noch bekannt von
Gabun (Typen) und Sierra Leone.
2. Pachycraerus Ritsemae Marseul.
Notes Leyden I\Ius. VIII, p. 150, 1886.
Violaceipennis Lewis, Ann. Mag. Nat. Hist. (6) VIII, p. 386, 1891; 1. c. (6) IX, p. 345, 1892.
Fundort: Süd-Kamerun, Molundu; Dr. Arnold Schultze, leg. No-
vember bis Dezember 1910. — Die Art wurde außer in Kamerun auch in
Gabun öfter gefunden.
3. Hister striolatus ]\Iarseul.
Monogr. 1854, t. 6, f. 21, p. 200.
Compressus Desbr., Mitteil. Schweiz. Ent. Ges. III, p. 341, 1871. • — Mars. Bull. Soc. Ent. Fr.
(5) III, p. XIX, 1873.
Fundort: Belgischer Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, Dr. H. SCHU-
BOTZ, leg. 27. Oktober 1910. — Über ganz Afrika (außer dem Nordrand
und Ägypten) weit verbreitet.
^) 21. Beitrag zur Kenntnis der Histeriden.
- 76 -
4- Hister Ertli Bickhardt.
Entomol. Blätter VI, p. i8i, 1910.
Fundort: Süd-Kamerun, Yukaduma, Dr. Arnold Schultze, leg.
März bis April 1911. — Bisher nur in 2 Exemplaren aus Belgisch-Kongo
bekannt geworden.
Die beiden letztgenannten Arten sowie Hister adjectus Mars, und Hister
gorilla Schmidt sind nahe verwandt und können bei flüchtiger Prüfung leicht
verwechselt werden.
Sie haben sämtlich eine gleichartige Struktur der Flügeldecken und des
Halsschilds, nämlich einen vollständigen, an der Basis mehr oder weniger stark
einwärts gebogenen inneren und einen abgekürzten äußeren Lateralstreif des
Halsschilds, einen inneren, bis nahe an die Schulter reichenden Subhumeral-
streif und 6 Dorsalstreifen (einschheßlich des Nahtstreifs), von denen nur die
beiden inneren teilweise wenig verkürzt sind. Zur Unterscheidung dieser nahe
verwandten Spezies diene neben dem nie zu unterlassenden Zurückgehen auf
die Originalbeschreibung folgende Tabelle:
1. Pygidium gerandet 2
i'. Pygidium ungerandet, ebenso wie das Prop^^gidium ziemlich dicht
und fein punktuliert, Kehlplatte des Prosternums vorn abgerundet,
Basis des Prosternums breit abgerundet; Mesosternum vorn schwach
ausgerandet. Randstreif des Mesosternums nahe dem Rand und diesem
folgend. Long. 7 — 10^/2 rnm striolatus Mars.
2. Pygidium gegen die Spitze stark konvex, nur an den Seiten schwach
gerandet, die Spitze ohne Randhnie 3
2'. Pygidium nahezu eben, außen ringsum mit schmalem erhobenen
Rande, Kehlplatte des Prosternums mit stumpfer Spitze; Mesoster-
num vorn schwach ausgerandet. Randstreif nahezu gerade, vorn seit-
lich der Ausrandung weiter vom Vorderrande entfernt als an der Aus-
randung selbst (dem Verlauf des Randes also nicht genau folgend).
Long 7 — 10^/2 mm adjectus Mars.
3. Pygidium und Propygidium grob und ziemlich dicht punktiert, Kehl-
platte des Prosternums gerade abgestutzt, Basis des Prosternums
gerundet, Mesosternum vorn mäßig tief ausgerandet; fünfter Dorsal-
streif etwa von der halben Länge der Flügeldecken. Körperform breit
oval. Long. II — 12 mm gorilla Schm,
3'. Pygidium äußerst fein punktiert, Propj'gidium ziemlich grob und
weitläufig punktiert. Kehlplatte des Prosternums stumpf gerundet,
Basis des Prosternums lanzettförmig mit abgerundeter Spitze; Me-
sosternum vorn tief ausgerandet; fünfter Dorsalstreif kaum kürzer
als die übrigen vollständigen Dorsalstreifen. Körperform länglich
oval. Long. 12 — 13 mm Ertli Bickh.
_ 77 —
5- Hister hottentota Erichson,
Er. in Klug, Jahrb. Ins. I, p. 136, 1834. — Mars., Monogr., 1854, t. 7, f. 40, p. 223.
Subsulcaius Mars. 1. c. t. 7, f. 38, p. 221.
Fundort: Französischer Kongo, Banzyville am Ubangi, Dr. H. SCHU-
BOTZ, leg. 25. September igii. — Über ganz Afrika (außer Äg3'pten und
dem Norden) weit verbreitet.
6. Saprinus splendens Paykull.
Mon. Hist., iSii, t. 4, f. 7, p. 53. — Mars., Mon., 1855, t. 16, f. 22, p. 380.
Fundort: Belgischer Kongo, Kimuenza, Dr. Arnold Schultze, leg.
22. — 26. September 1910. — Die Art hat eine weite Verbreitung über
den größten Teil von Afrika (außer Ägypten und dem Nordrand).
Buprestidae.
Par
Ch. Kerremans, Bruxelles.
Trib.: Polycestini Lac.
Croupe: Acmaeoderites Kerrem.
Gen.: Acmaeodera Eschscholtz.
Ce genre est repandu dans toutes les regions du globe, sauf en Australie,
Ses especes sont plus nombreuses dans les zones temperees et subtropicales que
dans la zone torride des deux continents. En Europe et en Amerique, elles ne
s'etendent guere vers le nord, mais elles sont tres nombreuses, d'une part, dans
le bassin de la Mediterranee et, d'autre part, au Texas, dans l'Arizona et en
Californie. II semble, en Afrique, que les especes se multiplient davantage
dans le nord et dans le sud, et paraissent etre plus rares sous l'Equateur. Mais
il y a lieu de considerer que toute la partie nord de l'Afrique et toute sa partie
sud ont ete mieux et plus souvent explorees que sa partie centrale, que l'on
commence seulement ä connaitre.
Acmaeodera Schultzei nov. sp.
Long. 7; lat. 2,2 millim. — Ohlongo-ovata, convexa, antice attenuata, postice
acuminata, capite thoraceque nigris, rugosis, elytris, cyaneo-nigris, longitudinaliter
transversimque rubro-lineatis; suhtus nigra, nitida.
Intermediaire, pour le dessin elytral, entre I'a. hieroglyphica Fahr., de
la region du Zambese et I'a. miniatospilota Kerrem., du Transvaal. Differe
du Premier par la taille moins grande, le facies moins robuste, par les stries
elytrales ä points beaucoup moins grossiers sur les cotes et par le dessin elytral,
entierement different; se rapproche davantage du second, dont il a tout le facies
et la taille, mais avec le dessin elytral different et les dentelures des cotes poste-
rieurs des elytres plus accentuees. La tete, le pronotum et le dessous sont, ä peu
de chose pres, les memes chez ces trois especes et sur le vu d'un specimen unique.
j'aurais pu considerer le SCHULTZEi comme une variete du miniatospilota
si je n'avais trouve, dans les nouveaux arri vages du Musee du Congo, 3 speci-
— 8o —
mens provenant d'Elisabethville (Katanga) et identiques au specimen unique
du Musee de Hambourg quant ä l'allure du dessin elytral et ä l'accentuation de
la dentelure latero-posterieure des elytres.
Oblong-ovale, convexe, attenue en avant et acumine en arriere, tete et
pronotum noirs, un peu mats; elytres noir bleuätre un peu plus luisants avec
de chaque cote une bände rectangulaire rouge emettant un rameau, sur le cöte .•
exterieur, vers la base et un autre rameau sur le cöte interne prolonge vers une
bände transversale rouge, situee vers le quart posterieur; le sommet rouge avec
l'apex de la nuance fonciere, noir bleuätre. Dessous noir, plus luisant que la
tete et le pronotum.
Tete rugueuse, couverte de points ocelles assez epais d'oü emerge une courte
pubescence grisätre. Pronotum convexe ä cotes anterieurs tres declives, beau-
coup plus large que les elytres ä la base; bisinue en avant avec un large lobe
median subanguleux; les cotes obliquement arques et convergents vers le sommet,
avec l'angle posterieur largement arrondi; la base tronquee; la surface couverte
de gros points rapproches, separes Tun de l'autre par des rides anastomosees,
subarrondies sur les cotes et longitudinales vers 1' avant; trois fossettes le long
de la base, dont une mediane et les deux autres situees plus pres du calus humer al
que de la suture. Elytres convexes, acumines en arriere, echancres sous l'epaule,
denteles depuis le tiers posterieur jusqu'au sommet; la base tronquee et etroite-
ment rebordee, le calus humeral saillant; la surface couverte de stries lineaires
sur le disque et ponctuees sur les cotes; les interstries discaux lisses et uniseriate-
ment ponctues, les lateraux rugueux et rides en travers. Dessous plus luisant
que le dessus, mais ä ponctuation assez grossiere, aciculee sur l'abdomen.
Hab. — Congo beige: Kimuenza (Dr. Arnold Schultze), un exemplaire;
Katanga, Elisabethville et Nieuwdorp, 3 exemplaires (Musee du Congo).
Trib.: Chrysochroini Cast. et Gory.
Gen.: Chrysochroa Solier.
On ne connait en Afrique que deux especes de ce genre si largement repre-
sente dans la partie meridionale de l'Asie Orientale et dans l'Insulinde. L'une
(ivEPiDA Gory) est repandue parmi toute 1' Afrique tropicale; l'autre est la
suivante :
Chrysochroa Haasi Kerrem.
Notes Leyd. Mus., t. XIX (1897), p. 153.
Kerrem., Monogr. Bupr., t. 2 (1908), p. 98.
Je n'avais jamais vu que trois specimens de cette espece qui a ete decrite
d' apres un exemplaire femelle unique. Les deux autres specimens me sont tombes
sous les yeux ä des intervalles tres eloignes et sont egalement des femelles. Tous
trois provenaient de Luluaburg, dans le sud du Congo beige et voici que M. le
Dr. SCHULTZE nous rapporte du Sud Kamerun 6 cfcf et lo 99-
Le male, que je n'avais jamais eu l'occasion de voir, est relativement plus
petit et plus etroit que la femelle et d'une coloration plus brillante surtout sur
les cotes des elytres qui sont largement teintes de cuivre. Les deux derniers
Segments abdominaux sont plus ou moins d'une teinte fauve ou testacee ä reflets
verts et le dernier de ceux- ci est largement et profondement echancre, comme
chez tous les Chrysochroa.
Hab. — Sud-Kamerun: Molundu (Dr. Arnold Schultze).
Gen: Chrysaspis Kerrem,
Ce genre est essentiellement africain, oü ses especes sont plus repandues
dans la moitie occidentale que dans 1' Orientale.
Chrysaspis Welwitschi E. Saund.
Trans. Ent. Soc. Lond. (1872), p. 243.
MARGINATA Kerrem., Ann. Soc. Belg., t. XXXVII 1893), p. 503.
Cette espece a ete figuree dans ma Monographie, t. III, pl. 17, fig. 7. Elle
varie beaucoup quant ä l'intensite de la coloration, du vert clair au vert fonce
et la grande tache discale rouge des elytres disparait quelquefois. Elle habite
le Gabon, l'Angola et le Congo occidental. Les exemplaires recueillis par M. le
Dr. Schultze etendent vers Test l'habitat de cette espece.
Hab. — Congo beige; District de l'Ubangi: Duma (i cf et i 9); District
de rUele: Monga-Bondo (i 9).
Gen. : Steraspis Solier.
Genre africain, avec une seule espece de l'Arabie; mais cette derniere contree
possede une faune qui se rapproche davantage de celle l'Afrique que de celle
de l'Asie. Ses especes sont plus nombreuses dans l'Est africain que dans l'Ouest,
et se repandent depuis Test jusque tout le sud de l'Afrique.
Steraspis purpurea Kerrem.
Monogr. Bitpr., t. III (190S), p. 151.
Le type provient de la Haute-Sangha et en trouve 1' espece ä Kigonsera.
Hab. — Fort Crampel (Dr. H. Schubotz).
Trib.: Chalcophorini Lac.
Croupe : Chalcophorites Ea<:.
Gen.: Parataenia Kerrem.
Ce genre est essentiellement africain. II y represente les Iridotaenia de la
faune Indo-malaise.
Parataenia chrysochlora Palis.
Ins. d'Afr. (1805), p. 44, pl. 11, fig. 3 et 4.
ChalcogRAPHA Klug, Erm. Reise (1835), p. 30, pl. 15, f. 2.
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. I. 6
— 82 —
L'espece, qui habite particulierement l'ouest de l'Afrique equatoriale,
a ete trouvee ä Liberia, en Assinie, au Gabon, au Congo fran9ais, dans le Bas-
Ogowe, au Kamerun, aux environs du lac Tschad, ä la Cöte d'Ivoire et au
Congo beige.
Hab. — Fernando-Poo : Säo Carlos (Dr. Arnold Schultze), un seul exem-
plaire.
Parataenia orbicularis Kerrem.
Ann. Soc. Belg., t. XXXVI (1892), p. 55.
Cette espece est figuree dans ma Monographie, t. III, pl. 21, f. 4. Comme
la precedente, eile habite particulierement l'ouest de l'Afrique equatoriale, au
Congo frangais, au Congo beige et dans 1' Angola.
Hab. — Sud-Kamerun: Mapfub, Sogebafam (Dr. Arnold Schultze),
2 exemplaires.
Croupe: Psilopterites Ivacordaire.
Gen.: Psiloptera Solier.
Ce genre est reparti sur toutes les regions chaudes du globe ä l'exception
de l'Austrahe et de l'Oceanie. II s'etend en, Amerique, depuis le sud des Etats
Unis, au Texas, dans 1' Arizona et au Kanzas, jusqu'en Argentine et au Chili.
Tres nombreux en especes par toute l'Afrique et ä Madagascar, il est inconnu en
Europe et est represente dans l'Inde par quelques especes ä facies uniforme.
On n'en connait que deux especes de la Malaisie, et il ne se trouve ni au Japon
ni aux iles Philippines. A part les especes malaises, de l'Ile Bali, Celles des lies
Andaman et celles de Madagascar, on peut dire que ce genre est plutöt Continental
qu'insulaire, et c'est ce qui explique l'uniformite de son facies. Toutes les especes
de l'Amerique se ressemblent; toutes celles de l'Afrique ont la meme uniformite,
et ce n'est qu'ä Madagascar qu'elles varient d'une fa9on prodigieuse.
Sub-gen. : Lampetis Spinola.
Lampetis rugulosa Cast. et Gor} .
Monogr. Bupr., t. i (1837), p. 79, pl. 20, fig. 106.
Cette espece habite particulierement la region ouest depuis la limite meri-
dionale du Sahara jusque vers l'Equateur, au Senegal et aux environs du lac
Tchad.
Hab. — Fort Crampel (Dr. H. Schubotz), un seul exemplaire.
Sub-gen. : Damarsila Thomson.
Damarsila limbalis Cast. et Gory.
Monogr. Bupr., t. I (1837), p. 78, pl. 20, fig. 104.
VIRIDIAZUREA White, Ann. Mag. Nat. Hist. (1843), P- 267.
PYRITOSA Klug, Mon. Berl. AK. (1855), p. 646.
Sublimbalis Kerrem., Ann. Soc. Ent. Belg., t. XLII (1898), p. 277.
Cette espece habite toute l'Afrique equatoriale et s'etend au sud, jusque
dans la region du Cap de Bonne Esperance.
- 83 -
Hab. — Congo beige: Kimuenza (Dr. Arnold Schultze), un seul exem-
plaire.
Damarsila quadriareolata Fahreus.
Ins. Cafr., t. I (1851), p. 318.
HILARIS Pering., Trans. S. Afr. Philos. Soc. (1892), p. 41.
Le type habite la Cafrerie. J'en ai vu des exemplaires de Mozambique, du
S.-O. Africain allemand, d'Ovampo, de Buluwayo, de la region du Zambese et
du Transvaal.
Hab. — Entre le Fort Possei et le Fort Crampel (Dr. H. Schubotz), un
seul exemplaire, d'une coloration un peu sombre.
Damarsila muata Har.
Mitth. Munch. Ent. Ver., t. II {1878), p. 105.
KasSAIENSIS Duvivier, C. R. Soc. Ent. Belg., t. XXXIV (1890), p. 195.
COGNATA Pering., Trans. Ent. Soc. Lond. (1896), p. 166.
Cette espece est tres commune au Congo beige. On la trouve dans l'Est-
Africain allemand, ä Mozambique, dans l'Angola, en Rhodesie et au Benguella.
Hab. — Congo beige: Kimuenza (Dr. Arnold Schultze), un seul exem-
plaire.
Damarsila zona Thomson.
Arch. Ent., t. I (1858), p. 72.
PHALERATA Kerrem., Ann. Soc. Ent. Belg., t. XXXVII (1893), P- 507-
DICERCOIDES Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg., t. XXXVIII (1894), p. 318.
L'espece habite la Guinee, le Gabon, l'Ile San Thome et le Congo frangais.
Hab. — Ile Benito ; Sud-Kamerun : Kungulu-Urwald (Dr. Arnold Schultze),
2 exemplaires.
Trib.: Sphenopterini Lacordaire.
Gen. : Sphenoptera Solier.
Le genre Sphenoptera est largement repandu parmi tout l'ancien continent.
II se trouve, en Europe, par toute la region mediterraneenne et, en Asie, il
s'etend dans la region Caspienne, au Turkestan et dans le sud de la Siberie. II
devient plus rare dans l'Inde et en Chine et il est inconnu au Japon, dans l'In-
sulinde et en Australie. II est largement represente par toute l'Afrique et quel-
ques especes de trouvent ä Madagascar. On n'en connait pas de l'Amerique.
Sphenoptera solida Jakowleff.
Hör. Soc. Ent. Ross., t. XXXV (1900), p. 340.
L'espece est plus repandue dans l'Afrique meridionale et au Zambese que
dans le reste de l'Afrique.
Hab. — Congo beige: Yakoma (Uele) (Dr. H. Schubotz), un seul exem-
plaire.
6*
- 84 -
Sphenoptera Seeldrayersi Kerrem.
Wytsman, Gen. Ins., Fase. 12, Bupr. (1903), p. 116.
Le type provient du Kasai.
Hab. — Congo beige: Kimuenza (Dr. Arnold Schultze), un seul exem-
plaire.
Sphenoptera neglecta Klug.
Erm. All. (1835), p. 30.
L'espece est commune dans toute l'Ethiopie.
Hab. — Entre Fort Crampel et Fort Possei (Dr. H. Schubotz), deux
exemplaires.
Sphenoptera longiuscula Cast. et Gory.
Moiiogr. Bupr., t. 2 (1839), p. 26, pl. i, f. 38.
Le t^^pe provient de la Guinee et j'en ai vu des exemplaires du Senegal,
d'Obock, d'Abyssinie, de l'Afrique Orientale allemande et de l'Angola,
Hab. — Entre Fort Crampel et Fort Possei (Dr. H. SCHUBOTZ), deux
exemplaires.
Sphenoptera nigra Kerrem.
Monogr. Bupr., t. VI (1913), p. 525.
lye type provient de l'Iruimi (Congo beige).
Hab. — Entre Fort Crampel et Fort Possei (Dr. H. Schubotz), un seul
exemplaire.
Sphenoptera differens Kerrem.
Monogy. Bupr., t. VI (1913), p. 553.
Le type provient de l'Afrique Orientale allemande.
Hab. — Entre Fort Crampel et le Fort Possei (Dr. H. Schubotz), un seul
exemplaire.
Trib.: Chrysobothrini Cast. et Gory.
Croupe: Chrysobothrites Kerrem.
Gen.: Colobogaster Solier.
Si Ton en excepte une seule espece propre ä l'Afrique, les 26 autres especes
connues de ce genre habitent l'Amerique.
Colobogaster nigrita Olivier. %
Entom., t. II (1790), gen. ^2, p. 40, pl. 9, f. 96.
SeneGALENSIS Cast. et Gory, Monogr. Bupr., t. 2 (1838), pl. 3, f. 12.
C.-VRENIFRONS Gory, Monogr. supp., t. 4 (1841), p. 155, pl. 26, fig. 151.
L'espece est repandue dans toute l'Afrique intertropicale.
Hab. — Fernando-Poo : Säo Carlos (Dr. Arnold Schultze), un seul exem- I
plaire.
- 85 -
Gen.: Chrysobothris Eschscholtz.
Ce genre, tres nombreux en especes, est repandu par tout le globe, mais
d'une fa^on fort inegale. On n'en connait que trois de l'Europe, tandis qu'il
y en a une cinquantaine dans TAmerique du Nord; les especes de TAmerique
du Sud sont tres nombreuses, sauf sur le versant occidental des Cordilleres.
On en connait trois ou quatre especes de l'Australie, une trentaine de la region
Indo-Malaise et une trentaine aussi de l'Afrique.
Chrysobothrys dorsata Fabricius.
Mant. Ins., t. i (1787), P- i79-
SERRATA Fab., Ent. Syst., t. 2 {1794), p. 200.
SPINIPES Thunb., Nov. Act. Upsal., t. 9 (1827), p. 42.
CHALCOPHANA Klug, Symb. Phys., t. i (1829), p. 38, pl. 3, f. 12.
BOSCHISMANI Cast. et Gory, Monogr. Bupr., t. 2 (1838), p. 5, pl. i, f. 6.
Sparmanni Cast. et Gory, l. c, p. 6, pl. 2, f. 8.
CAFFRA Cast. et Gory, /. c, p. 8, pl. 2, f. 10.
DEYROLLEI Thomson, Arch. Ent., t. 2 (1858), p. 7^-
SPURIA Marseul, L'Abeille, t. 2 (1865), p. 411.
ROSEIVENTRIS Thomson, Typ. Bupr. (1878), p. 79.
IMPRESSIFRONS Fairinaire, C. R. Soc. Ent. Belg., t. XXVIII {1884), p. 149.
LAEVISCUTATA Fairmaire, Ann. Soc. Ent. Fr., t. L,X (1891), p. 243.
En raison meme de l'etendue de son habitat, cette espece presente un grande
Variation et peut se diviser en un grand nombre de races. II n'est donc pas
etonnant qu'on ait trouve le moyen de lui donner douze noms differents. On
trouve r espece dans toute l'Afrique cis-saharienne.
Hab . — Sud-Kamerun : Molundu (Dr. Arnold Schultze), un seul exemplaire.
Chrysobothris cincta Kerrem.
Ann. Soc. Ent. Belg., t. XXXVII (1893), P- 257.
Le type provient du Gabon.
Hab. — Sud-Kamerun: District de Bangandu (Dr. Arnold Schultz^),
un seul exemplaire.
Chrysobothris curta Kerrem.
Ann. Soc. Ent. Belg., t. XXXVII (1893), p. 258.
Le type provient du Zanguebar.
Hab. — Sud-Kamerun : Molundu (Dr. Arnold Schultze), un seul exemplaire.
Groupe: Actenodites Kerrem,
Gen.: Megactenodes Kerrem.
Genre essentiellement africain qui ne comprend que neuf especes, tres
belles et pour la plupart de grande taille. Le dimorphisme sexuel est tres ac-
centue chez la plupart des especes et varie de l'une ä l'autre. Chez l'une c'est
le femur qui est tres developpe chez le cf, chez l'autre c'est le front du cf qui
presente une sculpture toute speciale, chez tous, c'est l'allure de l'extremite
du dernier segment abdominal qui differe chez le cf et la 9-
— 86 —
Megactenodes levior Quedenfeldt.
Berl. Eni. Zeit.., t. XXX (1886), p. 19.
J'avais considere cette espece comme etant la meme que le Meg. punctata
Silb. J'ai eu l'occasion de reconnaitre depuis qu'il s'agit bien de deux especes
distinctes. Les huit exemplaires recueillis par M. le Dr. Arnold Schultze
viennent confirmer cette maniere de voir. Bien que la forme allongee du corps
soit semblable chez les deux especes, et ressemble ä des Belionota, il y a,
entre elles des differences bien marquees. Le PUNCTATA est toujours plus
large que le LEViOR, etil est beaucoup moins brillant, plus mat sur les elytres.
Le Meg. PUNCTATA est du Gabon., les exemplaires que j'ai pu examiner du
LEVIOR Qued. proviennent de 1' Angola, de differentes regions du Congo beige
et de la Guinee.
Hab, — Sud-Kamerun: Molundu (Dr. Arnold Schultze), huit exem-
plaires.
Megactenodes Westermanni Gast, et Gory.
Monogr. Bnpr., t. 2 (1838), BELIONOTA, p. 5, pl. i, f. 3.
FEMORATA Guerin, Rev. Zool. (1840), p. 107.
BOHEMANI Fahrens, Ins. Cafr., t. i (1851), p. 326.
i^NEA Thomson, Typ. Bupr. (1878), p. 74.
THOMSONI Kerrem., C. R. Soc. Ent. Belg., t. XXXIV (1890), p. 136.
La caracteristique de cette espece reside dans l'enorme developpement
des femurs posterieurs chez le cf. Elle est assez commune dans toute l'Afrique,
au sud du Sahara.
Hab. — Sud-Kamerun: Molundu; Bangandu-District (Dr. Arnold Schult-
ze), 9 (fcf, 5 99.
Megactenodes chrysifrons Quedenf.
Berl. Ent. Zeit., t. XXX (1886), p. 16, pl. i, fig. 8, 8 a.
L'espece est signalee au Kamerun et au Congo beige.
Hab. — Sud-Kamerun: Molundu (Dr. Arnold Schultze), 3 exemplaires.
Megactenodes unicolor Gast, et Gory.
Monogr. Bupr., t. 2 (1838), CHRYSOBOTHRIS, p. 3, pl. i, f. 2.
L.A.TICORNIS Cast. et Gory.., /. c, p. 58, pl. 10, f. 80.
Le M. LATICORNIS Gast, et Gory est le &, qui a le front bleu brillant ä gros
reliefs longitudinaux et les articles medians des antennes tres larges; 1' unicolor
Cast. et Gory est une 9, ä antennes normales et ä front rouge ou cuivreux, le-
gerement bossele. L'espece est commune par toute l'Ethiopie.
Hab. — Congo beige, District de l'Ubangi: Duma (Dr. H. Schubotz);
Sud-Kamerun: Mbio, Molundu (Dr. Arnold Schultze), 9 exemplaires, tous 99.
Megactenodes ebenina Quedenf.
Berl. Ent. Zeit., t. XXX (1886), p. 17, pl. i, f. 9.
L'espece se trouve dans 1' Angola, au Gabon et au Congo Beige.
Hab. — Sud-Kamerun: Molundu (Dr. Arnold Schultze), 3 exemplaires.
87
Trib.: Agrilini Cast. et Gory.
Gen.: Coraebus Cast. et Gory.
Ce genre, qui comprend quelques especes europeennes, est largement re-
presente en Asie et dans l'Insulinde. II est inconnu en Australie et en Ameri-
que; on en connait deux especes de Madagascar et jusqu'ici, trois dans l'Afrique
cis-saharienne .
Coraebus pertusicollis Fairmaire.
Ann. Soc. Ent. Fr., t. LXVI (1897), p. iio.
Remarquable par son pronotum vert clair, crible de gros points enfonces,
profonds et rapproches; le t^'pe de cette espece provient de la Guinee.
Hab. — Congo beige: Kimuenza (Dr. Arnold Schultze), 3 exemplaires.
Gen.: Melibaeus H. Deyrolle.
A l'inverse des Coraebus, les Melibaeus sont plus nombreux en Afrique tro-
picale que dans l'Insulinde, bien qu'on y trouve un certaiil nombre d'especes.
Ce genre est inconnu en Amerique et en Australie.
Melibaeus levipennis Kerrem.
Ann. Soc. Ent. Fr., t. LXVI (1892), p. 302.
Le type a ete decouvert par M. Ch. Alhiaud en Assinie.
Hab. — Congo beige: Kimuenza (Dr. Arnold Schultze), 4 exemplaires.
Gen.: Phlocteis Kerrem.
J'ai fonde ce genre pour une serie d'especes d' Amorphosoma de l'Afrique
et de Madagascar.
Phlocteis exasperata Schönherr.
Syn. Ins., App. (1817), p. 124.
Le type provient de la Cafferie et l'espece est assez commune parmi toute
l'Afrique cis-saharienne.
Hab. — Congo Beige: Kimuenza (Dr. Arnold Schultze), un seul exem-
plaire.
Gen.: Agrilus Stephens.
Ce genre comprend actuellement plus de 1200 especes decrites de toutes
les regions du Globe, ä l'exception des regions polaires. Si les especes sont moins
connues de l'Afrique que des autres regions, c'est parce qu'on ne les a pas suf-
fisamment recherchees, mais je ne doute pas qu'elles seront, par la suite, pro-
portionnellement aussi nombreuses que Celles des autres regions.
Agrilus Bennigseni Kerrem.
Ann. Soc. Ent. Belg., t. XLII (1899), P- 281.
Le type provient de l'Usagara.
Hab. — Sud-Kamerun: N'3'enge (Dr. Arnold Schultze), un seul exem-
plaire.
Agrilus hastulatus Fähreus.
Ins. Caffr., t. i (1851), p. 356.
CAPENSIS Murray, Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 4, t. 2 (1868), p. 108.
DUALAICUS Kerrem., Ann. Soc. Ent. Belg., t. LI (1907). P- 216.
Le type provient de la Cafferie. On a decouvert l'espece dans la region
du Cap de Bonne-Esperance, et dans les environs du lac Tchad, ä Duala.
Hab. — Sud- Kamerun: Molundu (Dr. Arnold Schultze), un seul exem-
plaire.
Termiten.
\'oii
Prof. Dr. Yngve Sjöstedt (Stockholm).
Mit 4 Tafeln.
Die während der zentralafrikanischen Expedition Seiner Hoheit des Herzogs
Adolf Friedrich zu Mecklenburg 1910/11 von den Herren Dr. H. Schubotz
und Dr. A. SCHULTZE eingesammelten Termiten sind mir von Dr. Schubotz
freundlichst zur Bestimmung übersandt worden. Das mit wenigen Ausnahmen
in Spiritus aufbewahrte Material umfaßt 19 Arten, von denen 3 sich als neu
erwiesen haben, welche jedoch alle bereits bekannten T3'pen angehören. Die ganze
Sammlung stammt aus dem französischen und belgischen Kongo und Süd-
Kamerun.
Von besonderem Interesse unter den von Dr. Schubotz aufgenommenen
und hier wiedergegebenen Photographien ist das Bild der Königin und des Königs
des Tcrmes natalensis (Taf. 2) in ihrer großen Zelle mit den rings um die erstere
befindlichen zahlreichen Arbeitern. Smeathman bildet in seinem ausgezeich-
neten Termitenwerk schon 1781 (Phil. Trans. I^ond., Taf. VIII, Fig. 4) eine ge-
öffnete Königinzelle des nahestehenden T. bellicosus in natürlicher Größe mit
dem Vorderkörper der Königin und einer Menge Arbeiter ab und sagt, daß
diese aufwartenden Arbeiter beständig rings um die Königin in derselben
Richtung laufen. Als er, was oft geschah, eine Königinzelle dem Bau entnommen
und dieselbe in ein großes Glasgefäß gelegt hatte, fuhren die aufwartenden Ar-
beiter fort, in derselben Richtung, rings um die Königin und den König, mit größter
Unruhe zu laufen, wobei einige derselben bei jedem Mal, als um der Königin
etwas zu geben, stehen blieben. Wenn sie an das Ende des Hinterleibs kamen,
nahmen sie die von der Königin abgelegten Eier, um sie wegzuschleppen und
sie behutsam in einem Teil der Zelle oder in einem anderen Schlupfwinkel zu-
sammenzuhäufen. Obgleich die Schilderungen Smeathmans sich sehr zuver-
lässig erwiesen haben, fiel diese Zeichnung mit ]\Iassen in einem breiten Band
rings um die Königin laufender Arbeiter etwas schematisch aus. Die hier wieder-
gegebene Photographie zeigt indessen im großen und ganzen dasselbe typische
Bild, wobei man auch den in der Nähe der Königin stehenden König sieht.
— 90 —
Rhinotermes lamanianus Sjöst,
SJÖSTEDT, Entomol. Tidskr. 191 1, p. 141.
Ein kleiner, defekter Soldat und ein Arbeiter dieser Art von der Insel A n n o -
bom, 6. Oktober 1911, Dr. Arn. Schultze.
Acanthotermes militaris Hag.
SJÖSTEDT, Monogr. p. 56; Nachtr. p. 21.
Französischer Kongo, Fort Crampel, den 6. Januar 1911, einige ge-
flügelte Imagines, Dr. H. SCHUBOTZ. — Belgischer Kongo, lyibenge, Ubangi-
Distrikt, 25. Oktober 1910; kleine Soldaten, große und kleine Arbeiter, Dr.
H. SCHUBOTZ.
Acanthotermes spinniger Sjöst,
SjüSTEDT, Monogr. p. 65; Nachtr. p. 21; Entomol. Tidskr. 1907, p. 236.
Französischer Kongo, Fort Crampel, den 6. Januar 1911; i großer
Soldat, Dr. H. Schubotz.
Termes (Macrotermes) Lilljeborgi Sjöst.
SJÖSTEDT, Monogr. p. 83.
Südost - Kamerun, Kunabembe, 3. März 1911, einige große und zwei
kleine Soldaten, Dr. Arn. Schultze.
Termes (Termes) natalensis Hav.
SJÖSTEDT, Monogr. p. 102; Nachtr. p. 50.
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt; König, Königin, zahlreiche
große und kleine Soldaten und kleine Arbeiter; Dr. H. Schubotz leg., November
1910. — Duma, 28. November. König, Königin, i großer Soldat. — Duma,
20. Oktober. 2 Könige, 2 Königinnen, mehrere große und kleine Soldaten und
Arbeiter.
Termes (Odontotermes) angustipennis Sjöst.
SJÖSTEDT, Monogr. p. 115; Nachtr. p. 26, 60.
Belgischer Kongo, Kimuenza, September 1910, einige getrocknete ge-
flügelte Imagines, Dr. A. SCHUivTZE.
Termes (Odontotermes) terricola Sjöst.
SJÖSTEDT, Monogr., Nachtr. p. 57, Taf. 2, Fig. E i, E 2.
Belgischer Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt. i Soldat, Dr. H. Schubotz,
Das vorliegende Stück ist etwas heller als die Typen, rotgelb, und die
Seiten des Kopfes nicht völlig so gerade. Der Kopf ist oben ein wenig mehr ge-
wölbt. Sonst stimmt es gut mit den Typen.
Termes (Microtermes) crucifer Sjöst.
SJÖSTEDT, Monogr. p. 129; Nachtr. p. 68.
Belgischer Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober 1910, 2 große
und I kleiner Soldat, Dr. H. Schubotz.
Termes (Sphaerotermes) sphaerothorax Sjöst.
SJÖSTEDT, Entomol. Tidskr. 191 1, p. 159.
— 91 -
Belgischer Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober 1910, 3 Sol-
daten, zusammen mit Termes terricola und Termes crucifer. Die Art war bisher
nur von Mukimbungu im Kongo bekannt.
Eutermes (Cubitermes) minitabundus Sjöst.
SjöSTEDT, Revue zool. africaine, Vol. II, fasc. 3, p. 368 und 378 {191 3).
Südkamerun, Molundu, Januar 1911, mehrere Soldaten, Dr. Arn.
SCHULTZE.
Diese Art war bisher nur von SO-Kongo, Katanga, bekannt.
Eutermes (Cubitermes) fungifaber Sjöst.
SjöSTEDT, Monogr. p. 144; Nachtr. p. 34, ji,; Rev. zool. africaine, Vol. II, fasc. 3, p. 378
(1913)-
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910, mehrere
Königinnen, geflügelte Imagines, Soldaten und Arbeiter. — Kimuenza, Oktober
1910, Dr. Arn. Schultze.
Biologie: ,, Termiten aus pilzartigem Bau im Galeriewalde" (SCHULTZE).
Eutermes (Cubitermes) domifaber Sjöst.
SJÖSTEDT, Rev. zool. africaine, Vol. II, fasc. 3, p. 370 (1913).
Französischer Kongo, Fort Archambault, 10. Februar 1911, i Soldat,
Dr. H. SCHUBOTZ.
Diese neulich beschriebene Art war bisher nur von Elisabethville, SO-Kongo,
bekannt.
Eutermes (Cubitermes) sankurensis Wasm.
WasM.'^NN, Rev. zool. africaine, Vol. I, fasc. i — 2, p. 155 (1911). —
SjöSTEDT, o. c. Vol. II, fasc. 3, p. 373 u. t,7j.
Belgischer Kongo, Kimuenza, Oktober 1910, geflügelte Imagines, Sol-
daten und Arbeiter, Dr. Arn. Schultze.
Biologie: Wurde einem pilzartigen Bau der Steppe entnommen (Dr.
Schultze).
Eutermes ducis^) n. sp.
Soldat.
Kopf gelbrot, nach vorn deutlich dunkler, rektangulär mit fast geraden,
hinter den Fühlern schwach eingebuchteten Seiten, abgerundeten Hinterecken
und schwach abgerundetem Hinterrand; der ganze Kopf mit Stirn völlig glatt
und glänzend, nur mit einzelnen zerstreuten Haaren; Stirn breit, gerade ab-
fallend, von oben gesehen in einen kurzen, breit abgerundeten, hinten von einer
flachen gebogenen Rinne begrenzten Wulst ausgezogen; dieser oben mit einer
sehr kleinen Vertiefung versehen; vorn, von oben gesehen, gerade abgeschnitten,
breit, ziemlich flach ausgehöhlt; jederseits flach ausgehöhlt; über und unter
den Fühlern nach vorn ein abgerundeter Prozeß, der obere kürzer; Kopf, von
^) Der mit dieser Art typisch übereinstimmende Eutermes villifrons Sjöst. wird von HOLM-
GREN fraglich zu der Untergattung Cubitermes gestellt, von der er jedenfalls typisch sehr ver-
schieden ist. Bildet eine neue Untergattung.
— 92 —
der Seite gesehen, hinter dem Stirnwtilst flach, am Nacken breit abgerundet,
unten zuerst ziemHch flach, nach hinten stärker, schräg nach oben, gebogen;
Älentum bandförmig, nach hinten allmähhch verengt, vor der Spitze verengt,
mit aufgeworfenen Rändern, Vorderrand gerade abgeschnitten; Mandibeln
ziemhch kurz und kräftig, ^/g kürzer als die Kopfbreite, schwarz, an der Basis
rötHch mit scharfer Farbengrenze, ziemHch gerade, mit stark einwärts ge-
bogenen Spitzen; Innenrand jederseits an der Mitte mit einem kleinen zahnartigen
Prozeß; Nacken längs der Mitte mit einem schwarzen, sehr deutlichen Strich;
Oberlippe länger als breit, rektangulär, vorn schwach winkelig ausgerandet,
jederseits von Kitin begrenzt; Fühler I5gliedrig, das Basalglied so lang wie
die drei folgenden Glieder zusammen, das 2. Glied so lang wie die zwei folgenden,
so lang aber etwas schmäler als das 3.; die mittleren Glieder doppelt so lang
wie breit; nach außen die Gheder allmähhch etwas dicker, das Endglied am
gröbsten, oval, nach außen verengt, ein wenig größer als das vorletzte Glied;
Prothorax mit einzelnen Haaren besetzt, V3 schmäler als der Kopf ; Hinter-
lappen viel breiter und größer, mit gebogenem, an der Mitte etwas eingebuch-
tetem Hinterrand; Vorderlappen ungewöhnlich tief und schmal, über die Mitte,
ausgerandet, mit abgerundeten langen Lappen; Mesothorax etwas schmäler,
oval, mit ausgehöhlten Seitenteilen, hinten etwas abgeplattet, breit ausgerandet
und etwas her abgedrückt; Metathorax so breit wie Prothorax, schmal oval,
mit ausgehöhlten Seitenteilen, hinten flach gebogen, ziemlich von der Form
der Hintersegmente; Hinterleib sehr dicht und fein behaart; Beine hell-
bräunlich-gelb, spärlicher behaart als der Hinterleib,
Länge 8, Kopf samt Mandibeln 4, Breite des Kopfes 2, Mandibeln 1,3 mm.
Steht Eutermes vülifrons Sjöst. (Entomol. Tidskr. 1911, p. 150, Fig.)
nahe und ist von derselben charakteristischen Form, unterscheidet sich aber
sofort durch die glatte, nicht dicht mit abstehenden Haaren versehene Stirn.
Scheint auch etwas kleiner zu sein {vülifrons: Kopf samt Mandibeln 4 — 4,5, Man-
dibeln 1,2 — 1,6 mm).
Belgischer Kongo, Kimuenza, 24. September 1910, i Soldat, Dr. Arn.
SCHULTZE.
Biologie: Baut laut Dr. Schultze pilzförmige Bauten.
Eutermes (Hamitermes) evuncifer Silv.
Hamitermes evuncifer Silv. Ann. Mns. Civ. Stör. Nat. Genova, Ser. 3, Vol. V (XI,V),p. 231 {1912).
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 20. Oktober 1910; zahlreiche
Soldaten und Arbeiter, Dr. H. Schubotz.
Biologie: Aus abgestorbenen Termes natalensis-Ba,uten (Schubotz).
Diese Art war bisher nur vom Portugiesischen Guinea bekannt.
Eutermes latifrons Sjöst.
SJÖSTEDT, iMonogr. p. 209, Nachtr. p. 28 u. 104.
Belgischer Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Juni 1911; eine bei der Lampe
gefangene geflügelte Imago; Dr. H. SCHUBOTZ.
— 93 —
Eutermes schubotzianus n. sp.
Größerer Nasutus.
Kopf gelbrot mit schwarzer Nase, die nicht völhg auf derselben Linie wie •
der Scheitel hegt; von oben gesehen der Kopf kreisrund; der Hinterrand der
Fühlergruben liegt hinter der Mitte des Kopfes (21 : 18); Fühler I4gliedrig,
Basalglied so lang wie das 3, und 4. Ghed zusammen, das 2. etwas länger als
das 3., das 4. doppelt so lang wie das 3., das 5. etwas kleiner als die anhegenden,
das 4. etwas kürzer als das 6., das Endglied oval, am kleinsten; Prothorax
sattelförmig, Vorderlappen abstehend, von den Seiten schwach zusammen-
gedrückt, Vorderrand schwach gebogen, in der Mitte nicht ausgerandet; Vorder-
lappen ziemlich gleich lang wie der Hinterlappen.
Länge 5, Kopf 2,6, Kopfbreite 1,3, Kopfhöhe 0,95 mm.
Steht Eutermes tchadensis^) am nächsten. Diese beiden Arten sind in die
Übersicht der Nasuti mit 14 Fühlergliedern (Ent. Tidskr. 191 1, p. 186) hinter
F. oeconomus folgendermaßen einzuführen:
9999 Das 3. Glied nur etwa halb so lang wie das 4.
O Größer, Kopf 2,66, Kopfbreite 1,55 mm. Vorderlappen des Prothorax in der
Mitte schwach, aber sehr deutlich, breit ausgerandet; der Hinterrand der
Fühlergruben hegt deutlich vor der Mitte des Kopfes (38 : 42) . E. tcha-
densis, gr. Nasutus.
00 Kleiner. Kopf 2,6, Kopfbreite 1,3 mm. Vorderlappen des Prothorax in der
Mitte nicht ausgerandet; der Hinterrand der Fühlergruben liegt hinter der
Mitte des Kopfes (21 : 18) E. schubotzianus, gr. Nasutus.
Kleinerer Nasutus.
Kopf rotgelb mit schwarzer, in der Spitze gelber Nase, Nase nicht auf der-
selben Linie wie der Scheitel, der sich deutlich über die Nasenlinie erhöht; Kopf,
von oben gesehen, oval, nach vorn etwas verengt; der Hinterrand der Fühler-
gruben liegt sehr deuthch hinter der Mitte des Kopfes (3 : 2); Fühler I2ghedrig,
das Basalglied kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen, das 2. viel kürzer
als das 3., das 3. und 4. ziemlich gleich lang; Vorderlappen des Prothorax vorn
abgeplattet, aber kaum ausgerandet.
Länge 4, Kopf 1,80, Kopfbreite 0,75, Kopfhöhe 0,50 mm.
Steht dem kleinen Nasutus des E. tchadensis Sjöst. (Arkiv för Zoologi VII,
Nr. 20, p. 15 [1911] am nächsten, ist aber kleiner.
Größerer Arbeiter.
Kopf kurz, oval, dunkelbraun, mit drei weißen, in der ]\Iitte zusammen-
laufenden Linien; Epistom blaßgelblich, jederseits von einem dunkelbraunen
Fleck begrenzt; die zwei ersten Zähne der Mandibeln gleich klein; Fühler
i5gliedrig, blaß, das Basalglied so lang wie die zwei folgenden Gheder zusammen;
das 2. und 4. Glied etwa gleich lang, das 3. kürzer als die anhegenden; an der
Mitte der Fühler die Glieder mehr als doppelt so lang wie breit, Endglied lang-
*) SJÖSTEDT, Arkiv för Zoologi VII, No. 20, p. 14 (1911)-
— 94 —
gestreckt, oval, kleiner als die anderen; Prothorax sattelförmig, Vorder-
lappen groß, abstehend, von den Seiten etwas zusammengedrückt, Vorderrand
ziemlich breit gebogen, in der Mitte nicht ausgeschnitten; Beine blaß.
Länge 5, Kopf breite 1,35 mm.
Kleinerer Arbeiter.
Von demselben Aussehen wie der größere, aber etwas kleiner, mit kleinerem
Kopf, Fühler I5gliedrig, das 3. Glied am kleinsten, das 2. Glied so lang wie das 4.,
das 5. etwas kleiner als die anliegenden.
Länge 4, Kopfbreite 1,30 mm.
Französischer Kongo, Fort Crampel, 6. Januar 1911, mehrere Nasuti
und Arbeiter, Dr. H. Schubotz (Mus. Hamburg und Stockholm).
Eutermes posselensis n. sp.
Größerer Nasutus.
Kopf tief kastanienbraun, fast schwarz, von oben gesehen fast völlig kreis-
rund; Hinterkopf deutlich höher, mit der Oberseite der Nase einen abgerundeten
stumpfen Winkel bildend; Hinterrand der Fühlergruben deutlich hinter der
Mitte des Kopfes gelegen (4 13); Fühler braungelb, I4gliedrig, das 2. Glied
einhalbmal kürzer als das 3., das 4. und 5. gleich lang, das Basalglied kürzer
als die zwei folgenden Glieder zusammen, die mittleren Fühlerglieder fast drei-
mal so lang wie breit, nach unten verengt, Endglied oval, etwas kleiner als das
vorletzte Glied; mit Ausnahme des dickeren Basalglieds sind die Fühler gleich-
mäßig dick; Prothorax sattelförmig, Vorderlappen in der Mitte deutlich breit
ausgerandet; Thorax und Beine horngelblich, Hinterleib dunkler; Kopf, Thorax
und Hinterleib oben fast völlig glatt und glänzend, Bauch ziemlich dicht, lang
behaart, auch die Schienen, weniger die vSchenkel, behaart.
Länge 5, Kopf 2,50, Kopfbreite 1,45, Kopfhöhe i mm.
Steht plastisch E. geminatus (vgl. SjöSTEDT, Entomol. Tidskr. 191 1, p. 187) sehr nahe, und
hellere Exemplare, besonders in Spiritus, haben den Kopf mehr bräunlich, wodurch sie sich geminatus
sehr nähern. Dieser hat aber kürzere Nase und Prothorax vorn nicht oder kaum bemerkbar, posse-
lensis dagegen deutlich ausgeschnitten.
Ahnelt am meisten Eutermes Holmgreni Ros. aus Liberia (Zool. Anz., Bd.
XXXIX, p. 224, Fig. 3, 4 [1912]). Sie werden voneinander durch folgende
Charaktere getrennt :
9 Größer, Kopf 2,50, Kopfbreite 1,45 mm. Nasenspitze ohne Borsten; Hinter-
rand der Fühlergruben deutlich hinter der Mitte der Fühler gelegen (4 : 3).
E. posselensis.
99 Kleiner, Kopf 2,25 — 2,30, Kopfbreite (nach den Cot^-pen) 1,25 mm. Nasen-
spitze mit feinen Borsten. Hinterrand der Fühlergruben etwa an der Mitte
des Kopfes gelegen E. Holmgreni
Kleinerer Nasutus.
Viel kleiner und schmächtiger; Kopf tief kastanienbraun, fast schwarz, von
oben gesehen oval, nach vorn deutlich verengt; Nase nicht auf derselben Linie
— 95 —
wie der Scheitel, der deutlich höher ist; Nase fein und lang; Hinterrand der
Fühlergruben deutlich hinter der Mitte des Kopfes (32 : 20); Fühler I4gliedrig
und wie die des größeren gebaut, die mittleren jedoch länger, viermal so lang wie
breit; Vorderrand des Prothorax bogenförmig, in der Mitte nicht ausgerandet.
Länge 4, Kopf 1,70, Kopfbreite 0,75, Kopfhöhe 0,60 mm.
Sind in die Übersicht (Monogr. Nachtr. p. 40) folgendermaßen einzuführen:
ft Hinterkopf viel höher, mit der Oberseite der Nase einen sehr deutlichen
stumpfen, abgerundeten Winkel bildend.
9 Kopf von gewöhnlicher Form, an der Mitte nicht eingeschnürt.
E. posselensis n. sp.
99 Kopf an der Mitte deutlich eingeschnürt E. coarctatus.
E. clcpsydra.
Arbeiter.
Fast weiß, mit durchleuchtendem dunklem Eingeweide; Kopf etwas gelb-
bräunlich angehaucht, kurz oval, fast kreisrund, nach vorn verengt; Stirn hinter
dem Epistom heller; Epistom von derselben Farbe wie der übrige Kopf, glän-
zend, breit oval, hinten gebogen, vorn abgeschnitten, von vorn nach hinten
gemessen einhalbmal länger als das Basalglied der Fühler; der erste Zahn der
Mandibeln viel größer als die anderen; Fühler I4gliedrig, w^eiß, nach außen
etwas bräunlich schattiert, das 3. und 4. Glied gleich groß, etwas kleiner als die
anliegenden, das 2. und 5. gleich lang; das Basalglied so lang wie die zwei fol-
genden zusammen; nach außen die Glieder allmählich etwas gröber, Endglied
am größten, oval, nach außen etwas verjüngt; Prothorax sattelförmig, Vorder-
lappen in der Mitte nicht ausgeschnitten.
Länge 3, Kopfbreite 0,85 mm.
Französischer Kongo, Fort Possei, November 1910, mehrere größere
und kleinere Nasuti und Arbeiter; Dr. H. SCHUBOTZ (Mus, Hamburg und
Stockholm).
Eutermes maculiventris Sjöst.
SJÖSTEDT, Monogr. Nachtr. p. 105; Archiv för Zoologi Bd. 7, Nr. 20, p. 17 (191 1).
Belgischer Kongo: Duma, Ubangi-Distrikt, 20. Oktober 1910, mehrere
Nasuti, Dr. H. Schubotz.
Wissenschaftl. Ergebnisse der Deutschen Zentral- Afrika -Exp. 1911/12. Bd. I,
Tafel I.
Geöiii..i^i ...... u..
I'as eigentliche Nest mit den Pilzgärten vom Bau ck> /
Sjöstedt, Termiten.
Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig.
Wissenschaftl. Ergebnisse der Deutschen Zentral- Afrika -Exp. 1911/12. Bd. I.
Tafel II.
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Geöffnete Königinzelle mit Königin, König und zaliliciclii.
Arbeitern des Termes natalensis. Etwa nat. Gr.
Sjöstedt, Termiten.
Verlag von Klinkhardt & Biermann, I^eipzig.
Wissenschaftl. Ergebnisse der Deutschen Zentral- Afrika -Exp. 1911/12. Bd. I.
Tafel III.
natalensis
iiui,cl, LUiiua lyiu.
Basis des Kerns eines Baues von T ernte s natalensis; Duma.
Sjöstedt, Termiten. Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig.
Wissenschaftl. Ergebnisse der Deutschen Zentral -Afrika-Exp. 1911/12. Bd. I.
Tafel IV.
Einige Bauten von Etitenncs (Cubüermes) fungifaber.
Pilzgärteu vou Ternies natalensis.
Sjöstedt, Termiten. Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig.
Decapode Crustaceen von den Guinea-Inseln, Süd-
Kamerun und dem Congogebiet.
Von
Dr. Heinrich Balss, München.
Mit 12 Textfiguren.
Die mir zur Bearbeitung anvertrauten Dekapoden der zweiten deutschen
Innerafrikaexpedition unter Führung S. H. des Herzogs Adolf Friedrich zu
^Mecklenburg umfassen 27 Arten. Der weitaus größere Teil wurde von
Herrn Dr. A. Schultze in Annobon und den übrigen Guinea-Insehi an der
Küste, teilweise auch im Innern gesammelt und liefert einen nicht unwichtigen
Beitrag zur Kenntnis der Fauna jener nur wenig bekannten Inseln, über die
wir bisher nur durch Osorio und BouviER orientiert sind. Alle diese Formen
gehören der tropischen Litoralfauna an; einige Arten, von denen man bisher
annahm, daß sie zur Lokalfauna der Cap Verdeschen Inseln gehörten, wurden
nun auch an diesen soviel südlicher gelegenen Inseln festgestellt.
Der andere Teil umfaßt die von Herrn Privatdozent Dr. H. Schubotz
auf seinem Zug durchs Innere gesammelten Süßwasserformen; unter ihnen
konnte eine neue Art, Geotelphusa Schuhotzi, beschrieben werden.
Ich führe die Arten in systematischer Reihenfolge an.
Caridina togoensis Hilgendorf var. Decorsei Bouvier.
BouviER 1904, p. 131.
Lenz 1910, p. 11.
Viele Exemplare (jedoch keine 9 mit Eiern) von:
a) Fort Crampel, Schubotz leg., 6. Januar 19 11.
b) Libenge, am oberen Ubangi, Belg. Kongo, Schubotz leg., 25. Oktober
1910.
Geographische Verbreitung: Caridina togoensis Hgdf. ist eine im
ganzen Kongo- und Tschad-See-Gebiet verbreitete Form (vgl. Lenz 1910).
Atya scabra Eeach.
Rathbun 1900, p. 313.
Bouvier 1906, p. 493.
OsoRio 1892, p. 200.
OSORIO 1895, p. 249, 251.
Mehrere Exemplare, Annobon, Kratersee, 6. September 19 11. Schultze leg.
Deutsche Zentralafrika-Expediüon 1910/11. Bd. I. j
Geographische Verbreitung: Amerika, atlantische Seite, Mexiko und
Westindien usw., Afrika: San Thome, Insel Principe, Annobon, Rolas-Inseln,
Gabun. (Weitere Fundorte bei Rathbun.)
Palaemon olfersii Wiegmann.
Ortmann 1891, p. 733, Taf. 47, Fig. 8 (daselbst ältere Literatur).
Bithynis olfersii W., RaThbun 1900, p. 733, Taf. 47, Fig. 8.
Bithynis olfersii W., Sendi^ER 191 2, p. 207.
Palaemon olfersii, de Man 1912, p. 199.
Exemplare von: Annobon, Kratersee, 6. September 1911, Schultze leg.
St. Thome, H. Schubotz leg., August 1910. Rio Consul, Fernando Po, 15. August
191 1, Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Westafrika: Inseln: Annobon, Rolas,
San Thome, Principe, Fernando Po; Goldküste (Prah), Kamerun, Angola.
Palaemon (Eupalaemon) dux Ivenz.
Lenz 1910, p. 9, Taf. III, Fig. 2 — 5.
Lenz 1911, p. 313.
DE Man, 1912, p. ZZ2, Taf. IV, Fig. 5, 5b.
Viele cfcf und 99 (mit Eiern) von Koloka (zwischen Uelle und Ituri). Schu-
botz leg., Juni 1911.
Geographische Verbreitung: Avakubi am Ituri, Kole, Zufluß zum
LohaH (Aruwimi), Bima (Uelledistrikt), Bimfälle des Rio Benito (Span. Guinea).
Palaemon (Macrobrachium) jamaicensis (Herbst) var. Herclotsii de Man.
DE Man 191 2, p. 43 (daselbst Literatur).
Mehrere juv. Bachlauf bei Afän, N'Kolumbembe (Südwestkamerun), 18. Juli
1911, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Diese Form ist mit Sicherheit bisher von
Liberia, Prah (bei den Aschantis) und Ma^^umba (unterer Kongo) bekannt.
Palaemon (Eupalaemon) macrobrachion (Herclots).
Ortmann 1891, p. 722.
DE Man 1904, p. 299, Taf. XVIII, Fig. 13 — 29.
DE Man 1912, p. 203, Taf. II, Fig. i, Taf. IV, Fig. i a.
Lenz 1910, p. 7.
I cf. Zwischen Yukaduma und Assobam (Südkamerun), 17. September
1912, A. Schultze leg.
Viele cfo^ und 99 (mit Eiern). M'wini, Nebenfluß des Bongola bei Kampo,
16. Juli 1911, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Flüsse Westafrikas, von Liberia bis
Benguella.
Alpheus tubeirculosus Osorio.
Osorio 1892, p. 201.
Da die Beschreibung Osorios an einem sehr versteckten Orte erschienen
i
— 99 —
und mit keinerlei Abbildungen versehen ist, so gebe ich hier eine Übersetzung
und einige Ergänzungen:
,, Rostrum kurz und stark, kaum die Hälfte des ersten Gliedes der
oberen (ersten) Antennen überragend; Vorderrand der Augendecken mit einem
kleinen Stachel bewaffnet. Zweites Glied der inneren (ersten) Antennen
mehr als doppelt so lang als das erste. Endgeißeln dieser Antennen: Die
obere endet mit einem sehr kurzen Flagellum, die untere ist mehr als doppelt
so lang als die obere. Ein Stachel, fast gleich lang wie das Rostrum, aber sehr
schmal, an der Basis des Scaphoceriten, welch letzterer fast dem Stiel der inneren
Antennen an Länge gleichkommt; er (der Scophocerit) endet in scharfer Spitze
und ist von dem blattförmigen Teile an seinem Ende getrennt. Die Endgeißel
der unteren (zweiten) Antennen ist ein wenig länger als der Carapax.
Bei dem ersten Pereiopodenpaar ist die linke Hand die dickere. In der Form
ähnelt sie der von .-1. dentipcs Gu.; unterscheidet sich aber von ihr durch zahl-
reiche violettrote Tuberkeln mit langen Haaren, die sich auf einem weißen,
mit Rosa marmoriertem Grunde auf der Innenseite erheben. Die Außenseite
ist glatt und weiß.
Der Pollex ist krumm; er schwillt in seinem mittleren Drittel an und ver-
breitert sich, in seinem hinteren Drittel verschmälert er sich. Sein vorderes
Drittel ist lanzettförmig. Sein Oberrand ist dünn, weiß an der Spitze, rosa im
übrigen Teile und artikuliert schief.
Der Daktylus ist auf der Außenseite breit, sehr unregelmäßig an seinem
Oberrande gewellt, mit langen Haaren besetzt. Dieser bildet mit dem Innen-
rande und in seinem vorderen Teile eine Art Rinne, um den vorderen Teil des
Daumens aufzunehmen.
Die andere Hand ist in gleicher Weise auf der Innenseite mit Tuberkeln
versehen und mit langen Haaren besetzt, ebenso wie die Finger, die an ihren
Rändern scharf sind. Eine in gleicher Weise schneidende Crista findet sich auf
der Unterseite des beweglichen Fingers, ein Dorn an seinem Gelenke. Die Finger
klaffen in ihrer vorderen Hälfte, sie berühren sich nur an ihren Enden.
Das dritte und vierte Paar der Pereiopoden tragen am vorderen Teil des
unteren Randes ihres Merus einen kleinen Zahn.
Fundort: Jogo (San Thome).
Ich rechne zu dieser Art mehrere Exemplare einer Alpheusart, die A. Schultze
in Annobon am ii. Oktober 191 1 an Korallinen gesammelt hat und von denen
ich einige Abbildungen gebe (Fig. i — 5).
In der Antennenregion stimmen die Größenverhältnisse der einzelnen Glieder
mit OsoRios Beschreibung überein. Die Styloceriten sind nur kurz und über-
ragen das erste Glied der kleinen Antennen nicht. Von den großen Scheren-
füßen ist — im Gegensatze zu Osorio — der rechte der größere. Er ist auch
auf der oberen Hälfte seiner Außenseite mit kleinen Tuberkeln besetzt, von denen
Haare entspringen.
7*
100
An der kleinen Schere enden die Finger mit umgebogener Spitze. An den
folgenden Pereiopoden ist der Merus stark verbreitert, oLne mit Dornen oder
Stacheln bewehrt zu sein, ebensowenig wie der Carpus. Nur der Propodus trägt
Abb. 4. Alpheus tubercidosiis Osoris. Dritter
Pereiopod.
Abb. 5. Alpheus tuberculosus Osoris. Telson.
auf der Unterseite sechs kleine Dörnchen und auch der Dactylus hat neben seiner
umgebogenen Spitze noch einen kleinen Dorn.
Am Telson fällt an den äußeren Uropoden die starke Diäresis auf; charak-
teristisch für die Art ist ferner ein brauner Stachel, der am Außenrande zwischen
zwei gewöhnlich gefärbten Stacheln steht.
— lOI —
Es ist mir nicht sicher, ob die Identifizierung dieser Exemplare mit OsoRios
Art richtig ist, da die Pereiopoden bei dieser vielleicht einen anderen Bau hatten.
Doch scheint mir die Tuberkulierung der Scheren ein gewisses Recht zu meiner Be-
stimmung zu geben.
Synalpheus parfaiti Coutiere.
Synalphens laxvunamis parfaiti, CouTifeRE 1898, p. 191, Fig. 3.
Synalpheus lawimanus parfaiti, Rathbun 1902, p. iio.
Synalpheus Parfaiti, CouTifeRE 1909, p- 64, Fig. 37.
Exemplare von Annobon, 7. Oktober 191 1. W. Schultze leg.
Die Körperlänge (Rostrum-Telson) beträgt auch bei unseren Exemplaren
nur 16 mm, ähnlich wie es M. Rathbun für die Exemplare aus Westindien angibt.
Die Art scheint also dauernd klein zu bleiben.
Geographische Verbreitung: Westafrika: Annobon. Westindien: Porto
Rico, St. Thomas.
Pachycheles ornatus Bouvier.
BouviER 1906, p. 494.
Viele Exemplare von Annobon, Oktober 191 1, A. Schultze leg.
Zu BouviERs Beschreibung ist zu ergänzen, daß in der Hälfte aller Fälle
der rechte Scherenfuß größer ist als der linke.
Geographische Verbreitung: Das Typusexemplar stammte von San
Thome.
Petrolisthes cessaci A. Milne Edwards.
A. Milne Edwards und Bouvier 1900, p. 346.
Viele Exemplare, Annobon, aus Korallinen,
IG. Oktober 191 1, A. SCHUI^TZE leg.
Da die Schere, die für diese Art charak-
teristisch ist, bisher noch nicht abgebildet
wurde, so gebe ich hier ein Bild von ihr.
Geographische Verbreitung: Die Art
war bisher nur von den Cap Verdeschen Abb. 6. Petrolisthes Cecoci. Rechte
^ Schere.
Inseln bekannt.
Remipes cubensis Saussure.
Ortmann 1896, p. 230 (daselbst Literatur).
Hippa cubensis, Rathbun 1900, p. 300.
1 9 mit Eiern. Ufersand von Annobon, 9. Oktober 191 1, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Cap Verde-Inseln, Dahomey, St. Thomas,
Rolas-Inseln, Quinchoxo, Insel Ascension. Außerdem: Ostküste Amerikas von
Florida bis Brasilien und Bermudas.
Acanthonyx brevifrons A. Milne Edwards u. Bouvier.
A. Milne Edwards und Bouvier 1894 (Hirondelle), p. 12.
A. Milne Edwards und Bouvier 1900 (Talisman), p. 152.
2 juv. Annobon, 7. bis 10. Oktober 1911, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Die Art war vorher nur von den Cap
Verdeschen Inseln und den Azoren bekannt gewesen.
— 102 —
Actaea rufopunctata (Milne Edwards).
AtcocK 1898, p. 142 (daselbst Literatur).
A. Milne Edwards und Bou\^er 1900, p. 100 (Talisman).
BouviER 1906, p. 4g6.
I cf. Annobon, 7. Oktober 191 1, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Die Art ist eine häufige Küstenform
der tropischen und subtropischen Gegenden. Sie ist von beiden Seiten des
Atlantic und vom Indopacific (mit Ausnahme der Westküste Amerikas) bekannt.
An der Westküste Afrikas wurde sie bisher an den Azoren, Madeira, den Canaren,
den Cap Verdeschen Inseln und San Thome gefunden.
Leptodius convexus (A. Milne Edwards).
A. Mii,NE Edwards 1869, p. 410.
OsoRio 1892, p. 199.
OsoRio 1895, p. 248.
A. Mii,NE Edwards und Bouvier 1900, p. 97, Taf. XVII, Fig. i — 6.
Rathbun 1900, p. 287.
Bouvier 1906, p. 496.
Mehrere Exemplare. Annobon, 7. Oktober 19 11, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Cap Verdesche Inseln, San Thome, Rolas-
Inseln, Annobon.
Lophactaea picta A. M. Edwards.
A. Milne Edwards und Bouvier 1900 (Talisman), p. loi, Taf. I, Fig. 7 — 11, Taf. XVII,
Fig. 8 — 12.
3 Exemplare juv. Annobon, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Die Art war bisher nur von den Cap
Verdeschen Inseln und den Canaren bekannt.
Pilumnus hirtellus (E.) var. africanus A. M. E.
Pilumnus africanus, A. Milne Edwards 1867, p. 280.
Pilumnus africanus, MiERS 1886,' p. 150, Taf. XIII, Fig. i.
Pilumnus africanus, OsoRio 1895, p. 248.
Pilumnus africanus, Rathbun 1900, p. 288.
Pilumnus hirtellus var. africanus, BouviER 1906, p. 496.
Viele Exemplare von Annobon, 7. — 10. Oktober 1911, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Die typische Form geht von Schottland
bis zum Mittelmeer, die Varietät africanus wurde gefunden in St. Vincent (Cap
Verdesche Inseln), Gorree, Angola, lyoanda, San Thome, Annobon.
Potamonautes margaritarius (A. Milne Edwards).
OSORIO 1895, p. 251.
Rathbun 1905, p. 168, Taf. XIV, Fig. 10 (daselbst Literatur).
I großes 9 ohne Eier. San Thome, Urwaldbach, August 1910, A. Schultze leg.
I 9 bezeichnet: J. das Rolas, R. GrEEFF 1879/80 (dem Museum Hamburg
gehörig).
Ich erwähne diesen Fundort hier, da die Art bisher nur von San Thome
— 103 —
und Principe bekannt war und GrEEFF selbst ihn auch in seiner Zusammen-
stellung der Fauna der Rolas-Insel nicht erwähnt hat.
Geographische Verbreitung: Diese Form ist auf San Thome Principe,
und die Rolas-Inseln beschränkt,
Potamonautes Decazei A. M. Edwards.
RaTHBUN 1905, p. 197; 1904, Taf. XVI, Fig. 3.
Sendier 1912, p. 199.
I 9 ohne Eier. Fernando Po, looo m Höhe, 20. August 1911, A. Schui^tze leg.
Geographische Verbreitung: Französisch-Kongo, Gabun.
Potamonautes Dybowskii Rathbun.
1905, p. 177; 1904, Taf. 15, Fig. 3.
5 99, I ö^- Koloka (zwischen Uelle und Ituri). Schubotz leg. Juni 1911.
Die Weibchen haben alle bedeutende Dimensionen; das größte mißt
61 mm in der Breite und 46 mm in der lyänge. Kein Weibchen hat Eier am
Abdomen.
Geographische Verbreitung: Das einzige bisher bekannte Exemplar
stammt aus Bangui im französischen Kongogebiete.
Geotelphusa schubotzi nov. spec.
Fundort: Duma (Ubangidistrikt). 2 Männchen. Schubotz leg., Sep-
tember 1910.
Der Carapax ist stark von vorn nach hinten gewölbt; das Verhältnis seiner
lyänge zur Breite ist 2 : 3; die Oberfläche ist fein punktiert. Die Cervicalfurche
ist nur vorn deutlich ausgebildet;
sie steht mit der H-Furche in der
Mitte des Carapax nicht in Ver-
bindung (Abb. 7).
Die Frontalcrista ist gerundet
und wenig scharf abgesetzt; in der
Mitte ist sie unterbrochen, geht
aber bis zum Seitenrande.
Die Stirn ist gerade und stark
nach unten gebogen, die Orbita un-
gezähnt.
Abb. 7. Geotelphusa Schubotzi. Carapax.
Der lyatero-Anteralrand tragt
am Ende der Crista einen Zahn, dahinter folgen i oder 2 weitere kleinere; dar-
auf setzt sich der Rand in einem Bogen auf die Oberfläche des Carapax fort
(vgl. Abb. 7).
Die Form des dritten Maxillarfußes geht aus der Abbildung hervor; das
Ischium besitzt keine Furche (Abb. 8).
Der Palpus der Mandibel ist dreigliedrig. Die Scherenfüße sind sehr un-
104
C]
gleich groß entwickelt. Bei dem einen Exemplare ist der linke, bei dem anderen
der rechte der größere. Die Finger klaffen stark ; in der Mit^^e des unbeweglichen
Fingers des größeren Fußes befindet sich ein Zahn
(Abb. 9).
Die folgenden Fußpaare sind von mittelmäßiger Länge,
oben gerundet, unten ohne Zähne.
Das Abdomen des Männchens zeigt Abb. lo.
Verwandtschaft: Am nächsten steht unsere Art der
Geotclphusa Pcrricri Rathb., sie unterscheidet sich aber
sofort von ihr durch die Zähne am Seitenrande.
Maße: Länge des Carapax 23 mm, Breite 34 mm,
Abb. 8. Geotelphusa Schu-
/io;2i. Äußerer Maxiilarfuß. Dicke 15 mm. Länge der größeren Schere: 60mm.
Abb. 9. Geotelphusa Sc/iiibotzi. Größere Schere.
Abb. 10. Geotelphusa
Schubotzi. Abdomen
des cf.
Geotelphusa Schubotzi. Nat. Gr.
Potamonautes aubryi (Milne Edwards).
Rathbun 1905, p 191; 1904, Taf. XVII, Fig. 3, 4, 7.
Viele cfcf und 99. Duma, Ubangi-Distrikt, Belgisch-Kongo, H. Schubotz
leg., 20. Oktober 1910.
I c/', 3 juv. Fort Crampel, 9. Januar 1911, Schubotz leg.
Unter den 99 befand sich kein einziges mit Eiern unter dem Abdomen,
Geographische Verbreitung: Togo, Kamerun, Gabun, Loangoküste,
Sudan.
^\CAi
— 105 —
Pachygrapsus transversus Gibbes.
A. MiLXE Edwards und Bouvier 1900 (Talisman), p. 109.
Rathbux 1900, p. 27S.
DoFLEiN 1900, p. 143.
Bouvier 1906, p. 497.
3 Exemplare. Annobon, Oktober 1911, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Die Art ist von allen wannen Meeren
der Erde bekannt. Westafrikanische Fundstellen sind: Madeira, Canaren, Cap
Verdesche Inseln, Loanda, San Thome.
Ocypode africana
de Man.
DE ]\IAX 18S1, p. 2^^.
DoFLEix 1904, p. 127 (da-
selbst Literatur).
Bouvier 1906 a, p. 187.
Bouvier 1906b, p. 497. -
Sexdi.er 191 2, p. 190.
I juv. Annobon, Ende
September 191 1, A. Schultze
leg.
Geographische Ver-
breitung: Mauretanien, Se-
^ ., . Abb. 12. Geotflphusa schiibotzi. Nat. Gr.
negambien, Loango, Eiberia,
Kamerun, Insel Principe, San Thome, Annobon.
Grapsus grapsus L.
Rathbux 1900, p. 278.
A. MiLXE Edwards und E. L. Bouvier 1900, p. iio.
Bouvier 1906, p. 496.
I Exemplar. Annobon, 23. September 191 1, A. Schultze leg.
Geographische Verbreitung: Überall im tropischen Litoral. In West-
afrika: Canaren, Cap \>rdesche Inseln, Ascension, Rufisque, Liberia, San Thome,
Angola, Annobon.
Gecarcinus lagostoma M. Edw.
MiERS 1886 (Challengerreport), p. 218, Taf. XVIII, Fig. 2.
Ortmaxx 1897, p. 337.
MOREIR-\ 190I, p. 49.
DOFI^EIX 1904, p. 131.
Bouvier 1906, p. 498.
Stebbixg 1910, p. 325.
Pelocarciniis Weileri, Sex'DLER 191 2, p. 191.
2 99 ohne Eier. Annobon, L. Schultze leg., 7. Oktober 1911.
Der von Sendler neu aufgestellte Pelocarcinus Weileri von Bibundi, Ka-
merun, ist nichts anderes als ein Jugendstadium unserer Art. MiERS hat die
Maxillarfüße des ausgewachsenen Tieres abgebildet, bei denen die Einkerbung
— io6 —
in der Mitte des Merus sich befindet; bei jüngeren Tieren, von denen mir reich-
liches Material vorliegt, entspricht der Maxillarfuß der von Sendler gegebenen
Abbildung seines Pel. Weilen. Da auch die übrigen morphologischen Eigen-
schaften dieser Art völlig mit unserer Form übereinstimmen, trage ich keine
Bedenken, sie einzuziehen.
Ich bemerke zu MiERS Abbildung (die ein Tier von Ascension darstellt),
daß bei den westafrikanischen Tieren die Dactylen und Propoden der Pereiopoden
mehr in die Länge gezogen sind. Ob dieser Unterschied auf einem Versehen des
Zeichners oder ev. einer geographischen Verschiedenheit beruht, bleibt noch zu
untersuchen.
Geographische Verbreitung: Fernando de Noronha, Ascension, Vic-
toria und Bibundi, Kamerun, St. Thomas, Rolas-Inseln, Benguella, Angola.
Ocypode hippeus (Olivier).
(Synonym: Ocypode Cursor Milne Edwards et autorum.) •
OsoRio 1892, p. 249.
Ortmann 1897, p. 368, Taf. XVII, Fig. 11 (daselbst Literatur).
DE Man 1900, p. 42.
A. MuNE Edwards und E. L. Bouvier 1900, p. 107.
DoF£,EiN 1904, p. 127.
Bouvier 1906, p. 187, 497.
Stimpson 1907, p. 108.
Stebbixg 1910, p. 326.
Sendler 191 2, p. 190.
2 cfo', I 9 (ohne Eier). Annobon, 7. Oktober 191 1, A. Schuetze leg.
Geographische Verbreitung: Mittelmeer, Cap Verde-Inseln, Senegal,
Mauritanien, Liberia, Acra d'Elmina, Kongoküste, Isango bei Bibundi, Ka-
merun, St. Paul de Loanda, Angola, Tiger-Insel (Fischbai), vSan Thome, Anno-
bon.
Gonodactylus Folinii Milne Edwards.
1868.. Gonodactylus jolini, A. milne Edwards p. 65, Taf. XVIII, Fig. 8 — 11.
1886. Protosquilla jolini, Brooks p. 70.
1886. Protosquilla elongata, Brooks p. 67, Taf. XV, Fig. 2, 12; Taf. XVI, Fig. 4.
1895. Gonodactylus Folinii, Hansen p. 86.
1906. Protosquilla Folinii, BouviER p. 492.
1895. Gonodactylus Folinii, A. M. Edwards, Osorio p. 250.
1898. Gonodactylus Folinii, A. M. Edwards, Osorio p. 194.
2 cfc/. Annobon, 7. Oktober 1911, Schultze leg.
Geographische Verbreitung: St. Vincent (Cap \"erdesche Inseln), San
Thome, Annobon. "
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Homoptera.
Von
Dr. L Melichar (Brunn).
Mit 2 Tafeln.
Die zweite innerafrikanische Expedition des Herzogs ADOLF Friedrich
VON Mecklenburg hat hinsichtlich der gesammelten Homopteren keine große
Ausbeute geliefert. Im ganzen wurden 184 Exemplare in 65 Arten gesammelt.
18 Arten erwiesen sich als neue Arten, darunter 3 neue Gattungen, und zwar
Helvia (Fulgor.), Paraphilatis (Acalan.) und Asiracina (Delphac). Die meisten
Arten wurden leider nur in einem oder nur wenigen Exemplaren gefunden und
zumeist größere, in die Augen fallende Arten gesammelt, während die Zahl der
kleinen bedeutend interessanteren Homopteren nur eine sehr geringe ist. Von
diesen ist ein großer Teil infolge der unzweckmäßigen Konservierung in Alkohol
in der Farbe verändert und sehr defekt, so daß ein Studium derselbe» wegen
des Mangels der Flugorgane, Beine usw. ganz unmöglich erscheint. Da die tro-
pische Gegend eine so herrliche und mannigfaltige Fauna auf anderen Gebieten
liefert, so ist es begreiflich, daß die kleinen Homopteren, welche auch nicht so
leicht zu erhaschen sind, für den Tropensammler geringes Interesse bieten.
Doch liefert das eingebrachte ^Material einen kleinen Beitrag zur Kenntnis der
Verbreitung der Homopteren, zumal schon bekannte Arten aus neuen Gegenden
gebracht worden sind.
Für den ehrenden Auftrag, das gesammelte Material zu bearbeiten, spreche
ich dem Leiter des wissenschaftlichen Werkes, Herrn Dr. H. Schubotz, meinen
verbindlichsten Dank aus. Ich war auch redlich bemüht, meine Aufgabe in mög-
lichst kurzer Zeit und nach bestem Wissen und Gewissen durchzuführen.
Anf Grund des geringen Materiales läßt sich wohl kaum ein richtiger Schluß
auf die Verbreitung der einzelnen Arten schließen. Bisher ist nur die Homopteren-
fauna der Küstengebiete mehr bekannt, während die innerafrikanischen, schwer
zugänglichen Gebiete noch fast ganz unerforscht sind. Die Homopterenarten
des Kongogebietes schließen sich im allgemeinen eng an die Fauna des Kamerun-
gebietes an und selbst die Insel Fernando-Poo weist keine besonderen insularen
Formen auf, soweit dies auf Grund des bisher bekannten kleinen ^lateriales von
dieser Insel zu beurteilen möglich ist.
— HO —
Von den großen Cicaden finden wir im Kongogebiete dieselben Arten wie
im Kamerungebiete.
Von den Jassiden ist Hecalus afzelii Stäl. eine dem west- und üdafrika-
nischen Gebiete eigene Art, welche in Ostafrika durch eine ähnliche Art, H.
alienus Mel., vertreten ist. Tettigoniclla alhida Sign, scheint nur in Westafrika
vorzukommen, während in Ostafrika T. spectra Dist. eine große Verbreitung
hat. Die im Osten sehr häufige T. viridinervis Sign, scheint dem westlichen
Teile ganz zu fehlen. Bemerkenswert ist das Vorkommen der Gattung Wolffella
in Westafrika, während ähnliche Hylicaria-Arten auch in Ostafrika auftreten
(Gen. Karasekia). Die kleinen Jassidae sind in der Ausbeute nur durch die
Gattungen Arya und Eutettix vertreten, wiewohl ein weiteres Sammeln in diesen
Gebieten uns eine Anzahl von Jassiden bald bringen wird.
Die Membraciden sind auffallenderweise nur in wenigen Arten gefunden
worden.
Große Verbreitung unter den Cercopiden weist die Cercopidenart Locris
maculata F., deren Verbreitungsgebiet bis zur Ostküste reicht. Clovia Bigott Sign,
ist auch in Ostafrika zu finden.
Die Fulgorinen der Ausbeute enthalten eine sehr bemerkenswerte neue
Form (Gen. Helvia), die Gattungen Eddara, Holodictya und Anecphora haben
auch im östlichen Gebiete ihre Vertreter.
Unter den Dictyophorinen finden wir bloß eine Gattung {Rkaphiophora),
welche bisher bloß in Westafrika beobachtet wurde.
Die .Derbinen sind in der Ausbeute bloß durch 2 Gattungen und 3 Arten,
darunter eine neue, auf Calamus lebende Art vertreten.
Die Ricaniinen haben in Westafrika eine sehr große Verbreitung und
sind die Gattungen Epitenina und Ricanopsis bisher nur aus W^estafrika be-
kannt.
Die Acanaloniinen, welche in Südamerika eine große Verbreitung haben,
sind im afrikanischen Gebiete selten. Unter dem Materiale befand sich leider
nur ein Exemplar einer neuen Gattung und Art.
Fiatinen finden wir in jeder Ausbeute stets gut vertreten, da viele durch
ihre bunte Färbung und Zeichnung dem vSammler sofort auffallen. Die ge-
sammelten Arten gehören 5 verschiedenen Gattungen an.
Am dürftigsten sind die Delphacinen in der Ausbeute vertreten. Es
liegen bloß 3 Arten in 2 Gattungen vor, von welchen eine als neu (Asiracina)
angesehen werden muß, welche mit unserer Asiraca eine große Ähnlichkeit hat,
aber durch die Form der Fühler und das Geäder der Flügeldecken ganz ab-
weicht. In dieser Subfamilie ist noch ein sehr weites Forschungsgebiet offen.
Leider kommen diese kleinen zarten Tierchen selten in ganz tadellosen und
brauchbarem Zustand in die Hände des Entomologen.
Im Nachstehenden folgt die Aufzählung der bekannten Arten unter An-
gabe der Literatur und die Beschreibung der neuen Arten und Gattungen.
Farn. Cicadidae.
1. Muansa clypealis Karsch.
Platy Pleura clypealis Karsch, Berl. ent. Zeitschr. XXXV, p. 93, Taf. III, Fig. 3 (1890).
Belgischer Kongo, Kimuenza, 2 Q9, Oktober 1910 (Dr. SCHULTZE).
2. Platypleura strumosa F.
Teiiigonia stniniosa Fabr., Syst. Rhyng., p. 34. 7 (1803).
Belgischer Kongo, Kimuenza, 2 cfo^, 16. — 18. September 1910 (Dr.
SCHULTZE).
3. Ugada limbata F.
Tettigonia limbata Fabr., Syst. Ent. p. 678. 3 (1775).
Cicada armata Oliv., Enc. Meth. V, p. 748 (1790).
Cicada africana Palisot de Beauv, Ins. p. 132; Hem. Tab. 20 ff . 3, 4 (1805).
Südkamerun, Molundu, 2 cf c^ (Dr. SCHULTZE); Fernando-Poo, i cf , 1911
(Dr. SCHULTZE); Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 7. Oktober 1910,
I o" und Monga-Bondo, Uelle-Distrikt, i c^, 23. Mai 1911 (Dr. SCHUBOTZ).
4. Ugada grandicollis Germ.
Cicada grandicollis Germ., Thon Ent. Arch. II 2, p. i (1830).
Platypleura cameroni Buttl. Proc. Zool. Soc. Lond. 1876, p. 679.
Platypleura confusa Karsch, Berl. ent. Zeitschr. XXXV, p. 95, Taf. III, Fig. 11 (1890}.
Südkamerun, Molundu, Akom, X'ginda, Komf alle, 40^0", i 9 (Dr. SCHULTZE) ;
Belgischer Kongo, Duma (Ubangi-Distrikt), Monga-Bondo, Uelle-Distrikt, 4 cfc/
(Dr. SCHUBOTZ).
5. Ugada limbalis Karsch.
Platypleura Inubalis Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. XXXV, p. 96, Taf. III, Fig. 8 (1890).
Französischer Kongo, Fort Crampel, 2 d'o', 4. Dezember 1910 (Dr. SCHU-
BOTZ); Unterer Ubangi, i d", September 1910 (Dr. SCHUBOTZ).
6. Sadaka virescens Karsch.
Platypleura virescens Karsch, Berl, Ent. Zeitschr. XXXV, p. 104, Taf. III, Fig. 5 (1890).
Unterer Ubangi, 14 o^c^ 99, September 1910 (Dr. SCHUBOTZ).
7. Sadaka hyalina Dist.
Sadaka hyalina Dist., Trans. Ent. Lond. 1905, p. 191.
Belgischer Kongo, Yakoma, Uelle-Distrikt, i 9, I9- ^l^ai 1911 (Dr. SCHUBOTZ).
8. Nablistes terebrata Karsch.
Xahlistes terebrata, Karsch, Entom. Nachr. XVII, p. 351. 5 (1891).
Pic V. Fernando-Poo (0-Wassa), 1200 m. i (f. 19. August 1911 (Dr.
SCHULTZE).
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 1 99- Oktoberi9io (Dr. SCHUßOTZ).
9. Musoda flavida Karsch.
Musoda flavida Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. XXXV, p. 128, Taf. IV, Fig. 15 (1890).
Belgischer Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, i 9, 27. Oktober 1910 (Dr.
SCHUBOTZ).
— 112 —
10. Trismarcha fuliginosa Karsch.
Trismarcha fiilighiosa Karsch, Entom. Nachr. XIX, p. 173.
Belgischer Kongo, Uelle- Distrikt, iQ (Dr. SCHUBOTZ); Kimueiiza, i 9,
r. September 1910 (Dr. Schultze).
11. Trismarcha excludens Walk.
Trismarcha excludens Walk.
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 2 cfcf, 9. und 18. Oktober igio
(Dr. SCHUBOTZ).
Dr. Arnold Schultze fand in Molundu, Südkamerun, Januar 191 1, im
Überschwemmungswalde eigentümliche röhrenförmige Lehmgebilde eines im
Überschwemmungsgebiete lebenden Insekts, über dessen Familienzugehörig-
keit der genannte Forscher trotz gründlicher Nachgrabungen und Nachfragen
bei den Eingeborenen nichts m Erfahrung bringen konnte. Diese Gebilde ragen
nach SCHULTZES Beobachtung in der Regenzeit über die Wasserfläche heraus.
An diese schließt sich nach unten ein senkrecht bis zu i m in die lehmige Erde
reichender Gang, der unten in einen einfachen oder verzweigten mehr oder
weniger horizontal in der Lehmschichte verlaufenden Kanal endet. Später
wurde von Dr. Schultze einwandfrei festgestellt, daß es Erdröhren der Larve
einer Cicade sind.
Die Erdröhren sind aus ockergelblicher oder lehmgelber lehmiger Erde
tropfsteinähnlich, aus ringförmigen Schichten gebildet, ungefähr 15 cm lang,
innen mit einem glatten Kanal von 11 — 16 mm Durchmesser. Die Oberfläche
ist höckerförmig und zeigt zahlreiche Einschnürungen, entsprechend den schicht-
weise erfolgten Auflagerungen. Das eine Ende ist in die lehmige Wandung mit
Moos und feinem Wurzelwerg gemengt, gegen das andere Ende zu aus reiner
Lehmerde. Am erstgenannten Ende hat die Öffnung einen Durchmesser von
ca. 14 — 15 mm, am entgegengesetzten Ende 10 — 11 mm.
Welcher Zikadenart die zwei bei M'peum (Südkamerun), 10. Februar 1911,
in solchen Röhren gefundenen Larven gehören, ist mir bei der Unkenntnis der
Larven der tropischen Zikaden nicht möglich zu bestimmen.
Zikadenlarve (Fig. i).
Gelblichbraun. Körper kurz oval, hinten quer gestutzt, die Larve läßt
drei Abschnitte erkennen, welche den drei Körperteilen des Imago entsprechen,
und zwar dem Kopfe, Thorax und Hinterleib.
I. Kopf teil. Derselbe besteht aus einem Ouersack, an dessen Enden die
großen Augen zu erkennen sind, und aus einer vorderen, vom Querteile durch
eine Linie abgeteilte halbkreisförmige Vorwölbung, welche der Stirne des Imagö
entspricht. Zwischen dieser und den Augen befinden sich die Fühler, welche
aus einem länglichen Basalglied und sieben zur Spitze dünner werdenden Fühler-
gliedern bestehen. Der Stirnsack ist vorne mit langen rostgelben Haaren besetzt
und sind an den Seiten kürzer behaarte Querlinien bemerkbar, welche den Quer-
— 113 —
furchen der Stirne entsprechen. Unter dem Kopf sack ist der dem Clypeus des
Imago entsprechende Teil sichtbar, aus welchem schon der ziemhch lange Rüssel
hervorragt.
2. Thoraxteil. Derselbe besteht aus zwei fast gleich langen und breiten
Teilen, von welchen der vordere dem Pronotum, der hintere dem Mesonotum
des Imago entspricht.
Der erste Teil zeigt eine Mittelnaht, von deren Mitte jederseits eine Seiten-
naht schief nach außen zum Auge zieht. Bei voller Entwicklung des Tieres
bersten diese Nähte und durch die entstandene Spalte entschlüpft das Imago
der Hülle. Am Vorderrande sind auf jeder Seite mehrere schräge Eindrücke,
welche den Furchen des Pronotums entsprechen.
Der hintere Teil ist mehr glatt und gewölbt, mit einigen seichten Eindrücken,
welche schon die Form des Schildkreuzes andeuten. Die Seiten des in Rede
stehenden Teiles sind in einen langen Lappen und einen darunter befindhchen
kürzeren Lappen ausgezogen, welche der Länge und Quere nach gerippt sind
und die Aderung der Flügeldecken bzw. Flügel erkennen lassen.
Die Beine sind sehr kräftig, insbesondre die Vorderbeine, welche echte
Grabbeine sind und der Lebensweise der Larven in der Erde zustatten kommen.
Die Vorderschenkel sind sehr stark verdickt, an der Unterkante mit starken
Dornen besetzt, und zwar ein großer, nach vorn gekrümmter, mit einem Seiten-
dorn versehener stumpfer Dorn in der Nähe der Basis, ein kleinerer vor der
Spitze und an derselben eine Reihe von sieben dichtgedrängten starken Zähn-
chen. Die Schienen der vorderen Beine sehr kräftig, in eine gekrümmte hornartige
Spitze endigend und an der Unterseite mit zwei starken stumpfen Zähnen be-
wehrt. Die Mittel- und Hinterbeine schlanker, die Spitzen der runden Schienen
mit 4 Dornen, deren Spitzen schwarz sind, bewehrt. Die Kralle einfach, mit
einem sehr kurzen Dorn an der Basis derselben.
3. Hinterleibsteil. Derselbe zeigt 6 Segmente, im letzten Segmente ein-
geschoben befinden sich zwei aneinander schließende rundliche Lappen, zwischen
welchen die Analöffnung sich befindet.
Fam. Jassidae.
12. Hecalus Afzelii Stäl.
Petalocephala afzelii Stäl, öfv. Vet. Ak. Förh. 1854, p. 251. i.
Acocephaliis afzelii Stäl, op. cit 1858, p. 456. i.
Hecalus afzelii Stäl, Hern. Afr. IV, p. 114. (1866). — Dist. Ins. Transvaal I, p. 239 (1910)-
Französischer Kongo, Fort Possei — Fort Crampel. 3 Exemplare. Novem-
ber 1910 (Dr. SCHUBOTZ).
Die ostafrikanische Art Afzelii Melich., Wien. ent. Zeitg. XXIV, p. 300
(1905) weicht von der westafrikanischen Art durch die Form des Scheitels
wesentlich ab.
Deutsche Zentralafrika-Expedition igio/ii. Bd. I. 8
— 114 —
Bei Afzclii Stäl. ist der Scheitel beträchtlich länger als das Pronotum, die
Seiten parallel, vor den Augen deutlich eingebuchtet, der Vorderrand halb-
kreisförmig gerandet, keine Ecke bildend.
Bei der ostafrikanischen Art ist der Scheitel wenig länger als das Pronotum,
die Seiten von den Augen bogenförmig zur Scheitelspitze verlaufend, welche als
stumpfe Ecke deutlich hervortritt. Die Farbe und Zeichnung (Punkte) w\ehQ\Afzelii
Stäl, zuweilen tritt in den Basalecken des Schildchens jederseits eine schwarze
Längsmakel auf, welche die äußerste Basalecke freiläßt. Ich benenne diese Art:
Hecalus alienus n. sp
Hecalus Afzelii Melich (nee Stäl), Wien. eiit. Zeitg. XXIV, p. 300 (1905).
Deutsch-Ostafrika, Tanga.
13. Hecalus grandis Dist.
Hecalus grandis Dist., Ins. Transvaal I, p. 239, Taf. XXIII, Fig. 3, 3 a (1910).
Dem H. Afzelii Stäl ähnlich, durch die zwei schwarzen Längsbinden der
Flügeldecken ausgezeichnet.
Belgisher Kongo, Duma, übangi-Distrikt. i Exemplar. 2g. September 1910
(Dr. SCHUBOTZ).
14. Hecalus (Glossocratus) rubens n. sp.
Blaß, rötlichgelb, mehr rostgelb, die Augen schwarz. Der Scheitel ist um
1/4 länger als das Pronotum, breit, spateiförmig und blattartig, auf der Scheibe
vertieft, mit einer kurzen feinen Mittellinie an der Basis. Die Adern der glän-
zenden Flügeldecken ziemlich zart, rötlichgelb. Unterseite und Beine wie die
Oberfläche, cf. Die Genitalklappe kurz, dreieckig; die Genitalplatten sehr lang,
jede einzelne 4 — 5 mal so lang wie an der Basis breit, nach hinten parallel zu-
einander gestellt und etwas nach oben gebogen.
Länge 6^/2 mm.
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt. i Exemplar, i. Oktober 1910
(Dr. SCHUBOTZ).
16. Selenocephalus nitens SüU.
Selenocephalus nite)is Hern. Afr. IV, p. iio. 3 (1866).
Französischer Kongo, Fort Crampel. i Exemplar ohne Abdomen. 9. Januar
1911 (Dr. SCHUBOTZ), bei welchem keine Costalmuskeln an den Flügeldecken
sichtbar sind, die Zellen sind sehr fein braun gestrichelt, auf der Stirnbasis eine
schwarze Querbinde und an den Vorderecken der Augen, am Scheitelrande, ein
kleiner schw-arzer Punkt.
Subfam. Ledrinae.
17. Petalocephala raniceps Jac.
Petalocephala raniceps Jac, Wiss. Ergebn. d. Deutsch. Zentr.-Afr.-Exped. (1907 — 1908) IV,
P- 33, 34 (1910).
Belgischer Kongo, Kimuenza. i Exemplar. 5. — 7. Oktober 1910 (Dr.
SCHULTZE).
— 115 —
i8. Nephotettix modulatus n. sp.
Hat eine große Ähnlichkeit mit den weitverbreiteten Arten N. apicalis
Motsch. und hipunctatus F. Leider liegt mir nur ein weibliches Exemplar vor,
das zweite 9 ist sehr defekt (ohne Flügeldecken und Flügel).
9. Von X. bipundatus F. und apicalis Motsch. unterscheidet sich diese
westafrikanische Art durch die viel breitere Körperform (ca. 2 mm in der Mitte
der Flügeldecken). Die Oberseite ist nicht so hellgrün wie bei den zitierten
Arten, sondern gräulichgrün, matt, der Scheitel halb so lang wie an der Basis
zwischen den Augen breit, stumpf dreieckig, mit einer dem Vorderrande näher-
liegenden, geraden, schwarzen Querbinde, welche zwischen den vorderen Augen-
ecken liegt, jedoch nicht bis an dieselben heranreicht, sondern jederseits durch eine
feine kurze Längslinie begrenzt ist. Dicht vor dem Ende der Querbinde, einwärts
von der feinen Längslinie, dicht am Vorderrande, jedoch noch am Scheitel, liegen
die kleinen Ocellen. Auf dem Scheitelrande selbst eine doppelt gebuchtete
schwarze Querlinie, welche die schwarzen Querstreifen der Stirne nach oben
abschließt. Letztere sind auf der Stirn nach unten kürzer und zur ]\Iitte der
Stirn abgekürzt. Clypeus breit, viereckig, mit einem fast kielartig erhobenen
schwarzen Längsstrich in der Mitte und zwei kleinen ^Makeln dicht an der Cly-
peusnaht. Pronotum etwas wenig länger als derScheitel, flach gewölbt; Schild-
chen gleichschenklig dreieckig, mit einer feinen Querlinie in der Mitte, Flügel-
decken graulichgrün, opak, mit weißlich-grünen Adern, die Membran rauch-
braun, insbesondere im Analteile. Flügel hyalin, etwas rauchbraun getrübt.
Der Hinterleibsrücken schwarz, das letzte Rückensegment grünhch, mit einer
schwarzen Basalbinde und einem Längsstrich in der Mitte. Die Unterseite
(Brust und Bauch) graulichweiß, an den Seiten der Vorderbrust, auswärts von
den Vorderhüften eine unregelmäßige schwarze Makel. Beine graulichweiß,
an den Schenkeln Längsreihen von sehr feinen schwarzen Pünktchen.
Länge 6 mm.
Belgischer Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, 2 99, i- — 3- Juni 1911 von Dr.
SCHUBOTZ bei Abendfang bei der Lampe erbeutet. Auch die orientahschen
Arten lieben den Nachtflug und fliegen dem Lampenlichte zu, wo sie (nach
Mitteilung Dr. UZELS) oft in großen ]^Iengen angeflogen kommen und erbeutet
werden können. Das zweite Exemplar 9 stammt aus dem Französischen Kongo,
Fort Possei — Fort Crampel, November 1910 (Dr. Schubotz).
19. Tettigoniella albida Sign.
Tettigona albida Sign., Ann. Ent. Soc. Fr. 3, I, p. 663, 1 10, Taf. XXI, Fig. 3 (1853). —
Stal, Hern. Afr. IV, p. 117. 6 (1866).
Französischer Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, November 19 10. i Exem-
plar (Dr. Schubotz).
20. Phrynomorphus (Athysanus) Schubotzi n. sp.
Dem Ph. fasciolatus Melich. ähnlich, aber viel größer und robuster. Der
Scheitel 3 mal so breit wie in der Mitte lang, in der Mitte etwas weniger länger
— ii6 —
als an den Seiten, mit einer dem Vorderrande näher gerückten schwarzen Quer-
binde, hinter derselben bis zum Basalrande orangegelblich. Stirn mit braunen
Querstrichen, zwischen denselben in der Mitte häufig braun gefleckt, die Fühler-
gruben, ein Längsstrich in der Mitte des Ch'peus schwärzlich. Pronotum
länger als der Scheitel, am Vorderrande undeutlich gefleckt und punktiert, die
hintere Hälfte graulich, quer gestrichelt. Schildchen mit undeutlichen braunen
Basalmakeln. Flügeldecken hyalin, glashell; mit zarten, blaßgelblichen
Adern und ohne jede Zeichnung. Brust an den Seiten schwarz gefleckt, der
Hinterleibsrücken mit einer Reihe von schwarzen Flecken in der Mittellinie,
Bauch größtenteils ungefleckt. Beine blaßgelb, die Schenkel an der Basis und
vor der Spitze schwarz.
Länge 4V2— 5 mm.
Französischer Kongo, Fort Possei — Fort Crampel. 7 Exemplare, alle 99,
November 1910 (Dr. SCHUBOTZ). Alle Exemplare mehr oder weniger stark
defekt.
Diese Art ist von der abessinischen Art fasciolatus Mel. durch die größere
und breitere Gestalt, die diffuse rötliche Färbung hinter der Querbinde (bei
fasciolatus ist nur ein schmaler, der Binde angeschlossener, orangegelber Saum)
durch den Mangel von deutlichen Basalmakeln auf dem Schildchen und durch
die stets gefleckten Schenkel der Beine zu unterscheiden.
21. Wolffella Spinolae Hagl. (Fig. 2).
Wolffella Spinolae Hagl. öf. Vet. Akad. Förh. 1899, Nr. 2. 75.
Braun bis pechbraun, mit spärlichen, goldglänzenden, kurzen Härchen be-
deckt. Scheitel länglich dreieckig in einen langen, seitlich zusammengedrückten,
nach hinten bogenförmig gekrümmten Fortsatz versehen, dessen Spitze fast den
Hinterrand des Pronotums erreicht; die Seiten des Fortsatzes sind mit einem
feinen Kiele versehen, die Spitze des Scheitels bzw. die Basis des Fortsatzes
ist nach unten höckerförmig angeschwollen, auf jeder Seite des Scheitels eine
gelbe Längslinie. Die Ocellen befinden sich auf der Scheitelfläche näher der
Basis und dem inneren iVugenrande, voneinander sehr weit entfernt; der Scheitel
ist in der Mitte fein, aber deutlich gekielt. Pronotum so lang wie hinten an
der Basis breit, nach vorn deutlich verschmälert, indem die geraden Seitenränder
nach vorn konvergieren, der Vorderrand gerade, der Hinterrand in der Mitte
flach eingebuchtet, die Oberseite wie der Scheitel tief gedrängt punktiert, mit
einem glatten, rundlichen, matten Eindruck jederseits in der Nähe des Vorder-
randes und der Augen und einer glatten, gelben Linie am Seitenrande. Schild-
chen länglich dreieckig, an der Spitze gelblich. Stirn pentagonal, zwischen
den Augen doppelt so breit wie am Clypeus, schwach gewölbt, von der Seite
betrachtet infolge der angeschwollenen Basis konkav, an den Seiten jederseits
mehrere Querfurchen. Clypeus viereckig, nach unten etwas verschmälert, flach.
Rostrum kurz, bis an die Mittelhüften reichend.
Flügeldecken lang und schmal, die Hinterleibsspitze nicht überragend.
— 117 —
dem Körper angelegt, welcher seitlich als schmaler Saum von oben sichtbar ist.
Die Oberfläche ist lederartig, dicht punktiert, die Adern wenig vortretend, am
Apikairande ein deutlicher Saum von gedrängten, starken Endadern, die äußere
Clavusader ist deutlich, die innere undeutlich. Flügel rauchbraun.
Unterseite und Beine rostgelb. Hinterschienen mit zwei Reihen von
Borsten bzw. Dornen. Die obere Kante ist mit kräftigen einfachen Borsten be-
setzt, die äußere Kante mit sieben starken Dornen versehen, aus welchen je eine
Borste entspringt. Das erste Tarsalglied länglich, kürzer als die zwei folgenden
zusammen lang.
Länge 13 mm.
Französischer Kongo, Onesso, i o*, 2. — 6. November 1910. Dunkler in der
Farbe; Südkamerun, Molundu, i m, Dezember 1910, rostgelb gefärbt (Dr.
SCHULTZE).
Diese Gattung gehört in die Jassidengruppe Hylicaria Dist. und steht in
verwandtschaftlicher Beziehung mit der Gattung Karasekia n. g., deren T3^pus
Wolfella lata Melich. gilt.
Karasekia n. g.
Diese Jassidengattung, welche gleichfalls in die Gruppe Hylicaria Dist. ge-
hört, ist insbesondere durch den stielartigen, verschieden geformten Fortsatz
des Kopfes ausgezeichnet.
Der Kopf samt Augen breiter als das Pronotum; Scheitel dreieckig, vor-
gezogen, auf der Spitze mit einem nach oben gebogenen Fortsatz versehen. Die
Ocellen liegen auf der Scheitelfläche, weit voneinander gerückt, näher der vorderen
Augenecke.
Stirn und Clypeus länglich, in der Mitte gewölbt, erstere an den Seiten
mitunter sehr flach quergefurcht. Augen rund, vorstehend. Rostrum kurz, die
Vorderhüften überragend.
Pronotum länglich, trapezoidal, nach vorn verschmälert, der Vorderrand
schwach konvex, der Hinterrand flach gebuchtet. Schildchen gleichschenkelig,
dreieckig.
Flügeldecken lederartig, undurchsichtig, an der Basis schmal, nach
hinten verbreitert und abgerundet, ohne Membran, die Hinterleibsspitze nicht
verdeckend. Die Adern sehr stark, wulstartig vortretend, wodurch die Ober-
fläche sehr uneben erscheint. Der äußere Sektor vor der Mitte gegabelt, der
innere Gabelast mit dem inneren einfachen Sektor durch eine Ouerader verbunden,
im Apikalteile mehrere unregelmäßige polygonale Zellen. Der Randanhang ist
bloß als schmaler Saum sichtbar. Im Clavus zwei Längsadern, die innere kurze
stark nach außen gekrümmt.
Der Hinterleib von oben nach unten zusammengedrückt, flach, ge-
rundet, die Seiten den Costalrand der Flügeldecken überragend. Beine kräftig.
Die Hinterschienen mit starken Dornen besetzt.
Typ. gen. K. lata Melich. (Wolffella).
— ii8 -
Karasekia lata INIelich. (Wolffella).
Wien. ent. Zeitg. XXIV, p. 299 (1905), Fig. 3.
Die Ober- und Unterseite dunkelbraun, die Oberfläche dicht und tief punk-
tiert, hier und da mit kurzen, goldgelben Härchen bedeckt. Der Kopffortsatz
entspringt von der Scheitelspitze und ist bei beiden Geschlechtern stielartig,
nach oben gebogen, zur Spitze etwas verdickt, der ganzen Fläche nach
furchenartig vertieft, unten fein gekielt, welcher Kiel beim 9 in eine nach
unten vorspringende Kante endigt. Auf der Scheitelspitze befinden sich außer-
dem vier deutliche Höcker, von welchen die vorderen kleiner sind als die hinteren,
beim o'' sind bloß zwei größere Höcker dicht an der Basis des überdies etwas
wenig, kürzeren Fortsatzes. Die Stirn ist beim 9 einfarbig, braun, beim cf in
der Mitte schwarz, an der Basis des Fortsatzes ein grünlichgelber Fleck. Die
Fühlergruben (cf 9) schwarz. Auf dem Pronotum befinden sich 3 Höcker,
zwischen denselben tiefere Gruben, das Schildchen vor der Spitze quer ein-
gedrückt, die Spitze 9 gelb oder cf schwarz. Deckflügel dicht punktiert mit
starken vorstehenden Adern. Flügel rauchbraun. Unterseite und Beine
schwarz.
cf. Die Genitalplatte kurz dreieckig, aneinander schließend; das Analrohr
sehr groß und die Genitalplatten überragend.
9. Letztes Bauchsegment um ein Drittel länger als das vorhergehende,
hinten gerade, die Scheidenpolster kurz, mit dem großen Analrohr verwachsen,
dasselbe nicht überragend.
Länge samt Fortsatz: (f 8^/2 mm, 9 10 mm.
I Exemplar, o", Maherangulu, Ostafrika, in der Buschsteppe erbeutet. Das 9
habe ich unter Wolffella lata beschrieben.
Karasekia pugionata n. sp. (Fig. 4).
Durch die Form des Kopffortsatzes ganz verschieden. Der Fortsatz ist an
der Spitze spatelartig erweitert, der ganzen Länge nach oben vertieft, im basalen
Drittel jederseits eine vorspringende Ecke des scharfen Randes des genannten
Fortsatzes. Die Unterseite ist scharf gekielt, von der Seite betrachtet, ziemlich
breit, die Spitze nach oben gebogen und ' der ganzen Länge nach mit einem
Seitenkiel versehen. Scheitelspitze ohne Höckerchen, im Nacken ein kurzer
Längskiel. Die zwei Gruben auf dem Pronotum sichtbar. Die Ober- und Unter-
seite braun, pechbraun bis schwarz, die Stirn zuweilen heller. Flügeldecken
und Beine wie bei der vorhergehenden Art.
Länge samt Fortsatz 11 mm.
3 Exemplare 99; Maherangulu, Deutsch-Ostafrika, in der Buschsteppe er-
beutet.
22. Arya sobrina n. sp. (Fig. 5).
Kleine Art von gelblichbrauner Farbe und dunkler Zeichnung. Der Scheitel
ist fast so lang wie zwischen den Augen breit, die Seiten schwach nach vorn
— 119 —
divergierend, vorn abgerundet, oben gewölbt, mit zwei pechbraunen dreieckigen
Querflecken zwischen den Augen, deren innere Ecken nach hinten in eine Zacke
zur Basis ausgezogen sind, zwei Punkte in der ^Nlitte des Scheitelrandes und jeder-
seits ein kleines Pünktchen in der Basalecke; die Stirn länglich, oval, mit einigen
hellen Querlinien, die drei oberen in der Mitte knotig erweitert, die unteren ab-
gekürzt, die ]Mitte frei lassend. Cl^^peus halb so lang wie die Stirn, in der Mitte
seitlich konkav, unten abgerundet, die Wangenspitzen nicht überragend. Die
Schläfen mehr oder weniger bräunlich. Pronotum etwas länger als der Scheitel,
vorn gerundet, hinten fast gerade, mit einer graulich weißen Längshnie in der
Mitte, an deren vorderem Ende zwei kleine Pünktchen stehen, jederseits am
Vorderrande ein unregelmäßiger Querfleck. Schildchen mit dunklen Basal-
dreiecken. Flügeldecken hyalin, glänzend, mit ziemlich starken gelbbraunen
Adern, in den Zellen länghche Makeln, am Schlußrande zwischen den Enden
der Clavusadern liegende zwei h^'aline rundliche Flecken, die zwei äußeren
Queradern dreieckig braun gesäumt. Flügel hyalin. Hinterleib pechbraun, die
Segmentränder weiß. Beine bräunlichgelb, nicht gefleckt.
(f. Das letzte Bauchsegment ist in der Mitte bis zur Basis gespalten, so
daß zwei viereckige Lappen entstehen, deren innere Ecken mit einem kleinen
Zahn bewehrt sind. Von der äußeren Ecke entspringt ein stielartiger, kreide-
weißer Fortsatz, welcher an der Spitze eine feine weiße Borste trägt und mit
dem gegenseitigen Fortsatz sich kreuzt. Hinter den Lappen befinden sich die
Genitalplatten, welche sehr schmal sind, nach hinten stark zugespitzt, diver-
gierend und leicht nach oben gekrümmt. Die Seiten des Genitalapparates sind
mit starken Borsten besetzt.
Länge samt Flügeldecken 4I/3 mm.
Französischer Kongo, Mongumba am Ubangi. i Exemplar, d'. i. November
1910 (Dr. SCHUBOTZ).
Diese Art gehört zu der Gattung Arya Dist., da die generischen Merkmale
hier zutreffen.
23. Eutettix vermiculatus n. sp.
Körper klein, ziemlich breit, gedrungen, blaßgelblich, mit braunen Flecken,
Punkten und geschlungenen Linien auf der ganzen Oberfläche. Scheitel stumpf
dreieckig, gerundet, in der Mitte länger als an den Seiten, mit zwei größeren
Flecken zwischen den Augen, zwei kommaförmigen, mit den Flecken hinten
zusammenhängenden Strichen vor der Scheitelspitze und jederseits einer kleinen
Makel in den Hinterecken des Scheitels. Das ganze Gesicht braun gefleckt und
gesprenkelt. Pronotum und Schildchen schwarzbraun gefleckt und mit wurm-
artig geschlungenen Linien dicht gezeichnet. Flügeldecken die Hinterleibs-
spitze überragend, hyalin, mit zartem braunen Geäder, die Zellen mit braunen
Atomen, Linien und Punkten oft in Längsreihen geordnet, dicht besetzt. Die
zwei Queradern am Costalrande (hinter der Mitte) dreieckig braun gesäumt.
Flügel hyalin, schwach rauchbraun. Unterseite schwarz gefleckt, Beine blaß-
— 120 —
gelblich, die Schenkel an der Unterkante, an der Basis und in der Mitte mit
schwarzen Fleckchen, vor der Spitze schwarz geringelt. Schienen blaßgelblich,
mit 3 — 4 schwarzen Pünktchen an der Außenseite; Hinterschienen mit großen
schwarzen Punkten an der Basis der Dornen, das Basalglied der Hintertarsen
in der Mitte, die übrigen an der Basis und die Klauen schwarz.
Länge 4 mm.
Belgischer Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt. i Exemplar, o*. 24. — 30. Ok-
tober 1910 (Dr. SCHUBOTZ).
24. Eutettix elongatus n. sp.
Dem E. vermiculatus ähnlich, aber bedeutend länger und schlanker gebaut,
glänzend, graulich gelblichweiß, mit zahlreichen braunen, feinen Pünktchen
und Atomen auf der ganzen Oberfläche, nur der Vorderrand des Scheitels ist
ohne Zeichnung. Flügeldecken hyalin, mit sehr zarten, blassen Adern, welche
von zahlreichen braunen Atomen dicht gesäumt sind. In der Mitte des Costal-
randes ein größerer schwarzer Fleck und der Apikairand dichter und dunkler
gefleckt. Die Unterseite mehr blaß, die Stirn mit wenigen braunen, weit aus-
einandergerückten Querstrichen auf jeder Seite. Die Seiten der Vorderbrust
und eine Längsreihe von Flecken in der Mitte des Abdomens schwarz. Beine
blaßgelblich, die Schenkel und Schienen spärlich fein schwarz punktiert. An
der Basis der Dornen der Hinterschienen große schwarze Punkte.
Länge 5^/2 mm; Breite ca. 2 mm.
- Französischer Kongo, Mongumba am Ubangi. i Exemplar, cf . i. November
I9IO (Dr. SCHUBOTZ).
Farn. Membracidae.
25. Xiphistes concolor Dist.
Xiphistes concolor Dist. Ins. Transvaal, p. 210, Taf. XXII, Fig. i (1910).
Französischer Kopgo, Fort Archambault. i Exemplar. lo. Februar 1911
(Dr. SCHUBOTZ).
26. Congellana Schultzei n. sp.
Der C. leighi Dist. sehr ähnlich, jedoch in vielen Punkten abweichend.
Dunkelbraun. Kopf und Pronotum stark und tief punktiert, sehr fein, kurz,
grau, spärlich behaart, fast kahl, die Seitenhörner in der Mitte des Prono-
tums dicht nebeneinander, etwas schief nach vorn gerichtet, oben lanzett-
lich verbreitert und nach außen divergierend, der Stiel (von der Basis bis zur
Teilungsstelle) kürzer als bei leighi Dist., fast so lang wie die Mittellinie vom
Vorderrande des Pronotums bis zur Basis der Hörner. Der Dornfortsatz an
der Basis rechtwinklig gebrochen, mit einer kurzen Verlängerung nach vorn
an der Kniestelle, der Fortsatz vom Körper weit abstehend, schwach gebuchtet,
mit der dornförmigen Spitze die Clavusspitze überragend, an den Seiten des
Dornfortsatzes ein sehr feiner Längskiel, welcher in den Unterrand des Fort-
Satzes übergeht. Schildchen länghch dreieckig, nicht filzig behaart, mit der
ausgeschnittenen Spitze nach oben gekrümmt. Flügeldecken weingelb ge-
trübt, an der Basis braun und stark punktiert, eine kleine Makel am Apikai-
rande hinter der Clavusspitze. Adern bräunlichgelb, 4 Endzellen. Unterseite
und Beine braun, die Schienen blaßgelb, die Tarsen dunkel.
Länge 5V2 mm.
Südkamerun, Akom-essing. i Exemplar. 10. — 14. Juni 191 1 (Dr. SCHULTZE).
27. Leptocentrus limbipennis Jac.
Wiss. Ergebn. v. Deutsch. Zentr.-Afr.-Exped. (1907— 190S) IV, p. 34. 36, Taf. III, Fig. 12
(1910).
Belgischer Kongo, Koloka, Uelle-Distrikt. i Exemplar. 11. Juni 1911
(Dr. SCHUBOTZ).
Jacobi beschrieb diese Art nach einem Exemplare vom Ruwenzori.
28. Bocchar laevispina n. sp.
Dem B. montaniis Jac. ähnlich, aber größer, robuster, und insbesondere
durch den äußerst spärlich punktierten, fast glatten, hinteren Dornfoit-
satz ausgezeichnet.
Pro not um schwarz, mit schwach bläulichem Glänze, tief und grob punk-
tiert, mit einem Mittelkiel, welcher sich auf die obere Kante des hinteren Fort-
satzes fortsetzt. Die Seitenhörner kurz, dreieckig, von vorn betrachtet, hori-
zontal, die Spitzen schwach nach hinten gebogen, die Ränder gekielt. Der
Dornfortsatz stielartig, schmal, dreieckig, dem Schlußrande nicht anliegend,
bloß das hintere Drittel an den Innenrand angelegt, mit der Spitze die Clavus-
spitze überragend, glänzend, fast glatt. Die Ocellen einander etwas näher als
jede von dem Auge entfernt. Die Brust wie die Oberfläche des Pronotums mit
gelblichen Härchen spärlich bedeckt.
Schildchen länglich, mit aufstehenden, gelblichen Härchen bürstenartig
bedeckt. Flügeldecken braun, glänzend, an der Basis schwärzlich und grob
punktiert, sämtliche Adern dunkelbraun bis schwärzlichbraun, die Zellen in
der ]\Iitte der Länge nach, insbesondere in den Apikalzellen, zackenförmig ge-
wulstet erhoben. Unterseite und Beine pechschwarz, die Bauchsegmente
am Hinterrande schmutzig bräunlichgelb.
9, Länge 10 mm; Breite an der Basis der Flügeldecken 4 mm.
Belgischer Kongo, Koloka, Uelle-Distrikt, i 9, 10. Juni 1911 (Dr. SCHU-
BOTZ).
Farn. Cercopidae.
29. Poophiius congolensis Schout.
Poophilits congolensis Schouteden, Ann. Soc. Ent. Belg. 45, p. 121 (1901).
Belgischer Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt. i Exemplar, 9- 24. — 30. Ok-
tober 1910; Monga-Bondo, Uelle-Distrikt. i Exemplar, 9. 23. Mai 1911 (Dr.
SCHUBOTZ).
— 122
P. adustus Walk, aus Südafrika hat nach der Abbildung in Lallemands
Gen. Ins. Cercop., Taf. I, Fig. lo, einen viel kürzeren vScheitel als das Prono-
tum, derselbe ist auch mehr abgerundet, während bei dem vorliegenden Exem-
plare aus Kongo er so lang ist wie das Pronotum, daher dem P. actuosus Stäl.
nähersteht; die Seiten des freien Vorderrandes sind mehr flach gebogen.
30. Ptyelus flavescens Fabr.
Var. Delegorguei, Spin. Mem. Soc. Ital. Sc. Modena XXV i, p. 153 (1852). — Dist. Ins. Trans-
vaal IX, p. 220, Taf. 21, Fig. 9, 9 a (1908).
flavescens var. d. Stäl, Hem. Afr. IV, p. 71 (1866).
Belgischer Kongo, Kimuenza. 7 Exemplare. 5. — 7. Oktober 1910 (Dr.
SCHULTZE).
31. Ptyelus combinatus Dist.
Piyelus combinatus Dist., Ann. Mag. Xat. Hist. 8. II, p. 310 (1908).
Belgischer Kongo, Kimuenza. i Exemplar. 5. — 7. Oktober 1910 (Dr.
SCHULTZE).
32. Ptyelus Escalerai Dist.
Ptyelus escalerai Dist., Ann. Mag. Xat. Hist. 8. II, p. 310 (1908).
Fernando-Poo, 900 m. i Exemplar. 23. August 1911 (Dr. Mildbraed);
kommt auch in Kamerun vor.
33. Clovia Bigoti Sign.
Ptyelus Bigoti Sign., Thoms. Arch. Ent. II, p. 331, Taf. II, Fig. 10 (1858).
Clovia Bigoti Stäl, Hem. Afr. IV, p. 76 (1866). — Jacobi, Wiss. Ergebn. d. Deutsch. Zentr.-
Afr.-Exp. (1907 — 1908), p. 30 (1910). — Hagl., öfv. Kgl. Vet. Ak. Förh. 54, p. 53 (1899).
Clovia Schoutedeni Lallemand, Ann. Soc. Ent. Belg. 54, p. 47 (1910).
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt. i Exemplar. 28. September 1910
(Dr. SCHUBOTZ).
In West- und Ostafrika ziemlich weit verbreitet.
34. Locris maculata Fabr.
Cercopis maculata Fabr., Ent. Syst. IV, p. 48. 3 (1794); vSyst. Rhyng. p. 91, 12 (1803).
Monecphora maculata Walk., List. Hom. III, p. 675 (1851).
Locris maculata var. a Stäl., Hem. Afr. IV, p. 58 (1866).
Monecphora graphica Walk., Ins. Saund. Hom. p. 87 (1858).
Südkamerun, Molundu, 5 Exemplare, November 1910 (Dr. SCHULTZE);
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 8 Exemplare, 28. September 1911
(Dr. ScHUBOTZ); Französischer Kongo, Bangi am Ubangi, i Exemplar, 6. No-
vember 1910; Unterer Ubangi, 3 Exemplare, 21. September 1910; Belgischer
Kongo, Yakoma, Uelle-Distrikt, 6 Exemplare, 19. Mai 1911 (Dr. Schubotz).
35. Tricephora Haglundi Schont.
Tomaspis Haglundi Schouteden, Ann. Soc. Ent. Belg. 45, p. 118 (1910).
BelgischerKongo, Kimuenza. I Exemplar. 5. — 7.0ktoberi9io(Dr.SCHULTZE).
36. Tricephora brunnescens n. sp.
Kastanienbraun, Kopf, der Vorderrand des Pronotums und Schild-
chen schwärzlich, die ganze Oberfläche mit kurzen grauen Härchen bedeckt.
— 123 —
Stirn gewölbt, unten nicht eckig vorspringend, in der Mitte gekielt, die Seiten
kantig zusammengedrückt, quergefurcht. Flügel rauchbraun. Unterseite
und Beine gelblichbraun, der Hinterleib rötlichbraun. Hinterschienen mit
2 Dornen.
In der Form und Größe der T. Haglundi sehr ähnlich.
Länge lo mm.
Belgischer Kongo, Angu, Uelle-Distrikt. i Exemplar. 31. Mai 1911 (Dr.
SCHULTZE).
37. Bandusia rubicunda Walk.
Sphenorhina rubicunda Walk., List. Hom. III, p. 697 (1851).
Monecphora rubella Stäl., öfv. Vet. Ak. Förh. XII, p. 96 (1855).
Bandusia rubella Stäl., Hern. Afr. IV, p. 62 (1866).
Belgischer Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, 24. — 30. Oktobet 1910; Angu,
Uelle-Distrikt, 4. — 7. Juni 1911. 2 Exemplare (Dr. Schubotz).
38. Tomaspis basirufa n. sp. (Fig. 6).
Länghch, schmal, Kopf, Pro- und Mesonotum sowie die Flügel-
decken, mit Ausnahme der blutroten Basis, schwarz. Scheitel so lang wie
breit, vorn gerundet, die Scheibe vertieft, mit zwei Längsfurchen und einer
Querfurche hinter dem w^ulstig erhobenen Vorderrande. Ocellen einander
genähert. Stirn stark gewölbt, seitlich zusammengedrückt und gerundet, mit
einem starken Mittelkiel. Pronotumso lang wie breit, am Hinterrande schwach
gebuchtet, oben stark punktiert, mit zwei Eindrücken in der Nähe des Vorder-
randes. Schildchen gleichschenkelig, dreieckig, in der Mitte mit einem breiten
Quereindruck. Flügeldecken sehr fein, dicht punktiert. Flügel rauchbraun.
Die Unterseite rotbraun, stellenweise schwarz. Beine pechbraun, die Schienen
an der Basis rötlich. Hinterschienen mit einem Dorn.
Länge 11 mm.
S. Thome, i Exemplar, 13. August 1910 (Dr. Schubotz).
Farn. Fulgoridae.
Subfam. Fulgorinae.
Helvia n. sp.
Kopf samt Augen so breit wie der Vorderrand des Pronotums, stumpf,
dreieckig vorgezogen.
Scheitel trapezoidal, fein gekielt, der Vorderrandkiel vor den Augen ge-
spalten, daselbst ein spitzwinkliges Dreieck bildend, deren Spitzen zur ^Mittellinie
gerichtet sind. Die Spitze des Kopfes bildet die Stirnbasis, welche auf der
Scheibe etwas vertieft, der Vorderrand daher etwas kielartig gehoben ist.
Stirn flach, quadratisch, breit, von der Seite betrachtet, zur Basis konkav,
die Seiten parallel, in der Höhe der Fühler schwach eingebuchtet, dann zum
Clypeus abgerundet. Die Clypeusnaht bogenförmig. Clypeus etwas wenig
— 124 —
schmäler als die Stirn, breit, so lang wie breit, flach, ohne Kiele, die Seiten ge-
rundet, Rostrum lang, überragt die Hinterhüften. Augen länglichoval, die
Schläfen fehlen vollständig, indem die Augen bis an die Stirn reichen. Das
kleine Dreieck unterhalb der Augen (Wangen) wird von den kurzen globulösen
Fühlern und der deutlichen Ocelle ausgefüllt.
Pronotum 4 mal so breit wie in der Mitte lang, vorn und hinten gerade,
die Seiten nach vorn konvergierend und mit einem glatten Randkiel versehen.
Die Scheibe in der Mitte schwach gekielt, jederseits des Mittelkieles ein kleiner
eingepreßter Punkt.
Schildchen kürzer als an der Basis breit, mit zwei rundlichen, eingepreßten,
fein quergerunzelten matten Stellen.
Flügeldecken länger als breit, parallelseitig, hinten etwas schief ab-
gerundet, so daß die abgerundete Suteralecke etwas mehr hervorspringt. Aus
der Basalzelle entspringen 3 Nervenstämme, von welchen der mittlere nahe
der Basis gegabelt ist, der innere Ast kurz darauf nochmals geteilt ist, so daß
3 lange Längsadern entstehen, der innere Stamm ist vor der Clavusspitze ge-
gabelt. Sämtliche Längsnerven teilen sich im Apikalteile wiederholt, die Gabel-
äste durch zahlreiche unregelmäßige Queradern untereinander verbunden.
Solche Quer ädern sind auch im Corium, wodurch die Oberfläche rauh erscheint.
Vom äußeren Längsnerven gehen mehrere Äste nach außen und hinten, mit
dem Costalrande parallel ziehend. Clavus halb so lang wie die Flügeldecken,
mit zwei kurz vor der Spitze zu einer Gabel vereinigten Adern.
Flügel doppelt so breit wie die Flügeldecken, mit zahlreichen Längs-
adern und sehr zahlreichen unregelmäßigen Queradern.
Hinterleib kurz, oval, von oben nach unten zusammengedrückt, flach.
Beine mäßig lang, die Vorder- und Mittelschenkel an der unteren
Kante blattartig erweitert, die Schienen zusammengedrückt, jedoch nicht er-
weitert. Hinterschienen mit 5 starken Dornen.
Typ. gen. H. Schubotzi n. sp.
Geographische Verbreitung: Westafrika.
In der Literatur konnte ich nirgends eine afrikanische Gattung finden, bei
welcher die oben angeführten Merkmale zutreffen würden. Insbesondere cha-
rakteristisch ist für diese neue Gattung der Umstand, daß die Basis der Stirn
den Scheitelrand überragt und von oben daher sichtbar ist. Dieses ]\Ierkmal
wird nur bei der amerikanischen Gattung Menenia Stäl hervorgehoben (,, fronte
supra marginem anticum verticis sursum paullo prominula", Stal, Hem. Afr.
IV, p. 139).
39. Helvia Schubotzi n. sp. (Fig. 7).
GelbHchbraun, Scheitel, Pronotum und Schildchen matt, erdbraun,
die zwei eingepreßten Stellen am Schildchen matt, schwarz. Flügeldecken
gelblichbraun, etwas glänzend, mit zahlreichen, unregelmäßigen, stellenweise
— 125 —
zu Querbinden verdichteten schwarzen Fleckchen und Punkten. Flügel blut-
rot, die Spitze schwarz, mit drei kleinen weißen Pünktchen, der Apikairand
breit rauchbraun, in der Mitte des roten Feldes ein größerer kreidiger weißer
Punkt. Hinterleibsrücken blutrot, an der Basis schwarz. Stirn, Brust und
Bauch dunkel, erdbraun, matt. Beine ebenso gefärbt, die blattartig erwei-
terten Schenkel an der Unterkante mit zwei weißlichen Randflecken, Schienen
in der Mitte weiß, Hinterschenkel an der Basis mit einer schmalen weißlichen
Ouerbinde und zwei solchen Binden vor der Spitze, die Hinterschienen braun
gesprenkelt, stellenweise größere hellere Fleckchen, die Spitzen der Dornen
schwärzlich.
cf. Länge des Körpers 9 mm, Spannweite 22 mm.
Französischer Kongo, Fort Archambault, i Exemplar, 10. Februar 191 1 von
Dr. SCHUBOTZ erbeutet, welchem ich diese schöne Art widme.
40. Eddara (— Qlagovia) sonora n. sp. (Fig. 8).
Kopf und Pronotum blaßgelblich, glänzend. Scheitel ungefähr vier-
mal so breit wie lang, in der Mitte länger als an den Augen, die Fläche durch
den kantigen, etwas gehobenen Vorderrand etwas vertieft, mit sechs flachen
kreisrunden Erhabenheiten, welche in eine Ouerreihe gestellt sind und die ganze
Scheitelbreite einnehmen.
Stirn quadratisch, so breit wie lang, gewölbt, glatt, mit einem länglichen
Eindruck in der Nähe des Seitenrandes. Die Seiten zwischen den Augen gerade,
in der Höhe der Fühler merklich eingebuchtet, dann zum Clypeus abgerundet;
Clypeus breit und flach, mit zwei Längseindrücken.
Rostrum überragt die Hinterhüften, dunkelbraun.
Schildchen breiter als lang, auf der Scheibe abgeflacht und fein quer-
gerunzelt, schwarz, mit einer großen glänzenden, orangegelben Makel in den
Basalwinkeln. Flügeldecken 2^/0 mal so lang wie einzeln breit, nach hinten
nicht verbreitert, der Apikairand schräg abgerundet, so daß die Apikaiecke
mehr vorspringt, olivengelbgrün, mit großen runden, orangegelben Flecken in
nicht ganz regelmäßiger Anordnung auf beiden Flügeldecken, zumeist aber in
schrägen Linien zu 4 geordnet, und mit fünf blaßgrünen, runden, vorn und rück-
wärts schwarz gerandeten Makeln am Costalrande bis zum Apikalteile, welcher
olivenbraun ist. Deckschuppen schwarz. Flügel rauchbraun, an der Basis blaß-
bläulich. Brust schwarz, die Seitenstücke der Vorder- und Mittelbrust gelblich.
Hinterleib blutrot, am Rücken mit einer großen schwarzen, an der Basis
breiteren Längsmakel, die Bauchsegmente an der Basis schwarz, so daß bloß
die Hinterränder rot gesäumt erscheinen. Hüften schwarz. Beine dunkel,
gelblichbraun, die Knie und Schienen heller. Hinterschienen mit vier starken
Dornen.
Länge samt Flügeldecken: 20 mm; Spannweite 40 mm.
Südkamerun, Yukaduma, i Exemplar, 9. — 12. März 1911 (Dr. SchulTZE).
Von Eddara hella Stäl durch die andere Zeichnung und Farbe verschieden.
— 126 —
41. Holodictya Preussi Karsch.
Holodictya Preussi Karsch, Ent. Nachr. XVII, p. i (1891). — Stett. ent. Zeitg. I.V, p. 115.
Taf. II, Fig. 2 (1894).
Kopf samt Augen etwas wenig schmäler als der Thorax. Der Scheitel
viermal so breit wie in der ]\Iitte lang, daselbst etw^as wenig länger als an den
Seiten, der Vorderrand bogenförmig und wie der Hinterrand gehoben, die Scheitel-
fläche daher grubig vertieft, mit zwei schwarzen, entfernt voneinander stehenden
Eindrücken. Stirn fast quadratisch, an den Seiten vor der Mitte leicht ein-
gebuchtet, eine sehr stumpfe Ecke vor dem Clypeus bildend. Unter dem Scheitel-
vorderrande eine Ouerfurche, der vordere Rand der Furche (Basis der Stirn)
etwas gewulstet, die Enden derselben als schwache Kiele zur :\Iitte der Stirn-
fläche konvergierend, nach unten herabziehend. An der Stirnbasis zieht jeder-
seits ein sehr kurzer Querkiel zur Querfurche. Die Stirnfläche fein, der Länge
nach gerunzelt, die Runzeln an den Seiten gröber. Clypeus in der ^Mitte matt,
schwarz. Augen halbkugehg, stark vorspringend. Fühler kurz, das zweite
Fühlerglied flach, globulös. Ocellen vorhanden. Pronotum breit, um ein
Drittel länger als der Scheitel in der Mitte, der Vorderrand in der Mitte leicht
eingebuchtet, der Hinterrand breit, bogenförmig ausgeschnitten, auf der Fläche
ein sehr undeutlicher, fast verloschener ]^Iittelkiel und zwei tiefe Grübchen.
Schildchen breit, sehr flach, quer gerunzelt, in der Mitte ein nach hinten ab- :
gekürzter flacher Eängskiel. Flügeldecken länglich, nach hinten wenig ver- |
breitert, hinten etwas wenig schräg und breit abgerundet. Aus der Basalzelle
entspringen 3 Nervenstämme, welche sich in der Längsrichtung dicht ver-
zweigen und im ganzen Corium ein unregelmäßiges, ziemlich dichtes Netzwerk
bilden, im Apikalteile durch regelmäßige dichte Queradern untereinander ver-
bunden sind; die beiden Clavusadern vor der offenen Clavusspitze zu einer
Gabel vereinigt, der Gabelschaft in den Apikaiteil auslaufend. Flügel breit,
die Adern unregelmäßig verzweigt.
Kopf, Pronotum und Schildchen braun, auf dem Brustlappen des Prono-
tums befindet sich am Innenrande ein großer schwarzer Fleck, w^elcher fast
die Hälfte des Brustlappens einnimmt. Flügeldecken schwarz, das ganze Ge-
äder rostgelb, so daß die schwarze Grundfarbe nur die Zellen ausfüllt. Flügel
bläuHch, die Spitze und der Marginalrand schwarz. Unterseite dunkelbraun.
Beine bei dem einzigen Vorliegenden Exemplare fehlen.
Länge samt Flügeldecken 24 — 25 mm; Schulterbreite j'^j^ mm.
Belgischer Kongo, Ubangi-Distrikt. i Exemplar, 9- Oktober 1910 (Dr.
SCHUBOTZ).
42. Ancephora torrida Walk.
Aphanea torrida Walk., List. Hom. II, p. 281 (1851).
Ancephora olivacea Schmidt, Stett. ent. Zeit. LXVI, p. 370 (1905).
Belgischer Kongo, Kimuenza, 3 Exemplare, 16.— 18. September 1910
(Dr. ScHULTZE); Südkamerun, Yukaduma, i Exemplar, März bis April 1911 |
(Dr. SCHULTZE). *
— 127 —
43- Ancephora sanguiniplaga Schmidt.
A)iccphora sanguiniplaga Schmidt, Stett. ent. Zeit. LXXI, p. 307. 2 (1910).
Belgischer Kongo, Kimuenza, i 9, 16. — 18. September 1910 (Dr. SCHUlvlv.!'))
44. Ancephora Distanti Hagl.
Ancephora Distanti Hagl., Öfv. Vet. Ak. Förh. 1899, p. 59, 197.
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 2 Exemplare, 99, 7- Oktober
I9IO (Dr. SCHUBOTZ).
Subfam. Dictyophorinae.
45. Rhaphiophora zephyrus Gerst.
Simotettix zephyrus Gerst., Mitt. Ver. Vorpommern XXVII, p. 14, 12 (1895).
Rhaphiophora zephyrus Melich., Abh. zool. bot. Ges. Wien, VII, p. 36. 2 (1913)^).
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, i Exemplar, 10. Oktober 1910
1910 (Dr. SCHUBOTZ); bei dem Exemplare ist der lange stielartige Fortsatz ab-
gebrochen. Kommt auch in Kamerun und Portugiesisch-Guinea vor.
46. Dictyophora conviva Melich.
Dictyophora conviva ^Nlelich., Abh. zool. bot. Ges. ^^'ien, VII, p. 136. 6 (1913).
Belgischer Kongo, Kimuenza, i Exemplar, Oktober 1910 (Dr. SCHULTZE).
Subfam. Derbinae.
47. Zoraida sinuosa Boh.
Derbe sinuosa Boh., Vet. Ak. Haudl. 1837, p. 225. i, Taf. VII, Fig. i (1838).
Thracia sinuosa Westw., Trans. Linn. Soc. XIX, p. 10, Taf. II, Fig. 2 (1842).
Thracia sinuosa Stal., Hern. Afr. IV, p. 194. i (1866).
Südkamerun, Yendi-Plateau, Grasfeld, 900 m. i Exemplar. 26. — 29. März
1911 (Dr. SCHULTZE). Bei dem vorliegenden Exemplar sind die Fühler ab-
gebrochen.
48. Phenice fritillaris Boh.
Derbe fritillaris Boh., Vet. Ak. Handl. 1837, p. 227. 3, Taf. VII, Fig. 8 (1838).
Phenice fritillaris Westw., Trans. Linn. Soc. XIX, p. 11 (1842).
Phenice fritillaris Stal., Hem. Afr. IV, p. 197. 3 {1866).
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt. i Exemplar. 10. Oktober 19 10
(Dr. SCHUBOTZ).
49. Phenice calami n. sp. (Fig. 9).
Elfenbein weiß (sämtliche Stücke sind in Alkohol konserviert, daher jeden-
falls die ursprüngliche Farbe verändert), bloß am Abdomen ist auf jeder Seite
ein schräger rötlicher Streifen. Die Stirn, von der Seite betrachtet, gerundet,
die Stirnränder vorn einander bis zur Clypeusnaht berührend, die Stirnfläche
daher als schmale Rinne sichtbar. Clypeus bedeutend länger als die Stirn,
länglich, in der Mitte der Basis gekielt. Rostrum lang, bis zur ]\Iitte des Bauches
') Die Jahreszahl beim Zitat Gerst. verdruckt, statt 1589 ist 1895 ^ii setzen.
— 128 —
reichend, das Endglied kurz, braun. Augen oval, grau. Fühler die Augen
überragend, das zweite FühlergUed mehr als doppelt so lang wie breit, mit einem
bräunlichen Ringe in der Mitte.
Pro not um ziemÜch lang, vorn stumpfeckig, hinten breit gebuchtet, auf
der Scheibe in der Mitte undeuthch gekielt, die Seitenkiele bogenförmig hinter
den Augen nach außen gerichtet.
Schildchen groß, gewölbt, mit drei deutlichen Längskielen, zwischen den
Kielen an der Basis und am Seitenrande, außerhalb der Seitenkiele, bräunlich.
Schildchenspitze gelblich. Flügeldecken lang und schmal, hinten abgerundet,
hyalin, mit blaßgelbUchen, stellenweise weißHchen Adern, die mehr oder weniger
stark rostgelb gesäumt sind. In der ^Nlitte der Ulnarader ist ein runder hyahner
Punkt bemerkbar. Flügel ^ 3 der Flügeldeckenlänge, mit gelblichen Adern.
Hinterleib seitlich zusammengedrückt, die ]\Iitte des Rückens kantig
gehoben. Schienen mit einem breiten bräunhchen Ringe vor der Spitze. Hinter-
schienen mit einem Dorne. Tarsen braun.
cf, Genitalplatten breit, dreieckig, mit schmälerer Basis, am \'orderrande
mit einem stumpfen Zahn, am Unterrande eine nach innen zu eingerollte Ecke
bildend, die Enden knopfförmig verdickt und einwärts zangenförmig zueinander
gebogen, der Außenrand mit einem wulstartigen Längskiele in der :\Iitte.
Analrohr an der Spitze in eine nach hinten verschmälerte und nach unten
gebogene Lamelle ausgezogen.
Länge des Körpers 4 mm, der Flügeldecken 10 mm.
Belgischer Kongo, Kimuenza. 5 Exemplare. 7. — 9. September 1910 (Dr.
SCHULTZE).
Diese Art lebt auf Calamus.
Subfam. Racaniinae.
50. Pochazia fasciata Fabr.
Flata fasciata Fabr., Syst. Rhyng. p. 47. 8 (1803).
Lysira fasciata Germ., Thon. Ent. Arch. II. 2, p. 55, 26 (1830).
Pochazia trianguli Walk., Sist. Hom. II, p. 426. 6 (1851).
Pochazia ruptilinea Walk., Sist. Hom. Suppl. p. 107 {1858).
Ricania fasciata Stäl, Hem. Afr. IV, p. 222. i (1866).
Pochazia fasciata Melicli., Ann. Nat. bist. Hofmus. Wien, XIII, p. 208, i Taf. IX, Fig. 11
(1898).
Belgischer Kongo, Kimuenza. i Exemplar. 16. — 18. September 1910
(Dr. SCHULTZE).
Var. divisa Melich., op. cit. p. 208.
Spanisch-Guinea, Benito, i Exemplar. 18. August 1910 (Dr. SCHULTZE).
51, Pochazia funerea n. sp.
Kleinere Art von pechbrauner Farbe, oben matt. Scheitel, Pro- und
Mesonotum schwarz. Stirn breiter als lang, braun, fein längsgestrichelt, die
Randkiele rostgelb, mit einem nach unten abgekürzten ]\Iittelkiel und zwei ab-
— 129 —
gekürzte schwächere, dem Seitenrande genäherte Seitenkiele. Clypeus' rost-
gelb. Flügeldecken pechbraun, der Costalrand vor der Spitze leicht ein-
gebuchtet, der Hinterrand konvex. Die Apikaispitze eine stumpfe Ecke bildend,
die Lateralecke abgerundet. Am Ende der Subkostalzelle ein kleiner hyaliner
weißer Punkt. Die Queradern im Corium heller, ebenso die beiden aus Quer-
adern gebildeten Subapikallinien. Flügel rauchbraun, mit schwarzen Adern.
Unterseite und Beine braun.
Länge 12 mm, Spannweite 21 mm.
Belgischer Kongo, Kimuenza, i C, 2. — 3. September 1910 (Dr. SCHULTZE).
52. Ricania fuscula Melich.
Ricania fuscula Melich., Ann. Naturli. Hofmus. Wien, XIII, p. 227. 10, Taf. XI, Fig. 23
(1S98).
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt. i Exemplar. 10. Oktober 1910
(Dr. SCHUBOTZ); in Kamerun nicht selten.
53. Epitemna carbonaria Walk.
Flatoides carbonarius Walk., Ins. Saund. Hom. p. 47 (1858).
Epiiemna carbonaria Melich., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, XIII, p. 249. 4, Taf. IX, Fig. 10
(1898).
Belgischer Kongo, Kimuenza. i Exemplar. 4. — 6. September 1910 (Dr.
SCHULTZE).
54. Ricanopsis nebulosa Fabr.
Cicada nebulosa Fabr., Ent. Syst. IV, p. 40, 58 (1794).
Flata nebulosa Fabr., Syst. Rhyng., p. 51. 25 (1803).
Ricanopsis nebulosa Melich., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, XIII, p. 252. i, Taf. X, Fig. 2
(1898).
Belgischer Kongo, Kimuenza. 2 Exemplare. Oktober 1910 (Dr. SCHULTZE).
Kommt auch in Kamerun vor (Togo, Bismarckburg usw'.).
55. Ricanopsis semihyalina Melich.
Ricanopsis semihyalina IMelich., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, XIII, p. 252. 2, Taf. X, Fig. 3
(1898).
Südkamerun, Sogebafäm. i Exemplar. 24. Juli 1911 (Dr. SCHULTZE).
Subfam. Acanaloniinae.
Paraphilatis n. g.
Kopf dreieckig, vorgezogen, oben gewölbt. Stirn länger als breit, ge-
wölbt, mit einem feinen ]\Iittelkiel. Die Wangen und Schläfen sehr schmal,
Fühler kurz. Oc eilen vorhanden. Pronotum etwas wenig kürzer als der
Scheitel, seitlich zusammengedrückt, oben nicht gekielt.
Schildchen länglich, dreieckig, gewölbt, seitlich zusammengedrückt, mit
einer feinen flachen Längsfurche. Flügeldecken länger als breit, der Costal-
rand konvex, der Apikairand an der Apikaiecke stärker abgerundet als an der
Suturalecke. Von den drei Längsadern ist die Cubitalader ungefähr in der Mitte
der Sutura clavi gegabelt. Beine einfach. Schienen nicht bedornt.
Typ. gen. P. camerunensis n. sp.
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910 11. Bd. I. 9
— 130 —
56. Paraphilatis camerunensis n. sp.
Grün, auf der ^Nlitte des Scheitels eine gelblichweiße Längslinie, welche sich
auf das Pro- und Mesonotum erstreckt. Flügeldecken grün, Flügel milchweiß.
Beine rostgelblich, die Klauen braun.
Länge 10 mm.
Belgischer Kongo, Kimuenza. i Exemplar. 16. — 18. September 19 10
(Dr. SCHULTZE).
In Kamerun kommt eine zweite Gattung der Acanaloniinen vor, welche sich
durch den nach vorn stumpf-lanzettlich vorgezogenen Scheitel, dessen Fläche
oben flach ist, und durch die scharf gekielte Stirn, das oben abgeflachte, mit
3 Kielen und 2 Grübchen versehene Pronotum und mit 3 Kielen versehene
Schildchen auszeichnet. Die Flügeldecken sind länger als einzeln breit, hinten breit
abgerundet, die innere Längsader ist nahe der Basis gegabelt. Gen. Thinea n. g.
Thinea devota n. sp. Grünlichgelb. Auf den Schläfen dicht unter dem Scheitel-
rande eine schwarze Linie, welche sich auf das Pronotum nach hinten verlängert.
Flügeldecken dicht retikuliert. Flügel milchweiß. LTnterseite und Beine grünlichgelb.
Länge 11 mm.
Kamerun (L. Conradt).
Subfam. Flatinae.
57. Ityraea speciosa MeHch.
Ityraea speciosa Melich., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, XVI, p. 202. 5 (1901).
Südkamerun, Badjungo. i Exemplar. 29. März 1911 (Dr. SCHULTZE).
58. Flata (Phromnia Stal) limbata Fabr.
Cicada limbata Fabr., Ent. Syst. IV, p. 27. 3 (1794).
Flata limbata Fabr., Syst. Suppl., p. 518. 3 (1798).
Flata limbata Fabr., Syst. Rhyng., p. 46. 6 {1803).
Flata limbata Melich., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, XVI, p. 206. 2 (1901).
»Südkamerun, Badjungo. i Exemplar. 29. März 1911 (Dr. SCHULTZE).
59. Fiatina liciata Melich.
Flatiiia liciata Mehch., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, X^'I, p. 21;. 2, Taf. II, Fig. 7 (1901).
Belgischer Kongo, Kimuenza. i Exemplar. 12. — 17. Oktober 1910 (Dr.
SCHULTZE).
60. Fiatina binotata ^lelich.
Fiatina binotata MeHch., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, XVI, p. 216. 3 (1901).
Südkamerun, Lomie. 17 Exemplare. 30. Aprü 1911 (Dr. ScHULTZE).
Diese Zikade lebt in größeren Gesellschaften.
61. Eumelicharia (Walkeria Mel.) crassivenosa Karsch.
Flata crassivenosa Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. XXXV, p. 65, Taf. II, Fig. 7 (1890).
Walkeria crassivenosa MeUch., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, XVI, p. 250. 2 (1901).
Eumelicharia crassivenosa Kirkaldy, Canad. Entomologist, p. 156 (1907).
Belgischer Kongo, Kimuenza. 7 Exemplare. 8. — 11. Oktober 1910 (Dr.
SCHULTZE).
— 131 —
Nach der Beobachtung Dr. SCHULTZES sitzt diese Zikade in regelmäßiger
Anordnung an jungen Trieben von Maranthaecca, die sie mit ihrer bläuHchen
Ausschwitzung überzieht, so daß diese Triebe mit den sitzenden Zikaden wie
die Blütenrispe irgendeiner Liliacec aussieht.
62. Lawana adscendens Fabr.
Flata adscendens Fabr., Syst. Rhyng. IV, p. 46. 5 (1803).
Flata adscendens Stal, Hern. Afr. IV, p. 242. 2 (1866).
Phyma adscendens Melich., Ann. Naturh. Hofmus. Wien, XVII, p. 45. i (1902).
Lawana adscendens Distant, Faun. Brit. Ind. Rhynch. III, p. 420 (1906).
Südkamerun, Yukaduma, i Exemplar, März bis April 1911; Belgischer
Kongo, Kimuenza, 2 Exemplare, 12. — 17. Oktober 1910 (Dr. SCHULTZE).
63. Atracis bokariana n. sp. (Fig. lo).
Oberseite blaß, grünlichweiß, mit grünlichem, kreidigem Toment. Schei-
tel etwas w'enig länger als hinten zwischen den Augen breit, die Spitze abgerundet,
über die Schläfenecken vorgezogen, oben flach, mit einer feinen Längslinie in
der Mitte. Stirn doppelt so lang wie an der breitesten Stelle breit, nach oben
verschmälert, nach unten allmählich verbreitert, die Seitenränder hinter der
Mitte rundlich nach außen gebogen, daselbst etwas geschärft und aufgebogen.
Die Stirnfläche nicht gekielt, an der Stirnbasis ein glatter, glänzender, bräun-
licher Höcker.
Clypeus halb so lang wie die Stirn, länglich, dreieckig, jederseits mit
schrägen bräunlichen Strichen gezeichnet. Rostrum lang, die Hinte'rhüften
überragend, die Schläfen vorn stumpf eckig, gerundet. Augen halbkugelig.
Ocellen deutlich. Fühler kurz, das zweite Fühlerglied doppelt so lang wie breit.
Pronotum um ^i^ kürzer als der Scheitel, vorn gerade, abgestutzt, mit
abgerundeten Ecken, hinten stumpfwinklig ausgeschnitten, die Ränder des
zwischen den Augen vorgezogenen Lappens kielartig erhoben, in der Mitte ein
schwärzlicher Längsstreifen, welcher sich, stärker und breiter werdend, auf das
Mesonotum fortsetzt.
Mesonotum so breit wie lang, oben abgeflacht, Kiele nicht wahrnehmbar,
die Spitze schwarz.
Flügeldecken horizontal gestellt, flach, ziemlich breit. Der Costalrand
stark nach außen gebogen. Die Costalmembran breit, mehr als doppelt so breit
wie die Subcostalzelle, von zahlreichen, netzartig verzw^eigten Queradern durch-
zogen. Aus der Basalzelle entspringen vier Nervenstämme, die sich im Corium
wiederholt teilen und im Apikalteile dichtstehende Endadern bilden, welche
durch eine vollständige bogenförmige Reihe von Queradern (Subapikallinie)
untereinander verbunden sind. Überdies im ganzen Corium zahlreiche Quer-
adern. Die beiden Clavusadern vor der Clavusspitze zu einer Gabel vereinigt.
Auf dem Schlußrande befindet sich eine große gemeinschaftliche runde Mackel,
welche den Raum zwischen der Schildchenspitze und der Clavusspitze einnimmt
und nach außen über die Clavusnaht sich erstreckt und zwei hellgrüne Mackeln
9*
einschließt. In der Mitte des Coriums befindet sich ein schwach S-förmig ge-
krümmter bräunhcher Längsstreifen, welcher mit der zentralen Makel zu-
sammenhängt. Ein zweiter solcher Längsstreifen zieht außen von dem ersteren
schief nach hinten zum äußeren Apikalrande. Zahlreiche unregelmäßige Fleck-
chen im Apikalteile und am Costalrande. Flügel milchweiß. Unterseite und
Beine blaßgelb, Hinterschienen mit einem Dorn vor der Spitze.
Länge samt Flügeldecken i8 mm, Breite 15 mm.
Südkamerun, Bokari. i Exemplar. 30. März 1911 (Dr. SCHULTZE).
Subfam. Delphacinae.
Asiracina n. g.
Scheitel vorn gerundet, die Augen nicht überragend, an den Seiten fein
gekielt, in der Mitte ein doppelt gebrochener Querkiel, in dessen vordere Ecken
die Stirnkiele, in dessen hintere Ecke der kurze Mittelkiel des Scheitels münden.
Stirn länger als breit, parallelseitig, oben zwischen den Augen merklich
eingebuchtet, die Seitenränder fein gekielt, der Mittelkiel in der Mitte geteilt,
die Gabeläste parallel zueinander auf den Scheitel verlängert. Ch^peus länglich,
dreieckig, in der Mitte gekielt.
Fühler ziemlich lang, die Fühlerglieder zylindrisch, nicht zusammen-
gedrückt und nicht erweitert, das zweite Fühlerglied so lang wie das erste, jedes
3 — 4 mal so lang wie breit. Fühlerborste kurz.
Pronotum etwas wenig länger als der Scheitel, in der Mitte deutlich ge-
kielt, die Seitenkiele bogenförmig nach außen verlaufend.
Schildchen so breit wie lang, mit drei parallelen starken Längskielen, die
Scheibe etwas abgeflacht.
Flügeldecken hyalin, länglich, nach hinten wenig verbreitert, mit stark
verdickten Längsadern im Corium und feinen, nicht verdickten
Endadern. Beide mit schwarzen Körnchen (ohne Borsten) bedeckt. Der äußere
Sektor ist vor der Mitte, der innere hinter der Mitte des Coriums gegabelt, der
mittlere Sektor einfach. Im Apikalteile 7 Endadern, der dritte (von außen
gerechnet) gegabelt. Die Clavusadern hinter der Mitte des Schlußrandes zu
einer Gabel vereinigt und gleichfalls verdickt und mit Körnchen besetzt.
Die Vorderschienen sind an der äußeren Kante blattartig erweitert.
Hinterschienen mit einem Dorn in der Mitte und dem für die Subfamilie
charakteristischen beweglichen Enddorn.
T^^p. gen. A. punctovenosa n. sp.
Geographische Verbreitung: Westafrika.
Diese Gattung ist durch die blattförmig erweiterten Vorderschienen, die
stark verdickten Adern des Coriums und die längliche schmale Form der Flügel-
decken besonders gekennzeichnet.
— ^33 —
64. Asiracina puncfovenosa n. sp. (Fig. 11).
Scheitel und Stirn schwarz, sämtliche Kiele und kleine Punkte auf der
Stirnfläche gelblich. Fühler, Ch^peus und Seiten des Kopfes sowie des Prono-
tums pechbraun, die Mitte des Pronotums und die Brustlappen gelblich weiß,
Schildchen schwarz, inkl. Kiele, glänzend. Flügeldecken rauchbraun-
die Längsnerven im Corium weiß, die Körnchen schwarz, die Endadern viel
zarter, jedoch braun, mit feineren schwarzen Körnchen besetzt, der äußere
Rand des Apikalteiles hyalin, von stark dunkel gesäumten Endadern (mit
Ausnahme der ersten Endader) durchzogen. Flügel hyalin, leicht rauchbraun
getrübt. Die Unterseite und Beine dunkelbraun.
9, Länge samt Flügeldecken 4^/4 mm.
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt. i 9 Exemplar. 10. Oktober
1910 (Dr. SCHUßOTZ).
65. Peregrinus vegetatus n. sp. (Fig. 12).
Scheitel so lang wie breit, die Augen nur wenig überragend, vorn flach
gerundet, an den Seiten gekielt, hinter der Mitte, näher der Basis, ein doppelt
winkelig gebrochener Querkiel, in dessen vordere Ecken die Stirnkiele münden;
der Mittelkiel ist sehr undeutlich, die ganze Partie hinter dem Querkiel ist weiß-
hch, mit 2 Grübchen. Stirn 3 mal so lang wie breit, parallelseitig, zwischen
den Augen etwas wenig eingeengt, die Seitenränder fein gekielt, der Mittelkiel
zart, zwischen den Augen gegabelt, die Gabel sehr eng. Clypeus in der Mitte
und an den Seiten gekielt. Die Augen am Unterrande eingebuchtet, daselbst
die Fühler eingelenkt, welche die Augen weit überragen. Das Basalglied ist
ca. 3 mal so lang wie breit, zylindrisch, das zweite Fühlerglied um ^'4 länger
als das erste, zylindrisch und mit kleinen Wärzchen besetzt. Pronotum in
der Mitte etwas weniger kürzer als der Scheitel, hinten sehr schwach winklig
ausgeschnitten, mit einem Mittelkiel, die Seitenkiele schief nach außen gerichtet.
Pronotum weiß oder gelblichweiß. Schildchen dunkel, mit drei helleren Längs-
kielen. Flügeldecken lang, schmal, nach hinten nicht stark verbreitert, hyaHn,
glashell, mit zarten weißlichen, nicht punktierten Adern, einem mondförmigen
Streifen am Innenrande des Apikalteiles, zwei dunkel gesäumten Endadern im
Außenrandteile und dunklen Fleck in dem vom Schlußrande und Gabelschafte
der Clavusadern gebildeten Winkel. Der äußere und innere Sektor gegabelt,
der innere Sektor einfach, die äußere Gabel breiter als die innere. Im Apikal-
teile 4 Endadern, die äußerste sehr kurz, in den Außenrand mündend, die zweite
doppelt gegabelt, die dritte einfach, die vierte sehr nahe an der Basis gegabelt.
Im Clavus eine Gabelader, Brust blaßgelblich, an den Seiten der Mittelbrust
ein brauner Punkt. Hinterleib schwärzHch, mit hellen Segmenträndern (f oder
blaßgelblich, mit braunen Punkten in den vorderen Ecken der einzelnen Rücken-
segmente. Beine blaßgelblich, die Spitzen der Tarsen und Klauen dunkel,
ein kleiner Dorn in der Mitte der Hinterschiene, der Endsporn halb so lang
— 134 —
wie das erste Tarsalglied, lanzettlich, an den Rändern äußerst fein dunkel ge-
zähnelt.
Cf^, Pj'gophor rundlich. Die Griffel an der Basis dick, mit einem stumpfen,
dornartigen Fortsatz nach hinten, zur Spitze allmählich verdünnt und etwas
wenig nach außen gebogen, die hornartige Spitze nach einwärts gekrümmt.
Die hinteren Fortsätze entspringen deutlich aus der Basis der Griffel und nicht
vom hinteren Rande des Ventralsegmentes, sind wie die Griffel behaart, die
Griffelspitze selbst kahl. Analrohr hinten offen.
cf 9, Länge 4 — 4^/4 mm.
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 10. Oktober 1910 (Dr. SCHUBOTZ).
Alle Exemplare waren in Alkohol konserviert,
66. Peregrinus lunulifer n. sp. (Fig. 13).
Dem P. vegetatus etwas ähnlich, der Körper aber breiter, robuster, die
Stirnkiele^ etwas tiefer zwischen den Augen vereinigt. Auf den Seiten des Pro-
notums, hinter dem Auge, jederseits ein deutliches, zuweilen schwarz gerandetes
Grübchen. Das Schildchen breiter, mit 3 Längskielen, die Seitenkiele kurz und
schräg. Die Adern der Flügeldecken bedeutend stärker als bei vegetatus, äußerst
fein dunkel granuliert, im Apikalteile am Innenrande eine halbmondförmige
Binde, welche 3 — 4 halbkreisförmige hyaline Randflecken enthält. Die zweite
Apikaiader dunkel gesäumt und die Spitze zwischen dem Suturalrande und
Clavusgabelschaft dunkel ausgefüllt. Von P. vegetatus ist diese Art hauptsäch-
lich leicht dadurch zu unterscheiden, daß die Hinterschienen an der Basis mit
einem deutlichen Dorne versehen sind.
Länge 4^/0 mm, Breite ca. i mm.
Belgischer Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, i 9, 10. Oktober 1910 (Dr.
SCHUBOTZ); Französischer Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, i o'' November
1910 (Dr. SCHUBOTZ).
Tafelerklärung.
Fig. I. Larve einer in Erdröhren gefundenen Singcikade.
,, 2. Wolffella Spinolae Hagl., a. Seitenansicht des Kopfes nnd des Thorax.
,, 3. Karasekia lata Mel. Q. a. Seitenansicht des Kopfes 9- ^- Seitenansicht des Kopfes q^.
,, 4. Karasekia pugionata n. sp. Seitenansicht des Kopfes 9-
,, 5. Arya sobrina n. sp. Kopf und Thorax, a. Genitalsegnient q^.
,, 6. Tomaspis basirufa n. sp. a. Seitenansicht des Kopfes.
,, 7. Helvia Schubotzi n. sp. a. Kopf und Thorax, b. Stirne. c. Seitenansicht des Kopfes.
,, 8. Eddara sonora n. sp.
,, 9. Phenice calami n. sp. Oenitalsegment q^ von oben betrachtet, a. dasselbe von der Unter-
seite.
,, 10. Atracis bokariana n. sp. a. Stirne.
,, II. Asiracina punctovenosa n. sp.
,, 12. Peregrinus vegetatus n. sp. Genitalsegment (f. a. Spitze der Hinterschiene mit Tarsus.
b. rechte Flügeldecke.
., 13. Peregrinus lunulifer n. sp. Kopf und Thorax, a. rechte Flügeldecke, b. Stirne.
i
Wissenschaftl. Ergebnisse der Deutschen Zentral -Afrika- Exp. 1911/12. Bd. I.
Tafel I.
Melichar, Homoptera. Verlag von Klinkharclt & Biermann, Leipzig.
I
Wissenschaftl. Ergebnisse der Deutschen Zentral- Afrika- Exp. 1911/12. Bd. 1.
Tafel II.
Melichar, Homoptera. Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig.
Tenthredinoidea.
Von
Dr. E. Enslin, Fürth i. B.
Mit 3 Textabbildungen.
Bei der außerordentlichen Armut der äthiopischen Fauna an Tenthre-
dinoideen ist es nicht verwunderhch, daß die Ausbeute der Expedition an diesen
Hymenopteren eine sehr geringe ist, indem sie nur aus drei Stück in drei Arten
besteht, die zudem schon beschriebene Tiere darstellen. Immerhin ist unter
diesen Tieren wenigstens eines, der Chalinus imperialis Westw., dessen Auffindung
uns nicht nur für die betreffende Art, sondern überhaupt für die Auffassung der
Gattung ChalinKS sehr erwünschte Aufschlüsse gibt.
Gen. Athalia Leach.
Athalia dissona Knw., Belgisch- Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 26. September
I9IO, leg. H. SCHUBOTZ I 9.
Die Art wurde 1908 von Konow beschrieben, und zwar nach Stücken, die
vom französischen Kongo (Grand Bassa) stammten, so daß durch den neuen
Fund das \>rbreitungsgebiet der Art erweitert wird.
Gen. Arge Schrnk.
Arge bicolorata KL, Belgisch-Kongo, Duma, übangi-Distrikt, 20. Oktober
1910, leg. H. ScHUBOTz I 9.
Die Art ist bisher von Sierra Leone und von Gabun bekannt geworden
und dürfte, nach dem neuesten Fundort zu schließen, wohl durch ganz Zentral-
Afrika verbreitet sein.
Gen. Chalinus Knw.
Chalinus imperiralis Westw., Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 20. Ok-
tober I9IO, leg. H. SCHUBOTZ I 9.
Diese Orysside, die zu den schönsten Insekten überhaupt zählen dürfte,
wurde nach einem c" Stück von der Goldküste durch Westwood (Thesaur.
Entom. Oxon. 1874, p. 118) beschrieben, und zwar muß die Beschreibung für die
damalige Zeit recht gut genannt werden. Durch Auffindung eines 9 vStückes
bietet sich jedoch die willkommene Gelegenheit, die Beschreibung der Art zu
ergänzen. Auch für unsere Kenntnis der Gattung Chalinus überhaupt ist dieser
Fund wertvoll, da auch die zweite bekannte Chalinus-Xxt, der Ch. plumicornis
Guer., nur in o* Exemplaren bekannt ist, so daß die Definition der Gattung
bisher nur auf Grund des einen Geschlechtes erfolgen konnte.
Das vorliegende 9 hat eine Länge von 21 mm. Die Flügel sind ziemlich
kurz und messen von der Basis bis zur Spitze des Vorderflügels nur 14 mm. Die
Färbung des Körpers und der Beine sowie der Fühler ist metallisch glänzend
grün, stellenweise mit blauem Schimmer, das 2. — 5. Hinterleibssegment jedoch
ist glänzend metallisch blau. Die Flügel sind schwarzbraun, die Hinterflügel
heller, die Vorderflügel mit blauem Schimmer, wie etwa Tcnthredo costata Kl.
oder hifasciata Müll. Der Kopf ist hinter den Augen zunächst stark erweitert,
verengert sich aber dann wieder rasch nach dem Occiput zu, das sehr klein ist;
die Grenze zwischen Vorderkopf und Hinterkopf ist durch einen scharfen Kiel
bezeichnet, der nach vorne zu unmittelbar in den scharfen vSupraantennalrand
der Stirne übergeht. Die obere Hälfte der inneren Orbita ist mit drei kegelförmigen
Höckern bewehrt, von denen der i. in der Höhe der
Augenmitte, der 3. in der Höhe des oberen Augenendes
liegt, während der 2. die Mitte zwischen dem i. und 3.
einnimmt. Von dem i. Höcker aus zieht jederseits ein
scharfer Kiel nach abwärts bis zu dem scharfen Supra-
antennalrand der Stirne ; diese beiden Kiele konvergieren
zuerst ziemlich stark, verlaufen aber am Schlüsse fast
parallel, wobei ihre Entfernung voneinander etwa so viel
beträgt, wie das i. Fühlerglied breit ist. Von dem einen
3. Höcker zum anderen zieht ebenfalls ein etwas schwä-
cherer Kiel, der in schwachem, nach hinten konvexem
Bogen verläuft. Der Vorderkopf ist überall grob und tief
runzelig punktiert, nur die verengerten Partien hinter
den Augen sind zerstreuter und weniger tief punktiert,
der Hinterkopf ist dicht gerunzelt. Der Kopf ist sehr
kurz und ziemlich dicht grauweiß behaart, dazwischen
stehen zerstreute, längere weiße Haare. Die Fühler (Fig. i) sind kürzer als
Kopf und Thorax zusammen, die einzelnen Glieder punktiert und stark
schwarz behaart. Das i. Glied ist ziemlich breit und abgeplattet, etwa
doppelt so lang wie breit und über die Fläche gebogen, das 2. kurz umgekehrt
kegelförmig, das 3. etwas länger als das i., das 4. nicht ganz halb so lang wie
das 3., das 5. Glied noch kürzer als das 4. und nur so lang, wie am Ende breit,
das 6. Glied so lang wie das 3., das 7. nicht ganz halb so lang wie das 6., das
8. kürzer als das 7., das 9. so lang wie das 3., an der Oberseite konvex, am
Ende schräg abgeschnitten, und das kurze, am Ende abgestutzte 10. Glied vor
dem Ende des 9. Gliedes mit diesem artikulierend.
Der Thorax ist ebenfalls größtenteüs stark runzelig punktiert, nur an ein-
zelnen Stellen ist die Punktierung weniger dicht, so an dem \^orderende des
Fig. I.
Antenne von Chalimis
imperialis Westw. Q.
T37
]\Iesonotums, ferner ist das ganze Schildchen zerstreuter punktiert und an der
Basis desselben ebenso wie an den Seitenrändern fehlt die Punktierung fast ganz.
Das Mesonotum wird von 3 parallelen lyängskielen durchzogen, das Schildchen
ist durch eine Längsfurche geteilt, die sich jedoch nach der Spitze des Schildchens
zu verliert. Geäder und Stigma der Flügel sind schwarz. Der Verlauf des Geäders
ist wie bei der Gattung Oryssus. Der Cubitus ist von der Stelle
der Einmündung des rücklaufenden Nerven an eine kurze Strecke
unterbrochen. Die Vordertibien (Fig. 2) zeigen an
ihrer Außenseite nahe der Spitze einen tiefen drei-
eckigen Einschnitt. An der Innenseite trägt das
Spitzendrittel der Vordertibien eine dichte hell-
braune bürstenartige, kurze Behaarung, ebenso ist
das erste Tarsenglied längs der ganzen Innenseite
in gleicher Weise, nur noch etwas kürzer, behaart.
Die Basis des i. Tarsengliedes ist gegenüber dem
Sporn der Tibie eingebuchtet. Das 2. Tarsenglied
ist vor dem Ende des i. Gliedes in dieses einge-
lenkt, das 3. Tarsenglied trägt die Klauen. An den
Mittelbeinen, die im übrigen keine bemerkenswerte
Auszeichnung tragen, zeigen die Tibien an der
Außenseite die Andeutung einer Bedornung. An
den Hinterbeinen (Fig. 3) ist die Außenseite der
Tibien mit starken kurzen Dornen besetzt. Der
Metatarsus ist sehr lang und schlank, länger als Distaler Teil des
die übrigen 4 Tarsenglieder zusammen. Auch an
den Hinterbeinen ist die Innenseite der Tibien und
des I. Tarsengliedes kurz bürstenartig behaart,
während an den ^littelbeinen eine derartige Be-
haarung fehlt und nur die auch an den anderen Beinen vorhandene zerstreute,
schwarze Behaarung vorhanden ist.
Die Bildung des Hinterleibs ist wie bei Oryssus. Das i. Rückensegment ist
zerstreut punktiert, an der Basis mit einer dicht mit eingestochenen Punkten
besetzten Querfurche versehen. Eine ähnliche, jedoch noch tiefere Furche be-
findet sich an der Basis des 2. Rückensegmentes, und ihr Grund ist mit kurzen,
dichten, in der Längsrichtung des Körpers verlaufenden Stricheln besetzt. Im
übrigen ist das Basaldrittel des 2. Rückensegmentes glatt und glänzend, die
zwei Enddrittel jedoch sind sehr dicht runzelig punktiert. Am 3. Rückensegment
ist die Punktierung viel feiner, jedoch auch noch sehr dicht, nur auch hier an
der Basis fast ganz fehlend, die folgenden Rückensegmente zeigen eine weitere
Abnahme der Dichtigkeit der Punktierung, so daß das 7. Rückensegment nur
zerstreute Punkte zeigt, das 8. Rückensegment dagegen ist wieder dichter, jedoch
nicht runzelig punktiert.
Vorderbeines
von Chalinus
imperialis
Westw. 9.
Fig. 3-
Distaler Teil des
Hinterbeines von
Chalinus imperialis
Westw. 9-
Braconidae,
Gy. SzEPLiGETi. Budapest.
Durch die Güte des Herrn Dr. H. Schubotz habe ich die auf der zweiten
Inner-Afrika-Expedition des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg gesam-
melten Braconiden zur Bearbeitung erhalten; was mir schon deswegen viel
Freude l^ereitete, da ich im Jahre 191 1 die Gelegenheit hatte, das Material der
ersten Expedition ( Wissenschaf tl. Ergebnisse der Deutschen Zentr.-Afr.-Exped.
1907 — 1908. Band III, Zool. i, Lief. 10) kennen zu lernen.
Einzelne Gattungen, wie Plaxopsis Szepligeti, Rhamnura Enderlein, Ipo-
hracon Thomson, Bathyaulax Szepligeti, Pseiidohracon Szepligeti und Zombrus
^Nlarshall, sind an Arten auffallend reich geworden, weshalb ich sie für
das Gebiet charakteristisch halte ; anderseits, was die Größe und Pracht der
benannten Insekten betrifft, überbietet kaum ein anderes Gebiet die west-
afrikanische Fauna.
Die Sammlung besteht aus 86 Exemplaren, welche in 22 Gattungen und
63 Arten verteilt sind; 2 Gattungen und 33 Arten sind neu.
Leider wurden die meisten neuen Arten nur nach einzelnen P^xemplaren
beschrieben, was für Kenntnis der Art keinesfalls genügt; dagegen führen die
zahlreichen Arten zur genaueren Begrenzung der einzelnen Gattungen.
Subfam. Braconinae.
Gen. Curriea Ashmead.
C. antefurcalis n. sp.
9. — Dem C. fasciatipcnnis Ashmead sehr ähnlich: Nervulus weit antefurkal
und schiefe Radialader und Basis der Cubitalader gebogen, 2. Discoidalzelle
ehiptisch. Zweites Segment neben dem Mittelfelde gerieft-runzHg.
Gelbrot, Fühler schwarz, Hintertarsen bräunlich. Flügel gelblich, Ende
bräunlich, mit rundÜchem hellem Fleck vor der Spitze, das Mittelband ist dunkler
und unterbrochen; Randmal, die Spitze ausgenommen, gelb, Parastigma schwarz.
Länge 8 mm, Bohrer reichlich halb so lang wie der Hinterteil.
Kamerun, Mukonje-Farm ; leg. R. Rohde, 20. Dezember 1905.
— 140 —
Gen. Odontogaster Szepligeti.
D. madagascariensis Szepligeti in litt.
Madagaskar, leg. Dr. Kinderlen, 20. Oktober 1905.
Gen. Plaxopsis Szepligeti.
P. Schubotzi 11. sp.
9. — Kopf fast kubisch, glatt, Wangen mit Furche, Gesicht mit einem geteilten,
zweiarmigen Hörnchen bewaffnet. Fühler borstenförmig, so lang wie der Körper,
Schaft eiförmig. Parapsiden flach, Mittellappen des Mesonotums vorstehend.
Randmal mit gleich langen Seiten, Radialzelle erreicht die Flügelspitze, 2. Cubital-
querader an der Mitte gebogen, Cubitalader an der Basis gebrochen. Hinterhüften
länger als dick. Hinterleib lanzettlich, glatt, 2. Segment in der Mitte schwach
gerief t-runzlich; 2. Sutur crenuliert; i. vSegment länger als hinten breit, vorn
schmäler; 2. Segment hinten doppelt so breit wie lang, vorn halb so breit wie
hinten, das Mittelfeld klein und glatt, mit langem, den Hinterrand erreichendem
Fortsatz; 3. Segment kurz, die Ecken klein.
Fühler, Thorax und Beine schwarz, die vordersten Beinpaare rötlich; Kopf
gelb, Hinterleib weißlich-gelb mit hellrosa Überflug. Flügel und Randmal schwarz,
Flügelmitte mit hellem Fleck.
Länge 18 mm, Bohrer eben so lang.
Belgisch-Kongo, Duma, 20. Oktober 1910, leg. Dr. H. SCHUBOTZ.
Benannt nach Dr. H. SCHUBOTZ.
P. Schultzei n. sp.
9. — Kopf fast kubisch, glatt, Gesicht mit einer löffelartigen, unten koncaven
Lamelle. Fühler borstenförmig, so lang wie der Körper, Schaft eiförmig. Para-
psiden kurz. Innere Seite des Randmals etwas kürzer, Radialzelle erreicht die
Flügelspitze, Cubitalader an der Basis gebogen. Hinterleib lanzettlich, glatt,
das 2. Segment und die Basis des 3. (undeutlich) gerieft-runzlig; i. Segment
etwas länger als hinten breit, vorn schmäler; 2. Segment quer, doppelt so breit
wie lang, das Mittelfeld klein und glatt; 2. und 3. Sutur crenuliert; 3. Segment
kurz, die Ecken klein, der Hinterrand durch eine glatte Furche gesondert.
Kopf gelb; Fühler, Thorax und Beine schwarz; Hinterleib rot; Flügel und
Randmal schwarz, ein Fleckchen in der Flügelmitte hyalin.
Länge 15 mm, Bohrer ebensolang.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, 16. — 18. September 1910, leg. Dr. A. Schultze.
Benannt nach Herrn Dr. A. Schultze.
Gen. Rhamnura Enderlein.
Rh. longiseta Szepligeti.
Arkiv f. Zool. II, 1905, p. 3, fg. 2. — Ann. Mus. Nat. Hung. III. 1905.
— 141 —
Länge des Bohrers 35 mm.
Gabun, Ssibange; leg. Soyaux 1881.
Rh. filicauda Enderlein.
Zool. Anzeiger 29, 1905, p. 195.
Süd-Kamerun, Ddjimo, 2. Februar 191 1, und Yukaduma, 24. — 28. Februar
191 1, leg. Dr. A. Schui.tze.
Gen. Merinotus Szepligeti.
M. flaviceps Szepligeti n. sp.
9(f. — Kopf fast kubisch, glatt, Augen klein. Fühler dünn, borstenförmig,
länger als der Körper. Thorax glatt, Parapsiden ganz kurz, Schildchen gewölbt;
Metathorax gestreckt. Innere Seite des Randmals kürzer, Radialzelle erreicht
die Flügelspitze, Basis der Cubitalader gerade. Beine schlank, Hinterhüften lang.
Hinterleib schlank, glatt, vSuturen gerieft; i. Segment fast doppelt so lang wie
hinten breit, vorn schmäler, mit i Mittel- und mit 2 an der Seite liegenden
Kielen; 2. Segment fast so lang wie am Ende breit, vorn schmäler, das Mittelfeld
groß, lanzettlich und erreicht den Hinterrand, die seitlich liegenden Kiele ziem-
lich undeutlich; 3. vSegment quer, die gesonderten Ecken schmal und lang.
Schwarz; Kopf gelb; Thorax, Fühlerspitze, Vorderbeine und an den Mittel-
beinen : die Hüften zum Teil, das Ende der Schenkel und die Basis der Schienen
gelbrot; Metanotum oben schwarz. Flügel schwarz, ein Fleckchen in der Mitte
hyalin. Randmal schwarz.
Länge 15 mm, Bohrer 5 mm.
Belgisch-Kongo, Duma, 10. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
M. filicaudis SzepHgeti.
Deutsche Zentr.-Afr.-Exped. 3, 191 1, p. 397.
Belgisch-Kongo, Kimuma, Oktober 1910, leg. Dr. A. Schultze.
Gen. Ipobracon Thomson.
I. aschantianus Szepligeti.
Term. Füzet. 24, 1901, p. 364.
Gabun, Ssibange; leg. Soyaux, i88i.
I. facialis n. sp.
9. — Kopf fast kubisch, Augen klein, Wangen lang, Gesicht eingedrückt
und feinrunzlig. Fühler kräftig, nicht länger als der Körper, Schaft eiförmig,
Thorax glatt, Parapsiden nur vorn ausgebüdet. Innere Seite des Randmals
etwas länger, Radialzelle erreicht die Flügelspitze, Cubitalader an der Basis
gerade, 2. Cubitalzelle doppelt so lang wie hoch. Segmente 2 — 6 gerieft und quer,
das I. so lang wie am Ende breit, vorn schmäler, an der Basis glatt, der Endteil
fein nadelrissig-runzlig, der Seitenrand schmal; Mittelfeld des 2. Segmentes klein,
breiter als lang, mit feinerem kielartigem Fortsatz, die Seitenfelder undeutlich;
- 142 —
die Ecken der 4. und 5. Segmente sind glatt; 2. vSutur breit und runzlig. Hinter-
hüften länger als dick, glatt.
Gelbrot; Flagellum schwarz, Ende gelbrot; Spitze der Hinterschienen und
die Hintertarsen schwarz. Flügel gelb, von der Grundader an braun, mit gelber
Querbinde und mit einem rundlichen gelben Fleck an der 2. Cubitalquerader;
Randmal — die Spitze ausgenommen — gelb.
Länge 13 mm, Bohrer halb so lang wie der Hinterleib.
Belgisch- Kongo, Duma, 20. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
I. pictipennis n. sp.
9. — Kopf quer, glatt, hinter den Augen gerundet, Augen klein, Wangen
ziemlich lang; Gesichtsmitte mit einer halbkreisförmigen glänzenden vertieften
Stelle, unterhalb der Fühler eingeschnitten, mit einem kleinen Vorsprung.
Parapsiden vorn deutlich. Innere vSeite des Randmals kürzer, Radialzelle erreicht
die Flügelspitze, Cubitalader an der Basis fast gerade, 2. Cubitalzelle lang, fast
dreimal so lang wie hoch und parallel, i. Segment dreiseitig, etwas länger
als hinten breit, glatt, Seitenrand schmal; 2. Segment quer, halb so lang wie
breit, gerieft-runzlig, das Mittelfeld klein und glatt; 2. Sutur breit und crenuHert;
Segmente 3 — 6 fein runzlig, mit schmalem und glattem Hinterrande; 7. vSegment
glatt. Hinterhüften eiförmig, glatt.
Gelbrot, Hinterleib mehr gelb, Fühler schwarz, Ende gelbrot, Hintertarsen
und vSpitze der Hinterschienen schwarz. Flügel braun, die vSchulterzellen, das
aus Flecken zusammengestellte Ouerband unterhalb des Randmals und ein sehr
großer ovaler Fleck vor der Flügelspitze gelblich-hyalin. Randmal schwarz.
Länge 8 mm, Bohrer länger als der Hinterleib.
Belgisch-Kongo, Libenge, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
I. Schubotzi n. sp.
9. — Kopf fast kubisch, glatt, Gesicht schwarz behaart. Parapsiden nur
vorn ausgebildet. Innere Seite des Randmals kürzer, Radialzelle erreicht nicht
die Flügelspitze, Cubitalader an der Basis gerade. Hinterhüften gestreckt.
Hinterleib ziemlich kurz, etwas breiter als der Thorax, glatt, das 2. Segment
gerieft; i. Segment etwas länger als hinten breit, vorn schmäler, die Mitte ge-
wölbt, Seitenteil schmal; 2. vSegment halb so lang wie hinten breit, mit durch-
laufendem Mittelkiel, die Seitenfelder undeutlich, Mittelfeld ganz klein und glatt;
2. Sutur breit und crenuliert; 3. Segment kurz, viermal so breit wie lang, die
Ecken klein und glatt.
Rot; Kopf, Taster, Fühler (Ende gelb), Spitze der Hinterschienen und die
Hintertarsen schwarz; Mitteltarsen und Hinterschienen rotbraun. Flügel schwarz,
Flecken in der Mitte h3'alin. Basis des Randmals gelbrot.
Länge 14 mm, Bohrer so lang wie der Dreiviertelteil des Hinterleibs.
Französisch- Kongo, Ft. Possei — Ft. Crampel, November 1910, leg. Dr.
H. Schubotz.
— 143 —
Zu Ehren des Herrn Dr. H. vSchubotz benannt.
I. seticornis n. sp.
V. — Kopf fast kubisch; Gesicht runzhg, die schildförmige Mitte glänzend;
Augen ziemlich groß, Wangen ziemlich kurz. Fühler dünn, borstenförmig, so
lang wie der Körper, Schaft eiförmig. Parapsiden fehlen. Innere Seite des Rand-
mals kürzer, Radialzelle erreicht die Flügelspitze, Cubitalader an der Basis ge-
bogen. Hinterhüften lang. Hinterleib glatt, Mitte des 2. Segments gerieft,
Suturen und Furchen crenuliert; i. Segment länger als breit, vorn etwas schmäler,
Mitte gewölbt, vSeitenteil schmal; 2. Segment doppelt so breit wie lang, beiderseits
stark vertieft, Mittelfeld gerieft; 3. Segment kurz, der Hinterrand durch eine
undeutliche crenulierte Furche getrennt.
Schwarz; Kopf, Thorax und \^orderbeine gelbrot; Kopf oben und ]\Ieta-
notum schwarz; ]\Iittelbeine vorn rötlich, Basis der JNIittelschienen rot; Bauch
weiß. F'lügel schwarz, ein Fleckchen in der Flügelmitte hyalin, Randmal schwarz.
Länge 14 mm (Scheiden fehlen), Aculeus länger als der Körper und vor
der Spitze zweimal eingeschnürt.
Belgisch- Kongo, Duma, 20. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
I. neger Szepligeti.
Term. Füzet. 24, 1901, p. 365.
Kamerun, Mukonje-Farm, 20. Dezember 1905, leg. Dr. R. Rhode.
I. testaceus n. sp.
o"^. — Kopf fast kubisch, Gesicht schmal und runzlig, vStirn vertieft. Fühler
so lang wie der Körper, borstenförmig, Schaft eiförmig. Parapsiden fehlen.
Innere Seite des Randmals kürzer, Radialzelle erreicht die Flügelspitze, 2. Cubital-
zelle lang und parallel, Cubitalader an der Basis gebogen. Beine schlank, Hüften
eiförmig. Hinterleib etwas länger als Kopf und Thorax, linealförmig, Segmente
I — 4 unregelmäßig längs-runzlig, der Hinterrand glatt, die folgenden Segmente
glatt; I. Segment etwas länger als hinten breit, der Seitenrand schmal; 2. Segment
quer, kaum länger als vorn breit, Mittelfeld klein und glatt, mit langem Fort-
satz; 2. Sutur breit und crenuliert; 3. Segment doppelt so breit wie lang, die Ecken
vorn glatt und undeutlich gesondert.
Gelbrot, Kopf gelb, Fühler und Hinterbeine von den vSchienen an schwarz.
Flügel gelblich, dann hellbraun, ein Querband und ein Fleck vor der Spitze
(mehr oder weniger) hell ; Randmal an der Basis (mehr oder weniger) gelb.
Hinterflügel gelb, Ende hellbraun.
Länge 9 — 12 mm.
Belgisch-Kongo, Duma, 28. September 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
I. crassicornis n. sp.
9. — Kopf quer, glatt, hinter den Augen erweitert, Scheitel breit, Augen
ziemlich klein, Gesicht runzlig. Fühler kräftig, borstenförmig, so lang wie der
Körper; Schaft eiförmig, mit Zahn. Parapsiden fehlen, Metapleuren behaart.
— 144 —
Innere vSeite des Randmals kürzer, Radialzelle erreicht die Flügelspitze, Cubital-
ader an der Basis gebogen. Hinterhüften kurz. Hinterle^'b glatt, i. Segment
dreiseitig, so lang wie hinten breit; 2. Segment quer, doppelt so breit wie lang,
neben dem Mittelfeld runzlig, die Seitenfelder ziemlich deutlich; 2. vSutur breit,
fein crenuliert; 3. Segment kurz.
Gelbrot, Kopf oben, Fühler, Spitze der Hinterschienen und die Hintertarsen
schwarz. Flügel gelb, von der Grundader an braun, eine Querbinde und ein
Fleck an der 2. Cubitalquerader gelblich-h3^alin. Basalhälfte des Randmals gelb.
Länge 7 mm, Bohrer etwas länger als der Hinterleib.
Belgisch- Kongo, Duma, 28. September 1910, leg. Dr. H. vSchubotz.
Gen. Megagonia Szepligeti.
M. insidiator Fabricius.
Bracon insidiator Fabricius, Spec. Insect. I, 1781, p. 429.
9. — Kopf fast kubisch, glatt, Gesicht fein runzlig, ein schildförmiger Fleck
in der Mitte glatt. Fühler borstenförmig, länger als Kopf und Thorax; Schaft
kurz, eiförmig. Parapsiden ganz kurz. Randmal mit gleich langen Seiten, Radial-
zelle erreicht die Flügelspitze, Cubitalader an der Basis gebrochen. Hinterhüften
schlank. Hinterleib lanzettlich, ziemlich schmal, länger als Kopf und Thorax,
glatt; Suturen und Furchen crenuliert, Mittelfeld des 2. und Mitte des i. Segments
gerieft; i. Segment fast doppelt so lang wie hinten breit, das 2. so lang wie am
Ende breit, vorn schmäler; 3. Segment quer, die Ecken ziemlich groß, der Hinter-
rand durch eine punktierte Furche gesondert.
Schwarz; Kopf, Ende der Fühler, Prothorax und Vorderbeine gelb. Flügel
schwarz, ein Fleckchen in der Mitte hyalin; Randmal schwarz.
Länge i6 mm, Bohrer fast so lang wie der Hinterleib, die Scheiden gleich-
förmig beborstet, Aculeus am Ende viermal eingeschnürt.
Belgisch-Kongo, Libenge, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
M. lupus n. sp.
(f. — Kopf quer, hinter den Augen erweitert, glatt, Scheitel breit, Gesicht
runzlig, Augen ziemlich klein. Fühler borstenförmig, etwas länger als der Körper,
Schaft eiförmig. Parapsiden kurz, undeutlich. Innere Seite des Randmals kürzer,
Radialzelle erreicht nicht die Flügelspitze, Basis der Cubitalader fast gerade.
Hinterhüften kurz. Hinterleib lanzettlich, etwas länger als Kopf und Thorax,
glatt, Suturen und Furchen crenuliert, Mitte und das Mittelfeld des 2. Segments
gerieft; i. Segment länger als hinten breit, vorn halb so breit, undeutlich längs-
runzlig, mit Mittelfurche; 2. Segment quer, kurz, so lang wie das 3., das Mittel-
feld klein und halbkreisförmig; Ecken des 3. Segments groß, der Hinterrand durch
eine punktierte Furche getrennt.
Gelbrot, Kopf oben, Fühler, Hinterbeine, Rand des Hinterleibes vom 2. Seg-
ment an und das 6. Segment schwarz; Ende der Fühler rotbraun, Augenrand
— 145 —
an der Stirne schmal rot, Hinterhüften oben gelbrot. Flügel und Randmal
dunkel, ein Fleckchen in der Flügelmitte hyalin.
lyänge 9 mm.
Belgisch-Kongo, Duma, 26. September 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
Gen. Bathyaulax Szepligeti.
B. scoparius Szepligeti.
Ann. Mus. Nat. Hung. 3, 1905, p. 31.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, 4. — 6. September 1910, leg. Dr. A. Schultze.
B. plumosus Kirby.
Ann. Mag. Nat. Hist. i8, 1906, p. 262; T 12, Fg. 3.
Belgisch-Kongo, Libenge, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz, und
Kimuenza, leg. Dr. A. Schultze.
Gen. Goniobracon Szepligeti.
G. robustus Cameron.
Ann. S. Afr. Mus. 5, 1906, p. 32.
Kassanga, Tanganjika, 11. August 1901, leg. A. J. Speyer.
G. cyanogaster Szepligeti.
Term. Füzet. 24, 1901, p. 363.
Belgisch-Kongo, Angu, Juni 191 1, leg. Dr. H. Schubotz; Kamerun, Mun-
konje-Farm, 20. Dezember 1905, leg. R. Rhode.
G. persimilis n. sp.
9. — Dem G. cyanogaster m. sehr ähnlich. Hinterleib mit schwachem Glanz;
2. Segment glatt, Mittelfeld nicht deutlich begrenzt; die schief laufenden
Furchen des 3. und 4. Segments sind glatt; Hinterrand des 3. Segments nicht
durch eine Furche begrenzt. Größe, Farbe und Flügel wie bei G. cyanogaster m.
Französisch- Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, November 1910, leg.
Dr. H. Schubotz.
Gen. Campyloneurus Szepligeti.
C. fuscipennis n. sp.
9. — Kopf quer, hinter den Augen gerundet, glatt; Gesicht runzlig. Fühler
borstenförmig, so lang wie der Körper; Schaft fast zylindrisch, mit Zahn. Innere
Seite des Randmals kürzer, Radialzelle erreicht die Flügelspitze, 2. Cubitalzelle
lang und parallel, Cubitalader an der Basis gebrochen. Beine ziemlich kräftig,
Hüften länglich. Hinterleib elliptisch, 5 Segmente sichtbar, so lang wie Kopf
und Thorax, undeutlich gerieft-runzlig; i. Segment breit, so lang wie am Ende
breit, die Seitenränder schmal; 2. Segment quer, das Mittelfeld klein und glatt,
mit langem Fortsatz, die Seitenfelder deutHch und fast bis zum Hinterrand
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. Bd. I. lo
- 146 -
reichend; 2. Sutur breit und crenuliert; Ecken des 3. Segments klein und glatt,
der Hinterrand schmal und glatt.
Gelbrot, Fühler schwarz, Spitze der Hinterschienen und die Hintertarsen
braun. Flügel braun, die Mitte mit hellem Fleck; Randmal dunkel.
Länge 7 mm, Bohrer etwas länger als der Hinterleib.
Kamerun, Munkonje-Farm bei Mundame am JMungo-Fluß, leg. R. Rohde,
20. Dezember 1905.
Gen. Iphiaulax Förster.
I. flagrator Gerstaecker.
Mon. Ak. Wissenschaft, Berlin 1858, p. 264.
Belgisch-Kongo, Kumuenza, Yakoma, Libreville und Angu, leg. Dr. A.
ScHULTZE und Dr. H. Schubotz.
(Kopf und Thorax nicht schwarz gezeichnet.)
I. coccineus Brülle.
Hist. nat. Hymen 4, 1846, p. 428.
Belgisch-Kongo, Libenge, leg. Dr. H. Schubotz.
(Nur Stemmaticum schwarz.)
I. trifasciatus Szepligeti.
Ann. Mus. Nat. Hung. 3, 1905, p. 31.
Süd-Kamerun, Dalugene, 31. März 1911, leg. Dr. H. Schubotz.
I. dorsalis Szepligeti in litt.
Gabun, Ssibange, 21. Januar 1855, leg. Soyaux.
I. fuscitarsis Szephgeti.
SjöSTEDT, Zool. Exped. n. Kilimandj. u. Meru, 8, 1908, p. 34, T. 3, Fg. 9.
Gabun, vSsibange, 1881, leg. Soyaux.
I. nigrimanus n. sp.
9. — Kopf halbkugelförmig, Gesicht fast glatt. P'ühler länger als der Körper.
Parapsiden fehlen. Die Seiten des Randmals gleich lang, Radialzelle erreicht
fast die Flügelspitze, 2. Cubitalzelle lang und parallel, Cubitalader an der Basis
gebogen. Hinterleib lanzettlich, nicht um vieles breiter als der Thorax, End-
segmente sichtbar, glatt, 2. Segment gerieft, die Suturen crenuliert; i. Seg-
ment etwas länger als hinten breit, vorn schmäler, ]\Iitte gewölbt, der Seitenteil
schmal und doppelt gerandet; 2. Segment ungefähr dreimal so breit wie lang,
mit ziemlich deutlichem Kiel in der Mitte.
Rot; Kopf (Mundgegend ausgenommen), Fühler und Hintertarsen schwarz.
Flügel schwarz. Randmal schwarz, an der Basis kaum heller, ein rundes Fleckchen
in der Flügelmitte und die Seiten der 2. Cubitalquerader schmal, hyalin.
Länge 11 mm, Bohrer halb so lang wie der Hinterleib.
Französisch-Kongo, Fort Possei; November 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
— 147 —
I. Bequaerti Szepligeti in litt.
Belgisch-Kongo, Duma, lo. Oktober 1910, leg. Dr. H. vSchubotz.
Gen. Cyanopteris Haliday.
C. fuscipennis n. sp.
V. — Kopf quer, glatt, gebuchtet, hinter den kleinen Augen breit und ge-
rundet; Wangen lang, mit schwacher Furche, vScheitel breit, Gesicht runzhg.
Fühler borstenförmig, kürzer als der Körper, Schaft eiförmig. Thorax ziemlich
kurz und glatt, Mesonotum vorn gerundet, Parapsiden fehlen. Innere Seite des
Randmals kürzer, Radialzelle erreicht die Flügelspitze, 2. Cubitalzelle lang und
parallel, Cubitalader an der Basis schwach gebogen, Nervulus kurz postfurkal.
Hinterleib lanzettlich, breiter als der Thorax und länger als Kopf und
Thorax, glatt; i. Segment so lang wie hinten breit, vorn schmal, dreiseitig, die
Seitenteile schmal; 2. Segment quer, so lang wie vorn breit, Mittelfeld höchst
undeutlich, die Seitenfelder deutlich; 2. Sutur nicht crenuliert, ziemlich schmal;
3. Segment mit undeutlich begrenzten \'orderecken, der Hinterrand nicht ge-
sondert, 4. und folgende Segmente ohne gesonderte Ecken.
Rot, Kopf gelb, Fühler und Hinterbeine von der Mitte der Hinterschenkel
an schwarz. Flügel braun, mit Metallglanz, Randmal schwarz.
Länge 15 mm, Bohrer ebenso lang.
Gabun, vSsibange, leg. SovAUX, 21. Januar 1895.
Var. I. — V. — \'orderflügel mit einem gelblichen Fleck vor der Spitze.
Mesonotum vorn etwas schmäler, Parapsiden ganz kurz und undeutlich. Länge
12 mm, Bohrer 15 mm.
Kamerun, Mukonje-Farm, leg. R. Rhode, 20. Dezember 1905.
Var. 11. — 9. — Zweite Sutur fein punktiert.
Süd-Kamerun, Molundu, 7. — 11. Dezember 1910, leg. Dr. A. Schultze.
C. minor n. sp.
9. — Glatt. Kopf fast kubisch, Wangen mit Furche. Fühler borstenförmig,
so lang wie der Körper; Schaft eiförmig, 3. Glied etwas länger als breit. Parapsiden
deutlich. Innere Seite des Randmals etwas kürzer, Radialzelle erreicht die Flügel-
spitze, 2. Cubitalzelle doppelt so lang wie am Ende breit, fast parallel, Cubital-
ader an der Basis gebrochen. Hinterhüften eiförmig. Hinterschienen und -tarsen
kräftig. Hinterleib lanzettlich, so lang wie Kopf und Thorax; i. Segment so lang
wie hinten breit, vorn nur halb so breit, der Mittelteil gewölbt; 2. Segment
quer, doppelt so breit wie lang; hinter den Vorderecken vertieft, das Mittel-
feld undeutlich; zweite Sutur breit, in der Mitte undeutlich punktiert.
Gelbrot; Spitze der Kiefer, Fühler, Hinterleib vom 4. Segment an, Hinter-
schienen (die Basis ausgenommen) und die Hintertarsen schwarz. Flügel gelb,
Querband und Ende braun, vor der Spitze mit gelblichem Fenster; Randmal
— 148 —
fast ganz gelb; Basaldritteil der Hinterflügel gelb, dann braun, an der Vorder-
randsmitte mit gelbem Fleck.
Länge 12 mm, Bohrer so lang wie der Hinterleib.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, 12. — 17. Oktober 1910, leg. Dr. A. Schultze.
Subfam. Exothecinae.
Gen. Pseudobracon Szepligeti.
Ps. Servillei Brülle.
Hist. nat. Hymen. 4, 1846, 4. 418.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, 5. — 7. Oktober 1910, leg. Dr. A. vSchultze.
Ps. fasciatus Szepligeti in litt.
Belgisch-Kongo, Duma, 20. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
Ps. crudelis Coquerel.
Ann. soc. entom. France (3) 4, 1856, p. 508; T. 15, Fg. 2.
Madagaskar.
Ps. Schubotzi n. sp.
9. — Glatt, Gesicht runzlig.
Schwarz; Kopf, Prothorax, die vordersten Beine und Bauch gelbrot. Flügel
und Randmal schwarz; ein Fleckchen in der Flügelmitte hell.
Länge 20 mm, Bohrer ebenso lang, die vScheiden kräftig.
Kamerun (Mukonje-Farm), 20. Dezember 1905, leg. R. Rhode; Süd-Kame-
run, Molundu, Oktober 1910, leg. Dr. A. vSchui<tzE; Belgisch-Kongo, Angu,
Duma und Libenge, leg. Dr. H. Schubotz; Kimuenza, i. Oktober 1910, leg.
Dr. A. Schultze.
Die Art wird dem Herrn Dr. H. Schubotz zu Ehren benannt.
Subfam. Doryctinae.
Gen. Zombrus MarshalL
Z. nigripennis Kriechbaumer.
Berl. ent. Zeit. 39, 1894, p. 60.
Kamerun, Mukonje-Farm, leg. R. Rhode, 20. Dezember 1905.
Z. baculiger Enderlein.
Archiv f. Naturg. 78, 191 2, p. 29.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, 5. — 7. Oktober 1910, leg. Dr. A. Schultze.
Z. fuscipennis Szepligeti.
Term. Füzet. 25, 1902, p. 47.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, 2. — 3. September 1910, leg. Dr. A. Schultze.
Z. Wagneri n. sp.
9. — Vorderflügel mit einem großen Fleck vor der Flügelspitze, sonst vom
Z. fuscipennis m. nicht verschieden.
— 149 —
Kamerun, ^lukonje-Farm, leg. R. Rhode, 20. Dezember 1905.
Die Art wurde zu Ehren des Herrn W. Wagner, Rektor in Hamburg,
benannt.
Gen. Pseudodoryctes n. gen.
Kopf rund, undeutlich gerandet, Augen klein, Wangen lang, Stirn flach,
vScheitel hinten gebuchtet. Thorax z^dindrisch, Parapsiden tief, Mittellappen
stark bucklig, vorstehend; vSchildchen flach, Monopleuren mit schwacher Furche;
INIetanotum etwas länger als hoch, nicht gefeldert, Luftloch klein, doppelt so lang
wie breit. Radialzelle lang und schmal, mit gleich langen Seiten, Radialzelle
erreicht die Flügelspitze, 2. Cubitalzelle parallel, doppelt so lang wie hoch,
N. recurrens an die i. Cubitalzelle inseriert, Nervulus weit postfurkal. Beine
schlank, Hüften eiförmig, Sporen kurz, Vordertarsen nicht doppelt so lang wie
die Schiene. Hinterleib fast kolbenförmig, Segmente mit gesonderten Ecken,
das 2. Segment mit Mittelfeld und Querfurche, 2. vSutur meist glatt und fein,
6. und 7. Segment groß.
Ps. tricolor n. sp.
9. — Kopf glatt, Gesicht grob und runzlig. Fühler dünn, länger als der
Körper, Schaft eiförmig, mit Zähnchen, 3. Glied 5 mal solang wie breit und etwas
länger als das 4. Glied. Thorax glatt, kurz behaart, Metathorax an der Spitze bei-
derseits mit je einer kurzen Furche, i. Segment runzHg, Endmitte glatt; 2. Seg-
ment quer, in der Mitte gerieft, an der Seite runzlig, Mitte des Vorderrandes, der
größte Teil des Mittelfeldes und der Hinterrand glatt; die Ecken klein, Mittelfeld
queroval, die Basis gerieft, der Hinterrand durch eine geriefte Furche gesondert;
2. Sutur breit und crenuliert. 3. Segment schmal, viermal so breit wie lang,
glatt, an der Seite mit einer kurzen gerieften Furche; 3. und 4. Sutur gerieft;
6. und 7. Segment glatt und groß.
Schw^arz; Kopf gelb; Metathorax, Hinterleib und der Basalteil der Hinter-
hüften rot; Vorderbeine rötlich. Flügel schwarz, ein großer unregelmäßiger Fleck
vor der Spitze gelb, ein Fleckchen in der Flügelmitte und einer unterhalb des
Randmals hyalin; Randmal schwarz.
Länge 12 mm, Bohrer nahezu ebenso lang.
Belgisch-Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober I910, leg. Dr. H.
SCHUBOTZ.
Ps. testaceus n. sp.
9. — Kopf fein gerandet. Mesonotum hinten flach, dicht punktiert und
mit feinem Kiel; Mittellappen mit Furche. Schildchen punktiert. Metanotum
ziemhch deutlich gefeldert, die Kiele sehr fein. Hinterhüften nicht länger als
an der Basis breit; Hinterschenkel kurz und dick. Sonst mit Ps. tricolor m.
übereinstimmend.
— 150 —
Gelbrot; Fühler schwarz; Hinterschienen (die Basis ausgenommen) und die
Hintertarsen braun; Stirn mit schwarzem Querband. Flügel braun, die Basis
gelb, vor der Spitze mit hellem Fleck; Randmal dunkel, die Basis mit gelbem
Punkt.
Länge lo mm, Bohrer kürzer als der Hinterleib, Ende der Scheiden erweitert.
Kamerun, ]\Iukonje-Farm, leg. R. Rhode, 20. Dezember 1905.
Subfam. Cheloninae.
Gen. Gastrotheca Guerin.
G. furcata Guerin.
Lefebure, Voy. Abissynien VI, 1848, p. 349, T. 7, F. 4.
Französisch- Kongo, Fort Archambault, 10. Februar 191 1, leg. Dr. H,
SCHUBOTZ.
Subfam. Agathinae.
Gen. Cremnops Förster.
Cr. Schubotzi n. sp.
9. — Glatt. Kopf behaart, Fühlergruben mit Randleiste. Stirngrube ohne
Randleiste. Mesonotum punktiert. Parapsiden lang, Mittellappen nicht bucklig
vorstehend, mit zwei Furchen. Schildchen nicht gerandet, Pleuralfurche fein
und glatt, Metapleuren punktiert; ]\Ietanotum schwach runzlig, gefeldert, mit
Querleiste vor der Spitze, das Zentralfeld lang und spitz. Innere Seite des Rand-
mals kürzer, Areola vierseitig, N. areolaris mit Zahn. i. Hinterleibssegment
doppelt so lang wie hinten breit, vorn schmäler; 2. Segment länger als breit,
vorn schmäler; Suturen undeutlich. Klauen mit Zahn.
Gelbrot; Kopf oben, Fühler (gebrochen), Hinterleib vom Hinterrand des
I. Segmentes an (ein Makel an der Basis des 2. rot) und Hinterbeine von der
Spitze der Schenkel an schwarz. Flügel und Randmal dunkel.
Länge 9 mm, Bohrer 3 mm.
Belgisch-Kongo, Duma, leg. Dr. H. Schubotz, 20. Oktober 1910.
Cr. monochroa Szepligeti in litt.
Mit fast ganz gelbem Randmal.
Madagaskar. Tamatave, 25. August 1886, leg. A. O' Swald.
Gen. Megagathis Kriechbaumer.
M. variabilis n. sp.
o". — Kopf glatt, Thorax mit einzelnen Punkten, Metathorax mit kräftigei
Kielen. Hinterleib glatt und kurz, so lang wie Kopf und Thorax; i. Segment
breit, etwas länger als hinten breit, vorn etwas schmäler; 2. Segment fast qua4
— 151 -
dratisch, mit einer bogenförmigen feinen Furche; 3. Segment so lang wie das 2.
Radialzelle zugespitzt, Ende der Radialader geschweift-gebogen.
Rot; Kopf oben, Fühler, Spitze der Hinterschienen und die Hintertarsen
schwarz. Flügel dunkel, Querband schmal, hyalin und unregelmäßig; Randmal
dunkel.
Länge 8 mm,
Belgisch-Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H.
SCHUBOTZ.
Var.I. d^. — Hinterschienen fast ganz schwarz, Hinterleibspitze geschwärzt,
vordere Costalzelle oft hell.
Belgisch-Kongo, Duma, 10. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz; Franzö-
sisch-Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, November 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
M. persimilis n. sp.
9. — Dem M. variahilis m. sehr ähnlich: Thorax ohne Punkte. Kopf und
Hinterschienen und Flügel braun, Costalzelle heller; Basis des Randmals hell.
Länge 8 mm, Bohrer so lang wie der Hinterleib.
Französisch-Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, November 19 10, leg.
Dr. H. Schubotz; Belgisch-Kongo, Libenge, 25. Oktober 1910, und Angu,
31. Mai 1911, leg. Dr. H. Schubotz.
M. steilata n. sp.
9. — Glatt. I. Segment etwas länger als hinten breit, vorn schmäler,
2. Segment quadratisch, mit schwacher Querfurche hinter der Mitte, 3. Segment
weniger lang als breit.
Gelbrot; Stirn und Scheitel, Fühler, die äußerste vSpitze der Hinterschienen
und die Hintertarsen schwarz. Flügel braun, die Basis gelb, Querband und ein
runder Fleck hinter der Spitze des Randmals gelblich, Basis des Randmals gelb.
Länge IG mm, Bohrer so lang wie der Hinterleib, Ende der Scheiden zu-
gespitzt.
Belgisch-Kongo, Libenge, I'bangi-Distrikt, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H.
Schubotz.
M. flagellaris n. sp.
9. — Glatt, Metanotum an der Basis mit einigen Punkten, in der Mitte mit
3 Längskielen, Mesopleuralfurche und -sutur crenuliert. i. Hinterleibssegment
doppelt so lang wie breit, vorn etwas schmäler, das 2. fast zweimal so lang wie
breit, 2. Sutur fein. Klauen gespalten.
Schwarz, Kopf, Thorax und die 4 Vorderbeine gelbrot, Metathorax an der
Seite und in der Mitte braun; Ende der Fühler gelbrot; i. Segment an der
Basis und an der Seite, das 2. und 3. an der Seite und am Bauch weiß. Flügel
braun, Ende heller, Randmal und Nerven schwarz.
Länge 12 mm, Bohrer etwas kürzer.
- 152 —
Belgisch- Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, 20. Oktober 1910, leg. Dr. H.
SCHUBOTZ.
Gen. Pseudocremnops n. gen.
Stimmt mit Cremnops Förster überein, aber Bohrer kurz, Parapsiden und
Furchen der Mesopleuren crenuliert; Schildchen gerandet.
Ps. atripennis n. sp.
9. — Gesicht fein und dicht punktiert, Scheitel tief gebuchtet. Suturen des
Thorax crenuliert, Mittellappen an der Seite punktiert; die Furche der Meso-
pleuren sehr breit, mit kräftigen Riefen; Metapleuren runzlig, Metanotum ge-
feldert, Zentralfeld groß und leicht vertieft, lyuftloch länglich. Innere Seite des
Randmals halb so lang wie die äußere, Areola vierseitig, mit kurzem Ast. Hinter-
hüften gestreckt, mit groben Punkten, die hintersten Klauen einfach.
Hinterteil glatt, etwas länger als Kopf und Thorax; i. Segment stielför-
mig, fast dreimal so lang wie hinten breit, vorn schmäler; das 2. Segment so
lang wie hinten breit, das 3. quer; 2. Sutur fehlt. Kurz behaart.
Kopf gelb, oben und Lippe schwarz; Thorax rot; Metathorax, Fühler, Hinter-
leib und Hinterbeine schwarz; Vorderbeine gelb, an der Basis rot; Hinterrand
der Segmente i — 2 schmal weißlich. Flügel und Randmal schwarz.
Länge 10 mm, Bohrer kurz.
Belgisch- Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Februar 191 1, leg. Dr. H. Schubotz;
Französisch- Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, November 1910, leg. Dr. H.
Schubotz.
Var — 9 —Thorax rot.
Belgisch- Kongo, Angu, JuH 191 1, leg. Dr. H. Schubotz.
Gen. Disophrys Förster.
D. melanogaster n. sp.
9. — Kopf runzlig-punktiert, Gesicht gekielt. Mesonotum punktiert-runzlig,
an der Seite punktiert und glänzend; Schildchen runzlig, die Grube mit drei
Kielen; Propleuren glänzend, Mesopleuren oberhalb der Furche punktiert, unter-
halb runzlig. ^letathorax grobrunzlig, Mittelfeld lang und glänzend, Luftloch
spaltförmig. Areola steigbügelförmig. Hinterhüften lang, dicht punktiert und
matt. Hinterleib glatt; i. Segment runzlig, Ende glatt, länger als hinten breit,
vorn schmäler, mit Kiel und mit 2 seichten Furchen; 2. Segment quadratisch,
2. Sutur fein. Sporn lang.
Schwarz ; Kopf und Thorax gelbrot, beide oben schwarz ; \'order- und Mittel-
beine gelbrot, die Tarsen schwarz. Flügel und Randmal schwarz, Tegula rot.
Länge 12 mm, Bohrer länger als das 2. Segment.
Belgisch-Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H^
Schubotz.
l
I
I
— 153 —
D. xanthostigma u. sp.
Gesicht dicht und fein punktiert, Scheitel mit einzelnen groben Punkten.
Mesonotum mit groben Punkten, Mittellappen stark bucklig, mit 2 lyängsfurchen ;
Mesopleuren unten grob, oben feiner punktiert; Metanotum runzlig, der ab-
schüssige Teil eingedrückt, Zentralfeld fehlt, Luftloch spaltförmig ; Metapleuren
und die kurzen Hinterhüften mit groben Punkten. Hinterleib glatt; i. Segment
ii g^ial so lang wie hinten breit und vor der Basis am Seitenrande mit je einem
Zähnchen; 2. Segment etwas länger als breit, 2. Sutur fein.
Gelbrot; Fühler, Hinterschienen (die Basis ausgenommen) schwarz, Hinter-
tarsen braun. Flügel schwarz, ein unregelmäßiges Querband über der Areola
gelblich; Randmal gelb.
Länge 10 mm, Bohrer kurz.
Belgisch-Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Juni igii, leg. Dr. H. Schubotz.
Gen. Braunsia Kriechbaumer.
Br. occidentalis Enderlein.
Zool. Jahrb. f. Syst. 20, 1904, p. 438.
Var. obscurior Enderlein.
Zool. Jahrb. f. Syst. 20, 1904, p. 43g.
Belgisch- Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H.
Schubotz; Französisch-Kongo, Fort Possei, November 1910, leg. Dr. H. Schu-
botz.
Var. 2. — (f. — Hinterrand der Segmente i — 2 schwarz.
Belgisch-Kongo, Duma und Libenge, Ubangi-Distrikt, 20. — 25. Oktober
1910, leg. Dr. H. Schubotz.
Br. steilifera n. sp.
9. — Mittellappen des Mesonotums mit 2 deutlichen Furchen, Metanotum
etwas unregelmäßig runzlig, mit ]\Iittelkiel, die 2 seitlich an der Spitze liegenden
Kiele undeutlich, i. Segment glatt, Ende runzlig, die Kiele scharf, Hinterrand
des 3. Segments glatt.
vSchwarz; Kopf unten, Prothorax, Mesopleuren, Brust und die Vorder- und
^littelbeine gelbrot, Flügel dunkel, vor der Spitze mit einem großen hellen Fleck,
unterhalb des Randmals mit kleineren h3-alinen Fleckchen; Randmal schwarz.
Länge 10 mm, Bohrer reichlich so lang wie der Hinterleib.
Belgisch-Kongo, Libenge, L^bangi-Distrikt, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H.
Schubotz.
Br. fuscipennis Enderlein.
Zool. Jahrb. f. Syst. 20, 1904, p. 436.
Belgisch-Kongo, Libenge, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schubotz.
Br. pulchripennis n. sp.
9- — Mittellappen mit 2 Furchen. Metanotum schwach und unregelmäßig
— 154 -
runzlig, mit Mittelkiel. i. Segment am Ende gerieft, mit 3 Kielen, Hinterrand,
des 3. glatt.
Gelbrot, Fühler, Hinterleib vom 4. Segment an. Hinterschienen und -tarsen
schwarz. Flügel gelb, Querband in der Mitte und Enddritteil braun, vor der
Spitze mit einem großen gelblichen Fleck. Randmal fast ganz gelbrot.
Länge 12 mm, Bohrerscheiden gebrochen, Aculeus so lang wie der Körper.
Belgisch-Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Juli 191 1, leg. Dr. H. Schubotz.
Subfam. Cardiochilinae.
•Gen. Cardiochiles Nees.
C. longiceps Roman.
Tidskr. Ent. 1910, p. 116.
Belgisch-Kongo, I.ibenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober 1910, leg. Dr. H.
Schubotz.
Subfam. Alysiinae.
Gen. Phaenocarpa Förster.
Ph. nigriceps Kriechbaumer [Dapsilartha).
Berl. ent. Zeit. 39, 1894, p. 66.
Belgisch-Kongo, Koloka, Uelle-Distrikt, Juni 191 1, leg. Dr. H. Schubotz.
Ph. cristata n. sp.
9. — Kopf groß, halbkugelförmig, glatt, hinter den kleinen Augen gerundet
und erweitert, Gesicht quer, Wangen ganz kurz, "Scheitel tief gebuchtet. Fühler
dünn, i^/gmal so lang wie der Körper. Thorax kurz, glatt; Parapsiden nur ganz
vorne ausgebildet; die Grube von dem Schildchen geteilt, die Furche an den
Mesopleuren runzlig, Metathorax gefeldert, der mittlere Kiel zahnartig erweitert.
Randmal schmal, mit fast gleichlangen Seiten; Radialzelle groß, erreicht die
Flügelspitze; 2. Cubitalzelle lang, nach außen zu verschmälert; N. recurrens
interstitial, 2. Diskoidalzelle mit Nervulus fehlt. Mittelzelle der Hinterflügel
klein, i. Segment länger als hinten breit, gerieft-runzlig, mit 2 Kielen an der
Mitte und mit knötchenartig vorspringenden Luftlöchern; 2. Segment quer und
wie die folgenden glatt.
Schwarz; Kiefer rot, Taster, Beine und Hinterleib gelbrot, i. Segment und
Spitze des Hinterleibs oben schwarz; Fühler mit Ring, die Basis rot. Flügel
hyalin, Nerven und Randmal schwarz.
Länge 5 mm, Bohrer fast ebenso lang. ;
Belgisch-Kongo, Duma, LTbangi-Distrikt, 10. Oktober 1910, leg. Dr. H. Schu- '
BOTZ.
Chrysomelidae und Coccinellidae.
\'0U
J. Weise, Warmbrunn.
Im folgenden Artikel sind die Arten obiger Familien aufgezählt, die während
der zweiten Deutschen Zentralafrika-Expedition 1910^1911 von den Herren
Dr. H. ScHUBOTz und Dr. Arnold Schultze im Kongo-Gebiet und in Kamerun
gesammelt wurden, nebst denen, welche das Zoologische Museum in Hamburg
außerdem schon aus diesen oder benachbarten Gegenden Zentralafrikas besitzt.
Die Arten gehören zur westafrikanischen Fauna, ausgenommen Ckrysomela con-
fliiens Gerst., vielleicht auch Exora pusüla Gerst.
A. Chrysomelidae.
1. Sagra Signoreti Thoms.
Arch. Eilt. II, 1858, p. 204. — JAC. Stett. Z. 1903, p. 292.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910; Yakoma und Koloka
Uelle-Distrikt, Mai und Juni 1911 (Dr. H. Schubotz); .Süd-Kamerun, Molundu,
November-Dezember 1910 (Dr. Arn. Schultze); Kamerun, Esosung, Bakossi-
Gebiet (C. Räthke); Bibundi, Dibongo-Farm bei Edea (R. Rohde).
2. Sagra cyanea Dalm.
Anal. Ent. 1823, p. 72. — Lac, Mon., p. 67,
Belgisch-Kongo, Koloka, Uelle-Distrikt, Juni 1911 (Dr. H. Schubotz);
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebiet, (C. Räthke); Bibundi.
3. Tinosagra tristis F.
SuppL Ent. Syst. 1798, p. 104. — Lac, Mon., p. 62.
Süd-Kamerun, Djah-Bogen (Dr. Arn. Schultze); Belgisch-Kongo, Yakoma,
Uelle-Distrikt. Mai 1911 (Dr. H. Schubotz).
4. Lema striata Clav.
Ann. Belg. 1909, p. 381.
Belgisch-Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Juni 1911 (Dr. H. Schubotz).
I Exemplar, bei dem die ersten 4 Fühlerglieder rot, die folgenden schwarz
sind.
- 156 -
5- Lema inconstans Clark.
Cat. Ph^-t. 1866, App. p. 26.
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebiet (C. Räthke), 3 Exemplare.
In Größe, Körperform und Farbe der vorigen sehr ähnlich, aber die Flügel-
decken in feineren Reihen punktiert, mit ebenen Zwischenstreifen, welche nur
nahe der Spitze leicht gewölbt werden. Die vorliegende Form, die ich als ab.
blanda bezeichne, ist 9 — 10,5 mm lang, schwarz, die beiden ersten Fühlerglieder,
der Kopf über der Fühlerwurzel, 'Halsschild und A^orderbrust, zuweilen auch das
Schildchen glänzend rot, die letzten 3 Bauchsegmente weniger lebhaft und mehr
bräunlich gelb, Flügeldecken metallisch bläulichgrün, Schenkel metallisch blau
angelaufen. Stirnlinien tief, x-förmig, die Stirnhöcker bilden eine herzförmige,
schwach gewölbte Fläche. Thorax in der Mitte eingeschnürt, hinter derselben
quer eingedrückt, die Seitengruben tief, oben von einer verloschenen Kante
begrenzt, die Scheibe mit 2 regelmäßigen oder verworrenen Punktreihen und
einigen Punkten über den Vorderecken. Die Punkte in den Reihen der Flügel-
decken sind fein, nur vorn bis in den weiten und nicht tiefen Ouereindruck
stärker.
6. Lema armata F.
Syst. El. I, 1801, p. 472. — Lac, Mon., p. 327.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, September und Oktober 1910
(Dr. H. ScHUBOTz).
7. Lema australis Lac.
Mon., 1845, p. 319. — Ws. in Sjoestedt, Kilimandj. I, p. 155.
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebiet (C. Räthke). Ein (f von 6,5 mm Länge,
mit sehr dunkler Oberseite (schwarz, grünlich-messingfarben angehaucht), nur
die drei ersten und die beiden letzten Punktreihen der Flügeldecken regelmäßig,
die übrigen verworren, der spitze Zahn an den ]\Iittelschienen schwarz.
Diese Art ist wahrscheinlich über das ganze afrikanische Dreieck verbreitet
und mit ihr sicher crihraria Jac, Trans. Lond. 1888, p. 190, identisch.
8. Lema rubricollis Klug.
Erman Reise Atl. 1835, p. 46. — Lac, Mon., p. 372.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz),
Eins der Stücke ist unausgefärbt, blaß bräunlichgelb, Mittel- und Hinterbrust,
Bauch, Beine und Fühler schwarz, die drei Endglieder der letzteren düster
gelbbraun.
9. Crioceris livida Dalm.
Anal. Ent. 1823, p. 73. • — • Ws., Arch. f. Naturg. 1901, p. 162.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910, und Koloka, Juni
191 1 (Dr. H. Schubotz).
Die Art scheint über ganz Mittelafrika verbreitet zu sein; wenigstens ist
sie bis jetzt von Sierra Leone bis zum Victoria-See und dem Kilimandj aro nach-
gewiesen. Sie ist leicht an dem ziemlich dicht und in der Regel runzelig punk-
— 157 -
tierten Thorax und den blaßgelblichen Flügeldecken zu erkennen, die mit
10 regelmäßigen Reihen von tiefen, im Grunde schwärzlichen Punkten und
2 abgekürzten Reihen besetzt sind. Die äußere von diesen ist stark und begrenzt
die vorn erweiterte und aufgetriebene Nahtkante, auf welcher die zweite, sehr
feine Reihe eingestochen ist. An den Fühlern sind die letzten vier Glieder ge-
wöhnlich schwarz, die übrigen rotbraun.
Lacordaire hat in der ]\Ion. p. 568 eine kleinere Form beschrieben, bei der
nur die vier ersten Fühlerglieder bräunlichrot und die Punktreihen 6 und 7
hinter der Mitte durch dazwischen tretende starke Punkte unregelmäßig ver-
doppelt sind. Diese Form bezeichne ich als ab. Lacordairei. Von ihr befindet
sich auch i Exemplar im Hamburger Museum aus Kamerun, Mundame.
10. Crioceris sanguinea Clark.
Cat. Phyt. 1866, App. p. 65.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910, und Koloka, Uelle-
Distrikt, Juni 191 1 (Dr. H. vSchubotz).
Es ist fraglich, ob sich die vorliegenden 3 Stücke auf die unkritische Be-
schreibung Clarks wirklich beziehen lassen. Ich halte mich, abgesehen von
der Farbe, lediglich an die Worte: ,,thorax sparsim punctatus", welche das Tier
wohl am besten charakterisieren. Das Halsschild ist etwas länger als breit,
hinter der ]\Iitte eingeschnürt, aber ohne deutliche Grenze der einschnürenden
Seitengrube, der Quereindruck vor der Basis durch eine weite und sehr flache
Mittelgrube angedeutet, die Scheibe querüber gewölbt, in der Mitte mit einem
schmalen, glatten Längsstreifen, der eine sehr feine Punktreihe trägt und seit-
wärts von zwei ähnlichen, aber unregelmäßigen und weitläufigen Punktreihen
begrenzt wird, neben denen zahlreiche, weitläufig und unregelmäßig verteilte
Pünktchen bis an die Seiten eingestochen sind. Die Punkte in den Reihen der
Plügeldecken sind fein, werden aber in der Nähe der weiten Quervertiefung hinter
der Basis stärker; Zwischenstreifen eben, nahe der Spitze eine Spur gewölbt.
Die Art ist 8 — 9 mm lang, oben glänzend, gesättigt bräunlichrot, unten etwas
dunkler, die oberen 6 oder 7 Fühlerglieder schwarz.
II. Antonaria suturella n. sp. : Elongata, nigricans, creberrime ruguloso-punc-
tata, subopaca, supra nigro-pubescens, vitta media frontis, vittis tribus, pro-
thoracis, scutello vittaque subsuturali elytrorum flavo-sericeo-pubcscentibus, sub-
tus et in femoribus dense flavo-, vel cinereo-pubescens. — Long. 9 mm. Belgisch-
Kongo, Kimuenza, September und Oktober 1910 (Dr. i\RN. Schultze).
]\Ias: femoribus tibiisque posticis dente minuto armatis.
Var. a. Elytris basin versus interdum etiam pectoreque testaceis.
Langgestreckt und nach hinten verschmälert, schwärzlich, äußerst dicht und
ziemlich fein runzelig-punktiert, fast matt, die Unterseite und Schenkel dicht und
fein gelblich- oder weißHch-grau anliegend behaart, so daß die Punktierung verdeckt
wird. Oberseite sparsamer mit kurzen, ziemlich anliegenden dunklen Härchen
- 158 -
besetzt, die wenig in die Augen fallen und die Skulptur nicht beeinträchtigen;
außerdem an einigen Stellen, ähnlich wie die Unterseite, seidenschimmernd be-
haart, nämlich auf einer nach unten verbreiterten Längsbinde der Stirn, auf drei
lyängsbinden des Thorax (die mittlere schmal, die seitlichen breit) und einer
Längsbinde jeder Flügeldecke neben der Naht. Die letztere Binde, welche aus
schräg nach außen gerichteten Härchen besteht und bei schräg einfallendem
Lichte deutlich hervortritt, ist bei dem vorliegenden cf nahe der Basis plötzlich
bis auf die Schulter erweitert, bei den 9 nicht. Die Mittelbinde des Thorax
besteht aus Härchen, die sich nach der Mittellinie hin zusammenneigen.
Kopf abwärts oder etwas nach den Vorderhüften zu geneigt, in den großen,
seitwärts vortretenden Augen breiter als der Thorax und so breit wie die Flügel-
decken in den Schultern; auf der tief dreieckigen Ausrandung der Augen und
■auf der Oberlippe gleichfalls gelblich behaart. Fühler ziemlich kurz, vom fünften
Gliede an stark erweitert, die vier ersten Glieder dünn, Glied i etwa so lang wie
die 3 folgenden zusammen, 2 und 4 klein, 3 so lang wie beide. Thorax etwas länger
als breit, hinten mit ziemlich parallelen, vor der Mitte konvergierenden Seiten,
an der Spitze deshalb wenig breiter als die Stirn. Flügeldecken in den Schultern
am breitesten, dahinter allmählich schwach verengt, am Ende einzeln abgerundet
und fein gezähnelt, innen auf einem Streifen neben der Naht zur Nahtkante
abfallend. P3"gidium lang dreieckig, schwarz, nicht dicht fein punktiert und
schwarz behaart, auf einer ziemlich verloschenen oder mäßig deutlichen Längs-
linie in der Mitte weißlich behaart.
Das cf weicht in der Größe kaum vom 9 ab, hat aber stärker erweiterte
Hinterschenkel, die einen kleinen spitzen Zahn vor der Spitze haben und etwas
mehr gebogene Hinterschienen, mit einem wenig größeren Zahne nahe der Mitte.
Bei zw^i, wohl nicht ganz ausgereiften Exemplaren sind die Flügeldecken
auf einem gemeinschaftlichen dreieckigen Räume von der Basis bis ^U der Länge
(oder w^enig weiter), sowie die Unterseite der Hinterschenkel verschossen gelb-
braun gefärbt, die Seiten der Brust mehr roströtlich.
Diese Art ist der Ant. modesta Jac, Ann. Belg. 1894, p. 185, von Gabun,
und fraterna Clav., 1. c. 1905, p. iii, von Belgisch-Kongo ähnlich, größer als
beide, von ersterer durch die nach hinten verengten und an der Spitze abgerun-
deten Flügeldecken, von letzterer durch die Punktierung, die auf den Flügel-
decken nicht dichter und feiner als auf dem Thorax ist, und das Pygidium ver-
schieden, welches keine Mittelleiste besitzt und nicht greis behaart ist. Beide
Autoren nennen die Fühler \om 4. Gliede an stark erweitert, sie meinen jedenfalls
damit das fünfte und haben das kleine vierte Glied übersehen ; denn in der ganzen
Gruppe haben die Arten nur sieben erweiterte Fühlerglieder.
12. Sphondylia barbipes n. sp. Elongata, postice attenuata, supra fusca, sub-
tiliter brevissimeque cinereo-pubescens, capite prothoraceque creberrime punc-
tulatis, opacis, elytris antice plus minusve luridis, sat dense punctatis, nitidis.
- 159 —
postice creberrime punctulatis, subopacis, pectore abdomineque nigris, meso-
pleuris fasciaque postica metasterni densissime albido-pubescentibus, pedibus
rufescentibus, plus minusve infuscatis, tibiis posticis apicem versus curvatis tarsis-
que posticis longe fusco-ciliatis. - — Long. 20 mm. Belgisch- Kongo, Kimuenza,
Oktober 1910 (Dr. Arn. Schultze).
Die bis jetzt bekannte größte Art der Gattung, schlanker, namentlich vorn
schmaler gebaut als die heller gefärbte Sph. Thoreyi Bai}'. Kopf groß, mit
breiter Stirn und wenig verengtem Halse, fein und äußerst dicht runzelig-punk-
tuliert und sehr kurz, fast reifartig grau behaart (der Hals stärker und dichter),
matt, schwärzlich, der Vorderrand der Stirn, das Kopfschild, die Oberhppe, Taster
und erstes Fühlerglied nebst dem Halse bräunlichrot. Thorax etwas länger als
in der Mitte breit, so breit wie der Kopf oder die Basis der Flügeldecken, kissen-
artig gewölbt, beiderseits verengt, dicht vor der Basis mit einer feinen Quer-
furche, die an den Seiten vertieft und nach vorn gebogen ist, so daß der hintere
Teil des Seitenrandes abgeschnürt erscheint. Die Scheibe ist wie der Kopf punk-
tuliert und behaart, schwärzlich, nur die nach unten gebogenen Seiten bräunHch-
rot. Flügeldecken in der gradlinigen Basis am breitesten, nach hinten verengt,
zuletzt schmal einzeln abgerundet, der Rücken flach, mit etwas vertieftem Naht-
streifen, vorn gelblich gefärbt, sparsam behaart, w^eitläufiger und stärker punk-
tuliert als der Vorderkörper, mäßig glänzend. Die Farbe wird an den Seiten und
von der Mitte ab allmählich schwärzlich, matt, und die Punktierung und Be-
haarung hinter der ]\Iitte dichter und feiner; ein Nahtstreifen von 1/3 der Länge
ab, hinter der Mitte makelförmig erweitert, aus etwas längeren, dichten, gelblich-
weißen Härchen gebildet, hebt sich nicht besonders scharf heraus. Unterseite
schwarz, zart greis behaart, Seiten der Vorderbrust rotbraun, ein Ouerstreifen
der Mittelbrust, von der Schenkelbasis bis in die Schulterecke, und ein ähnlicher,
außen verbreiterter Streifen am Ende der Hinterbrust dicht gelblichweiß behaart
und scharf ausgeprägt. Beine kräftig, dunkel rostrot, alle Tarsen schwarz, eine
]\fakel an der Außenseite der Schenkel und die Schienen nach der Spitze hin
schwärzlich.
Bei dem vorliegenden cf sind die Vorderbeine etw^as länger als die Mittel-
beine und haben an den Seiten dunkel bew^imperte Tarsen mit schwarzer Filz-
sohle, während die Sohle der Mitteltarsen weißlich ist; die Hinterschienen sind
verlängert, nebst den Tarsen dicht und lang schwärzlich bewimpert, in der unteren
Hälfte stark gebogen.
13. Colobaspis rustica Ws. (Macrolopha).
Arch. Xaturg. 1902, p. 120. — Jac, Gen. Ins. Fase. 33, 1905, t. 2, f. 6.
Von Kamerun beschrieben. Belgisch- Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Juni 191 1
(Dr. H. ScHUBOTz).
14. Colobaspis aeneipennis n. sp. : Subcylindrica, fulva, eh'tris coeruleo-aeneis,
capite sat crebre-prothoraceque minus crebre punctatis et parce brevissimeque
— i6o , —
nigro-pilosis, hoc antrorsum valde angustato, elytris crebre sat fortiter punctatis,
brevissimeque nigro-pilosis, apicem versus pilis nonnullis griseis intermixtis. —
Long. 7 mm. Belgisch-Kongo, Kimuenza, November 1910 (Dr. Arn. Schultze).
In der Größe und Färbung an Poecilomorpha calaharica Westw. erinnernd.
Annähernd zyhndrisch, oberseits wenig glänzend, rötlichgelb, Flügeldecken
dunkel metallisch bläulichgrün, die großen, seitlich vortretenden Augen schwarz.
Fühler bis an die Schultern reichend, Glied 3 schlank, wenig länger als das erste
Glied, 2 und 4 klein, 5 erweitert, so lang wie an der Spitze breit, die folgenden
stark quer. Stirn ziemlich dicht punktiert, in jedem Punkte ein aufgerichtetes,
sehr kurzes dunkles Härchen. Thorax etwas breiter als lang, ähnlich, nur weit-
läufiger, wie der Kopf punktiert und behaart, vor der Basalkante mit einer Quer-
furche. Vor dieser tritt der Thorax leicht winkelig heraus und ist hier am brei-
testen, nach vorn gradlinig und stark verengt, am Vorderrande leicht quer ein-
gedrückt und wenig breiter als die Stirn. Schildchen dreieckig, dicht punktiert.
Flügeldecken in den Schultern kaum breiter als der Thorax oder Kopf, nach
hinten unbedeutend verschmälert, am Ende einzeln abgerundet, oben leicht ab-
geflacht, dicht und kräftig punktiert; in jedem Punkte steht ein aufrechtes
kurzes, dunkles Härchen, dazwischen sind hinter der Mitte noch einige ähnliche
weißliche Härchen zu bemerken. Hinterschenkel dick, Hinterschienen gebogen,
innen lang bräunlich bewimpert.
15. Diapromorpha argentata F.
Syst. El. II, 1801, p. 31. — I/AC, Mon., p. 229.
Belgisch-Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Juni 1911 (Dr. H. Schubotz). Die
Art bewohnt die Küstenländer von Guinea.
16. Diapromorpha triafasciata Ol.
Ent. VI, 1808, p. 843, t. I, f. I. — I.AC., Mon., p. 228.
Französisch-Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, November 1910 (Dr. H.
Schubotz).
Außerdem wurde die var. scabrosa \Vs., Ann. Belg. 1911, p. 166, in Belgisch-
Kongo, Kimuenza, Oktober 1910 (Dr. Arn. Schultze) in mehreren vStücken
gefangen, welche in der Färbung und vSkulptur durchaus mit den zuerst be-
schriebenen aus Angola übereinstimmen.
17. Anisognatha Incompta n. sp.: Subcylindrica, subtus fusco-picea, tenuiter
cinereo-pubescens, supra nigra, antennis rufescentibus, capite, prothorace scu-
telloque sublaevibus, nitidis, elytris crebre subtiliterque ruguloso-punctatis, niti-
dulis. — lyong. 9 — IG mm. Französisch-Kongo, Fort Possei — Fort Crampel,
November 1910 (Dr. H. Schubotz).
Größer als eine der bekannten Arten und ohne helle Zeichnung. Unten"
pechbraun, sehr fein greis behaart, die Beine rötlichbraun, Fühler mehr gelblich-
braun; Kopf, Thorax und Schildchen fast glatt, rein schwarz, glänzend, die
Flügeldecken sehr dicht und fein punktiert und quer gerunzelt, weniger glänzend
— i6i —
und weniger tief schwarz, auf den nicht an den Körper anschheßenden Stehen
rotbraun durchschimmernd. Kopf normal gebaut, beim cf größer als beim 9;
Stirn jederseits mit einem weiten Längseindrucke, wodurch die Mitte gewölbt
erscheint, einzeln und verloschen runzelig-punktiert, oben durch einen Quer-
eindruck vom gewölbten und glatten Scheitel geschieden. Mandibeln des 9
klein, die des o* vorgestreckt, die linke etwas länger und stärker als die rechte
zugespitzt. Thorax fast doppelt so breit wie lang, an den Seiten hinten ziemlich
parallel, vorn leicht zusammengedrückt-verengt, querüber gewölbt, mit einigen
undeutlichen Eindrücken, fast glatt, nur im mittleren Teile vor der Basis und
in den Eindrücken mit einigen feinen Punkten. Flügeldecken so breit wie der
Thorax, hinter den Schultern leicht eingeschnürt, am Ende breit gemeinschaft-
lich abgerundet. Vorderbeine des o"^ mäßig verlängert.
i8. Cyanids zonalis Clav.
Ann. Belg. 1909, p. 385 (sub Gynandrophthalma).
Belgisch- Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, November 1910 (Dr. H. Schubotz).
Ein Exemplar von 4,5 mm Länge, mit einfarbig schwarzem Thorax, die zweite
schwarze Querbinde der Flügeldecken innen breit mit der ersten verbunden und
außen nicht saumförmig nach vorn und hinten verlängert, dürfte sich vielleicht
bei zureichendem Materiale als besondere Art herausstellen.
19. Cryptocephalus oblongosignatus Ws.
D. Z. 1891, p. 369; 1904, p. 16.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, September 1910 (Dr. Arn. Schultze). Bei
einem Exemplare sind die ^Vlakeln 3 und 4 jeder Flügeldecke ziemlich erloschen.
20. Cryptocephalus obesus Suffr. ab. congoanus.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, September und Oktober 1910
(Dr. H. Schubotz).
Der typische ohcsiis Suffr. von Guinea hat ein einfarbig rotgelbes Halsschild
und ähnlich gefärbte Beine, mit angedunkelten Tarsen. Eine Form desselben
vonSerabu in Sierra Leone (Ertl) ist auf dem Thorax mit 2 schwarzen, gerundeten
Flecken gezeichnet, die unter sich etwas weiter entfernt sind als jeder einzelne
vom Seitenrande = ab. bipuncticollis.
Ganz ähnlich ist die Form congoanus, aber bei ihr sind die vier Hinter-
schenkel mit Ausnahme der Spitze schwarz; die 3 schwarzen Makeln jeder Decke
sind frei oder zu zwei Querbinden vereint (Suffrians Var. ß) : eine an der Basis,
hinten ausgerandet, weder die Naht noch den Seitenrand berührend, die andre
hinter der Mitte, gemeinschaftlich, von gleicher Breite, außen bis in die 8. oder
9. Punktreihe ausgedehnt. Der Thorax dieser Art ist in der Mitte bedeutend
feiner als an den Seiten punktiert, Hinterbrust und Bauch sind einfarbig schwarz.
21. Cryptocephalus smaragdulus Suffr.
Mon. XI, 1857, p. 196, var. guineensis Ws., D. Z. 1904, p. 16.
Kamerun, Duala (C. Manger), ein cf mit einfarbig rötlichgelben Beinen,
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. I. II
— l62 —
22. Cryptocephalus rhombifer Suffr.
Mon. XI, 1857, p. 164.
Französisch- Kongo, Bangui am Ubangi, November 1910 (Dr. H. Schubotz).
23. Melixanthus (Anteriscus) beniensis Ws.
Deutsche Zentralafr.-Exp. IV, 1912, p. 134.
23. Belgisch- Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Juni 1911 (Dr. H. Schubotz).
24. Colasposoma Pradieri Lef.
Ann. Fr. 1877, p. 310.
Süd-Kamerun, Akom-Essing, Juni 1911 (Dr. Arn. Schultze).
25. Colasposoma Fairmairei Lef.
Ann. Fr. 1877, p. 311.
Kamerun, südHch von Jaunde (Schubert); Buea (C. Bigge); Bibundi
(J. Weiler); Esosung, Bakossi-Gebiet (C. RAThke).
26. Colasposoma camerunensis Jac.
Arkif f. Zool. I, 1903, p. 229, t. 10, f. 5.
Kamerun, Dibonga-Farm bei Edea (R. Rohde).
27. Colasposoma senegalensis Lap.
SiXBERM. Rev. I, 1833, p. 22.
Kongo-Gebiet, Fort de Possei — Yakoma, April 1911 (Dr. H. Schubotz).
Ein kleines, bläulichschwarzes Stück, welches wohl noch zu dieser Art gehören
dürfte.
28. Lefevrea Schubotzi n. sp. : Fulva, nitida, elytris flavis, striato-punctatis,
nigro-bifasciatis. — Long. 3,5 mm. Französisch-Kongo, Fort Crampel, Januar
1911 (Dr. H. Schubotz).
Die Gattung Lefevrea scheint sehr umfangreich zu werden. Von den bis
jetzt beschriebenen Arten gehören 14 der ostafrikanischen Fauna an und nur
eine {minuta Jac.) der westafrikanischen. Die vorliegende unterscheidet sich von
allen andern durch den hell gefärbten Körper mit schwarzen Querbinden auf
den Flügeldecken und erinnert beim flüchtigen Blicke an eine der ostafrikanischen
Monolepta- Äxten.
Unterseite rötlichgelb, Spitze der Mandibeln schwärzlich, Oberseite glänzend,
Kopf und Thorax blaß ziegelrot, Flügeldecken gelb, mit 2 schwarzen Querbinden.
Von diesen ist die erste, an der Basis, gemeinschaftlich und bis an den Seiten-
rand ausgedehnt, die zweite, unmittelbar hinter der Mitte, läßt die Naht und den
Seitenrand frei. Stirn mäßig dicht, fein punktiert, die Scheitel fast glatt. Thorax
doppelt so breit wie lang, nach vorn gerundet-verengt, in der Mitte der vScheibe
fein und ziemlich dicht, nach den Seiten hin etwas stärker und dichter punktiert.
vSchildchen glatt. Flügeldecken an der Basis so breit wie das Halsschild, bis zur
Mitte leicht gerundet-erweitert, dann ähnlich verengt und an der Spitze schmal
abgerundet, oben gewölbt, mit kleiner Schulterbeule und 13^/2 Punktreihen.
Die Fühler sind etwa halb so lang wie der Körper, Glied 2 kurz, 3 länger, 4 und 5
jedes so lang wie 2, die folgenden länger und deutlich breiter.
- i63 -
29. Obelistes acutangulus Ws.
D. Z. 1895, p. 328. Von Ashante beschrieben.
Belgisch- Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
30. Scelodonta congoana n. sp. : Obscure viridi-aenea, subaurichalceo-induta,
parce et vix sibiliter pubescens, parum nitida, antennis apice nigricantibus,
elytris fortiter punctato-striatis, interstitiis punctatis latera et apiceni versus
convexis, femoribus dente minuto armatis. — Long. 5,5 mm. Belgisch-Kongo,
Duma, Übangi-Distrikt, September 1910 (Dr. H. Schubotz).
Eine ähnliche Farbe und Größe haben natalensis Bah' und kihonotensis Ws. ;
von ersterer ist die vorliegende Art durch breiteren Körperbau und gezähnte
Schenkel, von letzterer durch die feiner punktierten und nicht quer gerunzelten
Flügeldecken zu unterscheiden.
Dunkel metallisch-grün, mit leichtem Messingschimmer, aber nicht lebhaft
gefärbt, weil die Oberseite unter gewissem Lichte einen bräunlich-kupferigen
Anflug erhält, wenig glänzend, die 5 Endglieder der Fühler bläulich oder grünlich-
schwarz. Kopf dicht runzelig punktiert, mit einer seichten, nach unten etwas
verbreiterten Mittelrinne, das Kopfschild bogenförmig ausgeschnitten. Thorax
fast doppelt so breit wie lang, vorn zusammengedrückt- verengt, die gerundeten
Seiten tief herabgezogen ; die Scheibe dicht punktiert und quer gerunzelt. Schild-
chen mäßig dicht punktiert. Flügeldecken mit "winklig heraustretenden Schultern,
dahinter wenig breiter als der Thorax, hinter der Mitte allmählich verengt und
am Ende schmal abgerundet, auf dem Rücken stark punktiert-gestreift, die
Zwischenstreifen dicht punktiert, in der äußeren und hinteren Hälfte gewölbt,
der 3. und 7. Streifen breiter und höher als die übrigen. Auf der L^nterseite ist
die Hinterbrust dicht und stark punktiert und hat etwas länger und dichter
behaarte Episternen. Die Schenkel besitzen einen kleinen Zahn.
31. Epistamena n. gen.
Corpus oblongo-ovatum, sat convexum, supra subdeplanatum. Prothorax
subcylindricus, lateribus immarginatus. Elytra subseriatim setulosa, antice crebre
irregulariter punctata, granulosa, pone medium punctato-striata. Pedes sat
elongati, femoribus anterioribus bidentatis, tibiis apice in spinam longam dilatatis.
Episternum prothoracis margine antico concavo, unguiculi bifidi.
Diese Gattung gehört nach dem konkaven Vorderrande der Vorderbrust-
episternen, ungezähnelten Halsschildseiten, den fehlenden Augenrinnen der Stirn
und den schlanken Beinen, mit einfachen Schienen und gespaltenen Klauen zu
den Leprotinen und würde hier am besten neben Psendonialcgia Jac. einzureihen
sein; sie ist durch die Bewehrung der Beine ausgezeichnet. Die Schenkel sind
lang, nur mäßig verdickt, und die vier vorderen haben zwischen dem normal
gelegenen kräftigen und dornförmigen Zahne und der Spitze noch ein zweites
Zähnchen; an den Schienen ist das Ende des Rückens plötzlich erweitert und
in einen langen, dornförmigen Zahn ausgezogen, über dem an den Vorderschienen
— 164 —
noch ein anderer kürzerer und breiterer Zahn steht. Außerdem ist noch die
Innenseite der 4 vorderen Schienen in etwa -/g Länge leicht stumpfwinklig er-
weitert. Der innere Dorn der Klauen ist kürzer als der äußere. Die Flügeldecken
sind mit unregelmäßig gereihten Börstchen besetzt, vor der Mitte abgeflacht,
dicht runzelig punktiert und mäßig dicht gekörnt, hinter der Mitte punktiert-
gestreift und die Zwischenstreifen gewölbt.
Epistamena lenta n. sp. : Viridi-aenea, minus nitida, fronte plus minusve
pedibusque cupreis, mandibulis clavaque antennarum nigris; prothorace cre-
berrime ruguloso - punctato, limbo lato laterali coeruleo - nigro ornato, eh'tris
pone medium nigro-chalybaeis, nitidis. — Long. 5 mm. Kamerun, Esosung,
Bakossi-Gebiet (C. Räthke).
Kopf bis zu den Augen in das Halsschild eingesenkt, dicht runzelig punktiert,
metalhsch kupferrot, ein Fleck in der Mitte z\^•ischen den Fühlerwurzeln und
der Scheitel grün, wenig glänzend. Mandibeln schwarz, Taster pechbraun. Kopf-
schild nicht von der Stirn geschieden. Fühler bis zur Basis des Thorax reichend,
bräunlichrot, die beiden ersten Glieder oberseits kupferig, die 5 verdickten End-
glieder schwarz. Thorax fast so lang wie breit, annähernd Z3dindrisch, an den
Seiten leicht gerundet, nach vorn und hinten etwas verengt, äußerst dicht runzelig
punktiert, ohne Spur einer Seitenrandleiste; auf einem Streifen in der Mitte
metallisch -grün, wenig glänzend, auf einem breiten Seitenstreifen bläulich-
schwarz, matt; ähnlich wie die Stirn mit äußerst kurzen, aufstehenden Borsten-
härchen besetzt, die auf den grünen Stellen gelblichweiß, auf den blauen dunkel
gefärbt sind. Schildchen fünfeckig, mit einigen starken Punkten, an den Rändern
glatt. Flügeldecken in den Schultern bedeutend breiter als der Thorax, vom
ersten Drittel ab nach hinten schwach gerundet-verengt, am Ende schmal ab-
gerundet, in der vorderen Hälfte metallisch -grün und wenig glänzend, hinter
der Mitte schwärzlich-stahlblau, glänzend, der abgesetzte vSeitenrand metallisch
grün. Die aufgerichteten Börstchen der Scheibe sind vorn gelblich, hinten rein
w^eiß. Unterseits ist die Hinterbrust metallisch-grün, in der Mitte glänzend, an
den Seiten ziemlich dicht anliegend weißlich behaart, der Bauch viel dunkler
grün, sparsam und zart behaart, glänzend. Vorder- und Mittelbrust nebst den
Beinen metallisch-kupferrot, die Spitze der Schenkel und die Oberseite der Tarsen
stahlblau.
Die Art erinnert in der Form und Bekleidung des Körpers an eine Pseudo-
colapsis, und es ist~ möglich, daß Ps. eximia Baly, Trans. Lond. 1877, p. 44,
damit verwandt ist, obwohl Bai,y nur den langen Dorn der Hinterschienen
hervorhebt.
32. Mashonania opaca n. sp. : Subelongata, convexa, nigra, dense subtilissime-
que griseo-pubescens, opaca, antennis articulis quatuor primis testaceis, fronte
prothoraceque creberrime et subtüissime varioloso-punctatis, elytris crebre punc-
- i65 -
tulatis et obsolete seriatim punctatis, femoribus dentatis. — Long. 5 mm. Bel-
gisch-Kongo, Angu, Uelle-Distrikt, Juni 191 1 (Dr. H. Schubotz).
Das Tier erinnert beim ersten Anblicke an Gastrida abdominalis Chap., ist
aber mit der nur halb so großen Mash. nigrita Jac, Trans. Lond. 1901, p. 248,
am nächsten verwandt.
Mäßig gestreckt, schwarz, dicht, aber sehr kurz und fein anliegend, weißlich
seidenschimmernd behaart, die Taster (ausgenommen das dunkle Endglied der
Lippentaster), die vier ersten Fühlerglieder und die Tarsen rötlichbraun. Kopf
und Halsschild äußerst dicht mit sehr kleinen, unter stärkerer Vergrößerung
blatternarbigen Punkten versehen; Halsschild um die Hälfte breiter als lang,
schwach gewölbt, an den vSeiten gleichmäßig, jedoch nicht stark gerundet, mit
kleinen, zahnförmig heraustretenden Vorderecken, auf denen, unterhalb der
Spitze, die Tastborste eingefügt ist. Flügeldecken mäßig breiter als der Thorax,
hinter den Schultern schwach eingeschnürt, am Ende gemeinschaftlich schmal
abgerundet, auf der Scheibe dicht und fein punktiert, außerdem mit etwas grö-
ßeren, in paarigen Reihen stehenden Punkten besetzt, die aber nur im ersten
Drittel und in der äußeren Hälfte gut zu bemerken sind. An den Fühlern ist
Glied 2 klein, kugelig, 3 mindestens doppelt so lang und nebst dem vierten dünn,
die folgenden sind etwas dicker. Schenkel mäßig stark, mit einem kleinen Zahne;
Schienen einfach, Klauen gespalten, der innere Dorn halb so lang wie der äußere.
Es wurde nur ein nicht gut gehaltenes Stück gefangen.
33. Pseudocolapsis tuberculata Jac.
Stett. Zeit. 1903, p. 297.
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebiet (C. Räthke).
34. Nerissus ornatus Jac.
Novität. If 1894, p. 520.
Belgisch- Kongo, Yakoma, Uelle-Distrikt, Mai 191 1 (Dr. H. Schubotz).
Ein Exemplar, welches nicht ganz mit der Beschreibung übereinstimmt. Die
Beine sind einfarbig schwarz, die Schenkelbasis also nicht rotgelb, Kopf dicht
runzelig punktiert, matt, in jedem Punkte ein äußerst kurzes weißes Härchen.
Auf dem Scheitel bilden die Runzeln ziemlich lange Schrägreihen. Thorax sehr
dicht und etwas stärker als der Kopf punktiert, Punkte rund, in jedem ebenfalls
ein weißes Härchen. Flügeldecken stärker als der Thorax und sehr dicht runzelig
punktiert, die kupferrote gemeinschaftliche Längsbinde ist nach hinten allmählich
verengt und endet schon in der Nähe der Mitte.
35. Thysbina femoralis Lef.
Ann. Fr. 1877, p. 314 (sub Colasposoma).
Kamerun, südlich von Jaunde (Schubert) und Dibongo-Farm bei Edea
(R. RoHDE). 4 Exemplare, die darin übereinstimmen, daß nicht nur die ersten
drei Fühlerglieder gelblichrot sind, sondern auch die folgenden drei, jedoch etwas
dunkler, Glied 6 oft pechbraun, die 5 erweiterten Endglieder schwarz, ähnlich
— i66 —
auch alle Tarsen. Die Oberseite ist verhältnismäßig fein punktiert. Hierher
möchte ich auch noch 2 Exemplare von Koloka, Uelle-Distrikt, Juni 191 1
(Dr. H. ScHUBOTz) rechnen, obgleich sie 7 mm lang sind und eine schwarze Ober-
lippe besitzen.
36. Thysbina pleuralis n. sp. : Breviter-ovalis, convexa, viridi-aenea, nitida,
labro, antennis (articulis 5 ultimis fuscis exceptis), meso- et metapleuris pe-
dibusque fulvis, genubus aeneis, tarsis fuscis, capite prothoraceque sat dense
punctulatis, elytris crebre latera versus paullo fortius punctatis, carinula sub-
laterali instructis. — Long. 4,5 — 5,3 mm. Belgisch-Kongo, Kimuenza, Oktober
1910 (Dr. Arn. Schultze).
Kürzer und breiter gebaut als die in der Färbung ähnlichen Arten und von
diesen außerdem durch die roten Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust ab-
weichend. Die Oberseite ist glänzend metallisch-grün, auf Kopf und Thorax mit
bläulicher, auf den Flügeldecken mit messingfarbiger Beimischung. Stirn mäßig
dicht, fein punktiert, am Ende des Kopfschildes eine schwache Quervertiefung.
Thorax mehr als doppelt so breit wie lang, hinter der Mitte am breitesten, von
hier nach der Basis wenig, nach vorn stark gerundet-verengt und zusammen-
gedrückt; ähnlich wie die Stirn, aber gewöhnlich eine Spur stärker punktiert.
Flügeldecken in den Schultern etwas breiter als der Thorax, dahinter leicht ein-
geschnürt, am Ende ziemlich breit abgerundet, oben dicht punktiert. Die Punkte
nehmen nach außen an Stärke zu und bilden hier leichte Runzeln, außerdem
liegt etwas über dem Seitenrande eine glatte Längsleiste, die vorn nicht ganz
bis zum Schulterhöcker reicht und beim o'' niedriger und feiner als beim Q ist.
Die Beine sind hellrötlich -gelbbraun, die Schenkel mit einem äußerst kleinen
Zahn versehen und an der Spitze nebst der vSchienenbasis metallisch -grün,
Tarsen schwärzlich.
37. Euryope simplex n. sp.: Subtus fulva, supra rufa, nitida, punctulata,
palpis apice infuscatis, mandibulis apice, antennis (basi excepta) pedibusque
nigris. — Long. 12 mm. Belgisch-Kongo, Kimuenza, vSeptember 1910 (Dr. x\rn.
Schultze).
Die am hellsten gefärbte Art, in meiner Tabelle, Stett. Z. 1908, p. 202,
zwischen der zweiten und dritten Gruppe unterzubringen. Die Unterseite ist
gelblichrot, wenig glänzend, nur die Beine schwarz, Oberseite gesättigt rot, stark
glänzend, die Mandibelspitze und die Fühler schwarz, an letzteren die beiden
ersten Glieder nebst der Basis und Spitze des dritten Gliedes rot. Stirn äußerst
dicht und fein punktuliert, sowie weitläufiger mit stärkeren Pünktchen besetzt,
die nach den Seiten und dem Vorderrande des C^'peus größer werden. Thorax
in den Vorderecken am breitesten, nach hinten fast gleichmäßig verengt, etwa
dreimal so breit wir lang, ähnlich dem Kopfe punktiert, die stärkeren Pünktchen
in der Mitte der Scheibe nicht dicht gestellt, nach dem Seitenrande hin allmählich
stärker werdend. In der Nähe der Mitte befindet sich, etwas über dem Seiten-
- i67 -
rande jederseits, ein grübchenartiger schwacher Schrägeindruck. Schildchen ähn-
lich der Oberseite gefärbt und mit einzelnen Pünktchen besetzt, Flügeldecken
in den Schultern unbedeutend breiter als Kopf und Thorax und ähnlich wie diese
punktuliert, mit einem tiefen Quereindrucke hinter der Basalbeule. Unterseits
sind Brust und Bauch fein behaart und ziemlich dicht und fein punktiert.
^8. Menius Lacordairei Chap.
Gen. Col. X, 1874, p. 333 Anm.
Kamerun, Dibongo-Farm bei Edea (R. Rohde).
39. Syagrus calcaratus F.
Syst. Ent. 1775, p. 109 {Cryptocephalus).
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebiet (C. Raethke).
40. Syragrus Alluaudi Lef.
Aun. Fr. 1889, p. 302.
2 Exemplare aus Süd-Nigeria, Benin-Fluß (C. ÄIanger) könnten noch zu
dieser Art gehören. Sie sind 4,2 — 4,5 mm lang, glänzend und hell rötlichgelb,
die Beine heller und die Flügeldecken hinter der Mitte weißlichgelb, die 6 End-
glieder der Fühler schwach angedunkelt. Stirn und Kopfschild wenig dicht, fein
])unktiert, erstere mit einer schwachen oder kaum angedeuteten Grube über dem
üuereindrucke, der das Kopfschild oben begrenzt. Thorax glatt, fast doppelt
so breit wie lang, vor der Basis am breitesten, von hier nach hinten wenig verengt,
nach vorn stark gerundet-verschmälert und zusammengedrückt. Flügeldecken
an der Basis schräg heraustretend und in den Schultern bedeutend breiter als
der Thorax, mit deutlicher Basalbeule, die vom Schulterhöcker durch die vertiefte
fünfte (ganze) Punktreihe getrennt ist, mäßig stark gereiht-punktiert, die Reihen
auf dem hinteren hellen Teile fa.st erloschen. Alle Schenkel sind spitz gezähnt,
aber der Zahn an den 4 \"orderschenkeln ist klein, an den Hinterschenkeln doppelt
so groß.
Da sich diese Form durch die ])unktierte Stirn, nach der Spitze angedunkelte
Fühler und hinter der Mitte heller gefärbte Flügeldecken von Alluaudi zu unter-
scheiden scheint, mache auf sie unter dem Namen Var. posticinus aufmerksam.
41. Rhembastus bicolor Lef.
Cat. Euiuolp. 1885, p. 139.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, September 1910 (Dr. H. Schubotz).
An Eumolpinen wurden außerdem noch in je einem Stücke 3 Rhcmbastus-
Arten (in Französisch- und Belgisch-Kongo und in Kamerun), sowie am Benin-
Flusse eine gelbe Rhyparida gefunden, die sich erst bei genügendem Material
unterbringen lassen.
42. Corynodes limbatus Baly, ab. rufocastaneus Ws.
Ann. Belg. 1907 p. 133.
Belgisch-Kongo, Libenge, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
— i68 —
Basalmakeln zu einer hinten ausgerandeten Ouerbinde vereint sind, mehrfach
vorhanden ist.
Stirn mit einer ]\Iittelgrube, in die die Spitze des quer-dreieckigen Kopf-
schildes abfällt; an der Grenze von beiden liegt jederseits ein oft deutlich um-
grenzter, schwacher Höcker. Thorax klein, doppelt so breit wie lang, an den
Seiten wenig gerundet und nach vorn mehr als nach hinten konvergierend,
mäßig querüber gewölbt, in der Mitte weitläufig, sehr fein und verloschen, nach
den Seiten dichter und stärker punktiert, nach dem Rande außerdem mit einigen
kräftigen Punkten besetzt. Flügeldecken vorn gerundet heraustretend und in
den Schultern viel breiter als der Thorax, dann bis zur ^Nlitte unbedeutend er-
weitert, dahinter ähnlich verengt, die Seiten daher ziemlich parallel; am Ende
breit gemeinschaftlich abgerundet, auf der Scheibe dicht punktiert, mit hoher
Schulterbeule. Neben der Naht sind die Punkte in 2 unregelmäßig verdoppelte
Reihen geordnet, auch der leistenförmig verdickte und mit einer verdoppelten
Punktreihe besetzte Seitenstreifen ist innen von einer vertieften, starken Punkt-
reihe begrenzt.
47. Phaedonia circumcincta Sahlb.
Peric. ent., in Thox, Ent. Arch. II, 1829, p 30 {Sahlbergi Vogel, Nunqu. ot. I, 1871, p. 132).
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 und Yakoma, Uelle-
Distrikt, Mai 1911; Französisch-Kongo, Banzyville am Ubangi, September 1911
(Dr. H. ScHUBOTz).
VoGEiv hat 1. c. die vorliegende Art als Sahlbergi Klug, Erman, Reise-Atl.
1835- P- 49> betrachtet, bei der die Unterseite und Beine, Kopf, Halsschild und
ein breiter Seitensaum der blauschwarzen Flügeldecken rot angegeben sind.
Diese Art ist mir unbekannt.
48. Chrysomela coarctata Ws.
Arch. Naturg. 1912, p. 83.
Kamerun, Buea (C. Bigge) und Esosung, Bakossi-Gebiet (C. Raethke).
49. Chrysomela confluens Gerst.
Monatsber. Berl. Akad. 1855, p. 637. — Ws., Arch. Xaturg. 1904. p. 45.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
Die Art, die von Abessinien bis Natal verbreitet ist und bisher für rein ost-
afrikanisch gehalten wurde, dringt in Zentral- Afrika auch in die westafrikanische
Fauna ein. Die Stücke vom Kongo-Gebiet haben auf dem Thorax nur 2 schwarze
Punkte (unter sich fast doppelt so weit entfernt als jeder einzelne vom Seiten-
rande) und dunkelblaue Flügeldecken, mit einem fast gleichbreiten rotgelben
Seitensaume, welcher hinten bis an die neunte Punktreihe, auf einer kurzen
Strecke dicht hinter der Schulter jedoch nur bis in die zehnte reicht. Die Punkte
der Flügeldecken sind verhältnismäßig fein und regelmäßig gereiht.
50. Pseudomela Murrayi Baly.
Trans. I^ond. 1857, p. 88; 1. c. 1864, p. 225. — Ws., D. Z. 1902, p. loi.
Kamerun, Dibongo-Farm bei Edea (R. Rohde).
— 169 —
43- Corynodes azureus Sahlb. var. longicollis Jac.
Novität. I, 1894, p. 521.
Belgisch- Kongo, Kimuenza, September 1910 (Dr. Arn. Schultze); Koloka,
Juni 1911 (Dr. vSchubotz).
Die ab. Reinecki Kuntz.
Arch. Naturg. 1913, 7, p. 114.
Süd- Kamerun, Molundu, November-Dezember 1910; Dalugene, April 1911
(Dr. Arn. Schultze).
44. Corynodes compressicornis F.
Syst. El. I, 1801, p. 419.
Togo.
Die Var. coerulescens Fairm.
Ann. Fr. 1885, Bull. p. 82.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910, sowie Angu und
Yakoma, Uelle-Distrikt, ]\Iai — Juni 1911; Französisch-Kongo, Fort Crampel,
Dezember 1910 und Banzyville am Ubangi, September 191 1 (Dr. H. Schubotz).
45. Melasoma livida Stal.
Öfvers. Vet. Ak. Förh. 1858, p. 252.
Kamerun, Bibundi.
46. Melasoma obscuripes n. sp.: Ovalis, convexa, rufo-ferruginea, nitida, an-
tennis articulis sex ultimis pedibusque fuscis vel piceis, prothorace medio sub-
laevi, latera versus crebre subtiliter punctato, elytris dense punctatis (punctis
juxta suturam subbiseriatis), maculis duabus baseos, fascia media maculaque
ante apicem nigris, tarsorum articulo ultimo edentato. — Long. 6 — 7 mm.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, September und Oktober 1910 (Dr. H.
Schubotz).
Var. a. ]\Iaculis anticis elytrorum confluentibus.
Var. b. ]\Iacula prima elytrorum deficiente.
Var. c. Immatura, elytris rufo-ferrugineis, pedibus partim infuscatis.
Vielleicht nur eine Lokalform von Mel. fasciata Ws., Deutsche Zentralafr.-
Exp. IV, 1912, p. 139, aber durchschnittlich größer, die Flügeldecken schwächer
punktiert und ohne den gemeinschaftlichen Spitzenfleck, die Beine dunkel gefärbt.
Hell- bräunlichrot, glänzend, die 6 verdickten Endglieder der Fühler und die
Beine schwärzlich oder pechbraun, der Rücken der 4 vorderen Schienen öfter
rötlich, auf den Flügeldecken 2 Makeln dicht hinter dem Basalrande, eine in
der Mitte etwas verengte Querbinde nahe der Mitte, den Außenrand, aber nicht
die Naht berührend, sowie eine runde Makel vor der Spitze jeder Decke schw-arz.
An Übergängen zu der hellen Form, Var. c, bei der die Flügeldecken einfarbig
gelblichrot und an den Beinen nur die Schenkelspitze, der innere Teil der Schienen
und die Tarsen angedunkelt sind, ist bloß ein Stück mit fehlender Makel i ge-
funden w^orden (Var. b), während die dunkelste Form (Var. a), in der die beiden
— 170 —
51. Pseudomela nigripennis Jac.
Proc. Zool. Soc. Lond. 1900, p. 241.
Französisch- Kongo, Banzyville am Ubangi, September 191 1; Belgisch-
Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910, und Yakoma, Uelle-Distrikt,
Mai 191 1 (Dr. H. Schubotz).
52. Lygaria discoidalis Jac.
Novität. I, 1894, p. 522.
Kamerun, südlich von Jaunde (Schubert).
53. Oides Conradti Ws.
Arch. Naturg. 1902, p. 138.
Kamerun, Dibongo-Farm bei Edea (R. Rohde) und südhch von Jaunde
(Schubert).
54. Oides typographica Rits. ab. laetifica Ws.
Arch. Naturg. 1902, p. 138.
Kamerun, südhch von Jaunde (Schubert); Belgisch-Kongo, Koloka (Juni)
und Duma, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz). Hierher dürfte auch ein Exemplar
mit einfarbig schwarzen Flügeldecken aus Süd-Kamerun, ]\Iolundu (November
und Dezember 1910) und ein anderes mit einfarbig rotbraunen Flügeldecken
von Fernando Poo, San Carlos, Oktober 191 1 (Dr. Arn. Schultze) gehören.
Auf ersteres bezieht sich wahrscheinlich die Beschreibung von a. laeviscutnm
Fairm., Ann. Belg. 1894, p. 678, bei dem das schwarze Schildchen zarter gewirkt
und fast ohne Punkte ist.
55. Oides cameruna n. sp. : Ovalis, convexa, nigra, capite antice flavo, pro-
thorace, scutello elytrisque flavo-albidis, sat nitidis, prothorace punctulato, nigro-
maculato, elytris crebre punctatis, apice leniter emarginatis, angulo suturali
acuto, callo humerali elongato. — Long. 13 mm. Kamerun, Buea (C. Bigge).
Der vorigen ähnlich, an den Fühlern jedoch nur die äußerste Basis des ersten
Gliedes rötlich gelb, die Flügeldecken am Ende nicht schwach einzeln abgerundet,
mit stumpfwinkeliger Nahtecke, sondern jede in einem kleinen Bogen ausgerandet,
die Nahtecke daher spitzwinkelig oder zahnförmig, aber kaum nach hinten ge-
richtet; der Schulterhöcker endlich wird innen von einem tiefen Längseindruck
begrenzt und von diesem sowie der großen Grube über dem Seitenrande zu einer
ziemlich scharfen Längsleiste emporgehoben, die ungefähr das erste Viertel ein-
nimmt.
Der Körper ist schwarz, der Kopf unterhalb der Fühler gelb, aber ein Punkt
an der Spitze des Kopfschildes, ein Ouerband der Oberlippe hinter dem Vorder-
rande, die Spitze der Mandibeln und die Taster schwarz. Thorax, Schildchen und
Flügeldecken gelblichweiß. Auf ersterem ist ein Punkt vor dem Schildchen und
eine rechtwinklige Makel jederseits, an die noch seitlich ein Punkt angeschlossen
ist, schwarz. Der Thorax ist ziemlich weitläufig und verloschen punktuliert, die
Pünktchen auf den schwarz gezeichneten Stellen stärker und tiefer. Schildchen
— 171 —
mit einem feinen dunklen Randsaume. Die Flügeldecken sind dicht punktiert,
das Innere der Punkte gebräunt.
56. Rhaphidopalpa africana Ws.
D. Z. 1903, p. 36.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, September 1910 (Dr. H. ScHU-
BOTZ).
57. Leptaulaca fissicollis Thoms.
Arch. Ent. II, 1858, p. 218 [ociilaia Karsch, Berl. Z. 1882, p. 398, sub Atilacophora) ab.
vinulck Er., Stett. Z. 1859, p. 83 (sub Rhaphidopalpa).
Süd-Nigeria, Benin-Fluß (C. Manger).
58. Diacantha hypomelaena Thoms.
Arch. Ent. II. 1858, p. 219.
Kamerun, Esosung (C. Raethke), Mundame; Fernando Poo, Sta. Isabel,
vSe])tember 1911 ; Süd-Kamerun, Molundu, Dezember 1910 (Dr Arn. Schultze).
59. Diacantha insignipennis Thoms., nebst den Aberr. nigritarsis Karsch und
Soyauxi Karsch.
Arch. Ent. II, 1858, p. 219. — Berl. Z. 1882, p. 398 und 399.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober und November 1910;
Koloka, Uelle-Distrikt, Juni 1911 (Dr. H. vSchubotz).
60. Diacantha humilis Ws.
D. Z. 1903, p. 39 und 46, t. I, f. 35.
I o* mit einfarbig schwarzen Flügeldecken von Belgisch-Kongo, Libenge,
Ubangi-Distrikt, November 1910, gehört sicher zu dieser Art, ob noch ein 9
von Koloka, Uelle-Distrikt und 2 9 von Angu, Juni 1911, sowie i 9 von Duma
(Dr. H. ScHUBOTz), alle vier mit teilweise gelben Flügeldecken, bleibt fraghch,
da sie leider mit dem Hinterleibe aufgeklebt sind.
61. Diacantha flavonigra Thoms., ab. 4-maculata Jac.
Arch. Ent. II, 1858, p. 218. — D. Z. 1895, p. 182.
Süd-Nigeria, Benin-Fluß (C. Manger).
62. Diacantha Preußi Ws., ab. fasciata Ws.
D. Z. 1903, p. 50, t. I, f. 20.
Kamerun, Buea (C. Bigge).
63. Diacantha mimula Ws.
D. Z. 1903, p. 43 und 52.
Französisch-Kongo, Bangui am Ubangi, November 1910 (Dr. H. Schubotz).
64. Diacantha aibidicornis Ws.
D. Z. 1901, p. 280 und 288; 1903, p. 44.
Belgisch-Kongo, Koloka, Juni 1911 ; Libenge (Dr. H. Schubotz).
65. Diacantha longula Ws.
D. Z. 1903, p. 41 und 48.
— 172 -
Belgisch- Kongo, Angu und Koloka, Uelle-Distrikt, Juni 191 1 ; Duma, Ubangi-
Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
66. Diacantha Jacobyi Ws.
D. Z. 1901, p. 277 und 284.
Belgisch-Kongo, Libenge und Duma, September — Oktober 1910; Koloka,
Juni 191 1 (Dr. H. Schubotz).
67. Diacantha spec. 7 Exemplare von Belgisch- und Französisch - Kongo
sind aufgeklebt, so daß die Hinterleibsbildung der 9 nicht beobachtet werden
kann.
Über die Gattung Diacantha herrschen seit einiger Zeit verschiedene An-
sichten: Jacob Y und Gahan behaupten, Chapuis hätte den Grundstock des alten
Genus Diacantha Chevr., nachdem davon die fremden, zu Stenoplatys, Leptaulaca
und Ornithognatha gehörigen Arten ausgeschieden waren, in 2 gültige Gattungen
Idacantha 1875 und Hyperacantha 1880 geteilt; sie übersehen dabei aber ganz,
daß HAR01.D bereits 1879 für den zweiten, von Chapuis später Hyperacantha ge-
nannten Teil den Namen Diacantha Chevr. Har. eingeführt hatte. Zu dieser neu
umgrenzten Gattung gab Harold (nicht Chevrolat oder DejEan, wie Jacoby
und Gahan meinen) als Typus die Crioceris bidentata F., Syst. Kl. I, 1801, p. 449,
an. Hiernach ist unzweifelhaft der eine Teil der alten Gattung Diacantha Chevr.,
welcher die Arten mit gespaltenen Klauen und Basalhöckern auf den Flügel-
decken des (f umfaßt, von Chapuis 1875 Idacantha, der andere, bei dem die
Klauen einen Basalzahn und die Flügeldecken des cf* einen Höcker hinter der
Mitte nahe der Naht besitzen, zuerst von Harold 1879 Diacantha Chevr. genannt
worden. Da jedoch Chapuis 1875 den Namen Idacantha brauchte, den Fair-
maire, Ann. Fr. 1869, p. 252, für die ursprüngliche Gattung Diacantha Chevr.,
mit teils gespaltenen, teils an der Basis gezähnten Klauen usw. einführen wollte,
kann Idacantha Chap. nicht bestehen bleiben, sondern muß durch Prosmidia Ws.
1901 ersetzt werden.
Es ergibt sich daraus die folgende Synonymie:
a) Diacantha Har.
Col. Hefte 16, 1879, p. 211 Anm. — Ws., D. Z. 1901, p. 274; 1903, p. 37; Ann. Belg. 1907,
p. 136 Anm.
Diacantha Chevr., in D'Orbigny, Dict. univ. Hist. Nat. V, 1844, p. 718 pars.
Idacantha Fairm., Ann. Fr. 1869, p. 252 pars.
Hyperacantha Chap., Ann. Mus. Genova 1879 (1880), p. 18. — Jac, Trans. Ent. Soc. Lond.
1903, P- 17- — • Gahan, Trans. Zool. Soc. I,ond. 1909 — 10, p. 218 Anm.
b) Prosmidia Ws.
D. Z. 1901, p. 293.
Diacantha Chevr., in D'Orbigny, Dict. univ. Hist. Nat. V, 1844, p. 718 pars.
Idacantha Fairm., Ann. Fr. 1869, p. 252 pars.
Diacantha Chap. (non Harold) Ann. Mus. Genova 1879 (1880), p. 17 und 18. — Jacoby,
Trans. Ent. Soc. Lond. 1903, p. 17. — Gahan, Trans. Zool. Soc. London 1909 — 1910, p. 218 Anm.
Idacantha Chap., Gen. Col. XI, 1875, p. 161, t. 125, f. i.
— 173 -
68. Anomalonyx concolor \Vs.
D. Z. 1903, p. 324.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
69. Phyllobroticella flava Jac.
Ann. Belg. 1894, p. 193.
Süd-Nigeria, Benin-Fluß (C. M.\nger).
70. Phyllobroticella citrina Ws.
D. Z. 1903, p. 333.
Süd-Nigeria, Benin-Fluß (C. M.\xger).
71. Phyllobroticella straminea Ws.
D. Z. 1903, p. 333.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
I cf, bei dem die Körperfarbe, ähnlich wie bei der vorigen, wohl durch die Be-
handlung gelitten hat und dunkler als gewöhnlich ist. Der Ouereindruck des
Thorax in der Glitte verbreitert und abgeflacht.
72. Copa delata Er.
Arch. Naturg. 1843, p. 265.
Süd-Nigeria, Benin-Fluß (C. Maxger).
73. Copa Orientalis Ws.
D. Z. 1903, p. 36.
Belgisch-Kongo, Duma, November 1910; Libenge, Oktober 1910; Angu,
Mai 191 1 (Dr. H. Schubotz).
74. Bonesia S=punctata Klug.
Erm.\x Reise Atl. 1S35, p. 48.
Kamerun, Dibongo-Farm bei Edca (R. Rohde).
ab. Murrayi Baly.
Ent. Monthly Mag. 1865, p. 100.
Kamerun, Buea (C. Bigge); Französisch-Kongo, Bangui am Ubangi, Novem-
ber 1910 (Dr. H. Schubotz).
75. Bonesia serricornis Thoms.
Arch. Ent. 1858, p. 216.
Französisch-Kongo, Kap Lopez (C. ]\L\nger).
76. Exora congoana n. sp. : Oblongo-ovalis, sat convexa, testaceo- flava,
nitida, tibiis tarsisque infuscatis, antennis (articulo primo excepto), scutello ely-
trisque nigris, his nitidulis, minus dense subtilissime punctulatis, lineis nonnuUis
longitudinalibus obsolete impressis. — • Long. 8 mm. Belgisch-Kongo, Koloka,
Uelle-Distrikt, Juni 191 1 (Dr. H. Schubotz).
Der ostafrikanischen Ex. hicolor All. ähnlich gefärbt , blaß-rötlichgelb, glän-
zend. Schienen und Tarsen angedunkelt, Fühler schwarz, Glied i und die äußerste
Basis des zweiten und dritten Gliedes rötlichgelb. Schildchen und Flügeldecken
tief schwarz. Fühler schlank, etwa bis zur ]\litte der Flügeldecken reichend.
— 174 -
Glied 2 das kleinste, 3 doppelt so lang und nach der Spitze erweitert, beide
zusammen so lang wie Glied i oder 4, 5 — 7 jedes so lang wie 4, die folgenden etwas
kürzer. Thorax fast um die Hälfte breiter als lang, vor der Mitte am breitesten
und von hier nach vorn weniger als nach hinten verengt, mit wenig heraus-
tretenden winkeligen Ecken, auf denen die ziemlich lange Tastborste eingefügt
ist; die Scheibe schwach gewölbt, mäßig dicht und äußerst fein, auf einem großen
Räume über den Vorderecken stärker punktiert. Die Flügeldecken sind fettig-
glänzend, nicht dicht, flach punktuliert und mit einigen weiten, flach eingedrück-
ten Ivängslinicn versehen.
77. Exora pusilla Gerst., ab. picicoUis.
Arch. Naturg. 1871, p. 84.
Französisch- Kongo, Kap Lopez, Februar 1912 (C. Manger). Das einzige,
3 mm lange Exemplar halte ich nur für eine Farbenabänderung (ab. picicoUis)
der ostafrikanischen Form. An den Fühlern ist das erste Glied dunkel-rotbraun,
die beiden folgenden sind pechschwarz, die übrigen schwarz, ebenso sind Kopf.
Thorax und Vorderbrust schwarz, die vStirn hat einen metallisch-grünen Schim-
mer, der etwas lebhafter als der auf den Flügeldecken ist. Letztere besitzen
hinter der Mitte einen gelben Seitensaum, der sich in der Spitze bedeutend
erweitert. Erst bei starker Vergrößerung bemerkt man, daß der Thorax nicht
rein schwarz gefärbt ist, sondern nach dem \^orderrande hin durch Beimischung
von Rot pechschwarz wird.
In der Größe und Farbenverteilung ist Crioceris scmicincta vSahlb. in Thon,
Arch. II, I, 1829, p. 29, zwar der Ex. pusilla ähnlich, muß aber zu Morwlcpia
gehören, weil Glied 2 und 3 der Fühler ,,brevissimi" genannt werden. Harold
scheint die Arbeit von Sahlberg nicht gesehen zu haben, weil er keine Art
daraus anführt. So sucht man z. B. Crioceris pulchra und litcrata p. 28 unter
Diahrotica vergebens, während Uinitata Sahlb. p. 27 unter Ccrotouia auftritt.
Auch Baly kannte 1890 diese Arten nicht, von denen erst Gahan im Anhange
zum zweiten Teile der Diabrotica- Arbeit, Trans. Ent. Soc. Lond. 1891, p. 523,
limhata und litcrata anführt.
yd>. Asbecesta nigripes n. sp. : vSubelongata, subtus cum antennis testaceo-flava,
labro, palpis pedibusque nigris, fronte, prothorace scutelloque sublaevibus, rufis,
elytris crebre punctatis, viridi-aeneis vel coeruleis. — Long. 4 — 5 mm. Belgisch-
Kongo, Duma, Ubangi-Di.strikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
Unterseite und Fühler hell bräunlichgelb, Kopf, Thorax und Schildchen rot,
Flügeldecken dunkel metallisch -grün oder dunkelblau, Oberlippe, Taster und
Beine schwarz, die äußerste vSpitze der Fühlerglieder 3 — 11 zuweilen leicht an-
gedunkelt, die Schenkelbasis rotgelb. Fühler bis hinter die vSchulter reichend,
die Glieder 5 — 7 etwas dicker als die Endglieder. Stirn, Thorax und Schildchen
von normaler Bildung und fast glatt, namentlich der Thorax in der Querfurche
und über den Vorderecken ohne Punkte; dagegen sind die Flügeldecken dicht
— i7D —
und eine Spur stärker als in den meisten ülDrigen Arten, jedoch nicht besonders
tief, etwas runzehg punktiert.
79. Ootheca mutabilis Sahlb.
Thox, Arch. II, i, 1829, p. 27, t. 2, f. 27 — 29.
Belgisch-Kongo, Duma, vSeptember 1910 (Dr. H. vSchubotz).
80. Ornithognathus generosus Thoms.
Arch. Ent. II, 1858, p. 216. — DuviviER, Ann. Belg. 1892, p. 373.
Fernando Poo, San Carlos, Oktober 1911 (Dr. Arn. Schultze); Belgisch-
Kongo, Yakoma, Angu und Koloka, Uelle-Distrikt, Mai — Juni 1911 (Dr. H. Schu-
BOTz). Die Exemplare von Uelle sind auf den Flügeldecken dichter und stärker
punktiert und deshalb etwas matter als die normale Form.
81. Galerucella funesta Jac.
Notes Leyd. Mus. 1887, p. 236.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, November 1910 (Dr. H. Schubotz).
Auf das einzige Exemplar, bei dem der Thorax hell-bräunlichgelb gefärbt, glän-
zend, und der größte Teil der Vorderbrust und der Beine dunkel-rotbraun ist,
während die Flügeldecken ihre normale schwarze Färbung, Skulptur und Zeich-
nung besitzen, mache ich mit dem Namen ab. laeticollis aufmerksam.
82. Cerochroa maculicollis Baly.
Trans. Ent. Soc. Lond. 1864, p. 232. — Duvivier, Ann. Belg. 1892, p. 373.
Süd -Kamerun, Bangandu- Distrikt, Januar — Februar 1911 (Dr. Arn.
Schultze).
8^. Stictocema fasciata Jac.
Trans. Ent. Soc. Lond. 1906, p. 3.1.
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebiet (C. Räthke).
84. Nirinoides congoana n. sp.: Subcylindrica, lurida, vix nitida, antennis
articulis duobus ultimis parvis, prothorace bifoveolato et ante basin impresso,
elytris creberrime punctulatis. — Long. 6 mm. Französisch-Kongo, Mongumba
am Ubangi, November 1910 (Dr. H. Schubotz). Abendfang bei der Lampe.
Mit Nir. ahdominalis Jac, Stett. Z. 1903, p. 323, von Barombi, am nächsten
verwandt, viel kleiner, ziemlich gleichmäßig gelb mit einem leichten rotbräun-
lichen Anfluge, namentlich an den Beinen, dicht und äußerst kurz grau behaart,
kaum glänzend. Die Fühler reichen bis zur Mitte der Flügeldecken, Glied i ist
lang, keulenförmig, 2 ziemlich klein, 3 um die Hälfte länger, 4 — 6 allmähhch
etw^as verkürzt, 7 — 9 von oben zusammengedrückt, allmählich verbreitert, 7 und 9
etwas länger als 8, dieses leicht quer, mit dem sechsten etwa von gleicher Länge,
die beiden Endglieder viel schmaler als 9, 10 das kürzeste von allen, 11 etwas
länger, zugespitzt, beide zusammen wenig länger als Glied 9. Kopfschild sehr
kurz und breit, der Quere nach vertieft, die obere Kante verdickt. Stirn mit
durchgehender Mittelrinne und dreieckigen, wenig hohen Höckerchen. Thorax
— 176 — -^^
fast doppelt so breit wie lang, an den Seiten stumpfwinkelig, die Scheibe uneben;
vor dem leistenförmigen Basair ande liegt eine Querrinne, die in der Mitte wenig,
an den Seiten mehr erweitert ist, während die dicht und äußerst fein punktulierte
Scheibe davor jederseits von einem bogenförmigen Quereindrucke eingenommen
wird. Flügeldecken in den Schultern breiter als das Halsschild, im ersten Drittel
mit parallelen, dahinter leicht erweiterten Seiten, am Ende gemeinschaftlich
abgerundet, oben etwas stärker als der Thorax und eine Spur querrunzelig-
punktiert. An den Beinen ist das erste Tarsenglied wenig schmaler und merklich
kürzer als die zwei folgenden zusammen. Die Klauen sind an der Spitze gespalten.
85. Pachytoma gigantea 111.
WiEDEM., Arch. I, 2, 1800, p. 131. — DuviviER, Ann. Belg. 1892, p. 374.
Süd-Kamerun, Molundu, Dezember 1910 (Dr. Arn. Schultze); Belgisch-
Kongo, Duma und Koloka (Juni und September 1910), Französisch-Kongo,
Banzyville und Bangui am Ubangi, November 191 1 (Dr. H. Schubotz).
86. Stenoplatys picea F.
Spec. Ins. I, 1781, p. 129. — DuviviER, Ann. Belg. 1892, p. 374.
Kamerun, Mundame.
87. Duvivieria africana Duviv.
Ann. Belg. 1891, C. r. 167; 1892, p. 375.
Belgisch- Kongo, Koloka, Uelle-Di.strikt, Juni 191 1 (Dr. H. Schubotz).
88. Platyxantha (Polexima) Kraatzi Ws.
D. Z. 1903, p. 331.
Süd-Nigeria, Benin-Fluß (C. Manger).
89. Monolepta prasina Ws.
Memor. Soc. Esp. Hist. Nat. I, 1907, p. 389.
Gabun, Libreville (August); Belgisch- Kongo, Kimuenza, Oktober 1910
(Dr. Arn. Schultze).
Das 9, welches ich erst jetzt kennen lernte, ist etwas größer (bis 7 mm lang)
und kräftiger punktiert als das d', das Analsegment schwarz gefärbt, die Tarsen
angedunkelt und der schwarze vSeitensaum der Flügeldecke am Hinterrande kaum
erweitert.
90. Monolepta elegans Ah.
Naturaliste 1888, Separat, p. 6, f. i.
Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
Nur I (f von 5 mm Länge, lebhaft ziegelrot. Schienen und Tarsen gelblich,
Flügeldecken schwarz, jede mit zwei gelblich weißen Quermakeln, eine hinter
der Basis, die andere vor der rötlichen Spitze. Fühler lang, Glied 2 und 3
kurz, ziemlich von gleicher Größe, die übrigen etwa dem ersten ähnlich. Die
Oberseite ist glänzend, Thorax und Flügeldecken sind dicht, aber äußerst fein
punktiert.
— 177 —
fjr. Monolepta (Candezea) violacea Jac.
Novit. Zool. I, 1894, p. 531; D. Z. 1895, p. 18S.
Belgisch-Kongo, Kimuenza, Oktober 1910 (Dr. Arn. vSchultze). i Exemplar,
dessen Thorax äußerst dicht und fein punktiert, sowie sparsam mit etwas größeren
Pünktchen besetzt ist. Diese vSkulptur wird schon unter mäßiger Vergrößerung
sichtbar, während sie bei normalen erst Stücken unter starker Vergrößerung
hervortritt. Flügeldecken grünlichblau, Kopf und Thorax schwärzlichblau; das
Stück bildet also in der Färbung einen Übergang zu der vorherrschenden Form
mit grünen, messinggelb angelaufenen Flügeldecken und dunkler grünem Kopf
und Thorax (ab. viridis m.), die in den Küstenländern von Guinea von Sierra
Leone bis Angola verbreitet ist. Die Epipleuren reichen nicht bis in die Spitze
der Flügeldecken, sondern verengern sich ganz normal vom Ende der Brust ab
schnell in einen schmalen Streifen, der am Anfange des 4. Bauchsegmentes endet.
Da die Länge des dritten Fühlergliedes den einzigen, aber nicht konstanten
Unterschied zwischen den seitherigen Gattunge» Monolepta (Glied 3 = 2) und
Candezea (Glied 3 langer als 2) bildet, müssen beide unter dem Namen Monolepta
vereint und folgende Arten umgenannt werden:
affinis Brancs., Soc. Hist. Nat. Trencsen 1910, p. 185 (non Jac. 1886)
= Brancsiki; apicalis Jac, Ann. Mus. Genova 1889, p. 980 (non Sahlb. 1829)
= oculata; bimaculata Jac, Ann. Mus. Genova 1886, p. 115 (non Hornstedt
1788) = personata; centromactilata Jac, Ann. Belg. 1903, p. 128 (non Jac. 1900)
= monticola; dichroa All., Natural. 1888, p .6 (Separat) (non HaroIvD 1877) = Al-
lardi; Duvivieri Jac, Ann. Belg. 1904, p. 404 (non Jac. 1897) = lineata; Feae Jac,
Ann. Mus. Genova 1892, p. 984 (non Jac. 1889) = basicincta; flavofasciata Jac,
Novität. I, 1894, p. ^2^ (non Jac. 1889) = fasciata; hieroglyphica Jac, Ann. Mus.
Genova 1904 — 05, p. 507 (non Motsch. 1858) = typographtca; humeralis Jac,
Ann. Belg. 1903, p. 125 (non Weber 1801) = analis; melanocephala Jac, Ann.
Mus. Genova 1896, p. 487 (non F. 1775) = nigriceps; nigrita Jac, 1. c p. 144
(non Jac. 1894) = piceola; pectoralis Jac, Proceed. Lond. 1887, P- ^^o ^ ^^y"
lonica und pectoralis Jac, 1. c 1899, p. 379 = vestita-, wegen pectoralis Boh., Eug.
Resa 1859, P- 183; pygidialis Jac, Trans. S. E. Lond. 1906, p. 45 (non
Jac, 1. c p. 41) = alutacea; scutellata Jac, 1. c 1903, p. 36 (non Jac,
Ann. Mus. Genova 1886, p. 93) = capicola; terminaia Jac, Novität. I, 1894,
p. 322 (non Guer. 1830) = Humboldti; trifasciata Jac, Mem. Soc. Belg. 1900,
p. 139 (non Jac 1896) = siamensis; verticalis Baly, Journ. Linn. Soc. 1888, p. 167
(non Reitt., D. Z. 1886, p. 72) = papuana; violacea Jac, Novitates I, 1894,
p. 531 (non Jac. 1888) =- versicolora und bimaculata Jac, Novitates I, 1894,
p. 321 = tuberculifrons.
92. Monolepta (Candezea) litura n. sp.: Oblongo-ovata, convexa, testaceo-flava,
supra nitidula, antennis ab articulo quarto nigris, femoribus, tibiis elytrisque
pallide viridibus, his crebre et subtilissime subruguloso-punctatis, singulo litura
Deutsche Zentralafrika-Expedition igio/ii. Bd. I. 12
— 178 —
media longitudinali testaceo-flava. — Long. 6 mm. Belgisch-Kongo, Angu, Uelle-
Distrikt, Juni 191 1 (Dr. H. Schubotz).
Lang eiförmig, gewölbt, blaß-bräunlichgelb, oben mäßig glänzend, Schenkel
und Schienen sowie die Flügeldecken blaßgrün, letztere mit je einer licht-bräun-
lichgelben, an den Rändern verwaschenen Längsbinde, welche weder die Basis
noch Spitze erreicht, vorn ungefähr gleich weit von der Naht und dem Seiten-
rande entfernt bleibt, nach hinten jedoch sich der Naht allmählich nähert und
am Ende dicht neben dieser erlischt. Fühler halb so lang wie der Körper, schwarz,
die drei ersten Glieder bräunlichgelb, oberseits grünlich, Glied 2 sehr klein,
3 länger, beide zusammen etwa so lang wie eins der folgenden Glieder. Der Nasen-
kiel und die quer-dreieckigen, deutlich umgrenzten Stirnhöcker dicht gewirkt,
matt, die Stirn darüber dicht, fein punktiert. Thorax an der Basis doppelt so
breit wie lang, nach vorn gleichmäßig verengt, oben verloschen punktuliert.
Hinterecken rechtwinkelig. Flügeldecken in den Schultern wenig breiter als die
Thoraxbasis, lang oval, dicht, *aber sehr fein und flach runzelig-punktiert.
93. Monolepta (Candezea) tropica n. sp. : Oblongo-ovalis, convexa, testaceo-
flava, nitida, scutello, metasterno femoribusque nigris, elytris crebre subtiliter
punctatis. — Long. 4 — 5 mm. Nigerdelta, Gana-Gana (Rud. Carl); Belgisch-
Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
• Mas: minor, eh'tro singulo fovea oblonga suturali pone scutellum impresso.
Mit M. Pauli Ws. am nächsten verwandt, durchschnittlich kleiner, der
Thorax nach der Basis zwar leicht verengt, aber nicht eingeschnürt, Fühler,
Schienen, Tarsen und Bauch hell gefärbt.
Länglich-eiförmig, hell-bräunlichgelb, die Flügeldecken hinten breit ge-
rundet-abgestutzt, auf der Scheibe oft mit rötlicher Beimischung, Schildchen,
Hinterbrust und Schenkel schwarz. Fühler schlank, bis hinter die Mitte der
Flügeldecken reichend, das letzte Glied, oder noch die Spitze der beiden vorher-
gehenden Glieder etwas gebräunt, Glied 3 doppelt so lang wie 2, beide zusammen
ungefähr so lang wie 4. Thorax um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten
schwach gerundet und nach vorn mehr als nach hinten verengt, äußerst fein und
undeutlich punktuliert. Flügeldecken deutlicher als der Thorax punktiert, die
Punkte leicht dunkel durchscheinend, hinter der Mitte an der Naht, sowie vor
dem Hinterrande etwas kräftiger als auf den übrigen Teilen.
94. Nisotra Dalmani Jac.
Stett. Zeit. 1903, p. 306.
Süd-Kamerun, Bangandu-Distrikt, Januar — Februar 191 1 (Dr. Arn.
SCHULTZE).
95. Nisotra dilecta Dalm.
Annal. ent. 1823, p. 81.
Französisch-Kongo, Kap Lopez (C. ]\Iangf,r).
— 179 -
gö. Haltica inaequalis All.
Naturaliste 1888, Separ. p. 7.
Süd-Nigeria, Wari am Benin-Flusse, Nigerdelta, Juli 1907 (C. Manger);
Kamerun, Bibundi (J. Weiler).
97. Haltica cyanicoUis Jac.
Trans. Ent. S. Lond. 1895, p. 319.
Kamerun, Kuti (Bamum), Kaiserliche Versuchsstation, 1040 m.
98. Phygasia helveola Dalm.
Anal. ent. 1823, p. 78.
Belgisch- Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. vSchubotz).
99. Phygasia rotundicollis Jac.
Trans. Ent. S. Lond. 1893, p. 151.
Französisch- Kongo, Mongumba am Ubangi, November 1910, i frisch aus-
gekommenes und nicht ausgefärbtes Stück. Abendfang bei der Lampe (Dr. H.
SCHUBOTZ).
100. Physonychis nigrifrons Ws.
D. Z. 1895, p. 343.
Belgisch-Kongo, Kimuenza (Dr. Arn. Schultze), Oktober 1910, 2 9 von
6 — 7 mm Länge.
loi. Jamesonia vittula n. sp. : Sat elongata, convexiuscula, nigra, nitida, pro-
thorace (macula apicali excepta) vitta elytrorum ventreque flavis, pedibus fuscis,
femoribus fulvis. - — Long. 4 mm. Kamerun, südlich von Jaunde (Schubert).
Ziemlich langgestreckt und mäßig gewölbt; Kopf schwarz, Fühler pech-
schwarz, Glied 2 und 3 klein, unter sich annähernd gleich und etwas heller,
dunkel rotbraun gefärbt. Stirn fast glatt, ihre Höckerchen klein und niedrig,
schlecht umgrenzt. Thorax und Seitenstücke der Vorderbrust gelb, Prosternum
rotbraun ; eine halbkreisförmige ]\Iakel am Vorderrande des Halsschildes, die mit
ihrem konvexen Hinterrande kaum über die Mitte reicht, schwarz. Der Thorax
ist fast glatt, doppelt so breit wie lang, in den leicht heraustretenden Vorderecken
(die etwas kleiner als ein rechter Winkel sind) am breitesten, dahinter schwach
verengt, mit stumpfwinkeligen und ebenfalls heraustretenden Hinterecken; hinter
der Basis mit zwei Gruben, die unter sich etwa eben so weit entfernt sind wie jede
einzelne vom Seitenrande. Schildchen und Flügeldecken schwarz; jede der letz-
teren mit einer gelben Längsbinde, welche einen ziemlich schmalen Nahtsaum
und einen doppelt so breiten, in der Mitte erweiterten Seitensaum frei läßt. Die
Scheibe ist äußerst zart gewirkt und mit gereihten, sehr flachen und undeutlichen
Punkten besetzt, die zum Teil in leicht angedeuteten Streifen stehen. Mittel- und
Hinterbrust schwarz, Bauch gelb, Schenkel rotgelb. Schienen und Tarsen
schwärzlich.
102. Jamesonia pedestris n. sp. : Oblonga, brunneo-ruf a ; nitidissima, pedibus
antennisque flavescentibus, harum articulis 5 — 8 fuscis, prothorace parce ob-
— i8o —
soleteque punctulato, fere polito, elytris subtiliter subseriatim punctatis; tibiis
posticis medium versus dilatatis. — Long. 2,5 mm. Belgisch- Kongo, Duma,
Ubangi-Distrikt, Oktober 1910; Köderfang mit totem Vogel im Urwalde (Dr. H.
SCHUBOTZ).
Einem bräunlichroten, stark glänzenden Longitarsus recht ähnlich, aber
leicht an den großen Augen und dem Baue des Thorax und des Metatarsus, als
Jamesonia erkennbar; hier von den anderen Arten durch die Hinterschienen ver-
schieden. Diese erweitern sich auf dem Rücken aus schmaler Basis gradhnig
bis hinter das erste Drittel und verengen sich dann ähnlich bis vor die Spitze,
an welcher ein ziemlich langer, feiner Enddorn befestigt ist. Außerdem ist die
Färbung der Fühler charakteristisch. Sie sind nebst den Beinen hell-bräunlich-
gelb, nur Glied 5^ — 8 schwärzlich; Glied 3 ist etwas schlanker, aber unbedeutend
länger als 2. Stirn klein, glatt, die Höckerchen bilden einen schmalen Quer-
streifen, der oben von einer in der Mitte verbreiterten und vertieften Ouerrinne
begrenzt und unten mit dem schmalen und scharfen Nasenkiele verbunden ist.
Thorax quer, dicht hinter den verdickten und leicht schräg heraustretenden
Vorderecken am breitesten, nach hinten sanft verschmälert, die Scheibe gewölbt
und vorn etwas zusammengedrückt- verengt, sparsam und verloschen punktuliert,
der abgesetzte Seitenrand angedunkelt. Die Flügeldecken treten an der Basis
im Bogen heraus und sind in den Schultern wenig breiter als der Thorax, an
den Seiten nur eine Spur gerundet, hinten schmal und gemeinschaftlich ab-
gerundet, dicht und fein punktiert, die Punkte in unregelmäßige Reihen geordnet.
103. Cryptonychus Murrayi Baly.
Cat. Hisp. 1858, p. 76, t. 6, f. 5. — Koi,BE, Stett. Z. 1899, p. 200. — Ws., Arkif f. Zool. I,
1903, p. 62.
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebirge (C. Raethke); Belgisch- Kongo, Duma,
Ubangi-Distrikt, September igio (Dr. H. Schubotz).
104. Cryptonychus lionotus Kolbe.
Stett. Z. 1899, p. 189.
Kamerun, Esosung (C. Raethke).
105. Cryptonychus (öyllenhaleus) Schubotzi n. sp.: vSat elongatus, laete fulvus,
antennis (articulo basali excepto), macula huxnerali fasciaque pone medium
elytrorum nigris, tarsis interdum infuscatis. — Long. 15 — 16 mm. Belgisch-
Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt, Oktober — November 1910 (Dr. H. Schubotz).
Var. a. Macula humerali deficiente.
Gabun, Ssibange, 21. Januar 1885 (Soyaux).
Ob das in 9 Exemplaren (4 cf und 5 9) vorliegende Tier eine gute Art oder
nur eine Abänderung von bipunctatus Baly ist, wird sich erst bei reichem ]Mate-
riale entscheiden; vorläufig betrachte ich es als besondere Spezies, da die schwarze
Querbinde der Flügeldecken kein Bestreben zeigt, sich zu der gerundeten IMakel
von bipunctatus zu verkleinern, eher wäre es möglich, daß sie sich zuletzt in
— i8i —
zwei nebeneinander stehende Flecke auflöst. Die Stücke sind den größten Exem-
plaren des hipunctatus ähnlich, nur der Thorax breiter und die Flügeldecken etwas
kräftiger punktiert, jede mit 2 schwarzen Flecken. Der erste nimmt die Schulter-
ecke ein, ist bei der größten Ausdehnung einem Rechtecke ähnlich und reicht
dann innen bis nahe an die dritte (ganze) Punktreihe, hinten bis V4 der Länge.
Er verschmälert sich allmählich zu einem Längsstriche, der nach vorn breiter
wird, dann zu einer kleinen Makel auf der Schulterbeule und verschwindet bei
einem Exemplare ganz (Var. a). Der zweite Fleck bildet hinter der Mitte eine
Querbinde, die stets von der zweiten bis an oder in die letzte Punktreihe reicht;
ihr Vorderrand ist in der Regel schwach konvex, der Hinterrand schwach konkav
oder in der Mitte ausgerandet. Der Stirnfortsatz ist dem von hipunctatus ähnlich :
beim c^ nach vorn verbreitert und in der Mitte des abgestutzten Vorderrandes
mehr oder weniger tief ausgeschnitten, beim 9 viel schmaler, mit ziemlich pa-
rallelen Seiten, die nahe der Spitze ausgeschweift sind.
106. Cryptonychus (Cryptonychellus) procerus n. sp.: Elongatus, fulvus, parum
nitidus, capite cum antennis, vitta media prothoracis, scutello, elytrorum triente
apicali, lateribus mesosterni, metasterno (media basi excepta) ventre pedibusque
nigris, femoribus anticis subtus macula magna fulva, processu frontali antrorsum
dilatato, apice late rotundatim-truncato, supra subdeplanato utrinque leviter
impresso, prothorace crebre punctato, elytrorum costis primariis integris, la et 3a
validioribus, costis secundariis (prima excepta) distinctis. — Long. 13 mm. Bel-
gisch-Kongo, Kimuenza, November 1910 (Dr. Arn. SchulTze).
Dem Cryptonychus porrectus Gyll. am ähnlichsten, aber durch die Bildung
des Stirnfortsatzes, schwarzen Kopf und die vier einfarbig schwarzen Hinterbeine
leicht zu unterscheiden. Der Stirnfortsatz ähnelt dem von cochlearius Kolbe,
ist aber breiter, an der Basis am schmälsten, davor fast gleichmäßig erweitert
und an der gerundet-abgestutzten Spitze am breitesten. Die Seitenränder sind
vorn leicht verdickt und steigen nach hinten, stark konvergierend, allmählich
zu einer kräftigen Leiste auf. Die Oberseite ist ziemlich eben,, erscheint aber in
der Mitte schwach gewölbt, weil jederseits ein Längseindruck liegt, der den
Seitenrand emporhebt. Die Unterseite des Fortsatzes ist eben, an der Basis
ziemlich dicht punktiert, an der Spitze glatt. Die Stirn ist glänzend, dicht
runzelig-punktiert, grubenförmig vertieft, mit verdicktem Hinterrande, der in
eine ebenfalls dicht punktierte Querfurche vor dem Scheitel abfällt. Auf diesem
ist jederseits ein kleiner, gerundeter Raum neben der ^Mittellinie punktiert.
Thorax etwas länger als breit, in den Hinterecken, die merklich kleiner als ein
rechter Winkel sind, am breitesten, von hier bis zur Mitte schwach verengt,
dann wieder etwas erweitert und in etwa ^U Länge unter einem stumpfen Winkel
in schräger Linie zusammengedrückt-verengt. Die Scheibe ist auf der mäßig
breiten schwarzen Mittelbinde ziemlich dicht punktiert, auf dem daneben lie-
genden breiteren Seitenstreifen dichter und stärker, runzelig. Auf den Flügel-
— l82 —
decken ist der erste Zwischenstreifen mäßig breit, eben, die übrigen sind schmal,
rippenförmig. Die erste primäre Rippe ist bis nahe an den x\bfall zur Spitze,
die dritte in der vorderen Hälfte etwas stärker als die übrigen Rippen.
107. Oncocephala proxima Oestro.
Ann. Mus. Genova 1899, p. 323, f. 10.
Süd-Nigeria, Benin-Fluß (C. Maxger).
108. Hispa Kraatzi Ws.
D. Z. 1897, p. 128.
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebiet (C. Rathke).
ID9. Hispa (Chrysispa) viridicyanea Kraatz.
D. Z. 1895, p. 270.
Belgisch- Kongo, Duma, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
110. Dactylispa spinulosa G3-II.
SCHÖNH. Syn. Ins. I, 3, App., p. 3.
Süd-Nigeria, Nigerdelta (C. Manger).
111. Dactylispa rufiventris Kraatz.
D. Z. 1895, p. 197-
Kamerun, Esosung (C. R.^thke); Belgisch-Kongo, Duma, Ubangi-Distrikt,
Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
B. Coccinellidae.
1. Epilachna chrysomelina F., ab. reticulata Ol.
Enc. VI, 1789, p. 56.
Kamerun, Versuchsstation Kuti (Bamum), 1040 m, und Dibongo-Farm bei
Edea (R. Rohde); Belgisch-Kongo, Duma, September 1910; Koloka und Angu,
Juni 1911 (Dr. H. Schubotz).
2. Epilachna versuta Ws.
Ark. f. Zool. I, 1903, p. 56.
Kamerun, Buea (C. BiGGE).
3. Epilachna obliterata Ws.
D. Z. 1898, p. 105, t. I, f. 17.
Kamerun, südlich von Jaunde (Schubert) i Exemplar.
Meine Vermutung 1. c, daß die völlige Zeichnung dieser Art aus 6 schwarzen
Flecken besteht, wird durch das obige Stück, das zweite, welches mir bekannt
wird, bestätigt, denn es besitzt vor der Mitte, nahe der Naht, einen schwarzen
Punkt (Normalmakel 3, viel weiter vorgerückt als 4), dafür fehlt ihm aber die
dahinter liegende Normalmakel 5. Da diese Art durch die leuchtendrote Farbe
ihrer Oberseite leicht in die Augen fallen muß, läßt es sich nicht erklären, warum
sie bisher so sparsam mitgebracht wurde.
- i83 -
4. Epilachna Chenoni :\Iuls.
Spec. 821.
Kamerun, Bibundi (J. Weiler); Fernando Poo, August 1911 (Dr. Arn.
SCHULTZE).
5. Epilachna fulvosignata Reiche v. polymorpha Gerst.
Gliederthierf. Sansibar 1S73, p. 303.
Belgisch- Kongo, Koloka, Juni 191 1 (Dr. H. Schubotz). Von dieser ostafri-
kanischen Farm wurde nur i Exemplar mit heller Unterseite gefangen, bei dem
der schwarze Schulter- und vSpitzenfleck (2 und 8) fehlt.
6. Solanophila Sjoestedti \Vs.
Ark. f. Zool. 1903, p. 5S, t. 5, f. 8.
Kamerun, Buea (C. BiGGE).
7. Solanophila subsignata Ws.
D. Z. 1898, p. 112, t. I, f. 33—35-
Kamerun, Esosung, Bakossi-Gebiet (C. Räthke), Belgisch-Kongo, Duma,
Ubangi-Distrikt, Oktober 1910 (Dr. H. Schubotz).
Die meisten Gattungsgenossen haben ein Halsschild, bei dem die Scheibe
seitlich in eine weite Vertiefung abfällt und dadurch den Seitenrand leicht empor-
hebt, nur bei den Verwandten von 5. canina wölbt sich die Scheibe schon von
der Seitenrandkante aus nach der Mitte zu. In der vorliegenden Art ist die Ver-
tiefung über dem Seitenrande vor der ]\litte durch eine weite, schräg nach vorn
und außen ziehende Wulst unterbrochen, woran sich das in der Zeichnung sehr
variable Tier leicht erkennen läßt.
8. Solanophila 22=guttata n. sp. : Breviter-ovalis, convexa, obscure ferruginea,
dense bre\'issimeque pubescens, nitidula, prothorace creberrime punctulato, ex-
trorsum haud concavo, elytris crebre punctulatis et minus dense sat obsolete
punctatis, nigris, maculis 22 ferrugineo-flavis, 2, 3, 2, i, 2, i collocatis. — Long.
3 mm. Kamerun, südlich von Jaunde (Schubert).
Die Unterschiede von der ähnlichen, größeren Sol. 19-guttata Ws., Arkif f.
Zool. 1, 1903, p. 60, t. 5 f. II, bestehen aus folgenden Punkten: Fühler und
Taster sind einfarbig hell gefärbt, das Halsschild ist sehr dicht (viel dichter als
die Flügeldecken) punktuliert und die zweite und dritte Querreihe der hellen
Makeln auf den Flügeldecken (Tropfen 3 — 5 und 6 und 7) sind weiter vorgerückt,
die zweite liegt vor, die dritte in der Mitte, so daß der 8. Tropfen in der Mitte
zwischen der dritten und vierten Ouerreihe noch Platz findet. Die Makeln sind
gerundet, die letzten vier etwas kleiner als die vorderen, Makel 6 ist innen schmal
mit einem rötlichen, kommaförmigen Nahtsaume verbunden, der von der ]\Iitte
bis neben die Makel 9 reicht.
Außerdem wurde von Französisch-Kongo, Bangui am Ubangi, noch ein
nicht gut gehaltenes Stück einer Solanophila mitgebracht, das zu einer mir
unbekannten Art gehören dürfte.
— i84 —
9. Alesia striata F.
Ent. Syst. I, i, 1792, p. 269. '-^
Kamerun, Versuchsstation Kuti (Bamum), 1040 m.
10. Carla Welwitchi Crotch.
Rev. 1874, p. 171.
Kamerun, Dibonga-Farm bei Edea (R. Rohde).
11. Cydonia lunata F. ab. sulphurea Ol.
Enc. VI, 1791, p. 77, t. 245, f. 2.
Kamerun, Kuti (Bamum); Belgisch- Kongo, Duma, September und Oktober
1910 (Dr. H. SCHUBOTZ).
12. Chilocorus distigma Klug? ab. famelicus n. ab.: Minor, macula rufa el)^-
trorum deficiente. — Französisch- Kongo, Kap Lopez (C. Manger) i Exemplar.
Da die rote oder gelbe Makel jeder Flügeldecke bei distigma in der Größe
erheblich abändert, so ist von vornherein anzunehmen, daß sie auch ganz ver-
schwinden kann. Solch ein Stück erwähnt bereits Crotch, Revis. 1874, p. 184
von Angola, und auch das vorliegende könnte darauf fraglich bezogen werden,
weil mir von distigma noch nicht ein so kleines, wenig über 4 mm langes Exemplar
vorgekommen ist. Es wäre auffällig, wenn gerade bei einer Hungerform die
Zeichnung erlöschen sollte.
13. Ortalia Ovulum Ws.
D. Z. 1898. p. 122.
Kamerun, Mundame.
Zentralafrikanische Oiigochäten.
Von
W. Michaelsen, Hamburg.
Mit 5 Tafeln und i8 Abbildungen im Text.
Die vorliegende Abhandlung beruht im wesentlichen auf dem reichen
Material, welches die Herren Dres. H, Schubotz und A. Schultze bei der
„zweiten deutschen Zentral-Afrika-Expedition 1910 — 1911" in Belgisch- und
Französisch-Kongo, in Süd-Kamerun und auf den Inseln des Golfes von Guinea
sammelten. Ich ergänzte dieses Material durch einige kleinere aus den gleichen
und aus benachbarten Gebieten stammende Ausbeuten, die im Naturhistorischen
Museum zu Hamburg und im Zoologischen Museum zu Berlin aufbewahrt werden.
Sieht man ab von den kleinen Ausbeuten, die aus der schon jetzt gut durch-
forschten Umgebung der Mündung des Kamerun-Flusses und von den Inseln
des Golfes von Guinea stammen, so erschließt uns dieses Material Gebiete, deren
Oligochäten-Fauna bisher ganz oder fast ganz unbekannt war. Von welch großer
Bedeutung in systematisch-plnietischer und damit auch in geographischer Hin-
sicht dieses Material ist, mag aus den umfangreichen allgemeinen Erörterungen
bei den drei Hauptgruppen {Trigastrinae, Eudrilaccae und Gattung Alma der
Unterfam. Alminae) ersehen werden.
Fam. Megascolecidae.
Subfam. Megascolecinae.
Gen. Pheretima.
Pheretima heterochaeta (Mich.).
1900. Amynias heterochaetus, Beddard, in: Proc. zool. Soc. London, 1900, p. 622.
Fundangabe: Säo Thome, Urwald; Dr. Arnold Schultze, 1911.
Bemerkungen : Vorliegend zwei Exemplare, von denen eines geschlechtsreif
ist; aber selbst dieses geschlechtsreif e Exemplar zeigt eine für diese Art sehr
geringe Größe: Es ist nur etwa 60 mm lang bei einer maximalen Dicke von
— i86 —
3 mm. Wie so häufig bei dieser und bei anderen in Japan beheimateten Phere-
tima-Arten, ist auch bei dem vorHegenden Exemplar der Prostatenapparat
unvollkommen ausgebildet, und zwar fehlt der linksseitigen Prostata der Drüsen-
teil, so daß sie lediglich aus dem muskulösen Ausführgang besteht. Die rechts-
seitige Prostata ist vollkommen ausgebildet.
Ph. heterochaeta ist zweifellos durch den ^Menschen in Säo Thome ein-
geschleppt.
Subfam. Trigastrinae.
Veränderte Diagnose: Borsten zu 8 an einem Segment, meist sämtlich
ventral gestellt, selten Borsten d lateral stehend. Männliche Poren am i8.,
17. oder 19. Segment; Prostataporen 2, i oder 3 Paar, meist am 17. und
19. Segment oder an einem von beiden, meist in den Borstenlinien a b oder noch
medial von denselben. Samentaschenporen 2 oder i Paar, auf oder nahe
Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 oder einer derselben. Meist 2, selten 3, sehr
selten i Muskelmagen vor den Hodensegmenten (in letzterem Falle säckchen-
förmige Mikronephridien und 3 Paar Kalkdrüsen!). Meist 3 Paar Kalkdrüsen
im 15. — 17., seltener im 14. — 16. Segment, selten nur 2 Paar. Mi kröne phri-
d i s c h (]\Iikronephridien vielfach säckchenförmig, kompakt). Prostaten schlauch-
förmig.
Bemerkungen : In der ScHULTZEschen Sammlung von Süd-Kamerun fand sich
eine Trigastrine, die nur einen einzigen Muskelmagen besitzt, im übrigen aber
durchaus die Charaktere der Gattung Dichogaster aufweist, und zwar nicht nur
in den Organisationsverhältnissen, die als wesentHche und durchgehende in die
Diagnose der Gattung Dichogaster aufgenommen worden sind, sondern auch in
jenen, die nicht gut zu umgrenzen sind oder nur als vorherrschend auftreten,
in anderen Gattungen aber nicht vorkommen, so im Habitus, in der Gestaltung
der Mikronephridien, der Anordnung der Borsten und Geschlechts-
poren. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es sich hier um eine sich an
Dichogaster anschließende Trigastrine handelt, bei der die z\\ei Muskelmagen
durch einen einzigen ersetzt sind. Läßt sich doch sogar innerhalb der Gattung
Dichogaster die besondere Gruppe erkennen [Gruppe D. Stuhlmanni (Mich.) —
D. congica (Horst)], an die sich diese vom Gattungstypus abweichende Art
anlehnt. Es ist nun zunächst die Frage, wie ist die hier auftretende Minderzahl
der Muskelmagen zu bewerten? Handelt es sich um eine Reduktion, um eine
Verschmelzung der beiden DzcÄogas^ßr-Muskelmagen bzw. um den Schwund eines
dieser beiden Magen, also um einen tertiären Zustand, oder handelt es sich um
den ursprünglichen Zustand, aus dem sich im Gegenteil die Dichogaster-Organi-
sation durch Verdoppelung des Muskelmagens gebildet hat ? Die Beantwortung
dieser Frage kann nicht zweifelhaft sein. Dichogaster ist die am höchsten spe-
zialisierte Gattung der Trigastrinen, und an dieser hohen Spezialisierung nimmt
- i87 -
die neue abweichende x^rt voll und ganz teil. Die weniger spezialisierten Gat-
tungen, die lediglich als Vorfahren der Gattung Dichogaster und auch der neuen
abweichenden Art angesehen werden können, Trigaster und Eudichogaster bzw.
die Gattungen der Unterfamilie Diplocardinae, besitzen bereits eine Mehrheit
der Muskelmagen. Es kann sich demnach bei der neuen abweichenden Form
nur um eine Reduktion der Z)jc/?og(7S^6T-^Iuskelmagen handeln, also um eine
Dichogaster, bei der einer der beiden Muskelmagen geschwunden ist, oder bei
der die beiden Muskelmagen verschmolzen sind. Fraghch ist allerdings weiter,
ob es sich hier überhaupt um eine für die Art charakteristische Bildung, oder
um eine individuelle Abnormität des einzigen vorliegenden Stückes dieser Art
handelt. Das letzte will mir nicht recht einleuchten, denn das Stück macht im
übrigen einen durchaus normalen Eindruck, nirgends eine Spur von Regeneration
verlorener Körperteile, wie sie so leicht zum Ausgangspunkt abnormer Bildungen
wird. Ich muß diese Bildung einstweilen als normal ansehen. Um die Diagnose
der Gattung Dichogaster nicht durch diese beträchtliche Abweichung zu belasten,
stelle ich die besondere Gattung Monogaster (siehe unten!) für diese abweichende
Art auf.
Die Einordnung dieser neuen Gattung Monogaster in das S^'stem unterliegt
einer anderen Schwierigkeit. Durch die Einzahl des Muskelmagens weicht Mono-
gaster nicht nur von Dichogaster , sondern von allen übrigen Trigastrinen ab.
Nach den bisherigen Unterfamilien-Diagnosen, die naturgemäß nur die gröbsten
Züge des Charakters zum Ausdruck bringen und feinere, schwer zu umschrei-
bende, aber für die Beurteilung der \>rwandtschaft bedeutsame Züge nicht
berücksichtigen können, müßte die Gattung Monogaster überhaupt in die Familie
Octochaetinae gestellt werden; denn diese Diagnosen unterscheiden sich lediglich
durch die Zahl der Muskelmagen, deren die Octochätinen nur einen, die Tri-
gastrinen aber zwei oder drei besitzen. Die Übereinstimmung von Monogaster
mit der Unterfamilie Octochaetinae ist aber nur eine sekundäre, auf Konvergenz
beruhende; denn bei den Octochätinen ist die Einzahl des Muskelmagens etwas
Ursprüngliches, während sie bei Monogaster etwas Sekundäres, oder vielmehr
Tertiäres ist, entstanden durch Reduktion aus dem sekundären Zustand der
Mehrzahl der Trigastrinen-Muskelmagen. Monogaster ist in der Tat nicht zu
den Octochätinen zu stellen, wie die grobe Diagnose zu verlangen scheint, sondern
ist eine Trigastrine mit unabhängig erworbenem Octochätinen-Charakter. Nun ist
es aber nicht angängig, in die zu ändernden Unterfamilien -Diagnosen eine Gegen-
sätzlichkeit aufzunehmen über die primäre und die posteriore Natur der Einzahl
des Muskelmagens. Wir müssen die Trennung der beiden in Rede stehenden
Unterfamilien auf andere Weise durchzuführen suchen. Dadurch erhalten die
neueren Diagnosen eine für den Gebrauch in Bestimmungstabellen unangenehme
Beschwerung durch Ausnahme-Bestimmungen und -Bedingungen. Das läßt sich
leider nicht vermeiden. Das Einfachste und Bequemste für die Aufstellung eines
auch als Bestimmungsschlüssel zu benutzenden Systems wäre allerdings die Ein-
— i88 —
Stellung der Gattung Monogaster in die Unterfamilie Odochaetinae. Eine solche
bewußte Außerachtlassung sicher erkannter Verwandtschaftsverhältnisse — Mono-
gaster ist tatsächlich eine Z)/c/iogfls^ßr- Verwandte, also eine Trigastrine — würde
aber kaum der modernen Arbeitsmethode entsprechen. Wir müssen uns hier
eben mit der Schwierigkeit der Diagnosenfassung abfinden.
Gen. Monogaster n. gen.
Diagnose: Von gen. Dichogaster Bedd. unterschieden durch den Besitz nur
eines einzigen Muskelmagens; Borsten sämtlich ventral. 3 Paar Kalk-
drüsen im 15. — 17. Segment. Mikronephridien säckchenförmig.
Typus: Monogaster hidjumensis n. sp. von Kamerun^).
Monogaster bidjumensis n. sp.
Tafel XV, Figur 26 und 27 und Textfigur i.
Fundangabe: Süd-Kamerun^ Bidjum bei Lomie (ca. 3° 22' nördl.
Br., 13° 35' östl. Lg.), in festem Erdboden; Dr. Arnold Schultze, Mai
1911.
Vorliegend ein einziges geschlechtsreifes Stück.
Äußeres. Dimensionen: Länge 80 mm, Dicke 3^ '2 — 4 mm, Segmentzahl 163.
Färbung dunkel violettbraun bis braungrau (durch schlechte Konser-
vierungsflüssigkeit beeinflußt ? ) .
Kopf pro -tan^dobisch. Der Kopflappen ist durch eine scharfe,
gerade Ouerfurche scharf vom i. Segment getrennt; von dieser
trennenden Querfurche gehen zwei scharfe Längsfurchen, die
ein rechteckiges dorsalmedianes Feld aus dem i. Segment aus-
schneiden — augenscheinlich einem tanylobischen dorsalen Kopf-
lappenfortsatz homolog — , bis an die Intersegmentalfurche 1/2
nach hinten.
Borsten mäßig zart, ziemlich eng gepaart. Ventralmediane
Borstendistanz sehr wenig größer als die mittleren lateralen Bor-
p- j ' stendistanzen. Dorsalmediane Borstendistanz annähernd gleich
MuHogasiei' hid- zwei Dritteln des ganzen Körperumfanges {aa wenig > hc, dd =
jumensis n. sp.
ca. -/3 II).
Erster Rücke nporus auf Intersegmentalfurche 6/7, größer als die fol-
genden.
Gürtel anscheinend ringförmig, aber ventral schwächer entwickelt, am 13.
bis 19. Segment (= 7).
Männliches Geschlechtsfeld quadratisch mit etwas gerundeten Ecken,
nicht eingesenkt, aber von einem mäßig stark erhabenen Wall eingefaßt; die
^) Die Diagnose der Subfam. Octochaetinae ist zu vervollständigen durch die Bestimmungen;
Nie mehr als 2 Paar Kalkdrüsen. Mikronephridien nicht kompakt säckchenförmig.
— i89 —
Querseiten dieser wallartigen Umfassung nehmen die Ventralseite des i6. und
des 20. Segments bis zu den Borstenlinien c ein, die lyängsseiten sind nicht ganz
so gleichmäßig, im allgemeinen etwas niedriger, aber am i8. Segment durch ein
Paar quer-ovale Papillen verstärkt. Prostataporen 2 Paar, am 17. und 19. Seg-
ment in den Borstenlinien ab. Samenrinnen geschweift, am 18. Segment medial
konvex, durch eine scharfe Einbiegung den Papillen des umschließenden Walles
ausweichend.
Akzessorische Pubertätsorgane: Außer den schon oben erwähnten
beiden Papillen am 18. Segment findet sich noch je ein Paar ähnliche Papillen
in den Borstenlinien ab am 20. Segment, wie die des 18. Segments auf dem das
Geschlechtsfeld umgebenden Walle, am 21. Segment und — nur einseitig, und
zwar rechterseits, ausgebildet — am 22. Segment.
Samentasche nporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in
den Borstenlinien ab, ziemlich groß, augenförmig, anscheinend durch das knopf-
artige distale Ende je einer Spermataphore verschlossen.
Innere Organisation. Dissepiment 4/5, 5/6 und 8/9 — 13/14 stark verdickt,
6/7 und 7/8 sehr zart, wenn überhaupt ausgebildet, 14/15 und die folgenden
zart. Die Feststellung über die Natur der vorderen Dissepimente (bis einschließ-
lich 7/8) ist nicht ganz sicher.
Darm. Ein großer Muskelmagen liegt zwischen den dicken Dissepimenten
5/6 und 8/9, und vor ihm, ebenfalls schon hinter Dissepiment 5/6, ein etwas auf-
geblähter Kropf mit ziemlich starkem Muskelglanz. Der Kropf ist nicht mit
einem Muskelmagen zu verwechseln; er ist viel kürzer als der ihm folgende
Muskelmagen, und seine Wandung ist kaum verdickt, nicht fest, wie die des
Muskelmagens, sondern weich wie Handschuhleder. Drei Paar vollständig von-
einander gesonderte Kalkdrüsen im 15., 16. und 17. Segment. Die Kalkdrüsen
sind halbkrausenartig, die des vordersten Paares im 15. Segment deuthch kleiner
als die übrigen. Der Mitteldarm besitzt eine saumförmige Typhlosolis, dagegen,
wenigstens in der Strecke bis zum 40. Segment, keine Blindsäcke.
Exkretionsorgane: Im Mittelkörper in jedem Segment jederseits ca. 5
säckchenförmige Nephridien, die wenigstens stellenweise in Längslinien ange-
ordnet sind. Die Mikronephridien scheinen in Größe wenig verschieden zu sein.
Im Hinterkörper fand sich in jedem Segment jederseits neben dem Bauchstrang
ein sehr großes säckchenförmiges iMikronephridion und außerdem weiter lateral
einzelne kleinere.
Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 13. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter an-
scheinend frei im 10. und 11. Segment. Zwei Paar sehr kleine, eiförmige, glatte
Samensäcke ragen von Dissepiment lo/ii und 10/12 in das 11. bzw. 12. Segment
hinein.
Prostaten schlauchförmig. Drüsenteil weißlich, ziemlich dick und sehr
lang, in unregelmäßigen weiten W^indungen zu einem flachen Paket zusammen-
— igo —
gelegt. Ausführgang \nel kürzer als der Drüsenteil, aber doch noch beträchtlich
lang, zu einer weiten Schleife zusammengebogen, viel dünner als der Drüsenteil,
gelblich muskulös glänzend.
Penialborsten (Taf. XV, Fig. 27) einzeln in jedem Penialborstensack, von
sehr charakteristischer Gestalt, ca. 2^ jmm langundam angeschwollenen proximalen
Ende ca. 120 // dick, in der Mitte etwa 60 //, dicht vor dem distalen Ende noch etwa
jo // dick, einfach und stark gebogen, besonders an den Enden, am distalen Ende
noch stärker als am proximalen, im ganzen spangenförmig, am distalen Ende
angelhakenförmig. Die Penialborte ist im allgemeinen drehrund; das distale
Ende ist einfach und scharf zugespitzt. Am Ende des distalen Viertels beginnt
eine sich distalwärts bis zum Beginn der angelhakenförmigen Krümmung hin-
ziehende Bildung, nämlich an der Konkavseite der Borstenkrümmung ein Längs-
wall, der aus einer geringen medianen Einsenkung heraustritt; der proximale
Abfall dieses Längswalles, dessen gerundeter First eine geschweifte Linie be-
schreibt, ist etwas steiler als der distale Abfall, der sanft in die allgemeine Konkav-
linie der Borstenkrümmung übergeht. Zu dieser sehr charakteristischen, bei allen
drei untersuchten Penialborsten in durchaus gleicher \\^eise und in gleichen
Größenverhältnissen vorgefundenen Bildung kommt noch eine ebenfalls sehr
charakteristische Ornamentierung, bestehend aus mehr oder weniger großen und
ziemlich tiefen Narben, deren scharfer proximaler Rand distalwärts konkav und
rippenartig erhaben ist. Diese Ornamente beginnen in einer einfachen Längs-
reihe jederseits an der Konkavseite der Borste ziemlich dicht hinter dem distalen
Borstenende. Die Ornamente sind hier zunächst sehr klein, dabei etwas schräg
gestellt, so daß das obere Ende des rippenförmigen Proximalrandes weiter distal-
wärts reicht, als das senkrecht zur Borstenrichtung stehende untere Ende; zu-
gleich stehen sie hier, d. i. am distalen Ende der Borste, so nahe aneinander,
daß der obere Teil des Proximalrandes den des vorhergehenden Ornamentes
erreicht; dadurch fließen dieselben hier zu einer Borstenflankenrippe zusammen.
Weiter proximalwärts vergrößern sich die Ornamente und trennen sich; noch
weiter proximalwärts treten außerhalb der Hauptreihe jederseits noch weitere
derartige Ornamente oberhalb der Hauptreihe (höher auf der Borstentlanke)
und meist mit denen der Hauptreihe alternierend auf; in der Region der höchsten
Entfaltung dieser Ornamentierung kann man dazu noch einzelne einer dritten,
aber undeutlichen, Längsreihe jederseits erkennen. Diese Ornamentierung zieht
sich proximalwärts auf den distalen Teil des medianen Längswalles hinauf, endet
aber, bevor die Glitte dieses Längswalles erreicht ist.
Samentaschen (Taf. XV, Fig. 26): Ampulle ungefähr so lang wie breit,
durch eine scharfe Ringfurche in einen größeren proximalen und einen kleineren
(kürzeren) distalen Teil gesondert; der proximale Teil der Ampulle ist sehr
unregelmäßig gestaltet und zeigt kleinere und größere Aussackungen, die zum
Teil (meist eine größere) sogar etwas überhängen; der distale Teil der Ampulle
ist einfacher, bildet aber ebenfalls Aussackungen, aber nur kleinere, die meist
— igi -
den Ausführgang etwas überwallen. Ausführgang ziemlich scharf abgesetzt, am
proximalen Ende etwas, am distalen Ende beträchtlich dünner als die Ampulle,
etwas weniger lang als am proximalen Ende dick, stark muskulös glänzend.
In den distalen Teil der Ampulle mündet ein verhältnismäßig kleines Divertikel
mit einfach kugeligem Samenraum und wenig dünnerem, kurzem Stiel ein.
Bemerkungen : Diese Art, der Typus der Gattung Monogastcr, erinnert in
manchen Hinsichten an Dichogastcr Stuhlmanni (Mich.) (> Benhamia Stuhlmanni
Mich.)^) und an Dichogastcr congica (Horst) (> Benhamia congica Horst)-). Ab-
gesehen von dem Charakter der Gattung Monogastcr unterscheidet sie sich jedoch
schon durch die Gestaltung der Penialborsten scharf von diesen beiden Arten.
Ob eine nähere Verwandtschaft der Monogastcr bidjmncnsis zu dieser Gruppe
der Gattung Dichogastcr besteht, muß einstweilen dahingestellt bleiben.
Gen. Dichogastcr.
Dichogastcr Bolaui Mich. var. decanephra, n. noni.
Literatur und Synonytaie der Art siehe unter:
1900, Dichogaster Bolaui, MiCHAELSEx, in: Tierreich, X, p. 340,
der Varietät unter:
1903, Dichogaster Bolaui (Michlsn) var., Michaelsex, in: Zool. Jahrb., Syst., XVIII, p. 443.
Fundangabe: Annobon, in morschem Holz; Dr. Arnold Schultze,
6. Oktober 1911; epiphytisch lebend; Dr. J. Mildbr.\Ed, September 191 1.
Vorliegend mehrere gut konservierte Exemplare.
Bemerkungen : Die bisher als unbenannte Varietät von D. Bolaui aufgeführte,
bisher nur von Nordostafrika bekannte Form mit 5 ]\Iikronephridienreihen
jederseits, ist nach dem vorliegenden Material kaum größer als die typische
Form. Das größte Stück von Annobon ist nur 25 mm lang bei einer maximalen
Breite von etwa 2 mm (das vStück ist, wie es bei Dichogastren häufig vorkommt,
stark abgeplattet und daher verhältnismäßig sehr breit) und einer Segmentzahl
von ca. 120. Das ist um so auffallender, als bisher angenommen werden mußte,
daß die größere Zahl der Mi kr o ne phridie n - Reihen bei forma octonephra
(Rosa) (jederseits 4, gegen 3 bei der typischen Form) durch die größeren Dimen-
sionen dieser Form bedingt sei.
Zu erwähnen ist noch, daß die löffelartige Verbreiterung und Aushöhlung
am distalen Ende der schlankeren Penialborstenform bei var. decanephra
viel undeutlicher ist als bei der typischen Form und bei forma octonephra, nämlich
kaum ausgeprägt. Die var. decanephra steht nach all diesem in einem ganz
anderen Verhältnis zur typischen Form als die forma octanephra. Ich bezeichne
sie deshalb als Varietät, während ich der octonephra nur einen ,,forma"-Rang
zuerkennen kann.
Weitere Abweichungen von der typischen Form konnte ich nicht auffinden.
) W. Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, VII, p. 5, Taf. I Fig. 3—9, Taf. II Fig. 14.
■) R. Horst, in: Tijdschr. Nederl. dierk. Ver., Ser. 2, IV, p. 68, Fig. i — 3.
— 192 —
Dichogaster balantina n. sp.
Tafel XIV, Fig. 20 und 21 und Textfig. 2.
Fundangabe : Belgisch- Kongo, Duma am Ubangi (ca. 3° 50' nördl.
Br., 17^40' östl. Lg.); Dr. H. Schubotz, 27. vSeptember 1910.
Vorliegend zwei stark erweichte geschleclitsreife Stücke und zwei etwas
fragliche jugendliche.
Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen vStücke: Länge 35 und 45 mm,
Dicke 1I/4 — 1-^/4 mm bzw. 1^/4 — 2 mm, Segmentzahl ca. 108 bzw. ca. 90.
Färbung gelblich bis grau; am Vorderkörper etwas grünlich irisierend.
Kopf pro-epilobisch.
Borsten mäßig eng gepaart. Am Vorderkörper ventralmediane Borsten-
distanz um ein sehr Geringes größer als die mittleren lateralen
Borsten distanzen, dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich
zwei Dritteln des ganzen Körperumfanges (am Vorderkörper aa
> hc, dd ^ ca. ^/.s ?0-
Erster Rücke nporus auf Intersegmentalfurche 4/5.
Gürtel ringförmig, aber ventral schwächer entwickelt, be-
sonders am 13. und 19. Segment sowie im Umkreis der weiblichen
Poren und ventralmedian am 18. Segment.
Männliche Poren i Paar, am 19. Segment in den Borsten-
linien a.
^5^j ^ ' Weibliche Poren als feine dunkle Punkte gerade vor den
Dichogaster Borsteu ü dcs 14. Segments erkennbar.
balavtina n. sp. r t , . ir 1 /o
Samentaschenporen i Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8
in den Borstenlinien ah, augenförmig.
Akzessorische äußere Pubertätsorgane sind nicht vorhanden.
Innere Organisation. Dissepiment 7/8 — lo/ii etwas verdickt.
Darm: Zwei mäßig große Muskelmagen im 6. und 7. Segment; 3 Paar
vollständig voneinander getrennte, einfach bohnenförmige, annähernd gleich große
Kalkdrüsen im 15., 16. und 17. Segment.
Exkretionsorgane: Im Mittelkörper besitzt jedes Segment jederseits 4
oder 5 (bis 6?) Nephridien, die von der ventralen nach der dorsalen Medianlinie
hin an Größe zunehmen, und deren größere kompakt säckchenförmig sind.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im
IG. und II. Segment.
Prostaten schlauchförmig; Drüsenteil weißlich, ziemlich lang, zu unregel-
mäßigen, zum Teil sehr breiten Schlängelungen zusammengelegt, mehrere Seg-
mente (etwa 4?) einnehmend. Ausführgang dünn und ziemHch kurz, wenig
gebogen.
Penialborsten (Taf. XIV, Fig. 20) ca. i mm lang und im Maximum, in
der proximalen Hälfte, etwa 40 fi dick, gegen das distale Ende wenig dünner
I *> — feig
— 193 —
werdend, dicht vor dem distalen Ende noch etwa 30// dick; die Penialborsten
sind einfach und mäßig stark gebogen, so daß sie etwa Ys Kreisbogen beschreiben.
Das distale Ende ist abgeplattet, ohne verbreitert zu sein, spitzbogenförmig zu-
geschnitten, und seine äußerste Spitze ist etwas gegen die Fläche der Abplattung
umgebogen. Distale Hälfte mit Ausnahme des abgeplatteten äußersten Endes
ornamentiert. Die Ornamentierung besteht aus mäßig dicht gestellten, fast halb
umfassenden, fein gezähnten Querrippen; die Querrippen beider Flanken der
Borste alternieren ziemlich regelmäßig miteinander; die Zähnchen sind etwas
abstehend, so daß sie in der Profillinie deutlich vortreten.
Samentaschen (Taf. XIV, Fig. 21): Ampulle mit einem länglich sack-
förmigen, glattwandigen proximalen Teil und einem scharf vom proximalen Teil
abgesetzten dünneren und kürzeren distalen Teil mit innen gefältelter Wandung;
in diesen distalen Ampullenteil mündet ein kleines, herabhängendes Divertikel,
das aus einem einfachen Samenraum mit kugeligem Samenballen und einem
fast ebenso dicken, etwa doppelt so langen Stiel besteht. Der distale Ampullen-
teil setzt sich ohne äußeren Absatz in einen proximal ebenso dicken, distal dünner
werdenden, dickwandig-muskulösen Ausführgang fort, der etwas kürzer als die
Ampulle ist.
Bemerkungen : Dichogastcr halantina ist eine der seltenen ]\Iegascoleciden-Arten
mit balantiner Reduktion des Geschlechtsapparates. Es liegt nahe,
sie mit der einzigen anderen balantinen Dichogaster-Art, mit D. Ehrhardti (Mich.)
(> Balanta Ehrhardti ]\Iich.^)) zu vergleichen. D. halantina weicht von D. Ehr-
hardti wesentlich ab durch die Gestalt der Penialborsten und der Samen-
taschen (die letzteren haben bei D. Ehrhardti ein mehrkammeriges, fast trau-
biges, bei D. balanta ein einfaches, einkammeriges Divertikel).
Dichogaster mundamensis (Mich.).
Tafel XIV, Figur 8 u. 9.
1897, Benhamia mundamensis, Mich.\ei.SEn, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 11, Taf., Fig. 9.
Fundangabe. Fernando Poo; Dr. Arnold Schultze, August 1911. —
Kamerun, Buea; Gerichtssekretär C. Bigge, 1911.
Vorliegend mehrere noch gürtellose Exemplare, die vollständig der Original-
beschreibung entsprechen, aber noch zu folgenden Bemerkungen Veranlassung
geben :
Penialborsten siehe Taf. XIV, Fig. 9.
Samentaschen: Eine in Essigsäure aufgehellte Samentasche (Taf. XIV,
Fig. 8) zeigt, daß der Teil, den ich (1. c. p. 14) als Ausführgang bezeichnete,
nur zum Teil, in seiner dickwandig-muskulösen distalen Hälfte, diese Bezeich-
nung verdient, daß aber sein dünnwandigerer proximaler Teil, in den das Diver-
tikel einmündet, zur Ampulle gerechnet werden muß, wenngleich er in Struktur
^) W. Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XV, p. 3, Textf. 2.
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910 ii. Bd. I.
— 194 —
und zweifellos auch in Funktion von dem proximalen Ampullenteil (den ich in
der Originalbeschreibung als ,, Haupttasche" bezeichnete) abweicht. Die Samen-
taschen zeichnen sich durch ihre Länge bei verhältnismäßig. geringer Dicke aus.
Bei dem näher untersuchten Stück von Fernando Poo beschränkten sich nur
die Samentaschen der linken Seite auf das Segment, an dessen Vorderrand sie
ausmünden, nämlich auf das 8. bzw. 9. Segment, die Samentaschen der rechten
Seite dagegen durchsetzten unter Einschnürung (siehe Figur 8 auf Tafel XIV,
— die ein einziges vSegment einnehmenden Samentaschen zeigen natürlich keine
Spur derartiger Einschnürung — ) die benachbarten Segmente und ragten bis
in das 3. Segment nach vorn (die des vorderen Paares) bzw. bis in das 11. Segment
nach hinten (die des hinteren Paares).
Dichogaster mundamensis steht zweifellos der D. poonensis Cogn.^) min-
destens sehr nahe. Diese letztere unterscheidet sich von ihr im wesentlichen nur
durch die Gestalt des mit einem Neben-Samenkämmerchen versehenen Samen-
taschendivertikels (1. c. Tav. II, Fig. 29 div) und durch die Ornamentierung
der Penialborsten, die bei D. pooncnsis im distalen geraden Teil nicht aus
deutlichen Dörnchen besteht, wie bei D. mundamensis, sondern ,,fatta di molte
piccole impressioni arcuate, concave verso l'apice, piü fitte in vicinanza di questo"
ist. Im übrigen zeigen die Penialborsten dieser Art (1. c. Tav. II, Fig. 28) auf-
fallenderweise die gleichen Charaktere wie bei D. mundamensis, die hakenförmige
Umbiegung des distalen Endes und die wellige Kontur des auf das distale Ende
folgenden Abschnittes. Vielleicht wäre es richtiger, D. poonensis als eine Varietät
der D. mundamensis zu bezeichnen.
Dichogaster kunguluensis n. sp.
Tafel XIV, Figur 14 und 15 und Textfigur 3.
Fundangabe: vSüd-Kamerun, hochgelegener Kungulu - Urwald (ca.
3° 10' nördl. Br., 12'' 28' östl. Lg.); Dr. Arnold Schultze, Mai 1911.
Vorliegend ein nicht ganz vollständiges geschlechtsreifes Stück und zwei
etwas fragliche jugendliche.
Äußeres. Dimensionen des geschlechtsreifen Stückes: Länge größer als
34 mm, Dicke im Maximum 2V2 "^m, Segmentzahl größer als 96.
Färbung gelblich- bis hellbräunlich-grau, vorn dorsal schwach grünlich
irisierend. Prostaten weißlich durch die Haut hindurchschimmernd.
Kopf pro-epilobisch. Der Vorderrand des i. Segment zeigt dorsalmedian
eine kleine Einkerbung.
Borsten im allgemeinen zart, am Hinterkörper etwas vergrößert, überall
eng gepaart, Ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich den mittleren
lateralen Borstendistanzen; dorsalmediane Borstendistanz annähernd gleich zwei
Dritteln des ganzen Körperumfanges {aa = ca. hc, dd = ca. ^/g u).
^) L. CoGNETTi DE Martiis, in: Ann. Mus. Genova, XLIV, p. 102, Tav. II, Fig.
^?J9r-
— 195 —
Erster Rücke nporus auf Intersegmentalfurche 3/4.
Gürtel am 13. — 19. Segment (= 7), nur am 14. und 15. Segment ringförmig,
ventralmedian etwas schwächer entwickelt, am 13. und am 18. und 19. Segment
ventralmedian bis über die Borstenlinien h hinaus unterbrochen, am 16. und
17. Segment durch das männliche Geschlechtsfeld ersetzt.
Männliches Geschlechtsfeld ventralmedian am 16. und 17. Segment,
trapezförmig, vorn schmäler. Die gerundeten Vordereckteile des Trapezes am
16. Segment werden durch ein Paar quer-ovale, fast kreisförmige Papillen ein-
genommen, auf denen ich die ventralen Borstenpaare des 16. Segments glaube
erkannt zu haben. Die Hintereckteile am 17. Segment werden ebenfalls von
einem Paar quergestreckter Papillen eingenommen, die etwas größer als die des
16. Segments sind und diese sowohl lateral wie medial überragen.
Die höchste Kuppe dieser Papillen des 17. Segments wird von einer
scharfen, tiefen, schräg von vorn-medial nach hinten-lateral ver-
laufenden Furche durchschnitten, die sich in der ]Mitte etwas er-
weitert und hier zweifellos den Prostata-Porus (also i Paar Pro-
stataporen am 17. Segment) bildet. Der hintere Ausgang dieser
Furchen liegt gerade in den Linien der Borsten ah. Diese Furchen
sind wohl als Überreste der die männlichen Poren durchschneiden-
den Samenrinnen anzusehen. Die ventralmediane Einsattlung
zwischen den beiden männlichen Porophoren des 17. Segments geht
vorn in ein etwas weiteres eingesenktes Zwischenfeld zwischen den
Papillen des 16. Segments über; dieses eingesenkte ventralmediane Dichogaster
Zwischenfeld endet vorn in konvexer Biegung und wird hier durch ° gp
eine Ouerbrücke zwischen den beiden Papillen des 16. Segments
vorn am 16. Segment (und vielleicht auch am 15. Segment?) begrenzt.
Weibliche Poren als feine weiße Pünktchen vorn am 14. Segment etwas
medial von den Borstenlinien a.
Samentaschenporen i Paar, auf Intersegmentalfurche yiS in den
Borstenlinien ab, umgeben von je einem quer-ovalen augenförmigen Hof , der
die Borstenlinien a und b medial bzw. lateral weit überschreitet.
Innere Organisation. Einige Dissepimente der Samentaschen-Hodenregion
etwas verdickt.
Darm: Zwei große ^luskelmagen, anscheinend im 8. und 9. Segment (weiter
vorn?); drei Paar vollständig voneinander gesonderte weißliche Kalkdrüsen mit
lamelliger Struktur im 15. — 17. (?) Segment; die Kalkdrüsen des vordersten
Paares sind sehr klein, einfach und platt-ohrförmig ; die des mittleren Paares
sind sehr groß, durch einen Längsschnitt ungefähr in der Mitte in zwei Teile
geteilt, deren oberer, dorsaler in besonderer Weise aus der allgemeinen Ebene
herausgedreht ist; die des hintersten Paares sind noch größer als die des mitt-
leren Paares und wie diese in einen unteren ventralen und einen oberen dorsalen
Teil zerschnitten, und der obere, dorsale Teil ist wie bei jenen aus der allgemeinen
13*
— 196 —
Ebene herausgedreht. Mitteldarm mit saumförmiger Typhlosohs und, wenigstens
bis zum 50. Segment, ohne Bhndsäcke.
Exkretionsorgane infolge der schlechten Konservierung kaum noch er-
kennbar, säckchenförmige Mikronephridien, die im Mittelkörper anscheinend zu
4 (?) jederseits in einem Segment liegen.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter im 10.
und II. Segment (in Testikelblasen eingeschlossen?). Zwei Paar krausenförmige
oder traubige Samensäcke ragen von Dissepiment lo/ii und 11/ 12 in das 11.
und 12. Segment hinein; die des vorderen Paares sind kleiner als die des hinteren
Paares.
Prostaten: i Paar, schlauchförmig, sehr lang; Drüsenteil weißlich, in un-
regelmäßigen engen Schlängelungen und weiten Windungen zu einem breiten,
platten Paket zusammengelegt, das durch mehrere Segmente, etwa bis in das
26. Segment, reicht; Ausführgang dünn, saitenförmig, verhältnismäßig sehr lang,
zu einer weiten Schleife gebogen.
Penialborsten (Taf. XIV, Fig. 14) einzeln in jedem Penialborstensack,
ca. 2,8 mm lang und im ^Maximum, am keulenförmig angeschwollenen proxi-
malen Ende, ca. 86 // dick, dicht distal davon noch 50 (.1, in der ]\Iitte etwa
45 // dick, weiterhin, bis etwa zum Ende des distalen Drittels, bis auf eine Dicke
von 40 // abnehmend ; die beiden proximalen Drittel sind bis auf das deutlich
gebogene proximale Ende fast gerade gestreckt; das distale Drittel ist schwach
und unregelmäßig gebogen, bis zu einer Breite von etwa 50 [.i verbreitert; der
hinten spitz auslaufende Achsenzylinder dieser Verbreiterung unterscheidet sich
•durch helleres Aussehen von der dunkleren Rindenschicht; das äußerste distale
Ende der Penialborste nimmt nicht an der \^erbreiterung teil; es ist drehrund,
einfach gebogen, schlank klauenförmig. Der verbreiterte Teil der Penialborste
zeigt eine charakteristische Ornamentierung, bestehend aus zerstreut und meist
einzeln, selten zwillingsartig zu 2 nebeneinander stehenden zarten, eng anlie-
genden dreiseitigen Spitzchen von etwa 4 — 5 // Länge. Mit Ausnahme des fast
W'-asserhellen klauenförmigen distalen Endes ist die Penialborste dunkel honig-
gelb gefärbt.
Samentaschen (Taf. XIV, Fig. 15): Ampulle dünnwandig, durch eine
scharfe, tiefe Ringelfurche in zwei Teile geteilt, einen einfach und breit sack-
förmigen, glattwandigen proximalen Teil, und einen etwas breiteren, aber viel
kürzeren distalen Teil, dessen Wandung einige Falten ins Innere treibt. In den
distalen Ampullenteil mündet ein kleines kugeliges, einkammeriges, nur undeut-
lich gestieltes Divertikel ein. Der Ausführgang ist dickwandig und muskulös,
€twas länger als die Ampulle und am proximalen Ende, das etwas in die Ampulle
eingetrieben ist, nur wenig dünner als der distale Ampullenteil; distalwärts
nimmt die Dicke des Ausführganges gleichmäßig und beträchtlich ab. Das herab-
hängende Divertikel legt sich eng an den proximalen Teil des Ausführganges an.
— 197 —
Bemerkungen. Dichogaster kungiiluensis ist durch eine besondere Reduktion
der Geschlechtsorgane ausgezeichnet. Nach Maßgabe der Prostaten müßte
man die Reduktion als microscolecin bezeichnen ; dem entspricht aber nicht das
Verhältnis der Samentaschen, die auf Intersegmentalfurche 7/8 ausmünden, also
das vordere Paar darstellen, wie es bei balantiner Reduktion des Geschlechts-
apparats übrigbleibt. Es liegt hier also eine unreine microscolecine Reduktion
des Geschlechtsapparats vor.
Dichogaster Mansfeldi n. sp.
Tafel XV, Figur 28.
Fundangabe: Kamerun^ Bsidinge; Dr. ]\Iansfeld (Mus. Berlin).
Vorliegend ein einziges Exemplar.
Äußeres. Dimensionen: Länge 38mm, Dicke i\/._, — 2 mm, Segmentzahl
ca. 125.
Färbung hell gelbhchgrau.
Kopf pro-epilobisch (^Z.,).
Borsten mäßig eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz etwas kleiner
als die mittleren lateralen Borstendistanzen. Dorsalmediane Borstendistanz etwas
größer als der halbe Körperumfang {aa < bc, dd = ca. ^/^ u).
Erster Rücke nporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Gürtel anscheinend noch nicht vollständig ausgebildet, nur dorsal und
dorsallateral, am 13. — 19. (20.?) Segment.
Männliches Geschlechts feld eingesenkt. Prostataporen 2 Paar, am
17. und 19. Segment in den Borstenlinien ab. Samenrinnen gebogen, medial konvex.
Samentaschen poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche yjS und 8/9 in
den Borstenlinien ab.
Innere Organisation. Dissepiment 7/8 — 12/13 etwas verdickt.
Darm: Zwei ziemlich große Muskelmagen im 6. und 7.- Segment. Drei
Paar vollständig voneinander gesonderte bohnenförmige Kalkdrüsen im 15., 16.
und 17. Segment; die des vordersten Paares sind am kleinsten, die des mittleren
Paares am größten. ]\Iitteldarm mit Typhlosolis.
Exkretionsorgane: Im Mittelkörper jederseits in einem Segment 4 oder 5
(oder mehr?) ]\Iikronephridien ; die dem Bauchstrang zunächst stehenden zottig
(manchmal in mehrere kleinere zerfallen?), die übrigen säckchenförmig.
\" ordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im
IG. und II. Segment.
Prostaten auf wenige (2 oder 3) Segmente beschränkt. Drüsenteil sehr
dick, zickzackartig, in einige breite, fest aneinander gepreßte Schlängelungen zu-
sammengelegt. Ausführgang dünn, scharf vom Drüsenteil abgesetzt, mäßig lang,
eine weite kurze Schleife bildend.
Penialborsten (Taf. XV, Fig. 28) zu 2 in jedem Penialborstensack, gleich-
— 198 —
artig, ca. 1,2 mm lang und im Maximum, am angeschwollenen proximalen Ende,
ca. 25 // dick, distahvärts langsam und gleichmäßig an Dicke abnehmend, in
der Mitte noch etwa 16 a dick, dicht vor dem distalen Ende etwa 7 // dick, im
allgemeinen wenig und einfach gebogen, am proximalen Ende stärker gebogen,
fast hakenförmig, am distalen Ende manchmal in sehr stumpfem Winkel ge-
knickt; äußerstes distales Ende plump- und einfach-zugespitzt, stets zu einem
sehr kurzen Haken abgebogen. Das distale Drittel mit Ausnahme des glatten
äußersten Endes zeigt eine charakteristische Ornamentierung, bestehend aus
tiefen Narben, deren proximaler Rand einen dreiseitigen Zahn trägt, der ganz
in die Narbe eingebettet ist, dieselbe fast ganz ausfüllend; weder der proximale
Rand noch dieser Zahn ragt über die allgemeine Oberfläche der Borste hervor,
so daß die Profillinie der Borste nur Einschnitte, keine Hervorragungen zeigt.
Diese Ornamente scheinen in 4 (?) regelmäßigen, die Borste in langgestreckten
Spiralen umschreibenden Eängslinien angeordnet zu sein.
Samentaschen: Ampulle halsartig eingeschnürt, bestehend aus einem ova-
len oder birnförmigen, dünn- und glattwandigen proximalen Teil und einem unge-
fähr ebenso langen und mindestens ebenso dicken distalen Teil mit wenig dickerer,
innen längsfälteliger Wandung. Ausführgang äußerlich nicht vom distalen Am-
pullenteil abgesetzt, proximal so dick wie dieser, distalwärts dünner werdend,
etwas länger als der distale Ampullenteil, deutlich kürzer als die ganze Ampulle.
In den distalen Ampullenteil mündet ein keulenförmiges, mit einem einfachen,
ovalen Samenraum versehenes Divertikel, das etwas kürzer ist als der Ausführ-
gang, an dem es hinabhängt.
Bemerkungen: Dichogaster Mansfeldi scheint der D. curla (Mich.) [y Ben-
hamia curia Mich.)^) vom Ruwenzori nahezustehen.
Dichogaster gabunensis n. sp.
Tafel XIV, Figur 6 und 7.
Fundangabe: Französisch-Kongo, Gabun; Schiffsingenieur C. Max-
GER, 1912.
Vorliegend mehrere gut konservierte Exemplare.
Äußeres. Dimensionen geschlechtsreifer Stücke: Länge ca. 23 mm, maxi-
male Dicke 1^/4 — 2 mm, Segmentzahl ca. 100 — 120.
Färbung gelblichgrau bis bräunlichgrau.
Kopf pro-epilobisch (ca. ^jo).
Borste n ziemlich eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz etwas kleiner
als die mittleren lateralen Borstendistanzen. Dorsalmediane Borstendistanz un-
gefähr gleich zwei Dritteln des ganzen Körperumfanges {aa < bc, dd = ca. -'3 n).
Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Gürtel am 13. — 19. Segment (= 7).
W. Michaelsen, in: D.-O. -Afrika, IV, Regenwürmer, p. 33, Taf. I, Fig. 16, 17.
— 199 —
Männliches Geschlechtsfeld quergestreckt, durch undeuthche weiß-
liche, schräggestellte Wälle am 17. und 19. Segment zwischen den Borstenlinien b
und c markiert. Prostataporen 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borsten-
linien ab, auf kleinen, wenig erhabenen Papillen. Samenrinnen fast gerade ge-
streckt, sehr schwach gebogen, medial konvex.
Samentasche nporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9,
nach ^laßgabe der inneren Organisation ungefähr in den Borstenlinien ab.
Innere Organisation. Darm: Zwei mäßig große, stark muskulös glänzende
Muskelmagen im 6. und 7. (?) vSegment, drei Paar vollständig voneinander ge-
sonderte, schlank bohnenförmige, umgefähr gleich große Kalkdrüsen im 15., 16.
und 17. Segment. Mitteldarm mit umfangreicher Typhlosolis.
Exkretionsorgane: Im ]\Iittelkörper jedes Segment jederseits mit 4 bis 6,
meist 5, säckchenförmigen Mikronephridien, die vom sehr kleinen untersten zum
verhältnismäßig sehr großen obersten stufenweise an Größe zunehmen. Die
großen obersten bilden jederseits eine regelmäßige Längsreihe, die zweitobersten
meist ebenfalls, weniger deutlich oder gar nicht die weiter ventral liegenden
kleineren, die meist ganz unregelmäßig zerstreut liegen.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im
10. und II. Segment, anscheinend in Testikelblasen eingeschlossen.
Prostaten ganz auf das Segment ihrer Ausmündung beschränkt. Drüsen-
teil dick und verhältnismäßig kurz, gerade gestreckt, abgeplattet Z3'lindrisch,
Ausführgang etwa ^/g so lang wie der Drüsenteil, scharf von diesem abgesetzt,
sehr dünn, gerade gestreckt.
Penialborsten (Taf. XIV, Fig. 7) einzeln in jedem Penialborstensack,
ca. ^/4 mm lang und im Maximum, am angeschwollenen proximalen Ende, ca. 20 //
dick, in der Mitte ca. 16 // dick, distalwärts nur wenig an Dicke abnehmend,
am Ende des distalen Viertels noch 15 // dick, nur am proximalen Ende beträcht-
lich gebogen, im übrigen nur schwach gebogen. Das distale Fünftel der Penial-
borste zeigt eine charakteristische Ornamentierung, bestehend aus einigen sehr
großen und tiefen Narben an der Konkavseite der Borstenkrümmung und, spär-
licher, an den Flanken der Borste; der proximale Rand der an der Konkavseite
der Borstenkrümmung liegenden Narben tritt als große, im spitzen Winkel vor-
ragende Schuppe weit über die Profillinie der Borste hervor, in der Profilansicht
wie ein großer, spitzer Zahn aussehend; der proximale Rand der Flankennarben
ist nur schwach erhaben; der Außenrand der Schuppen ist scharf und meist ganz
glatt, der proximale Rand der Flankennarben zeigt häufig einige Einkerbungen,
die sich als Längsfurchen über die Narbe fortsetzen. Die Zahl der Ornamente
schwankt bei drei näher untersuchten Penialborsten zwischen 11 und 14. Die
distale Spitze der Penialborste ist senkrecht zur Ebene der Borstenkrümmung
schwach abgeplattet, manchmal (nicht immer) etwas zurückgebogen, einfach und
nicht besonders scharf zugespitzt.
Samentaschen (Taf, XIV, Fig. 6): Ampulle durch eine halsartige Ein-
schnürung in einen größeren, birnförmigen proximalen Teil und einen kürzeren,
distal fast ebenso dicken distalen Teil gesondert. Der letztere geht distalwärts
ohne äußerliche Absetzung in den zunächst ebenso dicken, distalwärts allmählich
dünner werdenden Ausführgang über. Der Ausführgang ist ungefähr so lang
wie die Ampulle. Der proximale Teil der Ampulle ist dünnwandig und glatt-
wandig; der distale Teil der Ampulle besitzt eine etwas dickere, aber innen
fältelige Wandung; der Ausführgang ist muskulös dickwandig. In den distalen
Teil der Ampulle mündet ein kleines keulenförmiges, am Ausführgang herab-
hängendes und im distalen Stielteil mit dem Ausführgang verwachsenes Diver-
tikel mit einfachem, fast kugeligem Samenraum ein.
Bemerkungen: Dichogaster gahunensis steht zweifellos der D. Ernesti (Mich..)
(> Benhamia Ernesti Mich.)^) von Togo nahe. Beide Arten unterscheiden sich
voneinander hauptsächlich durch die Gestalt der Penialborsten und die ver-
hältnismäßige Größe der Samentaschendivertikel. Auch D. congica (Horst)
(> Benhamia congica Horst)^) steht der D. gahunensis nahe, ist aber ein grö-
ßerer, ca. 85 mm langer Wurm, der auch in der Größe und Gestalt der Penial-
borsten (3 mm lang, mit hakenförmig umgebogenem distalen Ende) abweicht.
In der Ornamentierung der Penialborsten und in der Gestalt der Samen-
taschen stimmen beide Arten fast genau überein.
Dichogaster adjelana n. sp.
Tafel XIV, Figur 18 und 19.
Fundangabe :Süd--Kamerun,Adjela am Oberlauf des Flusses Dj ah
(ca. 3° 20' nördl. Br., 13° 23' östl. Lg.); Dr. Arnold Schultze, Mai 1911.
Vorliegend ein einziges stark erweichtes geschlechtsreifes Exemplar.
Äußeres. Dimensionen: Länge 70 mm, Dicke i — 2^/3 mm, Segmentzahl
ca. 236.
Körperform besonders in der hinteren Hälfte schlank, und zwar anschei-
nend normalerweise, wie es ja auch der \erhältnismäßig hohen Segmentzahl
entspricht.
Färbung gelblichgrau.
Kopf prolobisch.
Borsten im allgemeinen zart und eng gepaart, am Hinterkörper nur mäßig
zart und nur mäßig eng gepaart. \'entralmediane Borstendistanz annähernd
gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen; dorsalmediane Borstendistanz
annähernd gleich zwei Dritteln des ganzen Körperumfanges {aa = ca. hc, dd
= ca. 2/3 ")•
Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 5 '6.
1) W. M1CHAEI.SEN, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 7, Taf., Fig. 10.
2) R. Horst, in: Tijdschr. Nederl. Dierk. Vereen., (2) IV, p. 68, Textfig. 1—3.
Gürtel sattelförmig, ventralmedian unterbrochen, am 13. — 20. Segment
(=8).
^Männliches Geschlechtsfeld nicht deutlich umgrenzt. Prostataporen
2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien ab. Samenrinnen ganz
gerade gestreckt, von schwach erhabenen, schmalen, weißlichen Längswällen be-
^gleitet. Männliche Poren nicht erkannt.
Samentaschenporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche y8 und 8/9 in
den Borstenlinien ab.
Innere Organisation. Dissepiment 78 — 12/13 verdickt.
Darm: Zwei mäßig große, stark muskulös glänzende ^luskelmagen anschei-
nend im 6. und 7. Segment. Drei Paar vollständig voneinander gesonderte,
bohnenförmige Kalkdrüsen mit mehrfach schwach eingekerbtem Außenrand im
15., 16. und 17. Segment, die des vordersten Paares viel kleiner, die des hintersten
Paares größer als die mittleren. Mitteldarm mit einer großen, eng geschlängelten
Typhlosolis.
Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach; letzte Herzen im 12. Segment.
Exkretionsorgane: In jedem Segment des ]\Iittelkörpers jederseits ca.
7 Mikronephridien, die ventralen sehr klein, fast zottenförmig, die dorsalen größer,
säckchenförmig.
\' ordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im
IG. und II. Segment. Ein Paar krausenförmige ( ? ) Samensäcke ragen von
Dissepiment 11 12 in das 12. Segment hinein. Weitere Samensäcke konnte ich
nicht erkennen.
Prostaten auf wenige (3 bzw. 2?) Segmente beschränkt, die des vorderen
Paares größer als die des hinteren Paares. Drüsenteil unregelmäßig geschlängelt
oder gewunden. Ausführgang verhältnismäßig lang, sehr dünn, eine weite Schleife
bildend.
Penialborsten (Taf. XIV, Fig. 19), in jedem Penialborstensack eine
einzige ausgebildete und eine unfertige, sehr lang und schlank, gertenartig, in
der distalen Hälfte nicht ganz drehrund, aber auch nicht deuthch kantig, etwa
wollhaarförmig, ca. 3,8 mm lang bei einer maximalen Dicke von ca. 45// am
angeschwollenen proximalen Ende, distal von dieser Anschwellung nur noch etwa
27 //, in der ]Mitte ca. 18 // dick, distalwärts nur sehr wenig an Dicke abnehmend,
dicht vor dem distalen Haken noch 16 f( , an der Basis des distalen Hakens
noch 10// dick. Penialborsten in der proximalen Hälfte wenig und einfach gebogen,
weiter distal stärker, aber zunächst in gleichem Sinne gebogen, distales Achtel
einige (ca. 2) weite flache Spiralwindungen beschreibend. Äußerstes distales
Ende zu einem kleinen Haken zurückgebogen, scharf und einfach zugespitzt.
Die Penialborsten weisen eine charakteristische Ornamentierung auf, bestehend
aus einer einfachen Längsreihe sehr großer, schräg abstehender, dreiseitiger,
spitzer oder plumperer Zähne, die am proximalen Rande ziemlich tiefer Narben
vorspringen. Die Zahnreihe verläuft meist ziemlich genau auf der Konvexseite
der Borste, im distalen Achtel demnach in einer SpiraUinie. Proximalwärts
werden die Zähne niedriger und die Narben flacher, und ungefähr in der ]\litte
der Borste verschwinden sie ganz. Der erste Narbenzahn steht etwas proximal
von der Basis des distalen Endhakens. Die Färbung der Penialborste ist hell
honiggelb, der distale Endhaken ist w^asserhell.
Samentaschen (Taf. XIV, Fig. i8): Ampulle aus einem dünn- und glatt-
wandigen, birnförmigen proximalen Teil, und einem durch Abschnürung davon
gesonderten kleineren distalen Teil mit fälteliger Wandung, der etwa halb
so dick und halb so lang wie der proximale Ampullenteil ist. In diesen distalen
Ampullenteil mündet ein kleines, am Ausführgang herabhängendes, eng gestieltes,
im ganzen keulenförmiges Divertikel mit einfachem, birnförmigem Samenraum.
Der distale Ampullenteil geht unter weiterer Verengung, aber ohne scharfen
Absatz, in den schlanken, S-förmig gebogenen, distal sehr dünn werdenden Aus-
führgang über, der ungefähr so lang wie die Ampulle ist.
Bemerkungen: Dichogaster adjelana scheint der D. congica (Horst) i) (> Ben-
hamia congica Horst)*) nahezustehen.
Dichogaster katangae n. sp.
Tafel XIV, Figur i6 und 17.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Kafiri in Katanga (ca. 11° 25' südl.
Br., 27° 2' östl. Lg.)-
Vorliegend ein geschlechtsreifes Exemplar.
Äußeres. Dimensionen: Länge 65 mm, Dicke i*/., — 2 mm, Segmentzahl
ca. 130.
Färbung grau.
Kopf pro -epilobisch. Eine scharfe dorsalmediane Längsfurche durchschneidet
das I. Segment in ganzer Länge.
Borsten ziemlich zart, mäßig eng gepaart. Am Mittel- und Hinterkörper
Ventralmediane Borstendistanz ungefähr gleich den mittleren lateralen Borsten-
distanzen; am Vorderkörper bis etwa zum 23. Segment ventralmediane Borsten-
distanz viel kleiner als die mittleren lateralen Borstendistanzen. Dorsalmediane
Borstendistanz deutlich größer als der halbe Körperumfang {aa ^ bc, dd > Vo ^*)-
Erster Rücken porus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Gürtel ringförmig, am 13. — 19. Segment (= 672)- am 13. Segment viel
schwächer und nur dorsal entwickelt.
Männliches Geschlechtsfeld tief eingesenkt, zweistrahlig symmetrisch,
etwa um die Hälfte länger als breit, die ganze Länge der Segmente 17 — 19 ein-
nehmend, Seitenränder in der Borstenzone des 17. und des 19. Segments bis
über die Borstenlinien h weit hinaus vorspringend, zwischen diesen Vorsprüngen
1) R. Horst, in: Tijdschr. Nederl. dierk. Ver., Ser. 2, IV, p. 68, .Textfig. 1—3.
— 203 —
in mäßig starkem Bogen medialwärts zurückweichend. Prostataporen 2 Paar,
am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien b. Samenrinnen geschweift, an
den Enden medial konvex, in der Mitte lateral konvex. Jede Samenrinne ver-
läuft auf der First eines ziemlich breiten helleren Walles, dessen Außenrand
vom Außenrand des Geschlechtsfeldes nur durch eine tiefe, scharfe Furche ge-
trennt ist und auf dessen Enden die Prostataporen liegen.
Samentaschenporen unscheinbar, 2 Paar, nach Maßgabe der inneren
Organisation auf Intersegmentalfurche jjd> und 8/9 in den Borstenlinien b.
Innere Organisation. Darm: Zwei ^luskelmagen, der vordere dorsal verkürzt,
der hintere dorsal verlängert, ventral beide gleich lang. Drei Paar vollständig
voneinander gesonderte, ungefähr gleich große, dick-bohnenförmige Kalkdrüsen
im 15., 16. und 17. Segment. Mitteldarm mit dick-saumförmiger T^-phlosolis.
Exkretionsorgane: Im Mittelkörpcr enthält jedes Segment jederseits
ca. 7 kleine, unregelmäßig säckchenförmige. zum Teil schlank-gelappte Mikro-
nephridien; die dorsalen sind nur wenig größer als die ventralen.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter
ventral im 10. und 11. Segment. Zwei Paar sehr kleine, sackförmige, glatte Samen-
säcke ragen von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein.
Prostaten schlauchförmig. Drüsenteil verhältnismäßig sehr dick, in un-
regelmäßigen, fest aneinander gepreßten Windungen zu einem dicken, fast kreis-
runden Paket zusammengelegt. Ausführgang scharf vom Drüsenteil abgesetzt,
muskulös glänzend, viel dünner und kürzer als der Drüsenteil, aber verhältnis-
mäßig ziemlich lang, zu einer langen, engen Schleife zusammengebogen; distaler
Schleifen-Ast etwas dicker als der proximale.
Penialborsten (Taf. XIV, Fig. 17) ca. 1,6 mm lang und im Maximum,
im proximalen Teil, ca. 46 // dick, distalwärts langsam dünner werdend, in der
Mitte noch ca. 30 fi dick, nicht weit vom distalen Ende noch etwa 20 // dick,
im allgemeinen fast gerade gestreckt, an den Enden in gleicher Richtung etwas
gebogen, zumal am distalen Ende. Äußerstes distales Ende abgestutzt kegel-
förmig. Der Abstutzungsrand sehr schwach vorspringend (?). Die Ornamen-
tierung besteht aus einer sehr geringen Zahl (bei zwei näher untersuchten Penial-
borsten 3 bzw. 4) großer, aber wenig tiefer Narben; proximal von jeder
Narbe ist die Borstenoberfläche buckeiförmig erhaben, und diese Erhabenheit
läuft in einen scharfen, die Narbe etwas überragenden Rand aus, auf diese Weise
einen breiten Meißelzahn bildend, der besonders im Profil scharf vorspringt.
Die Penialborsten sind von heller horngelber Färbung.
Samentaschen (Taf. XIV, Fig. 16): Ampulle im ganzen länger als dick,
durch einen scharfen Ringelschnitt in einen unregelmäßig gestalteten proximalen
und einen zylindrischen distalen Teil gesondert. Ausführgang nicht scharf von der
Ampulle abgesetzt, weniger lang als dick, im allgemeinen nur sehr wenig dünner
als der distale Teil der Ampulle, distal etwas dünner werdend. In den distalen
— 204 —
Rand des distalen Ampullenteils mündet ein gebogenes, einfach-kolbenförmiges,
am Ausführgang herabhängendes Divertikel, das nur wenig kürzer als der Aus-
führgang der Hauptasche ist und einen einfachen Samenraum enthält.
Bemerkungen: Dichogaster katangae scheint der D. congica (Horst) (> Ben-
hamia congica Horst)i) vom Oberlauf des Kongo nahe zu stehen. Die beiden Arten
unterscheiden sich hauptsächlich durch die Gestalt und Ornamentierung der
Penialborsten und durch die Gestalt der Samentaschen voneinander, außer-
dem auch durch die Gestaltung des männlichen Geschlechtsfeldes.
Dichogaster savanicola n. sp.
Tafel XIV, Figur 4 und 5.
Fundangabe: Belgisch- Kongo, Savanne in der Umgegend von Lukon-^
zolwa am Moero - See (ca. 8° 50' südl. Br., 28° 36' östl. Lg.); Stappers,
23. November 191 1.
Vorliegend zwei Exemplare, von denen jedoch nur eines vollständig ist.
Äußeres. Dimensionen des vollständigen Exemplares: Länge 102mm,
Dicke 4 — 4^/3 mm, Segmentzahl ca. 150.
Färbung dunkelgrau.
Kopf pro-epilobisch ; vom hinteren Winkel des kleinen dorsalen Kopflappen-
fortsatzes geht eine scharfe Längsfurche bis etwa zum Ende des vierten Fünftels
des I. Segments nach hinten.
Borsten im allgemeinen mäßig zart, am Hinterkörper etwas vergrößert,
im allgemeinen mäßig eng gepaart. Anordnung an verschiedenen Körperstellen
und auch an entsprechenden Körperstellen bei den beiden vorliegenden Stücken
etwas verschieden; ventralmediane Borstendistanz ein wenig kleiner oder ein
wenig größer als die mittleren lateralen Borstendistanzen, im Bereich der Pro-
stataporen, besonders deutlich erkennbar am 16. und 20. Segment, etwas vergrößert.
Dorsalmediane Borstendistanz deutlich größer als der halbe Körperumfang
{aa ^ hc, dd = ca. -/g u).
Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 6/7.
Gürtel ringförmig, am 13. — 20. vSegment (= 8), aber am 13. und am 20. Seg-
ment nur schwach ausgeprägt.
Männliches Geschlechtsfeld etwas eingesenkt, breit biskuitförmig, an
den breiteren Stellen etwas breiter als lang, vorn und hinten gerade abgeschnitten,
durch die Intersegmentalfurchen 16/17 ^i^*^ 19/20 begrenzt, in den Borstenzonen
des 17. und des 19. Segments lateral über die Borstenlinien b hinausragend.
Prostataporen 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien b, auf kreis-
runden Papillen, deren laterale Hälften sich in die lateralen Ausbuchtungen des
biskuitförmigen männlichen (jeschlechtsf ekles einschmiegen. Samenrinnen einfach
und nur wenig gebogen, medial konvex. Männliche Poren unscheinbar, in den
R. Horst, in: Tijdschr. Nederl. dierk. Ver., vSer. 2, IV, p. 68, Textfig. i — 3.
- 205 —
Samenrinnen, anscheinend dort, wo diese die Borstenzone des i8. Segments
schneiden.
Samentaschenporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche yj8 und 8/9 in
den Borstenhnien b.
Innere Organisation. Einige Dissepimente zwischen der Muskelmagen- und
der Ovarienregion stark verdickt.
Darm: Zwei große Muskelmagen anscheinend (tatsächlich?) im 8. und
9. Segment. Drei Paar vollständig voneinander gesonderte Kalkdrüsen von dick
bohnenförmiger, am breiten konvexen Rande mehrmals eingekerbter Gestalt im
15., 16. und 17. Segment, die des vordersten Paares viel kleiner als die übrigen.
Mitteldarm mit einfacher, dick-saumförmiger Typhlosolis, wenigstens bis zum
55. Segment, also wahrscheinlich überhaupt, ohne Blindsäcke.
Exkretionsorgane: In jedem Segment des Mittelkörpers jederseits
ca. 7 säckchenförmige ]Mikronephridien, die ziemlich regelmäßig in Längs-
reihen angeordnet sind, besonders regelmäßig die dorsalen ; die dem Bauchstrange
zunächst liegenden ^likronephridien sind, wenigstens im Mittelkörper, sehr klein;
lateralwärts und nach oben nehmen die ]Mikronephridien an Größe zu.
Vo r d e r e männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter ven-
tral im 10. und 11. Segment, eingeschlossen in Testikelblasen, die sich in Samen-
sack-ähnliche Anhänge dorsal wärts fortsetzen. Zwei Paar sehr kleine einfache
Samensäcke ragen von Dissepiment 10 11 und 11 '12 in das 11. und 12. Segment
hinein. Die distalen Enden der Samenleiter sind unscheinbar, offenbar nicht
verdickt.
Prostaten: Drüsenteil sehr dick, eng gewunden und die Windungen an-
einander gepreßt, knäuelartig, etwa je zwei Segmente einnehmend. Ausführgang
dünn, muskulös glänzend, saitenförmig, mäßig lang, eine weite Windung bildend,
scharf vom Drüsenteil abgesetzt.
Penialborsten (Taf. XI\\ P'ig. 4) ca. 2-' 4 mm lang und im Maximum,
am proximalen Ende und in der Mitte, ca. 120 // dick, distalwärts gleichmäßig
dünner werdend; die Penialborsten sind einfach und im allgemeinen nur schwach
gebogen, an den Enden, zumal am proximalen Ende, etwas stärker gebogen;
das distale Ende ist ziemlich plump- und einfach-spitzig. In manchen Lagen
zeigt die Kontur der Penialborsten in der distalen Hälfte einen sehr schwach
welligen Verlauf. Eine äußere Ornamentierung ist nicht erkennbar, dagegen
eine mäßig dichte, verwaschene innere Ringelstruktur; die Färbung der Penial-
borsten ist ziemlich dunkel und nur schwach durchscheinend rauchgrau, manch-
mal etwas rötlich.
Samentaschen (Taf. XIV, Fig. 5): Ampulle in einen kleineren, unregel-
mäßig dick-birnförmigen Teil und einen größeren, ungefähr ebenso langen, aber
stark verbreiterten, vorn und hinten das proximale Ende des Ausführganges
etwas überwallenden distalen Teil gesondert; in diesen distalen Teil mündet ein
— 206 —
kleines, einfaches, am Ausführgang etwas herabhängendes Divertikel mit ein-
fachem, kugeligem Samenraum und sehr kurzem, kaum engerem Stiel ein. Aus-
führgang ungefähr so lang wie am proximalen Ende dick, viel dünner als der
distale Teil der Ampulle, distal kegelförmig verengt.
Bemerkungen: Dichogaster savanicola erinnert in mancher Hinsicht, zumal
durch das Fehlen einer äußeren Ornamentierung an den Penialborsten, an
D. shoana (Rosa) (> Acanthodrilus shoanus Rosa^)). Bei dieser abessynischen
Art sollen jedoch die Penialborsten klein, nur etwa dreimal so lang wie die nor-
malen Borsten, sein, während sie bei D. savanicola eine sehr stattliche Größe
erreichen. Auch die Samentaschen zeigen in ihrer Gestaltung wesentliche
Unterschiede bei diesen beiden Arten.
Dichogaster dorsalis n. sp.
Tafel XIV, Figur 12 und 13.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Yambuya am Fluß No welle (ca.
i"i8' nördl. Br., 24^42' östl. Lg.); 29. November 1913.
\^orliegend zwei leider sehr schlecht konservierte Exemplare dieser durch
die eigentümliche Lage der Samentaschenporen so interessanten Art, ein un-
vollständiges geschlechtsreifes und ein vollständiges halbreifes.
Äußeres. Dimensionen des geschlechtsreifen Stückes: Länge > 35 mm,
Dicke ca. 2 mm, Segmentzahl > 95.
Färbung dunkel braungrau (durch die schlechte Konservierung beeinflußt ?).
Kopf pro-epilobisch ; Kopflappen hinten breit gerundet, weit in das i. Seg-
ment einspringend.
Borsten ziemlich eng gepaart, besonders eng die lateralen am Vorderkörper.
Ventralmediane Borstendistanz am Mittelkörper ungefähr gleich den mittleren
lateralen Borstendistanzen, am Vorderkörper etwas größer. Dorsalmediane
Borstendistanz deutlich größer als der halbe Körperumfang {aa ~^ bc, dd > 1/2 u).
Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Prostataporen i Paar, am 19. Segment in den Borstenlinien ab.
Weibliche Poren medial von den Borsten a des 14. Segments.
Samentaschenporen i Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8, dorsal ge-
legen !
Innere Organisation. Darm mit 2 Muskelmagen und 3 Paar Kalkdrüsen
im 15., 16. und 17. Segment; Kalkdrüsen platt nierenförmig, mit einigen Ein-
kerbungen am konvexen Rande, die des vordersten Paares kleiner als die übrigen.
Prostaten ganz auf das Segment ihrer Ausmündung beschränkt. Drüsen-
teil einige unregelmäßige Schlängelungen und eine enge Schleife beschreibend.
1) D. Rosa, in: Ann. Mus. Genova, XXVI, p. 586.
— 207 —
Ausführgang etwa halb so dick wie der Drüsenteil, verhältnismäßig ziemlich
lang, gebogen oder geschweift.
Penialborsten (Taf. XIV, Fig. 12) ca. 1^/4 mm lang und im Maximum,
an dem etwas angeschwollenen proximalen Ende, ca. 45 /< dick, distalwärts
langsam dünner werdend, in der Mitte noch ca. 30 // dick, in den mittleren
Teilen schwach gebogen, am proximalen Ende zu einem fast halbkreisförmigen
Haken umgebogen; das distale Ende biegt sich nach der gleichen Seite um,
anfangs nicht besonders scharf, schließlich aber sehr scharf; zugleich nimmt das
distale Ende an Dicke gleichmäßig ab und ist scharf und schlank zugespitzt,
so daß es im ganzen wie ein schlanker Angelhaken aussieht. Unterhalb des
Angelhaken-förmigen äußersten Endes macht die Penialborste einige wenige (ca. 2)
sehr flache Schlängelungen, deren Höhe jedoch nur einen geringen Bruchteil der
Borstendicke ausmacht. Die leichtgeschlängelte Partie der Penialborste zeigt
eine sehr charakteristische Ornamentierung, bestehend aus großen Gruppen ziem-
lich großer, etwas abstehender, schlanker, spitzer, von oben gesehen dreiseitiger
Dorne. Diese Dorne sind etwa 12 p lang und an der Basis 5 /.i breit, etwas
gebogen. Die Dorngruppen liegen hauptsächlich auf den höchsten Erhebungen
der Borstenschlängelung, greifen aber auch auf die Flanken der Borstenschlänge-
lung über. Die Färbung der Penialborsten ist hell horngelb.
Samentaschen (Taf. XIV, Fig. 13): Ampulle fast kugelig. Ausführgang
scharf von der Ampulle abgesetzt, ungefähr halb so lang und so dick wie die
Ampulle, dick tonnenförmig. In das proximale Ende des Ausführganges, wenn
nicht in das distale Ende der Ampulle, mündet ein dick kolbenförmiges, ziemlich
kurz- und sehr eng-gestieltes Divertikel, das ungefähr so lang wie der Ausführ-
gang der Haupttasche ist und einen einfachen, fast kugeligen Samenraum besitzt,
der ungefähr so dick wie der dünne vStiel lang ist.
Bemerkungen: Diese interessante Art mit balantiner Reduktion des
Geschlechtsapparates steht mit der eigentümlichen dorsalen Lage der Samen-
taschenporen meines Wissens einzig in der Gattung Dichogaster da. Auch
die Gestaltung der Penialborsten ist sehr charakteristisch.
Dichogaster loboziana n. sp.
Tafel XIV, Figur 1—3.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Fluß Lobozi in der Ebene von
St. Louis am Westufer des Tanganj ika - Sees (ca. 7° o' südl. Br.,
29° 55' östl. Lg.); Stappers, 21. Juni 1912. — Überschwemmbares Ufer
des Flusses Lufuko (ca. 6° 45' bis 7° 30' südl. Br., 29^30' bis 30° o'
östl. Lg); Stappers, 6. September 1912.
Vorliegend mehrere stark erweichte Exemplare.
Äußeres. Dimensionen: Länge ca. 80 mm, Dicke 2 — 4 mm, vSegmentzahl
ca. 115.
— 208 --
Färbung hellgrau.
Kopf pro-epilobisch ; Kopf läppen sehr klein.
Borsten zart, eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz im allgemeinen
gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen, am Vorderkörper bis etwa- zum
22. Segment deutlich kleiner. Dorsalmediane Borstendistanz im allgemeinen
gleich zwei Dritteln des ganzen Körperumfanges, am Vorderkörper etwas größer.
(Am Mittel- und Hinterkörper aa =^ bc, dd — -/g u; am Vorderkörper an = ca.
2/3 bc, dd = ca. ^/^ u.)
Erster Rücke nporus auf Intersegmentalfurche 6/7.
Gürtel noch nicht deutlich ausgebildet.
Prostataporen 2 Paar, am 17. und ig. Segment in den Borstenlinien ab.
Samenrinnen fast gerade gestreckt, auf der First je eines schwach er-
habenen Walles verlaufend.
Männliche Poren in den Samenrinnen auf der Borstenzone des 18. Seg-
ments.
Samentaschenporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in
den Borstenlinien ab.
Innere Organisation. Dissepimente anscheinend sämthch zart.
Darm: Zwei ziemlich große Muskelmagen im 8. und 9. (?) Segment. Drei
Paar annähernd gleichgroße, vollständig voneinander gesonderte, dick nieren-
förmige Kalkdrüsen im 15., 16. und 17. Segment. Mitteldarm etwa vom 27. Seg-
ment an mit einer Haupttyphlosohs und jederseits neben derselben einer Neben-
typhlosolis. Die Haupttyphlosolis ist sehr zierlich gestaltet; sie erinnert durch
ihre Gestalt an die Ketten von scheibenförmigen Muschelplättchen der Südsee-
Insulaner; sie- besteht aus einer großen Zahl (ca. 4 in einem Segment) scheiben-
förmiger Verbreiterungen, die durch sehr kurze, enge Zwischenglieder mitein-
ander verbunden sind. Die Nebentyphlosolis sind viel weniger umfangreich als
die Haupttyphlosolis, glatt strangförmig, segmental stark verengt, wenn nicht
ganz unterbrochen.
Exkretionsorgane: In jedem Segment des Mittelkörpers finden sich jeder-
seits ca. 7 Mikronephridien.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter
ventral im 10. und 11. Segment.
Prostaten auf das Segment ihrer Ausmündung und ein benachbartes be-
schränkt. Drüsenteil einige unregelmäßige Windungen und eine größere Schleife
beschreibend. Ausführgang verhältnismäßig lang, proximal stark gebogen, im
übrigen nur wenig gebogen, etwa halb so dick wie der Drüsenteil.
Penialborsten (Taf. XIV, Fig. i u. 2) schlank- und zart-gertenartig,
ca. 3 1/2 mm lang und im Maximum, am angeschwollenen proximalen Ende,
ca. 25 // dick, distalwärts zunächst schnell dünner werdend, bald nur noch
17 // dick, dann langsamer an Dicke abnehmend, am Ende des zweiten distalen
— 209 —
Fünftels noch etwa lo /.i dick, \'on hier an langsam noch dünner werdend, am
distalen Ende ca. 3 // dick. Proximale drei Fünftel der Penialborste einfach
und ziemlich stark gebogen, etwa einen Viertelkreis bildend, distale zwei Fünftel
peitschenartig verbogen, einige wenige unregelmäßige Schlängelungen bildend;
feines, ca. 3 // dickes äußerstes distales Ende gerade gestreckt und in eine ein-
fache, kaum merklich angeschwollene plumpe Spitze auslaufend. Die distale
Hälfte der Penialborste zeigt eine charakteristische Ornamentierung; die Orna-
mente beginnen ungefähr in der Mitte der Borste als weitläufig und unregelmäßig
gestellte große, aber wenig tiefe Narben, die durch weite Internodien-artige
Strecken voneinander getrennt sind; am Ende des distalen Sechzehntels der
Borste beginnen die Ornamente dichter aneinander zu rücken, und zugleich
erhebt sich ihr proximaler Rand zu einem anfangs stumpfen, weiter distal schnell
länger und spitzer werdenden Zahn; die am weitesten distalwärts stehenden
Zähne sind verhältnismäßig sehr groß, ungefähr so lang wie die Borste hier dick,
schlank dreiseitig, scharf spitzig, etwas abstehend. Das äußerste distale Ende
der Penialborste trägt keine Ornamente.
Samentaschen (Taf. XIV, Fig. 3): Ampulle dünnwandig, in zwei Teile
gesondert, einen eiförmigen distalen Teil und einen von diesem scharf abgesetzten
viel dünneren, schlauchförmigen proximalen Teil. Ausführgang dickwandig, äußer-
lich nur undeutlich vom proxalen Teil der Ampulle abgesetzt, etwas dicker als
dieser, ebenfalls schlauchförmig, etwas kürzer als die ganze Ampulle, aber etwas
länger als deren schlauchförmiger distaler Teil. In das distale Ende des distalen,
schlauchförmigen Ampullenteils mündet ein kleines keulenförmiges Divertikel
mit einfachem ovalem Samenraum und etwas kürzerem, dünnem Stiel ; das Diver-
tikel hängt am Ausführgang herunter.
Bemerkungen: Dichogaster lohoziana scheint der D. affinis Mich. {> Ben-
hamia affinis ]\lich.^)) nahezustehen, ist aber eine viel größere Form, die sich
hauptsächlich durch die Gestalt der Penialborsten von D. affinis unterscheidet.
Dichogaster Stuhlmanni (Mich.).
1890, Benhamia Stuhlmanni, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, VII, p. 5, Taf. I, Fig. 3 — 9,
Taf, II, Fig. 14.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Katanga (ca. 11° 5' südl. Br., 27^15'
östl. Lg.); Command. Lemaire.
Dichogaster anguana n. sp.
Tafel XV, Figur 22 — 24.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Angu am Uelle (ca. 3° 30' nördl. Br.,
24° 30' östl. Lg.); L)r- H. SCHUBOTZ, Juni 1911.
^) W. MiCHAEr<SEN, in: Mt. Mus. Hamburg, VII, p. 9, Taf. IV, Fig. 20.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. 1910/11. Bd. I. I4
Vorliegend mehrere sehr stark erweichte, noch gürtellose Exemplare, die
nur eine lückenhafte Klarstellung der Organisation erlaubten.
Äußeres. Dimensionen des größten Exemplares: Länge 60 mm, Dicke
2^/2 — 3 mm, Segmentzahl ca. 180.
Färbung dunkel braungrau, zweifellos durch die Konservierungsflüssigkeit
beeinflußt.
Ko pf prolobisch bzw. pro-epilobisch. Eine dorsalmediane Längsfurche durch-
schneidet das ganze i. Segment; dort, wo sie vorn an den Kopflappen stößt,
zeigt dessen Hinterrand eine ganz winzige Ausbuchtung, die jedoch so gering
ist, daß sie kaum ins Auge fällt, und kaum die Bezeichnung ,,epilobisch" für den
Kopf dieses Tieres rechtfertigt.
Borsten eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich
den mittleren lateralen Borstendistanzen; dorsalmediane Borstendistanz an-
nähernd gleich zwei Dritteln des ganzen Körperumfanges {aa = ca. bc, dd = ca.
Erster Rücke nporus auf Intersegmentalfurche 5/6.
Ein Gürtel ist bei keinem der vorliegenden Stücke ausgebildet.
Männliches Geschlechtsfeld rechteckig, etwas breiter als lang, hinten
am 16. Segment und vorn am 20. Segment sowie seitlich durch drüsige Querwälle
begrenzt.
Prostataporen 2 Paar, am 17. und ig. Segment in den Borstenlinien ah.
Samenrinnen etwas geschweift, am 18. Segment medial konvex.
Samentaschenporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche yld> und 8/9 in
den Borstenlinien ah, winzig, augenförmig.
Innere Organisation. Einige Dissepimente in der Samentaschen-Hoden-
Region verstärkt.
Darm vorn mit 2 mäßig großen Muskelmagen und weiter hinten, im 15. bis
17. Segment, mit 3 Paar vollständig voneinander gesonderten Kalkdrüsen; die
Kalkdrüsen sind breit ohrenförmig, mit mehrmals eingekerbtem, scharfem Kon-
vexrande; die des vordersten Paares sind etwas kleiner als die übrigen. ]\Iittel-
darm mit saumförmiger, stark gefältelter Typhlosolis, ohne Blindsäcke.
Exkretionsorgane: Im Mittelkörper jedes Segment mit ca. 5 säckchen-
förmigen Mikronephridien.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im
IG. und II. Segment.
Prostaten schlauchförmig, ganz auf das Segment ihrer Ausmündung be-
schränkt; Drüsenteil weißlich, dick, mit einigen unregelmäßigen engen Schlänge-
lungen und spärlichen Windungen; Ausführgang viel kürzer und dünner als der
Drüsenteil, wenig gebogen.
Penialborsten (Taf. XV, Fig. 23 u. 24) schlank, gertenartig, ca. 3 mm
lang bei einer maximalen Dicke von ca. 25 // am proximalen Ende, distalwärts
langsam und gleichmäßig an Dicke abnehmend, in der ]Mitte ca. 20 /< dick, vor
dem distalen Ende noch etwa 15 // dick; Penialborsten mäßig stark und im
allgemeinen einfach gebogen, im distalen Teil häufig etwas unregelmäßiger ge-
bogen; distales Ende (Fig. 23) in einer Länge von etwa 0,07 mm an einer Seite
etwas (sehr wenig und nicht besonders deutlich) abgeflacht, äußerste distale
Spitze als winziger Haken nach dieser Abflachungsseite übergebogen; distales
Ende im übrigen einfach- und ziemlich plump-spitzig. Die Ornamentierung be-
steht aus zerstreuten, in der Flächenausdehnung verhältnismäßig großen, aber
wenig tiefen Narben, deren proximaler Rand schwach wulstig oder selbst etwas
stumpf zahnartig erhaben ist; die Breite der Narben kommt der halben Borsten-
breite gleich oder übertrifft die halbe Borstenbreite noch etwas. Die Ornamen-
tierung ist auf die distale Hälfte der Penialborste (Fig. 24) beschränkt, fehlt aber
auch am äußersten distalen Ende. Die Penialborsten sind wasserhell.
Samentaschen (Taf. XV, Fig. 22): Ampulle durch einen scharfen Ring-
einschnitt in zwei Teile geteilt, in einen etwas kleineren glattwandigen, dick eiför-
migen proximalen Teil und einen etwas größeren distalen Teil von unregel-
mäßigerer Gestalt und mit innen gefältelter, Wandung. Der meist etwas schief
aus dem distalen Ampullenteil entspringende Ausführgang ist scharf von der
Ampulle abgesetzt, schlank, etwas länger als die Ampulle und am dickeren
proximalen Ende nur etwa halb so dick, gegen das distale Ende noch dünner
werdend, unregelmäßig verbogen, besonders stark gebogen im proximalen Teil.
In den distalen fälteligen Teil der Ampulle mündet ein einziges kurz- und ziem-
lich eng-, aber deutlich gestieltes Divertikel, das bei den vier Samentaschen
eines näher untersuchten Tieres gleicherweise 4 ungestielte, frei abragende Samen-
kämmerchen von etwas verschiedener Größe trug. Die Zahl dieser Samenkäm-
merchen ist wahrscheinlich etwas variabel; dafür spricht die Verschiedenheit in
ihrer Größe.
Bemerkungen. Dichogaster anguana steht zweifellos der D. Neumanni (Mich.)
{y Bcnhamia Neumanni Mich.)^) sehr nahe. Sie unterscheidet sich von dieser
hauptsächlich durch die Gestalt und Ornamentierung der Penialborsten. Dem
Wortlaut nach könnte auch in der Gestalt der Samentaschen ein bedeutsamer
Unterschied bestehen; denn bei den Samentaschen von D. Neumanni (Taf. XV,
Fig. 25) soll das Divertikel (die 1. c. p. 11 erwähnten ,,4 kurzgestielten birn-
förmigen Divertikel" sind richtiger als 4 Samenkämmerchen eines einzigen Diver-
tikels zu bezeichnen) in den ,, muskulösen Ausführgang" einmünden, und zwar
nach der Abbildung (1. c. Fig. 15) ungefähr in dessen Mitte. Die Nachunter-
suchung an einem t^'pischen Stück ergab, wie ich schon vorher vermutete, daß
hier ein Irrtum vorliegt, daß der sogenannte ,, muskulöse Ausführgang" tatsäch-
lich aus einem proximalen Teil mit dünner, nicht muskulöser Wandung besteht,
der richtiger als distaler Ampullenteil zu bezeichnen ist, und in den das Diver-
W. IVIiCHAELSEN, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 10, Taf., Fig. 15, 16.
14^
tikel einmündet, und einem dickwandig muskulösen distalen Teil, dem eigent-
lichen Ausführgang. Im hauptsächlichsten gleicht also die Samentasche der
D. Neumanni der von D. anguana, wenngleich in der Ausgestaltung der einzelnen
Abschnitte der Samentasche einige Unterschiede bestehen.
Auch einige der 1909 von Cognetti beschriebenen Dichogaster-Arten von
den Guinea-Inseln Sao Thome und Fernando Poo sowie von Französisch-Kongo
{Fernand Vaz)i) scheinen der D. anguana nahezustehen, so D. pinguis (1. c. p. 86,
Taf. I, Fig. 3, 4), D. Gestri (1. c. p. 96, Taf. II, Fig. 19^20), D. poonensis (1. c.
p. 102, Taf. II, Fig. 28, 29) und D. Feae (1. c. p. 104, Taf. II, Fig. 30—32). Die
Gestalt der Penialborsten bildet die bequemsten Unterscheidungsmerkmale
zwischen diesen Arten.
Dichogaster terricola n. sp.
Tafel XV, Figur 31 — 33 und Textfigur 4.
Fundangabe. S ü d - K a m e r u n , am F u ß d e s N' K o 1 u m b e m b e (ca. 2° 25'
nördl. Br., 10° 12' östl. Lg.), im Erdboden zwischen Steinen; Dr. Arnold
SCHULTZE, 17. Juh 191 1.
Vorliegend ein einziges \-ollkommen geschlechtsreifes, schon begattetes
Exemplar.
Äußeres. Dimensionen: Länge 90mm, Dicke 4mm, Segmentzahl 146.
Färbung am Mittel- und Hinterkörper dorsal hellbraun, mit dunklerer,
braunvioletter Rückenmittellinie.
Kopf pro-epilobisch. Der Kopflappen ist rüsselförmig, ungefähr doppelt so
lang wie dick.
Borsten im allgemeinen zart und sehr eng gepaart, am Hinterkörper ver-
größert, mäßig groß und zugleich nur mäßig eng gepaart. Ventralmediane Borsten-
distanz im allgemeinen etwas größer als die mittleren lateralen Borstendistanzen ;
am Hinterkörper gleicht sich dieser Unterschied aus. Dorsalmediane Borsten-
distanz am Vorderkörper ^Z^, am Hinterkörper nur -/g des ganzen Körperumfanges
ausmachend. (Am Vorderkörper aa > hc , dd ^ ^'4 ii , am Hinterkörper aa — bc;
dd = -/g u.)
Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 13/14 (?).
Gürtel anscheinend noch nicht vollständig ausgebildet (am 14. — 19. Seg-
ment ?).
Männliches Geschlechtsfeld oval, weniger breit als lang, nicht vertieft,
lateral undeutlich begrenzt, nur vorn und hinten durch hellere, schwach erhabene
bogenförmige Drüsenwälle markiert, vorn fast bis zur Borstenzone des 16., hinten
fast bis zur Borstenzone des 20. Segments reichend. Prostataporen 2 Paar,
am 17. und 19. Segment in den Borstenlinien b, wenn nicht dicht lateral davon.
^) lt. Cognetti de Martiis, in: Ann. Mus. Genova, XLIV.
— 213 —
vSamenrinnen geschweift, E-förmig, an den Enden lateral konvex, in der Mitte
medial konvex.
Weibliche Poren medial von den Borsten a des 14. Segments, in der
Borstenzone, ungefähr in der ]Mitte zwischen den Borstenlinien a und der ven-
tralen Medianlinie.
Samentaschenporen 2 Paar, vorn am 8. und 9. Segment dicht hinter
Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9, dicht lateral an den Borstenlinien b.
Akzessorische Pubertätsorgane als kleine intersegmentale dunkel-
braune Drüsenflecken erkennbar, die meist zu 2 dicht nebeneinander liegen,
aber manchmal auch einzeln auftreten und dann aus der Verschmelzung von
zweien entstanden zu sein scheinen, also etwas größer sind. Im vorderen und
im hinteren Teil des Gebietes dieser Organe sind sie streng paarig, insofern
jederseits ein Paar kleine Drüsenflecke oder ein größerer einzelner Drüsenfleck
auftritt. Im mittleren Teil des Gebietes dieser Organe sind sie
%er ventralen Medianlinie genähert, zum Teil so sehr, daß die bei- f^
den medialen Fleckchen der beiden Pärchen miteinander ver-
schmelzen und dadurch ein unpaariges ventralmedianes Drüsen-
fleckchen bilden. Bei dem Originalstück dieser Art haben die
Drüsenfleckchen folgende Anordnung: Auf Intersegmentalfurche
7/8 und 8/9 jederseits ein Pärchen, dessen medialer Teilhaber
zwischen den Borstenlinien a und b steht, während der laterale
lateral von der Borstenlinie b , gerade vor einem der Samentaschen-
poren steht. Auf Intersegmentalfurche 9/10 — 14/15 drei oder vier
nahe und zum Teil auf der ventralen Medianlinie, auf Intersegmen-
talfurche 15/16 ein ventralmedianes und jederseits ein größeres in Fig. 4.
den Borstenlinien ab, auf Intersegmentalfurche iS/iy, 17/18 und terricolTn^&v,.
19/20 jederseits ein größeres in den Borstenlinien b.
Innere Organisation. Dissepiment 12/13 und 13/14 deutlich, wenn auch
nur w^enig verdickt, 14/15 und die folgenden zart, 9/10, lo/ii und 11/12 eben-
falls zart, anscheinend einander genähert und am Rande miteinander verwachsen,
die vor dem 9. Segment liegenden undeutlich (abortiert?).
Darm: Zwei ziemlich große metalhsch glänzende Muskelmagen vor dem
ersten deutlichen Dissepiment, anscheinend (tatsächhch?) im 8. und 9. Segment,
ein schwächer muskulöser, etwas aufgeblähter Kropf vor dem vordersten Muskel-
magen. Drei Paar vollständig voneinander gesonderte Kalkdrüsen von breit
bohnenförmiger Gestalt im 15., 16. und 17. Segment, die des vordersten Paares
im 15. Segment etwas kleiner als die übrigen und mit wenig (3 mal) eingeschnit-
tenem Rande, die der beiden hinteren Paare mit 4 oder 5 Einschnitten am Rande.
Mitteldarm mit einer mehr oder weniger dicken saumförmigen Typhlosolis.
Blindsäcke sind mutmaßlich überhaupt nicht, wenigstens bis zum 45. Segment
sicher nicht vorhanden.
— 214 —
Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 13. Segment.
Exkretionsorgane: Im Mittelkörper jederseits in einem Segment ca. 6
oder 7 säckchenförmige ^Nlikronephridien.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar große Samen-
trichter im 10. und 11. Segment, anscheinend in Testikelblasen eingeschlossen,
die paarweise (die beiden einer Seite) miteinander verwachsen sind. Von Disse-
piment 11/12 ragen ein Paar sehr kleine, anscheinend rudimentäre vSamensäcke
in das 12. Segment hinein, von Dissepiment 9/10 ein Paar große, sackförmige
Samensäcke nach vorn in das 9. Segment.
Prostaten klein und zart, auf das Segment ihrer Ausmündung und ein
benachbartes vSegment beschränkt, mit mäßig dickem, unregelmäßig gewun-
denem Drüsenteil und sehr dünnem, scharf vom Drüsenteil abgesetztem, mäßig
langem, gebogenem Ausführgang.
Penialborsten in zweierlei Gestalt vorhanden, i. Plumpere Form (Taf. XV,
Fig. 31) ca. 1,6 mm lang, am keulenförmig verdickten proximalen Ende ca. 55 /«t
dick, etwas distalwärts davon etwa 42 // dick, in der Mitte noch etwa 30 // und
vor dem abgebogenen distalen Ende noch 16// dick; äußerstes distales Ende
von 12 f( Dicke an schneller abnehmend. Der mittlere Teil der Penialborste
ist nur sehr schwach gebogen, der distale Teil etwas stärker. Das äußerste distale
Ende ist ziemhch scharf abgebogen, so daß es mit dem nächstfolgenden Teil
einen gerundeten stumpfen Winkel bildet; die distale Spitze ist einfach, mäßig
scharf, in entgegengesetztem Sinne der Abbiegung des distalen Endes vorgezogen.
Die Ornamentierung besteht aus 10 bis 14 ziemlich tiefen Narben von etwa der
halben Borstenbreite, deren vorstehender proximaler Rand meist einen bogen-
förmig vorspringenden Zahn, manchmal auch eine kleine Gruppe kleinerer Zähne
bildet. Die Penialborsten der plumperen Form sind honiggelb bis schwach bräun-
lich. 2. Schlankere Form (Taf. XV, Fig. 32) ca. 1,2 mm lang, am proximalen
Ende bis 24 // dick, in der Mitte ca. 16 jn dick, gegen das distale Ende auf 12 //
Dicke abnehmend, fast gerade gestreckt, nur am proximalen Ende etwas gebogen.
Distales Ende anscheinend gewaltsam verbogen und verschrumpft, anscheinend
einfach und ziemhch scharf zugespitzt. Eine Ornamentierung ist nicht erkennbar.
Die Penialborste der schlankeren Form ist schwach gelblich, fast wasserhell.
Samentaschen (Taf. XV, Fig. 33): Ampulle breit eiförmig. Ausführgang
dick birnförmig, länger als die Ampulle und im ^Maximum fast ebenso dick, durch
eine starke Verengung am proximalen Ende scharf von der Ampulle abgesetzt.
Am proximalen Ende des Ausführganges sitzt ungestielt ein breites Divertikel,
das 4 oder 5 kugelige bis birnförmige Samenkämmerchen enthält, die auch
äußerlich weit vortreten, so daß das Divertikel fast wie eine kleine Traube mit
4 oder 5 stiellosen Beeren aussieht. Das Divertikel mündet in den proximalen
Teil des Ausführganges ein. Es ist mir aber zweifelhaft, ob dieser Teil, dessen
Lumen schon erweitert ist, noch zum eigentlichen Ausführgang gerechnet werden
darf. Er scheint übrigens auch innerlich nicht scharf von dem distalen Teil mit
— 215 —
engem Lumen abgesetzt zu sein. Bei einer Samentasche fand sich im Ausführ-
gang eine Spermatophore, deren dunkler, keulenförmig verdickter Kopf in den
erweiterten proximalen Teil des Ausführganges hineinragte, während der dün-
nere helle, anscheinend hohle Stiel das enge Lumen des distalen Teiles ausfüllte
und mit abgeplattet-trompetenförmig erweitertem distalem Ende aus dem Samen-
taschenporus hervorschaute.
Bemerkungen : Dichogastcr terricola erinnert in vielen Hinsichten an die mexi-
kanische D. viridis (Eisen) (> Benhamia viridis Eisen i)), unterscheidet sich von
dieser aber leicht durch die Anordnung der akzessorischen Pubertäts-
organe, die bei D. viridis nicht intersegmental, sondern auf den Segmenten
stehen. Bei D. viridis sind außerdem beide Formen der Penialborsten ohne
äußere Ornamentierung. Ob noch weitere wesentliche LTnterschiede bestehen,
muß einstweilen dahingestellt bleiben.
Dichogaster itoliensis (Mich.) f. Johnstoni (Bedd.).
1901, Benhamia Johnstoni, Beddard, in: Proc. zool. Soc. London, 1901, II, p. 198, Textfig.
14, 15, 16 A.
1910, Dichogaster itoliensis (Mich.) f. Johnstoni, Michaei^EN, in: Wiss. Erg. deutsch. Zentral-
Afrika-Exp. 1907 — 1908, III (Zool. I), p. 37.
Fundangaben: Belgisch - Kongo, Beni am Semliki (ca. 0° 22' nördl.
Br., 29° 20' östl. Lg.); Lt. Bonnevie (i Exemplar).
f. Moorei (Bedd.).
1910, Benhamia Moorei + B. mollis, Beddard, in: Proc. zool. Soc. Eondon, 1901, II, p. 191;
Textfig. 12, 13, 16 B, p. 203, Textfig. 16 C.
19 10, Dichogaster itoliensis (Mich.) f. Moorei, Michaelsen, in: Wiss. Erg. deutsch. Zentral-
Afrika-Exp. 1907 — 1908, III (Zool. I), p. 37.
Fundangaben: Belgisch - Kongo, Savanne in der Umgegend von
Lukonzolwa am Moero-See (ca. 8° 45' südl. Br., 28° 40' östl. Lg.);
Stappers. 25. Januar und 12. November 1911. (Je i Exemplar.)
Dichogaster Biggei n. sp.
Tafel XIV, Figur 10 und 11 und Textfigur 5.
Fundangabe: Kamerun, Buea; Gerichtssekretär C. BiGGE.
Vorliegend ein einziges geschlechtsreifes Exemplar und ein kleineres halb-
reifes.
Äußeres: Dimensionen des geschlechtsreif en Exemplares: Länge 200 mm,
Dicke 4^/2 — 6^/2 mm, Segmentzahl ca. 194.
Färbung hell rötlichgrau; Gürtel dunkel violettgrau.
Kopf pro-epilobisch.
4 G. Eisen, in: P. Calif. Ak., ser, 3, II, p. 214, Taf. XIV, Fig. 175, 176.
— 216 —
Borsten sehr zart und sehr eng gepaart, auf das ventralmediane Fünftel
des Körperumfanges zusammengedrängt. Ventralmediane Borstendistanz etwas
geringer als die mittleren lateralen Borstendistanzen, besonders klein in der
Gürtelregion; dorsalmediane Borstendistanz gleich vier Fünfteln des Körper-
umfanges {aa < bc, dd = ca. ^ '5 //).
Rückenporen nur postclitellial beobachtet (auch clitellial?).
Gürtel vom V2i3- — 20. Segment (7^2), in der Mitte ringförmig, am \'2i3.
und 14. Seginent durch ein ventralmedianes gürtelloses Feld der weiblichen
Poren, am 16. — 20. Segment durch das männliche Geschlechtsfeld unterbrochen.
Männliches Geschlechtsfeld gerundet rechteckig, ungefähr doppelt so
lang wie breit. Prostata-Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment in den Borsten-
^„^ linien ah. Samenrinnen im allgemeinen fast gerade gestreckt, nur
/ * '■s sehr schwach auswärts gebogen, lateral etwas konvex; die äußer-
sten, die Prostata-Poren enthaltenden Enden der Samenrinnen
8 sind im rechten Winkel medianwärts abgebogen, über die Pro-
stataporen median wärts fortgesetzt, und schließlich vereinen sie
sich paarweise ventralmedian. Der von den Samenrinnen um-
schlossene Raum ist etwas erhaben. ^Männliche Poren in den Sa-
menrinnen am 18. Segment. Vor dem männlichen Geschlechtsfeld,
und vollständig von ihm gesondert, finden sich ventral am 16.
23 Segment, etwas medial von den Borsten a, ein Paar leuchtend
helle Flecke, deren Bedeutung mir nicht klar ist.
Fig. 5. Weibliche Poren als feine, nadelstichige Löcher etwas
Bigge^fn. sp. medial von den Borsten a des 14. Segments, ein sehr geringes
vor der Borstenzone, von den Borsten a nicht ganz so weit ent-
fernt wie die Borsten h.
Samentaschenporen unscheinbar, 2 Paar, auf Intersegmentalfurche jl^
und 8/9 in den Borstenlinien ah.
Innere Organisation. Dissepiment 6/7— 12/13 verdickt, 6/7 und 12/13
mäßig stark, die dazwischenliegenden ziemlich stark.
Darm: Zwei große Muskelmagen im 6. und 7. (5. und 6.?) Segment. Drei
Paar vollständig voneinander gesonderte, dick krausenartig gefältelte (abnorme
Schrumpfung?) Kalkdrüsen im 14. — 16. Segment. Die Kalkdrüsen des vordersten
Paares im 14. Segment sind viel kleiner als die der hinteren Paare im 15. und
16. Segment, die annähernd einander gleich sind. Mitteldarm mit ziemlich großer,
dick saumförmiger, schräg quergerippter (abnorme Schrumpfung?) Typhlosolis,
wenigstens bis zum 69. Segment (also wohl überhaupt) ohne Blindsäcke.
Exkretionsorgane: Im Vorder- und Mittelkörper (Hinterkörper nicht
untersucht!) findet sich in jedem Segment jederseits eine nicht immer ganz ein-
fache Reihe zahlreicher schlanker (nicht säckchenförmiger!) Nephridiallappen,
die zusammen das Aussehen eines Zottenbandes ergeben. Das Nephridials3'stem
von D. Biggei ist also als zottig oder diffus zu bezeichnen.
— 217 —
\'ordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter frei
im 10. und ii. Segment; zwei Paar unregelmäßige, kleinbeerig- traubige Samen-
säcke ragen von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein.
Die Samensäcke des vorderen Paares im 11. Segment sind beträchtlich kleiner
als die des hinteren Paares im 12. Segment.
Prostaten klein, ganz auf das Segment ihrer Ausmündung beschränkt.
Drüsenteil unter unregelmäßigen Schlängelungen zur Seite und nach oben gehend.
Ausführgang viel enger und viel kürzer als der Drüsenteil, scharf vom Drüsenteil
abgesetzt, gerade gestreckt.
Penialborsten (Taf. XIV, Fig. 10) ungefähr 2,3 mm lang und in der
Mitte etwa 40 //. dick, am proximalen Ende verdickt, bis 150 (.i dick, gegen das
distale Ende nur wenig an Dicke abnehmend, am äußersten distalen Ende zucker-
hutförmig zugespitzt (oder manchmal etwas abgeplattet, lanzettlich ?). Die Penial-
borste ist im allgemeinen nur schwach gebogen; das distale Ende aber ist in
einem rechten Winkel, ziemlich scharf abgebogen und beschreibt in der senkrecht
zur allgemeinen Borstenachse liegenden Ebene einen mehr oder weniger weiten
Bogen. Das distale Drittel der Penialborste ist ornamentiert. Die Ornamen-
tierung besteht aus schlank-dreiseitigen, eng anliegenden oder, mehr distalwärts,
schwach abstehenden Spitzchen von etwa 5 — 6 /* Länge. Diese Spitzchen sind
unregelmäßig angeordnet; am abgebogenen Borstenende stehen sie sehr dicht,
weiter proximalwärts werden sie spärlicher und schließlich stehen sie weit zer-
streut. Die Färbung der Borste ist im allgemeinen honiggelb; das distale Ende
jedoch zeigt einen deutlichen rötlichen Farbenton.
Samentaschen (Taf. XIV, Fig. 11): Ampulle glatt sackförmig, distal
kaum verengt. Ausführgang anscheinend wenig dünner und wenig kürzer als
die Ampulle, nicht besonders scharf von ihr abgesetzt, am vorderen Pol gerundet,
nicht mit dem vorderen Pol ausmündend, sondern durch einen kleinen kegel-
förmigen, durchbohrten Zapfen, der etwas hinter dem gerundeten Pol an der
Unterseite der flach an die Leibeswand angelegten Samentasche liegt. Äußere,
freie Divertikel sind meist nicht erkennbar ; nur bei einzelnen Samentaschen sieht
man an der Oberseite des vorderen Poles des Ausführganges eine schwache Auf-
wölbung mit hell metallisch glänzendem Inneren, und bei einer Samentasche eine
schwächere Aufwölbung dieser gegenüber an der Unterseite des Ausführganges.
Eine Schnittserie zeigt, daß es sich hier um zwei sich ungefähr gegenüberstehende
Divertikel handelt, die mehr oder weniger vollständig mit dem Ausführgang ver-
schmolzen sind. Jedes dieser beiden Divertikel enthält ein großes birnförmiges
Samenkämmerchen, in dessen etwas geschlängelten Ausführgang noch einige klei-
nere Samenkämmerchen direkt, ohne Sonderausführgang, einmünden. Derbreite
Pol des Haupt-Samenkämmerchens ist distalwärts gerichtet ; der Ausführgang der
Samenkämmerchen mündet in das proximale Ende des Samentaschen-Ausführ-
ganges ein. Diese beiden Divertikel ähneln sehr denen der Samentaschen von
— 2l8 —
D. Baumanni (Mich.) (> Benhamia Baumanni Mich.^)). Bei dieser letzteren Art
sind die Divertikel jedoch stärker erhaben, auf einer Seite nahe aneinander gerückt
und zu einem hodensackförmigen Gebilde miteinander verwachsen. Wie bei
D. Baumanni, so treten auch bei D. Biggei neben diesen eigentlichen Divertikeln
zahlreiche kurze, röhrenförmige, am blinden Ende etwas angeschwollene Hohlräume
in der dicken Wandung des Ausführganges auf, die ringsum in den Ausführgang
einmünden. Zu erwähnen ist noch, daß der distale Teil der Ampulle zahlreiche,
fast labyrinthisch angeordnete Fältchen aufweist, die von der äußerlich ganz
glatten Wandung in das Lumen hineinragen.
Bemerkungen: Dichogaster Biggei steht zweifellos der D. Baumanni (Mich.)
(1. c.) sehr nahe. Sie unterscheidet sich von letzterer hauptsächlich durch die
geringere Größe, die beträchtlichere Größe der dorsalmedianen Borste ndistanz,
die charakteristische Krümmung der Penialborsten und die Gestaltung der
Samentasche.
Dichogaster rosea (Mich.).
1889, Benhamia rosea, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, VI, p. 6, Taf., Fig. 3.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Umangi am Kongo (ca. 2° 4' nördl.
Br., 21° 25' östl. Lg.); De la Kethülle.
Subfam. Ocnerodrilinae.
Gen. Gordiodrilus.
Gordiodrilus Habessinus (Mich.).
1913, MiCHAELSEN, in: Zoologica, Heft 68, p. 5, Taf. II, Fig. 30, 31, Textfig. 2.
Fundangabe: Französisch - Kongo, Fort Crampel am Gribingi,
linksseitigem Quellfluß des Schari (ca. 7° nördl. Br., 19° 20' östl. Lg.);
Dr. H. ScHUBOTz, 9. Januar 1911.
Bemerkungen: Vorliegend mehrere meist geschlechtsreife Exemplare, die im
wesentlichen mit der Form von Abessinien übereinstimmen. Geringfügige Ab-
weichungen von der Originalbeschreibung mögen vielleicht zum Teil auf Irr-
tümern bei der Untersuchung des sehr spärlichen Originalmaterials beruhen, zum
Teil jedoch auch auf geringer Variabilität.
Äußeres: Dimensionen: Länge 30 — 36 mm (Original 32 mm), Dicke
ca. I mm (Original bis 1,4 mm), Segmentzahl ca. 80 — iio (Original ca. 90).
Nephridialporen (beim Original nicht erkannt) dicht oberhalb der Borsten-
linien c, an die sie mit ihren unteren Enden heranreichen.
i) W. IMiCHAEtSEN, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 18, Taf., Fig. 11 — 13.
— 219 —
Der Gürtel (beim Original nicht ausgebildet) ist ringförmig, am ^/gis. bis
Vgig- Segment (= sVa)-
Männliches Geschlechtsfeld bei allen Stücken von P'ort Crampel stark
erhaben, vom Aussehen eines gerundet rechteckigen Polsters, das sich über die
ganze Länge des 17. und 18. Segments und seitlich bis über die Borstenlinien h
hinaus erstreckt; es ist etwas breiter als lang. Prostataporen 2 Paar, am 17.
und 18. Segment an Stelle der fehlenden Borsten h. Bei allen näher untersuchten
Stücken von Fort Crampel sind von den ventralen Borstenpaaren des 17. und
18. Segments stets nur die etwas medialwärts gedrängten Borsten a erhalten
geblieben, die Borsten h geschwunden. Die Prostataporen einer Seite werden
durch fast gerade gestreckte Samenrinnen miteinander verbunden. Die Samen-
rinnen enden auf kleinen, undeutlichen queren Papillen, die die Ecken des männ-
lichen Geschlechtsfeldes einnehmen. Männliche Poren nicht deutlich erkannt
(auf Intersegmentalfurche 17/18 in den Samenrinnen?).
Weibliche Poren vorn am 14. Segment, mit ihrem medialen Ende an
die Borstenlinien h stoßend.
Samentasche nporen 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9,
bei den Stücken \-on Fort Crampel gerade in den Borstenlinien h, nicht oberhalb
dieser Borstenlinien, wie in der Originalbeschreibung angegeben (Irrtum oder
Variabilität?).
Innere Organisation. Vordere männliche Geschlechtsorgane: Bei einem
näher untersuchten Stück von Fort Crampel fand sich auch im 9. Segment an
Dissepiment 9/10 ein Paar kleiner, anscheinend einfacher Samensäcke, wahr-
scheinlich eine auf Variabilität beruhende Abweichung vom Original; vielleicht
beruht diese Verschiedenheit aber auch darauf, daß das Originalmaterial noch
nicht vollkommen reif ist (es ist gürtellos), während die Stücke von Fort Crampel
vollkommen geschlechtsreif sind.
Gordioidrilus Schubotzi n. sp.
Tafel XVIII, Figur 68 und 69 und Textfigur 6 A und B.
Fundangaben: Französisch- Kongo, Fort Crampel am Gribingi,
linksseitigem Quellfluß des Schari (ca. 7° nördl. Br., 18° 20' östl. Lg.). ii^
Gesellschaft von Gordiodriltts Habessinus ]\Iich.; Dr. H. Schubotz, 9. Ja-
nuar 191 1. (3 geschlechtsreife Exemplare und einige jugendliche.) —
Französisch -Kongo, Fort Archambault am Schari (ca. 9° 6' nördl.
Br., 18° 20' östl. Lg.); Dr. H. Schubotz, ig. Februar 1911. (i geschlechts-
reifes Exemplar und viele jugendliche.)
Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreif en Exemplare: Länge 85 bis
90 mm, maximale Dicke i — iVs^im, Segmentzahl ca. 190 bis ca. 200.
Färbung schmutzig hell- bis dunkelgrau; schwach bläulich irisierend.
Kopf undeutlich pro-epilobisch.
Borsten ventral mäßig eng gepaart, dorsal sehr eng gepaart. Ventral-
mediane Borstendistanz annähernd gleich den mittleren lateralen Borsten-
distanzen {aa = ca. bc); dorsalmediane Borstendistanz annähernd gleich dem
halben Körperumfang {dd = ca. ^/^ «)• ^i^ ventralen Borsten a und b sind
deutlich größer als die dorsalen Borsten c und d; besonders am Hinterende ist
dieser Größenunterschied sowie der Unterschied in der Weite der Paare be-
trächtlich.
Gürtel am 14. — 17. Segment (= 4), ringförmig, manchmal hinten am
17. Segment ventralmedian unterbrochen.
Männliche Poren am 18. Segment auf kleinen quer-ovalen Papillen, dicht
lateral an den Borstenlinien b. Die Borsten a des 18. Segments sind stets vor-
handen, die Borsten b sind entweder geschwunden, oder sie sind erhalten und
stehen dann auf dem medialen Abhang der männlichen Papillen.
Prostataporen 3 Paar, jedoch nur i Paar oder 2 Paar gesondert, 2 oder
I Paar mit den männlichen Poren verschmolzen. Das hintere, stets* gesonderte
Paar liegt vorn am 19. Segment vor den Borsten b,
auf den seitlichen, gerundeten Enden eines gemein-
samen, quergestreckten ventralmedianen Pubertäts-
polsters, das sich zwischen Intersegmentalfurche 18/19
und der Borstenzone des 19. Segments jederseits bis
etwas über die Borstenlinie b erstreckt. Die Prostata-
poren des mittleren Paares sind stets mit den männ-
lichen Poren verschmolzen; die des vorderen Paares
sind entweder ebenfalls mit den männlichen Poren
verschmolzen (Textfig. 6A) oder sie sind gesondert
und liegen dann auf oder dicht hinter Intersegmen-
talfurche 17/18 in den Borstenlinien b, ähnlich wie
die des hinteren Paares auf den lateralen Enden
quergestreckter Papillen, die sich aber nicht ven-
tralmedian zu einer einzigen, unpaarigen vereinen, sondern ventralmedian
einen Zwischenraum zwischen sich lassen, also paarig sind (Textfig. 6B). Ich
habe diese Ausmündungsverhältnisse der Prostaten und Samenleiter an zwei
Schnittserien genau feststellen können.
Weibliche Poren als feine Punkte gerade vor den Borsten b des 14. Seg-
ments erkennbar.
Samentasche nporen i Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 in den
Borstenlinien b.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 und lo/ii etwas verdickt, 6/7 — 9/10
stark verdickt, 11/12 und die folgenden zart.
Darm: Speicheldrüsen mit mäßig großen Zellen, vielfach gelappt, nicht
deutlich an die Dissepimente angelehnt, also nicht als Septaldrüsen zu bezeichnen.
Fig. 6A.
Fig. 6B.
Gordiodrilus Schubotzi n. sp.
Die größten Massen der Speicheldrüsen liegen \'or Dissepiment 5/6, geringe Massen
im 6. Segment und spärliche im 7. Segment. Zwei kleine Muskelmagen liegen
im 7. und 8. Segment; der vordere im 7. Segment scheint etwas größer zu sein
als der hintere im 8. Segment, doch mag dieser Anschein auf Täuschung beruhen;
denn in dem an einer Schnittserie näher untersuchten Stück enthält gerade dieser
vordere Muskelmagen einen Klumpen Nahrungsmasse und ist infolgedessen im
vorderen Teil samt dem ihm voraufgehenden Teil des Ösophagus aufgeweitet.
Der hintere ^luskelmagen im 8. Segment ist nur wenig dicker als die folgende
Ösophaguspartie, doch besitzt er eine sehr dicke Ringmuskelschicht (die Ring-
muskelschicht ist ca. 70 // dick bei einer Dicke des ganzen ]Muskelmagens von
ca. 170 //, so daß für das Darmlumen, das noch durch die Dicke der H3'podermis
verringert wird, kaum 20 // bleiben). Im 9. Segment findet sich eine ziemlich
große unpaarige ventrale Chylustasche von dick- und kurz-zungenförmiger Ge-
stalt ; ihre Struktur ist die für die Gattung Gordiodrüus gewöhnliche : Sie besitzt
ein enges, schlauchförmiges, von einem niedrigen Epithel ausgekleidetes Lumen,
das sie in ganzer Länge durchzieht, und eine sehr dicke Wandung, in der zahl-
reiche feine Kanäle und Blutgefäße annähernd parallel miteinander verlaufen.
Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 11. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Hoden ragen vom
ventralen Rande der Dissepimente 9/10 und 10 11 frei in das 10. und 11. Segment
hinein. Ihnen gegenüber, hinten im 10. und 11. Segment, liegen zwei Paar große
Samentrichter; im 10. und 11. Segment finden sich nur freie Samenmassen,
Testikelblasen fehlen. Zwei Paar große, großbeerig-traubige Samensäcke ragen
von Dissepiment 9 10 und 10 11 in das 9. bzw. in das 12. Segment hinein.
Die hinteren männlichen Geschlechtsorgane (Taf. XVIII, Fig. 69)
konnten an zwei lückenlosen Schnittserien vollkommen klai^estellt werden. Sie
A'ariieren in geringem Maße, wie schon oben, bei der Besprechung der Prostata-
poren, angedeutet wurde. Die beiden gerade von vorn her kommenden, etwa
16 //, dicken Samenleiter (Fig. 69 sl) einer Seite verlaufen bis an das 18. Segment
vollkommen gesondert und durch einen deutlichen Zwischenraum voneinander
getrennt. Im vorderen Teil des 18. Segments treten die beiden Samenleiter zu-
sammen und verschmelzen zu einem einzigen Schlauch, der sofort zu einer Dicke
von etwa 40 /i anschwillt und nach kurzem \"erlauf in den proximalen Pol einer
kleinen, etwa 150 f^i dicken zwiebeiförmigen, dickwandig muskulösen Kopu-
lationstasche (Fig. 69 kt) eintritt, oder vielmehr sich zu einer solchen Kopu-
lationstasche gestaltet. Es sind stets (bei allen näher untersuchten Stücken)
3 Paar Prostaten vorhanden. Die Prostaten (Fig. 69 pr i — 3) sind schlauch-
förmig; ihr Drüsenteil ist 1V2 — 2V2 mm lang und etwa 90 — 150// dick, mehr
oder weniger stark und unregelmäßig gebogen; der Ausführgang ist scharf vom
Drüsenteil abgesetzt, ca. ^3 mm lang und etwa 50 /^ dick, nur wenig gebogen.
Die Prostaten des mittleren Paares scheinen stets ( ?) größer zu sein als die übrigen.
Der Ausführgang der Prostaten des mittleren Paares tritt hinten medial etwas
oberhalb der Basis in die Kopulationstasche ein und verläuft als engerer Schlauch
innerhalb deren dicker Wandung distalwärts ; erst ganz zu äußerst verschmilzt
das Lumen des Prostata- Ausführganges mit dem der Kopulationstasche, so daß
der äußere männliche Porus als verschmolzener Samenleiter-Prostaten-Porus an-
zusehen ist. Die Prostaten des hinteren Paares münden stets gesondert, vorn
am 19. Segment aus. Die Ausmündung der Prostaten des vorderen Paares variiert;
entweder mündet jede vordere Prostata gesondert auf Intersegmentalfurche
17/18, wenn nicht dicht dahinter, aus, oder ihr Ausführgang tritt wie der der
Prostaten des mittleren Paares in die Kopulationstaschen ein (Fig. 68), und zwar
vorn medial dicht oberhalb der Basis der Kopulationstasche, um dann sym-
metrisch zu der des mittleren Paares zu verlaufen. In diesem Falle entstehen
also die männlichen Poren aus der Verschmelzung der Samenleiteröffnungen
mit den Öffnungen von je zwei Prostaten, der des vorderen und der des mittleren
Paares.
Weibliche Geschlechtsorgane in normaler Lagerung. Vom Ovarium
losgelöste, anscheinend reife Eizellen ca. 50 // dick, mit mäßig fein granuliertem
Zellinhalt. Eitrichter ziemlich groß, gefältelt; Eileiter kurz.
Samentaschen (Taf. XVIII, Fig. 68): Ampulle groß, dick sackförmig,
überhängend, mit dünner Wandung. Ausführgang scharf von der Ampulle ab-
gesetzt, nur etwa ^4 so lang wie die Ampulle und nur etwas weniger dick als lang,
muskulös. Die Samentaschen ragen in das 8. vSegment hinein.
Bemerkungen: Gordiodrilus Schubotzi steht dem G. Staudei (Mich.) (> Nanno-
drilus Staudei Mich.^)) so nahe, daß man versucht sein könnte, ihn als Varietät
dieser von Unterägypten stammenden Art anzusehen. Er unterscheidet sich
von letzterer Art im wesentlichen nur durch die Unpaarigkeit der Prostata-
papille des 19. Segments (bei G. Staudei ein Paar Papillen vorn am 19. Segment),
durch die Lage der männlichen Poren lateral von den Borsten h des 18. Seg-
ments (bei G. Staudei Borsten a und b in die Hinterwand der männlichen Poro-
phoren eingebettet, also männliche Poren vor den Borsten ab) und durch die
Kürze der Samentaschen -Ausführgänge (bei G. Staudei sind die Ausführ-
gänge der Samentaschen schlank und ungefähr so lang wie die Ampulle).
Gen. Nematogenia.
Nematogenia panamaensis (Bisen).
1900, W. Michaelsen, in: Tierreich, X, p. 376.
Fundangaben: Kamerun, Buea; Gerichtssekretär C. BiGGE. — Vic-
toria; Dr. Struck. — Musake; E. Hintz (Mus. Berlin). — Fernando
P 00; Dr. Arnold SCHULTZE; August 191 1. — Belgisch- Kongo, Kongo
da Lemba (ca. 5^42' südl. Br., 13° 36' östl. Lg.); Mayne, 1911— 1912.
W. Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 31. Taf., Fig. 14.
— 223 —
— Saint Joseph am Lulua-Fluß (ca. 6° i' südl. Br., 22° 32' östl. Lg.);
P. CuLLEWAERT, 15. Februar 191 2.
Gen. Pygmaeodrilus.
Pygmaeodrilus moeroensis n. sp.
Tafel XV, Figur 29 und 30.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Moero - See vor Lukonzolwa (ca.
8° 50' südl. Br., 28° 36' östl. Lg.); Stappers, 23. November 1911.
Vorliegend zwei geschlechtsreife Exemplare.
Äußeres. Dimensionen: Länge 56 mm, Dicke i — iV2inii^. Segmentzahl
ca. 130.
Färbung grau; pigmentlos.
Kopf epilobisch (ca. ^/j); dorsaler Kopflappen hinten durch eine Querfurche
abgeschlossen.
Borsten zart, eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz annähernd
gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen. Dorsalmediane Borstendistanz
etwas kleiner als der halbe Körperumfang {aa = ca. bc, dd < ^/a u).
Gürtel ringförmig, am V2i3- — ^U^^- Segment (= 5), aber am 13. und am
18. Segment nur undeutlich ausgeprägt.
Männliches Geschlechts fei d (Taf. XV, Fig. 30) ventralmedian am
17. Segment, eine tiefe Einsenkung von charakteristischer Gestalt, am Vorder-
rande des 17. Segment schmal und flach beginnend, nach hinten breit gegabelt,
in zwei schräg zur Seite und bis an Intersegmentalfurche 17/18 reichende tiefe
Gruben auslaufend, die seitlich von breiten, hohen, bogenförmig nach vorn und
medialwärts verlaufenden Wällen und hinten durch einen symmetrischen, flach
dreilappigen, vom Hinterrande des 17. Segments ausgehenden Vorsprung begrenzt
sind ; die Oberfläche dieses Vorsprunges liegt in gleicher Ebene mit der normalen
Körperoberfläche des 18. Segment; sein Mittellappen zeigt eine kleine ventral-
mediane Einkerbung. Die männlichen Poren glaube ich am vorderen Abhang
der tiefen Gruben ungefähr in den Borstenlinien ab am 17. Segment erkannt
zu haben.
Samentaschenporen i Paar, auf Intersegmentalfurche 8/9 in den
Borstenlinien ab; es sind augenförmige Löcher, die von je einem großen, fast
kreisförmigen, fast bis an die Borstenzonen des 8. und 9. Segments reichenden
Drüsenhofe umgeben sind.
Innere Organisation, Darm: Ein Muskelmagen ist nicht vorhanden. Ein Paar
dicke, gerade nach vorne ragende Chylustaschen im 9. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im
10. und II. Segment. Distale Enden der Samenleiter nicht verdickt.
Prostaten durch eine größere Zahl von Segmenten gerade nach hinten
— 224 — ■
ragend, ca. 6 mm lang. Drüsenteil dick, viele unregelmäßige, eng gedrängte und
dichte, fast nur durch abwechselnde Einkerbungen an beiden Flanken hervor-
gerufene Schlängelungen bildend, ca. 4 mm lang. Ausführgang scharf vom
Drüsenteil abgesetzt, sehr dünn, geradegestreckt, ca. 2 mm lang.
Samentaschen (Taf. XV, Fig. 29): Ampulle sackförmig, Ausführgang
scharf von der Ampulle abgesetzt, ungefähr ebenso lang, dünn-schlauchförmig,
am distalen Ende schwach verdickt (?, zufällige Aufblähung?). In das distale
Ende des Ausführganges münden 6 (oder noch einige mehr?) lang- und dünn-
schlauchförmige Divertikel ein. Diese Divertikel mögen gestreckt ungefähr so
lang wie die Haupttasche (Ampulle plus Ausführgang) sein, erscheinen jedoch
viel kürzer, da sie unregelmäßig geschlängelt und verschlungen sind; sie umgeben
den Ausführgang der Haupttasche wie ein Bündel Locken und ragen am Ausführ-
gang ungefähr bis zum distalen Ende der Ampulle in die Höhe. Jedes Divertikel
ist von einem feinen Häutchen eingehüllt, das die einzelnen Schlängelungen und
Windungen nicht mitmacht, sondern die einzelnen Schleifen zusammenfaßt und
die Schleifenlumina überspannt. In der Ampulle einer näher untersuchten vSamen-
tasche fand sich, eingebettet in eine ]\Iasse leicht granulierter Substanz, eine
kleine platt eiförmige Kapsel mit dicker, hornartiger Wandung, augenscheinlich
eine Spermatophore.
Bemerkungen : Pyginaeodnlus moeroensis steht dem P. Grawerti Mich, vom
Nordende des Tanganjika-Sees und dem P. kiwuensis Mich.^) vom Kiwu-See
nahe. Er ähnelt diesen Arten in der Bildung und Zahl der Samentaschen-
Di vertikel; doch sind diese Organe bei P. moeroensis viel länger und freier
als bei jenen Arten, nicht wie bei jenen zu kurzen Lappen zusammengezogen.
Auch in anderen Charakteren, so zumal in der Gestaltung des männlichen
Geschlechtsfeldes, unterscheidet sich P. moeroensis von diesen, wie auch
von allen anderen Arten.
Subfam. Eudrilinae.
Sectio Pareudrilacea.
Gen. Platydrilus.
Platydrilus dunguensis n. sp.
Tafel XVI, Figur 40.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Faradje (ca. 3° 45' nördl. Br., 29° 34'
östl. Lg.), im Ufer des Flusses Dungu; Dr. H. Schubotz, 30. August 191 1.
Vorliegend mehrere Exemplare, von denen einige wenige halbreif sind.
1) W. MiCHAEtSEN, in: Wiss. Erg. deutsch. Zentral-Afrika-Exp. 1907 — 1908, III, p. 44, Taf. II,
Fig- 33. Textfig. V, und p. 46, Taf. II, Fig. 32, Textfig. VI.
— 225 —
Äußeres: Dimensionen des größten halbreifen Exemplares: Länge iio mm,
Dicke 1,2 — 1,8 mm, Segmentzahl ca. 230.
Färbung einfarbig hellgrau.
Kopfform?
Borsten sämtlich zart, sehr eng gepaart, die lateralen noch etwas enger als
die ventralen. Ventralmediane Borstendistanz wenig größer als die mittleren
lateralen Borstendistanzen. Dorsalmediane Borstendistanz wenig größer als der
halbe Körperumfang {aa > bc, dd > ^/a w).
Gürtel noch nicht ausgebildet.
Männlicher Porus ventralmedian hinten am 17. Segment, auf der Kuppe
einer kleinen, fast kreisrunden, etwas nach vorn geneigten Papille, deren Basis
etwas über die Borstenzone des 17. Segments nach vorn reicht und hinten die
Intersegmentalfurche 17/18 berührt.
Same ntasc he n porus ventralmedian hinten am 13. Segment, auf einer
kleinen, etwas nach hinten geneigten, kreisrunden Papille, die annähernd der
Papille des männlichen Porus gleicht.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — 11/12 verdickt, 6/7 — 9/10 verhält-
nismäßig ziemhch stark, die übrigen stufenw^eise schwächer.
Darm: Ein verhältnismäßig sehr großer Muskelmagen im 5. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar große, sackförmige
Samensäcke ragen von Dissepiment lo'ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment
hinein.
Prostate napparat: Euprostaten schlank zylindrisch, weit geschweift
oder gebogen, muskulös glänzend, ohne deutlichen Ausführgang, median sich
vereinend und gemeinsam direkt durch den männlichen Porus ausmündend, ohne
Bursa propulsoria und Kopulationstasche. Penialborstensäcke vor den Eupro-
staten liegend, schräg nach hinten divergierend, je eine einzige Penialborste ent-
haltend. Penialborsten (Taf. XVI, Fig. 40) ca. 2\'3 mm lang und im allgemeinen
ca. 60 i^i dick, proximal anfangs nur langsam, am äußersten proximalen Ende
aber auffallend schnell und stark verdickt, bis zu einem Enddurchmesser von
120 //, kegelförmig; distales Ende an der Konkavseite der Borstenkrümmung
abgeplattet. Das distale Drittel der Penialborste ist ungefähr im rechten Winkel
abgebogen, die proximalen zwei Drittel sind gerade gestreckt. Das distale Ende
ist gleichmäßig verjüngt; die äußerste Spitze ist zu einem winzigen platten
Haken zurückgebogen. Das abgebogene distale Drittel der Penialborste zeigt
eine charakteristische Ornamentierung, bestehend aus dicht gestellten Ringeln,
deren proximaler Rand schuppenartig vorspringt und unregelmäßig gezähnt oder
gesägt erscheint; die Zähne oder Sägespitzchen liegen der Borstenoberfläche
dicht an.
Weiblicher Geschlechtsapparat: Die Samentasche besteht aus einem
zwiebeiförmigen Atrium, das nach hinten in eine dünnwandige, schlank birn-
. Deutsche Zentralafrika-Expedition. 1910/11. Bd. I. t-
226
förmige Ampulle übergeht. Bei drei näher untersuchten Exemplaren fand sich
nur rechtsseitig ein weiblicher Ausführapparat, bestehend aus einem großen
Eitrichter, der an der Hinterseite einen traubenförmigen Eiersack trägt und
durch einen kurzen, gerade gestreckten Eileiter ausmündet. Diese uns3'm-
metrische Ausbildung des weiblichen Ausführapparates scheint demnach charak-
teristisch für diese Art zu sein, wenngleich der halbreife Zustand des Unter-
suchungsmateriales keinen Einblick in die endgültige Gestaltung des weiblichen
Geschlechtsapparates gestattet.
Bemerkungen : Platydrüus dunguensis ist durch die charakteristische Gestalt
der Penialborsten wohl charakterisiert.
Stuhlmannia Stappersi n. sp.
Tafel X\"I, Figur 45 und 46.
Fundangaben: Belgisch - Kongo, Ebene von Uvira am Nordende
des Tanganjika - Sees (ca. 3° 30' südl. Br., 29° 16' östl. Lg.); Stappers,
2. Juli 1912. — Belgisch- Kongo, Überschwemmbares Ufer des Flusses
Lufuko (ca. 6° 45' bis 7° 30' südl. Br., 29° 30' bis 30° o' östl. Lg.); Stap-
pers, 6. September 191 2.
Vorliegend mehrere, teils schlecht, teils besser konservierte Stücke.
Äußeres. Dimensionen eines vollständigen geschlechtsreif en Excmplares:
Länge 160 mm, Dicke 1V2 — 3 nim, Segmentzahl ca. 200.
Färbung hell fleischfarben; pigmentlos.
Kopf undeutlich epilobisch (ca. ^/g), wenn nicht pro-epilobisch.
Borsten sehr zart, besonders zart am Hinterende, eng gepaart. Ventral-
mediane Borstendistanz sehr wenig größer als die mittleren lateralen Borsten-
distanzen. Dorsalmediane Borstendistanz überaU beträchtlich größer als der
halbe Körperumfang {aa > bc, dd = ca. -/^ u).
Männlicher Porus unpaarig, ventralmedian am 17. Segment, auf der
Kuppe einer quer-ovalen, fast kreisrunden Papille, die in voller Ausbildung die
ganze Länge des 17. Segments einnimmt und als ein an der Spitze gerundeter
Kegel (Penis) gerade vorragt. Der Porus an der Spitze dieses Kegels ist gleich-
schenklig dreiseitig, mit wulstig vorragender größerer Hinterseite. In einem Falle
war ein überzähliger Penis am 16. Segment vorhanden.
Samentaschenporus unpaarig, ventralmedian am 13. Segment, zentral
auf einer kreisrunden Papille, die schon in jüngerem Stadium bei niedrig- und
stumpf kegelförmiger Form die ganze Länge des 13. Segments einnimmt, bei
voller Ausbildung aber als großes, dickes Kreispolster mit zentraler Öffnung
die Grenzen des 13. Segments ventralmedian sehr stark ausweitet; in dieser Aus-
bildung ist der Durchmesser dieses Polsters fast doppelt so groß wie die normale
Länge des 13. Segments.
— 227 —
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — lo/ii stark verdickt, 11/12 wenig
verdickt, die folgenden zart.
Darm: Ein mäßig großer, metallisch glänzender Muskelmagen im 5. Segment,
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im
IG. und II. Segment. Zwei Paar einfache Samensäcke ragen von Dissepiment
lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein.
Prostatenapparat: Euprostaten sehr lang und verhältnismäßig dünn,
unregelmäßig verbogen, sich durch mehrere Segmente erstreckend, stark musku-
lös glänzend, ganz glatt. Distal verengen sich die Euprostaten ein wenig, ohne
daß es zur Bildung eines besonderen Ausführganges käme, und vereinen sich
dann median, um sofort und direkt, ohne Vermittlung irgendwelcher Kopu-
lationstasche, auszumünden.
Penialborsten (Taf. XVI, Fig. 46): Jeder Penialborstensack enthält eine
einzige Penialborste. Die Penialborste ist ca. 4 mm lang und im ^Maximum, am
keulenförmig angeschwollenen proximalen Ende, ca. 90 // dick; distalwärts wird
sie langsam und gleichmäßig dünner; in der Mitte ist sie noch etwa 60 //, dick,
am Ende des distalen Achtels noch etwa 30 u dick. Sie ist proximal und in der
Mitte einfach und nur sehr schwach gebogen; das distale Achtel ist nach der
gleichen Richtung hin in weitem Bogen abgebogen, so daß das äußerste distale
Ende senkrecht zu der allgemeinen Borstenrichtung steht oder sogar einen etwas
spitzen Winkel mit derselben bildet. Das distale Achtel der Penialborste ist
abgeplattet, sehr wenig verbreitert und endet, sich noch weiter verschmä-
lernd, meist in einem kleinen Flachhaken (zufällige Bildung?). Der abgeplattete
Teil der Penialborste mit Ausnahme des glatten äußersten Endes zeigt eine
charakteristische Ornamentierung", bestehend aus ziemlich kleinen, ziemlich tiefen
nadelstichigen Narben mit besonders scharfem und sehr wenig erhabenem pro-
ximalen Rande; dieser proximale Rand ist entweder distalwärts konkav oder
gerade-quer. Die Breite der Narben beträgt durchschnittlich etwa 3 //. Ihre
Anordnung scheint ganz unregelmäßig zu sein; sie stehen zerstreut, hauptsäch-
lich an der Konvexseite der Borstenkrümmung. Ihre Anzahl ist sehr variabel.
Bei manchen Penialborsten ist ihre Zahl geringer, und dann sind sie ganz auf
die Konvexseite der Borstenkrümmung beschränkt, bei anderen Penialborsten
ist ihre Anzahl größer, und dann scheint die Gruppe auch auf die Konkavseite
der Borstenkrümmung herumzugreifen. Die Färbung der Penialborste ist
bräunlichgrau.
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. XVI, Fig. 45): Der Samen-
taschenporus ventralmedian am 13. Segment führt in ein länglich-ovales, von
einem dicken, w^eißlichen Drüsenkranz (Fig. 45 dr) umrahmtes muskulöses Samen-
taschenatrium (Fig. 45 sta) ein, das am hinteren Pol in eine sich durch mehrere
Segmente nach hinten erstreckende zarthäutige, ziemlich dünn-schlauchförmige,
blind endende Samentaschenampulle (Fig. 45 st) übergeht. Die Samentasche
scheint vollkommen geschlossen zu sein. Ihr Atrium ist eng umhüllt von einem
— 228 —
zarten Häutchen, das jederseits neben dem hinteren Pol des Atriums in einen
dünnen zölomatischen Schlauch (Fig. 45 zsch) übergeht. Dieser zölomatische
Schlauch steigt an der Seite des Darms in die Höhe und vereinigt sich oberhalb
des Darms mit dem der Gegenseite, so mit diesem einen den Darm umfassenden
Bogen bildend. Dort, wo die zölomatischen Schläuche der beiden Seiten .sich
oberhalb des Darms vereinen, entspringt aus ihrem hier gemeinsamen Teil ein
breiter, nach hinten ragender, unpaariger zölomatischer Sack (Fig. 45 zs). Dieser
zölomatische Sack ist häufig viel länger als bei dem Exemplar, das als Vorlage
für die Figur 45 auf Tafel XVI diente, meist auch im vorderen Teil stielartig
verengt. Die seitlich ausmündenden Eileiter (Fig. 45 el) sind kurz und gerade
gestreckt. Sie gehen proximal in einen länglichen, anscheinend geschlossenen
Eitrichter (Fig. 45 et) über, der an der Hinterseite einen dick nierenförmigen,
kleinbeerig-traubigen Eiersack (Fig. 45 es) trägt. Samenkämmerchen konnte ich
im weiblichen Ausführapparat nicht erkennen; doch will ich nicht behaupten,
daß sie nicht vorhanden seien. Aus dem geschlossenen (?) Eitrichter entspringt
ein mäßig langer, enger Verbindungsschlauch, der bald in den zölomatischen
Schlauch eintritt, und zwar eine ziemlich kurze Strecke lateral von dessen Ur-
sprung aus dem das Samentaschenatrium umhüllenden Häutchen.
Ovarien und Ovarialblasen konnte ich nicht erkennen.
Bemerkungen: StuhUnannia Stappersi isti schon durch die Gestaltung der
Penial borsten genügend charakterisiert.
Gen. Libyodrüus.
Libyodrilus kamerunensis n. sp.
Tafel XVIII, Figur 65 und 66 und Textfigur 7.
Fundangabe: Kamerun, am Fuß des Berges N'Kolumbembe (ca.
2° 25' nördl. Br., 10° 12' östl. Lg.)- üi dem Erdboden zwischen Steinen;
Dr. Arnold Schultze, 17. Juli 191 1.
Vorliegend mehrere stark erweichte Exemplare, von denen einige geschlechts-
reif sind. Libyodrilus kamerunefisis stimmt in den meisten Hinsichten so sehr
mit dem Typus der Gattung, L. violaceus^QdA.^), überein, daß eine nahe Ver-
wandtschaft zwischen beiden Arten angenommen werden muß. Zugleich aber
besteht, abgesehen von geringfügigeren Unterschieden, eine Verschiedenheit in
einem sehr wesentlichen Punkte: Während L. violaceus holoa ndrisch ist,
erweist sich L. kamerunensis als meta ndrisch. Ein derartiger Unterschied wird
bei Eudrilinen im allgemeinen als von gattungstrennender Bedeutung angesehen.
Von einer solchen Trennung kann hier aber nicht die Rede sein. Diese Verhält-
nisse von Libyodrilus zeigen wieder einmal, daß gewissen Charakteren, denen
1) F. E. Bedoard, in: Quart. Jouru. micr. Sei., (N. S.) XXXII, p. 540, Taf. XXVIII, Fig.
I— 13. Taf. XXIX, Fig. 14—21.
229
mit Recht im allgemeinen eine große systematische Wertigkeit beigemessen wird,
in einzelnen Fällen nur eine untergeordnete Bedeutung für die systematische
Gliederung zuerkannt werden kann. Ich konnte L. violaceus nach Untersuchung
zweier von Lagos stammender, von Beddard determinierter und mir über-
sandter Stücke (typischer Stücke?) direkt mit L. kainerunensis vergleichen und
füge die Resultate dieser Untersuchung, soweit sie von Interesse sind, sowie
Bemerkungen zu Beddards Angaben eingeklammert in die folgende Beschrei-
bung von L. kamerunensis ein.
Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Tiere: Länge 140 — 160 mm,
maximale Dicke 5 — 5^/3 mm, Segmentzahl ca. 230. Bei allen geschlechtsreifen
Stücken ist das Hinterende regeneriert. Die angegebenen Dimensionen beziehen
sich also nicht auf normal ausgebildete Tiere. (Dimensionen von L. violaceus
ähnlich.)
Färbung der konservierten Tiere schmutzig gelblichgrau, Gürtel rauch-
grau. (Bei L. violaceus ähnlich.)
Kopf prolobisch.
Borsten sehr eng gepaart, die lateralen noch etwas enger als die ventralen.
Ventralmediane Borstendistanz ungefähr doppelt so groß wie die mittleren late-
ralen Borstendistanzen. Dorsalmediane Borstendistanz ca. ^j^ des ganzen
Körperumfanges einnehmend {aa : ab : bc : cd ^ 40 : 6 : 20 : ^,
dd = ^'4 u). (Bei L. violaceus nach meinem Material aa gleich bc
oder nur sehr wenig größer als bc und dd = ca. -/^ u.)
Nephridialporen unscheinbar, nicht erkannt worden.
Gürtel nur durch seine dunklere Färbung markiert, ventral
unterbrochen, am ^'^ij^. — 17. Segment (= sVa)- (B^i L. violaceus
ringförmig, nach Beddard am 14., 15. — 16. Segment = 2 oder 3,
bei einem der mir vorliegenden Exemplare anscheinend — nicht
ganz deutlich — am 14. — 17. Segment = 4.)
Männlicher Porus ventralmedian hinten am 17. Segment,
zwischen der Borstenzone und der Intersegmentalfurche 17/18, auf
einer sehr kleinen kegelförmigen Papille. (Bei L. violaceus anschei-
nend auf Intersegmentalfurche 17/18, auf einer großen polsterför-
migen Papille ; da aber diese große Papille die Intersegmentalfurche
17/18 ausgelöscht hat, so ist es fraglich, ob der männliche Porus
auch der Anlage nach auf der Intensegmentalfurche gelegen hat oder ob er nicht
ursprünglich wie bei L. kamerunensis hinten am 17. Segment lag und nur durch
die Wucherung seiner Drüsenpapille etwas nach hinten gedrängt worden sei.)
Samentaschenporus ventralmedian am 13. Segment, in der Borsten-
zone, auf sehr schwach erhabener kleiner, weißlicher Papille.
Akzessorische Pubertätsorgane: Eine annähernd ventralmediane feine
Längsfurche zieht sich vom männlichen Porus einerseits nach hinten bis fast
ans Ende des 19. Segments, wo sie sich verliert, andererseits nach vorn bis auf
m
Fig- 7-
Libyodrilus
kamerunensis
n. sp.
— 230 —
den vorderen Teil des 14. Segments, wo sie scharf endet. Diese Längsfurche, die
in ihrem vorderen Teil um ein sehr Geringes aus der ventralen ^Medianlinie her-
ausweicht, ist jederseits von einem schmalen, sehr schwach erhabenen, hinten
undeutlichen, nach vorn zu deutlicher werdenden Drüsenwall begleitet. Diese
beiden Drüsenwälle gehen vorn, den Endpunkt der Längsfurche umfassend, in-
einander über. An diesem Umfassungsteil sind sie am stärksten erhaben. (Bei
L. violaceus ist nichts von derartigen akzessorischen Pubertätsorganen vorhanden;
der ringförmige Gürtel ist auch ventralmedian ganz eben und gleichförmig.)
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — 11/12 zienüich stark verdickt, 45
und 12/13 schwach verdickt.
Darm ohne besondere Drüsen- und Anhangsorgane und anteclitellial auch
ohne ]\Iuskelmagen ; 3 intestinale Muskelmagen anscheinend im 21., 22. und 23.,
wenn nicht im 22., 23. und 24. Segment. (Bei L. violaceus sollen die 3 ^luskel-
magen nach Beddard im 23., 24. und 25. Segment liegen. Da mein Unter-
suchungsmaterial von L. kamer unensis sehr stark erweicht ist, so kann ich das
Ergebnis meiner Untersuchung nicht als ganz sicher hinstellen und nicht als
sicher behaupten, daß er hierin von L. violaceus abweicht, wie es allerdings den
Anschein hat.)
Blutgefäss 3' stem: Rückengefäß wenigstens bis zum 20. Segment einfach.
Letzte Herzen im 12. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Hoden nicht erkannt. Ein
Paar vielfach gefältelte Samentrichter frei im 11. Segment, an die Vorderseite
von Dissepiment 11/12 angelehnt. Ein Paar großbeerig- traubige Samensäcke
ragen von Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hinein. (Ich habe die metan-
drische Natur des L. kamerunensis an 2 Exemplaren sicher festgestellt. L. vio-
laceus ist holoandrisch und unterscheidet sich von L. kamerunensis auch darin,
daß die Samensäcke einfach und glatt zungenförmig sind, nicht traubig wie
bei L. kamerunensis.)
Prostatenapparat: Euprostaten (wie bei L. violaceus) ziemlich klein,
einfach wurstförmig, glatt, stark muskulös glänzend, distal mit kurzem, engem,
glanzlosem Ausführgang durch den gemeinsamen männlichen Porus direkt aus-
mündend. Ein Paar Penialborstensäcke, jeder eine einzige Penialborste ent-
haltend, münden vor den Euprostaten ebenfalls durch den männlichen Porus
aus. Penialborste n (Taf. XVIII, Fig. 66) ca. 2,2 mm lang und im Maximum,
am proximalen Ende, ca. 0,15 mm breit, gerade gestreckt, an einer Seite abge-
flacht, distal wenig verschmälert. Das distale Ende ist regelmäßig, breit spitz-
bogenförmig gerundet; am Ende des Spitzbogens springt die Achse als kleiner
Zahn vor. (Diesen Penialborsten sind die von L. violaceus ähnlich, aber nicht
ganz gleich. Bei L. violaceus ist das distale Ende der Penialborste — in der
BEDDARDschen Abbildung, 1. c. Taf. XXXVIII, Fig. 8, ist das nach unten ge-
kehrte Ende als distales anzusehen! — nicht mit einer Spitze \'ersehen, sondern
— 231 —
in der Mitte eingesenkt, mit einem Längseindruck unterhalb des Ortes dieser
Spitze, vergleiche meine Abbildung, Taf. X\'III, Fig. 67. Auch ist die Penial-
borste von L. violaceus beträchtlich kleiner, nur etwa 1,3 mm lang und im Maxi-
mum etwa 0,085 '^'^'^ breit.)
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. X\'III, Fig. 65). Durch den
Samentaschenporus gelangt man in eine Samentasche, deren Wandung nur im
äußersten distalen Teil schwach muskulös verdickt zu sein scheint, im übrigen
aber zart und dünn ist. Die Samentasche (Fig. 65 st) läßt sich ihrer Gestalt nach
beschreiben als ein proximal schlank keulenförmig angeschwollener Blindschlauch,
der an zwei Stellen durch Längsspaltung und Auseinanderzerrung der Spalt-
hälften eine Ringbildung aufweist, und zwar bildet sich (wie bei L. violaceus) ein
kleiner Ring zur Durchlassung des Bauchstranges dicht am distalen Ende
(Fig. 65 st*), ein größerer (Fig. 65 st**) zur Durchlassung des Ösophagus etwas
distal von der ]Mitte. Aus den Spalthälften, die den Ösophagealring bilden, ent-
springt dicht unterhalb der Stelle, wo sie sich oberhalb des Ösophagus vereinen,
je ein dünner Verbindungsschlauch (Fig. 65. rs), der lateralwärts und nach unten
verläuft und nach scharfer, spitzwinkliger L^mknickung in einen geschlossenen
Eitrichter (Fig. 65 et) übergeht, oder, vielleicht richtiger ausgedrückt, dessen
distales Ende einen geschlossenen Eitrichter eng umhüllt. Der geschlossene
Eitrichter trägt einen fast kugeligen Eiersack (Fig. 65 es), der frei in die Leibes-
höhle hineinragt, und geht distal in einen schlanken, sehr langen und sehr dünnen
Eileiter (Fig. 65 el) über. (Bei L. violaceus besitzt die Samentasche außer den
\"erbindungsschläuchen noch 2 Paar Divertikel, und nicht nur die Eitrichter,
sondern auch die Eiersäcke werden von den \'erbindungsschläuchen ganz ein-
gehüllt.)
Bemerkungen: Die Beziehungen der neuen Art zu L. violaceus sind schon in
obiger Beschreibung mit erörtert worden. Sehr interessant ist aber auch ein
\'ergleich mit der nahe verwandten Gattung Chuniodrilus und deren T^^pus,
Ch. Schomhurkhi Mich.^). Während L. violaceus dem Chuniodrilus Schomburgki
in der Holoandrie gleicht, stimmt L. kanierunctisis in dein Besitz freier Eier-
säcke mit der Liberia-Form überein.
Sectio Eudrilacea.
Diese ganz auf die tropische Region Afrikas beschränkte Sektion ist in den
hier behandelten ^Materialien durch viele, den verschiedensten Gattungen an-
gehörende Arten vertreten. ^Mehrere darunter befindliche neue Formen lassen
sich nicht zwanglos in das vorliegende System einordnen; sie verlangen zum
Teil die Aufstellung einer neuen Gattung, zum Teil die LTmbildung alter Gattun-
gen und führten damit zu einer allgemeinen Revision der Eudrilaceen-Gat-
tungen.
W. MiCH.\Ei,SEX, in: Zoologica, Hept 68, p. 26 und p. 27, Taf. I, Fig. i und 2, Textfig. 9.
— 232 —
Diese Revision zeitigte das eigentümliche Ergebnis, daß manche Charaktere
oder Charaktergegensätze mehrfach auftreten, ohne daß die verschiedenen Vor-
kommnisse in eine Entwicklungsreihe geordnet werden könnten. Es zeigt sich
hier ein Netz morphologischer Beziehungen, dessen Fäden nur zum Teil als
Verwandtschaftsbeziehungen gedeutet werden können, während sie zum anderen
Teil als Konvergenzerscheinungen erklärt werden müssen. Nun ist es aber sehr
schwer, zu entscheiden, in welchen Fällen man Konvergenz annehmen soll,
und welche Beziehungen auf Verwandtschaft zurückgeführt werden müssen.
Die geographische Verbreitung gibt hier zwar einige Fingerzeige, verhilft uns
aber doch nicht zu einer vollständigen Klarstellung. Das Richtigste scheint mir
zurzeit eine möglichst enge Fassung der Gattungen zu sein, die alle sonst als
bedeutsam auftretenden Charaktergegensätzlichkeiten berücksichtigt. Später,
wenn sicher nachw-eisbar wird, daß diese oder jene Merkmalskategorie für eine
generische Sonderung in dieser Tiergruppe belanglos ist, so können die betreffen-
den Gattungen durch Hinwegnahme dieser als belanglos erkannten vSchranken
verschmolzen werden. Ich unterziehe zunächst die verschiedenen zur Gattungs-
sonderung benutzten Merkmalskategorien einer besonderen Besprechung.
Ich gehe hierbei aus von der Gattung Eminoscolex, die jedenfalls in den
meisten Charakteren etwas Ursprüngliches aufweist, und die man sich sehr
wohl als Wurzelgattung der Eudrilaceen denken könnte. Eminoscolex ist charak-
terisiert durch die Weitpaarigkeit der ventralen Borsten, durch die Paarig-
keit der Begattungsporen und der Geschlechtsorgane, durch Holo-
andrie, durch den Besitz dreier ventraler Chylustaschen im 9. — 11. und
eines Paares von Kalkdrüsen im 13. Segment, sowie durch einige negative
Charaktere, die erst bei Erwähnung ihrer Gegensätzlichkeiten erörtert zu werden
brauchen. Das Gebiet dieser Gattung umfaßt das tropische Zentralafrika
westwärts bis in die Küstendistrikte des Atlantischen Ozeans (Kamerun, west-
lichster Distrikt von Belgisch- Kongo), ostwärts bis an den Ostafrikanischen
Graben und über das Flußgebiet des Weißen Nils, dessen rechtsseitige Wasser-
scheide tatsächlich zwar stellenweise um einige Kilometer überschritten wird,
theoretisch aber als Grenze des Eminoscolex-Q^hietes angesehen werden muß.
Unpaarigkeit der Begattungsporen: Dadurch, daß sich die ur-
sprünglich paarigen Begattungsporen einander nähern und schließlich ventral-
median verschmelzen, sondern sich einige Gattungen von Eminoscolex ab, die
in ihrer geographischen Verbreitung von der Ostgrenze des Eminoscolex-Oehietes
weiter ostwärts bzw. nordostwärts streben: Es sind das in einer Linie Bettonia
und Teleudrilus, bei denen die Samentaschen paarig bleiben, in einer anderen
Einie Gardullaria und Neumanniella, bei denen auch die Samentaschen unpaarig
werden. Das Unpaarigwerden der Begattungsporen tritt aber noch in vielen
anderen Eudrilaceen-Gruppen auf, die durch Sondercharaktere und durch ab-
weichende geographische Verbreitung sich fraglos als besondere Zweige des
Eudrilaceen-Stammes kundtun. Es ist wohl kaum zweifelhaft, daß der Übergang
— 233 —
von paarigen zu unpaarigen Begattungsporen mehrfach aufgetreten ist, daß hier
also Fälle von Konvergenz vorliegen.
Durch Verschiebung des Samentaschenporus nach hinten hat sich
aus der Gattung Teleudrilus zunächst die Gattung Teleutorcutus (Samentaschen-
porus dicht vor dem männlichen Porus), und schließhch die Gattung Eupoly-
toreutus (Samentaschenporus hinter dem männlichen Porus) gebildet, die erstere
im Gebiet von Teleudrilus mit vorkommend, die letzte südlich davon im Bereich
des Tanganjika-Sees und weit westlich davon in Nordost-Kamerun. Eine Ver-
schiebung der Begattungsporen ist noch bei anderen Gattungen eingetreten,
so bei Polytoreutus von Britisch- und Deutsch-Ostafrika, bei Beddardiella von
Kamerun und Nigeria und bei Euioreuhis, ebenfalls von Westafrika. Alle diese
Gattungen zeigen eigentümliche Sondercharaktere und sollen bei diesen ein-
gehender besprochen werden.
Metandrie: Verschiedene Gattungen, die wenigstens zwei sehr verschie-
denen Stellen des Eudrilaceen-Systems angehören, zeichnen sich durch ]\Ietandrie
des Geschlechtsapparates aus, einerseits Metascolex von Westafrika, anderer-
seits Schubotziella n. gen. und Polytoreutus vom östlichen Zentralafrika und von
Ostafrika. Das Auftreten der ]\Ietandrie bei Metascolex bildet sicherlich nur eine
Konvergenz zu den beiden anderen eben erwähnten Gattungen; fraglich aber
ist die Beziehung zwischen den beiden anderen Arten. Man könnte Schubotziella
als einen metandrischen Teleudrilus und Polytoreutus als einen metandrischen
Eupolytoreutus bezeichnen und ihre Metandrie als Konvergenz erklären. ]Man
könnte aber auch Polytoreutus als eine Schubotziella mit nach hinten \'erschobenem
Samentaschen-Porus ansehen, also die Zurückschiebung des Samentaschen-
Porus bei Eupolytoreutus und Polytoreutus als Konvergenz deuten. Ich weiß
nicht, welcher Deutung ich den Vorzug geben soll.
Rollröhrenborsten: Bei verschiedenen Gattungen, bei Rosadrilus, Bütt-
neriodrilus (> Preussiclla) und Eutoreutus (> Eupolytoreutus part.), finden sich
ganz eigentümlich gestaltete Penialborsten, wie ich sie von keiner anderen
Eudriline kenne. Es sind sehr dünne lange Platten, die durch Einrollung von
den Seitenkanten her zu einer einfachen oder doppelten Röhre geworden sind.
Diese Rollröhrenborsten kommen lediglich bei westafrikanischen Arten vor.
Diese Arten sind aber im übrigen so organisiert, daß man sie, von den Roll-
röhrenborsten abgesehen, fast ohne weiteres oder geradezu ohne weiteres anderen
Gattungen, die zum Teil auf Ostafrika beschränkt sind, zuordnen könnte. So
könnte man Eutoreutus als einen Eupolytoreutus , Büttner iodrilus als einen Teleu-
drilus mit Rollröhrenborsten bezeichnen, während allerdings Rosadrilus von
Eminoscolex noch durch einen weiteren, unten zu besprechenden Charakter
abweicht. Es will mir nicht recht einleuchten, daß diese lediglich bei west-
afrikanischen Formen auftretenden, so ungemein spezialisiert gestalteten Roll-
röhrenborsten als Konvergenz erklärt werden sollen. Falls man aber diese
Gattungen mit Rollröhrenborsten enger miteinander verknüpft, so ist man
— 234 —
gezwungen, die ventralmediane Verschmelzung der Begattungsporen und die
Verschiebung des Samentaschenporus nach hinten als Konvergenz mit Teleu-
drilus bzw. mit Eupolytoreutus zu deuten.
Die Vermehrung der Muskelmagen und die wahrscheinlich damit
zusammenhängende Verschiebung der Anhangsorgane des Ösophagus
stehen bis jetzt einzig da in der westafrikanischen Gattung Beddardiella, die im
übrigen eine Parallelform zum ostafrikanischen Teleutoreutus zu sein scheint.
Intestinale Muskelmagen treten bei zwei westafrikanischen Gattungen
auf, die im übrigen durch eine unten zu erörternde GegensätzHchkeit unter-
schieden sind, bei Hyperiodrihis und Iridodrüus. Beide scheinen im übrigen
dem ostafrikanischen Teleudnlus parallel zu liegen. Erwähnt mag noch werden,
daß intestinale Muskelmagen auch bei einer Pareudrilaceen-Gattung, nämlich
bei Libyodrilus, vorkommen, und zwar hier zweifellos als Konvergenzerscheinung.
Eine Verschmelzung der Eileiterporen mit den Samentaschen-
poren kommt bei drei Gattungen vor, bei Malodrilus, einer in West- und Ost-
afrika vorkommenden Parallelform zu Eminoscolex, bei der lediglich ostafrika-
nischen Kaffania, einer Parallelform zu Teleudnlus, und bei dem westafrikani-
schen Eudrüus, einer Parallelform zu Malodrilus mit demnächst zu besprechen-
dem Sondercharakter. Es ist die Frage, ob Kaffania näher mft Malodrilus oder
mit Teleudrilus verwandt sei. Von der Entscheidung dieser Frage hängt es ab,
welche morphologische Übereinstimmung man als Konvergenz ansehen soll,
die Verschmelzung der Eileiterporen mit den Samentaschenporen oder die
ventralmediane Verschmelzung der Begattungsporen.
Zweizahl der Ch^'lustaschen: Es ist eine ziemlich große Zahl von
Gattungen zu unserer Kenntnis gekommen, bei denen nur zwei unpaarige ven-
trale Ch3dustaschen im lo. und ii. Segment vorkommen und die paarigen Kalk-
drüsen im 12. Segment (nicht immer genau festgestellt) liegen, während das
Gewöhnliche 3. Chylustaschen im 9. — 11. Segment und i Paar Kalkdrüsen im
13. Segment ist. Diese Gattungen mit 2 Chylustaschen sind eigentümlicher-
weise ganz auf Westafrika beschränkt, und doch kann ich kaum annehmen, daß
sie einen einheitlichen Verwandtschaftskreis miteinander bilden. Sie schließen
sich in anderer morphologischer Hinsicht so vielfältig an andere Gattungen an,
daß kaum etwas anderes als die Annahme einer wenigstens teilweisen Kon-
vergenz möglich ist. Im folgenden stelle ich die Parallelgattungen mit 2 bzw.
3 Chylustaschen einander gegenüber:
2 Chylustaschen: 3 Chylustaschen:
Eudrilus, Westafrika Malodrilus, West- und Ostafrika.
Parascolex, Westafrika N eumanniella , Ostafrika.
Rosadrilus, Westafrika [= Eminoscolex mit Rollröhrenborsten],
Iridodrilus, Westafrika Hyperiodrilus, Westafrika.
Euscolex, Westafrika [= N eumanniella mit IMetandrie].
Metascolex, Westafrika [= Eminoscolex mit IMetandrie].
— 235 —
Die Parallelität ist, wie man hieraus sieht, keine ganz genaue, denn z. B. die
Form ,,Eminoscolex mit Rollröhrenborsten" ist in \\'irklichkeit vielleicht gar
nicht vorhanden, wenigstens bis jetzt nicht gefunden worden; wenngleich mit
der Wahrscheinlichkeit ihrer Existenz oder ihres früheren \^orhandenseins ge-
rechnet werden mag.
Das Ergebnis der obigen Erörterung ist, daß wir zurzeit einen den Ver-
wandtschaftsverhältnissen nachweislich entsprechenden Stammbaum der Eudri-
laceen nicht aufstellen können. Wir können wohl meist die einzelnen Verwandt-
schaftsgruppen gut charakterisieren, aber nicht immer die Verwandtschafts-
beziehungen zwischen diesen Gruppen (ob nahe \'erwandte Gattungen, oder
ob Untergattungen einer Gattung, oder ob verwandtschaftlich weit voneinander
entfernte Gattungen) feststellen. Das System bleibt also einstweilen eine viel-
fach lockere Nebeneinanderstellung von meist gut umgrenzten Gruppen, die
wir, ohne große Fehlgriffe zu tun, als Gattungen ansprechen können.
Im folgenden speziellen Teil über die Sektion Eiidnlacea erörtere ich auch
einige Gattungen, die nicht durch irgendwelche Arten in dem behandelten
^Material vertreten sind.
Gen. Eminoscolex.
Eminoscolex sibutanus n. sp.
Tafel XVI, Figur 3g und 44 und Textfigur 8.
Fundangabe: Französich - Kongo, Fort Sibut oder Krebedje (ca.
5° 45' nördl. Br., 19° östl. Lg.); Dr. H. Schubotz, Nov. 1910.
Vorliegend einige stark erweichte, größtenteils geschlechtsreife Exemplare.
Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Exemplare: x"^
Länge 80 bis 105 mm, Dicke 2 — ^^U bis 2 — 4 mm, Segmentzahl ^^^^^i
ca. 175 bis ca. 185.
Färbung: vorn und am Mittelkörper dorsal dunkelrauchgrau,
am Mittelkörper außerdem mit violettgrauen Intersegmentalbinden,
im übrigen schmutzig grau.
Kopf tanylobisch.
Borsten ventral sehr weit, dorsal mäßig eng gepaart. Ven-
tralmediane Borstendistanz am Vorderkörper ungefähr gleich den
mittleren lateralen Borstendistanzen, am Mittel- und Hinterkörper
ein wenig größer, die mittleren lateralen Borstendistanzen ungefähr
Fig. 8.
um ein Drittel größer als die Weite der ventralen Paare, unge- Eminoscolex
fähr doppelt so groß wie die Weite der dorsalen Paare. Dorsal- sibutanus n. sp.
mediane Borstendistanz sehr wenig kleiner als der halbe Körper-
umfang {aa : ab : bc : cd annähernd wie 4 — 5 : 3 : 4 : 2; ^^ < V2 ^)-
Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c und d.
— 236 —
Gürtel ringförmig, am ^/g 14., 15. — 17., ^/g 18. Segment (= 3^ — 3^/3), am
14. und 18. Segment, wenn überhaupt, nur sehr schwach ausgebildet.
Männliche Poren auf Intersegmentalfurche 17/18 zwischen den Borsten-
linien a und h. Im Ruhezustand erscheinen die männlichen Poren als große,
bogenförmige, nach vorn konvexe Schlitze, deren Enden ungefähr in den Borsten-
linien a und h liegen. Im Erektionszustand, der manchmal einseitig eingetreten
ist, hat sich die Hinterwand dieses Schlitzes als gerundet kegelförmiger, schräg
nach vorn ragender Penis vorgestülpt.
Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 13/14. Es sind meist
große Schlitze, deren unteres Ende etwas medial von den Borstenlinien h liegt,
während ihr oberes Ende die Borstenlinien c nicht ganz erreicht.
Akzessorische Pubertätsorgane sind bei keinem der vorliegenden Exemplare
erkennbar.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 sehr wenig verdickt, 6/7 — 10/ 11
mäßig stark verdickt, 11/12 schwach verdickt, die folgenden zart.
Darm: Ein ziemlich großer Muskelmagen im 5. Segment, drei kleine un-
paarige ventrale Chylustaschen im 9., 10. und 11. Segment, ein Paar große Kalk-
drüsen wenigstens der Hauptsache nach im 13. Segment. Die Kalkdrüsen
weisen an ihrem queren, gerundeten Rande einige wenige, meist seichte Ein-
sattelungen, außerdem im unteren Teil einen tiefen Einschnitt auf; der durch
diesen tieferen Einschnitt abgesonderte unterste Teil ist mehr oder weniger
weit aus der allgemeinen Ebene der Kalkdrüsen herausgeschoben; manchmal
schien er in das folgende, das 14. Segment, hineinzuragen.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar glatte, dicke
Samensäcke ragen von Dissepiment 10/ 11 und 11/ 12 in das 11. und 12. Segment
hinein. Die Samensäcke des hinteren Paares im 12. Segment sind viel größer
als die des vorderen Paares im 11. Segment. Die dicken Ränder der Samensäcke
überwallen nach vorn hin die Seitenteile der Vorderfläche. Zwei Paar Samen-
magazine liegen frei im 10. und 11. Segment, an die Vorderseite von Dissepiment
lo/ii bzw. 11/12 angelehnt; sie sind dick spindelförmig mit abgebogenen dünneren
Enden; das abgebogene dünne proximale Ende ist ziemlich lang; es geht nach
Durchbohrung des Dissepiments lo/ii bzw. 11/12 sofort in einen Samentrichter
über, der innerhalb des an jenem Dissepiment hängenden Samensackes liegt.
Prostatenapparat (Tafel XVI, Figur 44): Die Euprostaten sind weiß-
lich, glanzlos, kurz, unregelmäßig dick-zylindrisch, oberflächlich etwas uneben,
mit netzförmigen Furchen, deren Maschen stellenweise, zumal lateral unterhalb
der Eintrittsstelle der Samenleiter, etwas erhaben sind. Die Samenleiter treten
etwas proximal von der Mitte in die Euprostaten ein. Distal verengen sich die
Euprostaten, um durch einen sehr kurzen und engen muskulösen Ausführgang
an der Spitze des Penis bzw. an der Hinterwand des männlichen Spaltes auszu-
münden. Vor jeder Euprostata liegt eine vollständig von ihr gesonderte Bursa
— 237 —
propulsoria, deren Wandung stark muskulös ist. Die Bursa propulsoria ist
dick wurstförmig, nicht gerade gestreckt, sondern eng eingerollt, so zwar, daß
die beiden Pole einander genähert sind; das distale Ende mündet gerade vor
der Euprostata am Grunde des männlichen Spaltes durch einen mäßig kurzen,
dünnen Ausführgang aus.
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. XVI, Fig. 39): Durch die Samen-
taschenporen auf Intersegmentalfurche 13/14 gelangt man in je eine Samen-
tasche (Fig. 39 st), deren Ampulle — mit mäßig dicker, drüsiger, äußerlich
glatter Wandung — länglich eUipsoidisch ist und proximal in einem kleinen,
knopfförmigen Anhang endet, distal durch einen kurzen, engen, muskulösen
Ausführgang ausmündet. Ein zartwandiger, dicker zölomatischer Schlauch,
eine Ovarial-Eitrichterblase (Fig. 39 oeb), umfaßt bogenförmig den Darm und
hüllt mit seinen Enden die beiden Samentaschen eng ein. Da die Samentaschen
vollständig gegen die Leibeshöhle geschlossen erscheinen, so kann eine Verbin-
dung zwischen Samentasche und Ovarial-Eitrichterblase nur unter Durchbohrung
der Samentaschenwandung oder durch Bildung eines zeitweiligen anderweitigen
Weges geschaffen werden. Durch die weiblichen Poren gelangt man in je einen
schlanken, gerade gestreckten Eileiter (Fig. 39 cl), der proximal in einen zu-
sammengerollten Eitrichter (Fig. 39 et) übergeht. An seiner Rückseite trägt
der Eitrichter einen dicklichen Eiersack (Fig. 39 es). Ein einziges großes Samen-
kämmerchen (Fig. 39 sk) liegt ganz innerhalb der dicken Wandung des weib-
lichen Ausführapparates, und zwar hinten distal im Eitrichterteil, während es
in den proximalen Teil des Eileiters ausmündet. Der etwas geschweift zuge-
schnittene proximale Pol des Eitrichters ragt oberhalb des proximalen Endes
der betreffenden vSamentasche in die Ovarial-Eitrichterblase hinein und scheint
sich hier auch zu öffnen. Ovarien sind nicht erkannt worden.
Bemerkungen: Eiiiinoscolex sibittanus scheint dem E. japomanus n. sp. von
Kamerun (s. unten!) nahezustehen.
Eminoscolex japomanus n. sp.
Tafel XVI, Figur ^8 und 43 und Textfigur 9.
Fundangabe: Kamerun, Japoma; Dr. Schäfer (Mus. Berhn).
Vorliegend ein einziges, gut konserviertes Exemplar.
Äußeres. Dimensionen: Länge 95 mm. Dicke 3 — 4 mm, Segmentzahl
ca. 182.
Färbung dorsal vorn dunkelviolettgrau, weiter hinten in Braungrau über-
gehend, ventral grünlichgrau.
Kopf tanylobisch; dorsaler Kopf läppen nach hinten verschmälert; seit-
liche Grenzfurchen hinten sehr zart.
Borsten ventral weit gepaart bis getrennt, dorsal mäßig eng gepaart.
Am Vorderkörper ist die ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich den
— 238 -
mittleren lateralen Borstendistanzen, etwas größer als die Weite der ventralen
Paare. Nach hinten verringern sich die mittleren lateralen Borstendistanzen,
während sich die Weite der ventralen Paare vergrößert. (Am Vorderkörper
annähernd aa : ab : bc : cd = 6 : 4 : 6 : 2, am Hinterkörper annähernd aa : ab
: öc : c^ = 9 : 6 : 5 : 2.) Dorsalmediane Borstendistanz ein wenig kleiner als
der halbe Körperumfang {dd < ^'3 11).
Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c mid d.
Gürtel ringförmig, am 13. — 18. Segment (= 6), am 13. und 18. Segment
ventral schwächer entwickelt, wenn nicht ganz unterbrochen.
Männliche Poren augenförmig, auf Intersegmentalfurche 17/18 zwischen
den Borstenlinien a und b, nicht ganz an dieselben heranreichend.
Weibliche Poren unscheinbar, lateral an oder nahe dem 14. oder 15.
vSegment.
Samentaschenporen augenförmig, kleiner als die männ-
hchen Poren, auf Intersegmentalfurche 12/13 in den Borstenlinien ö.
Akzessorische Pubertätsorgane sind nicht vorhanden.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 zart, 6/7 — 11/12 etwas
verdickt, 6/7 und 11/12 aber nur sehr wenig, die dazwischen liegen-
den etwas deutlicher.
Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment, drei unpaarige
ventrale Chylustaschen im 9., 10. und 11. Segment, ein Paar Kalk-
drüsen im 13. Segment. Die Kalkdrüsen sind von sehr charakte-
Fig. 9. ristischer Gestalt. Sie entspringen dorsallateral am Ösophagus und
Eminoscolcx hängen als medialwärts gekrümmter, anfangs sehr dicker, gegen
n. sp. das blinde Ende dünner werdender Blindschlauch am Ösophagus
herunter. Ihre dicke, konvexe Außenseite ist durch mehrere (etwa 5)
tiefe Kerbschnitte geteilt, und die zwischen den Kerbschnitten liegenden Wan-
dungsteile sind stark aufgebläht, so daß die Kalkdrüsen, von der Seite gesehen,
fast rosenkranzförmig erscheinen.
Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach; letzte Herzen im 11. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen sind nicht vor-
handen. Zwei Paar ziemlich große, einfach sackförmige, oberflächHch ebene
Samensäcke ragen von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment
hinein. Zwei Paar große Samenmagazine frei im 10. und 11. Segment. Die
Samenmagazine haben die Gestalt eines gewundenen Schlauches, dessen Win-
dungen durch Aufblähung des Schlauches so fest gegeneinander gepreßt sind,
daß sie einen fast kompakten, unregelmäßig ellipsoidischen Körper ausmachen.
Prostatenapparat (Taf. XVI, Fig. 43): Euprostaten zylindrisch, sehr
wenig und unregelmäßig gebogen, etwa 5 mm lang und i V2 mm dick, ganz glatt
und stark muskulös glänzend. Die Samenleiter treten etwas distal von der Mitte
in die Euprostaten ein. Distal gehen die Euprostaten in einen ca. i mm langen,
sehr dünnen, fadenförmigen Ausführgang über, der seinerseits in den proxi-
malen Pol einer ca. i mm dicken, fast kugeligen Kopulationstasche mit dickef,
anscheinend muskulöser Wandung eintritt.
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. XVI, Fig. 38): Durch die Samen-
taschenporen auf Intersegmentalfurche 12/13 gelangt man in je eine anscheinend
vollständig geschlossene Samentasche (Fig. 38 st) mit schlankem, schlauch-
förmigem Ausführgang und langer, distal dicker, proximal dünnerer Ampulle;
die proximalen Enden der beiden medialwärts gegeneinander gebogenen Samen-
taschenampullen legen sich bei dem vorliegenden Objekt aneinander, ohne
jedoch zu verschmelzen oder nur miteinander zu verwachsen. Die beiden Samen-
taschen sind ziemlich locker umhüllt von einer einzigen, unpaarigen zartwandigen
Hautröhre, die jederseits im Umkreis der Samentaschenporen an der I^eibes-
wand entspringt und den Darm bogenförmig umfaßt. Diese Hautröhre ist wahr-
scheinlich als Ovarial-Eitrichterblase (Fig. 38 ocb) zu bezeichnen. An ihren
Enden, also über Intersegmentalfurche 12/13, mutmaßhch an der Hinterseite
von Dissepiment 12/13, sitzen nämlich ein Paar winzige, büschelige Ovarien
(Fig. 38 ov); ich konnte die Beziehung dieser Ovarien zu den mutmaßlichen
Ovarial-Eitrichterblasen nicht ganz sicher feststellen, da das Organ abpräpariert
war, bevor ich die Ovarien erkannte; mutmaßlich waren sie ,,in situ" von dieser
Röhre mit umschlossen. Die weibHchen Ausführapparate zeigen die gewöhn-
liche Gestaltung: Durch die weiblichen Poren gelangt man in je einen schlanken
Eileiter (Fig. 38 cl), der proximal in einen geschlossenen Eitrichter (Fig. 38 et)
übergeht ; an der Stelle dieses Überganges ist ein einziges großes Samenkämmer-
chen (Fig. ^8 sk) gebildet, das äußerlich als dicker Buckel an der Hinterseite
des proximalen Endes des Eileiters auftritt und dessen birnförmiges Lumen
distalwärts in das Lumen des Eileiters einmündet. Der geschlossene Eitrichter
trägt an seiner Hinterseite einen dick nierenförmigen Eiersack (Fig. 38 es).
Das etwas verengte proximale Ende des Eitrichters ragt in den seitlichen Teil
der mutmaßhchen Ovarial-Eitrichterblase, des die Samentaschen und mut-
maßlich auch die Ovarien umhüllenden Schlauches hinein und bildet hier eine
Einmündung des Eitrichters in diesen Raum.
Bemerkungen: Eminoscolex japonianns scheint dem E. sibutamis n. sp. von
Französisch-Kongo (s. oben!) nahezustehen.
Gen. Eudrilus.
1900, Eudrilus, MiCHAEtSEN, in: Tierreich, X, p. 401.
1902, Eudrilus, part., Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XIX, p. 30.
1913, Eudrilus, part., Michaelsen, in: Zoologica, Heft 68, p. 42.
Diagnose: Borsten eng gepaart. Kopulationsporen paarig; besondere
weibliche Poren nicht vorhanden. (Weibliche Poren mit den Samentaschen-
poren verschmolzen.) Samentaschenporen weit vor den männlichen Poren.
— 240 —
Muskelmagen vor Dissepiment 7/8, 2 Ch ylustaschen im 10. und 11., paarige
Kalkdrüsen im 12. Segment. Holoandrisch. Penialborsten fehlen.
Geschlechtsorgane vollständig getrennt -paarig; Eileiter (Eiersack-Stiel)
distal mit der Samentasche verschmolzen, nicht gesondert ausmündend.
Bemerkungen : Die jetzt vorgenommene Prüfung der Verwandtschaftsver-
hältnisse bringt mich dazu, Eudrüus kameninensis Mich.^) aus der Gattung
Eiidriliis herauszunehmen und der Gattung Malodrilus (s. unten!) zuzuordnen.
Die Diagnose der Gattung fw/Zn/ws ist dementsprechend wieder in dem früheren
engeren Sinne zu fassen.
Eudrilus Eugeniae (Kinb.).
1900, W. Michaelsen, in: Tierreich, X, p. 402.
Fundangabe: Kamerun, Bsidinge; Dr. Mansfeld (Mus. Berhn). —
Victoria; Dr. Preuss (Mus. Berlin).
Gen. Malodrilus.
1902, Eudrilus, part., Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XIX, p. 30.
1903, Malodrilus, MiCHAELSEN, in: Zool. Jahrb., Syst., XVIII, p. 471.
Diagnose: Ventrale Borsten weit gepaart, laterale enger gepaart. Ko-
pulationsporen paarig; besondere weibliche Poren nicht vorhanden.
(Weibliche Poren mit den Samentaschenporen verschmolzen.) Samen-
taschenporen weit vor den männlichen Poren. Muskelmagen im 5.
{oder 6.?), 3 Ch ylustaschen im 9. — 11., paarige Kalkdrüsen im 13. (oder
12.?) Segment. Holoandrisch. Penialborsten fehlen. Weibliche Ge-
schlechtsorgane vollständig getrennt-paarig; Eileiter (Eiersack - Stiel)
distal mit der Samentasche verwachsen oder in dieselbe einmündend.
Bemerkungen: Zur Gattung Malodrilus glaube ich die bisher als Eudrilus
kamer unensis Mich, bezeichnete Art (1. c), die sich nicht nur durch weit ge-
paarte ventrale Borsten, sondern auch durch den Besitz von 3 unpaarigen
ventralen Ch ylustaschen von den echten Eudrilus- Arten unterscheidet. Die
Gattung Malodrilus ist also nicht auf Nordostafrika besehränkt, sondern kommt
auch in Westafrika (Kamerun) vor.
Gen. Euscolex.
Euscolex victoriensis (Mich.).
Tafel XVI, Figur 41 u. 42 u. Textfigur 10. 4 und B.
1903, Euscolex victoriensis f. typica -f var. hortensis, Michaelsen, in: \\'iss. Erg. Deutsch.
Ticfsee-Exp. 1898— 1899, p. 149, Taf. XXII, Fig. 8, 9.
') W. Michaelsex, in: Mt. Mus. Hamburg, XIX, p. 28, Taf., Fig. 6.
— 241 —
Fundangaben :FernandoPoo; Dr. Arnold Schultze, Aug. 1911 (i Stück).
— K a mer u n, Buea; Gerichtssekretär C.BiGGE, 191 1(1 Stück). — Miisake;
E. HiNTZ (Mus. Berlin, 2 Stücke).
Äußeres. Die Dimensionen des neuen Materials sind zum Teil beträchtlich
geringer als die des Originalmaterials. Das kleinste Stück, das von Fernando Poo,
ist trotz vollkommener Reife nur 54 mm lang, i ^/^ — 2 mm dick und besteht aus
102 Segmenten.
Für ein Stück, welches einen auffallenden Unterschied in der Anordnung
der Geschlechtsorgane (Verschiebung der Geschlechtsporen und des Gürtels
um I Segment nach hinten) und zugleich eine besondere akzessorische Puber-
tätsbildung (eine ventralmediane Längsfurche in der Gürtelregion) aufwies,
stellte ich die besondere Varietät horte iisis auf. Nach meinen jetzigen Kennt-
nissen bedeutet jene Verschiebung der Geschlechtsorgane lediglich eine in s^^ste-
matischer Hinsicht belanglose Anomalie. Auch der
Längsfurche im Bereich des Gürtels kann ich jetzt
keine besondere Bedeutung mehr beimessen, nachdem
ich bei einem von zwei in Hinsicht der Lage der Ge-
schlechtsorgane normalen Stücken eines und desselben
Fundortes die gleiche Bildung (Textfig. 10 B) fand,
während sie dem Fundortsgenossen, der sonst keine
Abweichung aufwies, fehlte. Ich hebe deshalb die
Sonderung der var. hortensis auf und \'erschmelze diese
Varietät mit der typischen Form.
Eine auffallende akzessorische Pubertäts-
^ n
bildung zeigt das Stück von Fernando Poo (Text- Fig. 10.
fig.ioJ), nämlich eine weit quergestreckte, schwache Euscolcx victoriensis Mich., A von
o " 10 Fernando Poo, B von Kamerun.
Einsenkung mit bräunlichem, drüsigem Aussehen der
Haut, ventral auf Intersegmentalfurche 15/16 zwischen den Borstenlinien b.
Eine andere auffallende Pubertätsbildung besitzen die beiden Stücke von Musake
(Textfig. 10 B). Bei diesen liegt ventralmedian am 13. Segment ein großes, den
größten Teil der Ventralseite dieses Segments einnehmendes quer-ovales Drüsen-
feld. Der Samentaschenporus liegt gerade im Zentrum dieses Drüsenfeldes.
Innere Organisation: Die Beschreibung des Prostatenapparates ist nicht
ganz korrekt, insofern eine Nachuntersuchung des Originalmaterials ergab, daß
die Euprostaten nicht — wie irrtümlich angegeben — in die seitlichen Ecken
der Kopulationstasche einmünden, sondern dicht nebeneinander in die ab-
gerundete Hinterecke. Die Gestalt der Kopulationstasche kann übrigens etwas
verschieden aussehen. Bei dem Stück von Fernando Poo (Taf. XVI, Fig. 41)
sieht sie fast wie ein dicker Ouerzylinder aus.
Auch die Originalbeschreibung des weiblichen Geschlechtsapparates
(Taf. XVI, Fig. 42) bedarf einer Berichtigung: Durch den Samentaschenporus
Deutsche Zentralafrika-Expedition. 1910/11. Bd. I. 16
— 242 —
(Fig. 42 stp) gelangt man nicht in einen dickwandig-muskulösen Samentaschen-
Ausführgang (1. c. 1903, Taf. XXII, Fig. 8 ag), sondern in ein ziemhch dünn-
wandiges, annähernd kugeliges Atrium (Fig. 42 sta), das zum größten Teil von
einem dicken, fast kugeligen, glatten (nicht durchbohrten!) Bulbus (Fig. 42 stb)
ausgefüllt ist. Dieser Bulbus, der sich in Methylgrün sehr intensiv färbt, scheint
nicht besonders muskulös zu sein; er ist an der breiten Vorderseite mit der
Wandung des Atriums verwachsen oder vielmehr, er ist nichts anderes als eine
Wucherung an dieser Vorderseite der Wandung des Atriums. Wahrscheinlich
ist dieser Bulbus ausstülpbar, und mutmaßlich hat ein solcher im ausgestülpten
Zustande beobachteter Bulbus Veranlassung gegeben zu der irrtümlichen Auf-
fassung, wie sie in der erwähnten Abbildung (1. c. 1903, Taf. XXII, Fig. 8) zum
Ausdruck gekommen ist. Ich berichtige diesen Irrtum durch die neue Abbildung
(Taf. XVI, Fig. 42) nach Untersuchung des weiblichen Geschlechtsapparates
(Stück von Fernando Poo) ,,in toto" und an einer lückenlosen Schnittserie.
Gen. Parascolex.
Paroscolex Rosae (Mich.).
1891, Paradrilus Rosae, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, VIII, p. 26, Taf. Fig. 5, 7.
Fundangaben: Kamerun, Victoria; Dr. Strunk (Mus. BerHn); Buea;
E. HiNTZ (Mus. Berlin) und Gerichtssekretär C. Bigge; Bibundi, Direktor
Retzlaff und M. Wenke; Bezirk Banjo, Dr. Riggenbach (Mus.
Berhn).
Parascolex ruber (Mich.).
1891, Paradrilus ruber, Michaeisen, in: Arch. Naturg., LVII^ , p. 220, Taf. VIII, Fig. 4, 10.
Fundangaben: Kamerun, Bipindihof, Dr. G. Zenker (Mus. Berhn);
Lolodorf, Oberleutnant Jacob (Mus. Berhn); Ebolowa (ca. 3° südl. Br.,
11° östl. Lg.) und Essingili bei Ebolowa, Dr. Arnold Schultze,
15. Juni 1911; Biwume-Fluß, westlich von Gr.-Batanga (ca.
2° 28' nördl. Br., 10° 28' östl. Lg.).; Dr. Arnold Schultze, 9. Juh 1911.
Bemerkungen: Die Untersuchung neuen Materials hat ergeben, daß diese
Art (ebenso wie P. purpiireus Mich. — s. unten!) in der Ausbildung des Pro-
statenapparates nicht so stark von P. Rosae Mich, und P. Sjöstedti Mich,
abweicht, wie aus der Originalbeschreibung entnommen werden müßte. Der
distale Teil des Prostatenapparates ist nicht auf ein ,, großes, rundes, plattes
Polster" beschränkt, wie es bei Betrachtung des ,, stark verschrumpften" Original-
stückes erschien, sondern auch bei P. ruher kommt dazu eine vor und eine
hinter demselben liegende beuteiförmige Kopulationstasche bzw. Bursa pro-
pulsoria.
— 243 —
Parascolex purpureus (Mich.).
1881, Paradrilus purpureus, MicH.^ELSEN, in: Arch. Naturg., LVII^ , p. 222, Taf. VIII, Fig. 11.
Fundangabe: Fernando Poo; Conradt (]Mus. Berlin).
Bemerkungen: Für die Organisation des Prostatenapparates gilt das-
selbe, was bei P. ruher Mich, gesagt worden ist (s. oben!). Auch bei P. pur-
pureus liegt vor und hinter der breiten, polsterförmigen Tasche, in die die Eupro-
staten einmünden, je ein beuteiförmiges Organ; doch habe ich bei P. purpureus
die Verbindung dieser Beutel (Kopulationstasche oder Bursa propulsoria?)
mit der breiten mittleren Tasche nicht genau erkennen können; sie schien etwas
anders gestaltet zu sein als bei P. ruher, P. Rosae und P. Sjöstedti Mich.^). Es
schien der vordere Beutel mit dem hinteren in Verbindung zu stehen und nur
dfer letztere in die breite mittlere Tasche einzumünden. Die Untersuchung an
besser erhaltenem Material muß über diese Verhältnisse Klarheit bringen.
Gen. Hyperiodrilus.
Hyperiodrilus africanus Bedd.
1891, Beddard, in: Quart. Journ. micr. See, X. S., XXXII, p. 236, Taf. XVI. Taf. XVII,
Fig. 13, Taf. XVIII, Fig. 19, 20, 22 — 28, 30, 31, Taf. XX, Fig. 44 — 47, 49 — 51, 56.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Luluaburg am Fluß Katangi
(ca. 6°o' südl. Br., 22° 8' östl. Lg.); P. Cui^lewaert, 15. Febr. 1912.
Gen. Iridodrilus.
Iridodrilus Preussi Mich.
1902, \V. MiCHAEi.SEN, in: :Mt. Mus. Hamburg, XIX, p. 23, Taf. Fig. 4, 5.
Fundangaben: Kamerun, Buea; Gerichtssekretär C. BiGGE (mehrere
Stücke) und E. Hintz (Mus. Berlin, mehrere Stücke). — Kamerun,
Victoria; Dr. Struck (Mus. Berlin, i Stück). — Kamerun, Bibundi;
Retzlaff (2 Stücke). — Kamerun, Musake; E. Hintz (Mus. Berlin,
2 Stücke).
Bemerkungen: Die vorliegenden vStücke, die übrigens sämtlich die sehr
charakteristischen akzessorischen Pubertätsorgane (großes Drüsenschild
ventral am 15. Segment und i Paar Rinnenkopf- Papillen ventral-lateral am
14. Segment) aufweisen, zeigen eine auffallende Verschiedenheit der Dimen-
sionen. Das kleinste, vollständig geschlechtsreife Stück (von Victoria) ist nur
40 mm lang bei einer Dicke von 1^/4 — 2^/4 mm und einer Segmentzahl von
ca. 90; das größte Stück (von Buea) ist 135 mm lang bei einer Dicke von 4^/2
bis 5^/2 mm und einer Segmentzahl von ca. 138; das entspricht ungefähr einem
Längenverhältnis von i : 3^/3, einem Massigkeitsverhältnis von i : 35.
W. Michaelsex, in: Arkiv Zool., I, p. 166, Taf. VI, Fig. 2 und 3.
16*
— 244 —
Gen. Beddardiella.
Beddardiella bomone n. sp.
Tafel XVII, Figur 54 und Textfigur 11 .4— C.
Fundangabe: Kamerun^ N'^'i-Fluß bei Yukaduma (ca. 3^ 26' nördl.
Br., 14° 55' östl. Lg.); Dr. Arnold Schultze, April 1911.
Vorliegend 4 sehr stark erweichte, fast macerierte Exemplare. Wenn ich
trotz des schlechten Erhaltungszustandes des Untersuchungsmateriales von einer
Beschreibung und der Aufstellung einer neuen Art nicht absehe, so geschieht es,
weil die Zugehörigkeit zu der Gattung Beddardiella, die bisher nur in einer Art,
B. Dalzieli Mich.^), bekannt, ganz sichergestellt ist, und weil die an dem sclilech-
ten Material noch erkennbaren Charaktere eine Wiedererkennung der Art er-
möglichen.
Äußeres. Normale Dimensionen des infolge von Erweichung ungemein
stark gestreckten (in diesem Zustand 400 mm langen) größten Exemplares nach
unsicherer Schätzung: Länge etwa 250 mm, maximale Dicke 7 mm, Segment-
zahl ungemein groß, ca. 590.
Kopfform und ursprüngliche Färbung nicht mehr feststellbar.
Borsten am Vorderkörper fehlend (am Cuticula-Präparat deutlich nach-
weisbar), dorsal ungefähr am 18. Segment, ventral noch weiter hinten begin-
nend. Borstendistanzen nur in der Region hinter dem männlichen Porus fest-
gestellt: Hier ventrale Borsten sehr weit getrennt, dorsale ziemlich eng gepaart.
Ventralmediane Borstendistanz nur etwa um ^ r, größer als die Weite der ven-
tralen Paare, diese letztere ca. fünfmal so groß wie die mittleren lateralen Borsten-
distanzen, die ihrerseits ca. doppelt so groß wie die Weite der dorsalen Paare
■sind. Dorsalmediane Borstendistanz etwas geringer als der halbe Körperum-
fang. (Am 26. Segment aa : ab : hc : cd : dd ^= 12 : 10 : 2 : 1 : ^o; dd =^ ca. '^/g u.)
Die Borsten a scheinen, nach der Größe der cuticularen Borstenscheiden zu
urteilen, in dieser Körperregion etwas größer als die übrigen gewesen zu sein.
Nephridialporen dicht oberhalb der Borstenlinien c, diesen viel näher
als den Borstenlinien d.
Die Feststellung der Segment nummern ist durch das Fehlen der
Borsten am Vorderkörper sehr erschwert, zumal da die starke Erweichung des
Materials auch eine Fehlerquelle für die Numerierung der Segmente nach der
inneren Organisation darstellt. Es wäre möglich, daß ich mich auch bei der Fest-
stellung der äußeren Segmente des ganzen Körpers und der inneren Segmente
■des Mittelkörpers etwa vom 12. Segment ab um eine Segmentnummer geirrt
habe, daß also die diesbezüglichen Nummerangaben um i zu erhöhen wären
Eine ähnUche Unsicherheit herrscht übrigens auch in den Segmentnummer-
angaben von B. Dalzieli Mich.^).
1) W. MiCHAEtSEN, in: Mt. Mus. Hamburg, XXVII, p. 133, Taf. Fig. 24 — 27.
245
^H^
Gürtel bei keinem Exemplar deutlich erkennbar.
^Männlicher Porus ventralmedian am 17. Segment, kaum vorragend,
aber auf der Höhe eines fast kreisrunden Drüsenpolsters, das die ganze Länge
des 16. und 17. vSegments einnimmt und auch den Samentaschenporus umfaßt.
Weibliche Poren ventrallateral am 14. Segment, mit kleinen Drüsenhöfen.
Samentaschenporus ventralmedian auf Intersegmentalfurche 16/17,
ein großer Ouerschlitz auf dem Drüsenhofe des männlichen Porus.
Akzessorische Pubertätsorgane als Drüsenporen mit annähernd kreis-
förmigen Höfen in etwas variabler Zahl und Anordnung vorhanden (bei dreien
der vorliegenden Exemplare — ich nenne sie .4, B und C — feststellbar). An-
scheinend konstant, nämlich in gleicher \\>ise bei jenen drei Exemplaren, finden
sich folgende Drüsenporen: 3 Paar ventrallateral am 20., 19. und 18. Segment,
von denen die des 20. Segments die
übrigen beträchtlich an Größe über-
treffen, und I Paar ventrallateral am
14. Segment, in unmittelbarer Anleh-
nung an die weiblichen Poren, und
zwar lateral von denselben oder schräg-
lateral vor denselben. Fast konstant
erscheint ein weiteres Paar ventrallate-
ral auf Intersegmentalfurche 16 17 (bei
2 Exemplaren .-1 und B) oder am 16.
Segment (bei dem dritten Exemplare C).
Nicht konstant sind die folgenden Drü-
senporen: Bei einem Exemplar [B)
I Paar ventrallateral am 15. Segment, das bei einem zweiten Exemplare (C)
nur linksseitig, also unsymmetrisch, ausgebildet ist, bei dem dritten Exemplar
{A) ganz fehlt. Dazu kommen noch einzelne unpaarige Drüsenporen, bei Exem-
plar A einer ventralmedian hinten am 15. Segment, bei Exemplar B ein ventral-
medianer am 18. Segment und rechtsseitig ein unsymmetrischer am 16. Segment
und bei Exemplar C ein ventralmedianer am 16. Segment, gerade und dicht
vor dem Samentaschenporus, also auf dem Drüsenhof des männlichen Porus.
Innere Organisation. Dissepiment 4/5 — 11 12 anscheinend etwas verdickt.
Darm: Zwei große Muskelmagen im 5. und 6. Segment. Drei unpaarige
ventrale Chylustaschen von breit sackförmiger Gestalt, häufig median am
freien Pol durch eine seichte Längsfurche schwach gepaart, im 10., 11. und 12.
Segment (wie bei B. Dalzielil). Ich konnte keine Spur von paarigen Kalkdrüsen
(bei B. Dalzieli im 15. Segment!) erkennen, trotzdem der ganze Darmtraktus
vom 12. bis mindestens zum 18. Segment ganz klar, wenn auch stark erweicht
und etwas gezerrt, vor mir lag. Ich muß annehmen, daß dieser Art paarige Kalk-
drüsen fehlen, während die nahe verwandte B. Dalzieli deren i Paar im 15. Seg-
ment besitzt.
Fig. II. Beddardiella bomone n. sp.
— 246 —
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar kleine, spangen-
förmige oder wurstförmige Samenmagazine im 10. und 11. Segment. Zwei Paar
einfache Samensäcke ragen von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. und
12. Segment hinein. Die Samensäcke des vorderen Paares im 11. Segment sind
beträchtlich kleiner als die des hinteren Paares im 12. Segment.
Prostate napparat: Die Euprostaten sind mäßig dick, z^'lindrisch,
ziemhch lang (ca. 14 mm lang bei etwa */g mm Dicke), weißhch, nicht muskulös
glänzend; sie beschreiben in den proximalen und mittleren Teilen einige sehr
weite Schlängelungen, die gegen das distale Ende in engere Schlängelungen
übergehen. Das distale Ende ist in kurzer Strecke etwas verengt und muskulös,
glänzend. Diese kurzen, muskulösen Sonder- Ausführgänge vereinen sich ventral-
median zu einem etwas dickeren, ebenfalls sehr muskulösen und glänzenden,
ziemlich kurzen gemeinsamen Ausführgang, der direkt durch den männlichen
Porus ausmündet. Penialborsten sind nicht vorhanden.
Weibliche Geschlechtsorgane (Taf. XVII, Fig. 54). Die Samentasche
scheint vollständig von den übrigen weiblichen Geschlechtsorganen gesondert
zu sein. Sie besteht aus einer distal verbreiterten, proximal zipfelförmig aus-
gezogenen, dünnwandigen Ampulle und einem ungefähr ebenso langen, viel
dünneren, ziemlich scharf von der Ampulle abgesetzten muskulösen .Ausführ-
gang. Dieser Ausführgang, der gerade und dicht vor dem männlichen Porus
ausmündet, ist in einem Viertelkreisbogen nach hinten gebogen, so daß die Samen-
tasche die distalen Teile des Prostatenapparates überdeckt. Die übrigen weib-
hchen Geschlechtsorgane konnten infolge der starken Erweichung des Materials
nicht vollständig klargelegt werden. Durch die weiblichen Poren gelangt man
in je einen großen, stark gekrümmten Eileiter (Fig. 54 el) mit ziemlich weitem,
distal verengtem Lumen und mäßig dicker, distal sehr dicker Wandung. Die
Wandung des Eileiters besitzt eine mäßig starke Längsmuskulatur, aber an-
scheinend eine nur schwache Ringmuskulatur; äußerlich ist sie glatt, nicht
wie bei B. Dalzieli mit Drüsenzotten besetzt. Proximal verdickt sich der Ei-
leiter noch etwas, während sein Lumen hier einige enge und breite Knickungen
ausführt, um schließlich durch einen breiten, von einem dick lippenförmigen
Wulst überragten Spalt zu münden. Dieser Teil des weiblichen Ausführapparates,
der als Eitrichter (Fig. 54 et) anzusprechen ist, trägt an seiner Rückseite einen
kurz- und enggestielten ellipsoidischen Eiersack (Fig. 54 es) und enthält in seiner
dicken Wandung in einer Zone, die etwas distal vom Ansatz des Eiersackes liegt,
eine Anzahl dick-birnförmiger vSamenkämmerchen (Fig. 54 sk). Diese Samen-
kämmerchen — ich zählte deren an einem Eileiter 10 — verursachen nur zum
Teil geringfügige Aufbeulungen an der Oberfläche des Eileiters; sie sind unregel-
mäßig auf der von ihnen eingenommenen Zone des Eileiters verteilt, zum Teil
zu kleinen Gruppen von 2 oder 3 zusammengerückt, münden aber sämtlich
gesondert in das Lumen des Eileiters ein. An einem herauspräparierten weib-
lichen Ausführapparat haftete im Umkreis der inneren Mündung, also des Ei-
— 247 —
trichters, eine feine Haut, die an der der Eitrichteröffnung zugewandten Vorder-
seite einen ziemlich dichten Besatz schlank -birnförmiger bis keulenförmiger
Drüsen trägt und dadurch eine zottige Struktur erhält. Dieser zottige Drüsen-
besatz gleicht dem, mit dem bei B. Dalzieli das ganze 14. Segment innen aus-
gekleidet ist. Bei B. bomonc scheint aber das 14. Segment einer derartigen
Auskleidung zu entbehren (Eileiter und Eitrichter sind hier oberflächHch nackt)
und dafür das 13. Segment mit einer derartigen Bildung versehen zu sein, denn
die Vorderseite des erwähnten Häutchens am Eitrichter, zweifellos ein Teil
des Dissepiments 13/14 (Fig. 54 ds 13/14), ist der Leibeshöhle des 13. Segments
zugewendet. Die Ovarien konnte ich nicht erkennen.
Akzessorische Pubertätsorgane (Taf. XVII, Fig. 54 akz): Den äußeren
Drüsenporen entsprechen mehr oder weniger große, weit in die Leibeshöhle
hineinragende urnenförmige Organe mit dicker, muskulöser Wandung und
einem Bündel schlank keulenförmiger Drüsen, deren dickere proximale Pole
gegen die Innenwand der Urne stoßen, während die dünneren Enden in enger
Gedrängtheit an der Außenfläche grübchenartiger Einsenkungen der Körper-
oberfläche, sog. Drüsenporen, ausmünden. Die urnenförmigen Drüsenorgane
des 20. Segments übertreffen alle übrigen beträchtlich an Größe. Je ein solches
Drüsenorgan lehnt sich eng an das distale Ende der Eileiter an (Fig. 54 akz).
Bemerkungen : B. bomonc unterscheidet sich von der einzigen anderen Art
ihrer Gattung, ^-on B. Dalzieli Mich. (1. c.) aus Nord-Nigeria, in manchen be-
deutsamen Charakteren, zumal in der Borstenanordnung (bei B. Dalzieli
am Mittelkörper aa : ah : hc : cd = 6 : -^ : $ : 1, also hc nur wenig kleiner als
aa, größer als ah) und in der Anordnung der akzessorischen Pubertäts-
organe (bei B. Dalzieli nur ein einziges, sehr großes urnenförmiges Drüsen-
organ ventralmedian auf Intersegmentalfurche 21/22 ausmündend; ich bezeich-
nete dieses Organ in der Beschreibung von B. Dalzieli, (1. c. p. 135 und Taf.
Fig. 24 — 26 kt bzw^ ktp) als Kopulationstasche; die Bezeichnung ,, urnenförmiges
Drüsenorgan" ist meiner jetzigen Anschauung nach besser). Von weiteren
wesentlichen LTnterschieden ist zu erwähnen, daß die Bursa propulsoria bei
B. homone viel kleiner ist als bei B. Dalzieli (1. c. Taf. Fig. 24, 25), wo sie dem
besonders großen urnenförmigen Drüsenorgan an Größe gleichkommt, und daß
auch die weiblichen Ausführorgane beider Arten recht verschieden ge-
staltet sind.
Gen. Rosadrilus.
Diagnose: Borsten ventral weit gepaart, dorsal enger gepaart. Kopu-
lationsporen paarig, Samentaschenporen weit vor den Prostata-
poren. Muskelmagen im 5. Segment, 2 Chylustaschen im 10. und 11.
Segment, paarige Kalkdrüsen weiter hinten [Prostaten 2 Paar]. Penial-
borsten vorhanden [2 Paar]: Rollröhrenborsten. Eileiterapparat wohl
— 248 —
ausgebildet und gesondert ausmündend, durch einen Verbindungsschlauch mit
dem Samentaschenapparat in Verbindung gesetzt.
Rosadrilus camerunensis Cogn.
igo8, L. CoGNETTi DE Martiis, in: Ann. Hofmus. Wien, XXII, p. 312, Taf. XI, Fig. 4 — 7.
Fundangabe: Kamerun, Biwume - Fluß (ca. 2° 28' nördl. Br., 10° 28'
östl. Lg.); Dr. Arnold Schultze, JuH 1911.
Vorliegend ein einziges, schlecht konserviertes Exemplar.
Bemerkungen: Das vorliegende Exemplar weist die gleiche Verdoppelung
des Prostate napparates auf wie das CoGNETTische Original. Da das
neuerdings gefundene Stück einer ganz anderen Sammlung angehört als das
Originalstück und zweifellos von einem ganz anderen Fundort stammt (der
nähere Fundort des von Dr. Haberer in ,, Kamerun" gesammelten Original-
stücks ist unbekannt), so dürfen wir annehmen, daß wir es hierbei mit einer
normalen Bildung zu tun haben. Der früher^) von mir geäußerte Verdacht,
daß diese Verdoppelung abnorm sein möge, war berechtigt, solange diese Bildung
nur an einem Stück beobachtet war; jetzt ist er hinfällig. Ob dieser Charakter
auch in die Diagnose der Gattung Rosadrilus aufzunehmen ist, bleibt fraglich,
solange wir nur eine einzige Art dieser Gattung, die aber aus anderen Gründen
aufrechtzuerhalten ist, kennen.
Gen. Büttneriodrilus.
1891, Preussia (non Karsch, 1890), Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, VIII, p. 23.
1897, Büttneriodrilus, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 42.
1900, Preussiella + Büttneriodrilus, Michaei,SEN, in: Tierreich, X, p. 404, 405.
Diagnose: Borsten ventral weit gepaart, dorsal eng gepaart. Kopulations-
poren unpaarig; Samentasche nporus mindestens zwei Segmentlängen vor
dem männlichen Porus. Muskelmagen im 5. (oder 6. ?), 3 Chylustaschen
im 9., 10. und 11., paarige Kalkdrüsen im 13. Segment. Holoandrisch.
Penialborsten vorhanden: Rollröhrenborsten. Eileiterapparat wohl
ausgebildet, vollkommen gesondert von dem Samentaschenapparat
ausmündend, mit Eiersäcken, durch \^erbindung"sschläuche mit dem Samen-
taschenapparat kommunizierend.
Typus: B. congicus Mich.
Bemerkungen: Eine Nachuntersuchung der Originalstücke der bisher auf-
gestellten Preussia-{Preussiella-) Arten hat ergeben, daß diese Gattung mit
Büttneriodrilus Mich, vereint werden muß. Der Muskelmagen des Typus der
Gattung, Preussiella siphonochaeta Mich., ist nach meiner jetzigen Anschauung
durchaus nicht als rudimentär zu bezeichnen, und P. lundaensis Mich, besitzt
sogar einen großen Muskelmagen. Sonstige wesenthche Unterschiede von
W. Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XXVII, p. 132.
— 249 —
Büttneriodrilns ]Mich., die eine Sonderung der Gattung rechtfertigen könnten,
sind nicht vorhanden.
Büttneriodrilus siphonochaetus (Mich.).
i8gi, Preussia siplionochaeta, MiCHAEi<SEX, in: Mt. Mus. Hamburg, VIII, p. 23, Taf., Fig. 4, 8.
Da diese Art als Typus der Gattung Preussia bzw. Preiissiclla für die Syste-
matik von besonderer Bedeutung ist, so habe ich das im Berliner Zoologischen
INIuseum aufbewahrte Originalstück, das mir Herr Prof. A. Collin in liebens-
würdiger Weise noch einmal zur \"erfügung stellte, einer Nachuntersuchung
unterzogen, und kann nun meine zum Teil lückenhaften, zum Teil unzutreffen-
den Angaben in mehreren Punkten vervollständigen bzw. verbessern.
Äußeres: Kopf epilobisch (ca. ^.2).
Borsten am Vorderkörper sehr zart, am Hinterkörper mäßig groß. Ventral-
mediane Borstendistanz am \^orderkörper etwa um die Hälfte größer, am Hinter-
körper doppelt .so groß wie die mittleren lateralen Borstendistanzen. Weite der
ventralen Paare ungefähr doppelt so groß wie die der dorsalen Paare, halb so
groß wie die mittleren lateralen Borstendistanzen. Dorsalmediane Borsten-
distanz ungefähr gleich dem halben Körperumfang. (Am Vorderkörper an-
nähernd aa : ab : bc : cd = 6 : 2 : 4 : 1 ; am Hinterkörper annähernd aa : ab
: bc : cd = 8 : 2 : 4 : 1 ; dd = ca. ^U w.)
Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c und d (nicht ,, etwas
oberhalb der ventralen Borstenpaar-Linien", wie in der Originalbeschreibung
vermutungsweise angegeben).
Der Gürtel ist ventral schwächer ausgebildet.
Ein Samentaschenporus ist bei dem Originalstück nicht zur Au.s-
bildung gelangt; meine diesbezüglichen Angaben sind irrtümlich. Es hat den
Anschein, als fände ein Durchbruch des Samentaschenporus bei dieser Art,
wie bei vielen anderen Arten dieser Verwandtschaftsgruppe, nur für die kurze
Zeit der Begattung statt, um sich später wieder zu schheßen. Das, was ich als
äußeren Samentaschenporus ansah, angeblich am 15. vSegment, ist kein Porus,
und anscheinend ist hier auch nicht der Ort des Porus zu suchen; dieser Ort
liegt nach meiner jetzigen Erkenntnis vielleicht ventralmedian auf Intersegmental-
furche 13/14, wo sich eine dünnere Hautstelle unterhalb der hier mit der Haut
verwachsenen, ursprünglich vollkommen geschlossenen Unterseite des distalen
Samentaschen-Endes findet. An dieser Stelle war beim Abpräparieren der Samen-
tasche durch Zerreißung der hier sehr dünnen Samentaschenwandung ein als
Kunstprodukt anzusehendes Loch gerissen, und diese vermeintliche Samen-
taschenöffnung hatte ich im Auge, als ich 1. c. p. 25 von der ,,ventralmedianen
Öffnung im 15. Segment" sprach.
Innere Organisation. Darm: Den Muskelmagen würde ich jetzt nicht mehr
als rudimentär bezeichnen; er ist zwar klein, aber mit einer sehr dicken Ring-
— 250 —
muskelschicht ausgestattet. Die ventralen Ch3'lustaschen, die dieses Tier zweifel-
los besessen hat, konnte ich leider an den Überresten nicht mehr auffinden.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Bei der Deutung dieser
Organe habe ich mich gründlich geirrt. Das, was ich (1. c. p. 24) als .Samenblasen
bezeichnete, sind tatsächlich der Hauptsache nach große, dick eiförmige Samen-
magazine. Ob dieselben in Testikelblasen (Samenblasen) eingebettet waren,
läßt sich jetzt nicht mehr sicher nachweisen; ich glaube jedoch nicht, denn jetzt
liegen nur anscheinend freie, zusammengebackene Samenmassen, zum Teil mit
den Samenmagazinen verklebt, neben, vor und unter ihnen; wahrscheinlich
gaben derartige freie Samenmassen auch Veranlassung zur Angabe über ver-
meintliche ,, Brücken" zwischen den Samenblasen und über fragliche ,, unpaarige
Samensäcke".
Weiblicher Geschlechtsapparat: Zur Vervollständigung der im all-
gemeinen zutreffenden Beschreibung (1. c. p. 25, Taf., Fig. 8) will ich noch er-
wähnen, daß die unpaarige Samentasche vorn eine breite, kurze Gabelung bildet;
die beiden Gabel-Äste erweitern sich proximal zu den beiden großen, dünnhäutigen
Blasen (1. c. Fig. 8 ch), die wohl als Samentaschendivertikel angesprochen wer-
den müssen.
Büttneriodrilus lundaensis (Mich.).
Tafel XVII, Figur 53.
1891, Preussia? lundaensis, Michaei,sen, in: Arcli. Naturg., L,VII^ , p. 219, Taf. VIII, Fig. i.
Auch die Beschreibung dieser Art fällt in die frühe Zeit, da meine Erfah-
rungen in theoretischer und praktischer Behandlung von Eudrilinen noch gering
waren. Ich habe deshalb das im Berliner Zoologischen Museum aufbewahrte
Originalstück, das mir Herr Prof. A. Collin freundlichst zur Verfügung stellte,
einer Nachuntersuchung unterzogen und den derzeit aus allzu großer Achtung
vor dem Arttypus nur zaghaft geführten Einschnitt jetzt herzhaft erweitert,
jedoch ohne das Äußere des musealen Heiligtums dabei weiter zu schädigen.
Ich kann hiernach die Originalbeschreibung von dieser interessanten Art in
vielen Hinsichten vervollständigen bzw. verbessern.
Äußeres. Hinterkörper anscheinend regeneriert.
Borsten am Hinterkörper in verschiedenen Teilen etwas verschieden an-
geordnet (infolge der Regeneration). Ventralmediane Borstendistanz am \'order-
körper ungefähr gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen, am ^Vlittel-
körper etwa um ein Drittel größer, am Hinterkörper stellenweise (Regenerations-
erscheinung?) doppelt so groß; Weite der ventralen Paare ungefähr halb so groß
wie die ventralmediane Borstendistanz, Weite der lateralen Paare, ungefähr
halb so groß wie die der ventralen. (Am Vorderkörper annähernd aa : ah : bc : cd
= 4:2:4:1, am Mittelkörper annähernd aa -.ab : bc : cd ^ .\ : 2 : 3 : i.)
Samentaschenporus tatsächlich ventralmedian hinten am 15. Segment.
Innere Organisation. Dissepiment 6/7 — 11/12 stark verdickt, 12/13 schwach
verdickt.
Darm: Ein großer Muskelmagen liegt vor dem ersten verdickten Disse-
piment, anscheinend im 6. Segment; vielleicht aber ist ein zartes Dissepiment
5/6 hinter dem Muskelmagen übersehen worden, so daß der ]\Iuskelmagen dem
5. Segment zugeschrieben werden müßte.
Vordere männliche Geschlechtsorgane anscheinend ein frühes Ent-
wicklungsstadium darstellend: Von den Dissepimenten lo/ii und 11/12 ragen
2 Paar kleine, aber ziemlich kompakte, anscheinend dickwandig becherförmige
Organe frei in das 10. bzw. 11. Segment hinein. Zweifellos hat man es hier mit
Samentrichtern zu tun, die aber wohl ihre endgültige Gestalt und Lagerung
noch nicht erlangt haben. Es ist wohl zu vermuten, daß sie sich bei weiterer Ent-
wicklung noch zu eigentlichen Samentrichtern und Samenmagazinen differenziert
haben würden. Von Dissepiment 11/12 ragen ein Paar winzige, einfach sack-
förmige Samensäcke in das 12. Segment hinein. Weitere Samensäcke konnte
ich nicht auffinden.
Der weibliche Geschlechtsapparat (Taf. X\"II, Fig. 53) erwies sich
als viel weiter entwickelt, als ich nach der ersten Untersuchung angenommen
habe. Die Ovarien, die von Dissepiment 12/13 in das 13. Segment hineinragen,
sind breit bandförmig, zusammengerollt, mit einem Kantenteil am Dissepiment
befestigt; sie sind von einem feinen Häutchen, einer Ovarialblase, ziemlich locker
umhüllt; Ovarialschläuche waren nicht mehr auffindbar (zerstört?). Die Samen-
tasche ist nicht ohne weiteres als ,, blindsackförmig" zu bezeichnen, wie es in
der Originalbeschreibung (1. c. p. 16) geschah. Eine genauere Betrachtung ergab,
daß sie hinten zerfetzt, anscheinend unvollständig ist, daß also das noch erkenn-
bare Stück nur den vorderen Teil der Samentasche darstellt, und daß sie im voll-
ständigen Zustande sehr wohl eine ähnliche Gestalt wie bei B. congicus, bei dem
sie hinten gegabelt ist, besessen haben mag. Der vordere distale Teil der Samen-
tasche ist etwas verdickt, anscheinend etwas stärker muskulös; von der ]\Iitte
des engeren distalen Samentaschenteiles geht ein unpaariger, feiner Schlauch
nach vorn, wo er abgerissen zu sein scheint; zweifellos ist dieser Schlauch homolog
dem ähnlichen Organ, das aus der Samentasche des Büttneriodrilus congicus
]\Iich.^) hervorgeht und, sich gabelnd, zu dem den Darm umfassenden zölo-
matischen Schlauch hinführt. Ob ein solcher Schlauch auch bei B. lundaensis
zur Entwicklung gekommen ist oder bei weiterem Wachstum zur Entwicklung
gekommen sein würde, muß dahingestellt bleiben. Auch der weibliche Aus-
führapparat (Fig. 53) ist bei dem Original von B. lundaensis schon vorhanden,
wenngleich anscheinend noch nicht vollkommen ausgebildet. Die lateral liegen-
den weiblichen Poren führen in je einen schlanken Eileiter (Fig. 53 el), der sich
proximal etwas erweitert und an der Hinterseite einen großen, frei vorragenden
') W. MiCHAELSEN, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 46, Taf., Fig. 2.
— 252 —
Buckel mit einfachem Lumen, zweifellos ein einziges großes Samenkämmerchen
(Fig. 53 sk) trägt. Direkt proximal von diesem Samenkämmerchen geht der
Eileiter in einen großen zusammengerollten, aber anscheinend proximal offenen
(noch nicht geschlossenen) Eitrichter (Fig. 53 et) über. Dieser Eitrichter trägt
einen großen, etwas unregelmäßig gestalteten Eiersack (Fig. 53 es); dieser Eier-
sack ist aber auch noch nicht vollständig entwickelt; er ist kompakt und ent-
hält noch keine Eikämmerchen und Eizellen.
Bemerkungen : Büttneriodrilus lundaensis steht zweifellos dem B. congicus
Mich, näher, als nach der Originalbeschreibung angenommen werden konnte.
Beide Arten unterscheiden sich voneinander hauptsächlich durch die Lage des
Samentaschenporus und durch die Größe und Ornamentierung der Penial-
borsten.
Büttneriodrilus bule n. sp.
Tafel XVII, Figur 50 — 52 und Textfigur 12.
Fundangabe: Kamerun, Akom am Fluß N'du (ca. 3° 3' nördl. Br.,
12° 17' östl. Lg.); Dr. Arnold Schultze, 30. Mai 1911.
Vorliegend ein einziges geschlechtsreifes Exemplar, das in 3 Stücke zer-
brochen ist.
Äußeres. Dimensionen bei Zusammenfügung der 3 Bruchstücke: Länge
ca. 340 mm, Dicke 5 — 7 mm, Segmentszahl ca. 365.
Färbung dorsal am Vorderkörper einfarbig rauchgrau, am Mittel- und
Hinterkörper intersegmental rauchgrau gebändert, im übrigen grau. Am Vorder-
körper irisierend.
Kopf prolobisch.
Borsten ventral weit gepaart bis getrennt, dorsal mäßig eng gepaart. Am
Mittelkörper ventralmediane Borstendistanz um die Hälfte oder um zwei Drittel
größer als die mittleren lateralen Borstendistanzen, und diese gleich der Weite
der ventralen Paare oder um ein Geringes größer. Am Vorderkörper und am Hinter-
körper erweitern sich die mittleren lateralen Borstendistanzen auf Kosten der
ventralen Paare, besonders stark am Vorderkörper, wo die mittleren lateralen
Borstendistanzen im Maximum etwas größer sind als die ventralmediane Borsten-
distanz und ungefähr doppelt so groß wie die Weite der ventralen Paare. (Am
Vorderkörper aa : ab : bc : cd =^ y : ^ : ^ : 2). Die dorsalmediane Borstendistanz
ist um ein Geringes kleiner als der halbe Körperumfang [dd > ^/g u).
Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c und d.
Gürtel sattelförmig, am \/2i3. — V2I8. Segment (=5).
Männlicher Porus ventralmedian auf Intersegmentalfurche 17/18, ein
nach vorn konvexer bogenförmiger Ouerschlitz.
Samentaschenporus ventralmedian vorn am 13. Segment, mit augen-
förmigem Hof.
— 253 —
Akzessorische Pubertätsorgane: Drei Paar scharf begrenzte, große,
quer-ovale, fast saugnapfförmige Drüsenfelder am 15., 16. und 17. Segment
zwischen den Borstenlinien b und c, den ersteren genähert. Ein Paar kleine
quere Drüsenfelder vorn am 13. Segment, ungefähr zwischen den Borstenlinien
a und h, an den Yorderrand des Samentaschenporus-Hofes angelehnt. Außer-
dem scheint die ganze \^entralseite des Körpers, etwa vom 13.— 18. Segment,
drüsig umgebildet zu sein, jedoch nicht in der Art des Gürtels und ohne scharfe
Begrenzung.
Innere Organisation. Dissepiment 4/5 — 11/12 verdickt, 4/5 und 11/12 mäßig
stark, die dazwischen liegenden stark; Dissepiment 12/13 und folgende zart.
Darm: Ein großer zylindrischer Muskelmagen im 5. Segment. j^^
Drei unpaarige, beuteiförmige ventrale Chylustaschen im 9., 10.
und II. Segment. Ein Paar sehr große, eng widderhornartig ge-
drehte lamellige Kalkdrüsen im 13. Segment.
Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach; letzte Herzen im
II. Segment.
Vordere mann liehe Geschlechtsorgane: Zwei Paar dicke
Samensäcke mit schw ach abgeschnürten oberen Lappen ragen von
Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein.
Zwei Paar mäßig dick schlauchförmige Samenmagazine liegen frei | ' "
im IG. und 11. Segment vor Dissepiment lo/ii bzw. 11/12, an die *
Fig. 12.
sie eng angeschmiegt sind. Die Samenmagazine sind fragezeichen- „ ' . ^ .,
artig gekrümmt, aber nicht innerhalb einer Ebene, sondern so, daß buh n. sp
die Ebene der oberen Krümmung senkrecht zu der der unteren
Krümmung steht. Die halsartig verengten proximalen Enden der Samenmagazine
durchbohren die Dissepimente 10, 11 und 11/12 nach hinten und treten, sich zu
Samentrichtern erweiternd, in die Samensäcke des 11. und 12. Segments ein.
Testikelblasen sind nicht vorhanden.
Prostat enapparat (Taf. X\^II, Fig. 51): Die Euprostaten (Fig. 51 epr)
sind zylindrisch, wurstförmig, spangenförmig oder S-förmig gebogen, äußerlich
glatt, intensiv muskulös glänzend. Die Samenleiter treten etwas unterhalb des
gerundeten proximalen Endes in die Euprostaten ein. Distal verengen sich
die Euprostaten zu einem kurzen, dünnen, glanzlosen Ausführgang. Die Aus-
führgänge münden in das proximale Ende einer unpaarigen, medianen, un-
regelmäßig verbogenen, keulenförmigen, muskulös glänzenden Kopulations-
tasche (Fig. 51 kt) ein. Zugleich mit den Euprostaten münden auch zwei Penial-
borstensäcke (Fig. 51 ph), deren jeder eine einzige Penialborste enthält, in das
proximale Ende der Kopulationstasche ein. Die Penialborste n (Taf. XVII,
Fig. 52) sind ca. 14 mm lang und proximal sowie in der Mitte ca. 0,25 mm dick,
distal dicht vor dem äußersten Ende bis auf ca. 0,14 mm verengt. Die Penial-
borsten sind ziemlich stark gebogen, besonders stark am äußeren, distalen
Ende. Sie sind nicht einfach: Proximal und in der mittleren Partie bestehen sie
— 254 —
aus einer dicken Lamelle, die von den Kanten her zusammengebogen ist zu einer
Röhre, die durch einen Längsschlitz geöffnet ist. Weiter distal scheint sich
dieser Längsschlitz zu schließen, so daß die Penialborste hier vollkommen röhren-
förmig wird. Am äußersten distalen Ende tritt jedoch wieder ein Längsschlitz
auf. Die distale Spitze ist ziemlich plump und unregelmäßig gerundet. Die eine
der beiden Schlitzkanten tritt hier etwas vor. Das distale Ende der Penialborste
zeigt eine sehr charakteristische Ornamentierung, bestehend aus unregelmäßig
zerstreuten, ziemlich dicht stehenden Spitzen von eigentümlicher Gestalt (Fig. 51a).
Jede Spitze besteht aus einer kreisrunden, warzenförmigen Basis, aus deren
Kuppe zentral ein dünnes, kurzes Spitzchen senkrecht zur Borstenoberfläche
hervorragt. Der Durchmesser der Basis beträgt etwa 7 //, die Höhe der ganzen
Spitze einschließlich der Basis etwa 6 //. Bei vielen dieser Ornamente sind die
feinen äußeren Spitzchen abgescheuert.
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. XVII, Fig. 50): Durch den
Samentaschenporus, ventralmedian auf Intersegmentalfurche 13/14, gelangt
man in ein kleines, fast kugeliges muskulöses Samentaschenatrium (Fig. 50 sta),
das sich unter geringer Verengung in einen umgekehrt birnförmigen, dick-
wandig muskulösen Samentaschenausführgang (Fig. 50 ag) fortsetzt. Der eng
schlauchförmige proximale Teil dieses Ausführganges setzt sich schließlich in
eine dicker schlauchförmige, zartwandige Samentaschenampulle (Fig. 50 st) fort.
Der proximale, dünnere Teil des Ausführganges ist stark, aber einfach gebogen,
die Ampulle ist unregelmäßig verbogen und mehrfach eingeschnürt. Sie ragt
bis zur Region der Euprostaten nach hinten. Aus dem dickeren distalen Ende
des Ausführganges entspringt ungefähr median an der Unterseite ein zunächst
unpaariges schlauchförmiges Divertikel (Fig. 50 dv), das, fest an den Ausführ-,
gang angeschmiegt, diesen rechtsseitig umfaßt. An der Oberseite des Ausführ-
ganges angelangt, gabelt sich dieses Divertikel in zwei zunächst ebenso dicke
Schläuche, die nach weiterem Verlauf stark anschwellen und, sich oberhalb des
Darmes vereinend, den Darm als ringförmigen zölomatischen Schlauch
(Fig. 50 zsch) umfassen. Aus diesem zölomatischen Schlauch entspringt jeder-
seits dicht oberhalb des Beginns der Anschwellung, also aus dem bereits an-
geschwollenen Teil, ein Verbindungsschlauch (Fig. 50 vs), der ungefähr so dick
wie der zölomatische Schlauch im dünneren, ventralen Teil ist und nach enger
Krümmung in den breiten, medialen Pol eines geschlossenen Eitrichters
(Fig. 50 et) übergeht. Die geschlossenen Eitrichter tragen an der Hinterseite
einen kleinen, dick nierenförmigen, kurz- und enggestielten Eiersack (Fig. 50 es)
und gehen lateral in einen sehr langen und schlanken, gerade gestreckten Ei-
leiter (Fig. 50 el) über. Der Eileiter trägt etwas lateral von dem Übergang in
den geschlossenen Eitrichter ein verhältnismäßig großes, birnförmiges freies
Samenkämmerchen (Fig. 50 sk), dessen dicker, freier Pol nach dem Eiersack
hinweist. Aus dem geschlossenen Eitrichter tritt gegenüber dem Eiersack-
ansatz noch ein dünnwandiger, am blinden Ende angeschwollener und gebogener,
— 255 —
im ganzen retortenförmiger Blindschlauch (Fig. 50 bs) heraus, über dessen Be-
deutung ich nicht ins klare gekommen bin. Vielleicht handelt es sich hierbei
um eine Ovarialblase ; doch konnte ich die Ovarialnatur der in ihm enthaltenen
Zellen wegen der schlechten Konservierung des Tieres nicht feststellen; auch ist
mir eine derartige Form der Ovarialblase bis jetzt bei keinem Eudrilinen vor-
gekommen. Dieser Blindschlauch macht mehr den Eindruck eines zölomatischen
Sackes.
Bemerkungen: Büttneriodrüus buk erinnert durch die Ornamentierung der
Penialborsten an B. congicus ]\Iich.^). Er unterscheidet sich von dieser Art
aber scharf durch die in ganzer Länge unpaarige Samentasche und durch
andere Merkmale.
Büttneriodrilus Schultzei n. sp.
Tafel XVII, Figur 55—58 und Textfigur 13.
Fundangabe: Kamerun, Kungulu (ca. 3^15' nördl. Br., 12° 25'
westl. Lg.)- Urwald, hochgelegener Waldboden; Dr. Arnold Schultze,
20. Mai 191 1.
\^orliegend 2 geschlechtsreif e Exemplare.
Äußeres. Dimensionen: Länge 65 bzw. 70mm, maximale Dicke 3 mm,
Segmentzahl 137 bzw. 164.
Färbung dorsal am Vorderkörper schmutzig-rotbraun bis rotviolett, im
übrigen bräunlich-gelbgrau.
Kopf epilobisch (ca. ^1^). Dorsaler Kopflappenfortsatz schmal, parallel-
randig, hinten offen oder nur durch eine schwache, das ganze i. Segment über-
querende Ringelfurche geschlossen.
Borsten ventral sehr weit, dorsal mäßig eng gepaart. Ventralmediane
Borstendistanz annähernd gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen, etwa
um die Hälfte größer als die Weite der ventralen Paare, diese ungefähr doppelt
so weit wie die dorsalen. Dorsalmediane Borstendistanz sehr wenig kleiner
als der halbe Körperumfang. (Annähernd aa : ab : bc : cd = ^ : 2 : ^ : 1, dd
> V4 «)•
Nephridialporen zwischen den .Borstenlinien c und d.
Gürtel ringförmig, am 14. oder 15. — 17. Segment (= 3 — 4), am 14. Seg-
ment, wenn überhaupt, viel schwächer ausgebildet als an den folgenden Seg-
menten.
Männlicher Porus ein breiter Querschlitz ventralmedian auf Interseg-
mentalfurche 17/18, mit großem, quergestrecktem, augenförmigem Hof, dessen
vorderer, auf dem 17. Segment liegender Teil breiter als der hintere Teil auf dem
18. Segment ist.
') W. Michaelsex, in Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 45, Taf., Fig.
— 256 —
Samentaschenporus unpaarig, unsymmetrisch gestellt, auf Inter-
segmentalfurche 13/14 linkerseits dicht medial oder dicht lateral von der Borsten
linie h, bei den beiden vorliegenden Stücken also in geringem ^laße verschieden
gestellt.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — 11/12 etwas verdickt, aber nicht
besonders stark, die folgenden zart.
Darm: Ein mäßig großer, schwach muskulös glänzender Muskelmagen im
5. Segment, drei unpaarige ventrale Chylustaschen von einfach sackförmiger
Gestalt und weißlicher Färbung im 9., 10. und 11. Segment, ein Paar ziemlich
einfache, dick ohrenförmige, am dicken konvexen Rande nur durch
einige seichte Furchen geteilte Kalkdrüsen im 13. Segment.
Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im
II. Segment.
Vordere mann liehe Geschlechtsorgane: Zwei Paar spin-
del- bis wurstförmige, im allgemeinen gerade gestreckte Samen-
magazine frei im 10. und 11. Segment, an die Vorderseite der
Dissepimente lo/ii und 11/12 angelegt. Zwei Paar breit sack-
förmige Samensäcke ragen von Dissepiment lo/ii und 11/12 in
das II. und 12. Segment hinein. Die Samenmagazine verengen sich
proximal und gehen nach kurzem, das anliegende Dissepiment
^^'.^^' durchbohrendem Halsteil, in je einen Samentrichter über, der in
Büttneriodrilus
Schultzei n. sp. den an jenem Dissepiment haftenden Samensack hineinragt.
Der Prostatenapparat (Taf. XVII, Fig. 58) zeigt wie der
weibHche Geschlechtsapparat eine bemerkenswerte Asymmetrie : Die Euprostaten
(Fig. 58 epr) sind verschieden groß, und zwar ist die rechtsseitige viel größer,
fast doppelt so lang und so dick, als die linksseitige. Die Euprostaten sind
zylindrisch, von der Gestalt einer einfach gebogenen Wurst, stark muskulös
glänzend, äußerlich glatt. Sie gehen distal in kurze, sehr enge, glanzlose Aus-
führgänge über, die nicht weit voneinander in die Hinterseite einer ziemlich
kleinen unpaarigen, fast kugeligen, muskulösen Kopulationstasche (Fig. 58 kt)
einmünden. In die Vorderseite dieser Bursa propulsoria mündet rechterseits
ein unpaariges, keulenförmiges, distal verengtes Organ (Fig. 58 akz) ein. Dieses
ganz unsymmetrisch gelagerte Organ ist viel kleiner als die kleinere Euprostata,
glanzlos. Seine Bedeutung ist mir nicht klar geworden. Als Kopulationstasche
glaube ich es nicht ansprechen zu sollen. Vielleicht ist es eine Drüse, vielleicht
auch ein Organ, homolog dem Y-förmigen Anhang an der Bursa propulsoria
von Eudrüus Eugeniae (Kinb.), den ich vermutungsweise als Rudiment der
acanthodrihnen Prostata ansprach^). Ferner münden noch ein Paar auffallend
lange und dünne Penialborstensäcke (Fig. 58 ^ö) hinten -unten in die Bursa
propulsoria ein, oder vielleicht besser gesagt, mit der Bursa propulsoria zusammen
1) W. MiCHAEi,SEN, in: Verh. Ver. Hamburg, (3) IV, p.
— 257 —
aus. Die Penialborsten (Taf. XVII, Fig. 55 und 56) siiid ungemein charak-
teristisch gestaltet. Sie sind ca. 8 mm lang und 0,1 mm dick (Röhrendicke,
nicht Plattenbreite!). Sie sind in der proximalen Hälfte einfach gebogen, distal
aber geht diese einfache Biegung in eine weite Spiraldrehung von etwa i V2 Um-
gang über. Die Penialborste ist nicht kompakt, sondern besteht aus einer breiten,
dünnen Lamelle, die von den seitlichen Kanten her eingerollt ist. Diese Ein-
rollung ist aber in verschiedenen Teilen der Penialborste nicht gleichartig. In
den proximalen und mittleren Teilen scheint sie im allgemeinen zur Bildung
zweier gesonderter, parallel zueinander liegenden Röhren zu führen; am distalen
Ende aber umhüllt eine der beiden Einrollungsröhren die andere. Es scheinen
aber noch kompliziertere Verhältnisse einzutreten, die ich nicht ganz klarstellen
konnte, anscheinend Umfaltung der Kantenpartie und Einrollung der so ent-
standenen Doppellamelle. Das distale Ende der Penialborste ist schlank blei-
stiftartig verjüngt, einfach-spitzig.
Der weibliche Geschlechtsapparat (Taf. XVII, Fig. 57) ist wie der
Prostatenapparat unsymmetrisch gestaltet; doch beschränkt sich die Asym-
metrie auf das distale Ende der Samentasche und ihre Ausmündung. Der bei
beiden Stücken linksseitig gelegene Samentaschenporus führt in das schwach
zwiebeiförmig verdickte, schlauchförmige, muskulöse Samentaschenatrium
(Fig. 57 sta) ein; dieses Atrium setzt sich unter Bildung einer unregelmäßigen,
umgeknickten Schleife (Samentaschen- Ausführgang, Fig. 5 ag) ohne Absatz in
die dick birnförmige, etwas verzerrte, dünnwandige Samentaschenampulle
(Fig. 57 st) fort, die unterhalb des Darmes nach hinten ragt. Aus dem engen
distalen Teil der Ampulle, wenn nicht aus dem proximalen Teil des schlauch-
förmigen Ausführganges, tritt jederseits ein enger Verbindungsschlauch
(Fig. 57 vs) aus der Samentasche hervor, um in gerader Erstreckung seitlich
zum breiten lateralen Pol der geschlossenen Eitrichter (Fig. 57 et) hinzugehen.
Die Verbindungsschläuche erreichen jedoch mit dem Eintritt in die geschlossenen
Eitrichter anscheinend nicht ein Ende, sondern setzen sich, wieder hervor-
tretend, in je einen zölomatischen Schlauch (Fig. 57 zsch) fort. Diese beiden
zölomatischen Schläuche umfassen unter Ausführung einiger unregelmäßiger
Windungen bogenförmig den Darm, oberhalb desselben sie sich zu einem medianen,
beiderseits scharf abgesetzten, dick ellipsoidischen zölomatischen Sack erweitern.
Die geschlossenen Eitrichter tragen an der Hinterseite einen dick nierenförmigen
Eiersack (Fig. 57 es) und gehen lateral in einen mäßig langen, engen, gerade
gestreckten Eileiter (Fig. 57 el) über. Beim Übergang in den geschlossenen
Eitrichter trägt jeder Eileiter ein verhältnismäßig großes, freies, dick birn-
förmiges Samenkämmerchen (Fig. 57 sk), dessen dicker, freier Pol auf den
Eiersack hinweist. Ovarien und Ovarialblasen sind nicht erkannt worden.
Bemerkungen : Büttneriodrüus Schultzei steht wegen der unsymmetrischen
Lage der Kopulationsporen, der sei thchen Verschiebung des Samentaschen-
porus, einzig da in seiner Gattung. In der Glattheit der Penialborsten schließt
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. Bd. I. 17
- 258 -
er sich an B. siphonochaetiis Mich.i) an. Auch der weibliche Geschlechts-
apparat läßt sich am besten noch mit dem dieser Art (1. c. p. 25, Taf., Fig. 8)
vergleichen, von dem er sich aber unter anderem dadurch unterscheidet, daß
die zölomatischen Schläuche (bei B. siphonochaetiis [Prcussia siphonochaeta] als
ein Paar große Blasen — 1. c. Fig. 8 eb — ausgebildet) sich oberhalb des Darmes
vereinen, also sich zu einem den Darm bogenförmig umfassenden unpaarigen
Organ zusammenschließen.
Gen. Eutoreutus, n. gen.
1913, Eupolytoreutus, part., äIichaelsen, in: Zoologica, Heft 68, p. 46.
Diagnose: Borsten ventral weit gepaart, dorsal enger gepaart. Kopu-
lationsporen unpaarig; Samentaschenporus dicht vor oder hinter dem
männlichen Porus. Muskelmagen im 5., drei oder vier Chylustaschen
im 8. oder 9. — 11., ein Paar Kalkdrüsen im 13. Segment. Holoandrisch.
Penialborsten vorhanden: Rollröhrenborsten. Samentasche im distalen
Teil unpaarig [eine muskulöse Kopulationstasche entweder gesondert hinter
der Samentasche stehend oder gemeinsam mit dem hinteren distalen Ende der
Samentasche ausmündend]. Geschlossener Eitrichter mit Eiersack. Eileiter-
Apparat normal ausgebildet; durch je einen Verbindungsschlauch mit den
Gabel-Ästen des teilweise unpaarigen Samentaschen-iVp parates verbunden.
Typus: Eutoreutus armatus Mich. {> Eupolytoreutus armatus Mich.)-).
Bemerkungen: Ich stelle die Gattung Eutoreutus für drei westafrikanische
Arten auf, die sich hauptsächlich durch den Besitz von Penialborsten — und
zw^ar sind es Rollröhren borsten — von Eupolytoreutus unterscheiden. Ich
habe oben (p. 233) die fragliche systematische Bedeutung der Rollröhrenborsten
bei den Gattungen Rosadrüus, Büttneriodrüus und Eutoreutus erörtert. Hier
mag noch darauf hingewiesen werden, daß gerade die beiden extremen Gattungen
der beiden Parallelreihen mit und ohne Rollröhrenborsten, nämlich Eutoreutus
und Eupolytoreutus, eine besonders innige Verwandtschaft zueinander aufweisen
und auch in geographischer Hinsicht ineinandergreifen. Während die beiden
mittleren Parallelgattungen, Büttnenodrilus und Teleudrüus, geographisch weit
getrennt sind (erstere rein westafrikanisch, letztere rein nordostafrikanisch —
Teleudrüus aberratus vom Kiwu-See scheidet aus der Gattung aus — ), durch-
dringen sich die Gebiete der Gattungen Eutoreutus und Eupolytoreutus. Die
neue Art Eupolytoreutus Glanningi ist wie die sämtlichen Eutoreutus- Arten west-
afrikanisch (Nordwest-Kamerun). Bemerkenswert ist nur, daß gerade diese
westafrikanische Eupolytoreutus- Axt eine Organisation aufweist, die an eine
anscheinend charakteristische Bildung der Gattung Eutoreutus erinnert, nämlich
ein Paar muskulöse Kopulationsschläuche, die gemeinsam mit dem
^) W. MiCHAEivSEN, in: Mt. Mus. Hamburg, VII, p. 24, Taf., Fig. 4 (als Preussia siphonochaeta).
2) W. MiCHAELSEN, in: Zoologica, Heft 68, p. 46, Taf. I. Fig. 12 — 14, Textfig. 11.
— 259 —
distalen Ende der unpaarigen Samentasche ausmünden und ganz den Ein-
druck machen, als seien sie ein Homologen des unpaarigen (bei Eutoreutus duma-
ensis n. sp. paarigen?) muskulösen Kopulationsorganes bei den drei Eutoreutus-
Arten. Ist vielleicht die westafrikanische angebliche Eupolytoreutus-Art, Eu.
Glanningi n. s-p., tatsächlich eine fw^oy^M^MS- Art, bei der die für Eutoreutus cha-
rakteristischen Rollröhrenborsten wieder geschwunden sind? Hat man es hier
nur mit einer auf solcher Rückbildung beruhenden Konvergenzerscheinung zu
tun? Die Annahme einer solchen Konvergenz würde diese Verhältnisse durch-
aus klären, aber die s^'stematische Formulierung sehr erschweren, wenn nicht
gar unmöglich machen; denn man kann einer Form nicht ansehen, ob ihre
jüngsten Vorfahren noch Rollröhrenborsten besessen haben oder ob das Nicht-
vorhandensein dieser Penialborsten ein alter Charakter ist; auch die geographische
Verbreitung läßt sich kaum in die Diagnose der Gattung aufnehmen. Ich sondere
die Gattungen einstweilen nach den mir bedeutsam erscheinenden morpholo-
gischen Besonderheiten. Es muß aber das auffallende Verhältnis des west-
afrikanischen Eupolytorcutus zu der Gattung Eutoreutus im Auge behalten
werden.
Eutoreutus abinsianus n. sp.
Tafel XVI, Fig. 47 — 49 und Textfigur 14.
Fundangabe: Nord-Nigeria, Abinsi am Benue (ca. j^ 45' nördl.
Br., 8° 55' östl. Lg.); Dr. Dalziel.
Vorliegend ein einziges, stark erweichtes Stück.
Äußeres. Dimensionen des anscheinend stark gestreckten, aber wohl
von Natur schon sehr schlanken Tieres: Länge nach möglichster Zusammen-
schiebung 330 mm, Dicke 3 — 5 mm, vSegmentzahl ca. 290 (unsicher, jedenfalls
nicht weit von 300 entfernt).
Färbung im allgemeinen weißlich bis hellgrau, am Vorderende dorsal
hell rauchgrau.
Kopf prolobisch.
Borsten zart, dorsal ziemlich eng, ventral ziemlich weit gepaart. Ventral-
mediane Borstendistanz etwas größer als die mittleren lateralen Borstendistan-
zen, ungefähr doppelt so groß wie die Weite der ventralen Paare. Dorsalmediane
Borstendistanz ein sehr Geringes kleiner als der halbe Körperumfang (am Vorder-
körper aa : ab : bc : cd annähernd gleich 16 : 8 : 12 : 3, dd = ca. ^/^ u).
Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c und d.
Gürtel ringförmig, am 14. — 17. Segment (= 4).
Männlicher Porus im Zentrum einer quer-ovalen, fast kreisförmigen,
polsterförmigen Papille, die vorn von einer scharfen, tiefen Bogenfurche begrenzt
wird und ventralmedian am 17. Segment liegt. Die Intersegmentalfurche 17/18
wird durch diese männliche Papille, die vorn nicht ganz bis an die Intersegmental-
17*
— 200 —
furche 16/17 reicht, etwas nach hinten ausgebuchtet. Aus dem männhchen
Porus, der etwas hinter der Mittelzone des 17. Segments Hegt, ragen zwei Penial-
borsten hervor.
Samentaschenporus anscheinend aul" einer ähnHchen, "aber etwas
kleineren Papille ventralmedian am 18. Segment angelegt. Diese Papille stößt
hinten an Intersegmentalfurche 18/19 und erreicht nach vorn zu fast die Inter-
segmentalfurche 17/18. Zwischen dieser Papille und der Papille des männlichen
Porus findet sich eine feine Querfurche. Der Samentaschenporus ist an dem
vorliegenden Stück noch nicht oder nicht mehr ausgebildet. Wie bei vielen
Eudrilinen tritt er auch bei dieser Art anscheinend nur zeitweilig auf. Es ist
demnach nicht ganz sicher, ob das Zentrum jener Papille am 18. Segment
der Ort des Samentaschenporus sei. Es erscheint mir nicht ganz ausgeschlossen,
y^^ daß der Ort des Samentaschenporus auf der Querfurche zwischen
dieser Papille des 18. Segments und der Papille des männlichen
Porus anzunehmen sei. Sollte das letztere zutreffend sein, so müßte
diese Papille des 18. Segments dem akzessorischen Pubertätsorgane
zugerechnet werden.
Akzessorische Pubertätsorgane: Hinten am 23. Segment
findet sich ventralmedian eine Pubertätspapille, die annähernd die
Größe und Gestalt der Papille des männlichen Porus besitzt. Sie
buchtet die Intersegmentalfurche 23/24 ventralmedian etwas nach
hinten aus, erreicht andererseits die Intersegmentalfurche 22/23
nicht. Die ganze Ventralseite des 18. — 24. Segments scheint etwas
Eutoreuhis drüsig verdickt zu sein; doch ist dieses Drüsenpolster undeutlich
abinsianus ^^d nicht scharf begrenzt,
n. sp. ^
Innere Organisation. Erstes Dissepiment mäßig zart, zwischen
dem 4. und dem 5. Segment. Dissepimente 5/6 — lo/ii verdickt, 5/6 mäßig
stark, lo/ii stark, die dazwischen liegenden Zwischenstufen bildend. Dissepiment
11/12 und die folgenden zart.
Darm: Ein ziemlich großer Muskelmagen im 5. Segment, drei unpaarige
ventrale Chylustaschen im 9., 10. und 11. Segment, ein Paar mäßig große,
ziemlich plumpe, dick nierenförmige Kalkdrüsen im 13. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Hoden nicht beobachtet,
Testikelblasen anscheinend fehlend. Zwei Paar Samenmagazine von etwas
unregelmäßiger wurstförmiger Gestalt und von sehr verschiedener Lage und
Größe vorhanden. Die Samenmagazine des vorderen Paares sind sehr klein,
ca. I mm lang; sie liegen im 10. Segment an der Vorderseite des Dissepiments
lo/ii, ihr abgebogenes proximales Ende durchbohrt Dissepiment lo/ii und ragt
als Samentrichter in die enge vordere Partie der Samensäcke des vorderen
Paares hinein. Die Samensäcke des vorderen Paares ragen durch das 11. und
12. Segment hindurch; im 11. Segment sind sie eng, im 12. Segment stark er-
weitert. Die Samensäcke des zweiten Paares sind stark verlängert und ragen.
— 201 —
dorsal an den Darm angelegt, durch viele Segmente nach hinten; sie sind un-
regelmäßig angeschwollen, stellenweise sehr beträchtlich, und verengt, am
vorderen Ende auch mit einigen breiten, lappigen Anhängen ausgestattet. Die
Samenmagazine des zweiten Paares sind viel größer als die des ersten Paares,
ca. 4 mm lang; sie sind ganz in die vordere Partie der Samensäcke des zweiten
Paares hineingerückt, liegen also anscheinend nicht mehr im eigenthchen ii. Seg-
ment, dem sie morphologisch angehören, sondern im 12. Segment in den Samen-
säcken, die mit der Leibeshöhle des 11. Segmentes kommunizieren, also mor-
phologisch auch diesem Segment angehören.
Prostatenapparat (Taf. XVI, Fig. 49): Euprostaten (Fig. 49 epr) lang
zylindrisch, durch mehrere Segmente nach hinten ragend, weißlich, mit mäßig
starkem Muskelglanz. Die Euprostaten laufen distal, sich verengend, in einen
kurzen, dünnen, glanzlosen, also nicht stark muskulösen Ausführgang aus.
Die Ausführgänge der beiden Euprostaten vereinen sich median und münden
dann gemeinsam und direkt aus. Jede Euprostata ist mit einem Penialborsten-
sack (Fig. 49 ph) ausgestattet, der sich vorn-oben an den Ausführgang der Eupro-
stata anlehnt und gemeinsam mit ihm ausmündet. Jeder Penialborstensack
enthält eine einzige Penialborste von sehr charakteristischer Gestalt. Eine
solche Penialborste (Taf. XVI, Fig. 48) ist ca. 2^4 mm lang und im Maximum
0,23 mm breit, von der Gestalt einer etwas gebogenen, länglichen, in der Naht
aufgesprungenen leeren Bohnenschoten-Hälfte. Das proximale Ende ist ab-
gestutzt; das distale Ende ist durch seine Struktur etwas abgesetzt, nicht aus-
gehöhlt wie die übrigen Teile der Borste, sondern einfach plattenförmig, zu einem.'
spitzen Winkel von ca. 60° zugeschnitten. Eine Ornamentierung ist nicht zu
erkennen, dagegen eine innere Struktur, bestehend aus einer Längsfaserung und
einer Querfaserung; die letztere läßt die Borste unregelmäßig geringelt erscheinen.
Das äußerste distale Ende zeigt keine Querfaserung, sondern nur eine gegen die
Spitze konvergierende Längsfaserung. Die Bedeutung dieser Penialborsten-
gestalt ist zweifellos durch die Annahme zu erklären, daß die beiden Penial-
borsten des Tieres sich bei der Begattung mit ihren Konkavseiten dicht aneinander
legen und dadurch eine schotenförmige Röhre zur Überführung irgendwelcher
Reiz verursachender (? ) Flüssigkeit auf den Partner bilden.
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. XVI, Fig. 47 und 49): Durch den
Samentaschenporus gelangt man in ein kleines, fast kugeliges, festes Atrium,
das nach vorn in einen zarten, dünnwandigen Samentaschenschlauch übergeht;
weiter vorn, etwa im 16. Segment, tritt dieser Samentaschenschlauch in einen
breiten, länglich herzförmigen Hauptraum der Samentasche (Fig. 47 und 49 st)
ein; dieser nach vorn gleichmäßig verengte Hauptraum läuft hinten in ein Paar
divertikelartige Samentaschenlappen aus, die bei dem vorliegenden Stück sehr
verschieden groß sind ; der linksseitige Lappen ist kurz, kuppeiförmig, der rechts-
seitige länger, gerundet sackförmig. Das verengte Vorderende der unpaarigen
Samentasche spaltet sich in ein Paar schwach divergierende Gabel- Aste (Fig. 47 ga).
^ 262 —
die sich bald in sehr spitzem Winkel zurückbiegen und, sich zugleich etwas
verengernd, in einen zölomatischen Schlauch (Fig. 47 -sscA) übergehen; nach
weiterer Biegung mündet jeder dieser Schläuche unter scharfem Absatz in einen
mäßig großen, dünnwandigen zölomatischen Sack (Fig. 47 zs) von etwas unregel-
mäßiger, fast kugeliger Gestalt. Ungefähr aus der Mitte des zurückgebogenen
Teiles des Gabel- Astes der Samentasche oder des zölomatischen Schlauches ent-
springt ein ungefähr ebenso dicker Verbindungsschlauch (Fig. 47 vs), der nach
kurzem, nicht ganz geradem Verlauf in den breiten, medialen Pol eines ge-
schlossenen Eitrichters (Fig. 47 et) übergeht. Der geschlossene Eitrichter trägt
an seiner Hinterseite einen unregelmäßig nierenförmigen, kurz und eng ge-
stielten Eiersack (Fig. 47 es) und geht lateral in einen engen, mäßig langen Ei-
leiter (Fig. 47 el) über. An der Stelle des Überganges vom Eileiter in den Ei-
trichter sitzt an der Hinterseite des weiblichen Ausführapparates ein fast blumen-
kohlförmiger Auswuchs, der einige (bei dem näher untersuchten Organ: 5)
birnförmige, aber nur zum Teil scharf voneinander gesonderte, zum Teil
distal miteinander verschmolzene Samenkämmerchen (Fig. 47 sk) enthält. Ein
großes, ziemlich kompaktes, etwas gebogenes, von einer zarten Ovarialblase
eng umschlossenes Ovarium (Fig. 47 ov) sitzt eng an der Vorderseite des ge-
schlossenen Eitrichters, dem es an Größe fast gleichkommt. Ein dünner Binde-
gew^ebsstrang (Fig. 47 bg), der ,,in situ" zweifellos vom Ovarium nach dem
Ort der Entstehung des Ovariums, dem ventralen Teil des Dissepiments 12/13,
hinführte, entspringt an der lateralen Ecke des Ovariums. Zum weiblichen
Geschlechtsapparat muß noch ein Organ hinzugerechnet werden, das bei dieser
Art in keiner direkten Verbindung mit den übrigen weiblichen Geschlechts-
organen steht. Es ist dies ein schlank zuckerhutförmiger, stark muskulös glän-
zender Körper (Fig. 49 akz), der sich, mit einer Längsseite ziemlich eng an die
Leibeswand angelegt, ventralmedian etwa vom Anfang des 21. Segments bis ans
Ende des 23. hinzieht. Das verschmälerte Blindende ragt nach vorn hin, das
verbreiterte distale Ende entspricht seiner Lage nach der oben erwähnten ak-
zessorischen Pubertätspapille am 23. Segment. Ein Querschnitt durch dieses
Organ zeigt, daß es mit einer dicken, muskulösen Wandung ausgestattet, im
Innern dagegen drüsiger Natur ist. Ob das undeutliche Achsenlumen auf der
äußeren Papille ausmündet, was kaum zweifellos ist, ist nicht festgestellt worden,
da das einzige Stück nicht ganz zerschnitten werden sollte. Zweifellos haben
wir es in diesem eigentümlichen drüsig-muskulösen Organ mit einem Homologon
des ähnlich aussehenden, aber ganz anders angeordneten Organs von Euto-
reutus armatus Mich.^), das ich bei der Beschreibung jener Art als ,, Samen-
taschenatrium" bezeichnete (1. c. Taf. I, Fig. 12 und 13 at), zu tun. Bei Eu.
armatus mündet dieses Organ nicht gesondert, sondern gemeinsam mit der
Samentasche aus, und sein Blindende ist nicht wie hei Eu. abinsianus nach vorn,
sondern nach hinten gerichtet.
1) W. MiCHAEi-SFN, in: Zoologica, Heft 68, p. 48, Taf. I, Fig. 12 — 14.
— 203 —
Bemerkungen: Entoreutus ahinsianus steht zweifellos dem ^m. armatuslslich.
(1. c), ebenfalls von Nord-Nigeria, nahe; das geht nicht nur aus den meisten
Charakteren des weiblichen, sondern auch aus denen des männlichen
Geschlechtsapparates hervor. Beide Arten zeigen eine bemerkenswerte
Hinneigung zu der phyletisch jüngsten Gattung ihrer \'erwandtschaftsreihe,
nämlich zu Polytorcutus, insofern ihre Samensäcke nicht auf ein einziges Seg-
ment beschränkt sind, sondern zwei bzw. eine große Zahl von Segmenten ein-
nehmen. In der Größenverschiedenheit der männlichen Geschlechtsorgane des
vorderen und des hinteren Paares läßt sich auch schon eine Hinneigung zu dem
meroandrischen Zustand von Polytorcutus erkennen. Entsprechend der ]\Iet-
andrie von Polytoreutus sind die männlichen Geschlechtsorgane des vorderen
Paares bei den beiden Arten von Nord-Nigeria viel kleiner als die des hinteren
Paares. Beachtenswerte Unterschiede zwischen Eti. armatus und Eii. ahinsianus
finden sich in der Ausbildung des weiblichen Geschlechtsapparates,
und zwar besonders in der Lagerung der Ovarien, in der Größe der zölomatischen
Säcke, der Gestalt der Samenkämmerchen und der Samentasche, hauptsäclüich
aber in der Lage des oben geschilderten drüsig- muskulösen Organs, das
bei Eu. arjiiatus in enger Verbindung mit der Samentasche steht, während es
bei En. ahinsianus ganz unabhängig von derselben geblieben ist.
Eutoreutus dumaensis n. sp.
Tafel X\'II, Figur 59 und 60 und Textfigur 15.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Duma am Ubangi (ca. 3^45' nördl.
Br., 18' 40' östl. Lg.); Dr. H. Schubotz, 20. Sept. 1910.
\^orliegend 3 geschlechtsreif e Stücke und i jugendliches.
Äußeres : Dimensionen der geschlechtsreif en Stücke : Länge 50 bis 70 mm,
maximale Dicke 2\/o — 3 mm, Segmentzahl ca. 154 — 160.
Färbung: \^orn dorsal rauchgrau, im übrigen hell bräunlichgrau mit be-
sonders dorsal etwas dunkleren, schmalen intersegmentalen Binden;
in den dunkleren Partien grünlichblau irisierend.
Kopf epilobisch (ca. ^'2)- Dorsaler Kopflappenfortsatz schmal,
hinten offen, ohne irgendwelche Querfurchen.
Borsten ventral sehr weit, dorsal etwas weniger weit ge-
paart. Ventralmediane Borstendistanz wenig größer als die mitt-
leren lateralen Borstendistanzen, um die Hälfte größer als die
Weite der ventralen Paare und mehr als doppelt so groß wie die
Weite der dorsalen Paare. Dorsalmediane Borstendistanz ein wenig
kleiner als der halbe Körperumfang {aa : ab : bc : cd annähernd
= g : 6 : 8 : 4; dd > ^', 11).
Gürtel undeutlich sattelförmig, ventral zum mindesten ^^" ^^"
Eutoreutus
schwächer entwickelt, am ^'913. — \'oi8. Segment (= 5), am 13. und dumaensis n.s^.
— 264 —
am 18. Segment viel schwächer ausgebildet als an den dazwischen liegenden
Segmenten.
Männlicher Porus ventralmedian am 17. Segment, etwas (ein sehr
Geringes) vor der Mittelzone, im Zentrum eines kreisförmigen Geschlechtsfeldes,
das vom Vorderrand des 17. Segments bis etwa zum Ende des vierten Fünftels
reicht, also fast die ganze Länge des 17. Segments einnimmt.
Samentaschen porus hinten am 16. Segment oder auf Intersegmental-
furche 16/17, nicht genau in der ventralen ^Medianlinie, sondern bei allen vor-
liegenden (3) Exemplaren etwas nach der linken Seite gerückt, also schräg links
vor dem männlichen Porus. Er ist ziemlich unscheinbar.
Innere Organisation. Erstes deutliches Dissepiment zwischen dem 4. und
5. Segment, zart. Dissepimente 5/6 — lo/ii mäßig stark verdickt, 11/12 wenig
verdickt.
Darm: Ein mäßig großer, metallisch glänzender Muskelmagen im 5. Seg-
ment, 4(!) unpaarige ventrale Ch^dustaschen von gerundet tonnenförmiger
Gestalt im 8. — 11. Segment, i Paar einfache, schlank bohnenförmige, fast glatte
Kalkdrüsen im 13. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Holoandrisch. Hoden in
Testikelblasen eingeschlossen? Zwei Paar unregelmäßig sackförmige oder dick
zungenförmige Samensäcke ragen von Dissepiment lo/ii und 11/12 in das 11.
und 12. Segment hinein. Samenmagazine frei im 10. und 11. Segment, glatt,
gurkenförmig, schwach gebogen. Das proximale Ende der Samenmagazine geht
nicht sofort in den Samentrichter über, sondern zunächst in einen schlanken
Halsteil, der scharf zurückgebogen und an das Samenmagazin angelegt ist; erst
dicht vor der Mitte des Samenmagazins biegt sich dieser Halsteil nach hinten
ab, um in den Samentrichter überzugehen. Die Samentrichter scheinen in die
Samensäcke, nicht in Testikelblasen, einzutreten (?).
Prostatenapparat (Taf. XVII, Fig. 59): Euprostaten (Fig. Sg epr)
plump und kurz, länglich ellipsoidisch, fast ^3 so dick wie lang, mit starkem
Muskelglanz. Die Euprostaten konvergieren nach vorn hin in einem fast rechten
Winkel. Sie verengen sich distal ohne scharfen Absatz zu kurzen Ausführgängen,
die median aneinander stoßen und dann gemeinsam und direkt durch den männ-
lichen Porus ausmünden. Der ellipsoidische Hauptteil der Euprostaten ist dick-
wandig und zeigt einen ziemlich starken, gelben Muskelglanz; der Ausführgang
ist weißlich, ohne stärkere Muskelschicht.
Penialborsten: Jede Euprostata ist mit einem Penialborstensack (Fig. ^gp)
ausgestattet, der sich der Länge nach medial-unten an die Euprostata anlegt
und einen sehr starken Muskelglanz aufweist. Jeder Penialborstensack enthält
eine einzige Penialborste (Fig. 60) von etwa 2 mm Länge und folgender Gestalt:
Eine 2 mm lange und etwa (schätzungsweise!) ^3 ^"^ breite, im allgemeinen
dünne, in der Mediane etwas verdickte Lamelle ist von den beiden (2 mm langen)
— 265 —
Längskanten her eingerollt, und zwar nach der gleichen Flächenseite, so daß
sich zwei parallel miteinander liegende Röhren gebildet haben. Am distalen
Ende ist die Rollröhren-Lamelle nicht gerade abgestutzt, sondern geschweift-
spitzwinklig zugeschnitten. Die konvex vorspringende Mittelpartie der Spitz-
winkel-Seiten ist mit einer Reihe kleiner Spitzchen' mit knotiger Basis besetzt.
An diesem distalen Ende geschieht die Einrollung etwas anders als in den mitt-
leren und proximalen Teilen der Penialborste. Es bilden sich hier distal durch
die Einrollung von den Seitenkanten her nicht zwei nebeneinander Hegende
Röhren, sondern die Einrollung greift so weit aus, daß die Kantenteile sich gegen-
seitig zur Bildung einer einzigen Röhre umfassen. Der Übergang dieser einzigen
Röhre in die beiden Parallelröhren ist nicht leicht klarzustellen.
Weibliche Geschlechtsorgane (Taf. XVII, Fig. 59): Durch den Samen-
taschenporus gelangt man in eine dickwandig-muskulöse Samentasche (Fig. 59ms)
die sich von der Mündungsstelle einerseits ein wenig nach vorn hin erstreckt, sich
aber der Hauptsache nach als ein fast halbkreisförmig gebogener dicker Schlauch
nach hinten hin zieht. In der mittleren Partie ist diese Samentasche etwas ver-
engt und dünnwandiger, am hinteren Blindende wieder verdickt, keulenförmig.
Ein harter, 'kometenförmiger Körper (eine Spermatophore?) liegt im vorderen,
distalen Teil der Samentasche und füllt mit ihrem Kopf den erweiterten distalen
Teil der Samentasche, das Samentaschenatrium, fast ganz aus. Bis auf den
äußeren Porus scheint die Samentasche ganz geschlossen zu sein. Ihr etwas nach
vorn vorspringendes Vorderende wird jedoch, ohne daß eine Kommunikation
gebildet zu werden scheint, von dem etwas erweiterten hinteren Teil eines zart-
wandigen medianen Samentaschenschlauches (Fig. 59 zst) umfaßt. Nach vorn
zu verbreitert sich dieser zartwandige Samentaschenschlauch. Diese hier unter
den Bezeichnungen ,, Samentasche" und ,,zartwandiger Samentaschenschlauch"
gesondert gehaltenen Organe sind zusammen wohl homolog dem, was bei ver-
wandten Formen einfach ,, Samentasche" genannt wurde; doch sind die Homo-
logieverhältnisse noch nicht ganz klar. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß
das eigentümliche muskulös-drüsige Organ, welches bei Eiitoreutus ahinsianus
n. sp. (siehe p. 262) vollständig vom übrigen Samentaschenapparat getrennt, bei
Eu. armatus Mich.^) mit ihm gemeinsam ausmündet, der ,, muskulösen" Samen-
tasche von Eu. dumaensis homolog ist. Aus den seitlichen Teilen des gerade
abgesetzten Vorderendes des zartwandigen Samentaschenschlauches treten
ein Paar mäßig dicke Schläuche aus, die ebenfalls zartwandigen vorderen
Gabel-Äste (oder Verbindungsschläuche?) (Fig. Sgvs); diese gehen gerade zur
Seite, um bald in den medialen breiten Pol je eines geschlossenen Eitrichters
(Fig. 59 et) eintreten. Eben bevor sie jedoch den Eitrichter erreichen, tritt
ein weiterer, zunächst ebenso dicker Schlauch aus ihrer Oberseite hervor; diese
beiden Schläuche erweitern sich schnell und schließen sich, den Darm ring-
förmig umfassend, zu einem zartwandigen, dicken zölomatischen Ringschlauch
1) W. Michaelsen, in: Zoologica, Heft LXVIII, p. 48, Taf. I, Fig. ii u. 12 at.
— 266 —
(Fig. 59 zsch) zusammen. Der geschlossene Eitrichter trägt an seiner Hinterseite
einen unregelmäßig nierenförmigen Eiersack (Fig. 59 es) und geht lateral, sich
verengend, in einen ziemlich kurzen, mäßig dünnen, gerade gestreckten Eileiter
(Fig. 59 el) über. Der Eileiter trägt proximal an der Hinterseite ein verhältnis-
mäßig großes birnförmiges, in spitzem Winkel gegen den Eiersack hinragendes
freies Samenkämmerchen (Fig. 59 sk), dessen Lumen bei dem untersuchten Stück
ganz leer war. Ein Paarziemlichkompakte,hochkuppelförmige Ovarien (Fig. 5907;)
sitzen ventral an der Hinterseite des Dissepiments 12/13, eng umhüllt von je
einer Ovarialblase. Jede Ovarialblase entsendet von ihrer Kuppe einen sehr
engen Ovarialschlauch (Fig. 59 os), der dicht medial von dem Ursprung des zölo-
matischen Ringschlauches in den vorderen Gabel- Ast des Samentaschenschlauches
(in den Verbindungsschlauch?) einmündet. Zu dem hier geschilderten weiblichen
Geschlechtsapparat kommt noch ein Organ hinzu, dessen Bedeutung und Homo-
logie mir nicht klar ist. Es ist ein kleiner, proximal schwach angeschwollener
Blindschlauch (Fig. 59 akz), der anscheinend auch durch den Samentaschenporus
ausmündet. Die Wandung dieses Blindschlauches ist nicht gerade zart, aber
auch nicht auffallend muskulös; jedenfalls zeigt sie keinen muskulösen Glanz.
Es erscheint mir fraglich, ob man es hier mit einer unabhängigen (gesondert aus-
mündenden?) Kopulationstasche zu tun habe, oder ob es sich hier um ein Samen-
taschendivertikel handle, etwa ein halb rudimentäres Gegenstück zu der bogen-
förmigen ,, Samentasche"; die verschiedene Größe der fraglichen Samentaschen-
divertikel (der sog. ,, Samentasche" einerseits und des ,,Blindschlauchs" anderer-
seits) beruht vielleicht nur darauf, daß das eine in Funktion getreten (mit Sperma-
tophore versehen?), das andere nicht in Funktion getreten (leer) ist.
Bemerkungen. Eutoreutus dumaensis unterscheidet sich von den beiden ande-
ren Arten seiner Gattung, abgesehen von den sehr wesentlichen Unterschieden
in der Gestaltung der Geschlechtsorgane, durch die Lage des Samentaschen-
porus. W^ährend dieser bei jenen Arten hinter dem männlichen Porus liegt,
findet er sich bei Eu. dumaensis schräg vor demselben. Eu. dumaensis stellt also
ein recht interessantes Stadium der Wanderung des Samentaschenporus
von der ursprünglichen Lage weit vor dem männlichen Porus nach der sekundären
Lage hinter dem männlichen Porus, wie er für die jüngsten Glieder dieser Gat-
tungsgruppe (die meisten Eutoreutus-, sämtliche Eupolytoreutus- und Polytoreutus-
Arten) charakteristisch ist. Eu. dumaensis zeigt zugleich, daß das bei dieser
Wanderung des Samentaschenporus unumgängliche Überschreiten der Zone des
männlichen Porus nicht sprungweise zu geschehen brauchte, sondern daß es
unter Herausweichen aus der ventralen Medianlinie, also unsymmetrische Lage-
beziehungen durchmachend, allmählich geschehen konnte.
Gen. Schubotziella, n. gen.
? 1913, Teleudrilus part. (T.? aberratus Mich.), Michaelsen, in: Wiss. Erg. deutsch. Zentral-
Afrika-Exp. 1907 — 1908, III, Zool. I, p. 68.
— 267 —
Diagnose: Borsten ventral mehr oder weniger weit gepaart, dorsal enger
gepaart. Kopulationsporen unpaarig, ventralmedian ; Samentaschen-
porus mehrere Segmentlängen vor dem männlichen Porus. Muskelmagen
im 5., 3 Ch5'lustaschen im 9., 10. und 11., ein Paar Kalkdrüsen im 13. Seg-
ment. ]\Ietandrisch; Samensäcke durch viele Segmente nach hinten ragend.
Penialborsten fehlen. Eileiter normal ausgebildet und gesondert ausmün-
dend; geschlossene Eitrichter mit Eiersack, durch Verbindungsschläuche
mit dem teilweise unpaarigen Samentaschenapparat kommunizierend.
Typus: Schuhotziella anguana n. sp.
Verbreitung: Östliches Belgisch - Kongo, Gebiet des Uelle; auch
Kiwu-See ?
Bemerkungen : Ich stelle die Gattung Schubotziella zunächst für zwei von
Dr. H. SCHUBOTZ im Gebiet des Uelle gesammelte Arten auf, die in der Ausbildung
der vorderen männlichen Geschlechtsorgane (metandrisch, Samensäcke
durch viele Segmente reichend) ganz mit Polytoreutus übereinstimmen, während
sie in einem wesentHchen Charakter von Polytoreutus, der Lage des Samen-
tasche nporus hinter dem männlichen Porus, von Polytoreutus abweichen
und mit der phyletisch älteren Gattung Teleudrilus übereinstimmen. Die frag-
lichen phyletischen Beziehungen dieser Gattungen (fraglich, ob Polytoreutus
sich über Schuhotziella oder über Eupolytoreutus aus Teleudrilus entwickelt habe)
habe ich oben erörtert.
Zur Gattung Schubotziella ist wahrscheinlich auch die vom Kiwu-See stam-
mende Art Teleudrilus aberratus Mich. (1. c.) zu stellen, die ich damals nur unter
gewissem Vorbehalt der Gattung Teleudrilus zugeordnet habe, und deren syste-
matische sowie geographische Besonderheit ich auch im Artnamen zum Ausdruck
brachte; rechnete ich doch damals (1. c. p. 72) schon mit der Möglichkeit, daß
eine generische oder subgenerische Absonderung dieser Art von Teleudrilus not-
wendig werden könne. Leider ließen sich die Verhältnisse des anscheinend mero-
andrischen Geschlechtsapparats bei jener Form vom Kiwu-See nicht sicher
feststellen; es mag ein Mißgriff bei der Präparation des sehr kleinen Original-
stückes vorgekommen sein und den Anschein der ]\Ieroandrie hervorgerufen haben.
In geographischer Hinsicht schließt sich übrigens die fragliche Schubotziella
(?, Teleudrilus?) aberrata (Mich.) viel besser an die Gattung Schuhotziella als an
die Gattung Teleudrilus an. Die Gattung Teleudrilus ist, abgesehen von dieser
fraglichen Art, mit ihren zahlreichen Arten ganz auf Abessinien und den öst-
lichen Teil der Galla-Länder, auf das Hauasch-Gebiet, das nördliche Wabbi-
Gebiet und das Gebiet des (abflußlosen?) Abassi-Sees beschränkt, also durch
eine Strecke von gut 1500 km vom Kiwu-See getrennt, während die Fundorte
der beiden sicheren Schubotziella- Arten doch nur etwa 600 km vom Kiwu-See
entfernt liegen, der von Seh. dunguensis fast mitten wegs zwischen dem sicheren
Teleudrilus-Gehiei und dem Kiwu-See.
- 268 —
Schubotziella dunguensis n. sp.
Tafel XVIII, Figur 62 und 63 und Textfigur 16.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Faradje am Dungu (einem nörd-
lichen Zufluß des Uelle), ca. 3° 45' nördl. Br., 29° 34' östl. Lg. ; Dr. H. Schu-
BOTZ, 30. August 191 1.
Vorliegend mehrere stark erweichte, meist geschlechtsreif e, zum Teil im Zu-
stand der Kopulation abgetötete Tiere (2 Paare noch zusammenhängend).
Äußeres. Dimensionen der anscheinend infolge der Erweichung stark
gestreckten geschlechtsreif en Tiere : Länge nach möglichster Zusammenschiebung
ca. 200 mm, Dicke 3 — 5V2 m^n. vSegmentzahl ca. 310.
Kör per form auch nach Reduzierung der abnormen vStrek-
kung anscheinend sehr schlank.
Kopf prolobisch ( ?).
Borsten ventral weit gepaart, dorsal eng gepaart. Am Vorder-
körper ventral-mediane Borstendistanz ungefähr um die Hälfte
(T); j^^ größer als die mittleren lateralen, und diese etwa um die Hälfte
größer als die Weite der ventralen Paare, die ihrerseits etwa vier-
mal so weit wie die dorsalen Paare sind. Dorsalmediane Borsten-
distanz deutlich geringer als der halbe Körperumfang. (Am Vorder-
körper aa : ab : bc : cd annähernd gleich 9:4:6:1; dd <i '^j^u).
Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c und d.
Fig. 16.
Schubotziella Gürtel sattelförmig, am 13.— 18. Segment (= 6), bei den m
dunguensis Kopula abgetöteten Tieren anscheinend noch nicht ausgebildet,
n. sp.
^Männlicher Porus ventralmedian auf Intersegmentalf urche
17/18, ein Dreispalt mit großem, bei einigen Stücken kuppel- bis knopfförmig
hervorragendem, kreisrundem Hof.
Samentaschen porus ventralmedian auf Intersegmentalf urche 13/14,
ein unregelmäßiges Loch mit augenförmigem oder kreisförmigem Hof.
Akzessorische Pubertätsorgane bei keinem Stücke vorhanden.
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 — lo/ii ziemlich stark verdickt, die
folgenden zart (4/5 schon vorhanden?).
Darm: Ein großer, glänzender ]\Iuskelmagen im 5. Segment, drei unpaarige
ventrale Chylustaschen im 9., 10. und 11. Segment, ein Paar große Kalkdrüsen
im 13. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Im 11. Segment liegen, an-
scheinend frei vor Dissepiment 11/12, ein Paar große, unregelmäßig (knotig)
w^urstförmige Samenmagazine, deren verengtes proximales Ende nach hinten
abgebogen ist und sich bald zu einem Samentrichter erweitert. Ein Paar lange,
Samensäcke ziehen sich, dorsal an den Darm angelegt, durch viele Segmente
nach hinten. Diese Samensäcke sind stellenweise eng schlauchförmig, stellen-
— 269 —
weise stark angeschwollen und hier und dort mit unregelmäßigen breiten I,appen
versehen.
Prostatenapparat (Taf. XVIII, Fig. 62): Die Euprostaten (Fig. 62 epr)
sind unregelmäßig schlauchförmig, nicht muskulös glänzend, anscheinend ganz
drüsig. Sie sind einmal der Länge nach zu einer Schleife zusammengelegt und die
beiden Schleifen-Äste sind fest gegeneinander gepreßt, sich gegenseitig abplattend.
Das äußerste proximale Ende der Euprostaten ist zurückgeschlagen, an den
folgenden Teil angeschmiegt; es verengt sich kegelförmig und geht an der Spitze
in den gerade nach vorn verlaufenden Samenleiter (Fig. 62 sl) über. Das distale
Ende der Euprostaten geht, sich ebenfalls verengend, in einen mäßig langen,
engen, etwas gebogenen, ebenfalls glanzlosen Ausführgang über, dessen distales
Ende sich zu einer großen, fast birnförmigen, stark muskulös glänzenden Kopu-
lationstasche (Fig. 62 kt) verdickt. Die beiden Kopulationstaschen verschmelzen
ventralmedian miteinander, so zwar, daß ihre Vorderkanten zusammen einen
gerade nach vorn konvexen Halbkreis bilden, während ihre Hinterkanten zu-
sammen einen stumpfen Winkel beschreiben. Penialborsten fehlen.
Weibliche Geschlechtsorgane (Taf. XVIII, Fig. 63): Durch den Samen-
taschenporus ventralmedian auf Intersegmentalfurche 13/14 gelangt man in
eine unpaarige, hoch polsterförmige Samentasche (Fig. 63 st) mit dicker musku-
löser Wandung; ihr Umriß ist eine vorn abgestutzte Ellipse, deren Länge die
Breite um ein Geringes übertrifft. Der Samentaschenporus (Fig. 63 stp) liegt
etwas hinter der Mitte an der unteren Fläche dieser abgeplatteten Samentasche.
Aus den gerundeten Vorderecken entspringen unter scharfem Absatz ein Paar
ziemlich lange, eng schlauchförmige, unregelmäßig geschlängelte und verbogene
Gabel-Äste (Fig. 63 ga), von denen wiederum eine kurze Strecke oberhalb ihres
distalen Endes je ein schlank keulenförmiges Divertikel (Fig. 63 dv) ausgeht;
die beiden Divertikel sind ungefähr 2V2nial so lang wie die Samentasche und
im Maximum nicht ganz halb so breit. Die Gabel-Äste gehen am proximalen
Ende unter mäßig scharfem Absatz in je einen viel engeren und kürzeren, eben-
falls unregelmäßig geschlängelten Verbindungsschlauch (Fig. 63 vs) über, und
dieser mündet andererseits in den breiten medialen Pol eines ziemlich unregel-
mäßig gestalteten geschlossenen Eitrichters (Fig. 63 et) ein. Der geschlossene
Eitrichter mündet lateral durch einen langen, schlanken, fast gerade gestreckten
Eileiter (Fig. 63^/) aus und trägt hinten-lateral einen kurz- und enggestielten
Eiersack (Fig. 63 es). Samenkämmerchen sind im weiblichen Ausführapparat
nicht erkannt worden; sie scheinen bei dieser Art zu fehlen.
Biologisches: Zwei Paare sind im Zustand der Kopulation abgetötet worden
und die Partner haften noch jetzt trotz starker Erweichung fest aneinander.
Die Kopulation geht bei diesen Tieren so vor sich, daß sich die Vorderenden
der beiden Partner in entgegengesetzter Richtung mit den Bauchseiten anein-
anderlegen; es kommt hierbei der Samentaschenporus des einen Partners dem
mäniüichen Porus des anderen Partners gegenüberzuliegen und umgekehrt. Der
— 270 —
durch Hervortreten des männlichen Hofes gebildete fast knopfförmige Penis-
jedes Tieres ist tief in den Samentaschenporus des Partners eingesenkt und wird
von der muskulösen Samentasche desselben festgehalten. Ob der Zusammen-
hang zwischen den beiden Tieren noch durch Klebstoffe verstärkt wird, konnte
nicht festgestellt weiden.
Bemerkungen: Schuhotziclla dimguensis unterscheidet sich schon äußerlich,
durch die Lage der Kopulationsporen, scharf von Seh. anguana n. sp. und
von Seh. (?) aherrata (Mich.). In der Lage des männlichen Porus und in der
Ausbildung des weiblichen Geschlechtsapparates scheint sie sich näher an
Seh. {!) aherrata als an Seh. anguana anzuschließen.
Schubotziella anguana n. sp.
Tafel XVIII, Figur 64 und Textfigur 17.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Angu am Uelle (ca. 3° 30' nördl. Br.,
24^30' östl. Lg.); Dr. H. ScHUBOTZ, Juni 1911.
Vorliegend zwei sehr stark erweichte geschlechtsreif e Exemplare.
Äußeres. Dimensionen: Länge 64 bzw. 80mm, Dicke 1^2
bis 2 mm bzw. 1-/3 — 2^/3 mm, Segmentzahl ca. 205 bzw. 172.
Färbung dunkel bräunlichgrau (abnorm?).
Kopf pro-epilobisch.
Borsten (nur am Vorderkörper näher untersucht!) ventral
mäßig weit gepaart, lateral etwas enger gepaart. Ventralmediane
Borstendistanz nur etwa halb so groß wie die mittleren lateralen
Borstendistanzen, um die Hälfte größer als die Weite der ventralen
Paare und ungefähr doppelt so groß wie die Weite der lateralen
Paare. Dorsalmediane Borstendistanz sehr wenig kleiner als der
Fig. 17. halbe Körperumfang (am Vorderkörper annähernd aa : ab : he :
Schubotziella cd : dd ^ 6 : A : 12 : ^ : Ao, dd = ca. 7„ u).
anguana n. sp. ^ ^ -r 110/
Nephridialporen zwischen den Borstenhnien c und d.
Gürtel sattelförmig, am 13.- — 18. Segment (= 6), am 13. und manchmal
auch am 18. Segment schwächer entwickelt.
Männlicher Porus ventralmedian am 20. Segment, auf der Kuppe einer
quer-ovalen Papille.
Samentaschenporus ventralmedian hinten am 11. Segment, auf der
Kuppe einer quer-ovalen Papille, die etwas kleiner als die Papille des männlichen
Porus ist.
Weibliche Poren lateral ungefähr am 14. Segment oder auf Interseg-
mentalfurche 14/15.
Akzessorische Pubertätsorgane als große, quer-ovale, unpaarige, ven-
tralmediane intersegmentale Drüsenfelder ausgebildet; es finden sich bei einem
— »
— 271 —
Exemplar deren 2, auf Intersegmentalfurche 15/16 und 16/17, bei dem anderen
Exemplar deren 3, auf Intersegmentalfurche 15/16, 16/17 ^^^ ^^1^9-
Innere Organisation. Dissepiment 6/7 — lo/ii anscheinend mäßig stark ver-
dickt, 5/6 und 11/12 schwach verdickt.
Darm: Ein verhältnismäßig großer Muskelmagen im 5. Segment, 3 unpaarige
ventrale Ch^'lustaschen von bocksbeutelförmiger Gestalt und bräunlicher Fär-
bung im 9., IG. und 11. Segment, i Paar ziemlich einfache, dick ohrenförmige
Kalkdrüsen im 13. Segment; Mitteldarm ohne T3"phlosolis.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Ein Paar ziemlich große, un-
regelmäßig- und dick-eiförmige Testikelblasen liegen im 11. Segment, ein Paar
sehr lange Samensäcke ziehen sich von Dissepiment 11/12 durch viele Segmente
nach hinten hin, bei dem näher untersuchten Exemplar etwa bis in das 50. Seg-
ment; der Anfangsteil dieser Samensäcke, etwa bis zum 26. Segment, ist dünn
schlauchförmig; der hintere Teil etwa vom 27. bis zum 50. Segment ist dicker,
segmental stark verbreitert, intersegmental stark eingeschnürt. Ein Paar Samen-
magazine sind im 11. Segment eng an die Testikelblasen angeschmiegt, aber
nicht in dieselben eingeschlossen. Die Samenmagazine besitzen eine unregel-
mäßige längliche Gestalt; die Samentrichter münden in die Testikelblasen ein.
Prostatenapparat: Die Euprostaten sind sehr schlank, ca. 12 mm lang
und im Maximum, in der proximalen Hälfte, ca. 0,6 mm dick, stark muskulös
glänzend. Etwa von der Mitte an nehmen sie distalwärts allmählich an Dicke ab,
und zugleich auch wird der Muskelglanz schwächer, um gegen das bis etwa auf
0,1 mm an Dicke abnehmende distale Ende ganz zu schwinden. Die Euprostaten
sind in einige unregelmäßige weite Schleifen, an deren Bildung sich zumal die
dünneren distalen Hälften beteiligen, zusammengelegt und münden schließlich
dicht nebeneinander in den vorderen Pol einer kleinen, etwa 0,4 mm langen und
0,25 mm breiten, flach-ovalen medianen Kopulationstasche ein. Penialborsten
sind nicht vorhanden.
Weibliche Geschlechtsorgane (Taf. XVIII, Fig. 64): Durch den Samen-
taschenporus hinten am 11. Segment gelangt man in einen sehr dünnen, etwa
2 mm langen, unpaarigen distalen Samentaschenschlauch (Fig. 645^), der, unter
geringen Schlängelungen etwas aus der Medianlinie herausweichend, sich im
allgemeinen gerade nach hinten hinzieht; hinten im 13. Segment gabelt sich
dieser Samentaschenschlauch und setzt sich damit in zwei etwas dickere Schläuche
fort, die den Darm umfassen (Fig. 64 st**) und sich oberhalb desselben unter
Bildung eines spitzen Winkels wieder zu einem unpaarigen Schlauch vereinen;
dieser unpaarige Samentaschenschlauch zieht sich zunächst in gleichförmiger
geringer Dicke nach hinten hin, erweitert sich dann aber nach einem Verlauf
von etwa 6 mm Länge zu einem großen, ca. 5 mm langen und im Maximum
ca. 2 V2 rnm breiten, in den Intersegmentalbreiten stark verschmälerten, im ganzen
schlank eichenblattförmigen Sack, einer Samentaschenampulle (Fig. 64 st), die
sich bis ungefähr in das 26. Segment (bis zum Beginn der Verbreiterung der
— 272 —
Samensäcke) nach hinten hinzieht. Die untere, distale Partie des Spaltringes
der Samentasche ist etwas erweitert und umschließt den größeren proximalen
Teil eines zusammengerollten (geschlossenen?) Eitrichters (Fig. 64 et). Der distale
Teil des Eitrichters und ein größerer Teil seiner Hinterseite ist frei; der distale
Teil geht in einen mäßig langen, gerade gestreckten Eileiter (Fig. 64 el) über,
die freie Hinterseite trägt einen nierenförmigen Eiersack (Fig. 64 es); in der
dicken Wandung des distalen Teils der Hinterseite findet sich ein äußerlich nicht
vorragendes, großes, längliches, unregelmäßig gestaltetes Samenkämmerchen,
dessen Lumen distalwärts in das Lumen des Ausführganges einmündet, während
es proximal fast bis an den Stiel des Eiersackes reicht. Ovarien und Ovarialblasen
sind nicht beobachtet worden.
Bemerkungen: Schuhotziella anguana unterscheidet sich von seinem sicheren
{Seh. dimguensis n. sp.) und von seinem fraglichen {Seh.? aherrata [Mich.]) Gat-
tungsgenossen durch die auffallend weite Entfernung zwischen den Begattungs-
poren. In dieser Hinsicht steht Seh. anguana überhaupt einzig in der Unter-
familie der Eudrilinen da. Nur in einer einzigen Gattung dieser Unterfamilie,
nämlich in der Gattung Hyperiodrilus, rückt der Samentaschenporus so weit nach
vorn wie bei Schuhotziella anguana, oder auch noch um eine Segmentlänge weiter
nach vorn; doch bleibt bei Hyperiodrilus die Entfernung zwischen den Kopu-
lationsporen trotzdem geringer als bei Schuhotziella anguana, da nicht zugleich
auch der männliche Porus nach hinten rückt, sondern auf Intersegmentalfurche
17/18 verbleibt.
Gen. Eupolytoreutus.
1910, Eupolytoreutus, Michaelsen, in: Wiss. Erg. deutsch. Zeutral-Afrika-Exp. 1907 — 1908,
III, Zool. I, p. 71.
1913, Eupolytoreutus part. (exkl. Eii. armatus), Michaelsen, in: Zoologica, Heft 68, p. 46.
Diagnose: Borsten ventral mehr oder weniger weit gepaart, dorsal enger
gepaart. Kopulationsporen unpaarig; Samentaschenporus hinter dem
männlichen Porus. Muskelmagen im 5., Chylustaschen im 9., 10. und
II., paarige Kalkdrüsen im 13. Segment. Holoandrisch; Penialborsten
fehlen. Eileiter normal ausgebildet, gesondert ausmündend, proximal in ge-
schlossene, mit Eier sack versehene Eitrichter übergehend, die durch Ver-
bindungsschläuche mit den Gabel-Ästen eines zum Teil unpaarigen Samen-
tasche na pparats kommunizieren.
Bemerkungen : Die Diagnose der Gattung Eupolytoreutus mußte zwecks Ab-
trennung des mit Penialborsten, und zwar Rollröhrenborsten, versehenen,
von mir früher in dieser Gattung untergebrachten Euioreutus armatus (Mich.)
etwas geändert werden (Einfügung der Note: Penialborsten fehlen).
— 273
3 — 5 mm- Segmentzahl
Eupol)rtoreutus Glanningi n. sp.
Tafel XVIII, Figur 6i und Textfigur i8.
Fundangabe: Nordost-Kamerun, in der Nähe von Gurin am Fluß
Faro (ca. 9° 10' nördl. Br., 12° 15' östl. Lg.); Hauptmann Glanning,
17. Juni 1903 (Mus. Berlin).
Vorliegend ein einziges, stark erweichtes Stück.
Äußeres. Dimensionen: Länge 220 mm, Dicke
ca. 330.
Körperform sehr schlank.
Färbung gleichmäßig hellgrau.
Kopf prolobisch.
Borsten ventral mäßig weit, dorsal mäßig eng gepaart.
Ventralmediane Borstendistanz annähernd gleich den mittleren
lateralen Borstendistanzen, doppelt so groß wie die Weite der
ventralen Paare, ungefähr 4 mal so groß wie die Weite der dorsalen
Paare. Dorsalmediane Borstendistanz annähernd gleich dem halben
Körperumfang {aa : ab : bc : cd = 4 : 2 : 4 : i; dd = ca. ^(2 u).
Nephridialporen zwischen den Borstenlinien c und d.
Gürtel ringförmig, am 14. — 18. Segment (= 5).
Männlicher Por US ventralmedi an auf Intersegmentalfurche p- ^g
17/18, ein großer Querschlitz am Hinterrande einer undeutlichen Eupolytoreutus
Erhabenheit des ventral-medianen Teils des 17. Segments. Glanningi n.si^.
WeiblichePoren lateral nahe der Intersegmentalfurche 14/ 15 .
Samentaschenporus ventralmedian auf Intersegmentalfurche 18/19,
ein großer Ouerschlitz.
Akzessorische Pubertätsorgane: Vom Samentaschenporus auf Inter-
segmentalfurche 18/19 zieht sich eine scharfe ventralmediane Längsfurche nach
hinten bis über das 23. Segment. Diese Längsfurche ist jederseits von einem
schwach erhabenen Drüsenwall begleitet; diese Drüsenwälle vereinen sich, das
Ende der Längsfurche bogenförmig umfassend, an Intersegmentalfurche 23/24,
die sie ventralmedian etw^as nach hinten ausbuchten.
Innere Organisation: Dissepiment 4/5 — 11/12 mäßig stark verdickt.
Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Die ventralen Chylus-
taschen im 9., 10. und 11. Segment zeigen eigentümliche Bildungsverhältnisse:
Im 9. Segment findet sich eine einzige, verhältnismäßig enorm große, bocksbeutel-
förmige Chylustasche ; auch im 11. Segment findet sich eine einzige unpaarige
Chylustasche, die aber, wenn auch an und für sich nicht gerade besonders klein,
doch viel kleiner als die des 9. Segments und von einfach-sackförmiger Gestalt ist;
im IG. Segment findet sich dagegen ein Paar ventraler Chylustaschen, die medial
eng aneinandergelegt, aber doch vollkommen, bis zur Basis, voneinander getrennt
sind; sie machen den Eindruck, als seien sie durch einen bis zum Grund durch-
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. Bd. I. jg
— 274 —
geführten Sagittalschnitt aus einer einzigen, unpaarigen entstanden, die ihrer
Größe und Gestalt nach zwischen den ungeteilten unpaarigen Chylustaschen des
9. und II. Segments gestanden hätte. Es ist mir zweifelhaft, ob die Paarigkeit
im Bau dieses Organes vom 10. Segment ein Charakter der Art sei, oder ob
man es hier mit einer, vielleicht als Atavismus zu deutenden Mißbildung zu tun
habe. Ein Paar dicke, einfache, dick-nierenförmige, oberflächlich fast glatte
Kalkdrüsen im 13. Segment.
Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 11. Segment.
Vordere männliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen fehlen. Zwei
Paar dick bohnenförmige Samenmagazine frei im 10. und 11. Segment, an die
Vorderseite von Dissepiment lo/ii und ii/i 2 angelehnt. Zwei Paar Samensäcke
ragen von diesen Dissepimenten in das 11. und 12. Segment hinein. Die Samen-
säcke sind oberflächlich fast glatt, die des vorderen Paares im 11. Segment mäßig
groß und einfach-sackförmig, die des hinteren Paares ungefähr doppelt so groß,
in eine breite, nach hinten (in das 13. Segment hinein?) ragende Zunge ausgezogen.
Prostatenapparat (Taf. XVIII, Fig. 61): Euprostaten (Fig. 61 epr) sehr
groß, schlank zylindrisch, ca. 22 mm lang und ^/^ mm dick, durch viele Segmente
nach hinten ragend, dabei auch wohl in kurzer Strecke eine Schlinge oder Doppel-
schleife bildend. Die distalen Enden der Euprostaten verengen sich ohne scharfen
Absatz zu ziemlich kurzen und zarten Ausführgängen, die hinten-seitlich in eine
ziemlich große, quer-ovale, fast kugelige Kopulationstasche (Fig. 61 kt) mit dicker
muskulöser Wandung eintreten. Penialborsten sind nicht vorhanden.
Weiblicher Geschlechtsapparat (Taf. XVIII, Fig. 61): Der Samen-
taschenporus, ventralmedian auf Intersegmentalfurche 18/19, führt in eine un-
paarige, mediane, dickwandig-muskulöse Samentasche (Fig. 61 mst) mit dickem,
breitem distalen Teil und etwa halb so dickem, schlauchförmigem proximalen
Teil ein. Während der dicke distale Teil ,,in situ" dicht hinter der Kopulations-
tasche des Prostatenapparates liegt, erstreckt sich der dünnere schlauchförmige
Teil, die Kopulationstasche fest überspannend, gerade nach vorn hin. Zwei
dünne, schlank zylindrische, stark muskulös glänzende akzessorische Schläuche
(Fig. 61 akz) münden unter Verengung dicht neben einander in die Hinterseite
der Samentaschenbasis ein. Etwa im 16. Segment geht die muskulöse Samen-
tasche in einen ebenfalls unpaarigen und medianen dünnwandigen Samentaschen-
schlauch (Fig. 61 zst) über. An der Übergangsstelle entspringen ein Paar sehr
große, keulenförmige, dünnwandige Samentaschendivertikel (Fig. 61 dv), die
sich, an den Darm angeschmiegt, durch viele Segmente nach hinten erstrecken.
Nicht nur der proximale Teil der dickwandigen Samentasche, sondern auch der
hintere Teil des dünnwandigen Samentaschenschlauches und die Basis der Diver-
tikel sind in Anschmiegung an die dicke Kopulationstasche stark verzerrt und
etwas geknickt, und zwar nicht ganz s^^mmetrisch. Zweifellos ist das Aussehen
dieser Partie des weiblichen Geschlechtsapparates sehr abhängig von dem je-
weiligen Erektions- oder Ruhezustand der Kopulationstasche. Vorn, etwa im
— 275 —
14- Segment, geht der hier etwas verengte unpaarige Samentaschenschlauch in
ein Paar ungefähr ebenso dicke, kurze, gerade zur Seite gehende Gabel-Äste
(Fig. 6i ga) über, deren Vorderränder ohne deutlichen Absatz ineinander über-
gehen und zusammen eine schwach geschweifte, median seicht ausgebuchtete Linie
bilden. Aus den gerundeten seitlichen Enden dieser Gabel-Äste entspringt hinten-
lateral in scharfem Absatz je ein viel dünnerer, mäßig langer Verbindungs-
schlauch (Fig. 6i vs) (proximaler Teil eines Eileiters), der bald, sich etwas ver-
dickend, in den breiten medialen Pol eines abgeplattet bohnenförmigen geschlos-
senen Eitrichters übergeht. Der geschlossene Eitrichter (Fig. 6i et) setzt sich
andererseits, lateral, in einen schlanken, mäßig langen Eileiter (Fig. 6iß/) fort, der
distal durch den weiblichen Porus der betreffenden Seite ausmündet. Samen-
kämmerchen konnte ich im weiblichen Ausführapparat nicht erkennen; doch
kann ich nicht behaupten, daß sie nicht vorhanden seien. Der schlechte Er-
haltungszustand des Untersuchungsmateriales erlaubte keine sichere Feststellung.
Mit dem weiblichen Ausführapparat stehen noch weitere Organe in enger Ver-
bindung. An der Hinterseite des geschlossenen Eitrichters sitzt ein ovaler Eier-
sack (Fig. 6i es), der dem Eitrichter an Größe fast gleichkommt. Ferner ent-
springt vorn aus dem lateralen Pol des Eitrichters ein dünner und dünnwandiger,
langer zölomatischer Schlauch (Fig. 6i zsch), der, in ganzer Länge fest an das
Dissepiment 13/14 angewachsen und den Darm überspannend, ohne Absatz in
den der Gegenseite übergeht. Schließlich ist die Vorderseite des geschlossenen
Eitrichters noch mit einer großen, eiförmigen, andererseits am Dissepiment 12/13
haftenden Ovarialblase (Fig. 61 ob) verwachsen. Innerhalb dieser Ovarialblase
sitzt basal, d. h. an Dissepiment 12/13, ein Ovarium (Fig. 61 ov), das jedoch
nur einen kleinen Teil der Ovarialblase einnimmt. Der größere Raum der Ovarial-
blase wird von einem Meganephridium ausgefüllt, dessen lang gestielter Flimmer-
trichter (Fig. 61 nph) in dem vorliegenden Präparat anscheinend direkt aus der
Ovarialblase herausragt, deren Vorderwand ja mit dem Dissepiment 12/13
(Fig. 61 ds 12/13) identisch ist. Eine Kommunikation zwischen der Ovarialblase
und dem geschlossenen Eitrichter war nicht nachzuweisen.
Bemerkungen: Eupolytoreutus Glanningi steht nicht nur geographisch,
sondern auch morphologisch, nämlich wegen des Besitzes der beiden musku-
lösen Schläuche am hinteren, distalen Ende des Samentaschenappa-
rats, etwas abseits von seinen Gattungsgenossen. Er scheint sich in beiden
Hinsichten enger an die durch Penialborsten (Rollröhrenborsten) charak-
terisierte Gattung Eutoreutus anzuschließen. Ich habe diese fraglichen Bezie-
hungen oben, unter den Bemerkungen zu Q2ittnn% Eutoreutus (p. 258), eingehender
erörtert.
- 276 -
Fam. Glossoscolecidae.
Subfam. Alminae.
1902, Almi-nae Duboscq, in: Arch. Zool. exper. gen., 3. Ser. X, p. 7.
Diagnose: Borsten in regelmäßigen Längslinien, mehr oder weniger weil
gepaart. Gürtel weit hinter den männlichen Poren beginnend ; »Samentasche n-
poren mehr oder weniger weit hinter den männlichen Poren, in der Regel in
Gruppen zu mehreren, intersegmental in den Borstenlinien, etwaige überzählige
zwischen den Borstenhnien. Ein Muskelmagen ist nicht ausgebildet.
Typus: Gen. Alma Grube (bis jetzt einzige Gattung).
Bemerkungen: In der Glossoscoleciden-Unterfamilie Criodrilinae stellte ich^)
drei Gattungen {Criodrüns, Sparganophilus und Alma) zusammen, die ,, mut-
maßlich" als die Wurzelgattungen der drei Hauptstämme der Glossoscolecidae
(Unterfamilie Glossoscolecinae, Hormogastrinac und Microchaetinae) und der
Familie Lumhricidae anzusehen seien, und welche durch das gemeinsame Merk-
mal ,,Muskelmagen rudimentär oder fehlend" von jenen Unterfamilien der
Glossoscoleciden sowie von den Lumbriciden getrennt sind. Die Glossoscolecinae,
Hormogastrinae, Microchaetinae und Lunihricidae sind voneinander hauptsäch-
lich durch die Zahl und Lage der Muskelmagen und durch die Lage der
Samentaschen unterschieden. Da aber Samentaschen bei zweien jener an-
geblichen Criodrilinen-Gattungen nicht gefunden waren, so versagte für diese
Gattungen auch das zweite Merkmal, das eine genauere Feststellung der ver-
wandtschaftlichen Beziehungen zu den ^luskelmagen-Glossoscoleciden und
-Lumbriciden ermöglicht hätte. Nur für die mit Samentaschen ausgestattete
Criodrilinen-Gattung Sparganophilus konnte eine engere Beziehung zu der
Unterfamilie Glossoscolecinae festgestellt werden. Für die Gattungen Criodrilus
und Alma blieb es fraglich, welcher Muskelmagen-Gruppe sie anzuschließen
seien. Vor kurzem nun — diese Abhandlung war bereits abgeschlossen, und das
vermeintlich fertige Werk lag in Fahnenabzügen der ersten Korrektur voll-
ständig vor — entdeckte ich zunächst bei einer Alma-\xX., dann bei weiterem
Suchen auch bei fast allen anderen Arten wohlausgebildete vSamentaschen.
Diese Entdeckung und das eingehendere Studium der Samentaschen werfen
plötzlich ein helles Licht auf die verwandtschaftlichen Beziehungen und zwingen
mich, noch bei der Korrektur dieser Abhandlung umfangreiche Erörterungen,
nicht nur spezielle, sondern auch allgemeine, in diese Abhandlung einzuschieben.
Änderungen waren aber, abgesehen von der Unterfamilien-Überschrift, nicht
nötig- Von besonderer Genugtuung war es mir, daß ich in der Erörterung über
die Gruppenbildung innerhalb der Gattung Alma und zumal in der Anordnung
der Tabelle zur Klarlegung dieser Gruppierungsverhältnisse nichts zu ändern
^) W. Michaelsen, in: Tierreich, X, 1900, p. 463 und in: Geogr. Verbreitung Oligocli.,
Berlin 1903, p. 126.
— 277 —
brauchte. Wie unter anderm die nachträglich eingefügte Tabelle über die An-
ordnung der Samentaschen zeigt, schmiegen sich die Charaktere der Samen-
taschen-Anordnung geradezu auffallend genau in das früher ausgearbeitete
Gruppenschema ein.
Was zunächst die jetzt erkennbaren Verwandtschaftsverhältnisse
der Gattung Alma anbetrifft, so schmiegt sie sich eng an die Unterfamilie Micro-
chaetinae an, deren terrestrische Formen (Gattungen Microchaetus und Kyno-
tus) ganz auf Südafrika und Madagaskar beschränkt sind, während ihre aqua-
tilen Gattungen im tropischen Ostafrika {Callidrilus) oder außerdem noch im
Indo-Mala3'ischen Gebiet {Glyphidrüus) vorkommen. Das Gebiet der Alminen
schließt sich also westwärts eng an das Gebiet dieser aquatilen IMicrochätinen
an. ]\Ian könnte versucht sein, die Gattung Alma in die Unterfamilie Micro-
chaetinae einzuordnen; doch zeigt, abgesehen von dem abweichenden Charakter
des Muskelmagens, die Anordnung der Samentaschen eine Besonderheit, die
eine Absonderung von den Microchätinen befürwortet. Bei den Microchätinen
liegen die Samentaschenporen bekanntlich hinter den Hodensegmenten, aber
vor dem Segment der männlichen Poren, und zwar zu mehreren jederseits auf
einer oder mehreren Intersegmentalfurchen, meist in den Borstenlinien, aber
auch (überzählige) zwischen den Borstenlinien. Bei Alma zeigen die Samen-
taschen die gleiche Anordnungs weise, aber ihre Region ist nach hinten ge-
schoben, so daß sie sämtlich hinter dem Segment der männlichen Poren liegen.
Bei A. euhranchiata ist diese Verschiebung so beträchtlich, daß die Samen-
taschen, wie ja auch der Gürtel, dem Hinterende des Tieres (Samentaschenporen
auf Intersegmentalfurche 217/218 bis 253/254) genähert sind.
Es tritt die weitere Frage an uns heran, ob nun Alma nach dieser Erkennt-
nis in der Unterfamilie Criodrilinae verbleiben kann, mit anderen Worten, ob
sie tatsächlich als Wurzelgattung eines Glossoscolecinen-Stammes — jetzt also
der Unterfamilie Microchadinae — angesprochen und als solche den mutmaß-
lichen anderen Wurzelgattungen Sparganophilus und Criodrilus an die Seite
gestellt werden darf. Diese Frage ist zu verneinen. Die Anordnung der Samen-
taschen weicht bei Alma von dem Allgemeinen und von allem Ursprünglichen
weiter ab, als wir es in irgendeiner anderen Oligochätengruppe finden; sie stellt
ein bizarres Extrem des Microchätinen-Charakters dar, das nicht als der Aus-
gangspunkt für diesen ]\Iicrochätinen-Charakter hingestellt werden kann, sondern
nur als etwas pln-letisch Jüngeres, das sich aus dem ursprünglicheren Charakter der
Microchätinen entwickelt hat. Das Fehlen des Muskelmagens, der zweite wesent-
lichere Charakter von Alma, darf demnach auch nicht als etwas Primäres, Wurzel-
haftes aufgefaßt werden; dieser Charakter mag als Anpassung an die aquatile
Lebensweise zu deuten sein.
Da nun Al))ia aus dem Verbände der Criodrilinen herauszunehmen, aber
auch nicht wohl in die Unterfamilie Microchaetinae einzuordnen ist, so muß
— 278 -
eine besondere, an die ]\Iicrochätinen anzuschließende Unterfamilie für sie an-
genommen werden.
Schon 1902 hat Duboscq eine besondere Unterfamilie für die Gattung Alma
aufgestellt: die Unterfamilie Alminae. Dubosco begründet sie hauptsächlich
mit der Eigenartigkeit der Geschlechtslappen. Ich meinerseits kann in der be-
sonderen Gestaltung der Kopulationsorgane, die auch in verschiedenen Gat-
tungen der Microchätinen charakteristische Formen annehmen, nur einen
Gattungscharakter, keinen Unterfamiliencharakter anerkennen. Ich adop-
tiere deshalb die Unterfamilie Alminae Duboscq nur unter vollständiger Ände-
rung der Diagnose, in der die Lage der vSamentaschenporen und der Muskel-
magen-Charakter die Hauptsache darstellen.
Gen. Alma.
; 1855, Alma, Grube, in: Arch. Naturg., XXI^ , p. 129.
1890, Siphonogaster + Digitibranchus , Levinsen, in: Vid. Meddel., 1889, p. 319, 321.
1895, Alma, Michaelsen, in: Abh. Ver. Hamburg, XIII, p. 7.
Die Sammlungen, die dieser Abhandlung zugrunde liegen, enthalten ein sehr
reiches Material von Arten der Gattung Alma. Die hierdurch gebotene günstige
Gelegenheit und die Notwendigkeit, diese zum Teil neuen Arten mit den bereits
bekannten zu vergleichen, veranlaßte mich, die Gattung Alma einer Revision
zu unterziehen, und zu versuchen, sie in engere Gruppen zu ordnen. Zu dieser
allgemeineren Behandlung dieser Oligochätengruppe glaube ich um so mehr
berechtigt zu sein, als mir von fast allen älteren und neueren Arten t3^pische
Stücke zur Untersuchung vorliegen, nämlich von 11 der nach meiner jetzigen
Kenntnis anzuerkennenden 12 Arten. Nur von einer einzigen Art, von Alma
Millsoni (Bedd.), steht mir kein Material zur \>rfügung, und nur von einer
einzigen anderen Art, von A. nüotica Grube, nur Exemplare ohne Geschlechts-
lappen oder mit unvollkommen ausgebildeten. Bei diesen beiden Arten muß
ich mich also auf die Angaben anderer Autoren, Beddard und Levinsen, die
geschlechtsreif e Stücke dieser Arten untersuchen konnten, verlassen. Zur Er-
leichterung der Übersicht über die 12 Alma-Krten stelle ich die hauptsächlichsten
für die s^'stematische Gliederung innerhalb der Gattung bedeutsamen Charaktere
in einer Tabelle (p. 280) zusammen. Ich sehe bei den folgenden Erörterungen
davon ab, die verschiedenen Merkmalskategorien in der sonst üblichen Reihen-
folge zu besprechen, ich nehme vielmehr diejenigen, die mir für die Gruppierung
der Arten am bedeutsamsten erscheinen, vorweg. Auch von einer Erörterung
der inneren Organisation, die bei dieser Gattung sehr einförmig zu sein
scheint, sehe ich sowohl bei diesen allgemeinen Erörterungen wie auch bei der
später folgenden Beschreibung der neuen und der weniger bekannten Arten ab.
Gruppen : Als Merkmal für gewisse Gruppen innerhalb der Gattung scheint
mir in erster Linie die Gestalt und Ornamentierung der in den Geschlechtsborsten-
Näpfchen an den Geschlechtslappen sitzenden Geschlechtsborsten bedeutsam
— 279 -
zu sein. Nach diesen Geschlechtsborsten können wir zunächst zwei größere
Gruppen sondern, nämHch die Gruppe mit lanzenförmigen, glatten, ornamentlosen
und die Gruppe mit stiftförmigen, mit engen Ringelreihen sehr zarter Spitzchen
bewaffneten Geschlechtsborsten. Zu der ersten Gruppe (.4 . Euiiui-Grup-pe) gehören
A. Zehanguii Duboscq, A.Emini (Mich.) [= A. Aloysii-Sabaudiae Cogn.], A. nilo-
tica Grube und A. Schultzei n. sp.; zur zweiten Gruppe {A. /)oo/?aMa-Gruppe)
gehören A. uhangiana n. sp., A. pooliana Mich., A. nmltisetosa n. sp., A. eubran-
chiata Mich, und auch wohl A. kameruncnsis n. sp., wenngleich diese letztere in
der Gestalt der Geschlechtsborsten (nicht in deren Ornamentierung) etwas von
ihren Gruppengenossen abweicht und zu den lanzenförmigen oder den spatei-
förmigen hinneigt. Noch mehr als A. kamcrunensis neigen zwei andere Arten,
A. togoensis n. sp. [= A. Mülsoni Mich. 1913] und zumal A. MiUsoni (Bedd.)
zu der ersten Gruppe mit lanzenförmigen Geschlechtsborsten hinüber, während
sie sich andererseits durch Vorhandensein einer Ornamentierung der Geschlechts-
borsten, die aber von der bei der A. pooliana-Gruppe abweicht, an diese Gruppe
mit stiftförmigen Geschlechtsborsten anschließt. A. MiUsoni und A. togoensis
bilden also eine vermittelnde Gruppe [A. Millsoni-Gruppe), zu der vielleicht
auch noch A. kamerunensis gerechnet werden könnte. Eine vierte Gruppe
{A. Stuhlmanni-Grnp-pe) bildet schließlich die einzelne Art A. Stuhlmanni Mich,
mit glatten, S-förmig gebogenen, drehrunden Geschlechtsborsten, die von den
normalen Körperborsten nur wenig abweichen. Betrachten wir nun die übrigen
Charaktere unter Berücksichtigung dieser Gruppierung.
Was zunächst die Dimensionen anbetrifft, so sind die Tiere der A. foo-
/^'a«a-Gruppe meist sehr groß, was zumal bei Betrachtung ihrer maximalen Dicke
in die Augen fällt. Allerdings bildet gerade .4. pooliana eine Ausnahme, insofern
sie im Maximum nur 5 mm dick ist bei einer Länge von etwa 200 mm. Die übrigen
Arten dieser Gruppe erlangen dagegen eine maximale Dicke von 7 — 12 mm.
Die geringste Dicke dieser Arten (mit Ausnahme von A. pooliana) wird von keiner
Art der anderen Gruppen erreicht. Besonders klein ist die einzige Art der A . Stuhl-
manni-Gm^g^iQ. In der .4. £«»' »/-Gruppe fällt eine Größenangabe gewissermaßen
aus dem Rahmen der Normalgrößen heraus; das ist die maximale Länge von
.4. nilotica (350 mm). Ich weiß nicht mehr, aus welcher Quelle diese neuere Zu-
sammenstellung im ,, Tierreich" (p. 466: Länge 150 — 350mm) stammt. Diese
maximale Länge steht zu der maximalen Dicke (5 mm) so gar nicht in Harmonie.
Vielleicht handelt es sich hier um die ]\Iaße eines stark gestreckten lebenden
Tieres, dessen Dimensionen bei diesen vergleichenden Betrachtungen nicht in
Frage kommen dürften; vielleicht auch liegt ein Schreib- oder Druckfehler jener •
Angabe (bis 350 mm) zugrunde. Das größte mir vorliegende Stück, dessen Ge-
schlechtslappen allerdings erst zur Hälfte entwickelt sind, zeigt folgende Dimen-
sionen: Länge 185 mm, maximale Dicke 4 mm, Segmentzahl ca. 425. Da die
Geschlechtslappen aber bereits halb ausgebildet sind, so ist dieses Tier mit großer
Wahrscheinlichkeit als nahezu ausgewachsen anzusehen.
28o
Dimensionen
E S j 2
Ii II 1"
c
E
Gürtel
deutl.aus-
gebild. an
Segment
Ansatz an
Segment
ill
3||
Geschlechtslappen
- Geschlechts- ^ , , , . ,
Jjl borstennäpfch. Geschlechtsborsten
i| || Anordnung! Gestalt l«^-^"
A. Millsoni
130
4
1
?
1
3
3
p
?
18-19
— 1
~ Ii
1
1
'S
(1 Paar od.
I Paar Grup-
pen nahe
Io(+?)(dem distalen
2 Längs-
i reihen
undeutUch
lanzenför-
mig, lang-
schaftig spa-
telförmig
\
gezähnte
: Halbringel
A. togoensis
>I70
4V.
1
!
>I94
35—49
36-63
•^318-2/319
<I
12
I Paar Grup
pen von 2 — 7
zusammen-
gedrängten
nahe dem
distal. Ende
und 2 spart
I4ngsreihen
1
i schmal Spa-
tel förmig,
Stiel etwas
länger als
Spatelspreite
zerstreute,
schlanke,
mäßig
große
Spitzchen
A. Stuhlmanni
170
3 258
1
40—71
52—71
47—79
45—85
V2I8— V.,20
<v.
I
I Paar nahe
2 dem distalen
Ende
1
gewöhnliche
S-förmige
Haken-
borsten
A. Schnitze i
150
3
240
winzig fa-
denförmig,
am After-
rande
63—82
65-87
'/,i8-^'3i9
<I
II
ro — II
i
I Paar nahe
dem distalen
Ende und 2
I<ängsreihen
ö
A. Zebanguii
130
4
288
1
Ö
CS
0
45-85
56—87
50—93
53—100
V,l8-'/,20
<I
I 2
6-7
A . Emini
220
6
407
V2l8-»/320
>I
2—3
18—23
2 Ivängsreih.,
die d. Vorder-
kante weit
unterbroch.,
z. T. weit
proximal-
wärts ge-
rückt u. zu-
sammen-
gedrängt
A. nilotica
185
(350?)
5
480
dick faden-
förmig, a.d.
Rückseite
des Hinter-
körpers
?
'/318— V320
< 1
■
36
3—4 Ivängs-
reihen
A. kamerunensis
>i6o
200
12
>i30
p
54?— 112
18—20
fast 2
2—3
23—24
2 I,ängs-
reihen
süftförmig,
distal sehr
wenig abge-
plattet und
verbreitert
1
1
A. pooliana
5
298
G
■u
0
>
52—112
' 3I8-V320
> I
2
24—33
Gruppe un-
regelmäßig
zerstreuter
nahe dem di-
stalen Ende
und 2 lyängs-
reihen
i
1
1
t
A. multisetosa
>240
(310?)
8
>200
(400?)
0
80—136
V,i8— V220
>i
2
220
unregel-
mäßig zer-
streut
1
ö
'S
S
A. ubangiana
380
7
600
loi — 159
24 — 26
>2
2
30
2l4ngs-
reihen
A. enbranchiata
420
8
450
verzweigte
dickfädige
Büschel an
der Rück-
seite des
Hinter-
körpers
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— 282 —
In der Gestaltung des Kopfes und in der Körperform sind kaum Unter-
schiede zwischen den verschiedenen iVrten zu bemerken. Der After, in der Regel
rücken-endständig, scheint manchmal rein endständig zu sein.
Auch die Anordnung der Borsten zeigt nur geringe Unterschiede, haupt-
sächlich darin bestehend, daß sie am Mittel- und Hinterkörper mäßig weit oder
enger gepaart sein können.
Von besonderem Interesse ist das Auftreten von Kiemen bei einzelnen Arten
dieser Gattung, und zwar bei Arten, die ganz verschiedenen Gruppen der Gat-
tung anzugehören scheinen, sodaß von einer näheren Verwandtschaft dieser
Arten untereinander kaum die Rede sein kann und an eine generische Absonde-
rung dieser Kiementiere nun gar nicht zu denken ist. Die Stellung und Form
der Kiemen ist bei den drei Arten, bei denen sie bis jetzt beobachtet sind — das
Hinterende von A. kamerunensis ist unbekannt — verschieden. Bei A. Schultzei
sind es winzige fadenförmige Anhänge am Rande des rücken-endständigen Afters,
bei A. nilotica und ^, euhranchiata dick fadenförmige, zu mehreren nebeneinander-
stehende {A. nilotica) oder federförmig aus einem Haupt-Ast hervorgehende
{A. euhranchiata) Anhänge an der Rückenseite vieler Segmente des Hinterkörpers.
Diese beiden letzten Arten stehen einander also in der Gestaltung des Kiemen-
apparats näher. Aber A. euhranchiata gehört zu der A. pooliana-Gruppe (mit
ornamentierten Stiftborsten) und A. nilotica wie auch A. Schultzei zur A. Emini-
Gruppe (mit glatten Lanzenborsten). Es mag die Frage aufgeworfen werden, ob
die oben durchgeführte Gruppierung nach der Gestaltung der Geschlechtsborsten
nicht zugunsten einer Gruppierung nach der Ausstattung mit Kiemen abzu-
ändern sei. Ich stelle die Erörterung dieser Frage bis nach Besprechung der
übrigen Charaktere zurück.
Der Charakter der Gürtel-Erstreckung steht im allgemeinen in guter
Harmonie mit der Gruppierung nach den Geschlechtsborsten. Am weitesten
vorn hegt der Gürtel bei einer der beiden Arten der A. Millsoni-Gruppe, bei
A. togoensis (bei der anderen Art dieser Gruppe unbekannt!). Bei der zweiten
Gruppe, der A. Stuhlmanni-Oruppe, liegt sowohl der Beginn wie das Ende des
Gürtels weiter hinten als bei der A. Mi7/som-Gruppe. Bei der dritten Gruppe
{A. Emini-Grup-pe) ist das Zurückspringen des Gürtels gegenüber der vorigen
Gruppe nicht ganz so scharf durchgeführt, wenn auch meist erkennbar. Auf-
fallend ist das Zurückspringen wieder bei der letzten, der A. pooliana-Grnppe,
wenigstens soweit das Hinterende des Gürtels in Frage kommt; er reicht bei
dieser A. pooliana-Gnippe stets weiter nach hinten als bei der ^4. Emini-Gruppe.
Die folgende tabellarische Zusammenstellung mag diese Verhältnisse der Gürtel-
lage verdeutlichen:
Beginn des Gürtels Ende des Gürtels
in der Region vom in der Region vom
A. Millsoni-Gruppe 35. — 36. Segment, 49. — 63. Segment.
A. Stuhlmamii-Gruppe 40. — 52. ,, 71. — 85.
- 283 -
Beginn des Gürtels Ende des Gürtels
in der Region vom in der Region vom
A. Emini-Ginppe 45. — 65. Segment 82. — 100. Segment
A. pooltana-Gruppe 52. — 247. ,, 112. — 295.
Auch die Geschlechtslappen ergeben einige für die Gruppierung be-
achtenswerte Charaktere. Die Basis der Geschlechtslappen nimmt meist das
19. Segment und mehr oder weniger große Teile des 18. und des 20. ein. Ausnahmen
von dieser Regel bilden zunächst die beiden Arten der A. M/Z/som-Gruppe, sowie
A . SchuUzei der A . £";;a«/-Gruppe, bei denen die Geschlechtslappen mehr oder weniger
große Teile des 18. und des 19. Segments einnehmen; ferner A. euhranchiata der
A. pooliana-Orn-^^e, bei der sie auch nur Teile zweier Segmente einnehmen, aber
hier des 19. und 20. oder (ausnahmsweise) des 20. und 21. Segmentes. Bemerkens-
wert ist schließlich bei A. uhangiana der A. pooliana-Oruppe die weite Verschie-
bung der Geschlechtslappen nach hinten, bis auf das 24. — 26. Segment. Die
Länge der Geschlechtslappen ist besonders groß in der ^4. pooliana-Gruppe, nur
bei einer Art dieser Gruppe, A. euhranchiata, etwas geringer als die des Vorder-
körpers, sonst aber beträchtlich größer, bis mehr als doppelt so groß wie die des
Vorderkörpers. Bei den anderen Gruppen sind dagegen die Geschlechtslappen
fast durchweg kürzer als der Vorderkörper, zum Teil sogar kürzer als der halbe
Vorderkörper; hier bildet nur A. Emini eine Ausnahme, insofern ihre Geschlechts-
lappen deutlich länger als der Vorderkörper sind. Die meisten ^4/;«a-Arten sind
mit dicken Papillen am Stielteil der Geschlechtslappen ausgestattet. Die Zahl
dieser Papillen ist etwas verschieden, manchmal bei einer Art etwas schwankend ;
das Maximum scheint die Zahl 3 zu sein. Nur die beiden Arten der A. Mülsoni-
Gruppe und A. SchuUzei der A. Emini-Orvip-pe besitzen keine derartige Papillen.
Beachtenswert ist, daß sich .4. SchuUzei auch in anderer Beziehung (Ansatz der
Geschlechtslappen) an die A. MiUsoni-Gruppe anschließt. Was schließlich die
Geschlechtsborsten-Näpfchen anbetrifft, so könnte man versucht sein,
ihrer Zahl und Anordnung einen besonderen systematischen Wert beizumessen,
zumal etwa auch dem Vorkommen eines besonderen Paares in der Einsenkung
nahe dem distalen Ende. Diese letztere Bildung tritt nur in der A. Stiihlmanni-
Gruppe und bei einigen Arten der A. £"w^^«^- Gruppe auf, ferner in einer beson-
deren Form (Gruppenpaar statt ein Paar einzelner) bei der A. MiUsoni-Qinppe
(bei beiden Arten dieser Gruppe?). Die Anordnung der Geschlechtsborsten-
Näpfchen, ob zerstreut oder in zwei oder mehr Längsreihen, scheint nicht von
tieferer systematischer Bedeutung zu sein. Die Gestalt und Ornamentierung
der Geschlechtsborsten ist schon oben besprochen worden.
Wie schon oben erwähnt, fügt sich auch die neuerdings von mir erkannte^)
Anordnung der Samentaschenporen auffallend gut in das obige Gruppen-
^) Dieser Abschnitt ist erst bei der ersten Korrektur ohne Änderung des vorhergehenden
eingefügt, wie alle Abschnitte, die von den Samentaschen handeln.
— 284 —
Schema ein. Auch in dieser Hinsicht steht die A. pooliana-Grup-pe am äußersten
Ende der Entwicklungsreihe. Bei dieser Gruppe nehmen die Reihen der Samen-
taschenporen jederseits die sämtlichen Borstenlinien a bis d ein, und zwar
sind sie, von einigen überzähligen abgesehen, auf diese Borstenlinien beschränkt
{A. multisetosa und A. nbangiana), oder sie bilden sich durch Einfügung über-
zähliger zwischen den Borstenlinien h und c zu mehr oder weniger geschlossenen
Ouerreihen jederseits zwischen den Borstenlinien a und d aus {A. pooliana und
A. euhranchiata). Die Region der Samentaschen ist bei dieser Gruppe stets
weit nach hinten geschoben, ihr Anfang zum mindesten bis auf Intersegmental-
furche 44, im Extrem, bei A. euhranchiata, bis auf den Hinterkörper. Das
hintere Ende der Samentaschenregion erreicht den Gürtelanfang nicht ganz
(bis auf wenige Segmentlängen) oder fällt in kurzer Strecke mit dem vorderen
Teil der Gürtelregion zusammen. Bei den drei anderen Gruppen sind die Samen-
taschenporen, abgesehen von überzähligen, auf die Linien der ventralen Borsten,
a und b, beschränkt, bei der A. Stuhlmanni-Gmppe anscheinend sogar nur auf
eine derselben, die Borstenlinie b (wenn man nämlich den an einer einzigen
Intersegmentalfurche beobachteten Porus in Borstenlinie a als überzähligen
betrachtet). Nur bei einer Form, der A. Emini f. typica, bilden zahlreiche über-
zählige Poren verbindende Querreihen, und zwar ventral zwischen den Poren
der Borstenlinien a, wobei sich dann auch noch einige überzählige oberhalb der
Borstenlinien b an die Querreihen anschließen. Was die Porenregion anbetrifft,
so beginnt sie in der A. Stuhlmanni-Gruppe ziemlich dicht hinter dem Segment
der Geschlechtslappen und endet hier ziemlich weit vor dem Gürtel. Diese
Gruppe kommt also in der Anordnung der vSamentaschenporen dem Ursprüng-
lichen am nächsten. Auch bei einigen Arten der A. Emini-Grnppe beginnt die
Samentaschenregion dicht (^4. Schultzei) oder ziemlich dicht {A. Zebanguii)
hinter dem Segment der Geschlechtslappen, bei einer anderen Art dieser Gruppe
{A. Emini) dagegen viel weiter hinten, sodaß die Samentaschenregion fast
ganz (f. typica) oder ganz (var. Aloysii-Sabaudiae) in die Gürtelregion fällt.
Diese letztere Anordnung findet sich auch bei der einzigen daraufhin unter-
suchten Art der A. Millsoni-Giuppe, bei A. togoensis.
Zusammenfassung: Am schärfsten umschrieben ist die A. pooliana-Giuppe,
zunächst durch die Gestalt (.4. kamerunensis etwas abweichend) und sehr charak-
teristische Ornamentierung der Geschlechts borsten, dann aber auch durch
die beträchtlichen Körperdimensionen (Ausnahme: A. pooliana), durch die
weit nach hinten gehobene Lage des Gürtels (Übergänge zu anderen Gruppen:
.4. pooliana und vielleicht auch A. kamerunensis), die beträchtliche Länge der
Geschlechtslappen und die in anderen Gruppen nur ausnahmsweise erreichte
beträchtliche Zahl der Geschlechtsborsten-Näpfchen. Nur in dieser Gruppe
kommt eine Verschiebung der Geschlechtslappen nach hinten vor. Eine Sonder-
stellung in dieser Gruppe nimmt A. euhranchiata ein, bei der der Gürtel sogar
beträchtlich über die Mitte des Körpers hinaus nach hinten gerückt ist, ein Fall,
- 285 -
der meines Wissens einzig dasteht. Auch die Anordnung der Samentaschen
ist für diese Gruppe sehr charakteristisch.
Eine Gegensätzhchkeit zu dieser Gruppe bildet, zumal in der niederen Zahl
der Gürtelsegmente, dann aber auch in der vorgeschobenen Stellung sowie
der Kürze der Geschlechtslappen die A. Mülsoni-Grnppe. In Hinsicht auf
die Gestalt und Ornamentierung der Geschlechtsborsten ist diese Gruppe
nicht besonders charakteristisch; die Gestalt der Geschlechtsborsten neigt in
einer der beiden Arten {A. Mülsoni) mehr zu der A. Ewiwi-Gruppe, in der anderen
Art {A. togoensis) mehr zu der A. pooliana-Grnppe (speziell zu der etwas abwei-
chenden A. kamerunensis) hin, und die Ornamentierung erinnert an die der
A. pooliana-OTUppe, wenn sie auch nicht mit der bei dieser Gruppe ganz über-
einstimmt. Man könnte vielleicht diese Geschlechtsborsten der A. Millsoni-
Gruppe als den Ausgangspunkt für die verschiedenen Geschlechtsborsten der
A. pooliana- und der A. £";;if;M-Gruppen ansehen, und damit der A. Millsoni-
Gruppe eine Stellung am Wurzel- Ende der Gattung Alma anweisen. Hierbei ist
jedoch zu beachten, daß die A. Stuhlmanni-Gruppe anscheinend noch ursprüng-
lichere Geschlechtsborsten besitzt, die sich kaum von den normalen Körperborsten
unterscheiden (s. unten!). Die A. Mülsoni-Gru-ppe ist auch noch durch das
Fehlen von Papillen am Stiel der Geschlechtslappen charakterisiert, ein
Merkmal, das sonst nur noch bei A. Schultzei der A. Emini-Gruppe auftritt.
Die A. Stuhlmauni-Grup-pe steht wegen der einfachen Gestalt der kaum von
den normalen Borsten abweichenden Geschlechtsborsten ganz isoliert da,
während sie in der Lage des Gürtels eine Zwischenstellung zwischen der A. Mill-
5o;?i-Gruppe und den übrigen Gruppen einnimmt. Ob man dem ersteren oder
dem letzteren Charakter eine größere Bedeutung beimessen will, mit anderen
Worten, ob man sie wegen der ursprünglicheren Gestalt der Geschlechtsborsten
an die Wurzel des .-l/;»rt-Stammes setzen will, muß einstweilen dem subjektiven
Ermessen überlassen bleiben. In der Stellung der Geschlechtslappen und
in dem Besitz von Stiel papillen an den Geschlechtslappen schHeßt sich die
A. Stuhlmanni-Grnippe mehr als die A. ^f^7/so «/-Gruppe den übrigen Gruppen an.
Die A. Emini-Gruppe ist schließlich durch die eigentümliche Gestaltung der
Geschlechts borsten scharf umschrieben. Nur eine Art der .4. Mülsoni-
Gruppe, nämlich A. Mülsoni selbst, zeigt in ihren Geschlechtsborsten eine Hin-
neigung zu jener charakteristischen Form. In derGürtellage bildet die A.Emini-
Gruppe eine Zwischenstellung zwischen der A. pooliana-Gruippe einerseits und
den A. Stuhlmanni- und A. Af///so»/-Gruppen andererseits. Eine Ausnahme-
stellung nimmt in dieser Gruppe A . nilotica ein, und zwar wegen ihrer an A . euhran-
chiata der A. pooliana-Gruppe erinnernden Kiemen. Es hegt der Gedanke nahe,
diese beiden Arten wegen der Ausstattung mit dick fadenförmigen Kiemen an
der Rückenseite des Hinterkörpers in eine besondere Gruppe zu stellen. Zweifellos
sind die Kiemen dieser beiden Arten, wenngleich etwas verschieden, als homologe
Organe anzusehen, während die Kiemen der A. Schultzei jenen nur fraghoherweise
— 286 —
beigeordnet werden können. Leider ist uns einer der maßgebendsten Charaktere
der A. nilotica, die Gürtellage, unbekannt. Sollte es sich herausstellen, daß
diese ägyptische Alma sich hierin an A. euhranchiata mit ihrer ganz alleinstehenden
Gürtellage anschließt, so würde ich für eine Absonderung dieser beiden Arten
und ihre Zusammenfassung zu einer besonderen Gruppe sprechen, trotzdem die
Geschlechtsborsten einmal genau mit denen der A. Emini-Grup-pe, das andere
Mal genau mit denen der A. pooliana-Grwppe übereinstimmen. Jedenfalls ist
die Gürtellage neben den Charakteren der Geschlechtsborsten als das wesent-
lichste Merkmal für die Gruppierung der Arten anzusehen. Das geht schon aus
folgender Tatsache hervor: Ordnet man die Arten, deren Gürtellage bekannt ist,
nach den Segmentnummern der hinteren Gürtelgrenze, so ergibt sich zugleich
eine fast genaue Zusammenstellung nach den Geschlechtsborsten-Gruppen. Eine
durchaus genaue Übereinstimmung würde sich ergeben, wenn man an Stelle der
beiden verschiedenen Angaben für A. SchiiUzei (82 und 87) eine mittlere Ziffer,
nämlich 85, stellte.
Geographische Verbreitung: Die Gattung Alma ist ganz auf das tropische
und subtropische Afrika beschränkt. Sie geht im Norden einerseits in Unter-
ägypten bis an die Küste des Mittelländischen Meeres, anderseits bis zum Gam-
bia, während sie südwärts im mittleren Sambesi ihre Gebietsgrenze findet. West-
wärts dringt sie überall bis in die Küstendistrikte am Atlantischen Ozean vor.
(Mc Carthie-Insel im Gambia, Duala am Kamerun-Fluß, Kuka Muna im Fluß-
gebiet des Chiloanga); ostwärts dagegen scheint sie die Küstendistrikte am
Indischen Ozean freizulassen ; die östlichsten Fundorte sind : Nildelta und Unter-
lauf des Nils, Weißer Nil, Victoria N3'anza und Wembere-vSteppe in Deutsch-
Ostafrika (4° 10' südl. Br., 34° ig' östl. Ug.)> Distrikt des Lufuko-Flusses westlich
am Tanganjika-See und mittlerer Sambesi bei den Victoria-Fällen. Östlich von
dieser Fundortsreihe sind keine Alma- Art^n angetroffen worden; hier liegt in-
dessen das Gebiet anderer aquatiler Glossoscoleciden-Gattungen, nämlich der
Gattungen Callidrilus (Küstendistrikte von Deutsch-Ostafrika und von Mozam-
bique) und Glyphidrilus (Küstendistrikt von Deutsch-Ostafrika, Vorder-Indien
und Malaj'isches Gebiet). Es scheint demnach, als ob die aquatilen Gattungen
der Alminen {Alma) und der Microchätinen {Callidrilus und Glyphidrilus) sich
gegenseitig ausschlössen. Ahnliche Verbreitungsverhältnisse finden wir übrigens
in Amerika, wo die Gebiete der aquatilen Gattungen der Criodrilinen {Criodrilus
in Südamerika bis Costa Rica) und der Glossoscolecinen {Sparganophilus in Nord-
amerika bis Guatemala) sich berühren, ohne sich auch nur in geringer Strecke
zu durchdringen. Die meisten Arten der Gattung Alma sind bis jetzt wenigstens
nur in einer Örtlichkeit gefunden worden, scheinen also eine geringe Verbreitung
zu besitzen. Sehr weit verbreitet sind dagegen die Arten A. Stuhlmanni (Uganda,
westliches Deutsch-Ostafrika, nordöstlicher Distrikt von Belgisch- Kongo und
Gambia) und A. Emini (Tongo am Weißen Nil bis Lufuko-Fluß westlich vom
Tanganjika-See).
— 28; —
Biologisches: Trotzdem die Gattung Alma in Distrikten vorkommt, in der
biologische Forschungen bequem auszuführen sind, nämlich in Unteräg3'pten
in der nächsten Umgebung der Hauptstadt, und trotzdem verschiedene Zoologen
(RÜPPELL, Michaelsen, Kraepelin, Rea) Alma nilotica in ihrem natürhchen
Vorkommen beobachtet haben, so liegen doch keine direkten Beobachtungen
über die Fortpflanzungsverhältnisse dieser Tiere vor. Dieses negative
Ergebnis der Nachsuche beruht wohl hauptsächlich darauf, daß die Geschlechts-
periode dieser Tiere jahreszeitlich beschränkt ist und in die heißen Sommermonate
fällt, während man in der klimatisch angenehmeren Winterzeit nur unreife Tiere
finden kann. Wir sind also in Fragen der Geschlechtsverhältnisse dieser Tiere
fast ganz auf gelegentlich gesammeltes Spiritusmaterial angewiesen; dieses aber
ist recht vollständig, nachdem nun die neue Sammlung Dr. A. Schultzes auch
Kokons dieser Tiere zu unserer Kenntnis bringt. Das Bemerkenswerteste an
diesen Kokons ist die verhältnismäßig große Zahl der Embr3'onen, die sie ent-
halten. (Ich zählte in einem Kokon deren 32!) Dieser Umstand ist besonders
günstig für die Ausbreitung der Art, genügt doch schon die Überführung eines
Kokons oder eines begatteten Individuums zur Besiedelung eines neuen Gebiets,
wie ich im allgemeinen schon früher ausführte 1). Diese große Zahl der Nach-
kommen von einem einzigen Vermehrungsakt ist auch für die Fortpflanzung am
alten Platze von großer Bedeutung, gewährleistet sie doch die Erhaltung der
Art an diesem Platze, auch wenn die ganze Eitergeneration nach der Geschlechts-
periode zugrunde ginge. Manche Beobachtungen scheinen dafür zu sprechen,
daß dies tatsächlich wenigstens an gewissen örtlichkeiten der Fall ist. A . nilotica
z. B. lebt in Örtlichkeiten (Teich bei Bedraschin in der Nähe von Kairo und in
Gräben bei Kairo), die während der Zeit des Niedrigwasserstandes fast ganz aus-
trocknen, sodaß für eine größere Gesellschaft erwachsener A. nilotica, wenigstens
für die enorme Masse der Tiere, die ich im Januar und Februar hier fand, sicher
nicht genügender Raum übrigbleibt. Der größte Teil der erwachsenen Würmer
geht also sicherlich beim Zurückgehen des Wasserstandes zugrunde, wahrschein-
lich sämtliche Tiere. Hierfür spricht die Tatsache, daß so viele Kollektionen von
Alma-Krtew nur junge Tiere enthalten. Die von Rüppell im November ge-
sammelten Originale sind sämtlich ganz junge Tiere, noch nicht einmal halb so
lang wie halbreife Stücke; einige Dutzend Exemplare, die ich im Januar 1896
bei Kairo fand, waren sämtlich beträchtlich größer, aber noch jugendHch;
Hunderte, die ich bei Bedraschin Anfang Februar desselben Jahres sah, waren
fast ausgewachsen, doch war nicht ein Exemplar mit Geschlechtslappen dar-
unter, wenngleich zwei schon die Spuren derselben in der ventralen Verkürzung
der Segmente 18 — 20, in dem Verlust gewisser Borsten dieser Segmente sowie
im Auftreten kleiner weißlicher Warzen zeigten; unter einigen anscheinend ausge-
wachsenen vStücken, die Kraepeein Anfang April des Jahres 1899 ber Bedraschin
fand, war dagegen eines mit deutlicherer Spur von Geschlechtslappen (1,8 mm
^) W. Michaelsen, Die geographische Verbreitung der Oligochäten, Berlin, 1903, p. 9.
— 288 —
lang bei einer Breite von 1,2 mm). Wahrscheinlich fällt die Geschlechtsperiode in
<iie Sommermonate. Wünschenswert wäre die Beobachtung der A . nilotica in diesen
bequem zu erreichenden örtlichkeiten während eines ganzen Jahreskreislaufes.
Eine weitere Frage betrifft die Tätigkeit der Geschlechtslappen. Sie
dienen wohl zur Übertragung der Samenmassen auf die Samentaschen und zur Her-
stellung der Spermatophoren und zu deren Anheftung an die Körperwand
des Gatten^). Einer festen Aneinanderlegung der beiden Gatten bedarf es
hierzu wohl kaum; bei der Länge und Dehnbarkeit der Geschlechtslappen
würden sie ihre Tätigkeit auch bei einer gewissen Entfernung der sich begat-
tenden Tiere ausführen können. Recht bedeutsam für die Art der Begattung
erscheint mir die so enorm weit zurückgeschobene Lage der Samentaschen bei
A. eubranchmta, bei der sie im Hinterkörper liegen. Zweifellos hat dieser mit
Kiemen am Hinterende ausgestattete Wurm ähnliche Lebensgewohnheiten wie
unser gewöhnlicher europäischer Bachwurm, Tubifex tuhifex Müll., der, mit dem
Kopfende und dem größten Teil des Körpers im Grundschlamm verborgen,
nur das blutreiche Hinterende in das freie Wasser hinausragen läßt und durch
pendelnde Schwingung desselben die Atmung befördert. Zweifellos läßt auch
.4. euhranchiata für gewöhnlich nur den kiementragenden, der Atmung beflissenen
Hinterkörper ins freie Wasser hinausragen. Es ist offenbar, daß ein die Begattung
erstrebender Genosse mit seinen suchenden Geschlechtslappen viel leichter ein
solch frei herausragendes Hinterende finden und ergreifen kann, als den im zähen
Schlamm steckenden Vorder- und Mittelkörper. Die Lage der Samentaschen im
Hinterkörper dieser Tiere erleichtert demnach die Begattung. Es wäre interessant
zu erfahren, ob auch die andere kiementragende Alma, A. nilotica, die Samen-
taschen im Hinterkörper hat. Es ist anzunehmen, daß der Kokon nach vorn
hin abgestreift wird. Ist es aber denkbar, daß der den Körper straff umspannende
Kokon auch über die Geschlechtslappen weggeschoben wird? Meiner Ansicht
nach ist das kaum ausführbar ; die Geschlechtslappen müßten durch den Vorder-
rand der Kokonhülle abrasiert werden. Vielleicht ist das auch tatsächlich der
Fall. Gerade das Stück der A. multisetosa, das den Kokons dieser Art beigesellt
war, zeigte an Stelle der fehlenden Geschlechtslappen zwei von zarten Wällen
umrandete Feldchen, die mehr wie Narben aussahen (als ob sie nach Abreißen
der Geschlechtslappen durch Vernarbung entstanden seien), denn wie die ersten
Anlagen von Geschlechtslappen. Daß es nicht die ersten Anlagen von Ge-
schlechtslappen sind, ist vielleicht schon daraus zu schließen, daß das Tier (Sperma
in den Samentaschen) schon begattet, also vollkommen geschlechtsreif war.
Aber auch diese Frage läßt eine direkte Beobachtung der Vorgänge wünschens-
wert erscheinen.
Spezielles : Im folgenden führe ich nicht nur die in den behandelten ]\Iate-
rialien vertretenen Arten auf, sondern die sämtlichen Arten samt ihrer voll-
^) Vgl. F. E. Beddard, in: Proc. zool. Soc. L,ondon, igoi^, p. 215 u. f., Textfig. 59.
— 289 —
ständigen Synonymie,Iyiteratur und Verbreitung, so daß dieser Abschnitt
als eine Synopsis der Gattung Alma betrachtet werden kann.
Alma Millsoni (Bedd.).
PiSgi, Siphonogaster Millsoni, Beddard, in: P. zool. Soc. London, 1891, p. 48, Fig. i — 3.
1893, Siphonogaster Millsoni, Beddard, in: Quart. Journ. micr. Sei., (N. S.), XXXIV, p. 264,
Taf. XXVI, Fig. 17—22.
1895, Siphonogaster Millsoni, Beddard, A Monograph of the Order of Oligochaeta, Oxford,
p. 685, PI. IV, fig. 5.
1895, Alma Millsoni, Michaelsen, in: Abb. Ver. Hamburg, XIII, p. 12.
1900, Alma Millsoni, Michaelsen, in: Tierreich, X, p. 467.
1901, Alma Millsoni, Beddard, in: Proc. zool. Soc. London, 1901, p. 219.
non 1913, Alma Millsoni, Michaelsen, in: Zoologica, Heft 68, p. 59 (<iA. togeensis n. sp.)
Verbreitung: Süd-Nigeria, Lagos (nach Beddard).
Alma togoensis n. sp.
1913, Alma Millsoni, Michaelsen, in: Zoologica, Heft 68, p. 59 (non Beddard).
Verbreitung: Togo, Sokode (nach Michaelsen).
Bei einer Nachuntersuchung der vermeintHchen Alma Millsoni Beddard,
Michaelsen von Togo gelang es mir, mit einem Stück der Cuticula von einem
Geschlechtslappen auch zwei Geschlechtsborsten herauszupräparieren. Die
Untersuchung dieser Geschlechtsborsten ergab, daß sie sowohl in der Gestalt
wie auch im Charakter der Ornamentierung von den Geschlechtsborsten der
typischen A. Millsoni (Bedd.) (> Siphonogaster Millsoni Bedd.)^) von Nigeria
abweichen. Ich gebe im folgenden eine Beschreibung der Art nach dem einen
der beiden Stücke, das im Hamburger Naturhistorischen Museum aufbewahrt
wird, unter Hinzufügung von einigen Einzelheiten des anderen Stückes, ent-
nommen aus meiner älteren Erörterung über diese Tiere (1. c. p. 59).
Äußeres. Dimensionen des unvollständigen Stückes: Länge > 170 mm,
Dicke 3 — 4^1 2 mm, Segmentzahl > 194.
Färbung grau; pigmentlos.
Kopf zygolobisch.
Körper vor den Geschlechtslappen drehrund, weiter hinten vierkantig,
im Querschnitt trapezförmig, dorsal breiter.
Borsten am Vorderkörper sehr weit gepaart, am Mittel- und Hinterkörper
mäßig weit gepaart, Ventralmediane Borstendistanz am Vorderkörper gleich
der dorsalmedianen und gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen, un-
gefähr doppelt so groß wie die Weite der Paare; am Mittel- und Hinterkörper
1) F. E. Beddard, in: Quart. Journ. micr. Sei., N. S., XXXIV, p. 264, Taf. XXVI, Fig. 17 — 22.
(Ich sehe die dieser zweiten Beschreibung zugrunde liegenden Exemplare als Typen dieser Art an,
nicht die der ersten Beschreibung in: Proc. zool. Soc. London, 1891, p. 48, Textfig. i — 3, deren
Zugehörigkeit zu der gleichen Art nicht über jeden Zweifel erhaben, wenn auch sehr wahrschein-
lich ist.
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. Bd. I. jq
— 290 —
vergrößert sich die dorsaltnediane Borstendistanz, während die Weite der Paare
etwas abnimmt. (Am Vorderkörper aa : ab : bc : cd : dd = 2 : 1 : 2 : 1 : 2, am
Mittel- und Hinterkörper dd> aa).
Kiemen scheinen nicht vorhanden zu sein.
Gürtel ringförmig, am (34.) 36. — 63. (65.) Segment [= 28(32)] bzw. am
i55-) 35- — 49- (54-) Segment [= 15 (22)]; der Gürtel liegt also bei dieser Art
verhältnismäßig weit vorn.
Geschlechtslappen mit verengter Basis, ungefähr je -'^ der Länge
der beiden ventral etwas verkürzten Segmente 18 und 19 zwischen den Borsten-
linien a und b einnehmend; die Borsten a und b des 18. und 19. vSegments sind
geschwunden. Die Geschlechtslappen sind nur etwa 13 mm lang, viel kürzer als
das etwa 20 mm lange Vorderende des Tieres bis zum 19. Segment; an den Vorder-
körper angelegt, reichen sie ungefähr bis zur Intersegmentalfurche 5/6 nach vorn.
Ihre Basis ist etwas verengt; ihre proximalen drei Fünftel bilden einen etwa
1 1/3 mm breiten, dick bandförmigen Stiel mit etwas medialwärts eingebogenen
Kanten; ihre distalen zwei Fünftel sind löffelartig verbreitert bis zu einer maxi-
malen Breite von ca. 2V2 mm, am distalen Ende oval gerundet. An der Medial-
seite dieses distalen Endes findet sich eine große, unregelmäßig herzförmige,
distal konvexe Einsenkung, in der zwei manchmal etwas unregelmäßige, distal
konvergierende, von unregelmäßigen Wällen begleitete Längsfurchen — zu-
sammengedrängte Geschlechtsborsten-Näpfchen — verlaufen; jede dieser Furchen
enthält eine Anzahl — 2 bis 7 — Geschlechtsborsten. Außer dieser Gruppe
distaler Geschlechtsborsten-Näpfchen besitzt das mir jetzt vorliegende Stück
dieser Art (das Originalstück) nur eine sehr geringe Zahl von Geschlechtsborsten-
Näpfchen an der Medialseite der mittleren und proximalen Teile der Geschlechts-
lappen, und zwar an dem einen Geschlechtslappen deren 3 in den mittleren
Teilen, bei dem anderen nur ein einziges ziemlich nahe dem proximalen Ende.
Die Geschlechtsborsten-Näpfchen sind kreisrund, ca. ^1^ mm breit, randständig;
da ihr Durchmesser größer als die halbe Geschlechtslappen-Breite im vStielteil
ist, so ragen sie trotz ihrer Randständigkeit über die Mittellinie des Geschlechts-
lappens hinüber. Die Geschlechtsborsten (Taf. XV, Fig. 35) sind sehr cha-
rakteristisch gestaltet, ganz anders als b2i A. Mülsoni. Sie sind fast gerade
gestreckt, nur proximal schwach gebogen, etwa ^2 mm lang und in den dreh-
runden proximalen und mittleren Teilen etwa 28 fi dick, am Ende des distalen
Viertels etwas verengt, bis auf eine Dicke von ca. 20 //, im distalen Viertel
schwach verbreitert, bis zu einer Breite von etwa 23 /Li, und abgeplattet, an der
einen Fläche löffelartig ausgehöhlt, am distalen Ende oval gerundet. Das distale
Viertel zeigt eine charakteristische Ornamentierung, bestehend aus verhältnis-
mäßig großen, sehr schlanken, der Borstenoberfläche ziemlich dicht ange-
schmiegten Spitzchen, die unregelmäßig zerstreut an der Konvexseite der Borste
stehen. Dicke vStielpapillen sind bei A. togoensis nicht vorhanden; da manchmal
eines der ziemlich dicken Geschlechtsborsten-Näpfchen nahe am proximalen
— 291 —
Ende eines Geschlechtslappens sitzt, so kann es leicht für eine derartige Papille
gehalten werden, zumal wenn die Geschlechtsborste, wie es bei stark erweichtem
Material wohl vorkommt, ausgefallen ist. Die bei näherer Untersuchung erkenn-
bare Borstenscheide kann aber Aufschluß über die Natur des betreffenden Organs
geben.
»Samentaschenporen ganz im Bereich des Gürtels, jederseits 10 oder
II Paar auf Intersegmentalfurche 41/42 — 50/51 oder 51/52, jederseits in der
Regel I Paar, in den Borstenlinien a und b, selten nur einer in der Borstenlinie
a oder b. Überzählige Samentaschenporen außerhalb der Borstenlinien a und />
kommen bei dem Originalstück nicht vor.
Innere Organisation. Männliche Geschlechtsorgane: Die Samensäcke
des hintersten Paares ragen von Dissepiment 11 /12 bis in das 13. Segment hinein.
Samentaschen birn- bis sackförmig, sehr kurz- und enggestielt, frei in
die Leibeshöhle hineinragend.
Bemerkungen: Alma togoensis steht zweifellos der A. Millsoni, von der sie
sich hauptsächhch durch die Gestalt und Ornamentierung der Geschlechts-
borsten unterscheidet, sehr nahe. Ich glaube auch jetzt noch annehmen zu
sollen, daß die große Einsenkung an der ]\Iedialseite des distalen Geschlechts-
lappen-Endes von A. Millsoni (1. c. Beddard, Taf. XXVI, Fig. 17 und 18) der
betreffenden Einsenkung bei A. togoensis mit den Geschlechtsborsten-Furchen
(zusammengedrängten Geschlechtsborsten-Näpfchen) homolog ist.
Alma Stuhlmanni (Mich.).
1892, Siphonogaster Stuhlmanni. Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, IX^^, p. lo, Taf.,
Fig- 7—9-
1895, Alma Stuhlmanni, Michaelsen, in: Abh. Ver. Hamburg, XIII, p. 8.
1896, Siphonogaster Stuhlmanni, Michaelsen, in: D.-O. -Afrika, IV, Regenwürmer, p. 4, Taf. II,
Fig. 28.
igoo, Alma Stuhlmanni, MiCHAELSEN, in: Tierreich, X, p. 466.
1901, Alt)ia sp., Beddard, in: Proc. zool. Soc. London, 1901^, p. 215, Textfig. 59, 60.
1903, Alma Budgetti, Beddard, in: Proc. zool. Soc. London, 1903^, p. 222.
1905, Alma Stuhlmanni, Michaelsen, in: Zeitschr. wiss. Zool., LXXXII, p. 363.
1910, Alma Stuhlmanni, MiCHAELSEN, in: Wiss. Erg. deutsch. Zentr.-Afr.-Exp. 1907 — 1908,
III. Zool. I, p. 88.
Fundangaben: Belgisch - Kongo, Kilo (ca. 2° o' nördl. Br., 30° 5'
östl. Lg.); Dr. Abetti". — Belgisch- Kongo, Leopoldville (ca. 4° 17'
südl. Br., 15° 16' östl. Lg.); Van den Branden.
Weitere Verbreitung: Deutsch - Ostafrika, Bukoba am Victoria-
Njansa, Kassenge am Albert-Nj ansa (nach Michaeesen); Uganda, En-
tebbe am Victoria-Nj ansa (nach Michaeesen); Belgisch - Kongo, Kin-
yawanga und Beni am Ufer des Semliki und nordwestlich davon (ca. 0°
bis 1° nördl. Br., 29° 30' bis 30° o' östl. Lg.) (nach Michaelsen); Gambia,
Mc Carth}- - Insel (nach Beddard).
19*
- — 292 —
Bemerkungen : Die Tiere von Entebbe und von Beni am Semliki waren größ-
tenteils mit Samentaschen und Spermatophoren ausgestattet.
Die Samentaschenporen sind fast ganz auf eine Reihe jederseits be-
schränkt, und zwar auf die Reihe der Borstenhnie h. Nur ganz vereinzelt finden
sich überzählige Samentaschen, entweder in Borstenlinie a oder zwischen Borsten-
linien h und c ausmündend, die auf die wahrscheinlich ursprünglichere ]\Iehr-
zahl der Samentaschen einer Segmentseite hindeuten. Als Maximum fand ich
3 überzählige Samentaschen. Die Reihen der Samentaschenporen beginnen
dicht hinter dem Segment der Geschlechtslappen, nämlich auf Intersegmental-
furche 20/21 oder einige wenige Segmentlängen weiter hinten, im Extrem auf
Intersegmentalfurche 24/25; dieses Extrem findet sich aber nur einseitig. Die
Zahl der Intersegmentalfurchen mit Samentaschenporen beträgt 7 bis 11; die
Lage der hintersten Samentaschenporen schwankt zwischen Intersegmental-
furche 26/27 und 33/34; die Zahl der Samentaschen einschließlich der überzäh-
ligen schwankt zwischen 15 und 24.
Die Spermatophoren sind oval scheibenförmig, mit einer Breitseite an
die Körperwand angeheftet, oder unregelmäßig sackförmig bis spindelförmig,.
mit einer vSpitze oder dem mehr oder weniger großen Teil einer Kante angeheftet.
Sie stehen vereinzelt an einigen Intersegmentalfurchen zwischen der Region der
Geschlechtslappen und der des Gürtels, genauer: zwischen dem 28. und dem
43. Segment. Als Maximum fand ich 4 Spermatophoren an einem Tier.
Alma Schultzei n. sp.
: Tafel XV, Figur 36 und ^y.
Fundangabe: Süd- Kamerun, Urwald bei Yukaduma (ca. 3° 27' nördl.
Br., 14° 54' östl. Lg.); Dr. Arnold Schultze, April 1911.
Vorliegend ein vollständiges und ein unvollständiges Exemplar mit Gürtel,
beide stark erweicht.
Äußeres. Dimensionen des vollständigen Exemplares: Länge nach mög-
lichster Zusammendrängung des stark gestreckten Tieres 150 mm, Dicke 2 — 3 mm,
Segmentzahl ca. 240.
Färbung grau; pigmentlos.
Kopf zygolobisch.
Körper vorn drehrund, hinter der Region der Geschlechtslappen vierkantig,
im Querschnitt fast quadratisch, dorsal nur wenig verbreitert, am Hinterende
Dorsalseite tief- und breit-rinnenförmig eingesenkt.
Das Hinterende (Taf. XV, Fig. 37) zeigt eine sehr eigentümliche Gestal-
tung, die leider wegen des schlechten Erhaltungszustandes des Untersuchungs-
objektes nicht ganz klargestellt werden konnte. Die letzten normalen Segmente
nehmen etwas an Breite, aber nicht an Länge ab. Ihre Leibeswand zeigt die
normale Derbheit der Struktur, und auch die Borsten sind normal groß. An das
— 293 —
letzte normale Segment schließt sich noch eine Reihe von etwa 20 zarthäutigen
und stark verkürzten Segmenten an, die ganz das Aussehen regenerierter Seg-
mente haben; auch ihre Borsten sind vom Beginn an viel kleiner und zarter als
die der letzten normalen Segmente und nehmen nach hinten in der Reihe der
Segmente noch an Größe ab, um schließlich, etwa am viertletzten deutlich
erkennbaren Segment, ganz zu schwinden. Der After muß als rücken-endständig
bezeichnet werden. Er beginnt als dorsalmedianer schmaler, vorn gerundet
endender Spalt etwas vor dem Hinterrand des letzten normalen Segments, wenn
nicht am Beginn des modifizierten (regenerierten?) Hinterendes; genau ist das
nicht festzustellen, da die Zonen der Segmente hier dorsal nicht markiert sind.
Nach hinten verbreitert sich der Afterspalt bald und mit zunehmender Schnellig-
keit, so daß er bald fast die ganze Rückenbreite der Segmente des modifizierten
Hinterendes einnimmt ; diese Segmente bilden infolgedessen keine Ringel, sondern
nur Ringelteile; es sind gewissermaßen dorsal durchschnittene Segmente, die in
der Reihe nach hinten mehr und mehr in eine Ebene hinein auseinander gebreitet
sind. Auch die zunächst noch dorsal-lateralen Borstenlinien c und d treten im
hinteren Teil des modifizierten Hinterendes auf die scheinbare Ventralseite über.
(Die allerletzten, kaum noch von einander gesonderten und borstenlosen Segmente
sind leider etwas zerfetzt.) Die Sonderung der Segmente des modifizierten Hinter-
endes durch Intersegmentalfurchen reicht nicht bis an den Rand des After-
schlitzes, der in der vorderen Partie ganzrandig erscheint. Die den Afterschlitz
begrenzende zarte Leibeswand geht ohne scharfen Absatz in die zunächst eben-
falls zarte und der Intersegmentalfurchen entbehrende Leibeswand der rinnen-
artigen dorsalmedianen Einsenkung der letzten normalen Segmente über, und
zwar läßt sich die zartere Struktur dieser dorsalmedianen Körperwand durch
eine ziemlich große Zahl der normalen Segmente, 10 oder noch mehr, nach vorn
hin verfolgen. Sie scheint sich dann noch weiter nach vorn hin allmählich zu
verlieren. Unterhalb dieser zarten Leibeswand der dorsalmedianen Einsenkung
verläuft ein verhältnismäßig breites dorsalmedianes Längsgefäß, offenbar die
hintere Partie des Rückengefäßes. Am Vorderende des Afterspaltes angelangt,
gabelt sich dieses dorsale Längsgefäß, und die beiden Gabel-Aste laufen, all-
mählich dünner werdend, unmittelbar an den Rändern des Afterspaltes entlang.
In jedem der unvollständigen Segmente des modifizierten Hinterendes erkennt
man ein Paar zarte Quergefäße, die lateral (morphologisch dorsal) in diese beiden
Randgefäße einmünden. In der Region des stark erweiterten Afterspaltes sitzt
an den Stellen dieser Einmündungen je ein winziger fadenförmiger Anhang am
Afterrande ; diese Anhänge scheinen prall mit Blut gefüllt zu sein und sind zweifel-
los winzige Kiemen, in die je ein Blindgefäß, wenn nicht eine Gefäßschlinge,
eintritt. Das ganze Hinterende erinnert sehr an den Kiemennapf der Dero- und
Aulophorus-Arten, und zweifellos haben wir es hier auch mit einem derartigen
Kiemennapf zu tun. Fraglich erscheint mir nur, ob das vorliegende Stück eine
normale Ausbildung dieses Organs repräsentiert oder ein Regenerat. Der scharfe
— 294 —
Absatz an der ventralen und an den lateralen Seiten scheint für ein Regenerat
zu sprechen, während der absatzlose Übergang in die dorsale Körperwand des
vorhergehenden Körperteils die andere Anschauung befürwortet. Aber auch bei
der Annahme, daß wir es im vorliegenden Falle mit einem Regenerat zu tun
haben, dürfen wir diese Organisation als charakteristisch für Alma Schultzci
ansehen. Wir werden sogar mit der Möglichkeit rechnen müssen, daß dieses
Organ in normaler Ausbildung eine bedeutendere Größe besitze.
Borsten am Vorderkörper sehr weit gepaart, am Mittel- und Hinterkörper
mäßig weit gepaart. Ventralmediane Borstendistanz am Vorderkörper annähernd
gleich der dorsalmedianen und gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen ; am
]\Iittelkörper dorsalmediane Borstendistanz etwas größer, am Hinterkörper dorsal-
mediane Borstendistanz beträchtlich größer. (Am \"orderkörper annähernd
aa : ab : bc : cd : dd = ^ : 3 : 5 : 3 : 5. am Mittel- und Hinterkörper dd> aa,
am Hinterkörper ab = ca. -/g aa.)
Gürtel ringförmig, am (64.) 65. — 87. (89.) Segment [= 23 (26)], bzw. am
(62.) 63.-82. (83.) Segment [= 20 (22)].
Geschlechtslappen: Die Segmente 18 und 19 sind ein wenig verkürzt,
jedoch nicht deutlich kürzer als die ebenfalls kürzeren folgenden Segmente. Die
Basis der Geschlechtslappen nimmt die hintere Hälfte des 18. und die vorderen
zwei Drittel des 19. Segments im Bereich der Borstenlinien a und b ein. Die
Borsten a und b scheinen am 18. und 19. Segment geschwunden zu sein. Die
Geschlechtslappen sind beträchtlich kürzer als das Vorderende des Tieres, etwa
10 mm lang, schlank zungenförmig, in der distalen Hälfte ca. 2 mm breit, pro-
ximalwärts nur wenig verschmälert, nur proximal, an der Basis, stärker verengt,
ohne deutliche Sonderung in Stiel- und Löffelteil, an der Medialseite löffelartig
eingesenkt. Am distalen Ende des Geschlechtslappens stehen in einem gemein-
samen, stärker eingesenkten Drüsenfelde an der Medialseite zwei Geschlechts-
borsten-Näpfe neben einander. Außer dieser distalen Gruppe finden sich eine
Anzahl Geschlechtsborsten-Näpfe in 2 Längsreihen nahe den Kanten an der
Medialseite des mittleren und des proximalen Teils der Geschlechtslappen, und
zwar zählte ich an den vier untersuchten Geschlechtslappen deren 8 oder 9,
in einer Reihe 2—6 (meist 5 und 4, einmal 6 und 2). Im ganzen sind also bei
meinen Untersuchungsobjekten 10 oder 11 Geschlechtsborsten-Näpfchen an
einem Geschlechtslappen. Ganz vereinzelt ist ein solches Geschlechtsborsten-
Näpfchen durch ein Paar nebeneinander stehender, zwillingsartiger, miteinander
verschmolzener vertreten. Die Geschlechtsborsten-Näpfchen sind von der ge-
wöhnlichen Gestalt, kreisrund, etwa V2 — ^/s nmi breit. Sie tragen meist eine
einzige Geschlechtsborste, nicht selten jedoch auch deren zwei. Die Geschlechts-
borsten (Taf. XV, Fig. 36) sind lanzenförmig, ca. 0,6 mm lang und am Schaft
bis 30 u dick, nur im Schaftteil etwas gebogen; am Ende des distalen Viertels
sind sie bis auf eine Dicke von etwa 20 /^ verschmälert, und das distale Viertel
(annähernd) ist abgeplattet und lanzettlich zugeschnitten, im Maximum (in der
- 295 -
Mitte) ca. 32 // breit, distal scharf zugespitzt. Das lanzettliche distale Ende
weist in der Mediane eine tiefe, scharfe, furchenartige Einsenkung auf, die nicht
ganz bis an die distale Spitze reicht. Eine Ornamentierung war nicht erkennbar.
Stiel-Papillen, wie sie bei vielen ^4/ma-Arten an den Geschlechtslappen gefunden
werden, sind bei .4. Schultzci nicht vorhanden.
Samentaschenporen bald hinter dem Segment der Geschlechtslappen
beginnend, sämtlich weit vor dem Gürtel, jederseits auf den 17 Intersegmental-
furchen 20/21 — 36/37, die mittleren paarweise in den Borstenlinien a und b,
die äußeren einzeln in den Borstenlinien h, bei dem näher untersuchten Stück
außerdem ein überzähliger zwischen den Borstenlinien /) und c; die Samen-
taschen der Borstenlinie a fehlen also zum geringen Teil.
Bemerkungen. Alma SchuUzei steht offenbar der A. Zehanguii Duboscq^)
nahe, der sie besonders in der Gestalt der Geschlechtsborsten und in der An-
ordnung der Samentaschen-Poren ähnelt. A. Zehanguii unterscheidet sich aber
von A. SchuÜzei hauptsächlich durch die viel geringere Zahl der Geschlechts-
borsten-Näpfchen und durch die Ausstattung mit einer dicken Stielpa-
pille am Geschlechtslappen, ferner durch die Lage des Gürtels und wahr-
scheinlich auch durch die Gestaltung des Hinterendes.
Alma Zehanguii Dnboscq.
1902, Alma Zebangui, DuBOSCQ, in: Arch. Zool. exper. gen., 3. Ser., X, p. 2, Fig. i — 3.
Verbreitung: Französisch - Kongo, Bangui-Fluß (Zufluß des Ubangi
bei dem Ort Bangui ? [Frage v. Michaelsen]) (nach Duboscq).
Bemerkungen. An einem mir von Duboscq freundlichst zur Verfügung ge-
stellten Originalstück konnte ich die Samentaschen und eine Spermatophore
untersuchen.
Reihen der Samentaschenporen eine kurze Strecke hinter dem Seg-
ment der Geschlechtslappen beginnend und eben in die Region des Gürtels
hineinreichend. Samentaschen-Poren jederseits 22 meist vollständige, zum ge-
ringen Teil durch einzelne Samentaschenporen ersetzte Paare, im ganzen bei
dem näher untersuchten Stück 80, auf Intersegmentalfurche 25/26 — 46/47 in
den Borstenlinien a und b. Überzählige Samentaschenporen sind nicht be-
obachtet worden. Die Samentaschen sind dick-birnförmig und ragen ziem-
lich frei in die Leibeshöhle hinein.
Eine Spermatophore wurde auf Intersegmentalfurche 34/35 zwischen
den Borstenlinien b und c gefunden. Sie war von unregelmäßiger, schlank-
länglicher Gestalt, mit einer dünneren Hälfte quer an der Körperwand be-
festigt, mit der anderen, etwas dickeren Hälfte frei abragend.
A. Zehanguii steht zweifellos der A. Schidtzei (siehe oben!) nahe.
O. DtJBOSCQ, in: Arch. Zool. exper. gener., 1902, (3) X, p. 2 (d. Separ.), Textfig. i — 3.
— 296 —
Alma Emini (Mich.).
1892, Siphonogaster Emini, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, IX^^, p. S, Taf., Fig. 4, 5.
1896, Siphonogaster Emini, Michaelsen, in: D.-O. Afrika.IV, Regenwürnier, p. 4, Taf. II,
Fig. 27.
1897, Alma Emini, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 68.
1900, Alma Emini, Michaelsen, in: Tierreich, X, p. 467.
1906, Alma Aloysii - Sabaudiae, CoGNETTi, in: BoU. Mus. Torino, XXI, N. 534, p. i.
1908, Alma Aloysii - Sabaudiae, CoGNETTi, in: Atti Acc. Torino, XLIH, p. 693, Taf.,
Fig. I — 16 u. Textfig.
1909, Alma Aloysii - Sabaudiae, CoGNETTi, in: II Ruwenzori, Rel. sei., I, p. 44, Tav. IV,
Fig- 59—63-
?I9I3, Alma sp., Michaelsen, in: Zoologica, Heft 68, p. 57.
Fundangaben: Belgisch - Kongo, Fluß Lufuko bei Ngansa (ca.
6° 45' bis 7° 30' südl. Br., 29° 30' bis 29° 50' östl. Lg.); vStappers, 6. Sep-
tember 1912 (f. typica).
Weitere Verbreitung: Sudan, Tongo am Weißen Nil (var. ?) (nach Micha-
ELSEn); Uganda, Ruwenzori (var. Aloysii -Sabaudiae) (nach Cognetti);
Deutsch-Ostafrika, BukobaundMohasi-See (f.^)//)ec(3)(nachMiCFAELSEN);
Belgisch - Kongo, Semliki-Fluß nördl. v. Albert - Edward - Nj ansa
(var,?) und Avakubi am Aruwimi (f. typica) (nach Michaei^sen) ; ? Rho-
desia, am mittleren Sambesi bei den Victoria-Fällen (nach Micha-
ELSEn).
Bemerkungen: Da A. Emini die einzige Art ist, an deren Verbreitung das
Vorkommen der A. sp. vom mittleren Sambesi angeschlossen werden könnte,
und da die jugendlichen Stücke vom mittleren Sambesi keinen Charakter auf-
weisen, der gegen eine Zuordnung zu A . Emini spräche, so stelle ich sie fraglicher-
weise zu dieser Art.
Ich konnte verschiedene mit Samentaschen ausgestattete Stücke dieser
Art untersuchen. Die Samentaschen haben bei allen untersuchten Stücken
eine sehr charakteristische Gestalt, wie ich sie bei keiner anderen Alma- Art
fand. Sie sind länglich, etwas gebogen, wurstförmig, und legen sich mit der
Konkavseite genau in der Längsrichtung des Wurmkörpers eng an die Innen-
seite der Leibeswand an. Nach Zahl und Anordnung der Samentaschen lassen
sich deutlich zwei verschiedene Formen unterscheiden.
Als /. typica bezeichne ich das Material vom Fluß Lufuko, vom Aruwimi
und vom Mohasi-See in Ruanda, an das sich das unreife Original vom Victor ia-
Njansa (Bukoba) geographisch am besten anschließt. Bei dieser typischen
Form liegen die Samentaschen ihrer größten Zahl nach, aber nicht sämtlich,
im Bereich des Gürtels. Sie münden bei dem näher untersuchten Stück vom
Mohasi-See, bei dem sich der Gürtel über das 56. bis 8y. Segment erstreckt, auf
den 29 Intersegmentalfurchen 50/51 — 78/79 aus. Die Samentaschenporen
scheinen in gar keiner Beziehung zu den Borstenlinien zu stehen; sie liegen
meist zu vielen, im ^Maximum zu 18, in einer ziemlich gleichmäßigen, ventral-
— 297 —
median nicht deutlich unterbrochenen Reihe an den ventralen und ventral-
lateralen Teilen der Intersegmentalfurchen, die äußersten etwas oberhalb der
Borstenlinien b. In den vorderen und hinteren Partien der Samentaschen-
region nimmt die Zahl der Samentaschen einiger Intersegmentalfurchen ab, zu
äußerst bis auf zwei (oder gar eine einzige?); auch in den mittleren Partien
kann die Zahl der Samentaschen an einzelnen Intersegmentalfurchen sehr viel
geringer als das Maximum sein, zeigen doch manche Querreihen große Lücken.
Trotzdem übersteigt die Gesamtzahl der Samentaschen bei dem näher unter-
suchten Stück vom Mohasi-See 300. Auch an den Intersegmentalfurchen mit
geringerer Porenzahl läßt sich eine Einfügung in die Borstenlinien nicht er-
kennen. Entsprechend der großen Zahl, sind die Samentaschen der /. typica
sehr klein.
Als var. Aloysii-Sabaudiae (Cogn.) (Syn. : Alma Aloysii-Sabaudiae Cogn.)
bezeichne ich das Material vom Ruwenzori, die Originale der A. Aloysii-Sabau-
diae, von denen mir L. Cognetti de Martiis eines freundlichst zur Verfügung
stellte. Bei dieser Varietät liegen die Samentaschen sämtlich im Bereich des
Gürtels, nämlich auf den 10 Intersegmentalfurchen 65/66 — 74/75, während sich
der Gürtel bei dem betreffenden Stück ungefähr über das 53. bis 100. Segment
erstreckt. Auch die Zahl der Samentaschen einer Intersegmentalfurche ist viel
geringer als bei der typischen Form, nämlich in der Regel nur 2 Paar über jeder
dieser Intersegmentalfurchen, und zwar jederseits zwei in den Borstenlinien
a und b. Dazu kommen bei dem untersuchten Stück noch 2 überzählige Samen-
taschen oberhalb der Borstenlinien b. Entsprechend der viel geringeren Zahl,
42 bei dem untersuchten Stück, sind die Samentaschen der var. Aloysii-Sabaudiae
viel größer als bei der f. typica, aber von gleicher Gestalt.
Zu beachten ist, daß sich die hier gesonderten Formen auch durch die ver-
schiedene Länge des Gürtels unterscheiden. In der folgenden Tabelle stelle
ich die verschiedenen Charaktere der beiden Formen einander gegenüber.
A. Emini f. typica
var. Aloysii-Sabaudiae
Gürtel an Segment
56—87 oder 50—93
53—100
Samentaschen
winzig
verhältnismäßig groß
Samentaschenporen
auf Intersegmentalfurche :
50/51 — 78/79 (=29)
65/66 — 74/75 ( = 10) .
Zahl auf einer Interseg-
mentalfurche
bis 18
höchstens 5, meist 4
Gesamtzahl
über 300
42
Anordnung
in ventralmedian nicht deutlich
unterbrochenen Reihen ventral
und ventrallateral bis oberhalb b,
ohne deutliche Beziehung zu den
Borstenlinien.
in den Borstenlinien a und b, nur
einzelne überzählige oberhalb der
Borstenlinien b.
— 2g8 —
Alma nilotica Grube.
1855, Alma nilotica, Grube, in: Arch. Naturg., XXI^, p. 129, Taf. V, Fig. 11 — 15.
1890, Siphonogaster aegyptiacus + Digitibranchus niloticus, I^EVINSEN, in: Vid. Medd., 1889,
p. 319, Taf. VII, Fig. I — 6, und p. 321, Taf. VII, Fig. 7, 8.
1895, Alma nilotica, MiCELAEtSEN, in: AbU. Ver. Hamburg, XIII, p. 7, Taf., Fig. 14.
1897, Alma nilotica, Michaei,sen, in: Mt. Mus. Hamburg, XIV, p. 67.
1899, Alma nilotica, MichaeI/SEN, in: Mt. Mus. Hamburg, XVI, p. 119.
1900, Alma nilotica, Michaelsen, in: Tierreich, X, p. 466.
1901, Alma nilotica, Rea, in: Science, XI, p. 174.
Verbreitung: Unterägypteiij Mansura (nach Levinsen), Kairo und
Bedrascliin bei Kairo (nach Michaelsen).
Alma kamerunensis n. sp.
Fundangabe: Kamerun, Bipindihof (ca. 3°o' nördl. Br., 10° 20'
östl. Lg.); Dr. G. Zenker (Mus. Berhn).
Vorliegend ein gut konserviertes geschlechtsreifes Vorderende.
Äußeres. Dimensionen: Länge > 160 mm, Dicke am ^littelkörper ca.
7 mm, am Vorderkörper (Maximum, am 14. Segment) 12 mm, Segmentzahl
> 130-
Körper' am Vorderende drehrund, am Mittelkörper vierkantig, im Quer-
schnitt trapezförmig, dorsal breiter als ventral.
Färbung gelbgrau bis bräunlich.
Kopf Z3^golobisch (?, Kopflappen eingezogen!).
Hinterende ?
Kiemen ?
Borsten am Vorderende weit gepaart, am Mittelkörper ziemlich eng gepaart.
Ventralmediane Borstendistanz am Vorderkörper gleich der dorsalmedianen und
gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen, am ]\Iittelkörper ein wenig größer
als die mittleren lateralen Borstendistanzen und nur ein Drittel kleiner als die
dorsalmediane. (Am Vorderkörper aa : ab : bc : cd : dd = 10 : ^ : 10 : ^ : 10, am
Mittelkörper aa : ab : bc : cd : dd = 10 : 2 : g : 2 : 1^).
Geschlechtslappen sehr groß, ca. 42 mm lang, an den Körper angelegt,
den Kopf fast um die Länge des Vorderkörpers überragend. Die Basis der Ge-
schlechtslappen, je ein längliches, gerade in der Längsrichtung des Wurmkörpers
sich erstreckendes Feld, nimmt die ganze Länge der 3 Segmente 18 — 20 in den
Borstenlinien a ein und drängt sogar die Intersegmentalfurchen 17/18 und 20/21
in ihrem Bereich noch etwas vor bzw. zurück. Die Borsten a des 18. — 20. Seg-
ments sind geschwunden, während die Borsten b dieser Segmente unverändert
erhalten geblieben sind und von der Basis der Geschlechtslappen noch durch
einen deutlichen Zwischenraum getrennt sind. Der Stielteil der Geschlechtslappen
nimmt die proximale Hälfte ein. Er besteht aus einem ca. 4 mm breiten Bande,
dessen Ränder mit Ausnahme der flachen äußersten Basalpartie medialwärts
eingerollt sind und infolgedessen schmäler (ca. 1^/3 mm breit) erscheinen als
— 299 —
die flache Basalpartie. Die distale Hälfte der Geschlechtslappen ist lanzett-
förmig verbreitert, im Maximum etwa 6^/2 mm breit, medial etwas eingesenkt,
löffelartig; auch die Seitenränder dieser lanzettförmigen distalen Hälfte sind
meist etwas medial eingerollt, besonders am äußersten, oval gerundeten distalen
Ende, im übrigen nur in geringer Breite. Der Stiel des rechtsseitigen Geschlechts-
lappens trägt an der Medialseite zwei dicke Papillen, eine nahe der Basis, ca. 7 mm
vom proximalen Ende des Geschlechtslappens entfernt, eine nahe dem Anfang
des lanzettförmigen distalen Teils, ca. 20 mm vom proximalen Ende entfernt.
Der linksseitige Geschlechtslappen trägt dagegen an der Medialseite drei dicke
Papillen, und zwar etwa 9, 12 und 20 mm vom distalen Ende entfernt. Die Zahl
und Lage dieser Papillen ist demnach offenbar etwas variabel. Die Ge-
schlechtsborsten-Näpfchen bilden zwei regelmäßige Längsreihen an der Medial-
seite jedes Geschlechtslappens; sie sind ganz auf die lanzettförmige distale Hälfte
des Geschlechtslappens beschränkt; am Stielteil, proximal von der äußersten
Papille, finden sich keine Geschlechtsborsten-Näpfchen. Die Zahl derselben ist
in der nahe der Hinterkante des Geschlechtslappens liegenden Reihe größer als
in der Reihe der Vorderkante, nämlich in ersterer 15 an beiden Geschlechts-
lappen, an letzterer 8 bzw. 9. Das äußerste Ende der Geschlechtslappen bleibt
ganz frei von Geschlechtsborsten-Näpfchen. Eine geringfügige Unregelmäßigkeit
in der Anordnung ist nur darin zu sehen, daß in der einen Reihe einmal zwei
Geschlechtsborsten-Näpfchen quer nebeneinander stehen; sie sind dabei eng mit-
einander verschmolzen, vertreten also gewissermaßen als Zwillinge ein einziges
Geschlechtsborsten-Näpfchen. Der Durchmesser der annähernd kreisrunden Ge-
schlechtsborsten-Näpfchen, die im übrigen die normale Gestaltung aufweisen,
beträgt etwa 0,7 — a,8 mm. Die Geschlechtsborsten stellen in ihrer Gestal-
tung einen Übergang von denen der A. Emini-Gruppe zu denen der A. pooliana-
Gruppe dar. Sie sind ungefähr ^l^mm. lang und am proximalen Ende etwa 25 //
dick, fast gerade gestreckt, nur am proximalen Ende schwach gebogen, mit Aus-
nahme des drehrunden äußersten proximalen Endes etwas verbreitert und in
der Mitte des verbreiterten Teiles wieder etwas verschmälert, distal einfach und
scharf zugespitzt, mit etwas eingekniffener und schwach abgebogener, fast
schnabelförmiger Spitze. Die äußeren zwei Fünftel erscheinen in der Flächenlage
lanzettlich, sind aber nicht so stark abgeplattet wie die typischen Lanzettborsten
von A. Emini; sie sind bei A. kamerunensis bei einer maximalen Breite von etwa
50 // noch ungefähr 33 // dick, also im Querschnitt breit-oval. Der dick lanzett-
liche distale Teil der Geschlechtsborste zeigt außerdem die charakteristische Orna-
mentierung der Geschlechtsborste von A. pooliana, einen Besatz mit äußerst
feinen Spitzchen, die dicht zu engen Ringeln aneinander geordnet sind und die
Profillinie der Borste äußerst fein schräg bewimpert erscheinen lassen. Diese
Ornamentierung ist aber viel zarter als bei A. pooliana, so ungemein zart, daß
sie wohl übersehen worden wäre, wenn ich nicht besonders danach gesucht hätte.
Die Entfernung der Ringelreihen voneinander beträgt nur ungefähr 3 /a.
— 300 —
Gürtel anscheinend am 54. — 112. Segment, in der vorderen Partie sehr
undeutHch, hinten etwas deuthcher.
Bemerkungen: Alma kamerunensis muß zu der Gruppe mit ornamentierten
Geschlechtsborsten, zur A. pooliana-Gruppe, gerechnet werden, wenngleich
ihre Geschlechtsborsten in ihrer Gestalt eine Hinneigung zu den A. Emini-
Geschlechtsborsten zeigen. Leider ist nicht zu ersehen, ob A. kamerunensis
Kiemen besitzt, ob sie der A. euhranchiata Mich, oder der Gruppe .4. pooliana
Mich, und A. multisetosa n. sp. näher steht. Sie unterscheidet sich von all diesen
Arten durch die Zweireihigkeit der Geschlechtsborsten -Näpfchen.
Alma pooliana (Mich.).
1913, W. MiCHAELSEN, in: Zoologica, Heft 68, p. 57, Taf. II, Fig. 19, 20.
Fundangabe: Kamerun, N'yui-Fluß bei Yukaduma (ca. 3° 27
nördl. Br., 14° 54' östl. Lg.); Dr. Arnold Schultze, April 1911. — Ka-
merun, Bipindihof (ca. 3° o' nördl. Br., 10° 20' östl. Lg.); Dr. G. Zenker
(Mus. Berhn).
Weitere Verbreitung: Belgisch - Kongo, Stanle5-ville (ca. 0° 16' nördl. Br.,,
23° 5' östl. Lg.) (nach Michaelsen).
Vorliegend mehrere meist stark erweichte Exemplare, darunter ein voll-
ständig geschlechtsreifes, mit Gürtel versehenes (von Bipindihof). Ich kann die
Originalbeschreibung nach Untersuchung dieses ^Materials durch folgende An-
_gaben ergänzen:
Äußeres. Dimensionen des vollkommen geschlechtsreif en Stückes: Länge
ca. 200 mm, Dicke 3 — 5 mm, Segmentzahl 298.
Die Borsten sind am äußersten Vorderende noch weiter gepaart, und die
dorsalmediane Borstendistanz ist hier noch kleiner, als es der Original-Angabe
entspricht. Jene Angabe {aa : ab : bc : cd : dd = 6 : 2 : 6 : 2 : 8) bezieht sich
des genaueren ungefähr auf das 21. Segment; am äußersten Vorderkörper, etwa
am 5. Segment, ist die Weite der Paare etwa halb so groß wie die übrigen Borsten-
distanzen, die hier annähernd gleich groß sind (am 5. Segment annähernd
aa : ab : bc : cd : dd = 6 : ^ : 6 : ^ : 6).
Gürtel ringförmig, am (50.) 52. — 112. (114.) Segment [= 61 (65)].
Geschlechtslappen: Die Zahl der Geschlechtsborsten-Näpfchen ist in
mäßigem Grade variabel. Bei den Stücken von Yukaduma ist sie durchweg
etwas geringer als beim Originalstück, nämlich oberhalb der äußersten Papille
nur etwa 17 — 22 (gegen 31 und 33 beim Originalstück); dagegen scheinen bei
den Yukaduma-Stücken am Stielteil, proximal von der äußersten Papille, einige
mehr zu stehen (bis 7 ? — infolge der schlechten Konservierung nicht genau
festzustellen! — gegen i [oder 2?] beim Originalstück).
Samentaschen und Samentaschenporen: Sowohl bei dem nach-
untersuchten geschlechtsreifen Originalstück von Stanleyville, wie auch bei
— 301 —
einem Stück von Yukaduma und dem mit Gürtel versehenen Stück vom Bipindi-
hof fand ich Samentaschen. Die Samentaschen sind dick-birnförmig und ragen
fast frei in die Leibeshöhle hinein. Die Anordnung der Samentaschen ist sehr
charakteristisch und bei den drei Exemplaren von den drei verschiedenen Fund-
orten gleich. Verschieden ist jedoch bei den drei Exemplaren die Region, die
von den Samentaschen eingenommen wird. Bei dem Originalstück von Stanley-
ville nehmen die Samentaschenporen 17 Intersegmentalfurchen von 59/60 — 75/76
ein, bei dem Stück von Yukaduma 16 Intersegmentalfurchen von 57/58 — 72/73,
bei dem Stück vom Bipindihof dagegen nur die 12 Intersegmentalfurchen von
41/42 — 52/53. Bei diesem Stück geht die Region der Samentaschen-Poren
gerade bis zum Beginn des vollentwickelten Gürtels oder, falls man die undeut-
lichere Anfangspartie des Gürtels mitrechnet, eben in die Gürtelregion hinein.
Leider ist der Gürtel bei den beiden anderen hier besprochenen Exemplaren
nicht ausgebildet, oder wenigstens nicht erkennbar. Es bleibt also fraglich,
ob die Samentaschenregion bei diesen Stücken die gleiche Beziehung zur Gürtel-
region aufweist wie bei dem Stück vom Bipindihof. Die Anordnung der Samen-
taschenporen ist eine sehr charakteristische : In der mittleren Partie der Samen-
taschenregion bilden sie jederseits auf einer Intersegmentalfurche zwischen
den Borstenlinien a und d eine ziemlich regelmäßige Reihe bis zu 8 (Stücke vom
Bipindihof und von Yukaduma) oder bis zu 11 (Stück von Stanleyville). Die
obersten und untersten Poren liegen in den Borstenlinien d und c, sowie b und a,
dazu bis 4 bzw. bis 7 zwischen den Borstenlinien b und c. In den vordersten
und hintersten Partien der Samentaschenregion verringert sich die Zahl der
Samentaschen einer Gruppe; hierbei schwinden meist zunächst die Samen-
taschen der Borstenlinien a und b und die zwischen den Borstenlinien b und c,
die gewissermaßen als überzählige bezeichnet werden können, sodaß in den
Endpartien der Samentaschenregion nur einzelne Samentaschen in den Borsten-
linien c und d auftreten. Die Zahl der Samentaschen ist, wie aus der Schilde-
rung dieser Anordnung hervorgeht, eine sehr große, zumal bei dem Stück von
Stanleyville; bei diesem beträgt sie nämlich weit mehr als 200 (z. B. an einem
Stück einseitig: 141), bei dem Stück vom Bipindihof ist sie aber viel geringer,
ca. 120.
Spermatophoren: An den Stücken von Stanleyville und vom Bipindi-
•hof fanden sich Spermatophoren, meist von flach-ovaler Gestalt und mit einer
ganzen Breitseite an die Körperwand angeheftet, seltener von birnförmiger
Gestalt und mehr oder weniger weit frei abstehend. Bei dem Stück von Stanley-
ville sind die Spermatophoren zerstreut und spärlich, und zwar links auf Inter-
segmentalfurche 64/65 und 65/66 in c d, rechts auf Intersegmentalfurche 65/66
und 66/67 zwischen b und c, im ganzen also 4 in der Region der Samentaschen.
Viel zahlreicher und in eigentümlicher Anordnung fanden sich Spermatophoren
an dem Stück vom Bipindihof, nämlich zu 33 und 36 dicht gedrängt in zwei
Feldern, deren eines sich rechts vom 47. bis 52. Segment zwischen den Borsten-
— 302 —
linien b und d hinzieht, während das andere, unsymmetrisch zu jenem, sich
ventralmedian zwischen den BorstenHnien a vom 46. bis 54. Segment hinzieht.
Es macht ganz den Eindruck, als sei dieser Spermatophoren-Besatz das Ergebnis
eines einzigen Begattungsaktes, entstanden unter nicht ganz symmetrischer An-
legung der beiden Geschlechtslappen des als Männchen tätigen Partners an das
zu begattende Tier, wobei jedes Geschlechtsborsten-Näpfchen des Begatters eine
Spermatophore lieferte. Auch bei diesem Stück fällt die Region der Sperma-
tophoren in der Hauptmasse mit der Region der Samentaschen zusammen.
Alma multisetosa n. sp.
Tafel X\'. Figur 34.
Fundangaben: Kamerun, N'yui-Fluß bei Yukaduma (ca. 3^27'
nördl. Br., 14"" 54' östl. Lg.); Dr. Arnold Schultze, April 191 1. — Kame-
run, Lau an der Gi;aslandgrenze (ca. 3° 53' nördl. Br., 15° 10' östl. Lg.);
Dr. Arnold Schultze, April 191 1. [Originalstück.]
Es liegen mehrere, zum Teil stark erweichte Exemplare vor, von denen
jedoch keines vollständig ist: einem vollständig geschlechtsreif en, mit Gürtel
ausgestatteten Stück von Lau, das ich als das Originalstück ansehe, fehlt das
Hinterende. Die Stücke von Yukaduma sind in zwei verschiedenen Gläsern auf-
bewahrt; von diesen enthält eines neben verschiedenen Bruchstücken von an-
scheinend jugendlichen Tieren ein geschlechtsreifes Vorderende und ein vielleicht
dazugehöriges Hinterende; das andere Glas von Yukaduma enthält neben 4 großen
Kokons 4 Bruchstücke, die, aneinandergelegt, anscheinend ein einziges voll-
ständiges Tier ergeben, das seiner Größe nach sehr wohl zu den Kokons gehören
mag. Ich darf wohl als sicher annehmen, daß der Sammler dieses Tier von
denen des anderen Glases abgesondert und zu den Kokons gelegt hat, um anzu-
deuten, daß die Kokons zu dieser Art gehören. Dieses bei den Kokons liegende
Tier hat trotz anscheinender Geschlechtsreife keine Geschlechtslappen ; doch sieht
man dort, wo ihre Basis zu suchen wäre (ventral an den verkürzten Segmenten
18 — 20) jederseits ein anscheinend vernarbtes, von einem kaum erhabenen,
schmalen weißlichen Wall umgrenztes Feld. Ich glaube, daß die Geschlechts-
lappen des Tieres (bei oder nach der Begattung?) abgerissen, und daß die hierbei
entstandenen Wunden vernarbt sind. Aus den übrigen äußeren Charakteren
(Dimensionen usw.) ist zu schließen, daß es derselben Art angehöre wie die Stücke-
in dem anderen Glase von Yukaduma, und diese gehören der gleichen Art an,
wie das Originalstück dieser Art von Lau. Ich glaube demnach berechtigt zu
sein, das ^Material des Glases von Yukaduma mit den Kokons zur Ergänzung
der Originalbeschreibung (Dimensionen, Hinterende, Kokons) zu benutzen. Da
jedoch die artliche Zusammengehörigkeit nicht absolut sicher ist, so setze ich
die diesem Nebenmaterial entnommenen Angaben in eckige Klammern.
Äußeres. Dimensionen: Länge > 240 mm [ca. 310 mm], Dicke 6 — 8 mm,
Segmentzahl > 200 [ca. 400].
— 303 -
Färbung gelblich bis grau; pigmentlos.
Kopf z^'golobisch; Kopflappen gerundet kegelförmig.
Körperform am Vorderende drehrund, am ]\Iittelkörper [und am Hinter-
körper] vierkantig, im Querschnitt trapezförmig, mit verbreiterter Dorsalseite.
[After endständig, nicht rücken-endständig.]
[Kiemen sind nicht vorhanden.]
Borsten am Vorderkörper mäßig eng gepaart, am Mittelkörper, etwa vom
20. Segment an [und am Hinterkörper] eng gepaart. Ventralmediane Borsten-
distanz annähernd gleich den mittleren lateralen Borstendistanzen. Dorsal-
mediane Borstendistanzen am \^orderkörper ungefähr gleich den mittleren late-
ralen Borstendistanzen, von der Region der Geschlechtslappen an allmählich
größer werdend, am ]\Iittelkörper fast doppelt so groß. (Am Vorderkörper
aa : ab : bc : cd : dd annähernd gleich 5:2:5:2:5, am ]\Iittelkörper aa : ab
: bc : cd : dd annähernd gleich 7 : i : 7 : i : 12.)
Geschlechtslappen: Die ventrale Partie des 18., 19. und 20. Segments
ist verkürzt. Die Basis der Geschlechtslappen nimmt ein auf Intersegmental-
furche 18 19 und 19/20 medial eingekerbtes längliches Feld ein, das sich zwischen
den Borstenlinien a und b von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 20. Segments
erstreckt. Die Geschlechtslappen überragen, an den Körper angelegt, das Vorder-
ende desselben beträchtlich. Sie sind etwa 52 mm lang; ihr Stiel, der etwas mehr
als die Hälfte der ganzen Länge einnimmt, ist ungefähr 30 mm lang und, aus-
einandergelegt, 2V2iTini breit, infolge der Einrollung seiner Kanten nach der
Medialseite hin ,,in situ" aber nicht breiter als das Basalfeld. Die distale Partie
des Geschlechtslappens ist lanzettlich verbreitert bis zu einer ]\Iaximalbreite von
7 mm, an der Medialseite löffelartig eingesenkt. An der Medialseite des Ge-
schlechtslappens stehen zwei dicke, saugnapf förmige, von den eingerollten Kanten
des Geschlechtslappens etwas eingehüllte Papillen, die eine etwa 5 mm, die andere
etwa 25 mm vom proximalen Ende des Geschlechtslappens entfernt. Außerdem
trägt der Geschlechtslappen an der Medialseite eine ungemein große Zahl — ich
zählte an einem Geschlechtslappen deren 220 — kleiner Geschlechtsborsten-
Näpfchen. Dieselben stehen im wesentlichen unregelmäßig zerstreut; nur stellen-
weise läßt sich eine Anordnung in kleinen schräg- oder querstehenden Reihen
oder in gestreckten Eüipsen erkennen. Die Geschlechtsborsten-Näpfchen nehmen
hauptsächlich den verbreiterten distalen Teil des Geschlechtslappens ein, finden
sich aber auch auf dem Stiel bis etwa zu dessen ]\Iitte, also zum Teil — ich
zählte hier 11 — weit proximal von der distalen Saugnapfpapille. Sie bilden
hier am Stiel der Hauptsache nach eine einfache Längsreihe, doch rücken ein-
zelne beträchtlich aus dieser Reihe heraus, und es stehen auch wohl zwei neben-
einander. Die Geschlechtsborsten-Näpfchen sind, wie es ihrer großen Zahl ent-
spricht, verhältnismäßig klein. Ihr Durchmesser beträgt etwa 0,4 — 0,7mm. Sie
zeigen die normale Gestaltung; es sind annähernd kreisrunde Einsenkungen, die
von einem im Zentrum Diaphragma-artig durchbohrten Häutchen überspannt sind.
— 304 —
Jedes Geschlechtsborsten-Näpfchen enthält eine einzige Geschlechtsborste, deren
distales Ende aus der Diaphragma-artigen Öffnung herausragt. Die Geschlechts-
borsten (Taf. XV, Fig. 34) sind ca. 0,5 — 0,6 mm lang und im Maximum, etwas
proximal von der Mitte, ca. 35 ^w dick, und werden gegen die Enden langsam
dünner. Sie sind nur am proximalen Ende etwas gebogen, im übrigen gerade
gestreckt, am distalen Ende scharf und einfach zugespitzt (nicht lanzettlich ver-
breitert und abgeplattet); die äußerste distale Spitze ist etwas vorgezogen, un-
deutlich schnabelförmig. Ein Nodulus ist nicht erkennbar, man müßte denn
die nicht deutlich begrenzte Partie der maximalen Dicke proximal von der Mitte
als Nodulus ansprechen. Die Geschlechtsborsten weisen in der distalen Hälfte
eine charakteristische Ornamentierung auf, bestehend aus sehr dicht stehenden
Ringelreihen äußerst feiner schlanker Spitzchen, die ihr distales Ende dem distalen
Borstenende zuwenden und schwach abstehen, so daß die Profillinie der Borste
äußerst fein schräg bewimpert erscheint. Der männliche Porus liegt ungefähr
in der Mitte des löffelartig verbreiterten distalen Teils des Geschlechtslappens,
ungefähr 11 mm vom distalen Ende des Geschlechtslappens entfernt.
Der Gürtel, am Originalstück beobachtet, ist ringförmig. Er erstreckt sich
über die 53 (57) Segmente 84 (80) — 136. Am 80. — 83. Segment ist er undeutlich
ausgeprägt; sein hinteres Ende ist dagegen ziemlich scharf begrenzt.
Samentaschenporen auf den 17 Intersegmentalfurchen 65/66 — 81/82,
also eben in die auf Intersegmentalfurche 79 '80 beginnende Gürtelregion hinein-
reichend, in der Regel jederseits zu 4 (im ganzen 8) auf einer Intersegmental-
furche, und zwar in den Borstenlinien a, b, c und d. Nur ganz vereinzelt fehlt
eine dieser regelmäßigen Samentaschen; dafür wurden ganz vereinzelt über-
zählige Samentaschen zwischen den Borstenlinien b und c und oberhalb der
Borstenlinien d gefunden.
Auf eine Untersuchung der in dieser Gattung sehr einförmigen inneren Orga-
nisation habe ich verzichtet.
Kokons und Embryonen: Ein abgesondertes Exemplar von Yukaduma
lag mit 4 Kokons zusammen in einem Glase. Es ist wohl zweifellos, daß diese
Zusammenfügung vom Sammler absichtlich geschehen ist, um anzudeuten, daß
die Kokons zu dieser Art, die ich A. multisetosa nenne, gehören. Ihre Dimen-
sionen entsprechen sehr gut der Größe des Tieres und der Länge des am Original-
stück beobachteten Gürtels. Die Kokons sind ungefähr 130 — 155 mm lang und
in der Mitte 9 — 10 mm dick, lang spindelförmig, an den Enden dünner werdend
und schließlich in sehr dünne, etwa 10—15 ^ii^i lange Endschläuche ausgezogen.
Der Endschlauch des einen (vorderen?) Endes ist etwas länger und schlanker
als der des anderen (hinteren?) Endes. Die Färbung der Kokons ist (in auf-
gequollenem Zustande) olivgrün (in gehärtetem Zustande läßt der hell durch-
scheinende geronnene Inhalt sie in der dickeren Partie mehr hell olivbraun er-
scheinen). Ein Kokon, der zur Untersuchung des Inhalts geöffnet wurde, ent-
hielt 32 wohl ausgebildete Embryonen. Diese Süßwasser-Oligochäten unter-
— 305 —
scheiden sich also von den terricolen Lumbriciden, die angebhch stets nur einen
Embryo oder deren eine sehr geringe Zahl enthalten, durch die verhältnismäßig
große Zahl von Embryonen in einem Kokon. Außer den 32 Embryonen enthielt
der Kokon nur geringe Massen einer anscheinend eiweißartigen, schleimigen
Masse, die eine fädige Struktur und, auch nach Färbung in Pikrokarmin, keine
Kerne aufwies. Da diese ,, Nahrungsmasse" nur noch einen Bruchteil von der
Masse der Embryonen ausmacht, so dürfen wir annehmen, daß diese nahezu
ihre Ausschlüpf reife erlangt haben. Die Embr^^onen sind 17 — 26 mm lang, im
Maximum 1^2 — 2^/3 mm dick und bestehen aus ca. 120 — 150 Segmenten. Sie
sind spindelförmig; das Maximum der Dicke liegt etwas vor der Mitte, sodaß
ihr Hinterende etwas schlanker erscheint als ihr Vorderende. Sie lassen bereits
die typische Borstenanordnung erwachsener Tiere ihrer Art erkennen, am Vor-
derkörper weit gepaarte, am Mittel- und Hinterkörper enger gepaarte Borsten,
Bemerkungen. Alma multisdosa steht der A. pooliana Mich', nahe. Sie stimmt
mit dieser Art vor allem in der Gestalt der Geschlechtsborsten (vgl. 1. c.
Taf. II, Fig. 20) überein, unterscheidet sich von ihr aber durch größere Dimen-
sionen und durch die ungemein große Zahl (über 200) von Geschlechts-
borsten-Näpfchen an deli Geschlechtslappen (bei A. pooliana nur ca. 24 — 34).
Alma ubangiana n. sp.
Fundangabe: Belgisch - Kongo, Banzj'ville am Ubangi (ca. 4° 12'
nördl. Br., 21° 6' östl. Lg.); Commd. Royaux.
Vorliegend ein geschlechtsreifes Stück, dem leider einer der beiden Ge-
schlechtslappen fehlt, und 3 unreife.
Äußeres. Dimensionen des geschlechtsreifen Stückes: Länge ca. 380 mm,
Dicke 3 — 7 mm, Segmentzahl ca. 600.
Färbung hellgrau; pigmentlos. Gürtel horngelb.
Körper vorn drehrund, etwa vom 26. Segment an vierkantig, im Quer-
schnitt niedrig trapezförmig, dorsal verbreitert, dorsoventral abgeplattet. Hinter-
ende dorsal breit- und tief-rinnenartig eingesenkt, hier zarthäutig.
Kopf zygolobisch.
After endständig, klein.
Kiemen sind nicht vorhanden.
Borsten am Vorderkörper ziemlich weit gepaart (nicht ganz regelmäßig,
manchmal an zwei benachbarten Segmenten sehr verschieden weit gepaart), im
allgemeinen ungefähr halb so weit wie die übrigen Borstendistanzen, die hier
annähernd einander gleich sind (am Vorderkörper im allgemeinen aa : ab : hc : cd
: dd = 2 : 1 : 2 : 1 : 2); am ^Mittel- und Hinterkörper (etwa vom 26. Segment an)
sind die Borsten ziemlich eng gepaart, und die dorsalmediane Borstendistanz ist
hier, zumal auf Kosten der mittleren lateralen Borstendistanzen, stark vergrößert
(am 13. Segment aa : ab : bc : cd : dd=^: 1:3:1:6).
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910 ii. Bd. I. „f.
— 3o6 —
Gürtel ringförmig, am (loo.) loi. — 159. (162.) Segment [ = 59 (63)].
Die Geschlechtslappen entspringen ungewöhnlich weit hinten; ihre Basis
nimmt die ganze Länge der drei Segmente 24, 25 und 26 in den Borstenlinien a
und etwas oberhalb derselben ein; die Borsten a und b dieser drei Segmente sind
geschwunden. Die Geschlechtslappen sind ungemein lang, nämlich ca. 82 mm,
das ist mehr als doppelt so lang wie der ca. 30 mm lange Vorderkörper bis zu
ihrer Basis. Ihre proximale Hälfte bildet einen an der Basis etwa 2 mm breiten,
im übrigen infolge von Einrollung der Randpartien nach der Medialseite anschei-
nend dünneren Stiel, während die distale Hälfte schlank weidenblattartig ver-
breitert ist, bis zu einer maximalen Breite von etwa 5 mm. Der Stiel trägt etwa
20 und 40 mm von der Basis entfernt je eine mäßig große Papille an der Medial-
seite. Der verbreiterte distale Teil der Geschlechtslappen trägt an der Medial-
seite zwei ziemlich regelmäßige Längsreihen von Geschlechtsborsten-Näpfchen,
die von den Rändern ungefähr ebensoweit entfernt stehen wie von der Mittel-
linie. Da diese Geschlechtsborsten-Näpfchen zum Teil sehr schwer erkennbar
waren, zumal, wenn sie ihre Borste verloren hatten, so kann ich ihre Zahl nicht
genau angeben. Ich glaube ungefähr 15 in jeder Längsreihe erkannt zu haben;
doch erscheint es mir nicht unmöglich, daß ihre Zahl beträchtlich größer sei. Eine
besondere Gruppe distaler Geschlechtsborsten-Näpfchen scheint nicht vorhanden
zu sein. Die Geschlechtsborsten-Näpfchen sind verschieden groß, meist verhält-
nismäßig klein. Die Geschlechtsborsten sind ebenfalls verhältnismäßig klein,
ca. 0,4 mm lang bei einer maximalen Dicke von etwa 30 // ; sie sind gerade
gestreckt, sehr schwach abgeplattet, im Ouerschnit breit-oval, distal einfach
und mäßig scharf zugespitzt; der distale Teil ist nicht von dem mittleren Teil
abgesetzt (nicht lanzetthch). Der ganze frei über die Oberfläche des Geschlechts-
lappens hervorragende distale Teil der Borste war in allen Fällen mit einer harten,
dunkelbraunen Kruste überzogen, durch die die eigentliche Borste nur undeut-
lich hindurchschimmerte. Trotz dieser offenbar nicht zur Borste gehörenden
Kruste ließ sich an der Borste eine feine, dichte Ringelstruktur erkennen. Höchst-
wahrscheinlich besitzt die Borste eine ebensolche Ornamentierung wie die von
A. pooliana ]\Iich., bestehend aus sehr dichten Ringelreihen äußerst zarter,
schlanker Spitzchen.
Samentaschenporen auf den 21 Intersegmentalfurchen 75/76 — 95/96,
also etwas vor dem Beginn des Gürtels (Intersegmentalfurche 100/10 1 bzw.
101/102) aufhörend, in der Regel jederseits 4 (im ganzen 8) auf einer Inter-
segmentalfurche, und zwar in den Borstenlinien a, b, c und d, dazu ganz ver-
einzelte überzählige oberhalb der Borstenlinien d. Die Samentaschen sind
fast ganz in die Leibeswand eingesenkt und ragen nicht merklich in die Leibes-
höhle hinein.
Bemerkungen: Alma ubangiana steht der A. pooliana Mich, nahe, der sie
besonders in der Gestalt der Geschlechtsborsten gleicht. A. ubangiana ist
aber eine viel größere Form und unterscheidet sich hauptsächlich von A. poo-
— 307 —
liana, wie von allen anderen bekannten Arten ihrer Gattung, durch die auffallend
weit nach hinten verschobene Ursprungsstelle der Geschlechtslappen.
Alma eubranchiata Mich.
1910, W. Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XXVII, p. 162, Tafel, Fig. 14 — 16.
Fundangabe: ? Belgisch - Kongo, Ubangi - Distrikt, Duma (ca.
3° 52' nördl. Br., 18° 40' östl. Lg.); Dr- A. Schubotz, 27. September 1910.
Weitere Verbreitung: Belgisch-Kongo, Kuka Muna am Luburi -Flui3,
Flußgebiet des Chiloango (ca. 5° 8' südl. Br., 12° 37' östl. Lg.) (nach Mi-
CHAELSEN).
Vorliegend mehrere unreife Exemplare einer kiementragenden Alma,
die in allen Charakteren des unreifen Stadiums mit A. eubranchiata (Kiemen
verästelt!) übereinstimmt. Da es außer A. eubranchiata sehr wohl noch eine
andere Ahna mit verästelten Kiemen geben könnte, so ist die Zugehörigkeit
dieser Stücke zu A. eubranchiata nicht sicher festzustellen, wenn auch sehr wahr-
scheinlich.
Bemerkungen. Die Nachuntersuchung eines geschlechtsreifen Originalstückes
ließ mich auch bei dieser Art Samentaschen auffinden, und zwar in einer
Lage — weit hinter der Körpermitte — , in der man sie kaum vermuten konnte.
Diese Art stellt hierin, wie in der Lage des Gürtels, ein bizarres Extrem dar.
Das näher untersuchte Stück, bei dem sich der Gürtel über das 247. bis 295. Seg-
ment erstreckt, hatte Samentaschen poren auf den 37 Intersegmental-
furchen 217/218 — 253/254. Die Samentaschenregion ragt also etwas in die
Gürtelregion hinein. In der Anordnung der Samentaschen ähnelt .4. eubran-
chiata der A. pooliana; so finden sich bei A. eubranchiata jederseits bis 6 Samen-
taschen-Poren auf einer Intersegmentalfurche, je 4 in den Borstenlinien und i
oder 2 überzählige zwischen den Borstenlinien b und c, die mit jenen zusammen
eine mehr oder weniger regelmäßige Reihe von maximal 6 Poren bilden. Die
Zahl der Samentaschen ist eine enorme, erreicht sie doch fast das dritte Hundert;
das genauer ausgezählte Stück hatte links 144 Samentaschen, im ganzen also
ungefähr 288.
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— 1891, On the Structure of an Earthworm aUied to Nemertodrilus, Mich., with Observations
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- 3o8 -
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-^ 1908, I cosidetti ,,peni" dei Criodrilini. Ricerche anatomo-istologische e f isiologische ; in:
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Grube, 1855, Über neue oder wenig bekannte Anneliden; in: Arch. Naturg., XXI ^.
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— 1898, Über eine neue Gattung und vier Arten der Unterfamilie Benhamini; in: Mt. Mus. Ham-
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— 1902, Neue Oligochäten und neue Fundorte altbekannter; in: Mt. Mus. Hamburg, XIX.
— 1903, Die Oligochäten Nordost-Afrikas, nach den Ausbeuten der Herren Oscar Neumann und
Carlo Freiherr von Erlanger; in: Zool. Jahrb., Syst., XVIII.
— 1903, Westafrikanische Oligochäten, gesammelt von Herrn Prof. Yngve Sjöstedt ; in : Arkiv Zool., I.
- — 1903, Die geographische Verbreitung der OHgochäten, Berlin.
— 1903, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna
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Tiefsee-Exp. 1898 — 1899, III.
— 1905, Die Oligochäten Deutsch-Ostafrikas; in: Zeitschr. wiss. Zool., LXXXII.
— 1910, Oligochäten von verschiedenen Gebieten; in: Mt. Mus. Hamburg, XXVII.
- — 1910. Die Oligochäten des inneren Ostafrikas und ihre geographischen Beziehungen; in: Wiss.
Erg. deutsch. Zentral- Afrika-Exp. 1907 — 1908, III (Zool. I).
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P. M. Rea, 1901, Notes on the structure of Alma nilotica, a gilled earthworm from Egypt; in:
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D. Rosa, 1888, Lombrichi dello Scioa; in: Ann. Mus. Genova, XXVL
309
Liste der erörterten Gattungen und Arten.
(Beschreibungen und Mitteilungen über Organisationsverhältnisse nach neuen Untersuchungen sind
durch Fettdruck der betreffenden Seifenzahlen hervorgehoben. — Ungültige Art- und Gattungs-
namen sowie ungültige Zusammenstellungen derselben [Synonyme] sind durch Einklammerung
der Seitenzahlen gekennzeichnet.)
Seite
aberrata {Schiibotziellu) 267, 270, 272.
aberraius [Teleudriliis) 2 5 8, 266, 267.
abinsianus (Euioreuitis) 259—263, 265, T. XVI F. 47—49. Textf. 14.
A canthrodilus shoanus [206.]
adjelana (Dichogaster) 200—202, T. XIV F. 18, 19.
aegyptiaciis (Siphonogaster) [-98.]
affinis {Benhamia) [-CQ-l
— {Dichogaster) 20g.
africanus (Hyperiodrilus) 243.
Alma 276 — 289.
— Aloysii-Sabaudiae [279, 296.]
— Budgeiti [^91-]
— Emini 279—286, 296 — 297, 299. 300.
— Emini Aloysii-Sabaudiae 281, 284, 296, 297.
— eubranchiata 277, 279 — 286, 288, 307.
— kamertinensis 279 — 282, 2S4, 285, 298 — 300.
— Millsoni ' 278 — 283, 289, 290.
— multisetosa 279—281, 284, 302—305, T. XV F. 34.
— nilotica " 278 — 282, 285 — 288, 298.
— pooliana 279—286, 299, 300—302, 305 — ^307.
— Schullzei 279 — 286, 292—295, T. XV F. 36, 37.
— Stuhhnanni 279—286, 291—292.
— togoensis 279—282, 284, 285, 289 — 291, T. XV, F. 35.
— ubangiana 279 — 281, 283, 284, 288, 305—307.
— Zebanguii 279 — 281, 284, 295.
Alminae 276, 278.
Aloysii-Sabaudiae {Alma) [279, 296.]
— — {Alma Emini) 281, 284, 296, 297.
Amyntas heterochaetus [185.]
anguana {Dichogaster) 209 — 212, T. XIV F. 22 — 24.
— {Schiibotziella) 267. 270—272, T. XVIII F. 64, Textf. 17.
armatus {Eupolytoreutiis) [258, 272.]
— {Eiitoreiitiis) z^S, 262, 263, 265, 272.
Aulophorus 293.
Balantu Ehrhardti [i93]
balantina {Dichogaster) 192 — 193, T. XV F. 20, 21, Textf. 2.
Baumanni {Benhamia) [218.]
— {Dichogaster) 218.
Beddardiella 233, 234.
— bomone 244—247, T. XVII F. 54, Textf. 11.
— Dalzieli 244, 245, 246, 247.
— 310 —
Seite
Benhamia affinis [209.]
— Baumanni [218.]
— congica [191, 202, 204.]
— curia [198]
— Ernesti [200.]
— Johnstoni [215.]
— mollis [215.]
— Moorei [215.]
— Neumanni [211.]
- — rosea [218.]
— Stuhlmanni [191, 209.]
— viridis [215-]
bidjumensis (Monogosier) 188 — 191, T. XV F. 26, 27, Textf. i.
Biggei (Dichogaster) 215— 218, T. XIV, F. 10, 11, Textf. 5.
Bolaui decanephra {Dichogaster) 191.
— octonephra {Dichogaster) 191.
bomone {BeddardieUa) 244—247, T. XVII F. 54, Textf. 11.
Budgetti {Alma) [291.]
Bütlneriodrilus 233, 248, 258.
— biile 252—255, T. XVII F. 50—52, Textf. 12.
— congicus 248, 251, 252, 255.
— lundaensis 250 — 252, T. XVII F. 53.
— Schultzei 255—258, T. XVII F. 55—58, Textf. 13.
— siphonochaetus 249 — 250, 258.
bu/e {Büttneriodriltis) 252 — 255, T. XVII F. 50 — 52, Textf. 12.
Callidriliis 277, 286.
camerunensis {Rosadrilus) 248.
Chuniodrihis Schoniburkhi 231.
congica {Benhamia) [191, 202, 204.]
— {Dichogaster) , 186, 202, 204.
congicus {Büttneriodrilus) 24 8, 251, 252, 255.
curta {Benhamia) [198.]
— {Dichogaster) 198.
Criodrilinae 276, 277.
Criodrilus 276, 277.
Dalzieli {BeddardieUa) 244, 245, 246, 247.
decanephra {Dichogaster Bolaui) 191.
Dero 29^.
Dichogaster 186.
— adjelana 200—202, T. XIV, F. iS, 19.
— affinis 209.
anguana 209—212, T. XV, F. 22 — 24.
— balantina 192—193, T. XV F. 20, 21, Textf. 2.
— Baumanni 218.
— Bigqei 215—218, T. XIV F. 10, 11, Textf. 5.
— Bolaui decanephra 191.
— Bolaui octonephra 191.
— congica 186, 202, 204.
-— curta 198.
— dorsalis 206—207. T. XIV F. 12, 13.
— Ehrhardti 193.
— Ernesti 200.
— Feae 212.
— 311 —
Seite
Dichogaster gabunensis 198—200, T. XIV F. 6, 7.
— Gestri 212.
— itoliensis Johnstoni 215.
itoliensis Moorei 215.
katangae 202— 204, T. XIV F. 16, 17.
kunguluensis 194—197, T. XIV F. 14, 15, Textf. 3.
loboziana 207—209, T. XIV F. 1—3.
Mansfeldi 197—198, T. XV F. 28.
— mimdamensis 193—194, T. XIV F. 8,9.
— Neumanni 211—212. T. XV F. 25.
— pinguis •* 212.
— poonensis 194, 212.
— rosea 218.
— savanicola 204—206, T. XIV F. 4, 5.
— shoana 206.
— Stuhlmanni 186, 209.
— terricola 212—215, T. XV F. 31—33, Textf.4.
— viridis 215,
Digitibranchns [-78-]
— niloticus [298-]
Diptocardinae 187.
dorsalis {Dichogaster) 206—207, T. XIV F. 12, 13.
dumaensis [Eiitoreutus) 239, 263—266, T. XVII F. 59, 60, Textf. 15.
dunguensis {Platydrilus) 224^226, T. XVI F. 40.
— {Schubotziella) 267, 268—270, 272, F. XVIII F. 62. 63, Textf. 16
Ehrhardti (Ba/anta) [i93-]
— (Dichogaster) I93-
Emini (Alma) 279—286, 296—297, 299. 300-
— (Siphonogaster) [296.]
Eminoscolex 232, 233, 234, 235.
— japomanus 237—239, T. XVI F. 38. 43, Textf. 9.
— sibiitaniis 235—237, 239, T. XVI F. 39, 44. lextf. 8.
Ernesti (Benhamia) [200.]
— (Dichogaster) 200.
euhranchiata (Alma) 277, 279—286, 288, 307.
Eudichogasier 187.
Eitdrilacea 231 — 235.
Eudrilus 234, 239—240.
— Eugeniae 240, 256.
— kamerunensis [240.]
Eugeniae (Eudrilus) 240, 256.
Eupolytorentus 233, 234, [258], 259, 266, 267, 272.
— armatus [258, 272.]
— Glanningi 258, 259, 273—275, T. XVIII F. 61, Textf. 18.
Euscolex 234.
— victoriensis 240 — 242, T.[XVI F. 41, 42, Textf. 10.
— victoriensis horlensis [24*^. 241.]
Eutoreutus 233, 234, 258, 266, 275.
— abinsiaims 259—263, 265, T. XVI F. 47—49, Textf. 14.
— armatus 258, 262. 263, 265, 272.
— dumaensis 259, 263—266, T. XVII F. 59, 60, Textf. 15.
Feae (Dichogaster) 212.
— 312 —
Seite
gabunensis (Dichogaster) . 198 — 200, T. XIV F. 6, 7
Gardullaria 232
Gestri (Dichogaster) 212
Glossoscolecidae 276
Glossoscolecüiae 276
Glanningi (Eupolytoreutus) 258, 259. 273—275, T. XVIII F. 61, Textf. 18
Glyphidrilus 277, 286
Gordiodrilus Habessinus 218—219
— Schuhotzi 219—222, T. XVIII F. 68, 69, Textf. 6,
Gordiodrilus Staudei 222,
Grawerti (Pygmaeodrilus) ...•». 224,
Habessinus (Gordiodrilus) 218 — 219
heterochaeta {Pheretima) 185.
heterochaetus (Amynias) [185.]
Hormogastrinae 276
hortensis (Euscolex victoriensis) [24G, 241.]
Hyperiodrilus 234, 272.
— africanns 243
Iridodrilus 234
— Preussi 243
itoliensis [Dichogaster) 215
japonianus [Eminoscolex) . 237 — 239, T. XVI F. 38, 43, Textf. 9
Johnstoni [Benhamia) [215.'
— [Dichogaster itoliensis) 215
Kaffania .• 234
kamerunensis [Alma) 279 — 282, 284, 285, 298 — 300
— [Eudrilus) [240."
— [Libyodrilus) 228—231, T. XVIII F. 65, Textf. 7
— [Malodrilus) 240
katangae [Dichogaster) 202 — 204. T. XIV F. 16, 17
kiwuensis [Pygmaeodrilus) 224
kunguluensis [Dichogaster) 194 — 197, T. XIV F. 14, 15, Textf. 3
Kynotus .' 277
Libyodrilus 234
kamerunensis 228—231, T. XVIII F. 65, 66, Textf. 7
— violaceus 228, 229 — 231, T. XVIII F*. 67
■loboziana [Dichogaster) 207 — 209, T. XIV F. 1—3
Lumbricidae 276
lundaensis [Büttneriodrilus) 250 — 252, T. XVIII F. 53
— (Preussia) [250.]
— [Preussiella) [248.]
Malodrilus 234, 240.
kamerunensis 240.
Mansfeldi [Dichogaster) 197—198, T. X\' F. 28.
Metascolex 233.
Microchaetinae • , ' 276, 277.
Microchaetus 277.
Millsoni [Alma) 278—285, 289, 290.
— [Siphonogaster) [289-]
— 313 —
Seite
Monogasier 187, 188.
— • bidjiimensts 188 — 191, T. XV F. 26, 27. Textf. i.
moeroensis (Pygmaeodriltis) 223 — 224. T. XV F. 29, 30.
mollis {Benhamia) -. [215-]
Moorei [Benhamia) [215.]
— [Dichogaster itoliensis) 215.
multisetosa {Alma) 279 — 281. 284, 302 — 305, T. XV F. 34.
mundamensis {Benhamia) [i93-.l
— [Dichogaster) 193—194, T. XIV F. 8, 9.
Nannödrilus Standet {222.]
Nematogenia panamaensis 222.
Neumanni [Benhamia) [21 1-]
— [Dichogaster) 211—212, T. XV F. 25.
Neumanniella 232, 234.
nilotica [Alma) 278—282, 285-^288, 298.
nilotictis [Digitibranchiis) [298.]
Octockaetinae 187, 188.
octonephra [Dichogaster Bolaui) 191-
panamaensis [Nematogenia) 222.
Paradrilus purpitreus [243.]
— Rosae [242.]
— ruber [242.]
Parascolex 234.
— purpureus 243.
— Rosae 242.
— ruber 242.
Pheretima heterochaeta 185.
pingitis [Dichogaster) 212.
Platydriliis dunguensis 224—226, T. XVI F. 40.
Polytoretitus 233, 263, 266, 267.
pooliana [Alma) 279 — 286, 299, 300 — 302,305 — 307.
poonensis [Dichogaster) 194. 212.
Preussi [Iridodrilus) 243.
Preussia [248.]
— lundaensis [250-]
— siphonochaeta [249, 258.]
Preussiella [233, 248.]
— lundaensis [24^-]
— siphonochaeta [248-]
purpureus [Paradrilus) [243-]
— [Parascolex) 243.
Pygmaeodrilus Grawerti 224.
— kiwuensis 224.
— moeroensis 223—224, T. XV F. 29, 30.
Rosadrilus 233, 234, 247—248, 258.
— camerunensis 248.
Rosae [Paradrilus) [242-]
— [Parascolex) 242.
rosea [Benhamia) [218.]
— [Dichogaster) 218.
— 314 --
Seite
ruber {Paradrilus) . [242.]
— {Parascolex) 242.
savanicola {Dichogaster) 204—206, T. XIV F. 4, 5.
Schomburkhi {Chuniodrilits) 231.
Schubotzi {Gordiodrilus) 219—222, T. XVIII F. 68, 69, Textf. 6.
Schubotziella 233, 266—267.
— aberrata 267, 270, 272.
— anguana 267, 270 — 272, T. XVIII F. 64, Textf. 17.
— dunguensis 267, 268 — 270, 272, T. XVIII F. 62, 63, Textf. 16.
Schultzei {Alma) 279—286, 292—295, '#XV F. 36, 37.
— (Büttneriodrilus) 255—258, T. XVII F. 55—58, Textf. 13.
shoana (Dichogaster) 206.
shoanus {Acanthodrilus) [206.]
sibutanus (Eminoscolex) 235—237, 239, T. XVI F. 39, 44, Textf. 8.
siphonochaeta {Preiissia) [249, 258.]
— [Preussiella) [248.]
siphonochaetus {Büttneriodrilus) 249 — 250, 258.
Siphonogaster [278.]
— aegyptiacus [298.]
— Emini [296.]
— Millsoni [289.]
— Stuhlmanni [291.]
Sparganophilus 276, 277, 286.
Stappersi {Stuhlmanni) 226—228, T. XVI F 45, 46.
Staudei {Gordiodrilus) 222.
— {N annodrilus) [222.]
Stuhlmanni {Alma) 279—286, 291—292.
— {Benhamia) [191. 209.]
— {Dichogaster) 186, 191, 209.
— • {Siphonogaster) [291-]
Stuhlmannia Stappersi 226—228, T. XVI F. 45, 46.
Teleudrilus 232, 233, 234, .-266], 267.
— aberratns [258, 266, 267.]
Teleutoreutus 233, 234.
terricola {Dichogaster) 212—215, T. XV F. 31—33. Textf. 4.
togoensis {Alma) 279— 282, 284, 285, 289— 291, T. XV F. 35.
Trigaster 187.
Trigastrinae 186.
Tubifex tubifex 288.
ubangiana {Alma) 279—281, 283, 284, 288, 305—307.
victoriensis {Euscolex) 240 — 242, T. XVI F. 41, 42, Textf. 10.
violaceus {Libyodrilus) * 228. 229— 231. T. XVIII F. 67.
viridis {Benhamia) [215]
— {Dichogaster) 215.
Zebanguii {Alma) 279^281, 284, 295.
— 315 -
Figurenerklärung.
Tafel XIV.
Pig. I. Dichogaster loboziana n. sp. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 1750.
2. Ganze Penialborste; Vergr. 25.
3. — - — • Samentasche, nach Aufhellung; Vergr. 35 '
4. Dichogaster savanicola n. sp. Ganze Penialborste; Vergr. 38.
5. Samentasche; Vergr. 9.
6. Dichogaster gabunensis n. sp. Samentasche, nach Aufhellung; Vergr. 42.
7. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 400.
8. Dichogaster mundamensis (Älich.) von Fernando Poo. Samentasche, nach Aufhellung;
Vergr. 32.
9. — — Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 260.
10. Dichogaster Biggei n. sp. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 175.
11. — Samentasche; Vergr. 18.
12. Dichogaster dorsalis n. sp. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 120.
13. — — Samentasche; Vergr. 28.
14. Dichogaster kunguluensis n. sp. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 100.
15. — — Samentasche; Vergr. 14.
16. Dichogaster katangae n. sp. Samentasche; Vergr. 24.
17. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 200.
18. Dichogaster adjelana n. sp. Samentasche, nach Aufhellung; Vergr. iS.
19. — — Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 225.
20. Dichogaster balantina n. sp. Distales Ende einer Penialborste. Vergi 200
21. Samentasche, nach Aufhellung; Vergr. 20.
Tafel XV.
Pig. 22. Dichogaster anguana n. sp. Samentasche, nach Aufhellung; Vergr. 24.
,, 23. • Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 500.
,, 24. ■ — — Mittelstück derselben Penialborste; Vergr. 500.
,, 25. Dichogaster Neumanni (Mich.). Samentasche, nach Aufhellung; Vergr. 24.
,, 26. Monogaster bidjumensis n. sp. Samentasche; Vergr. 12.
,, 27. ■ — — Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 85.
,, 28. Dichogaster Mansfeldi n. sp. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 300
,, 29. Pygmaeodrilus moeroensis n. sp. Samentasche, nach Aufhellung; Vergr. 48.
,, 30. Ventralseite des 16. — 18. Segments mit dem männhchen Geschlechtsfelde; Vergr. 20.
,, 31. Dichogaster terricola n. sp. Distales Ende einer Penialborste der plumperen Form;
Vergr. 175.
,, 32. • — — Distales Ende einer Penialborste der schlankeren Form; Vergr. 175.
,, 33. — — Samentasche, nach Aufhellung; Vergr. 30.
,, 34. Alma niultisetosa n. sp. Ganze Geschlechtsborste; Vergr. 200. a = Umriß eines Quer-
schnittes durch das verbreiterte distale Ende.
,, 35. Alma togoensis n. sp. Ganze Geschlechtsborste; Vergr. 200.
,, 36. Alma Schultzei n. sp. Ganze Geschlechtsborste; Vergr. 200.
,, 37. Hinterende mit Kiemennapf, von der Rückenseite; Vergr. 20.
Tafel XVI.
Fig. 38. Eminoscolex japomanus n. sp. Weibhcher Geschlechtsapparat ; Vergr. 12. ds 12/13 = I^is-
sepiment I2'i3, el = Eileiter, es = Eiersack, et = Eitrichter, oeb = Ovarial-Eitrichter-
blase, ov = Ovarium, sk = Samenkämmerchen, st = Samentasche.
39. £miwosco/e;ir Si'&MtoMMS n. sp. Weibhcher Geschlechtsapparat; Vergr. 7. Buchstabenbezeich-
nung wie in voriger Figur.
— 3IÖ -
Fig. 40. Platydrilus dimgiiensis n. sp. Ganze Peiiialborste; \'ergr. 7s.
,, 41. Enscolex victoriensis yiich. Prostateuapparat; Vergr. 12.
,, 42. Weiblicher Geschlechtsapparat von der Unterseite; Vergr. 20. el = Eileiter,
es = Eiersack, et = Eitrichter, st = Samentasche, sta — Wandung des Samentaschen-
atriums, stb = Bulbus des Samentaschenatriums, stp — Samentaschenporus.
,, 43. Eminoscolex japomanus n. sp. Prostatenapparat; Vergr. 7.
,, 44. Eminoicolex sibuianus n. sp. Prostatenapparat; Vergr. 7.
,, 45. Stuhlinannia Stappersi n. sp. WeibUcher Geschlechtsapparat von oben; Vergr. 15. dr
= Drüseukranz des Samentaschenatriums, el = Eileiter, es = Eiersack, et = Eitrichter,
st = Samentasche, sta = Samentaschenatrium, zs = zölomatischer Sack, zsch = zölo-
matischer Schlauch.
,, 46. — — Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 125.
,, 47. EutoreiUus abinsianus n. sp. Vorderer Teil des weibhchen Geschlechtsapparats (der links-
seitige Ausführapparat samt Ovarialteil ist abgeschnitten); Vergr. 18. bg = Bindegewebs-
strang, der vom Ovarium zum Dissepiment 12/13 hinführt, el = Eileiter, «5 = Eiersack,
et = Eitrichter, ga = vordere Gabel-Aste der Samentasche, ov = Ovarium, sk = Samen-
kämmerchen, st = Samentasche, vs = Verbindungsschlauch zwischen Eitrichter und
Samentasche, zs = zölomatischer Sack, zsch = zölomatischer Schlauch.
„ 48. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 65.
,. 49. Weiblicher Geschlechtsapparat, Prostatenapparat und akzessorisches Organ, von
oben; Vergr. 4. akz = Akzessorisches Organ, epr = Euprostata, pb — Penialborstensark,
st = Samentasche, sta = Samentaschenatrium.
Tafel XVn.
Fig. 50. Büiineriodriles biile n. sp. Weiblicher Geschlechtsapparat; Vergr. 5. ag = Ausführgang
der Samentasche, bs = Bhndschlauch am Eitrichter, el = Eileiter, es = Eiersack, et =
Eitrichter, sk = Samenkämmerchen, st = Samentasche, sta = Atrium der Samentasche,
vs = Verbindungsschlauch, zsch = zölomatischer Ringschlauch.
,, 51. Prostatenapparat, Vergr. 5; epr = Euprostata, kt = Kopulationstasche; pb =
Penialborstensack .
,, 52. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 100. a = eines der Ornamente im Profil,
stärker vergrößert; Vergr. 1000.
,, 53. Büttneriodrilus hmdaensis (IVIich.) Weiblicher Ausführapparat im unausgebildeten Zu-
stande; Vergr. 2^. Buchstabenbezeichnung wie bei Fig. 50.
,, 54. Beddardiella bomone ü. sp. Weibhcher Ausführapparat; Vergr. 12. akz = akzessorisches
Drüsenorgan, ds 13/14 = Dissepiment 13/14, übrige Buchstabenbezeichnung wie bei
Fig- 50.
,, 55. Büttneriodrilus Schultzei n. sp. (»anze Penialborste, ^'ergr. 5.
,, 56. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 120.
,, 57. Weibhcher Geschlechtsapparat; Vergr. 10. Buchstabenbezeichnung wie bei Fig. 50.
,, 58. — — Prostatenapparat; Vergr. 10. akz = akzessorisches Organ, übrige Buchstabenbe-
zeichnung wie bei Fig. 31.
,, 59. Eutoreutus dumaensis n. sp. Weibhcher Geschlechtsapparat und Prostatenapparat; Vergr.
18. akz = fragliches akzessorisches Organ (Samentaschendivertikel? Kopulationstasche?),
dsl2/13 = Dissepiment 12/13, ^^ = Eileiter, epr = Euprostata, es = Eiersack, et = Ei-
trichter, mst = muskulöse Samentasche, os = Ovarialschlauch, ov = Ovarium, pb = Pe-
nialborstensack, sk = Samenkämmerchen, vs =■ Verbindungsschlauch, zsch = zöloma-
tischer Ringschlauch, 2st = zartwaudiger Samentaschenschlauch.
,, 60. Distales Ende einer Penialborste; Vergr. 180.
— 317 —
Tafel XVIII.
Fig. 6i. Eupolytoveutus Glanningi n. sp. Weiblicher Gesclilechtsapparat und Prostatenapparat;
Vergr. 5. akz = akzessorische muskulöse Blindschläuche an der Samentasche, ds 12/13 =
Dissepiment 12/13, ^'^ = Divertikel der Samentasche, el = Eileiter, epr = Euprostata,
es = Eiersack, ei = Eitrichter, ga = Gabel-Ast der Samentasche, kt = Kopulations-
tasche, mst = muskulöse Samentasche, nph = FUmmertrichter eines Nephridions, ob =
Ovarialblase, ov = Ovarium, vs = \'erbindungsschlaucli, zsch = zölomatischer Ring-
schlauch, zst = zartwandige Samentasche.
,, 62. Schiibotziella diinguensis n. sp. Prostatenapparat (die Euprostata der linken Seite ist ab-
geschnitten); Vergr. 8. epr = Euprostata, kt — Kopulationstasche, sl = Samenleiter.
,, 63. — — • Weibhcher Geschlechtsapparat von der Unterseite (Ausführapparat und Divertikel
der rechten Seite sind abgeschnitten) ; Vergr. 8. stp = Samentaschenporus, übrige Buch-
stabenbezeichnung wie bei Fig. 61.
,, 64. Schnbotziella ängviana n. sp'. Weibhcher Geschlechtsapparat; \'ergr. 10. Buchstaben-
bezeichnung wie bei folgender Figur 65.
,, 65. Libyodrilus kamerunensis n. sp. Weibhcher Geschlechtsapparat; Vergr. 5. el = Eileiter,
es = Eiersack, et = Eitrichter, st = Samentasche, st* = Spaltung der Samentasche für
den Durchlaß des Bauchstranges, st** = Spaltung der Samentasche für den Durchlaß
des Darmes, vs = Verbindungsschlauch.
,, 66. Distales Ende einer Penialborste ; Vergr. 180.
,, 67. Libyodrilus violaceus Bedd. Distales Ende einer Penialborste; ^"ergr. 180.
,, 68. Gordiodrilus Schnbotzi n. sp. Samentasche; Vergr. 28.
,, 69. :MännUche Ausführapparate und Prostaten, an der Innenseite der ventralen Körper-
wandung des 17. — 19. Segments; Vergr. 30. bs = Bauchstrang, dri = Drüsenfeld ventral-
median am 19. Segment, kt = Kopulationstasche, pr ^~j = Prostaten des ersten,
zweiten und dritten Paares, sl = Samenleiter, XVII, XVIII, XIX = Segmentnummern.
.,7v///^^.^r f/r/ /»ciii'ii ufin.-^uNii /.ciitrai-Afrika-ExtH-diiioii ,»ni i:iii. lull.
Tafel Xl\:
W. Micliaels«! (/<-2
\:ä. lüitiidiardt iBiermaiui
/'jycbrässe der zweilcn dridsdten Zentiul-Afrika-Expeddion WiOn/i/. ßd.i
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W. MicliaelseiL gez.
'iiag von lOinkhardt i Biermaiui, Ifii z. ■
A'n/e/jTiisse der zweiten deutschen I^entml-Afrilia- Expedition 1910- 19t I. Bd.L
Tafel ATf.
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Tc'iiag vori KÜnkhardt iBiermaim, l.e-ryd
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'II Zentral- AMka- Expedition 1910-1911. Bd. 1.
Talcl XVII.
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/.f'iilral- Afrika-Expedition 1.910- mj. JidJ.
W. MichaelsftL
felag var. Klin'riar Ji i Bien u , i i . i .
Odonaten aus Äquatorial-Afrika,
\'ün
Dr. le Roi, Bonn a Rh.
Mit Tafel XIX und 19 Textabbildungen.
Ein großer Teil des untersuchten ]\Iaterials wurde auf der Zweiten Deutschen
Zentral- Afrika-Expedition 1910 — 191 1 durch die Herren Oberleutnant Dr. Ar-
nold SCHULTZE und Dr. H. Schubotz gesammelt. Es wird geteilt zwischen
dem Naturhistorischen Museum zu Hamburg und dem Senckenbergischen Museum
in Frankfurt a. M. Außerdem benutzte ich die Ausbeute der beiden von Herrn
Geheimrat Professor Dr. Al. Koenig unternommenen Expeditionen in den
östlichen Sudan in den Jahren igio und 1913, die von mir selbst (1910, 1913)
und H. Freiherrn v. Geyr (1913) zusammengebracht wurde. Sie ist Eigentum
des Museums A. Koenig in Bonn. Schließlich zog ich noch die zentralafrikani-
schen Odonaten meiner eigenen Sammlung sowie einige interessante Arten aus
denjenigen der Herren Dr. Arthur Müller in München und Dr. Erich Schmidt
in Bonn zur Bearbeitung heran.
Insgesamt sind dadurch 72 Spezies zur Behandlung gekommen. Diese ver-
teilen sich auf die großen Familien in der Weise, daß auf die Calopterygiden
II Arten mit einer neuen entfallen, auf die Agrioniden 16 Arten, darunter 3 neue,
auf die Gomphinen 2 Arten, auf die Aeschninen 4 Arten mit 2 neuen, auf
die Cordulinen 3 Arten mit einer neuen, und auf die formenreichen Libellu-
linen der größte Anteil, nämhch 36 Arten, die jedoch alle schon beschrieben
sind. Die neuen Spezies sind folgende:
Calopterygidae.
Lihellago aphrodite.
Agrionidae.
Pseudagrion sudanicum, Agriocnemis forcipata, Agriocnemis zerafica.
— 320 —
Aeschninae.
Heliaeschna lanceolata, Gynacantha Schnitzet.
Cordülinae.
Macromia Reginae.
Außerdem enthielten die Sammlungen neben allgemein in Afrika verbreiteten
Formen eine Anzahl wenig bekannter und interessanter Arten. Bei den Familien,
die bereits im Katalog der ,,Collections zoologiques de Säi^ys-Longchamps"
durch Ris und Martin eine monographische Darstellung erfahren haben, begnügte
ich mich damit, die Originalbeschreibung der einzelnen Arten und diesen Katalog
zu zitieren. In den von Ris bearbeiteten ,,Iyibellulinen" dieses großangelegten
Werkes findet sich bei jeder Spezies eine ausgezeichnete Literaturübersicht. Bei
den Arten der noch nicht erschienenen Calopteryginen, Agrioniden und Gomphinen
habe ich stets die ganze auf Afrika bezügliche Literatur beigefügt, und zwar mit
ganz geringen Ausnahmen auf Grund direkter Einsicht in die Originalarbeiten.
Das untersuchte Material entstammt zum Teil dem westlichen Urwaldgebiet,
zum Teil der östlichen Steppenregion, und stellt für manche weite Bezirke, wie
den Bahr el Ghazal, den ersten Beitrag dar. Das ungeheure Gebiet der zentral-
afrikanischen Zone ist in odonatologischer Beziehung sehr ungleichmäßig und
meist noch ganz unzureichend durchforscht. Es scheint deshalb kaum an der
der Zeit, tiergeographische Betrachtungen allgemeiner Natur aus den bisher
bekannten Tatsachen zu entwickeln. Viele Arten, darunter auch eine Reihe
der kleinen, sind über den größten Teil der Region von Westen bis Osten ver-
breitet, und schon dieser Umstand mahnt zu besonderer Vorsicht verfrühten
Schlußfolgerungen gegenüber.
Zudem fehlte mir die Zeit, einen Versuch in dieser Hinsicht zu machen,
da mich die Erfüllung militärischer Pflichten im jetzigen Kriege zwingt, einen
Abschluß der Arbeit herbeizuführen. Aus dem gleichen Grunde mußte ich auch
von der Untersuchung einiger vorliegenden Larven absehen.
Bei der Bearbeitung des Materials durfte ich mich mancher Unterstützung
erfreuen. Herr Dr. F. Ris in Rheinau, der bereits früher unsere Sudan-Ausbeute
vom Jahre 1910 determiniert hatte (einige Funde sind von ihm bereits im ,,Cata-
logue DE Selys" verwertet, doch führe ich sie auch hier nochmals an), stellte
mir in gewohnter Liebenswürdigkeit Vergleichsmaterial von Umma- und Sapho-
Arten zur Verfügung und begutachtete einige Bestimmungen. Herr Dr. K. Grün-
BERG in Berlin gestattete mir in freundlicher Weise die Benutzung der Odonaten-
Sammlungen des Berliner Königl. Museums. Herr Dr. W. Lundbeck in Kopen-
hagen übersandte mir die Type von Umma cincta de Selys aus dem Zoologischen
Universitäts-Museum in Kopenhagen, und ebenso Herr G. Severin in Brüssel
Zeichnungen und Photographien einiger Umma-Aiten aus der Sammlung DE Se;i<ys.
Allen diesen Herren gebührt mein verbindlichster Dank.
— 321 —
Zygoptera.
Calopterygidae.
I. Umma cincta (de Selys-IyOngchamps).
Cleis cincta. de Selys-Longchamps, Bull. Acad. Roy. Belgique, Annexe, 1853, p. 23. — Guinee.
— DE Sei<ys et Hagen, Mem. Soc. Roy. Sc. Liege, T. 9, 1854, p. 56, Flügel PI. 2, Fig. 3, Appen-
dices PI. 9, Fig. i. — Guinee. — Schi0dte, Overs. Kgl. dansk. Vid. Selsk. Forh. 1855, p. 123. —
Guinea. — de Selys, Bull. Acad. Roy. Belgique 2. Ser., Vol. 35, 1873, p. 472. — Cap Coast Castle:
Guinee. — de Selys, ebendort, 2. Ser., Vol. 47, 1879, p. 358. — Martin, R., Mem. Real. Soc.
Espan. Hist. Xat. Madrid, T. i, 1907, p. 427. — Biafra, Cabo San Juan: Guinee Espagnole. • —
Martin, Feuill. Jeun. Natur. Vol. 42, 1912, p. 97. ^ Sikasso.
Calopteryx cincta. Walker, F., List Spec. Neur. Ins. Brit. Mus. P. 4. London 1853, p. 608.
— Guinea.
Umma cincta. Kirby, Syn. Catalog. Neuroptera Odonata. London 1890, p. 100.- — Guinea.
— Karsch, Mitteil. Forschungsreis. Gelehrt, deutsch. Schutzgeb. Bd. 6, 1893, p. 219.- — Bismarck-
burg: Togo. — Karsch, Berl. Entom. Zeitschr. Bd. 38, 1893, p. 31. — Bismarckburg: Adeli, Togo.
— Baumann, Entom. Nachrichten Bd. 24, 1898, p. 345. ■ — Misahöhe: Togo.
Belgisch - Kongo, Kimuenza, A. Schultze leg. 10. September 1910;
I (/ ad.
Einige Angaben in den Beschreibungen der Art von DE Selys und Hagen
1853 und 1854 ließen es zweifelhaft erscheinen, ob in der Tat die dort im männ-
lichen Geschlecht beschriebene Form mit dem erst 1873 durch de SeiLYS bekannt
gewordenen 9 und der Cleis cincta der späteren Autoren identisch sei. Durch das
freundliche Entgegenkommen von Herrn Dr. W. Lundbeck war es mir möglich,
die Type, ein cf ad. von Guinea, leg. Krieger, aus dem Zoologischen Univer-
sitäts-Museum in Kopenhagen, zu untersuchen. Andererseits verdanke ich der
Liebenswürdigkeit von Herrn G. Severin (Brüssel) eine Photographie der Flügel
der weiblichen Type aus der Collection de Selys sowie Abbildungen der Appen-
dices von einem cf aus der gleichen Sammlung, von DE Selys determiniert. Der
Vergleich ergab die völlige Übereinstimmung aller dieser Exemplare unterein-
ander, soweit es sich um wesentliche Merkmale handelt. Sehr bezeichnend für
diese Art ist der von de Selys zuerst 1879 angegebene Ursprung von M^ proximal
2 • 2—
vom Subnodus. Bei der cf-T^^pe entspringt M.^ ^ 1 Zellen proximal vom
24 • 33-
Subnodus. Da die Brüsseler Zeichnungen in dem Calopterygiden-Teil des Kata-
logs der Collection de Selys zur Veröffentlichung gelangen, genügt es, hier
festzustellen, daß die Appendices der Type auch in Einzelheiten genau diesen
Figuren entsprechen. Auf der Dorsalseite des 10. Abdominalsegmentes zeigt die
eine Figur einen medianen Längskiel, der nach vorne nicht ganz bis zur Mitte
reicht. Dieser Kiel findet sich in gleicher Ausdehnung auch bei der Type, wenn
auch DE Selys 1854 angibt: ,,10*^ segment rabattu, sans carene." Seine Beschrei-
bung ist im übrigen sehr exakt, auch bezüglich des Vorhandenseins und der
Ausdehnung eines braunen schmalen Marginalstreifens, der an allen Flügeln
vornehmlich in der distalen Hälfte des Hinterrandes auftritt. Der naheliegende
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910 ir. Bd. I. tt
— 322 —
\'erdacht, es handle sich bei diesem Stücke um die spätere UiiDua fuscomarginis
Sjöstedt, wird durch die Untersuchung der für diese Art so charakteristischen
Analanhänge leicht widerlegt. Vielleicht ist dieser braune Rand bei der Gattung
ein Zeichen höheren Alters, denn er tritt auch bei U. longistigma auf und ist
keineswegs allen Individuen von U. fuscomarginis eigen (vgl. diese Arten).
Dem von Dr. Schultze gesammelten & von Kimuenza fehlen beide linke
Flügel bis auf kurze basale Stücke, und das Abdomen liegt nur in Bruchstücken
vor. Ich stelle das Exemplar mit einigem Bedenken zu Umma ciiida, da es nicht
ganz damit übereinstimmt. Mo entspringt zwar in allen Flügeln proximal vom
— • 2
Subnodus, und zwar —j — -j Zellen proximal, aber auffallend ist der ^Mangel
eines Pterostigmas, wie er im Genus Umma als regelmäßige Erscheinung nur bei
der scharf umgrenzten U. decliviimi Förster auftritt. Es ist immerhin denkbar,
daß bei Arten dieser Familie ein Pterostigma vorhanden sein oder fehlen kann,
da eine solche Eigentümlichkeit bei dem verwandten Genus Phaon nachgewiesen
ist. Während bei der Type von U . cinda die grüne Färbung überwiegt und nur
auf der Oberseite von Kopf und Thorax ein blauer Schimmer vorhanden ist,
zeigt dieses Exemplar im ganzen lebhaft metallisch blaue bis violette Färbung,
und nur die Hinterseite der Augen, der Prothorax und die Thorax-Seiten haben
mehr Grün. Auch die Flügeladern sind bläulichviolett und die Flügel selbst
irisieren in gleicher Farbe. Das zehnte Abdominalsegment und die Appendices
gleichen ganz denen von U . cinda, nur sind die Appendices inferiores am Ende
ein wenig breiter als die bei der Type und den Brüsseler Zeichnungen. Dies kann
aber eine individuelle Schwankung sein.
Der Hinterflügel mißt nur 32 mm, also weniger als bei der Tj'pe (35 mm).
Erwähnen möchte ich noch, daß ein / von Tua, Belgisch-Kongo, aus dem
^luseum Tervueren, leg. Maes 1913, das mir Dr. Ris freundlichst zur Ansicht
sandte, dem c^ von Kimuenza sehr gleicht. Auch bei diesem fehlen die Ptero-
stigmen, die Farbe ist überwiegend blauviolett und die Größe gering, Hinter-
ilügel 32, Abdomen 34 mm. Weiteres Material muß uns zeigen, ob etwa eine am
Kongo lebende Form als geographische Rasse von U . cinda abzutrennen ist.
Eine Durchsicht der von Karsch und Baumann erwähnten Exemplare des
Kgl. Museums in Berlin, die sämtlich aus Togo stammen, ergab bei allen das
V^orhandensein eines Pterostigmas. Der Ursprung von M, wechselte von ^3 Zelle
bis 5 V2 Zelle proximal vom Subnodus. Die meisten Stücke zeigten einen braunen
Randsaum im distalen Teil des Hinterrandes aller Flügel.
2. Umma longistigma (de Selys-Longchamps).
Sapho longistigma. DE Sklys, Bull. Acad. Roy. Belgique 2. Ser., T. 27, 1869, p. 650. — Le
\'ieux Calabar. — Kirby, 83^011. Catalog. Neuroptera Odonata. I/andon 1890, p. 100. — Old
Calabar.
Cleis longistigma. DE SiUys, Bull. Acad. Ro,v. Belgique, 2. Ser., T. 47, 1879, p. 358. — ]VL\rtin,
R., Ann. Mus. Civ. St. Nat. Ser. 3, Vol. 3, Genua 1908, p. 652. — Fernando-Poo.
— 323 —
Vnnna longistigma. Karsch, Entoin. Nachrichten, Bd. 17, 1891, p. 69. partim. — Barombi-
Station: Kamerun. — Karsch, Berl. Entom. Zeitschr., Bd. 39, 1894, p. 16. • — Yaunde: Kamerun. —
Karsch, Entom. Nachrichten, Bd. 25, 1899, p. 161.— Johann- Albrecht-Höhe: Nord-Kamerun. — Sjö-
STEDT, Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl., Bd. 25, Afd. IV, Nr. 2, Stockhohn 1S99, p. 44. — Itoki,
Kitta, N'dian, Bonge, Kamerun: Kamerun.
Belgisch - Kongo, Ubangi - Distrikt, Libenge, Dr. H. Schubotz
leg. 25. Oktober 1910; i cf (i. Alk.). — Belgisch-Kongo, Uelle-Di-
strikt, Yakoma -Angu, Dr. H. Schubotz leg. Mai 1911. öo^cf (i. Alk.).
— Süd- Kamerun, Njong-Flui3 bei Edea, 7 d^&, 10 Q9, in meiner
Sammlung.
Die Art charakterisiert sich gut durch ihre schlanken, fast bis zur Länge
der oberen Appendices ausgezogenen, an der Spitze etwas gegeneinander gebo-
genen unteren Analanhänge. Ich verdanke Herrn G. Severin (Brüssel) Zeich-
nungen der Appendices nach der Type von DE Selys, welche beweisen, daß
letzterer diese Art mit dem Namen Cl. longistigma belegte.
Die überwiegend meisten Exemplare haben den Ursprung von M, in allen
Flügeln genau oder nahezu genau am Subnodus. Nur in wenigen Fällen ent-
springt er bis ^U Zelle proximal oder bis 1^/2 Zelle distal vom Nodus. Ein d'
von Yakoma zeigt eine Aderabnormität im rechten Hinterflügel, indem hier
im sonst stets freien ]\Iedianraum einige unregelmäßig längsgeteilte Oueradern
auftreten und in beiden Hinterflügeln eine kleine Eckader im Analwinkel" des
Arculus.
Die Flügel beider Geschlechter zeigen häufig eine gelbbräunliche Trübung,
vornehmlich bei den 99- Oft ist der Flügelrand aller Flügel, besonders der
distale Hinterrand, etwa eine Zelle breit braun gesäumt, so bei den meisten Exem-
plaren vom Njong-Flus£e.
(f Abdomen 44, Hinterflügel 31 — 35, Pterostigma 1,8 — 2,5 mm.
9 Abdomen 39, Hinterflügel ^^ — 35, Fterostigma 2 — 2,5 mm
3. Umma mesostigma de Selys-Longchamps).
Cleis mesostigma. DE Sklvs, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. 47, 1879, p. 358. - — Monga-
ma, Lobah: Kamerun. — Martix, Ann. Mus. Civ. St. Nat., Genua, Ser. 3, Vol. 3, 1908, p. 652. —
Fernando-Poo.
Umma mesostigma. Karsch, Entom. Nachrichten, Bd. 25, 1899, p. 161. — Johann- Albrecht-
Höhe: Nord-Kamerun. (Stücke von mir nachgeprüft.)
Umma monostigma (err. typ.!). Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata, 1890, p. 100.
Sapho longistigma var. mesostigma. Förster, Jahrb. Nassau. Ver. Naturk., Jg. 59, 1906, p. 343.
Umma longistigma. Karsch, Entom. Nachrichten, Bd. 17, 1891, p. 69. — Barombi-Station:
Kamerun. (Partim: Eine Durchsicht dieses Materials ergab neben echten longistigma auch ein (/*
von mesostigma.)
Umyna fuscomarginis. SjöSTEDT, Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handl., Bd. 2^, Afd. IV, Nr. 2,
Stockholm 1899, p. 45. — Bonge: Kamerun.
Sapho {Umma) fuscimarginis. FÖRSTER, Jahrb. Nassau. Ver. Nat., Jg. 59, 1906, p. 343.
Cleis fuscomarginis. Martin, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genua, Ser. 3, Vol. 3, 1908, p. 652. —
Fernando-Poo.
Kamerun, Bakossi - Gebirge, i cf, i Q (meine Sammlung). —
Lolo, I o^ (Sammlung Dr.Ris). — Johann - Albrecht-Höhe, i cf, 499;
Lolodorf, I ö^; Barombi - Station, i (f ; ohne Fundort 4 (fcf (Samm-
lung des Berliner Kgl. Museums für Naturkunde).
Diese Art wurde 1879 von DE Selys beschrieben und von U. longistigma
nur durch die geringere Länge des Pterostigmas — 1,5 mm gegen 2 — 2,5 mm
bei longistigma — und etwas geringere Gesamtgröße unterschieden. Über die
Gestalt der Analanhänge finden sich keinerlei Angaben bei de Selys, doch er-
wähnt Förster 1906, die unteren Appendices seien bei mesostigma „gerade faden-
förmig". Die Type hat FÖRSTER aber offenbar nicht untersucht. Eine nach dem
Originale von DE Selys angefertigte Zeichnung des Abdominalendes von oben
und von der Seite verdanke ich der Liebenswürdigkeit des Herrn G. Severin.
Ich war nicht wenig überrascht, als ich diese Figuren zu Gesicht bekam, da sie
genau die Appendices der von Sjöstedt 1899 aufgestellten Umma fuscomarginis
veranschaulichen. Es kann kein Zweifel bestehen, daß beide Arten zusammen
fallen.
Ein sehr gutes Merkmal dieser Art ist die Gestalt ihrer Analanhänge.
Ich verweise auf die mir zurzeit vorliegenden schönen Zeichnungen nach der
Type, die im ,,Catalogue DE Selys" erscheinen werden. Die oberen Appendices
verbreitern sich terminal allmählich. Nahe der oberen Außenkante steht ein
recht kräftiger gerader Haken mit kurzgekrümmter scharfer vSpitze. Auf der
Figur von oben kommt dieser Haken nicht gut zum Ausdruck, dazu entspringt er
zu weit seitlich und erscheint ganz stumpf. Sehr schön zeigt die Zeichnung von der
Seite die beiden verschiedengestalteten, hintereinander gelegenen Protuberanzen
an der Unterseite der Appendices superiores, und die von oben aufgenommene
die beilartigen, am Ende ganz leicht gerundeten Appendices inferiores.
Die Art steht in ihrem ganzen Habitus U . longistigma sehr nahe. Die Be-
schreibung von Sjöstedt paßt fast genau auf diese Spezies.
Bei den gesehenen Stücken entspringt Af , sämtlicher Flügel genau am Sub-
nodus oder bis ^'o Zelle proximal bzw. i Zelle distal davon. Sjöstedt verlieh
seinem cf den Namen fuscomarginis wegen der Gegenwart eines dunklen Marginal-
feldes. Dieses Feld ist aber sehr verschieden stark entwickelt und lange nicht
immer vorhanden. Von den untersuchten Exemplaren zeigten 3 o^cf und 2 99
keine Spur desselben. In seiner stärksten Ausbildung beginnt der schwarzbraune
Saum etwa am Nodus in der Breite von einer Zelle und reicht um die Spitze des
Vorderflügels bis zur Hälfte des Hinterrandes, an dem er schmäler wird. Im
Hinterflügel zieht er sich bis nahe zur Basis des Hinterrandes. Der Nodus liegt
bei U. mesostigma der Flügelmitte weniger genähert als bei U . longistigma. Das
Verhältnis der beiden Abschnitte des Vorderflügels ist etwa 2 : 3 gegenüber
2 : 2,4 bei longistigma. Beim unmittelbaren Vergleich beider Arten ist der Unter-
schied sehr merklich. In der Flügelbreite konnte ich keine Differenzen der zwei
Formen feststellen. Dagegen ist das stets vorhandene Pterostigma schmaler
— 325 —
und anscheinend immer kürzer als bei longistigma. Durchgreifende Größen-
unterschiede scheinen zwischen beiden Arten nicht vorhanden. Von dem Ber-
liner Material der U. mesostigma habe ich leider keine Maße genommen.
& Abdomen 41 — 43,5, Hinterflügel 32 — 34, Pterostigma 1,5 — 1,8 mm.
9 Abdomen 42,5, Hinterflügel ^j, Pterostigma 1,5 mm.
In der Ausbeute von Dr. Schultze befinden sich 2 && einer Umma-Art,
deren Zugehörigkeit zweifelhaft erscheint. vSie stammen von Kimuenza,
Belgisch - Kongo, 12. September 1910, bzw. Lomie, Süd -Kamerun,
I. Mai 191 1. Ihre Maße sind: Abdomen 39; 47, Hinterflügel 30,5; 36, Pterostigma
2; 2,5 mm. In den meisten Merkmalen stimmen sie genau mit U. mesostigma und
longistigma überein, weichen jedoch in einigen Punkten davon ab.
Die Flügel zeigen nur Andeutungen eines dunklen Randsaumes und zwar
im Vorderflügel vor und hinter dem Pterostigma, im Hinterflügel am Hinter-
rand der Flügelspitze. Das Pterostigma des kleineren Exemplars mißt mit seinen
2 mm etwas mehr als dasjenige von U. mesostigma {(f 1,5 — 1,8 mm), ist aber
schmal wie bei dieser Art. Bei dem großen Individuum mißt das Pterostigma
2,5 mm und ist auch so breit wie bei U. lo7igistigma. Hierin unterscheiden sich
die beiden fraglichen Stücke voneinander, während sie im übrigen, abgesehen
von ihrer verschiedenen Größe, durchaus übereinstimmen. Die durch die Lage
des Nodus bezeichneten Abschnitte des Vorderflügels verhalten sich in ihrer
Länge wie 2 : 2,8. Hierin nähern sie sich also mehr U. mesostigma als longistigma.
Die oberen Analanhänge sind sehr ähnlich denen von U. mesostigma, doch am
Ende etwas breiter, indem hier die proximale Innenseite stärker eckig ausgezogen
ist. Die Appendices inferiores erweitern sich nicht beilförmig, wie es bei U. meso-
stigma der Fall ist, sondern enden gleichmäßig abgerundet, haben aber dieselbe
Länge wie bei dieser Art. •
Diese beiden Exemplare stehen in mancher Beziehung zwischen U. meso-
stigma und longistigma, sodaß sie vielleicht als Bastarde dieser nahe verwandten
Formen zu betrachten sind. Diese Annahme w^ürde auch die Verschiedenheit
in den Pterostigmen erklären, die dagegen spricht, daß es sich um eine noch un-
beschriebene Art handelt. Ich ziehe es deshalb vor, die Stücke nur zu beschreiben
und weiteres Material aus jenen Gegenden abzuw^arten.
4. Sapho orichalcea Mac Lachlan f. typica.
Sapho orichalcea. Mac Lachi.an, Entom. Monthl. Mag., Vol. 6, 1869, p. 27. — de Se;i,ys-
EONGCHAMPS, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., Vol. 27, 1869, p. 650. — Le Vieux Calabar, Fer-
nand Vas. — Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 15, 1889, p. 233, 234. — Barombi-Station beim
Elephanten-See : Kamerun. — Kirby, Synon. Catalog. Xeuroptera Odonata, London 1890, p. 100.
— West-Afrika. — Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 17, 1891, p. 69. — Barombi-Station. —
Karsch, ebendort, Vol. 19, 1893, p. 193. — Victoria: Kamerun. — Karsch, ebendort. Vol. 25,
1899, p. 161. — Johann- Albrecht-Höhe: Nord-Kamerun. — Sjöstedt, Bihang K. Sv. Vet.-Akad.
Handl., Vol. 25, Afd. IV, Nr. 2, 1899, p. 46. — Kitta, N'dian, Wewoka, Bonge, Kamerun (alle
— 326 —
Fundorte in Nordwest-Kamerun gelegen). — ISIarTix, Ann. Mus. Civ. St. Xat. Genova, Ser. 3,
Vol. 3, 1908, p. 652. — - Fernando- Poo^).
Sapho veniista. Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 15, 18S9, p. 233, 235. — Afrika.
Diese Form wird zusammen mit der folgenden /, gloriosa erörtert werden
(siehe unten!).
5. Sapho orichalcea gloriosa de Selys-Longchamps.
Sapho gloriosa. DE Selvs-Loxgchamps, Bull. Acad. R03'. Belgique, 2. Ser., Vol. 36, 1S73, p. 611
— Le Gabon, Camaroons. — de Selys-I,ongchamps, ebendort, 2. Ser., Vol. 47, 1879, p. 358. —
Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 15, 1889, p. 234. — Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera
Odonata, London 1890, p. 100. — Gaboon, Camerbons.
Sapho orichalcea. Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 20, 1894, p. 16. - — Vauude-Station :
Kamerun.
E. DE Selys gab 1873 bei der Beschreibung seiner Sapho gloriosa eine Reihe
Merkmale an, durch welche sich diese Art von der nahestehenden 5. orichalcea
unterscheiden sollte. 1879 erklärte er selber gloriosa für eine Anomalie von
orichalcea. Es seien cfd^, welche die in der Regel nur beim 9 auftretende milch-
farbene Flügelbinde besäßen. Dieser Auffassung schloß sich 1889 auch Karsch
an, während Kirby 1890 beide als Arten getrennt aufführte.
Die Ausbeute der Expedition enthielt zwar nur wenige hierhin gehörige
Stücke, doch konnte ich außer dem Material meiner Sammlung durch die Liebens-
würdigkeit von Herrn Dr. Ris auch noch dessen Exemplare sowie einige aus dem
Besitz des Kongo-Museums in Tervueren zum Vergleich heranziehen. Die Unter-
suchung dieses nicht unbedeutenden Materials mit größeren Serien von denselben
LokaHtäten ergab die Tatsache, daß von den gleichen Orten stets nur eine der
beiden fraglichen Formen vorlag. Das nämliche Resultat zeitigte die Durchsicht
der Literatur sowie eine Revision des Materials im Berliner Kgl. Museum für
Naturkunde. Beide Formen sind bisher nur aus dem westlichen Aquatorial-
Afrika nachgewiesen und bewohnen hier das Gebiet zwischen dem unteren
Niger und Benue und dem unteren Kongo sowie die Insel" Fernando
Poo. Die Fundorte von Sapho gloriosa: Njong-Fluß, Yaunde, Bipindi
(Berliner Museum, leg. Zenker), Bongola, Gabun, Molundu, Mamingi,
Uginda begrenzen zugleich ein Areal, aus dem Sapho orichalcea nicht bekannt
ist, indessen diese Form nicht allein nördlich sondern auch südlich davon vor-
kommt (vermutlich auch östlich). Dieser Umstand veranlaßt mich, gloriosa
nicht als eine individuelle Varietät von orichalcea, sondern als eine geographische
Rasse dieser Art aufzufassen, und ich bezeichne sie demgemäß als Sapho ori-
chalcea gloriosa. Fernere Untersuchungen werden dartun, ob diese Anschauung
zu Recht besteht.
Sapho orichalcea und gloriosa unterscheiden sich im männlichen Geschlecht
durch das V^orhandensein der Flügelbinden bei gloriosa, während orichalcea zeich-
1) Das Berliner Museum besitzt noch o"'-Stücke, leg. CoxradT, von Mundame, Nord-
Kamerun und Lolodorf, Süd - Kamer un.
iiungslos ist. Die Individuen erreichen bei gloriosa nach dem gemessenen ^Material
(26 d'c^, 34 99) zum Teil viel größere Maße, als diejenigen von orichalcea (24 cfc/,
24 99)- Weitere Unterschiede vermochte ich aber trotz sorgfältigen Vergleichs
nicht zu ermitteln. Die Weibchen beider Formen sind stets gebändert.
Bei jungen Exemplaren sind die Flügel bräunlich und völlig hyalin mit
weißlichgelben Pterostigmen. ]\Iit zunehmendem Alter werden die Flügel immer
dunkler, beim d^ ganz blauschwarz und fast undurchsichtig, beim 9 dagegen
bleiben sie trotz der Verdunkelung stets noch etwas mehr M'alin. Die Ptero-
stigmen werden im Alter ockergelb, dann dunkler und beim ausgefärbten ;^
schließlich ganz schwarz. Beim 9 scheinen sie auch im vorgeschrittenen Alter
tief ockergelb zu bleiben und sich nur am Rande zu verdunkeln. Die Flügel-
binden sind bei jungen Individuen schön emailleartig weiß, gehen dann ins Röt-
lichgelbe über und werden schließlich — zuerst an den Hinterflügeln — ganz
schwarz. Nach dem Hinterrand der Flügel zu verschwinden sie mitunter voll-
kommen, zeichnen sich aber meist in ganzer Ausdehnung auch bei sehr alten
Exemplaren durch ihre mattschwarze Färbung noch scharf auf den im übrigen
metallisch glänzenden Flügeln ab. Bei den a'rf sind die Binden etwa 4 — 5 mm
breit, bei den 99 vielfach breiter, bis zu 8 mm. Im Vorderflügel verschmälern
sie sich etwas nach dem Hinterrande zu, enden aber noch breit. Im Hinterflügel
verengen sie sich stärker und laufen spitzer aus, besonders bei den c/cf. Die
Lage der Binden ist sehr wechselnd, bei ö^c^ und 99, und dies auch oft bei Stücken
vom gleichen Orte, im Vorder- und Hinterflügel fast stets verschieden. Sie liegen
in extremen Fällen 6 — 8 Zellen proximal vom Nodus (bis zum Bindenrand)
oder aber bis etwa 6 Zellen distal davon. In der Regel verlaufen sie über den
Nodus, im Hinterflügel etwas mehr proximal als im Vorderflügel.
Bei den QQ sind die Flügel weniger breit gerundet als bei den cfcf. Auf ein
9 Stück von ,, Afrika" ohne genauen Fundort mit 13 mm Hinterflügelbreite
begründete Karsch 1889 seine Sapho vemt'sta. Ich kann nach Untersuchung
der im Berliner Kgl. Museum befindlichen Type nur feststellen, daß dieses
jüngere Exemplar in Größe und Färbung durchaus in den Rahmen von 5. ori-
chalcea fällt. Über die wechselnde Größe geben die nachfolgenden Maßangaben
Aufschluß. Das Pterostigma variiert in Länge und Breite individuell.
Sapho orichalcea.
Fundort
Abdomen
II 1 Bakossi-Gebirge (Coli. LE Roi) 1 49 — 54 40 — 44
9 I Lolo (Coli. Dr. Ris) ' 43,5—50 ' 36—42
4 Borna (Mus. Tervueren) 42
15—17 3—3,4
14—17 I 2,5—3
48 33—40 : 13—16 I 2,5—3
328
Abdomen
Hinterflügel
Ptero-
Anzahl
Fundort
Länge Breite
stigma
mm
mm mm
mm
99
5
Bakossi-Gebirge
45-48
41—44
14.5— 15
3
17
Lolo
43—47
39—43
13,5—15
2,5—3
2
Borna
40—41
37
13—14
2,3—2,5
Sapho orichalcea gloriosa.
I
Molundu (S.- Kamerun) 9. I.
191 1, leg. Dr. ScHUivTZE.
61
47
19
3
I
N'ginda (S. -Kamerun), 30. I.
1911, leg. Dr. ScHULTZE.
56
45,5
18
3
I
Mamingi (S.-Kamerun), 12.VII.
191 1, leg. Dr. ScHULTZE.
56
46
17,5
3,1
17
Njong-Fluß b. Edea
(Coli. LE Roi)
54-58
40—46
15,5—19
3—3,5
6
Bongola b. Campo
(Coli. Dr. Ris u. LE Roi)
Q
51-55
9
40—42
16 — 17
2,5—3
I
Molundu, 23. XI. 1910,
leg. Dr. ScHULTZE.
48
44
16
3
I
N'ginda, leg. Dr. Schultze
49
45
16
3
26
Njong-Fluß b. Edea
(Coli. LE Roi)
45—51
42—45,5
14—16,5
2—2,5
6
Bongola b. Campo
(Coli. Dr. Ris)
42,5—44
41—43
13,5—16
2 — 2,6
6. Sapho bicolor de Selys-Ivongchamps.
Sapho bicolor. de S^IYS-Longchamps, Bull. Acad. Roy. Belgique, Annexe, 1853, p. 21. —
Guinee. — de SÄlys et Hagen, Mem. Soc. Roy. Sc. Liege, T. 9, 1854, p. 61, Flügel PI. 2, Fig. 5
(als ,, Sapho discolor"), Appendices PI. 9, Fig. 2. — Guinee (ou Congo). — Schi0DTE, Overs. Kgl.
dansk. Vid. Selsk. Forh. 1855, p. 123: Guinea. — Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 15, 1889,
p. 234. — Chinchoxo in Guinea. — Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata, London 1890,
p. 100. — Guinea. — Martin, R., Mem. Real. Soc. Espan. Hist. Nat. Madrid, T. i, 1907, p. 427.
— Biafra, Cabo San Juan: Guinee Espagnole.
Cahpteryx bicolor. Walker, F.. List Spec. Neur. Ins. Coli. Brit. Mus., P. 4, London 1853,
p. 606. — Guinea.
Süd -Kamerun, Njong-Fluß bei Edea, 5 (fcf, 4 99, in meiner
Sammlung.
(f Abdomen 41 — 46, Hinterflügel 33 — 36, Pterostigma 2,5 — 3 mm.
9 Abdomen 42 — 46, Hinterflügel 38 — 40,5, Pterostigma 2,5—3 mm.
— 329 —
7- Phaon iridipennis (Burmeister).
Calopteryx iridipennis. BuRMEiSTER, Handb. Entomol. Berlin, Bd. II, 1839, p. 827. — Port
Natal. — WaIvKER, F., List Spec. Neur. Ins. Coli. Brit. Mus., P. 4, London 1853, p. 609. — Guinea,
Port Natal. — Calvert, Trans. Amer. Ent. Soc, Vol. 25, 1898, p. 49. — Port Natal.
Euphaea iridipennis. Rambur, Neuropteres, Paris 1842, p. 232.
Phaon iridipennis. de Se;i<ys, Bull. Acad. Roy. Belgique, Annexe 1853, p. 24. — Congo,
Natal. — de Selys et Hagen, Mem. Soc. Roy. Sc. Liege, T. 9, 1854, p. 70. — Cöte de Guinee,
Port Natal, Caffrerie, Congo. — Schiodte, Overs. Kgl. dansk. Vid. Selsk. Forh. 1855, p. 123. —
Guinea. — DE Selys, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. 47, 1879, p. 359. — Port Natal, Caffrerie,
Zanzibar, Congo, Guinee, Cameroons, Majüa. — Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata,
London 1890, p. loi. — Gerst.\cker, Jahrb. Hamburg. Wiss. Anst., Vol. 9, 1891, p. 189. — Mbu-
sini: Deutsch-Ost- Afrika. — Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 17, 1891, p. 69. • — Barombi-
Station: Kamerun. — Karsch, Mitteil. Forschungsr. Gelehrt, deutsch. Schutzgeb., Bd. 6, 1893,
p. 219. — Bismarckburg : Togo. — Karsch, Berl. Entom. Zeitschr., Vol. 38, 1893, p. 31. — AdeU:
Togo. — Karsch, ebendort. Vol. 39, 1894, p. 16. — Yaünde: Kamerun. — Calvert, Proc. U. S.
Nat. Mus., Vol. 18, 1895, p. 140, Fig. 14 (Appendices). — Zanzibar. — Baumann, Entom. Nach-
richten, Vol. 24, 1898, p. 345. — Misahöhe: Togo. — Grünberg, Zool. Jahrb. System., Vol. 18,
1903, p. 695. — Langenburg am Nyassa-See. — Martin, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova, Ser. 3,
Vol. 3, 1908, p. 664. — Guinee fran^aise. — Kirby, Transact. Zool. Soc. London, Vol. 19, 1909.
p. 61. — Fort Beni, Senüiki-VaUey : Ruwenzori. — Ris, Denkschr. Med. -Nat. Ges. Jena, Bd. 13,
1908, p. 306. — Port Natal. — Sjöstedt, Wiss. Ergeb. Schwed. Zool. Exp. Kilimandjaro, 14.
1909, p. 39, Taf. I, Fig. 9 (Appendices). — Mombo: Usambara. — Martin, Feuill. Jeun. Natur.,
Vol. 42, 191 2, p. 97. — Sikasso.
Sapho {Phaon) iridipennis. Förster, Jahrb. Nassau. Ver. Nat., Jg. 59, 1906, p. 328 — 331.
3 Subspecies: 5. i. occidentalis. Bipindi: Kamerun. 5. i. iridipennis. Delagoa. Ukamiberge;
Deutsch-Ostafrika. Nguelo: Usambara. Webbi, Ganale. S. i. fiiliginosa. Madagaskar.
Var. fuliginosus. DE Selys et HAGEN, Mem. Soc. Roy. Sc. Liege, T. 9, 1854, p. 70. Bull.
Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. 47, 1879, p. 359. — Port Natal, Cap, Congo, Gabon, Angola, Ma-
jila, Madagaskar. — Ris, Denkschr. Med. -Nat. Ges. Jena, Bd. 13, 1908, p. 306.
Belgisch -Kongo, Uelle - Distrikt, Yakoma -Angu, Dr. H. Schu-
BOTz leg. :\Iai 19 11, 4 (fcf (i. Alk.); Kimuenza, Dr. A. ScnuLTZE leg.
3. August 1910, I cs^. — Süd - Kamerun, Njong - Fluß bei Edea, i ö^;
Bongola bei Campo, 1 (f , i 9; Kamerun, Bipindi, August 1900,
2 (fd^, I 9; Gabun, 2 cfo", i 9; Dahome}', i (f, i Q (in meiner
Sammlung).
Das mir vorliegende Material macht es mir unmöglich, die beiden von
Förster 1906 aufgestellten Festlandsformen occidentalis und iridipennis scharf
zu trennen und alle Exemplare sicher der einen oder anderen Form zuzuteilen.
Die Mehrzahl der Stücke vereinigt die Merkmale beider Rassen. Bei Exemplaren
mit überwiegendem Grün am Thorax tritt das Grün am Kopfe wieder sehr zurück
und die Femora sind gelbbräunlich. Ebenso scheint das Pterostigma in seiner
Größe ganz individuellen Schwankungen zu unterliegen. Die Stücke von Bipindi,
dem Originalfundorte der occidentalis, tragen keineswegs die von FÖRSTER an-
gegebenen Kennzeichen sehr deutlich. Das Grün dominiert zwar am Thorax,
doch ist bei einem (f das Epistom nur schwach grünlich, und bei allen 3 Exem-
plaren sind die Oberlippen so wie eine Binde, die quer vor den Antennen verläuft
und zwischen den Antennen nach den Ocellen zu erweitert ist, rötlich; ebenso
ein halbkreisförmiger Fleck um die Ocellen. Bei dem einen d' ist das Pterostigma
— 330 —
1,3 mm lang und eine Spur breiter als die Antenodalzellen , bei dem andern o^
ist es 2 mm lang (am Radius) und merklich breiter als die Antenodalzellen.
Die Exemplare von Yakoma-Angu tragen an Kopf und Thorax sehr aus-
gedehnte rötlich grüne Färbung, aber ihre ganzen Femora sind einfarbig bräun-
lich und die Pterostigmen (nur i cf weist keines auf) sind alle sehr deutlich breiter
als die Antenodalzellen und messen i,8 — 2 mm am Radius. Das d^ von Kimuenza
entspricht in der Färbung am meisten der FÖRSTERschen Form occidentalis,
doch ist sein Pterostigma sehr lang, 2,3 mm am Radius und iV, mal so breit
wie die Antenodalzellen.
Die beiden Subspezies dürften sich kaum aufrechterhalten lassen.
8. Libellago cyanifrons de Selys-Longchamps.
Lihellago cyanifrons. de Selvs, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. ^^, 1873, p. 493. — ■
Le Gabon. — DE Sälys, ebendort, 2. Ser., T. 47, 1879, p. 381. — Camaroons, Le Gabon. — Kirby,
Synon. Catalog. Xeuroptera Odonata 1890, p. 112. — Karsch, Berl. Entom. Zeitschr., Bd. 39,
1894, p. 16. — Yaünde: Kamerun. — Karsch, Entom. Nachrichten, Bd. 25, 1899, p. 165. —
Johann- Albrecht-Höhe : Kamerun.
Französisch - Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, Dr. H. Schu-
BOTz leg. November 1910, 2 d^d, i 9 (stark defekt; i. Alk.).
Unsere Kenntnis des Genus Lihellago befindet sich zurzeit in einem noch
ganz ungeklärten Stadium. Es sind bislang nicht weniger als 21 Arten und
2 Subspezies aus dem zentralen Afrika beschrieben worden, zu deren gegenseitiger
Abgrenzung die Untersuchung der T^^pen unerläßlich ist. Hoffentlich gelingt
es dem Bearbeiter der Calopterygiden für den Catalogue der CoUection de Seeys-
LoNGCHAMPS, dieses Chaos zu entwirren. Da sich diese Monographie bereits in
Vorbereitung befindet, habe ich mich darauf beschränkt, die mir vorliegenden
Exemplare mit dem reichen ^Material des Berliner Kgl. Museums für Naturkunde,
enthaltend die Typen der Arten von Gerstäcker, Karsch und Baumann, zu
vergleichen. Ob die KARSCHsche Deutung einiger Arten von de Selys sich als
zutreffend erweist, muß ein Vergleich mit den Typen lehren.
Die vorliegenden Stücke stimmen mit den L. cyanifrons des Berliner ^Museums
gut überein in Größe und Färbung. E. DE Sei.ys gibt an, bei seiner cyanifrons
sei das Epistom schwarz. Dies trifft bei einem Teil der Berliner Stücke aus
Kamerun zu. Andere Exemplare und ebenso die hier besprochenen haben das
Epistom überwiegend bläulich.
9. Libellago decorata Karsch.
Libellago decorata. Karsch, Berl. Entom. Zeitschr., Bd. 38, 1893, p. 32, 33, Fig. 3, 34. —
Adeli: Togo. — Karsch, Entom. Nachrichten, Bd. 25, 1899, p. 162, 165. — Johann- Albrecht-
Höhe, Lolodorf : Kamerun. — - Martin, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova, Ser. 3, Vol. 3, 1908, p. 652, 659,
664. — Fernando-Poo, Guinee portugaise, Guinee fran9aise. — Martix, Feuill. Jeun. Natur., Vol. 42,
1912, p. 97. — Sikasso. — Förster, Arch. Naturgesch., Jg. 80, 1914, Abt. A, p. 61. — Oubangui:
Chari-Tchad.
— 35-^ —
Belgisch - Kongo, Uelle - Distrikt , Yakoma - Angu, Dr. H.
ScHUBOTz leg. Mai 191 1, i 9 (i. Alk.).
Das 9 stimmt genau mit den Typen von Karsch überein.
10. Libellago gracilis Karsch.
Libellago gracilis. Karsch, Entom. Nachrichten, Bd. 25, 1899, p. 163,165. — Johann-
Albrecht-Höhe : Kamerun.
Süd - Kamerun, Bokari, Dr. Schultze leg. 30. ^Nlärz 1911, i 9,
sehr defekt.
Ein Vergleich dieses 9 mit der Type von Karsch ergab völlige Überein-
stimmung. Die Gestalt der Schulterstrieme ist sehr charakteristisch für die Art.
11. Libellago aphrodite n. sp.
Tafel XIX. Fig. 4.
Belgisch - Kongo, Dolo, Dr. A. Schultze leg. 26. August 1910,
2 cfc/ ad.
Diese Stücke weichen durch ihre Größenverhältnisse, ihre Zeichnung und
Färbung von allen anderen Libellngo-Arten so deutlich ab, daß ich kein Bedenken
trage, sie als neu zu beschreiben.
Unterlippe braun. Oberlippe schwarz, vorne in der Mitte mit zwei
kleinen braunen Fleckchen, Seitenwinkel braun. Epistom vorne braun, an der
Basis schwarz, und schwarz gesäumt; oben bläulichgrün. Oberkopf schwarz
mit folgenden bläulichgrünen Zeichnungen : Am Innenrande der Augen von der
]^Iitte bis nach vorne ein schmaler Streifen. Stirn mit zwei großen schmal ge-
trennten Flecken, dahinter zwei kleine rundliche Flecken. Hinter den Ocellen
eine breite Querbinde und beiderseits davon nach den Augen zu ein längHcher
Fleck. Von der Ouerbinde verläuft jederseits ein breiter Streifen parallel dem
Augeninnenrand nach vorne bis zur Höhe der vorderen Ocelle, so daß eine Art
von U-Zeichnung resultiert. Bei dem zweiten cf fheßen die Streifen vorne mit
den kleinen rundlichen Stirnflecken zusammen (vgl. Fig. 4, Tafel XIX). \^orne
am Innenrand der hinteren Ocellen ein Längsfleckchen. Hinterseite der Augen
schwarz, um die Artikulation des Prothorax grünlich. Antennen schwarz, die
beiden basalen Glieder bräunHch (bläuÜchgrün ?). Prothorax schwarz. Grün-
lich ist ein ]\Iittelfleck vorne, dahinter ein nach vorne offener Winkel und seitlich
davon zwei runde Flecken. Auch der abgesetzte Endteil des Prothorax ist grün-
lich, am Hinterrand schwarz gesäumt. Thora x überwiegend grünlich. Schwarz
sind: Ein ziemlich schmaler Mittelstreif, aus dem sich die helle Crista scharf
abhebt. Ein verloschener bei einem cf noch unterbrochener schmaler Längsstreif
in der letzten Hälfte der Oberseite. Ein breiter Schulterstreif mit schmaler
grünlicher, am Ende in das grünliche Seitenfeld mündender Mittellinie vom
zweiten Drittel ab, eine schmale :\Iedianstrieme bis zum Stigma, eine breitere
hintere Pleuralstrieme. LTnterseite gelbhch mit schwarzen Nahtlinien in der
— 332 —
hinteren Hälfte. Flügel klar, im Basaldrittel gelblich tingiert. Pterostigma
schwarz. Aderung vgl. Fig. 4 der Tafel XIX. Beine nebst Cilien schwarz.
Unterseite der Tibien gelblich. Grundfarbe des Abdomens oberseits jetzt blau-
grünlich, lebend kobaltblau (nach Dr. Schultze). Alle Segmente mit schwarzem
schmalem Endring. Zeichnung von Segm.ent i — 3 vgl. Abbildung. Segment 4 — 8
nahe vor dem Ende mit 2 schwarzen Querfleckchen. Auf Segment 8 stehen sie
als feine Linien an der Seitenkante, auf Segment 2 — 7 mehr nach der Mitte zu.
Abdomen seitlich unten mit schwarzen Längsstreifen, die nach hinten immer
schmäler werden. Segment 2 — 8 an den Segmentgrenzen oft undeutlich schmal
gelb unterbrochen. Unterseite schwarz, ebenso die Appendices. Form der
Appendices wie bei den anderen Libellago- Arten, die oberen so lang wie das
9. Segment.
Abdomen 22,5 — 23, Hinterflügel 25 — 25,5, Pterostigma 3 mm.
Die Art unterscheidet sich von den anderen Libellago-Arten durch die Zeich-
nung des Kopfes und die blaue Färbung des Abdomens im Verein mit ihrer
relativen Größe.
Agrionidae.
Lestinae.
12. Lestes unicolor Mac Lachlan.
Lestes unicolor. Mac Lachlan, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, Vol. 16, 1895, p. 27. — Tama-
tave: Madagaskar. — Förster, Jahrb. Nassau. Ver. Nat., Jg. 59, 1906, p. 341. — Montagne de
l'Ambre: Madagaskar. — Sjöstedt, Wiss. Ergeb. Schwed. Zool. Exp. Kilimandjaro, 14. i, Stock-
holm 1909, p. 51. — Martin, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 79, 1910, p. 87, 92. — Madagascar. —
RiS, Sitzungsber. k. Akad. Wiss. Wien, Math.-naturw. Klasse, Bd. 121, Abt. i, 1912, p. 150,
Fig. 2, 3 (Appendices). — Madagaskar; Gondokoro: Uganda; Mongalla: Ägypt. Sudan.
Bahr el Djebel, le Roi leg. März 1910, i cf (Det. Dr. Ris); Bahr
el Zeraf, H. P'reiherr v. Geyr und LE Roi leg. 19. März 1913, i 9
(Alle i. Alk.).
Die beiden Stücke stimmen mit der Beschreibung von Ris 1912 gut überein.
Die Appendices inferiores des (f gleichen in ihrer gestreckten Gestalt der Ris-
schen Fig. 3 eines Stückes von Madagaskar.
cf Abdomen 33, Hinterflügel 21, Pterostigma 1,8 mm.
9 Abdomen 33, Hinterflügel 22, Pterostigma 1,8 mm.
Agrioninae.
13. Chlorocnemis nigripes de Selys-Longchamps.
Chlorocnemis nigripes. DE Si;L\'S, Mem. cour. Acad. Belgique. Bruxelles, Vol. 38, 1886, p. 141.
— Mongo-Ma Lobah, Angola, Cameroons. — Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata, Lon-
don 1890, p. 131. — West-Afrika. — Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 17, 1891, p. 68. — Barombi-
Station: Kamerun. — Sjöstedt, Bihang Sv. Vet.-Akad. Handl., Bd. 25, Afd. 4, Nr. 2, 1899, p. 59.
— - N'dian: Kamerun. — Martin, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova, Ser. 3, Vol. 3, 1908, p. 653.
— Fernando-Poo.
— 333 —
Süd -Kamerun, Boeiiga, Dr. A. Schultze leg. 4. Februar 191 1, i c/.
Die Flügel des Exemplars zeigen leichte gleichmäßig olivenfarbene Trübung.
Der dorsale Medianstreifen der drei letzten Abdominalsegmente im Leben safran-
gelb (Dr. Schultze). Im übrigen stimmt das cf mit der exakten Beschreibung
von DE Selys genau überein.
Abdomen ^8, Hinterflügel 23,5, Pterostigma i mm.
14. Ischnura senegalensis i^Rambur ;.
Agvion Senegalense. Rambur, Neuropt., 1842, p. 276. — Senegal. — (tERSTÄcker, Arch.
Naturgesch., Bd. 35, 1869, p. 222. — Mombas: Zanzibar. — Gerstäcker, Von der Deckens Reisen
in Ostafrika. Leipzig und Heidelberg 1873, Bd. 3, Abt. 2, p. 53. — Mombas: Zanzibar.
Ischnura senegalensis. DE SttYS et Hagen, Revue des Odonates d'Europe, Bruxelles 1850,
p. 186, 190, PI. 7, Fig. 4. — Senegal, Cap. — DE Se;i,ys, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. 41,
1876, p. 273. — Senegal, Egypte (Alexandrie), Angola, Cap de Bonne-Esperance, Reunion. —
Förster, Jahrb. Nassau. Ver. Xat., Jg. 59, 1906, p. 334. — Akaki-Fluß: Schoa. — Martin, Bull.
Mus. Hist. Nat., Paris, 1906, p. 511. — Martin, Ann. Mus. Civ. St. Nat., Genova, Ser. 3,
Vol. 3, 1908, p. 649, 650. — lies du Cap vert, Annobon. — Ris, Denkschr. med.-nat. Ges. Jena,
Bd. 13, 1908, p. 310. — Rooibank: Süd- Afrika. — Ris, Ber. Senckenb. Nat. Ges. Frankfurt a. M.,
1909, p. 21. — Abessinien. — SjösTEDT, Wiss. Ergeb. Schwed. Zool. Exp. Kilimandjaro, 14, i,
Stockholm 1909, p. 40, 42. — Kilimandjaro. — Ris, Sitzungsber. k. Akad. Wiss. Wien, Math.-
nat. Klasse, Bd. 121, Abt. i, 1912, p. 159, 167. — Gizeh, Medinet Faj-oum: Ägypten.
Micronympha senegalensis. Kirby, S3-non. Catalog. Neuroptera Odonata, 1890, p. 141. —
Kirby, Ann. Mag. Nat. Hist., 7. Ser., Vol. 2, 1898, p. 244. — Pretoria, Barberton, Zoutpansberg :
Natal; Fort Johnston, Zomba: Xyassa-Land. — Kirby, in: H. Johnston, The Uganda Protectorate,
London 1902, p. 468. — Wadelai. — Grünberg, Zool. Jahrb., Abt. Syst., Bd. 18, 1903, p. 701. - —
Langenburg: Deutsch-Ost- Afrika. — Kirby, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. 15, 1905, p. 191. —
Salisbury: Mashonaland. — Kirby, Trans. Zool. Soc. London, Vol. 19, 1909, p. 61. — Ruwenzori. —
Navas, Broteria, Ser. Zool., Vol. 8, Fase. 3, 190g, p. 105. — Ägypten.
Agrion hastulatum. BürmeisTER, Handb. Entom., Vol. 2, 1839, p. 820. (Partim: Kap der
Guten Hoffnung, nach DE Selys, 1876.) j
Annobon, Dr. A. Schultze leg. 5. — 17. September 1911, i cf , 4 99-
— Bahr el Ghazal, le Roi leg. 28. Februar 1910 (Det. Dr. Ris), i (f.
— Bahr el Abiad, Kho .' Adar, lE Roi leg. 24. Februar 1913, 10^. —
Bahr el Ghazal, Meschra el Rek, LE Roi leg. 3. März 1913. 5 cfö^,
■ 7 99.
8. Abdominalsegment des & von Annobon smaltblau, Thorax braun (Dr.
Schultze). Von den 4 99 aus Annobon gehören 3 der var. aurantiaca an. Eins
davon ist noch unausgefärbt. Die beiden andern sind vom 3. Abdominalsegment
an dorsal schwarz, mit einem gelblichweißen in der Mitte schmal unterbrochenen
Ring an der Basis von Segment 3 — 6. Das vierte 9 gehört zur grünen Form,
besitzt aber abweichende Abdominalzeichnung. Während beim normalen 9 die
Segmente 2- — 10 dorsal schwarz sind, ist hier das 8. Segment ganz blau, das 9. blau
mit breitem in der Mitte verengtem schwarzem Längsstreifen und das 10. jederseits
mit einem kleinen blauen Fleck versehen.
o^ Abdomen 22, Hinterflügel 14, Pterostigma i mm.
9 Abdomen 27,5, Hinterflügel 18,5 Pterostigma i mm (sehr ^^.oßes Exem-
plar!).
— 334 —
3 99 var. aiirantiaca Abdomen 2^ — 24,5, Hinterflügel 16 — 16,5, Pterostigma
1 mm.
Unter den 99 vom Nil-Gebiet befinden sich nur zwei ganz normal gefärbte
Stücke. I 9 hat in der ]\Iitte des 8. Abdominalsegments dorsal einen großen
länglichrunden blauen Fleck. 3 99 sind ähnlich gefärbt, wie das oben beschriebene
^•on Annobon. Ihr 8. Segment ist ganz blau, das 9. und 10. breit seitlich blau.
Sie erinnern im ganzen an die Färbung der o^'o^, auch darin, daß bei ihnen das
2. Segment dunkelstahlblau glänzend erscheint. • Das letzte 9 besitzt ein nor-
males Abdomen, doch stehen die Postokularflecken miteinander in Verbindung,
wie bei der orangefarbigen Form, zu der es auch in der Thoraxfärbung einen
Übergang bildet. Die Thorakallängsstreifen sind breit und seitlich nicht schwarz
begrenzt, sondern von einem diffus verlaufenden mattbräunlichen Feld. Von
den seitlichen schwarzen Suturalstreifen, die im allgemeinen mehr oder minder
ausgedehnt auftreten, findet sich keine Spur.
G^ Abdomen 21 — 24, Hinterflügel 13 — 15, Pterostigma i mm.
9 Abdomen 21 — 23, Hinterflügel 14,5 — 16, Pterostigma i mm.
Diese 99 sind durchweg kleiner als die von Annobon.
15. Pseudagrion torridum de Selys-Longchamps.
Pseiidagrion torridum. DE Selys, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., Vol. 42, 1876, p. 500.
— Senegal, Dakar. — Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata, 1890, p. 153. — Senegal. —
Gerstäcker, Jahrb. Hamburg. Wiss. Anst., Bd. 9, 1891, p. 189. — Sansibar. — Ris, Ber. Senckenb.
Nat. Ges. Frankfurt a. M., 1909, p. 22, 23, Fig. i (Appendices (^). — Abessinien. — Ris> Sitzungsber.
k. Akad. ^Viss. Wien, Math. -nat. Klasse, Bd. 121, Abt. i, 1912, p. 156, 158; 156, Fig. 5. — El
Marg, Nilbarre, Heluan, I,uxor, Elefantine: Ägypten.
Bahr el Abiad, Abu Zeid, lE Roi leg. 18. Februar 1910, 2 o^'o', 4 99
(Det. Dr. Ris). — Bahr el Ghazal, LE Roi leg. 23. Februar 1910, i 9,
27. Februar 1910, i 9 (Det. Dr. Ris). — Bahr el Ghazal, Ambadj - See,
EE Roi leg. 2. März 1913, 11 o^c^, i 9- — Bahr el Ghazal, Meschra el
Rek, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 3. März 1913, 9 g^cf, 2 99- —
Bahr el Ghazal, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 4. März 1913,
20^0", 2 99; 5. März 1913, 9; 8. März 1913, i 9-
\^on den 25 cfcf nimmt die überwiegende Mehrzahl in der Färbung eine
^Mittelstellung ein zwischen den Beschreibungen von DE Selys 1876 und Ris
191 2. Die Zeichnung des Kopfes entspricht im allgemeinen der von Ris 19 12
für äg^-ptische Exemplare angegebenen. Öfters sind die Postokularflecken nicht
miteinander verbunden, doch bleibt der Mittelteil der Verbindungslinie bestehen.
In einem Falle fehlt er gänzlich, und die Postokularflecken sind sehr klein und
rund. Bei den meisten cfo', auch völlig adulten, trägt der Prothorax die redu-
zierte schwarze Zeichnung, wie sie von Ris angegeben wird. Mehrere Stücke
mit breiterer Zeichnung entsprechen der Beschreibung von DE Se:lys, aber auch
solche Exemplare sind vorhanden, die einen Übergang zwischen diesen beiden
Extremen bilden. Alle diese verschiedenen Formen leben am gleichen Orte zu-
335
sammen. Das i. Abdominalsegment trägt stets mehr Zeichnung wie die Ägypter,
doch wechselt dieselbe sehr nach den Individuen. ^Manche haben einen breiten
.viereckigen Basalfleck, der durch einen Stiel oder 2 feine Linien mit der schwarzen
Hinterrandlinie verbunden ist. Dieser Stiel fehlt anderen Stücken. INIeist ist der
Basalfleck in der Mitte längs geteilt, oft dabei nach außen und hinten abgeschrägt,
und außerdem ein vor dem Hinterrand gelegener Querfleck vorhanden. Auf dem
2. Segment findet sich nur in einem Falle die Gabelzeichnung, wie sie von Ris
(1912, Fig. 5 a) abgebildet wurde. Sonst sind die Gabeläste stets vorne verschmol-
zen und schließen einen mehr oder weniger ausgedehnten Fleck ein, der zuweilen
ganz fehlt. Bei solchen Stücken ist auch die schwarze Zeichnung der folgenden
Segmente breiter. Die Segmente 8 und 9 sind durchweg einfarbig blau, mitunter
aber auch mit Ansätzen einer ^Mittellinie, auf dem 9. proximal, dem 10. distal.
Bei einem Stück geht diese ^Mittellinie auf dem 9. Segment durch und ist basal
ankerförmig erweitert, auf dem 10. fehlt an ihr noch das basale Drittel.
Die Appendices stimmen gut zu der Abbildung von Ris (1909, Fig. i), nur
tragen bei sämtlichen Stücken die oberen Anhänge zwischen der Basis und dem
großen Innenzahn einen kleinen gleichgerichteten Dorn, der bei Alkoholexem-
jüaren gut von oben sichtbar ist.
Bei den 99 sind die Postokularf lecken bisweilen getrennt. Die Zeichnung
des I. Abdominalsegments wechselt ähnlich wie bei den ö'cf. Ich habe alle dort
vorkommenden \'arianten auch hier angetroffen. Nur ist der Basalfleck in allen
Fällen in der Mitte längsgeteilt. Das zweite Segment entspricht in der Zeichnung
der Figur 5b von Ris 1912. Selten stehen zwei blaue Flecken am \'orderrand im
schwarzen ]Mittelstreif sowie zwei quergestellte Fleckchen nebeneinander in der
IMitte des verbreiterten Enddrittels. Die schwarze Zeichnung des 8. Segments
ist oft distal spitz ausgezogen oder fehlt im Enddrittel ganz, die des 9. Segments
besteht zuweilen nur aus zwei nahe nebeneinander gelegenen kleinen basalen
schwarzen Flecken
Die Lage von Cnq und der Ursprung von Cii^ im Vorderflügel scheinen
sehr konstant zu sein. Unter den 37 Stücken ist nur ein cf , bei dem Cw., etwas
proximal von der Cuq entspringt. Die Lage \'on Cv^ ist auch hier \'or der ^Mitte
zwischen der i. und 2. Anq.
c'd' Abdomen 23 — 26, Hinterflügel 15 — 16,5, Pterostigma i mm.
Q<^J Abdomen 23 — 25, Hinterflügel 17 — 18, Pterostigma i mm.
16. Pseudagrion acaciae Förster.
Pseudagrion acaciae. Förster, 71/72. Jahrb. Mannheimer Ver. Nat. igo6, p. 56. — Komati-
poort: Transvaal. — Ris, Denkschr. med. -nat. Ges. Jena, Bd. 9, 1908, p. 317. — Ris, Ber. Senckenb.
Xat. Ges. Frankfiut a. M. 1909, p. 22, 23, Fig. 2 (Appendices rj^), p. 25, Fig. 3 (Prothorax Q). — -
Abessinien. ■ — Ris, Sitzungsber. k. Akad. Wiss. Wien, Math. -nat. Klasse, Bd. 121, Abt. i, 1912,
p. 6, 9 Fig. 4, 10. — El Marg, Xilbarre, Medinet Fayoum, Birket el Kurun: Ägypten.
Bor, Bahr el Djebel, Frau Geheimrat Koenig leg. 8. März 1910, i Q.
— 336 —
Herr Dr. Ris, dem dieses Q vorlag, bezeichnete es als ein ,, etwas zweifel-
haftes" Exemplar, stellte es jedoch wegen des Ursprungs von Cu^ proximal von
der Cuq zu P. acaciae und bemerkte, der Prothorax und die Zeichnung des Ab-
domens seien mehr wie bei P. torridum.
Die Maße des Stückes, Abdomen 27, Hinterflügel 19 mm, übertreffen die
größten mir bekannten Maße von P. torridum aus dem gleichen Gebiete merklich,
und aus diesem Grunde belasse ich das Stück einstweilen bei der größeren P. aca-
ciae (nach Ris 1912 Abdomen 28, Hinterflügel 19 mm).
17. Pseudagrion nubicum de Selys-Longchamps.
Pseudagrion nubicum. DE Selys, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. 42, 1876, p. 501. —
Nubie. — KiRBY, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata, 1890, p. 153. — Nubia. — Kirby, Ann.
Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. 2, 1898, p. 245. — Fort Johnston: Nyassaland. — Ris, Sitzungsber.
k. Akad. Wiss. Wien, Math. -nat. Klasse, Bd. 121, Abt. i, 1912, p. 156, 157 (Fig. 6), 159 (Fg. 7 a), 160
(Fig. 7 b). — Medinet Fayum: Ägypten. Khor Attar, Mongalla: Agypt. Sudan. — Martin, Feuill.
Jeun. Nat., Vol. 42, 1912, p. 99. — Sikasso.
Bahr el Abiad, Abu Zeid, le Roi leg. 18. Februar 1910, i cf (Det.
Dr. Ris). — BahrelGhazal.H. Freiherr v. Geyr und i.E Roi leg. 28. Fe-
bruar 1913, I 9. — Bahr el Zeraf, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg.
9. März 1913, I o*.
Die Stücke stimmen gut zu den Beschreibungen und Figuren von de Se:i.ys
und Ris.
& Abdomen 23 — 26,5, Hinterflügel 16 — 17, Pterostigma i mm.
9 Abdomen 23,5, Hinterflügel 17, Pterostigma i mm.
18. Pseudagrion glaucescens de Selys-IyOngchampsM.
Pseudagrion glaucescens. DE SfiLYS, Bull. Acad. Roj-. Belgique, 2. Ser., T. 42, 1876, p. 498.
— Sierra Leone et le Cap Formose, Afrique occidentale. — Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera
Odonata, 1890, p. 153. ■ — Martin, Feuill. Jeun. Nat., Vol. 42, 1912, p. 99. — Sikasso.
Belgisch - Kongo, Uelle - Distrikt, Yakoma -Angu, Dr. H.
SCHUBOTZ leg. Mai 1911, 3 cfo^, i 9 (i. Alk.; stark defekt). (Det. Dr. Ris.)
19. Pseudagrion angolense de Selys-Longchamps.
Pseudagrion angolense. DE Selys, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. 42, 1876, p. 493. —
Angola. — Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata, 1S90, p. 153. — Martin, Feuill. Jeun.
Nat., Vol. 42, 1912, p. 99. — Sikasso.
Belgisch - Kongo, Uelle - Distrikt, Yakoma Angu, Dr. H.
ScHUBOTz leg. Mai 1911, i cf (i. Alk.). (Det. Dr. Ris.)
1) Diese Art sowie die folgenden P. angolense, Sjöstedll und massaicum determinierte in liebens-
würdiger Weise Herr Dr. Ris, der soeben — größtenteils an Hand der Typen — die so überaus
verwirrten afrikanischen Angehörigen dieser Gattung revidiert. Ich kann mich deshalb darauf
beschränken, nur die Fundorte anzugeben, und verweise im übrigen auf die demnächst erscheinende
Revision von Dr. Ris.
— 337 —
20. Pseudagrion Sjöstedti Förster.
Pseudagrion Sjöstedti. Förster 71. '72. Jahresber. Mannheimer Ver. Nat. 1906, p. 63. —
Bipindi: Kamerun. — Martin, Feuill. Jeun. Nat., Vol. 42, 1912, p. 99. — Sikasso.
Bahr el Abiad, Djebel Achmed Aga, le Roi leg. 22. März 1913,
I o^ juv. Nach Dr. Ris ,,ziemHch sicher" dieser Art angehörig.
21. Pseudagrion massaicum Sjöstedt.
Pseudagrion pimctuni massaicum. Sjöstedt, Wiss. Ergeb. Schwed. Zool. Exp. Kilimandjaro,
14, I, Stockholm 1909, p. 40, 48. — - Kilimandjaro.
Bahr el Ghazal, H.Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 5. März 1913, i cf,
22. Pseudagrion sudanicum n. sp.
(Tafel XIX, Fig. i und Textfig. 1—5.)
Bahr el Ghazal, Meschra el Rek, H. Freiherr v. Geyr und le Roi
leg. 3. März 1913, 2 cfc/", 3 99. — Bahr el Ghazal, H. Freiherr v. Geyr
und LE Roi leg. 5. März 191 3, i 0^.
Auch diese Art hat Herrn Dr. Ris vorgelegen und wurde von ihm als noch
unbeschrieben erkannt. Es besteht also keine Gefahr, daß die große Zahl von
23 afrikanischen Pseudagrion-A.vtQ\\ unnötig vermehrt wird.
a* ad. Unterlippe gelblichweiß, Epistom vorn bräunlich, das übrige
Gesicht grün. Oberkopf vor den Antennen grünlich, dann in Hellblau über-
gehend bis zu einer schwarzen Querbinde von Auge zu Auge, die sich hinter den
Augen verengt und nach vorne längs dem Innenrande der beiden hinteren Ocellen
eine ocellenlange tief gegabelte Linie entsendet. Vordere Ocelle am Hinterrand
schwarz begrenzt, diese Linie mitunter beiderseits flachbogig bis halbwegs zu
den Antennen fortgesetzt. Zwischen den Antennen steht ein schwarzer Fleck,
Die beiden Basalglieder der Antennen grünlich, das dritte Glied auf der Außen-
seite bräunlich, der Antennenrest braunschwarz. Postokularf lecken ringsum
schwarz eingefaßt, hellblau, sehr groß, queroval und durch eine zuweilen beider-
seits von vorne her halb eingeschnürte Linie verbunden. Diese Verbindungs-
linie am Hinterrand nicht dunkel begrenzt, sondern in die helle Rückseite der
Augen übergehend. Prothorax blau mit eigenartiger schwarzer Zeichnung:
Seitenränder schmal, Hinterrand breiter gesäumt, von diesem zu beiden Seiten
der Mitte ein breites Dreieck bis zum zweiten Drittel der Prothoraxlänge vor-
springend. Zwischen diesen Dreiecken zieht sich eine feine Linie von der Mitte
des Hinter randes bis zur Pro thoraxmitte, von wo zwei dickere Striche beiderseits
im Winkel von 120° (unter sich und zu der Grundlinie) nach außen und vorne ver-
laufen, ohne den Rand zu erreichen, so daß eine Art Dreistrahi zustande kommt.
Von der ]Mitte der Vorderstrahlen gehen wieder zwei miteinander parallele Striche
nach hinten bis zur Mitte des Prothorax. Hinterrand im mittleren Teil sehr
flachbogig vorspringend, wodurch eine schwache Dreiteilung entsteht. Thorax
oben grünblau, seitlich hellblau; diese Färbung geht nach unten in Dunkelblau
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. Bd. I. --
I
Fig. I — 5. Pseudagrion siidanicum 11. sp.
I. Abdominalsegment i — 3 des r^, 2. des C^.
3. Appendices des rj^, von oben, 4. von
unten, ;. von der »Seite.
Über. Schwarze Mittelbinde mit grünlichem Glanz, etwa so breit wie die grün-
blauen Humeralstreifen. Schwarze Schulterlinien kaum halb so breit, un-
gleichmäßig dick. Seitennähte im distalen Drittel mit feiner schwarzer Linie,
auf der unteren Naht ein wenig breiter. Unterseite gelblich. Flügelgeäder
vgl. Fig. I Tafel XIX. Ich mache darauf aufmerksam, daß im Vorderflügel Cuq
in der ]\Iitte zwischen der r. und 2. Anq oder etwas distal davon liegt und daß
Cu2 proximal von Cuq seinen Ursprung nimmt. Pterostigma gelb, Randadern
braunschwarz. Beine bräunlichgelb, alle Femora auf der Streckseite mit breiter
chwarzer Längslinie. Ein braunschwarzer vSttrich über die Innenkante der Vorder-
stibien, auf den andern Tibien nur angedeute oder fehlend. Abdomen hellblau,
lateral grünlich, mit schwarzer Zeichnung: Segment 1—3 vgl. Textfig. i und 2.
Segment 4 — 7 ähnlich
Segment 3, 8 und 9 ganz
blau, I o mit breiter median
verengter Dorsalbinde.
IG. Segment am Hinter-
rand in der Mitte halb-
kreisförmig ausgeschnit-
ten. Appendices vgl.
Textfig. 3 — 5 von oben,
unten und der Seite.
Obere Anhänge schwarz, Innenast bläulich mit schwarzer Spitze. Appendices
inferiores gelblichbraun, außen schwarz gesäumt.
Beim unausgefärbten o^ ist die schw-arze Zeichnung reduziert, nur erst die
Binde über dem Oberkopf, die mediane Thorakalbinde und Spuren der Schulter-
streifen vorhanden. Beine ganz gelblich. Abdomen bereits ähnlich wie beim
alten cf, nur matter.
Abdomen 27 — 29, Hinterflügel 18 — 19, Pterostigma 1,1 mm.
9 ad. Die Färbung und die schwarze Zeichnung des Kopfes ähnlich wie
beim d^ ad., nur die schwarze Querbinde schmaler, ohne Fortsätze zwischen den
Ocellen. Die blaue Verbindungslinie der Postokularf lecken auch am Hinterrand
sehr schmal braunschwarz gesäumt. Prothorax mit schmalem schwarzem, in
der Mitte breiterem Hinterrandssaum, von dem ein ähnlicher Dreistrahl nach
vorne zieht, wie beim cf, nur sind die Vorderstrahlen ohne Hinteräste. Hinter-
rand flachbogig und schwach dreiteihg. Die Griffelchen sehr rudimentär. Tho-
rax mit mäßig breiter schwarzer Dorsalbinde. Von der Schulterstrieme nur
eine schmale, schwarze Linie im distalen Teil vorhanden. Flügel und Ptero-
stigma wie beim cf. Femora der beiden vorderen Bein paare auf der Streckseite
mit distalen braunen Streifchen. Vordertibien auf der Innenkante mit braunem
Streif. Thoraxzeichnung Segment i — 3 vgl. Textfig. 2. Segment 4 — 7
ähnlich Segment 3. 8. Segment mit schwarzer apikaler Längsbinde bis zur Hälfte,
der Rest blau, 9. Segment blau mit 2 dreieckigen schwarzen Flecken zu beiden
— 339 —
Seiten der ^Nlitte des \'orderrands, von V'o Segmentlänge. lo. Segment blau, sein
Hinterrand breit dreieckig eingeschnitten. Appendices braunschwärzlich, von
halber Länge des Segmentes lo.
Abdomen 28, Hinterflügel 20, Pterostigma 1,1 mm.
23. Ceriagrion glabrum Burmeister).
Agrion glabrum. Burmeister, Handbuch Entom., Vol. 2, 1839, p. 821. — Vorgebirge der
Guten Hoffnung. — Gerstäcker, Arch. Naturgesch., Bd. 35, 1869, p. 222. — Mombas, Kiriama:
Zanzibar. — Gerstäcker, Von der Deckens Reisen in Ostafrika. Leipzig und Heidelberg 1873.
Bd. 3, Abt. 2. — Mombas, Kiriama: Zanzibar. — Gerstäcker, Jahrb. Hamburg. Wiss. Anst.,
Bd. 9, 1891, p. 189. — Sansibar. — Calvert, Trans. Amer. Ent. Soc, 1898, p. 4 1 . — Vorgebirge
der Guten Hoffnung. — PETERS, Ber., Verh. kgl. preuß. Akad. Wiss. Berlin 1853, p. 479. — Mossam-
bique. — Hagen, H., in: PETERS, Xaturwiss. Reise nach Mossambique. V. Berlin 1862. p. 106. —
Mossambique, Madagaskar, Cap der Guten Hoffnung, Benguela.
Brachybasis glabra. DE Sj6i,ys, Ann. Soc. Ent. Belgikjue, 1869, p. 95. — Seychelles.
Ceriagrion glabruiu. DE Selys, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. 42, 1876, p. 527. —
Afrique tropicale et australe, Camaroons, Senegal, Dakar, Loanda, Cap, Natal, Madagascar, Maurice,
Seychelles, Niam-Niam. — KiRBY, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata, 1890, p. 154. — FÖRSTER,
Jahrb. Nassau. Ver. Nat., Bd. 59, 1906, p. 338. — Mombassa, Ganale, Abai-See. — Martin, Ann.
Mus. Civ. St. Nat. Genova, 3. Ser., Vol. 3, 1908, p. 650, 654, 661, 666. — Principe, Fernando-Poo,
Guinee portugaise, Guinee fran^aise. — RiS, Denkschr. med. -nat. Ges. Jena, Bd. 13, 1908, p. 317.
— N.WAS, Broteria, Ser. Zool., Vol. 8, Fase. 3, 1909, p. 106. — Congo. — Sjöstedt, Wiss. Ergebn.
Schwed. Zool. Exp. Kilimandjaro, 14, i, Stockholm 1909, p. 40, 49. — Kilimandjaro, Meru. —
Ris, Sitzungsber. k. Akad. Wiss. Wien, Math. -nat. Klasse, Bd. 121, Abt. i, 1912, p. 159. —
Gondokoro: Brit. -Uganda. — Martin, Feuill. Jeun. Nat., Vol. 42, 1912, p. 98. — Sikas.so.
Agrion cerinum. Rambur, Neuropteres, 1842, p. 279. — Senegal, Bombay, Pondicheri.
Agrion ferrugineum. Rambur, Neuropteres, 1842, p. 280. — Madagascar.
Brachybasis rhomboidalis. P.\LisOT de Be.\uvais, Ins. Afr. Amer., Paris 1805, T. 7, Neuropt.,
p. 83, Fig. i. — KiRBY, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata, 1890, p. 187. — Kirby, Ann. Mag.
Xat. Hist., vSer. 7, Vol. 2, 1898, p. 245. — Fort Johnston: Nyassaland, Delagoa-Bay, Durban. —
Kirby, in: H. Joh.xston, The Uganda Protectorate, London 1902, Vol. I, p. 468. — Uganda. — ■
DixEY and LoNGST.\FE, Transact. Ent. Soc. London, 1907, p. 330.
Ceriagrion rhomboidale. Grünberg, Zool. Jahrb., Abt. Syst., Bd. 18, 1903, p. 699. — Langen-
burg, Lindi:. Deutsch-Ost-Afrika.
Belgisch - Kongo, Ubangi - Distrikt , Duma, Dr. H. Schubotz
leg. 27. September 1910, i o^, 2 99; lO- Oktober 1910, 2 99; 20. Oktober
1910, I 9 (alle i. Alk.). — Bahr el Ghazal, le Roi leg. 27. Februar 1910,
2 99 (Det. Dr. Ris); ebendaselbst, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg.
1913, 19. — Bahr el Zeraf , H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 15. März
5. März 1913, I o".
Alle Exemplare tragen auf der Unterseite zwischen den Vorderbeinen einen
scharf markierten schwarzen Längsstreifen. Bei einem c/ von Duma sind die
Flügel in der Mitte mit Hydracariden-Larven besetzt, bei Tieren aus dem Nilgebiet
die Unterseite des Thorax. Zu weiteren Bemerkungen geben die Stücke keinen
Anlaß.
Duma: ef Abdomen 30, Hinterflügel 19 mm, 9 Abdomen 28 — 29, Hinter-
flügel 19, ein auffallend großes 9 Abdomen 36,5, Hinterflügel 24 mm. — Nil-
Gebiet: cf 28, Hinterflügel 17 mm, 9 31, Hinterflügel 19,5 mm.
- 340 —
24- Agriocnemis exilis de Selys-Longchamps.
Agriocnemis exilis. DE Selys, Rev. Mag. Zool., 2. Ser., Vol. 23, 1872, p. 182. — jNIadagascar.
— Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., T. 43, i8-fj, p. 154. — Zanzibar, Madagascar ou Mauritius.
— KiRBY, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata 1890, p. 159. — Zanzibar, Madagascar, Mauritius.
— Grünberg, Zool. Jahrb., Abt. Syst., Bd. 18, 1903, p. 697. — L,angenburg: Deutsch-Ost-Afrika.
— M.\RTiN, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova, 3. Ser., Vol. 8, 1903, p. 661, 667. — Guinee portugaise,
Guinee francaise. — KiRBY, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. 15, 1905, p. 191. — SaHsbury: Ma-
shonaland. — - Martin, Mem. R. Soc. Esp. Hist. Nat. Madrid, T. i, 1907, p. 431. — Biafra: Guinee
espagnole. — SjöSTEBT, Wiss. Ergebn. Schwed. Zool. Exp. Kilimandjaro, 14, i, Stockholm 1909,
p. 40, 49. — Küimandjaro. — Ris, Sitzungsber. k. Akad. Wiss. Wien, Math.-nat. Klasse, Bd. 121,
Abt. I, 1912, p. 159. — Rhambe: Agypt. Sudan. — IMartin, Feuill. Jeun. Nat., Vol. 41, 1912,
p. 99. — Sikasso.
Bahr el Ghazal, le Roi leg. 27. Februar 1910, i o^ (Det. Dr. Ris);
Freiherr v. Gevr und LE Roi leg. 5. März 1913, 2 o'd', 1 Q. — Bahr el
Ghazal, Meschra el Rek, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 3. März
1913. 6 <f(f, 3 99.
E. DE Selys beschrieb das o^ dieser Art nach einem Exemplar, dem die
letzten 4 Segmente fehlten. Grünberg und Sjöstedt lieferten erst Angaben
über die für A. exilis sehr charakteristischen Analanhänge, welche
ich in Textfig. 6 von der Seite gesehen wiedergebe, da noch keine
Zeichnung existiert. Im Verein mit der eigenartigen Gestalt des
Prothorax sichern sie das Erkennen der Art. Der von Sjöstedt an
einem einzigen o^ zuerst bemerkte abwärts gebogene Dorn an der
Innenseite der Appendices superiores ist allen Exemplaren eigen,
, !^" ■ . die mir vorlagen (^luseum Koenig, Berl. ^Museum). Ganz ausgefärbte
Agriocnemis 0 v / 0
exilis. cfcf haben auf dem schwarzen Kopfe außer den kleinen runden
lateral. hellblauen Postokularflecken eine blaue Ouerbinde vor den An-
tennen, die nur in der Mitte schmal schwarz unterbrochen ist.
Auch der aufgerichtete Vorderrand des Prothorax ist ganz blau, der Hinterrand
schmal gelblich gerandet.
Appendices des 9 ^/s so lang wie das 10. Segment, gleichmäßig zugespitzt,
braun.
d^cf Abdomen 15 — 16, Hinterflügel 8,5 — 9,5 mm.
99 Abdomen 15,5 — 16, Hinterflügel 9,8 — 12,2 mm.
25. Agriocnemis Mac Lachlani de Selys-Longchamps.
Agriocnemis Mac Lachlani. DE Sei,ys, Bull. Acad. Roy. Belgique, 2. Ser., \'ol. 43, 1877,
p. 152. — Le Gabon, Senegal. — Kirby, Synon. Catalog. Neuroptera Odonata 1890, p. 159. —
Gaboon. — Grünberg, Zool. Jahrb., Abt. Syst., Bd. 18, 1903, p. 697. — Langenburg: Deutsch-
Ostafrika. — Marxin, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova, 3. Ser., Vol. 8, 1903, p. 661, 667. — Guinee
portugaise, Guinee frangaise. — Martin, Mem. R. Soc. Esp. Hist. Nat. Madrid, T. i, 1907, p. 431.
— Biafra: Guinee espagnole. - — Martin, Feuill. Jeun. Nat., Vol. 42, 1912, p. 99. — Sikasso.
Fernando Poo,Sta. Isabel», Dr. A. Schultze leg. 14. August 1911, 10*
Die Art war von Fernando Poo noch nicht nachgewiesen, ist aber auch eine
afrikanisch-kontinentale Form, wie alle andern der Insel. Das vorliegende (f
— 341 —
ist ganz ausgefärbt, Oberlippe und Epistom metallisch violettglänzend. Stirn,
Prothorax, der ganze Thorax nebst dem Interalarraum und den Beinen bis zu
den Femora, vom Abdomen das i. Segment und der größte Teil des 2. mit bläu-
lichweißem Reif bedeckt, so daß die eigentliche Färbung ganz oder größtenteils
verdeckt ist. Auch die Type von de Selys zeigte ähnliche Reifbedeckung.
Die von DE Selys gut beschriebenen Analanhänge kennzeichnen diese Spezies
scharf. Da sie bei dem einzigen Stück durch Schrumpfen ihre Lagebeziehungen
zu sehr geändert haben, vermag ich leider keine Zeichnung davon zu geben.
Abdomen 22, Hinterflügel 13 mm.
26. Agriocnemis forcipata n. sp.
(Tafel XIX, Fig. 3 und Textfig. 7, 8.)
Bahr el Ghazal, Meschra el Rek, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi
leg. 3. März 1913, i o^ ad., i Q (i. Alk.).
Abgesehen von der auffallenden Form der oberen Analanhänge und dem
hellen Abdomen zeichnet sich das o^ dieser Art vor allen andern afrikanischen
Vertretern dieses Genus — A. exilis de SeWs, Mac Lachlani de Selys, gratiosa
Gerstäcker, inversa Karsch, consimüis Grünberg ^) — dadurch aus, daß seine
Oberlippe nicht metalHsch ist. Nur bei der indischen lactcola de Seh^s verhält
es sich ebenso.
Unterlippe weißlich. Oberlippe weißlich (bläulich im Leben ?) mit feiner
schwarzer Basallinie. Epistom vorne und an den Seiten weißlich (bläulich?),
oben schwarz. Stirn schwarz mit bläulichweißen Seitenflecken an den Augen.
Oberkopf schwarz mit schmalem gelblichem Ouerband hinter den Ocellen und
2 mittelgroßen runden hellblauen Postokularf lecken. Kopf hinten schwarz,
nach der Artikulation des Prothorax zu bräunlich. Prothorax oben schwarz.
Der obere aufgerichtete Teil des Vorderrandes bläulich. Die schwarzen Seiten-
lappen des Vorderrandes fast doppelt so breit wie der obere Teil, so daß oben
in der ]\Iitte ein annähernd dreieckiger Einschnitt entsteht (ähnlich wie bei
A. exilis). Seiten gelblich. Hinterrand seicht dreiteilig, der mittlere Lobus breit
und flach. Thorax bläulich mit breiter schwarzer Mittelbinde, etwa halb so
breiter schwarzer Schulterbinde und einem schmäleren schwarzen Streifen über
der medianen Pleuralnaht. Unterseite gelblichweiß. Beine mit gelblichen Koxen
und Trochanteren. Femora gelb, auf der Außenseite, ausgenommen die Basis,
dunkelbraun. Tibien dunkelbraun mit gelbbraunem Streifen auf der Streckseite.
Tarsen braun. Cilien schwarz, groß. Vordertibien mit nur 3 Cilien (4 — 5 bei
allen anderen Arten), Mittel- und Hintertibien mit 4 Cilien. Flügel (vgl. Fig. 3,
Tafel XIX) hyalin. Pterostigma bräunlichgelb, am Rande sehr fein heller ge-
^) KiRBY (1890, p. 159) stellt auch Agrion rufipes de Selys in die Gattung Agriocnemis, aber
gewiß mit Unrecht. Für A. rufipes gibt de Selys die große Zahl von 13 — 14 Postnodalqueradern
an, während beim Genus Agriocnemis nie mehr als 5 — 9 dieser Adern auftreten.
— 342 —
säumt. 6 — 'i Postnodalqueradern. Im Costalraum distal vom Pterostigma 2 Quer-
adern. Abdomen schlank. 6. Segment distal schwach. 7. um die Hälfte er-
breitert, 8. — 10. gleichbreit, i. Segment braun, gelb sind ein großer rundlicher
Basalfleck, ein kleiner gelber Fleck nahe dem Hinterrand und die Seiten, Seg-
ment 2 gelb mit feiner medianer brauner Längslinie bis zur Mitte, jederseits einem
ovalen braunen Fleck in der proximalen Hälfte und schmalem braunem Endring.
Auch Segment 3 — 6 mit schmalem braunem Terminalring, im übrigen gelb.
7.— IG. Segment ganz gelb. Unterseite gelb. Der mittlere Teil der Endhälfte
des IG. Segments rings durch eine Furche abgegrenzt, einen erhabenen flachen
Höcker bildend, und am Hinterrand in seichtem Bogen eingeschnitten. Der ganze
Segment-Hinterrand flach trapezförmig. Obere
Appendices gelb, in der distalen Hälfte bräun-
lich. Ihre Gestalt gibt Textfig. 7 von oben, Text-
fig. 8 von der Seite wieder. Auffallend ist die
kammartige Leiste der oberen Innenkante in der
Endhälfte. L'nter dem kleinen Basalzahn an der
Innenseite der Appendices entspringt noch ein
schmaler parallelrandiger, am Ende abgerundeter
Fortsatz, der schräg nach hinten, innen und unten
Agriocneviis forcipata n. sp.
7. Appendices des d" von oben: ^^^^^^- "^^'i^tere Appendices gelb, sehr klem,
8. von der Seite. von der Seite gesehen gerundet, von unten ge-
sehen kurz dreieckig.
Abdomen 19, Hinterflügel 12 mm.
Das gleichzeitig, aber nicht in copula, mit diesem c^ gefangene 9 gehört
ohne jeden Zweifel zu dieser Art, da es dem r^ sehr ähnlich ist, nur ist das Blau
bei ihm durch Gelb ersetzt.
Unterlippe weißlich. Oberlippe braunschwarz (im Gegensatz zum c^!)
mit breitem weißlichen Randsaum, der in der Mitte in die braune Zeichnung
stumpf dreieckig einschneidet. Epistom vorne weißlich, oben braunschwarz.
Stirn wie beim o', ebenso der Ob er köpf, nur stehen die viel größeren bis an
die Augen reichenden stumpf dreieckigen Postokularf lecken breit in \'erbindung.
Hinterkopf wie beim cf. Prothorax ebenfalls wie beim c"^, doch oben jeder-
seits mit einem gelblichen etwas nierenförmigen Fleckchen. Hinter r and gerade
mit ziemlich stark vorspringendem ]\Iittellobus, der schräg nach oben und hinten
gerichtet ist. Thorax ähnlich dem c^, doch sind die hellen Pleuralbinden breiter
und die dunkle Zeichnung ist entsprechend schmaler und mehr braun. Auch
das vordere Drittel des mittleren Pleuralstreifens fehlt. Beine wie beim o^, auch
die Dreizahl der Cilien an den Vordertibien übereinstimmend. Flügel wie beim
o". Abdomen oben und unten gelb. Segment 2—6 mit schmalem braunem
Terminalring. Auf Segment 9 an der Basis nebeneinander 2 stumpfdreieckige
braune Flecken von halber Segmentlänge. Segment 10 mit braunem basalem
Querfleck und braunem Endsaum, sein Hinterrand in der Mitte schmal kurz
— 343 —
und spitz eingeschnitten. Appendices groß, etwas länger als das lo. Segment,
schmal dreieckig mit lang ausgezogener Endspitze, sehr fein braun gesäumt.
Abdomen i8, Hinterflügel 12 mm.
27. Agriocnemis zerafica n. sp.
Bahr el Zeraf, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 15. März 1913,
I 9 ad (i. Alk.).
Dieses Q gehört sicher nicht einer der schon beschriebenen Arten an, da es
im Gegensatz zu allen bekannten afrikanischen Formen eine schön metallisch
blauglänzende Oberlippe aufweist, wie außerdem in dem Genus nur die indo-
malayischen Spezies feniina Brauer [incisa de Selys) und pulverulans de Selys
eine ähnhche (hier purpurmetaUische) besitzen. Ich trage deswegen kein Be-
denken, sie als neu zu beschreiben.
Unterlippe gelblich. Oberlippe metallisch blau, fein gelblich gesäumt.
Epistom gelbhch mit undeutlich braunem Vorderrand. Stirn mit schma-
lem braunem Randstreifen, dahinter bis zu den Antennen eine gelbe Querbinde.
Ober köpf schwarzbraun mit großen untereinander verbundenen Postokular-
f lecken. Hinterkopf gelbhch, um die Artikulation des Prothorax braun. Pro-
thorax gelb, im vorderen Teil aufrecht gestellt und breit nach vorne um-
geschlagen, in der ganzen Breite lang viereckig ausgeschnitten, hinter dem Aus-
schnitt bis zur Mitte braun. An der Basis des aufsteigenden Vorderteils eine
braune Querlinie. Hinter r and dreiteilig: Der Mittellobus ein kleines, aufwärts
gebogenes Dreieck, die Seitenloben viel breiter, sehr schwach gerundet. An den
braunen Hinterrand schließt sich auf breiter Basis ein nach vorne bis zur Pro-
thoraxmitte reichendes, vorne zur Hälfte gegabeltes Dreieck an. Thorax gelb
mit breiter schwarzer Medianbinde, die bis halbwegs zur Schulternaht reicht.
Beine gelb. Femora und Tibien auf der Streckseite mit braunem Längsstreif.
Tarsenglieder distal schmal braun geringelt. Cihen schwarz. Rechte Vorder-
tibia (die linke fehlt) mit nur 2 Cihen, Mittel- und Hintertibien mit 4 Cilien.
Flügel ganz mit den in Fig. 3, Tafel XIX abgebüdeten von A. forcipata über-
einstimmend, nur entspringt im Vorderflügel M2 an der 3. Postnodal querader
oder eine Spur proximal davon. 2 Queradern im Costalfeld distal vom Ptero-
stigma. Pterostigma bräunlichgelb mit feiner heller Randzone, ^/^ der darunter-
gelegenen Zelle deckend. Abdomen gelb. Segment i — 6 mit schmalem braunem
Endring. Segment 2 — 5 mit schmaler brauner, den Hinterrand nicht erreichender
Längslinie. Auf Segment 6 verläuft sie ganz durch und verbreitert sich am
Ende zu einem größeren Fleck. Segment 7 — 10 oberseits braun, nur an den
Artikulationen gelb unterbrochen. Unterseite gelb, auf Segment i — 8 eine feine
braunschwarze Längshnie, welche an beiden Enden unterbrochen ist. Hinter-
rand des IG. Segmentes gerade. Appendices etw-a 2/3 so lang w^ie Segment 10,
kurz dreieckig zugespitzt, gelbbräunlich.
Abdomen 18, Hinterflügel 11,5 mm.
344
p. CXI.VII.
— Karsch,
Anisoptera.
Aeschnidae.
Gomphinae.
28. Mesogomphus atratus {de Selys-Iyongchamps).
(Tafel XIX, Fig. 2 und Textfig. 9, 10.)
Onychogomphus atratus. de Selys, Ann. Soc. Ent. Belgique, Compt. Rend. 1885
— Vivi: Belg. Congo. — de Se;i<ys, Ann. Soc. E)ntom. Belgique, T. 36, 1892, p. 90
Entom. Nachrichten, Bd. 16, 1890, p. 379.
Französisch - Kongo, Fort Archambault, Dr. H. Schubotz leg.
IG. Februar 191 1, i (f.
Das in Alkohol konservierte, nicht sonderlich gut erhaltene Exemplar stimmt
im allgemeinen mit der Beschreibung von DK Selys wohl überein, vor allem in
bezug auf die Appendices. Anscheinend ist es ein jüngeres Stück, wodurch sich
einige Färbungsunterschiede gegenüber den Angaben von DE SÄLys erklären
dürften. Die Färbung von Kopf und Thora x läßt sich an dem vorliegenden cf
nicht mehr mit Sicherheit erkennen. Beine
gelblich mit schwarzen Cilien. i. Adominal-
segment gelblich. 2. Segment gelb mit schwar-
zem Hinterrands-Ringe und auf den basalen ^/g
zwei großen schwarzen Makeln, die sich seitlich
weit herabziehen, aber bis zu den gleichfalls
gelblichen Öhrchen herauf gegabelt sind. 3. bis
6. Segment gelb mit braunschwarzem Enddrit-
tel (3. und 4.) oder schwarzer Endhälfte {5.
und 6.) und schwarzem Kreuz im gelben Teile.
7. Segment gelb, Enddrittel braunschwarz.
8. Segment braunschwarz mit 2 gelblichen Basal-
f lecken und gelben Lateralstreifen. 9. Segment
braunschwarz mit unterem gelbem Lateralstrei-
fen. IG. Segment gelb, am Vorder- und Hinterrand schwarzbraun gefleckt.
Die Analanhänge stimmen gut mit der Beschreibung von de Selys überein.
Da eine Figur derselben noch nicht existiert, gebe ich sie hier in Textfig 9 von
der Seite und Textfig. 10 von unten gesehen wieder. Pterostigma gelblich.
Fig. 9. Fig. 10.
Mesogomphus atratus (DE Selys-Loxg-
CHAMPS). 9. Appendices des q^ von
der Seite; 10. von unten.
13-13
Antecubitalqueradern -.q . -. y Postcubitalqueradern
Kein Flügel mit
9« 10
basaler Subcostalquerader. Abbildung der Flügel Fig. 2 Tafel XIX.
Abdomen 27, Hinterflügel 22,5, Breite 7, Pterostigma 3 mm.
Die geringe Länge der Beine sowie der Verlauf des Innenastes des 2. Cubital-
astes im Hinterflügel verweisen die Art in das Genus Mesogomphus Förster
(Jahrb. Nassau. Ver. Naturk. Jahrg. 59, 1906, p. 323).
Von dieser Art ist bisher nur der Typus, ein o^ von Vivi am Kongo, in der
Sammlung DE Selys bekannt geworden.
345 —
29- Neurogomphus fuscifrons Karsch.
(Textfig. II und 12.)
Neurogomphus fiiscifrons. Karsch, Entom. Nachrichten, Jg. 16, 1S90, p. 380. — Barombi-
Station: Kamerun. — Karsch, ebendort, Jg. 17, 1891, p. 72. — Barombi-Station: Kamerun. —
DE Sei,ys, Ann. vSoc. Entom. Belgique, Vol. 36, 1892, p. loi. — Karsch, Entom. Nachrichten,
Jg. 25, 1899, p. 170. — Johann- Albrecht-Höhe: Nord-Kamerun.
Belgisch -Kongo, Uelle- Distrikt, Yakoma- An gu, Dr. H. ScHU-
BOTz leg. Mai 191 1, i Q.
Dies Exemplar ist in Alkohol konserviert und leider stark defekt, vornehm-
lich an den Flügeln. Seine Zugehörigkeit zu N . fuscifrons steht aber außer Frage.
Es stimmt in der eigenartigen Bildung des Kopfes und
des Abdomens sowie in den anderen ^Merkmalen gut
mit dem von mir in Berlin verglichenen Typus von
Karsch überein. Die ursprüngliche Farbe der Abdo-
minalsegmente I und 2 und des basalen Drittels von
3 ist nicht mehr zu erkennen, doch ist sie nicht schwarz-
braun, wie das übrige Abdomen (gelb?). Alle Segmente
am Hinterrande mit schmalem tiefdunklem Ring. Seg-
ment 8 im basalen Drittel trübgelb mit schmaler brauner
^Mittellinie. Analanhänge etwas länger als Segment 10,
gerade verlaufend, gleichmäßig zugespitzt. Valvula
Vulvae klein, wellig gerandet mit fast rechtwinkligem
Einschnitt in der Mitte ; der Einschnitt als Rinne bis zur
Fig. II. Fig. 12.
Neurogomphus fuscifrons
Karsch. 11. Abdominalseg-
mente und Appendices des
Q von oben; 12. von unten.
Basis fortgesetzt. Vgl. Textfig. 11 und 12. Alle Flügel
mit basaler Subcostalquerader. Anq. -^ — _-, Pnq.^— ^.
(Flügelspitzen alle defekt.)
Abdomen 47, \'orderflügel ca. 44, Pterostigma 4,5 mm.
Die Art ist nur in 2 Stücken (cf und Q), beide im Berliner Museum, bekannt
geworden, von der Barombi-Station und Johann- Albrecht-Höhe in Kamerun.
Aeschninae.
30. Anax Imperator Leach.
Anax iinperator. Leach, Edinburgh. Encyclop., Vol. IX, 1815, p. 137.
Anax foriiiosus. ^Martin, Coli. Zool. de Selys-Longchamps. Aeschnines 1908, p. 9.
Insel Annobon, Dr. A. Schultze leg. 3. Oktober 1911, i ■■'f, 4. Oktober
191 1, 3 c'd', I 9.
31. Anaciaeschna triangulifera Mac Ivachlan.
Anaciaeschna triangulifera. Mac Lachi<an, Ann. Mag. Nat. Hist., Vol. 17, 1895, p. 409. —
IVUrtix, Coli. Zool. DE Selys-Longchamps. Aeschnines 1908, p. 32.
Angola, Säo Paolo de Loanda, in Coli. Dr. Arthur Müller (Mün-
chen), leg. II. Juh 1890, I 9-
Dieses 9 stimmt gut zu ^Martins Beschreibung. Die Art war bisher nach-
— 346 —
gewiesen von Natal, Mozambique (Delagao-Bai), Deutsch-Ostafrika, Madagaskar
und als einzigem nicht ganz sicherem westafrikanischem Orte von Sierra Lf'one.
Anq.
II. ir P"^- 10-9
Abdomen 48, Hinterflügel 46 mm.
Dr. H. ScHUBOTz
32. Heliaeschna lanceolata n. sp.
(Tafel XIX, Fig. 7 und Textfig. 13 und 14.)
Belgisch -Kongo, Ubangi- Distrikt, Duma,
leg. IG. Oktober 1910, i cf.
Das Exemplar ist in Alkohol konserviert, wodurch die Färbung stellenweise
beeinträchtigt wurde.
Ganzes Gesicht einfarbig bräunlichgrün. Epistom und Stirn schwach reti-
kuliert, dünn schwarz behaart. Antennen gelblich, nur das Basalghed proximal
zu 2/3 dunkelbraun. Occipitaldreieck schwarzbraun, klein. Thora x dicht und
weich behaart, bräunlichgrün, auf der Vorderseite mit dunkelbraunem Rand-
streifen, ebenso die seitliche Mittelnaht mit durchlaufendem schmalem, dunkel-
braunem Streifen. Die erhabene Mittelleiste auf der Oberseite in der Mitte spitz-
dreieckig ausgezogen. Koxen und Trochanteren der Beine wie der Thorax.
Femora rotbraun, ihr letztes Drittel, Tibien und Tarsen dunkler, ebenso die
Cilien an der Basis. Abdominalsegmente i und 2 erweitert, das 3. stark
eingeschnürt. Vom 6. ab bis zum Ende sehr wenig verengt, öhrchen des 2. Seg-
ments ziemlich groß, oval ausgezogen, gelblich, am Hinterrand mit 5 dunkel-
braunen nach innen gekrümmten Dornen, i. Segment oberseits schwarz bis auf
einen schmalen hellen Basalring. 2. Segment gelb mit basalem schwarzem Mittel-
fleck und 2 schwarzen seitlicheren Flecken auf der Oberseite. 3. Segment ober-
seits schwarz, mit gelbem kleinen Querfleck in der Mitte und 2 gelben Flecken
am Hinterrand, seitlich gelb, 4. bis 6. Segment schwarz mit 2 größeren gelben
Basalflecken und 2 kleineren am Hinterrand, an den Seiten
unterbrochene verloschene gelbe Streifen. 7. bis 10. Segment
ganz schwarz. Appendices bräunlich-gelb. 10. Segment mit
niedriger Mittelkante, einem Tuberkel jederseits im vorderen
Drittel, am Hinterrand schwach eingeschnitten.
Appendices superiores 8,5 mm lang, viel länger als
die beiden letzten Segmente, an der Basis dünn, sich bald
messerartig nach innen verbreiternd, am Ende kurz und scharf
zugespitzt. Die Spitzen deutlich nach außen gewendet. Von
der Seite gesehen sehr schwach gekrümmt, vornehmlich an
der Basis. Appendix inferior 3,1 mm lang, schmal drei-
eckig, leicht aufwärts gebogen. Vgl. Textfig. 13 u. 14. Das
Längenverhältnis des unteren Appendix zu den oberen ist
wie I : 2,7.
Fig. 13. Fig. 14.
Heliaeschna lanceolata
n. sp. IZ. Appendices
des Q^ von oben;
14. von der Seite.
347
Flügel (vgl. Fig. 7, Tafel XIX) an der Basis mit sehr geringen Spuren
brauner Trübung, die nicht die ersten Queradern erreichen, im übrigen völlig
klar. Vorderrand gelblichbraun. Pterostigma braun. Anq. im Vorderflügel
33 . 31, die 3. und 11. bzw. die 2. und 9. verdickt, im Hinterflügel 24 . 21. Pnq.
im \'orderflügel 21 . 21, im Hinterflügel 25 . 25. Analdreieck mit 3 Zellen.
Abdomen 55, Hinterflügel 54, Breite 14, Pterostigma 4,5 mm.
Die Art steht von den 3 afrikanischen Arten der H. fnliginosa de Sklys
am nächsten, unterscheidet sich aber von dieser besonders durch den ^langel
der T-Zeichnung an der Stirn, die abweichende Färbung des Abdomens und die
Appendices: Die Spitzen der Appendices superiores sind bei H. fnliginosa nicht
nach außen gewendet und- die oberen Appendices kaum doppelt so lang wie der
untere Appendix (bei H. lanceolata nahezu dreimal so lang). In der Aderung'der
Flügel decken sich beide Arten vollkommen. Auch bei H . fnliginosa treten Stücke
ohne angerauchte Flügel auf.
33. Gynacantha Schultzei n. sp.
(Tafel XIX, Fig. 6 und Textfig. 15 und 16.)
Spanisch - Guinea, Benito, Dr. A. Schultze leg. 18. August 1910,
I o" ad.
Lippen, Gesicht und Stirn gelblich, letztere fein schwarz behaart, vorne
grob runzelig, oberseits mit ziemlich breitgestieltem, braunschwarzem T-Fleck.
Antennen braunrötlich. Occipitaldreieck klein, mattgelb, etwas nach oben
gezogen. Thorax dicht und weich behaart, vorne dunkel-
bräunlich, im übrigen trübe bräunlich. Stigma scharf
schwarz begrenzt. Beine rötlichbraun, Cilien dunkel-
braun, am Ende heller. Abdomen einfarbig trübbraun,
im. Leben nach Dr. Schultze bleigrau, an der Basis blasig
aufgetrieben. 3. Segment vor der ]\Iitte stark eingeschnürt,
bis zur Hälfte der Breite verengt. Öhrchen groß, oval nach
hinten ausgezogen, am Hinterrand mit 4 an der Spitze
schwarzen, einwärts gekrümmten Zähnchen. Deutlicher
Rückenkiel vom 3. bis zum 10. Segment, nur auf den dis-
talen '^/g von Segment 8 und 9 unterbrochen, die Segment-
oberseite hier deutlich gekörnelt. Hinterrand des 10. Seg-
mentes in der Mitte fast gerade, an den Ecken abgerundet.
Appendices superiores 6,5 mm lang, bedeutend
länger als die beiden letzten Segmente zusammen, gleich dem unteren dunkel-
braun gefärbt. Von der Basis an nach innen verbreitert, dann seicht ausgerandet
und wieder verbreitert, zum Ende nach innen und außen abgeschrägt und in
eine scharfe Spitze ausgezogen. Der Innenrand lang und dicht behaart, besonders
in der Endhälfte. \''on der Seite gesehen, verlaufen die Anhänge nahezu gerade.
Appendix inferior 2,2 mm lang, schmal dreieckig, am Ende abgestumpft,
seitlich gesehen schwach aufwärts gebogen und die Endspitze rechtwinklig kurz
Fig. 13. Fig. 16.
Gynacantha Schultzei n. sp.
15. Appendices des rf' von
oben, Iß. von der Seite.
- 348 -
nach oben gekrümmt. Vgl. Textfig. 15 u. 16. Ganze Flügel (Fig. 6, Tafel XIX)
bräunlich getrübt, am dunkelsten im Costal- und Subcostalraum. Zellen in der
]\Iitte vielfach h5'alin aufgehellt. Aderung braunschwarz. Pterostigma matt-
braun. Anq. im Vorderflügel 28 . 26, im Hinterflügel 23 . 20, im Vorderflügel
die I. und 9., im Hinterflügel die i. und 10. bzw. 8. Ader verdickt. Pnq. im
Vorderflügel 23 . 26, im Hinterflügel 27 . 24. Alle Flügel mit Basalsubcostalquer-
ader. Ti im Vorderflügel mit 8 Zellen, im Hinterflügel mit 7 Zellen. Gabelung
des Subnodalsektors vor Beginn des Pterostigmas. Analdreieck langgestreckt,
vielzellig. Membranula grauweiß, klein.
Abdomen 47; Hinterflügel 47, Breite 14; Pterostigma 4 mm.
Bisher sind bereits 9 afrikanische Gynacantha-Arten bekannt geworden. Von
diesen charakterisieren sich sextans ]\Ic Lachlan durch das sechszellige Analdrei-
eck, lindratacy Karsch, hispina Ramb. und stylata Martin durch das nicht ver-
engte 3. Abdominalsegment. G. africana Beauv., vesiculata Karsch und villosa
Grünberg übertreffen die vorliegende neue Art durch ihre bedeutendere Größe.
G. manderica Grünb. hat eine wesentlich geringere Zahl von Antenodalquer-
adern. Die sehr nahestehende G. hullata Karsch besitzt überwiegend schwarze
Beine, keine basale Subcostalquerader, und das Analdreieck ist nur dreizellig.
Ich widme die Art dem Sammler, meinem Freunde Dr. A. Schultzr.
Libellulidae.
Cordulinae.
34. Macromia africana de Selys-Ivongchamps.
Macromia africana. deSelys, Synops. Cordul. Bull. Acad. Ro}\ Belgique, Vol. 31, 1871, p. 554.
Phyllomacromia africana. Martin, Coli. Zool. de Selys-Iyongchamps. Cordul. igoö.p. 77. —
Martin, Feuill. Jeun. Nat., Vol. 42, 1912, p. 96. — Martin, Gen. Insect., Fase. 155. Cordulinae
1914, p. 26.
Khartoum, LK Roi leg. 13. April 1910, i cP (Det. Dr. RiS).
35. Macromia sophia de Selys-Iyongchamps.
Macromia Sophia, de Se;i,ys, Synops. Cordul. BuU. Acad. Roy. Belgique, Vol. 31, 1871, p. 550.
— Martin, Coli. Zool. de S:ßLYS-LoNGCHAMPS. Cordul. 1906, p. 73. — Martin, Gen. Insect.,
Fase. 155. Cordulinae 1914, p. 25.
Belgisch - Kongo, Kimuenza, Dr. A. Schultze leg. 12. vSeptember
1910, I 9 ad.
Ein schönes Weibchen dieser stattlichen Art.
Die seitliche Thoraxbinde sowie der Fleck zwischen den Flügeln im Leben
citronengelb, Augen glänzend smaragdgrün (Dr. A. ScHur.TZE).
36. Macromia Reginae n. sp.
(Tafel XIX, Fig. 5 und Textfig. 17 — 19.)
Bahr el Ghazal, Meschra el Rek, H. Freiherr v. Geyr leg. 3. März
1913, I cf ad.
349
Lippen und Gesicht bräunlich. Stirn gelbhch, T-Fleck und Vorderseite
bräunhch. Scheitelblase stark bifid, dunkelbraun. Fühler, Occipitaldreieck
und hintere Fläche der Facettenaugen schwarz. Thorax einfarbig bräunlich,
weißlich behaart, besonders vorne. Zwischenflügelraum mit 3 grünlichgelben
Fleckchen. Beine schwarz, Koxen, Trochanteren und die Basis der Femora
bräunlich. Tibienleisten weiß, an Tibia i die distalen -j^ einnehmend, an Tibia 2
fehlend, an Tibia 3 einen Millimeter von der Basis beginnend und ganz durch-
laufend. Abdomen ziemlich schlank. Segment 3 etwas verengt, von 4 ab das
Abdomen allmählich lateral erweitert, am stärksten das 7. und 8. Vom 9. Segment
an wieder ein wenig schmaler werdend. Das 7. und besonders das 8. Segment
am Rande mäßig verbreitert, die Verbreiterung des 8. in der Mitte stumpfwinkelig
ausgezogen, dann etwas plötzlich abfallend. Das Abdomen scharf braunschwarz
und gelb gezeichnet. Segment i bräunlich mit schmalem dunkelbraunen Hinter-
rand. Segment 2 braun mit gelblichem, nach oben spitz ausgezogenem, nach
unten breit abgerundetem Längsfleck an der Basis des Lobus. Von Segment 3
etwas mehr als die Basalhälfte gelb, der übrige Teil braunschwarz. Dieser ent-
sendet eine bräunliche spitz endende ^Mittellinie bis nahe zur Hälfte des gelben
Rings. Segment 4 — 6 dunkelbraun, gelb sind oberseits 2 halbrunde Fleckchen
am Vorderrand, die sich in der Mittellinie berühren, ein Querfleckchen jederseits
seitlich unten am Vorderrand, zwei querausgezogene Dreiecke etwas vor der
Mitte auf Segment 4, zwei schmale Querflecken auf Segment 5 und 6 etwas vor
der ]Mitte. Die Mittelflecken ziehen sich auf Segment 4 — 6 bis fast zum Rande
des Tergits. Segment 7 besitzt einen
sehr breiten gelben Mittelfleck, der
sich nach dem Hinterrande hin
stark verengt; braun sind der Rest
und zwei schmale Querlinien, die
von der Seite aufsteigen, aber oben
in der Mitte nicht zum Ring zu-
sammenschließen. Segment 8 braun
mit zwei verloschenen gelblichen
Querfleckchen nahe dem Vorder-
rand. Segment 9 ganz braun. Seg-
ment IG braun, am Hinterrande
undeutlich gelblich gefleckt.
Appendices braun, die oberen an der Spitze gelb.
Appendices superiores ein wenig kürzer als das 9. Segment, an der
Basis breit, sich dann verengend und am Ende breit dreieckig zugespitzt. In
der Dorsalansicht an der Basis mäßig entfernt, von Grund an divergierend und
in gleichmäßiger sanfter Krümmung wieder bis zum basalen Abstand genähert.
Von der Seite gesehen (Textfig. 17) zunächst von der Wurzel an in geradem Ver-
lauf schräg aufwärts ziehend, dann bald in sehr stumpfem Winkel und mit sehr
Fig. 17.
Fig. 18. Flg. ig.
Macyomia Reginae n. sp.
17. Appendices des q^ von der Seite;
18. von unten, 19. zweites Segment von
der Seite.
— 350 —
geringer Biegung nach unten verlaufend. Unterer Appendix etwas kürzer
als die oberen, geschweift trapezförmig, in ganz schwachem Bogen nach oben
gekrümmt. Abdominalende ventral, vgl. Textfig. i8. Die beiden Außenecken
spitz ausgezogen und hakig nach oben umgebogen. Genitalien am 2. Segment
braun-schwarz. Lamina anterior ziemlich niedrig, stumpf dreieckig. Hamulus
ein kreisförmig begrenztes nach außen ausgebuchtetes Blatt. Der AI ein feines
etwas auswärts gebogenes, stark eingekrümmtes Häkchen. Lobus breit, öhrchen
des 2. Segments niedrig und völlig glatt. Vgl. Textfig. 19. Flügelrand gelbbräun-
lich. Flügel ganz klar. Pterostigma gelbbräunlich, i V/ 2 Zellen deckend. Mem-
branula trüb graubräunlich. Vorderflügel 14 . 14 Antenodalqueradern, Hinter-
flügel IG . IG Antenodalqueradern. Alle Dreiecke im Vorder- und Hinterflügel
frei. Vgl. Fig. 5, Tafel XIX.
Abdomen 46, Hinterflügel 41, Pterostigma 3 mm.
Ich widme diese schöne Art Frau Geheimrat Koenig, der unerschrockenen
Begleiterin ihres Gatten auf seinen sämtlichen Reisen in Afrika.
LibelluHnae.
37. Tetrathemis camerunensis (Sjöstedt).
Neophlebia camerunensis. SjöSTEDT, Bihang k. Sv. Vet.-Akad. Handl., Vol. 25, Afd. 4, Nr. 2,
1899, P- 36.
Tetrathemis camerunensis. Ri.s, Coli, de vSelys-Longchamps, Libellulinen 1909, p. 53.
Süd -Kamerun, Niong-Flui3 bei Edea, i d^ in meiner Sammlung.
8 Antenodalqueradern im Vorderflügel, Abdomen 19, Hinterflügel 24, Ptero-
stigma 2 mm.
38. Eothemis zygoptera Ris.
Eothemis zygoptera. Ris, Coli, de Selys-Longchamps, Libellulinen 1909, p. 71.
Süd -Kamerun, Njong-Fluß bei Edea, 3 && , 4 99 in meiner
Sammlung.
Der genauen Beschreibung dieser durch ihre höchst primitive Aderung sehr
interessanten Art von Ris ist nichts Wesentliches hinzuzufügen. Alle Stücke
haben deutlich gelbe Trübung, sind somit adult. Auch bei meiner Serie zeigt
sich die Aderung etwas w^echselnd. Die das ti im Vorderflügel proximal
begrenzende Querader rückt bei 4 von den 7 Exemplaren von der proximalen
Ecke des t ab. Alle Stücke zeigen die costale Seite von ti im Vorder-
flügel mehr oder weniger gebrochen. Die Zahl der Cuq. schwankt im Vorder-
flügel zwischen 4 und 6, im Hinterflügel zwischen 4 und 5. ti ist einmal
linksseitig im Vorderflügel durchquert, sonst frei; im Hinterflügel ist es über-
wiegend durchquert. Der Arculus liegt nur bei einem Exemplar im Vorder-
flügel beiderseits zwischen 2. und 3. Anq., einmal rechtsseitig. In einem Falle
liegt er rechtsseitig zwischen 3. und 4. Anq., im übrigen stets an der 3. Anq.
oder zuweilen nur eine Spur proximal davon.
3 && Abdomen 21, Hinterflügel 24,5 — 27, Pterostigma 2 mm.
4 99 Abdomen 21 — 25, Hinterflügel 26,5 — 30, Pterostigma 2 — 3 mm.
— 351 —
39 Micromacromia afra Ris.
Microinacromia afra. Ris, Coli, de Selys-L,ongchamps, Libellulinen 1909, p. 75.
Kamerun, Bakossi - Gebirge, 1913, i cf in meiner Sammlung.
Anq. 14-15. Cuq.^^. ht.^. t.^. Bqs.ä^.
Im Vorderflügel links i. Diskoidalzelle doppelt, 2. und 3. einfach, rechts
I. bis 3. Zelle einfach.
Abdomen 26, Hinterflügel 26, Pterostigma 2,1 mm.
40. Allorhizucha Klingi Karsch.
Allorhiziicha 'Klingi- Karsch. Berl. Entom. Zeitschr., Bd. ^},, 1890, pag. 390. — Ris, Coli,
de Selys-I.ongchamps, Libellulinen, 1909, p. 8r.
Dahomey, i 9; Süd -Kamerun, Njong-Fluß bei Edea, 7 0^0^,
4 99 in meiner Sammlung.
9 Dahomey: Abdomen 21,5, Hinterflügel 26, Pterostigma 2,8 mm. —
Njong-Fluß: cf Abdomen 19—20, Hinterflügel 22 — 25, Pterostigma 2 — 2,5;
9 Abdomen 19 — 20,5, Hinterflügel 24 — 26, Pterostigma 2,2 — 2,8 mm.
41. Allorhizucha Preussi Karsch.
Allorhizucha Preussi. Karsch, Entom. Nachr., Bd. 17, iS<>i, p, 80. — Ris, Coli, de Selys,
Longchamps. Libellulinen. 1909, p. 83.
Süd - Kamerun, Njong - Fluß bei Edea, 2 &d^ in meiner Sammlung.
. ^, I-II-I .i-i^o-o .^ 2-23-2
15 Anq. Luq. , . ht. t. . Bqs. , - -
2-3'3-2 I-I i-i ^ 2-2'3-2
Abdomen 20,5 — 22, Hinterflügel 26, Pterostigma 2 mm.
42. Hadrothemis infesta (^Karsch).
Archiclops infestus. Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 17, 1891, p. 79.
Hadrothemis infesta. Ris, Coli. Zool. de Selys-Longchamps. Libellulinen, 1909, p. 168.
Süd - Kamerun, Njong - Fluß bei Edea, 8 c^cf in meiner Sammlung.
Bei jüngeren Männchen ist die Unterlippe lebhaft gelb, in der Mitte breit
braunschwarz. Gelb sind ferner die Seitenwiukel der Oberlippe und des Ge-
sichts, der Hinterrand des Augendreiecks sowie jederseits am Augenhinterrand
ein dreieckiger Fleck und zwei Striche. Sie zeigen scharfe gelbe Längsstreifen
auf Thorax und Abdomen, Segment i — 8, ganz wie Ris angibt. Auf Seg-
ment 6 — 8 sind dieselben wechselnd streckenweise unterbrochen. Bei ganz alten
Individuen werden diese gelben Zeichnungen oft sehr undeutlich. Die Thorax-
ünterseite, die Koxen der Beine, der Flügelzwischenraum und Abdominal-
segment I — 3 tragen starken blauen Reif, der die Zeichnung ganz verdeckt.
Die Flügel erscheinen bei ihnen ziemlich stark bräunlich getrübt, wenig oder
gar nicht an der Basis. Die Flügelspitzen sind in allen Altersstadien dunkelbraun.
Genitalien am 2. Segment ganz mit den Angaben und der Zeichnung bei Ris
übereinstimmend.
Abdomen 29 — 33, Hinterflügel 34,5 — 39, Pterostigma 4 — 4,5 mm.
— 352 —
T im Hinterflügel am Arculus. Ti im Vorderflügel 3 — 5 Zellen. Cuq. im
Vorderflügel stets nur i, im Hinterflügel stets 2, nur einmal i . 2. Arculus im Vor-
derflügel fünfmal 3. — 4. Anq., zweimal an der 3. Anq., einmal 2. — 3., 3.-4.
Die Art ist erst in wenigen Exemplaren bekannt geworden, aus Kamerun
und Nigeria.
43. Hadrothemis camarensis (Kirby).
Ortketrum cainarense. Kirby, Proc. Zool. Soc. London, Vol. 12, 1889, p. 298.
Hadrothemis camarensis. Ris, Coli, de Selys-I/ongchamps. I/ibellulinen, 1909, p. 170.
Belgisch - Kongo, Uelle - Distrikt, Angu, Dr. H. Schubotz leg.
März 191 1, I o^.
Das Exemplar zeigt geringfügige Abweichungen von der Beschreibung bei Ris.
So besitzt es im Hinterflügel nur je i Cuq. und der dunkle Basalfleck der Flügel
ist ziemlich klein. Die Femora sind ferner überwiegend braun, nicht schwarz
gefärbt. Dies liegt aber alles noch innerhalb der Variationsgrenzen der Art
(Dr Ris vidit). ]\Iaße groß: Abdomen 30, Hinterflügel 41, Pterostigma 5 mm.
44. Hadrothemis coacta (Karsch).
Thermothemis coacta. Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 17, i8gi, p. 60.
Hadrothemis coacta. Ris, Coli. Zool. de Selys-Longchamps, LibeUulinen, 1909, p. 172.
Süd- Kamerun, Lomie, Dr. A. Schultze leg. 5. Mai 1911, i d", i 9;
Kamara, Dr. A. Schultze leg. 29. März 1911, i 9-
Die Stücke stimmen durchaus mit den Typen Karschs von der Barombi-
Station im Berliner Kgl. Museum für Naturkunde überein.
Das Männchen zeigt im rechten Vorderflügel 19, im linken 21 Antenodal-
queradern. Blau bestäubt sind vom Abdomen Segment 3 — 5 ganz und die pro-
ximale Hälfte des 6. Segments. Das 7. trägt seitlich je einen kleinen blauen Fleck.
Bei den Weibchen fehlt jede Spur einer blauen Bereifung. Das 3. Abdo-
minalsegment ist bei ihnen nach Dr. Schultze in lebendem Zustand grünlich-
gelb oder citronengelb, der übrige Hinterleib schokoladebraun.
Die Flügelspitzen aller Exemplare sind am Rande etwas gebräunt.
45. Hadrothemis versuta (Karsch).
Thermothemis versuta. Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 17, 1891, p. 62.
Hadrothemis versuta. Ris, Coli. Zool. de Selys-Longchamps, LibeUulinen, 1909, p. 173.
Belgisch - Kongo, Kimuenza, Dr. A. Schultze leg. 5. September
1910, I 9.
Zweifellos sichere Weibchen dieser Art sind überhaupt noch nicht bekannt.
Ris beschreibt 1. c. ein 9 des Britischen Museums aus Lagos,, das er wohl mit
vollem Recht hierhin zieht. Das mir vorliegende nicht ausgefärbte 9 möchte
ich auch als dieser Art zugehörig erachten und lasse seine Beschreibung hier
folgen, die mit der von Ris nicht ganz übereinstimmt: Unterlippe braun-
schwarz bis auf ein gelbes Fleckchen in den Seiten winkeln. Oberlippe an der
Basis gelbbraun, am Rande schwarz. Gesicht und Augen braun. Stirn bläulich-
— 353 —
metallisch. Protliorax gelblich. Thorax stark behaart, braunschwarz, mit
breitem gelblichen ]\Iittelstreif, der sich über den Zwischenflügelraum fortsetzt
und schmalerem gelbhchen vSchulterstreif. Seiten diffus gelbbraun. Beine an
der Basis gelbbraun, vom letzten Drittel der Femora an schwarz. Abdomen
braunschwarz mit schwarzen Längs- und Ouernähten; unterseits gelbbraun.
Segment i — 3 oberseits mit breitem gelblichen Streifen, der sich auf der Mitte
jeder Seite bis Segment 10 erstreckt. Ränder des 8. Segments recht stark er-
weitert, die Erweiterung schwarz. 9. Bauchplatte stark gekielt, bewimpert, am
Ende schmal abgerundet. Alle Flügel an den Spitzen etwas gebräunt. Die
gelbbraunen Basalflecke diffus begrenzt. Dunkle Strahlen im Subcostalfeld der
Vorderflügel bis zur i. Ouerader, im Subcostalfeld des Hinterflügels bis etwa zur
3. Ouerader. Beiderseits im Vorderflügel 21 Antenodalqueradern. Dreieck in
allen Flügeln einfach geteilt. Inneres Dreieck im Vorderflügel aus 4 Zellen
bestehend. Im übrigen Flügel ganz mit Fig. 131, Ris 1. c, übereinstimmend.
Abdomen 27, Hinterflügel 3g, Pterostigma 5 mm.
46. Hadrothemis defecta Karsch).
Thermothemis defecta. Karsch, Entom. Nachrichten, Vol. 17, 1891, p. 61.
Hadrothemis defecta. Ris, Coli. Zool. de Selys-Longchamps. Libellulinen, 1909, p- I75- •
Belgisch - Kongo, Kimuenza, Dr. A. Schultze leg. 13. September
1910, I cf ; Ubangi - Distrikt, Duma, Dr. H. Schubotz leg. 20. Oktober
1910, 2 (fcf.
Die Stücke stimmen völhg mit den Typen von Karsch im Berliner ]\Iuseum
überein.
,, Abdomen scharlachrot" (Dr. Schultze).
Antenodalqueradern: Vorderflügel 15 . 15 (Kimuenza) — 15 . 16, 15 . 15
(Duma).
47. Orthetrum angustiventre (Rambiir).
Libe/lii/a angnstiventris. Rambur, Xeuropteres 1842, p. 59.
Orthetrum angustiventre. RiS, Coli. Zool. de Selys-L,ong.:hamps. Libellulinen, 1909, p. 194. —
Ris, Sitzungsber. k. A.kad. Wiss. Wien, Math.-nat. Klasse, Bd. 121, 1912, p. 163. — Martin,
Feuill. Jeun. Xat., Vol. 42, 1Q12, p. 95.
Französisch - Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, Dr. H.
Schubotz leg. November 19 lo, 2 99 (i- Alk.).
Bisher sind erst wenige (-^ der Art bekannt geworden. Ich lasse deshalb
einige Bemerkungen über die vorliegenden Stücke folgen, zumal Ris keine An-
gaben über die Weibchen macht.
Abdomen 36 — 37 mm. Hinterflügel 40 — 41 mm. Pterostigma 5,5 mm.
2*2 2*2 2*1 2*2
Anq. im Vorderflügel 19 — 18. t. — - _. . ht. _.— _ — z — . Bei beiden
Exemplaren im \^orderflügel 3 — 4 Zellreihen Rs — Rspl.
Ränder des 8. Abdominalsegments etwas erweitert, braun gefärbt wie das
Abdomen, nur die Kanten schwarz. Valvulae Vulvae und 9. Bauchplatte über-
einstimmend mit der Beschreibung von Ris bei 0. Austcni (Kirby).
Deutsche Zentralafrika-Expedition, igio/ii. Bd. I. 2^
— 354 —
I )ii' All wild liiiMiiiil /Ulli nstcn Ma\v aus (Kin Koiii^o-C H'hiL-t i^cnannt,
Sit" war hislanv; iiac'liL:,i'\\ irsrii xon llrilisch-ri^anda und dc-r ('lUiuca-Küstc sowie
dem lliuti'iland \t)U Ijhnia his zum S(.'nc'i;al.
4(S. Orthetrum icteromelas Ris.
Oythiinini u/rroiiir/iis. Ris, Coli. Zool. de Si.''lys-T<(iiii,'i-li;mii)s, LibfllnliiuMi, 1009, p. 197.
l'.alii rl ('. Iia/.al , i.i'. Roi k-i;. 2/. I'\'l)ruai i()i(), 1 ^ ^ suhjuw, i V (nd.
Dr. Ris).
Pii- Sliirkr stiumuii dimliaus mit (Icv lU^srluribuiii; \-()ii Ris ül)(.'i\'in. Nur
/.i'ii;t das "* in Rs Rspl im \ okK rllü;j,i'l links ;, rci-lits .| ^ctrilti.' Zrlk-n, im
Ilintcrilii.m'l links c-iiir, uxlits j L;c'triltr 'ÄcWcu. l'li'r()stii;ma | mm.
1 )\v wrnii; ln'kannlr .\i l Ktiu'II w ir liii'i duicli als r)(,'\\()linrrin des Nil-( U-hicU'S
krniu-n. Sir war hisluT narlij^cw ii'sm xon Mada^askai , ('.ahun und Sierra Leone.
41). Orthetrum guineense Ris.
Chthitiuin cliiysostii^iiKi i;i(irirtiisf. Ris, Coli. Zool. de Si'-h s-I<(.)ii,!.;oluinips, Uibolluiiiu'ii, 1909,
p. 207.
r.el,i;iseli Konj^o, l'ha n i; i P i s t r i k 1 , i>uma. Dr. II. Sciiriuvrz
lei;. j;. SeidiMiilHi 1()Hi. i «,'; Kiniiieu/.a, Dr. A. Sciin.lV.i: lei;. _]o. vSe])-
teinhei U)io, 1 »,' jux.
lieide .Stüeke mit nur 1 Zellieilie Rs Rsjil. und (..'n, im I Iinteii'li'L;el \ou
der anr.K'n l'^eki- xon l eitt lernt.
30. Orthetrum stemmale capense Calvevtl
I ibflhild (Oithr/iinii) (df^nsis' C\i.\i:uT. V\\h\ \\ S. X;il. Mus,, \(>1. lo, ivSo;,, p. 3S.1.
Ditliilnnii striiiiiiii/r caf^fiiS(\ Ris, Coli /ool. i>i: Si:i,\ s l,oNe.i.iiAMrs, l.ihelluliiirii, 1000. ]> _m (.
l'ra ii/,(")sisch - Ko !!).;() , lM)rt Rössel l'ovt Cramiiel, l>r. H.
S(.'iniu>r/ lei;. No\enil>ei loio, 1 .1''. - Hei >4i seil - K o n i^^o , rhan^ui-
Pislrikt, Duma, Pi . 1 1. Sciir noTZ lei;. 27. September H)\o. 1 ^, 10. Ok-
tolter ii)lo, 1 "■; Teile I>istrikt, V a k o m a .\ 11 ;.; u , Pi . 11. ScilCHOTZ
leg. Mai U) 1 1 . 5 ^iV)"", 2 VV- — vS ü d K a nie r u n , N j o n ;4 - l-* 1 n 1,1 hei ivd ea ,
ij ''>'', j V,\i; Ba kossi - ("iebi r;> t- , i()i ;, j ^ '', in meiner Sammluui;.
v'^äo 'riionie, 1 >i . .\. Sciiri.iv.lv lei;. (). .\ui;ust U)io, I o"*. — Kernaudo
\\m> , Sta. Isabel, Pi . .\. SciULT/iC K\i;. iS. SeiUember \()\\. 1 v ^ .iu\-.
Pie Stüeke o^^lnin-n ;,ll^> ,l^., dunklen w estalrikaniseluMi I'\irm an, aus!L:,e-
nonimeu das eine l'Aeiuplai, \ \ on 1mm l Rössel. l\s ist zwar noeli nielit aus-
Liel'äibt, /eiot abei auf .\bdonunalsei;ment ; S zwei fast bis /um baule tlureli-
i;elieiuU' o^-Hh^ l,äni;sbinden, aul Seonuait 0 eiiK'U oellK'U Pop]>eHk"ek in der
Hasalliält'te und eine ^elbe Mittellinie auf dem 10. .Se,i;nuMit. Pie llamiili eut-
s]ireehen bei allen v*>tüeken /iemlieli der Im^. 1 jp Inä Ris. Nui ist dureluveg der
Innenast etwas stärker ooknimnit und eiieieht au Räuo^' meist den .Außenast.
leh erwiiluK- hier uoeh zwei h'xeinplare \ on den Inseln im ('.olfe von (Uiinea,
ein nieht L;anz ausgefärbtes "" \ou v*^äo Thonie. und ein noeli sehr juNeniles y
\on Sta. Isabel, l'ernaiuh) \\u^ , beide oosammelt \ 011 Pr. .\. SciU'i.TZi-:.
Beide .Slückf /irlu- ich unhrdi'ukliili zu {\r] koiit iiu'iit ;i1imi l'^oiiii i(i/)('ii\r. I );is Z"
von vSfu) Thoiiu'- stiinnit i;i-nau üherciii mit di-r Rissclu-ii lU'sc-lm'il)Uii^ i'im-s iiii-l)t,
völlig ausgcfärbtiMi ^ von KaiiUTUii. \ni hi-sil/.t es auch an! (Km y. Alxloiiiiiiak
segmeilt in der .Mille einen t;ell)(.-ii 1 »oiJiJi'll'U-ek, wühninl aul Sc;j,iU(iil .; niid ;
(\\v si'hwar/.e Zeiehiunii; noch mehr i)rä\'ahi'i 1 . ] »ic ( )l)ii hppr i-,t in t\r] l'.asak
liähte noeli ohw am Randi- rin,v;snm sehwai/. L;i^;inni1. I )ei -illx- llasallleek im
HinUTtlii.i;el reiehl bis /.nni Cu([. Nur eine Ueihe Rs \<s\>]. iii all.ii l'"hiv;chi.
Alxlomen 28, IIinUTlliiL;el ;i, I'terostignia ; mm.
Das junge "* x'on l'V-rnando Poo ist noi-li st-hr unan^gel'äilit , ;j,lei( hl ahei im
übrigen durehans dem ■ ^ x'on .Sao Thoiiie. Abdomen .-.(), 1 1 iiilei llii;.^el ;!,-s, IMero-
stignia ; mm.
I'.tidi' Stüeki- gleichen in den ( '.eiiil ahc-ii den ( .bciici \\ iihiiUii l'csnaiids-
stiicken.
Während also Oii/i. slfinnialc auf den (isllich von .M'iika geK-;^eneii Iiisein
bokallorineii ausgebildet hat, ist dies bei (Uai der Küste ucsciillich naher ge
legenen weslalrikanischeii Inseln nach den vorliegenden i'.xemplaieii iii( hl ilii h'all.
51. Palpopleura lucia (Driiry;.
Lihilliila litcui. DkCkV, ill. e.v. lius., \'t>\. j, J77J, Tab. .|3, Vol. 1, )). .Sj.
Libelhda portia. Dkiry, III. ex. Jus., Vol. 2, 1773, Tab. .\-j, Vol. j, \). H6.
Palpopleura lucia. Ris, Coli. Zool. nii SAi.vS-IyO.VdCllAMi'S, lyibclliilincii, loio, p, 511)
vSäoTlionie, Dr. .\. Sciiri/rzi'", leg. i >. August KjIo, i < ''. liidgis(li
Kongo, l ' ba ngi - Distrikt , Duma, Dr. II. Sciiiik )'r/, leg. iM. Sepie 111 b< 1
I()IO, I ':^, I V; -"• Se])1embel l')lo, l •,', 27. Septc-mbil l<)lo, | Z" \ i m,
7. Okiober 1910, 2 c;"" "• (i. .\lk.), 10. ()k1obei Kilo, I ' \ I V; Dtdle-
Dislrikl Yakoma -Angu, Dr. II. SciiiKo'r/ le^. .Mai \()\\ , 5 '7.
(i. Alk.).
.Sämtliche ij ^7^7 gehöieii zur \'arietät pof/ht ])rur\ und sliinnieii niil dir
ersten und zweiten I'igur der Tahl I bei Ris, 1. ( ., liberein.
52. Chalcostephia coronata flavifrons Kirby.
Chalcostephui llavi/yojis. KiküS', 'Irans. Zool. So'j. I<oih1oii, \<.1. i .;, i«8(j, p. 337.
Chalcostephia coronala flavifrons. Urs, Coli. /ool. \>\-; S/'.rA'S ]/).NCcaA.\n'S, TJbcIIuIiiieii, i<jio,
P- 372.
Belgisch - Kongo, Uha ngi - Distri kl , Duma, Dr. II. SoiijujTz
leg. 27. Se])teml)er 1910, i '^, ro. Oktober i')io, i '.» (beide i. Alk.).
53. Hemistigma albipuncta Kiiuibiir;.
Libelhda albipuncta. Rambuk, Hist. Iii.s. Neuropt(^re.s, l'aris 1842, p. Oi-
Hemistigma albipuncta. Ris, Coli. Zool. uji S6i<ys-Loncciiamps, Libolluliiicii, roio, p. 376.
Bahr (1 Oliazal, i,i-: Rfji leg. 27. h'ebruar 1910, 1 ' .'' ad., i V .juv. (Det.
Dr. Ri.s).~ Bahr (1 (ihazal, Dabba el (iardega, II. I'iciherr v. (^ivVk
und Uv Roi leg. i. .März 191. 5, i ^Z* juv. — Bahr el (^hazal, II. I'reiherr
V. Geyr und i.E Roi leg. 5. .März 1913, i ;'' ad.
— 356 —
Alle Exemplare, auch die alten blaubereiften, besitzen keine tief schwarzen
Flügelstrahlen. Sie zeigen nur gelbe diffuse Strahlen an deren Stelle. Die Flügel-
spitzen tragen keine Spur von Verdunkelung. Unsere Stücke stimmen also mit
diffinis de Selys (de Sälys, Pollen und van Dam, Madagasc. Ins. i86g, p. 17)
vom Senegal überein, eine Form, welche Ris mit alhipunda vereinigt, da sie
überall unter dieser Art auftrete, ohne geographisch begrenzt zu sein. Die vor-
liegende kleine Serie hat völlig gleichmäßig die diffinis-Vö.rh\in%.
Die Art wird hierdurch zuerst aus dem Nil-Gebiet nachgewiesen. Ob alle
Individuen von hier die diffinis-Va.rhu.ng aufweisen, bleibt an weiterem ]\Iaterial
festzustellen.
Abdomen 21,5 — 22, Hinterflügel 26 — 28,5, Pterostigma 3,5 — ^4 mm.
54. Acisoma panorpoides ascalaphoides Rambur.
Acisoma ascalaphoides. R-\mbur, Hist. Ins. Xeuropteres Paris 1842, p. 29, Tab. 2, Fig. 3c.
Bahr el Ghazal^ lE Roi leg. 27. Februar 1910, i 9 (Det. Dr. RiS), H.
Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 5. März 1913, 2 c^, 2 OQ. — Bahr el
Ghazal, Dabba el Gardega, H. Freiherr v. Geyr und lE Roi leg.
7. März 1913, I o"^. — Bahr el Zeraf , H. Freiherr v. Geyr und LE Roi
leg. 15. März 1913, i cf .
Alle Stücke besitzen 7^2 Antenodalqueradern im \^orderflügel, nur ein 9
hat nicht mehr wie 6^/2 Antenodalqueradern.
Die vorliegenden Männchen zeigen folgende Maße : Abdomen 15,5 — 18, Hinter-
flügel 18,5 — 20, Pterostigma 2,5 — 3 mm; die Weibchen: Abdomen 15 — 18, Hinter-
flügel 18 — 20, Pterostigma 2,5 — 3 mm.
Sie stehen demnach in der Größe den Tieren aus Nord-Afrika sehr nahe
und sind deutlich kleiner als solche aus Ost-Afrika und Madagaskar, die Ris
erwähnt. Auch in der Färbung und in den morphologischen Verhältnissen des
Abdomens erinnern die Stücke aus dem Ost-Sudan an die nordafrikanischen.
Für das Nil-Gebiet war die Form noch nicht bekannt.
55. Acisoma trifidum Kirby.
Acisoma irifida. Kirbv, Trans. Zool. Soc. London, Vol. 12, 1889, p. 341.
Acisoma trifidum. Ris, CoU. Zool. DE Si;i<YS-LoNGCHAMPS, Libellulinen, 191 1, p. 459.
Belgisch - Kongo, Ubangi - Distrikt, Duma, Dr. H. Schubotz
leg. 27. September 1910, i cf.
Das Exemplar stimmt durchaus mit der Beschreibung von Ris überein.
Ti. im Vorderflügel beiderseits nur 2 Zellen.
Abdomen 17, Hinterflügel 24, Pterostigma 2,3 mm.
56. Diplacodes Lefebvrei (Rambur).
Libellula Lefevbrei. Rambur, Hist. Nat. Ins. Neuropteres, Paris 1842, p. 112.
Diplacodes Lefebvrei. Ris, Coli. Zool. de Sölys-Longchamps, Libellulinen, 191 r, p 465.
Belgisch - Kongo, Ubangi - Distrikt , Duma, Dr. H. Schubotz
leg. IG. Oktober 1910, i o^ (i. Alk.). — Bahr el Ghazal, le Roi leg.
27. Februar 1910, i 9 (Det. Dr. Ris), 28. Februar 1910, 6 99 (Det. Dr.
Ris), Frau Geheimrat Koenig leg. 2. März 1910, i d' (Det. Dr. Ris), LE
Roileg. I. März 1913, i 9 (Det. Dr. Ris). — Meschra el Rek, H. Frei-
herr V. Geyr und LE Roileg. 3. März 1913, i 9- — Dahomey, i 9 in
meiner Sammlung.
j/. Crocothemis divisa (Karsch).
Crocothemis divisa. Karsch, Entom. Nachrichten, Jg. 24, 1898, p. 242.
Ris, Coli. Zool. DE Sei,ys-Longchamps. LibeUulinen, 191 1, p. 533.
Französisch -Kongo, Fort Crampel, Dr. H. Schubotz leg. 6. De-
zember 19 10, I 9-
Das Exemplar stimmt gut überein mit den Typen von Karsch im Berliner
]\Iuseum sowie der Beschreibung von Ris. Nur zeigt das Dreieck beider Vorder-
flügel zwei Oueradern, wie denn die Art überhaupt zu Adervariationen zu neigen
scheint. Gelber Analfleck im Hinterflügel sehr schwach. Anq. im \'orderflügel
w M ^2-2 ^^ I-I
11V2. 12 Vo- t.jT^. Cuq.^^.
Abdomen 20, Hinterflügel 26,5, Pterostigma .\ mm.
58. Crocothemis sanguinolenta (Burmeister).
Libellula sanguinolenta. Birmeister, Handb. Eiitomol., Vol. 2, 1839, p. 859.
Crocothemis sanguinolenta. Ris, CoU. Zool. DE Selys-I,ongchamps, LibeUulinen 191 1, p. 534.
Französisch - Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, Dr. H.
Schubotz leg. November 1910, i o^ (i. Alk.).
Ein typisches ö"* der Kongoform, ohne schwarze Zeichnung an den Abdo-
minalsegmenten 3 — 7.
5g. Crocothemis erythraea Brülle).
Libellula erythraea. Brulle, Exped. Moree, Vol. III, i, 1832, p. 102, Tab. 32, Fig. 4.
Crocothemis erythraea. Ris, Coli. Zool. DE Selys-Longchamps, LibeUulinen 191 1, p- 536.
Bahr el Ghazal, LE Roi leg. 27. Februar 1910, i ö'', i 9 (Det. Dr. RiS),
28. Februar 1910, i c" (Det. Dr. Ris), 2. März 1910, i d" , i 9 (Det. Dr. Ris).
60 Brachythemis leucosticta (Burmeister).
Lihellula leucosticta. BurmeisTER, Handb. Entomol., Vol. 2, 1S39, p. 849.
Brachythemis leucosticta. Ris, CoU. Zool. de Sei,YS-Longchamps, LibeUulinen 1911, p. 583.
Bahr el Abiad, Abu Zeid, LE Roi leg. 18. Februar 1910, 3 cfcf (Det.
Dr. Ris). — Bahr el Abiad, Faschoda, LE Roi leg. 21. Februar 1910,
2 99 (Det. Dr. Ris). — Bahr el Ghazal, LE Roi leg. 24. und 27. Februar
1910, je i 9 (Det. Dr. Ris). — Bahr el Gebel, Bor, LE Roi leg. 6. März
1910, i 9 (Det. Dr. Ris). — Bahr el Gebel, Keniza, LE Roileg. 7. März
1910, 2 rf& (Det. Dr. Ris). — Bahr el Gebel, Lado, LE Roi leg. 11. März
- 35S -
iQio, I o^, I 9 (Det. Dr. Ris). — Bahr el Abiad östlich vom Xo - See,
H. Freiherr v. Geyr und le Roi leg. 27. Februar 1913, i 9. — Bahr el
Ghazal, Meschra el Rek, H. Freiherr v. Geyr und le Roi leg. 3. März
1913, 14 cfc', 13 99. — Bahr el Ghazal, H. Freiherr v. Geyr und LE
Roi leg. 4. März 1913, i 9, 5- März 1913, i cf; 2 9^). — Bahr el Zeraf,
H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 15. März 1913, i 9-
Die Art ist im Gebiet des oberen Nils allenthalben zahlreich.
Die Zahl der Antenodalqueradern schwankt zwischen 7' ., und 8^ '2- ^^^
letzte Ader geht zuweilen durch.
Von den 24 Weibchen der Serie tragen nur 2 diffuse Flügelquerbinden, die
andern sind .ganz hyalin.
61. Brachythemis lacustris (Kirby).
Tritheinis C^) lacustris. Kirby, Trausact. Zool. Soc. London, \'ol. 12, 1889, p. 32g.
Brachythemis lacustris. Ris, Coli. Zool. DE Selvs-Loxgchamps, Libellulineu 191 1, p. 5S6.
■ Kamerun, Duala, Frühjahr 1913, i c' ad. (Sammlung von Dr. Erich
ScHMiDT-Bonn).
Dieser Fundort aus der Küstenzone ist aus dem Grunde von besonderem
Interesse, weil die Art bisher nur in den ganz zentral gelegenen Teilen des Kon-
tinents aufgefunden worden ist.
T .. ti 2 . 2. Eine Reihe Rs — Rspl. in allen Flügeln. Cu^ im Hinter-
flügel etwas von der analen Ecke von t getrennt.
Hinterflügel 20,5, Pterostigma 2 mm. Abdomen defekt.
62. Trithemis arteriosa (Burmeister).
Libellula arteriosa. Burmeister, Handb. Entomol., Vol. 2, 1839, p. 850.
Trithemis arteriosa. Ris, Coli. Zool. DE Selys-Loxgchamps, Libellulinen 1912, p. 762.
Französisch - Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, Dr. H.
SCHUBOTZ leg. November 1910, 15 cfcf, 3 99; Fort Crampel, Dr. H.
ScHUBOTz leg. 6. Dezember 1910, 2 d^d^, i 9. — Belgisch - Kongo,
Uelle - Distrikt, Yakoma -Angu, Dr. H. Schubotz leg. Mai 1911,
2 99 (i. Alk.).
Die Ausdehnung der gelben Färbung der Flügelbasis verweist die Serie zu
den großfleckigen Exemplaren.
63. Trithemis annulata (Palisot de Beauvais).
Libellula anmilata. Palisot de Beauvais, Ins. Afr. Amer. 1805, p. 69, Tal. 3, Tig. -3.
Trithemis annulata. Ris, Coli. Zool. dE Selys-Loxgchamps, Libellulinen 1912, p. 769.
Bahr el Abiad, Abu Zeid, LE Roi leg. i8. Februar 1910, 3 &d^ (Det.
Dr. Ris). — Bahr el Ghazal, LE Roi leg. 23. Februar 1910, i d" (Det.
Dr. Ris). — Bahr el Abiad, Gebel Achmed Aga, H. Freiherr v. Geyr
und LE Roi leg. 21. — 23. Februar 1913, i cf . — Bahr el Abiad östlich
vom No - See, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 27. Februar 1913, i 9-
— 359 —
— Bahr el Ghazal, Ambadj - vSee, H. Freiherr v. Geyr und i<E Roi
leg. 2. März 1913, i o^. — Bahr el Ghazal, Dabba el Gardega, H. Frei-
herr V. Geyr und LE Roi leg. 7. März 1913, 4 c^ ^.
64. Trithemis aureola Ris.
Trithemis aureola. Ris, Coli. Zool. DE Sei.vs-Loxgchamps 191 2, p. 788.
Bahr el Ghazal, Ambadj - See, LE Roi leg. 2. März 1913, 8 a'cf , 2 QQ.
— Bahr el Ghazal, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 4. — 5. März
1913, I ö", I 9.
Da mir die vorliegenden Stücke hinsichtlich ihrer Färbung in manchen
Punkten an T. hccatc Ris 1912 zu erinnern schienen, während die übrigen ]\Ierk-
male entschieden auf T. aiiycola paßten, sandte ich ein r^' und 9 an den Autor
beider Arten. Herr Dr. Ris hatte die Freundlichkeit, mir mitzuteilen, daß er
die Stücke zu aureola ziehe, und ich trage kein Bedenken, mich ihm in dieser
Auffassung anzuschließen.
c/'c/' Abdomen 26 — 29, Hinterflügel 28 — ^2, Pterostigma 3 mm.
99 Abdomen 26 — 27, Hinterflügel 28 — 30,5, Pterostigma 3 mm.
65. Pseudomacromia speciosa Karsch.
Pseudomacroniia speciosa. K.\rsch, Entoiii. .Nachrichten, Vol. 17, 1891, p. 74. — Ris, Coli.
Zool. DE Sb:i.ys-Longch.\mps, Libelluhnen 1912, p. 811.
Belgisch - Kongo, Kimuenza, Dr. A. Schultze leg. 3. September
1910, I c^ subjuv. (Dr. Ris vidit).
1 • i . 0-0
o • o
Diskoidalzellen bis ungefähr zum Niveau des Nodus.
Abdomen 34, Hinterflügel 42, Pterostigma 3,5 mm.
Anq. 16 ^'o, Cuq. , t. ^ " . In beiden \^orderflügeln nur 2 Reihen
66. Olpogastra Fuelleborni occidentis Ris.
OlpogastraFiielleborni occidentis. Ris, Coli. Zool. DE Sei,ys-Longch.\mps, Libelluhnen 1912,
p. 826.
Belgisch -Kongo, Ubangi- Distrikt, Duma, Dr. H. Schubotz
leg. 27. September 1910, i o^ juv. (i, Alk.).
Bei dem jungen Exemplare dieser erst wenig gefundenen Art sind die Zeich-
nungen noch nicht ausgebildet. Flügeladerung, Appendices und Genitalien
stimmen durchaus mit den Abbildungen von Ris überein.
Antenodalqueradern im Vorderflügel 16 ^Z., . 17^ '2-
Abdomen 39, Hinterflügel 46, Pterostigma 6 mm.
67. Pantala flavescens (Fabr.).
Libelluia flavescens. Fabricius, Suppl. Entom. Syst. 1798, p. 285.
Pantala flavescens. Ris, Coli. Zool. de Sälys-Longchamps, Libelluhnen, 1913, p. 917.
Khartoum, LE Roi leg. 13. April 1910, i cf (Det. Dr. Ris). — Süd-
Kamerun, Molundu, Dr. A. Schultze leg. 20. — 24. November 1910,
— 36o —
1 (f. — Französisch - Kongo, Fort Possei — Fort Crampel, Dr. H.
ScHUBOTZ leg. November 1910, i o* (i. Alk.). — Belgisch - Kongo,
üelle - Distrikt, Yakoma - Angu, Dr. H. Schubotz leg. Mai 1911,
I d" (i. Alk.).
68. Rhyothemis fenestrina (Ranibur).
Libellula fenestrina. Rambur, Hist. Nat. Ins. Neuropteres, Paris 1842, p. 4c.
Rhyothemis fenestrina. RiS, Coli. Zool. DE SfitYS-LONGCHAMPS, Libellulinen 1913, p. 960.
Belgisch - Kongo, Ubangi - Distrikt, Duma, Dr. H. Schubotz
leg. 15. September 1910, i 9; Kimuenza, Dr. A. Schultze leg. 8. Sep-
tember 1910, I 9, 14- September 1910, i 9, 27. September 1910, i cf , i 9,
28. September 1910, 4 &&, 19.
69. Rhyothemis semihyalina (Desjardins).
Libellula semihyalina. Desjardins, Rapport Soc. Maurice I, 1832.
Rhyothemis semihyalina. Ris, Coli. Zool. de Selys-Loxgchamps, Libellulineu 1913, p. 663.
Bahr el Ghazal, le Roi leg. 24. Februar 1910, i o^, 2 99 (Det. Dr. Ris).
H. Freiherr v. Geyr und lE Roi leg. 5. März 1913, i o^.
70. Tramea basilaris (Palisot de Beauvais).
Libellula basilaris. Pai,isot de Beaxjvais, Ins. Afr. Amer. 1805, p. 171, Tab. 2, Fig. i.
Tramea basilaris. Ris, Coli. Zool DE SeIvYS-Longchamps, Libellulineu 1913, p. 973.
Insel Annobon, Dr. A. SCHUI^TZE leg. 27. September 1911, i 9, 3- Ok-
tober 191 1, 3 99.
71. Urothemis Edwardsi (de Selys-Iyongchamps).
Libellula Edwardsi. DE Sei^ys, Lucas Algerie, T. 3, 1849, p. 124, Tab. 2, Fig. 5, 5 a.
Urothemis Edwardsi. Ris, CoU. Zool. de Sei^ys-Tongchamps, LibelluHnen 1913, p. 1017.
Bahr el Ghazal, te Roi leg. 23. Februar 1910, 1 ö^, 27. Februar 1910,
I 9, 2. März 1910, 19. — Bahr el Gebel, Keniza, LE Roi leg. 7. März
1910, I (f. — Bahr el Ghazal, Ambadj - See, LE Roi leg. 2. März 1913,
I 9. — Meschra el Rek, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg. 3. März
1913, I 9- — Bahr el Ghazal, H. Freiherr v. Geyr und LE Roi leg.
4. März 1913, I 9- — Bahr el Ghazal, Dabba el Gardega, H. Freiherr
V. Geyr und LE Roi leg. 7. März 1913, i O*. — Bahr el Zeraf , H. Freiherr
V. Geyr und LE Roi leg. 15. März 1913, 2 d'd', i 9- — Kamerun, Duala,
Frühjahr 1913, i o'', in der Sammlung von Dr. E. SCHMIDT-Bonn.
72. Urothemis assignata (de Selys-Longchamps).
Libellula assignata. DE Selys, Revue Mag. Zool., Ser. 2, Vol 23, 1S72, p. 176.
Urothemis assignata. Ris, Coli. Zool. DE S:ßi,YS-LoNGCHAMPS, Libellulineu 1913, p. 1019.
Belgisch - Kongo, Ubangi - Distrikt, Duma, Dr. H. Schubotz
leg. 27. September 1910, i ö^ (i. Alk.).
Ergebnisse der Zweiten Deutschen Zentral-Afrika-Expedition 1910/1911. Bd. I.
Tafel XIX.
Odonata.
Fig. I. Pseudagi'ion sudanicuni n. sp.
2. Mesogomphns atratus (de Selys-Long-
c^amps).
„ 3. Agriocnemis forcipata n. sp.
Fig. 4. Lihellago aphrodite n. sp.
5. Macromia Reginae n. sp.
6. Gynacantha Schultzei n sp.
„ 7. Heliaeschna lanceolata n. sp.
Staphyliniden,
Von
Dr. Max Bernhauer, Hörn in Nieder-Österreich.
(9. Beitrag zur afrikanischen Staphyliniden-Fauna.)
Durch Herrn Dr. H. Schubotz wurden mir die Staphyliniden, welche von
der zweiten Innerafrika-Expedition des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklen-
burg mitgebracht wurden, zur Bearbeitung übergeben.
Die Tiere stammen zum allergrößten Teil aus Belgisch-Kongo (Ubangi-
Distrikt), Französisch-Kongo (Fort Crampel) und vSüd-Kamerun und zeigen
durchaus westafrikanischen Charakter. Ostafrikanische Formen sind, mit Aus-
nahme von Arten, die der ganzen tropischen Afrikafauna angehören, im Material
nicht vorhanden.
Ich gebe vorerst eine Aufzählung derjenigen Arten, die bereits beschrieben
sind :
Oxytelus vermicularis Bernh.
Deutsche Ent. Zeitschr. 1906, p. 185.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma, an einem toten Vogel im
Urwalde; Dr. H. SciiUBOTZ, 20. Oktober 1910.
(labun.
Oxytelus grandis Epp.
Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 136; Eichels., Arch. Xaturg. 1913, p. 118.
Belgisch-Kongo, Ubangi-Distrikt, Libenge; Dr. H. vSchubotz, 25. Ok-
tober 19 10.
Tropisches Westafrika, Usambara.
Oxytelus ferrugineus Kr.
Arch. Xaturg. XX\', 1S59, I, p. 173. — bledioides Blackb., laevior Shaup, laxipennis Fairm.
Belgisch- K^o'.go, Ubangi-Distrikt, Libenge; Dr. H. Schubotz, 25. Ok-
tober 1915.
Über die Tropen weit verbreitet.
Oxytelus gabonensis Fauv.
Arkiv Zool. I, 1903, p. 23S.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma; Dr. H. Schubotz, 25. Oktober
1915-
— 362 —
Osorius strigifrons Kolbe.
Stett. Ent. Zeit. L, 1S89, p. 122.
Pic von Fernando Poo, 200.0 m; Dr. Arxold Schultze, i. Xo\-cmber
1911.
Paederus sabaeus Er.
Gen. vSpec. vStaph. 1839 — 1840, p. 655. — oesfDiaiis Boh., longicoi-jus Motsch.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma; Dr. H. vSchubotz, 10. Oktober
1910; INIongumba am Ubangi. an der Lampe gefangen; Dr. H. v^chubotz,
I. November 19 10.
Über den größten Teil des tropischen Afrika verbreitet.
Paederus fuscipes Curt.
Ent. Brit. III, 1823— 1840, p. loS — et syn.
Kosmopolitisch.
Stilicus rubellus Epp.
Deutsche Ent. Zeit. 1885, p. 121.
Belgisch- Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma, an einem toten \'ogel im Ur-
wald; Dr. H. ScHUBOTZ, 20. Oktober 1910.
Westafrika.
Cryptobium cribripenne Epp.
Deutsche Ent. Zeit. 1885, p. 118.
Französisch - Kc ngo, Fort Crampel; Dr. H. Schubotz, 6. Januar 1911.
Goldküste.
Eulissus ater Casteln.
Etud. Ent. I, 1S34. p. 117; Er. Gen. Spec. Staph. 1839—1840. p. 31S.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma; Dr. H. Schubotz, 20. Sep-
tember 1910.
Über einen großen Teil des tropischen West- und Zentral-Afrika ver-
breitet.
Thyreocephalus coeruleipennis Ouedf.
Berl. Ent. Zeitschr. 1881, p. 293.
Süd -Kamerun, Ebolowa; Dr. Arnold Schultze, 17. bis 25. Juni 1911.
Ahnlich wie der vorige verbreitet.
Philonthus peliomerus Kraatz.
Arch. Xatg. XXV, 1859, I, p. 81. — flavoteruünatiis Wollast.
Französisch - Kongo, Fort Crampel; Dr. H. Schubotz, io. Novem-
ber 1910.
Über den größten Teil des indo-malayischen Faunengebietes, die afrika-
nischen Inseln und über einen großen Teil des tropischen Afrika ver-
breitet.
Philonthus Moquerisi Fauv.
Ark. Zool. I, 1903, p. 241.
— 363 —
Süd - Kamerun, Bangaiidu-Distrikt; Dr. Arnold Schultze, Januar bis
Februar 191 i.
Gabun, Kamerun.
Philonthus longicornis Steph.
111, Brit. V, 1832, p. 237 — et syn.
Kosmopolitisch .
Hesperus mirus Beruh.
Ann. Bndapester Mus. 1915, p. 52.
Süd - Kamer i! n, Bangandu-Distrikt ; Dr. Arnold Schultze, Januar
bis Februar 191 1.
Kamerun.
Hesperus strigiventris Epp.
Deutsche Ent. Zeitsclir. 1895, p. 127.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma, an einem ausgelegten toten
\"ogel im Urwald; Dr. H. vSchubotz, 20. Oktober 1910.
Togo, Kamerun.
Ontholestes africanus Bern.h.
Stett. Ent. Zeit. LXV, 1904, p. 236.
Süd - Kamerun, Molundu; Dr. Arnold Schultze, November bis Dezem-
ber 1910.
Kamerun, Gabun, Zentral-Afrika.
Hesperus Gestroi Beruh.
Verh. zool.-bot. Ges. Wien LXV, 19 15.
Fernando Poo; Dr. Arnold Schultze, 25. August 191 1.
Moeocerus simplex Fauv.
Rev. d'Ent. XVIII, 1899, p. 30 (?).
Belgisch - Kongo, Kimuenza; Dr. Arnold Schultze, 22. bis 26. Sep-
tember 19 IG.
Zyras sulcicoüis Fauv.
Ark. Zool. I, 1903, p. 243.
Süd -Kamerun, Yukaduma ; Dr. Arnold Schultze, ig. bis 17. April
1911; Bangandu-Distrikt; Dr. Arnold Schultze, Januar bis Februar 1911.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma, an einem ausgelegten toten
\*ogel im Urwald; Dr. H. Schubotz, 20. Oktober 1910.
Kamerun, Gabun.
Atheta obtusidens Epp.
Deutsche Ent. Zeit. 1895, p. 119.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma; Dr. H. Schubotz, 20. Ok-
tober 1910.
Togo, Kamerun.
Atheta viatica Fauv.
Rev. d'Ent. XXVI, 1907, p. 53.
- 364 -
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma; Dr. H. Schubotz, 20. Ok-
tober 1910.
Deutsch- und Britisch-Ostafrika, Madagaskar.
Aleochara colorata Beruh.
vStett. Ent. Zeit. 1901, p. 366.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma; Dr. H. Schubotz, 20. Ok-
tober 1910.
Gabun.
Aleochara fortepundata Beruh.
Stett. Ent. Zeit. 1901, p. 367.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma; Dr. H. Schubotz, 20. Ok-
tober 1910.
Gabun.
Aleochara dilatata Er.
Gen. Spec. Staph. 1839 — 1840, p. 160.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Libenge; Dr. H. Schubotz, 25. Ok-
tober 1910.
^Madagaskar, Gabun, Komoren.
Neue Arten:
Oxytelus Schubotzi nov. spec.
Belgisch -Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma, an einem ausgelegten toten
Vogel im Urwalde; Dr. H. Schubotz, 20. Oktober 1910.
Dem Oxytelus grandis Epp. in Gestalt, Größe und Färbung täuschend ähn-
lich, jedoch durch die tiefen seitlichen Halsschildgruben sofort zu unterscheiden,
weiter noch in folgenden Punkten verschieden:
Der Kopf ist beim cf schmäler, die Punktierung ist weniger fein und weniger
weitläufig als bei der typischen Form des grandis Epp.
Der Halsschild ist kürzer, neben der scharfen, tiefen ^Mittelfurche sind
seitliche Furchen deutlich ausgebildet. Neben den Seiten befindet sich in der
Mitte eine große, tiefe Grube. Die Punktierung ist bestimmter und weniger
weitläufig.
Die Flügeldecken sind stärker punktiert und dichter, auch innen gegen die
vSpitze zu deutlich längsgefurcht.
Am Hinterleib sind die Hinterränder der vier ersten freiliegenden Tergite
hellgelb gesäumt.
Länge: 3 — 4 mm.
Die Typen befinden sich im ^Museum in Hamburg, im Senckenberg. [Museum
in Frankfurt a. ]M. und in meiner eigenen Sammlung.
- 365 -
Paederus minimus nov. spec.
Französisch - Kongo, Fort Crampel; Dr. H. Schubotz, ig. November
1910.
In der Färbung und der kleinen Gestalt dem nordamerikanischen Paederus
litturarius Lee. und auch dem riftensis Fauv. ähnlich, von beiden durch längere,
sehr dicht punktierte Flügeldecken leicht zu unterscheiden.
Kopf etwas breiter als der Halsschild, fast breiter als lang, fast sechseckig,
die Augen genau in der ]Mitte der vSeiten gelegen, ziemlich kräftig und ziemlich
dicht punktiert, in der öMitte und vorn in der Mitte geglättet, pechschwarz,
vorn mehr oder minder rötlich. Fühler wenig lang, die vorletzten Glieder nur
mäßig verlängert, nur wenig länger als breit.
Halsschild schmäler als die Flügeldecken, im ersten \^iertel am breitesten,
nach rückwärts ziemlich stark, nur schwach gerundet verengt, um ein gutes
Stück länger als breit, zu beiden Seiten der breiten unpunktierten Mittelzone
ziemlich kräftig, aber nicht zu tief und ziemlich dicht punktiert, gelbrot, an
den Seiten schwarz bewimpert.
Flügeldecken um ein \'iertel länger als der Halsschild, parallelseitig, stark
und sehr dicht jnmktiert und lang, weiß behaart, blau.
Hinterleib mäßig stark und ziemlich dicht i:)unktiert, gelb, die Spitze vom
7. Tergit an schwarz.
Die Beine rötlichgelb, die Schienen und Tarsen schwärzlich, die Spitzen
der hinteren Beinpaare angedunkelt.
Länge: 4,5 mm.
Von dieser Art besitze ich seit längerer Zeit ein durch Herrn Le MoulT
erhaltenes Stück von Fort Crampel. Das zweite, von Herrn Dr. H. Schubotz
am selben Orte gefangene Exemplar, befindet sich im Hamburger Museum.
Paederus angusticeps nov. spec.
Belgisch - Kongo, Kimuenza; Dr. Arnold Schultze, September bis
Oktober 19 10.
Eine ungeflügelte, durch kleine Gestalt, die Färbung und den langgestreckten
Kopf ausgezeichnete Art.
Tief schwarz, glänzend, die Flügeldecken hellblau, die ganzen Fühler, Taster
und Beine hell-rötlichgelb, die Knie schwach gebräunt.
Kopf kaum so breit wie der Halsschild, viel länger als breit, nach hinten
stark verengt, die Augen vor der ]Mitte gelegen, die Schläfen hinter den Augen
seitlich geradlinig begrenzt. Fühler sehr verlängert, die einzelnen Glieder sehr
gestreckt, die mittleren wohl viermal, die vorletzten mehr als doppelt so lang
wie breit.
Halsschild so breit wie die Flügeldecken, oblong-oval, nach rückwärts mäßig
stark verengt, hoch gewölbt, fein und sehr spärlich punktiert.
- 366 -
Flügeldecken kürzer als der Halsschild, schmal, nach rückwärts erweitert,
kräftig und wenig dicht, rauh-runzelig punktiert.
Hinterleib kräftig und ziemlich dicht punktiert.
Länge: 6 1/2 — 7^/4 mm.
Die Typen befinden sich im Hamburger Naturhistorischen Museum, im
Senckenberg. Museum zu Frankfurt a. ]\I. und in meiner Sammlung.
Staphylinus Schultzei nov. spec.
Belgisch - Kongo, Kimuenza; Dr. Akxold Schultze, 16. bis 26. vSep-
tember 1910.
Eine farbenprächtige, gigantische Art aus der nächsten Nähe des pro-
cerus Gahan.
Schwarz, Kopf und Halsschild goldig mit violettem, rötlichem oder grün-
lichem Glanz, die Flügeldecken lebhaft dunkelgrün, zwei kleine rundliche Makeln
zu beiden Seiten des Schildchens und dieses selbst äußerst dicht schwarz tomen-
tiert. Der Hinterleib dicht schwarz behaart, die ganzen Seiten des dritten und
vierten (ersten und zweiten vollkommen freiliegenden) Tergites, sowie die Basis
des siebenten Tergites, mit Ausnahme der ]\Iitte, weißlich goldgelb tomentiert,
die fünf ersten Glieder der im übrigen schwarzen Fühler rötlichgelb.
Der Kopf ist kürzer als bei proceriis Gah., die Augen größer, die Schläfen
viel kürzer, in der Punktierung kaum verschieden.
Der Halsschild ist ebenfalls kürzer, ohne oder mit sehr sch\^acher Andeu-
tung einer ^littellinie auf der hinteren Hälfte, in der Skulptur nicht auffällig
verschieden.
Die Skulptur auf den Flügeldecken und am Hinterleib ist unter der dichten
Behaarung nicht deutlich zu sehen.
Länge : 26 — 28 mm.
Die Typen befinden sich in denselben Sammlungen wie bei der vorigen Art.
Zyras congoensis nov. spec.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma, an einem ausgelegten toten
Vogel im Urwalde erbeutet; Dr. H. Sckubotz, 20. Oktober 1910 (ein einziges
^lännchen).
Von Zyras sulcicollis Fauv., dem er nahe verwandt ist, in folgenden Punkten
verschieden :
Die Bildung und vSkulptur des Kopfes ist fast die gleiche, insbesondere
besitzt das cf die charakteristischen zwei ocellenähnlichen Borstengruben
zwischen den Augen, jedoch fehlt der neuen Art das kielförmige, große Höcker-
chen am Vorderrande.
Die Fühler sind deutlich kürzer, die einzelnen Glieder ebenfalls kürzer.
Der Halsschild ist weniger kurz, nur um ein Drittel breiter als lang, an
den Seiten weniger stark und mehr gleichmäßig gerundet, die Hinterecken
- 367 -
\^•ohl scharf stumpfwinkelig, aber nicht so spitz vortretend wie bei sulcicollis
Fauv. Die Eindrücke sind viel weniger tief und die Punktierung ^iel feiner
und \Aeniger dicht.
Die Punktierung der Flügeldecken ist ähnlich reibeisenartig wie bei sul-
cicollis, jedoch viel weitläufiger und auch etwas weniger kräftig.
Die Geschlechtsauszeichnung des cf ist am Hinterleib wesentlich anders.
Das dritte Tergit besitzt hinten in der ]\Iitte zwei kurze, kräftige, durch
eine bogenförmige Ausrandung ziemlich weit voneinander getrennte Dorne, das
vierte ist rückwärts ausgerandet, in der Mitte des Hinterrandes in einen hinten
ausgebuchteten Höcker erhoben, das fünfte besitzt in der ^Nlitte der Scheibe
zwei große, lange, dicke, hoch erhobene, parallele Längskiele, das sechste ist
fast auf der ganzen Scheibe tief ausgehöhlt, das siebente besitzt an den Seiten
die auch beim Q vorhandenen scharfen durchgehenden Längskiele, vor dem
ausgerandeten Hinterrande befinden sich zwei kleine, scharf zahnförmige Längs-
kielchen, das achte ist an den Seiten kielförmig begrenzt, besitzt am Hinter-
rande vier kleine, einander paarweise genäherte Zähnchen und vor der Mitte
des Hinterrandes ein großes breites, nach hinten erhobenes und daselbst ab-
gestutztes Höckerchen.
Länge: iiV, mm (bei ausgezogenem Hinterleibe).
Atheta avicola nov. spec.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, an einem ausgelegten toten Vogel
im Urwald erbeutet; Dr. H. Schubotz, 20. Oktober 1910.
Der Atheta amicida Steph. nahe verwandt, von ihr jedoch durch viel kür-
zeren und breiteren Halsschild, viel kürzere Flügeldecken und die Färbung
verschieden.
Der Körper ist braun, mit schwachem, aber immerhin erkennbarem Bronze-
schimmer, die Wurzel der Fühler ist schmutziggelb, die Beine blaßgelb.
Die Fühler sind in ihrer Bildung von denen der aniicula Steph. kaum ver-
schieden.
Der Halsschild ist viel kürzer, fast doppelt so breit wie lang, nur wenig
schmäler als die Flügeldecken.
Diese sind kürzer, kaum länger als der Halsschild, etwas rauher punktiert.
Am Hinterleib kann ich greifbare L'nterschiede nicht feststellen.
Länge. [ ^'^ iT^ni.
Die Typen befinden sich im Hamburger ^luseum, im Senckenberg. ]\Iuseum
in Frankfurt a. ]\L und in meiner Sammlung.
Aleochara (Baryodma) Schubotzi nov. spec.
Belgisch - Kongo, Ubangi-Distrikt, Duma, an einem ausgelegten toten
Vogel im Urwald erbeutet; Dr. H Schubotz, 20. November 1910.
- 368 -
Der Aleochara haematodes Kr. auf den ersten Blick zum \>rwechseln ähnlich.
Bei näherer Betrachtung lassen sich jedoch folgende Unterschiede fest-
stellen, welche die beiden Arten voneinander bestimmt spezifisch verschieden
erscheinen lassen.
Die Wurzel der Fühler und die Beine sind rötlichgelb, der Halsschild ist
feiner und etwas dichter, die Flügeldecken viel feiner und wohl doppelt so dicht
punktiert.
Der Hinterleib ist im Gegensatz hierzu viel gröber und auch etwas dichter
punktiert, nach hinten stärker verengt, die Punkte, namentlich an der Wurzel
der einzelnen Tergite, strichförmig eingegraben.
Länge: 5 — 5^'2 nim.
Die Typen befinden sich in den gleichen Sammlungen wie bei der vorigen Art.
Formiciden.
Von
Hermann Stitz, Berlin.
Die Formicidenfauna des hier in Betracht kommenden Gebietes zeigt nach
dem vorliegenden Sammelergebnis ) westafrikanischen Charakter, und zwar ge-
hören die erbeuteten Ameisen sämtlich solchen Gattungen an, die auch im öst-
lichen und südlichen Afrika vertreten sind, ausgenommen die Genera Myrmeco-
cystus und Cratomyrmex , von denen letzteres allerdings in der ganz nahe ver-
wandten Gattung Messor weitere Verbreitung besitzt.
Die im Gebiet gesammelten Ameisen lassen sich gruppieren in
1. Kosmopolitische Arten. — Hierbei kommt nur eine solche in Be-
tracht, Prenolepis (Nylanderia) longicornis (Libenge [Ubangi], Weg von Fort
Possei nach Fort Crampel).
2. Arten, die durch das ganze tropische Afrika von Westen nach
Osten hin verbreitet sind. — Als solche sind vorzugsweise zu nennen PaÜo-
thyreus tarsatus, Brachypouera sennaarensis, Odontomachus haematodes (auch
außerhalb Afrikas in den Tropen heimisch, nach den verschiedenen örtlichkeiten
in Größe und Färbung variabel), Camponotus {Myrmoturba) maculatus.
3. Arten, die als typisch westafrikanische zu bezeichnen sind.
— Solche bilden naturgemäß den größten Teil der Ausbeute. Von ihnen sind
als die charakteristischsten anzuführen die in der Bearbeitung verzeichneten
Dorylinen, Platythyrea modesia, Odontomachus assiniensis, Sima {Pachysimä)
spininoda, Myrmicaria eumenoides r. opaciventris, ebenso wie ihre Stammform,
diese in aber noch höherem Grade, durch Variationsfähigkeit ausgezeichnet,
die sich sowohl in der Farbe als besonders in der Form des i. Stielchenknotens
(Seitenansicht) ausspricht, ferner Triglyphothrix gahonensis, das an Blättern Kar-
tonnester herstellende Tetramorium aculeatum und Cratomyrmex; weiter kommen
in Betracht Arten von Camponotus aus der Myrmotrema-Oxyyp-^Oi, C. {Myrmo-
turba) maculatus r. brutus und C. (M.) pompeius sowie dessen r. marius.
^) Zwei Arten (S. 372 und S. 384) aus der Sammlung des Berliner Museums sind im Zu-
sammenhang damit hier aufgeführt.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. 1910/11. Bd. I. ,,.
— 370 —
4- Arten, welche Gattungen angehören, die zwar in unser Ge-
biet hineinreichen, ihre Hauptverbreitung aber in anderen Ge-
bieten haben. — Als solche sind hier anzuführen die Vertreter der Genera
Messor und Myrrnecocystus. Erstere, die vor allem in den Steppengebieten
Asiens und den trockenen Gegenden der Mittelmeerländer heimisch sind, gehen
über den Osten von Afrika bis nach dessen Süden hin, sind aber aus dem west-
lichen Teil dieses Erdteils nur spärlich bekannt. Aus dem steppenformigen
Gebiet um Fort Crampel stammt die neue Var. ruginodis von Messor barbarus.
— Die zweite genannte Gattung hat, wenn wir von den nordamerikanischen
Verwandten absehen, ihr Verbreitungsgebiet ebenfalls hauptsächlich in den
asiatischen Hochländern und dem Mittelmeergebiet und geht im östlichen Afrika
über Abessinien nach Ostafrika. Aus Westafrika, von der Goldküste, ist bisher
nur eine Form bekannt, die r. seticornis von Myrrnecocystus bicolor (Emery,
Öfvers. Finsk. Vet. Förh. Bd. 39, 1896 — 97, S. 147), welcher die neue Var. von
bicolor, congolensis, von F'ort Archambault am Schari nahesteht und das bisher
extremste Vorkommen der Gattung bezeichnet.
Die beschränkteste Verbreitung zeigt das im Körperbau der Gattung Messor
sich eng anschließende Genus Cratomyrmex, dessen Angehörige dieselbe Lebens-
weise wie die ,, Ernteameisen" jener Gattung führen und auf dem sandigen
Boden einer Karawanenstraße beim Sammeln von Pflanzensamen beobachtet
wurden. Emery beschrieb ein 9 vom Benue (S. 380), Santschi die 99 aus dem
Dahomegebiet (S. 3*^0), und das Berliner Museum besitzt ein 9 aus Togo. Der
Fund zahlreicher Exemplare zwischen Fort Possei und Fort Crampel ( Franz. -
Kongo) bezeichnet auch hier die bisher am weitesten vorgeschobene Stelle der
Ver])reitung dieses Genus nach dem Innern Afrikas.
Auffallend ist die geringe Ausbeute an Pheidole- Arten, nur 1 1]. und einige 99
aus Iyil)enge am Ubangi.
Aus der Gruppe der Dolichoderinen, an denen Afrika überhaupt arm
ist, wurde nur i Vertreter in 2 Exemplaren, der Gattung Engramma angehörig,
erbeutet, in Koloka am Uelle, an einem als Köder ausgelegten Vogelkadaver.
Aus dem Subgenus Dinomyrmcx (zu Camponotus), in Asien und Australien
heimisch und sich weiterhin auf Madagaskar und Ostafrika erstreckend, sind in
Westafrika Vertreter spärlicher bekannt (C. [Z).] aequatorialis Rog., variis For.,
wellmanni For.). Ein neuer ist C. {D.) brevicollis, in i Exemplar, 9 min. aus
Franz. -Kongo (Fort Possei — Fort Crampel).
In Beziehung zu Termiten wurden 3 Arten von Ameisen angetroffen. —
Xow Camponotus {Myrmotrema) perrisii For. r. iucundus Sant. wird sein Vor-
kommen in pilzförmigen Termitenbauten in der Steppe bei Kimuenza erwähnt,
Camponotus (Orthonotomyrmex) sericeus F. ist in von Termes natalensis verlassenen
und von Eutermes {Hamitermes) evuncifer Silv., bekannt bisher nur aus Portug.-
Guinea, bewohnten Bauten in Belg. -Kongo (Duma, Ubangidistrikt) angetroffen
worden. Odontomachus assiniensis Em. fand sich in Molundu (S. -Kamerun) mit
— 371 —
Termiten zusamiti^n M^igööäi'tig^ti C&adenröhren, wie auch von 0. haematodes 1^.
bekannt ist, daß er sich als Termitenjäger betätigt.
Die Typenexemplare der hier neu beschriebenen Arten und Varietäten be-
finden sich im Zoologischen Museum zu Hamburg.
Ponerinae.
I. Platythyrea modesta Em.
Emery, Ai\i\ Soc. ent. Belg. Bd. 43, 1899, S. 467.
1 9; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt) ; 10. Oktober 1910;
vSCHUBOTZ.
2. Paltothyreus tarsatus F.
Fabricius, Suppl. Ent. vSyst., 1798, vS. 280. — Forei., Grandidier, Hist. nat. phys. Madag.,
Bd. 20, 1891, S. 136.
Einige 99; Französisch - Kongo (Fort Crampel ; 6. Januar 1911;
Fort Possei — Fort Crampel; November 1910; Fort Archambault, 10. Fe-
bruar 1911); SCHUBOTZ. — Zahlreiche 99, 5 99; Belgisch - Kongo
(Duma, Ubangi-Distrikt, 2 99: 20. September 1910; 4 99, i 9: 26. Sep-
tember 1910; 9 99: 10. Oktober 1910; 4 99, 2 99: 20. Oktober 1910.
lyibenge, Ubangi-Distrikt, 2 99, 2 99: 25. Oktober 1910); Schubotz.
I 9 aus Belgisch-Kongo (Ubangi-Distrikt), 20. September 1910, Schubotz,
mit Cordiccps uivrmccopliila Ces. behaftet.
: 1 .. ..!■.■■
:-<Uijd}>r 3, Megaponera foetens F.
'■ FA'öE^icius, Bnloni; System. Bd. 2, 1793, S. 354. — Gerstäcker, Monatsber. Akad. Berlin
1858, S. 262. — Mayr, Verh. zool.-bot. Ges; Wi«n Bd. 12, 1862, S. 735. — Emery, Rend. Acc.
Bologna.1901/02, S.:,3o. — MAX.R, Sjöstedt Exped. Kilimandscharo Bd. 8, 2, 1907, S. 19. — FoREL,
Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 53, 1909, S. 64.
■ :, j.-i •;:-J - • ■ ■ - ■ '
2 99; Französisch - Kongo (Fort Possei — Fort Crampel, Novem-
ber 1910; Fort Crampel, 6. Januar 1911). — 6 99, 4 o'^cf; Belgisch-
Kongo (Libenge, Ubangi-Distrikt), 25. Oktober 1910; Schubotz.
4. Euponera (Mesoponera) scolopax Em.
Emery, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 43, 1899, S. 473.
Die Färbung ist bei den vorliegenden Stücken nicht gänzlich ein rostfarbenes
Braun, sondern braun, me^^ganz dunkelbraun. Ferner gibt Emery an, daß
das Mesonotum länger als breit ist^ während es bei diesen Stücken eher etwas
breiter als lajig ist.
9 99; Belgisch - KpngQ (I^ibenge, Ubangi-Distrikt), 25. Oktober 1910;
Schubotz. , ,
24*
— 372 —
5- Euponera (Brachyponera) sennaarensis Mayr.
Mayr, Verh. zool.-bot. Ges. Wien Bd. 12, 1862, S. 721.
5 99; Französisch - Kongo (Fort Crampel), 6. Januar 1911; Schubotz.
6. Euponera (Brachyponera) sennaarensis Mayr. v. ruginota n.v.
Unterscheidet sich von der Stammform durch folgende Merkmale : Die Seiten
des Kopfes sind parallel, mäßig konvex, im mittleren Teil weniger, an beiden
Enden stärker. Der Außenrand der 6 zähnigen Mandibeln ist viel stärker konvex
als bei sennaarensis, das Pro-Mesonotum oben mehr abgeflacht als bei der Stamm-
form, und zeigt außerdem kräftige, ineinander geschobene Querrunzeln.
3 99; Jaunde; v. Sommerfeld (Berliner Museum).
7. Anochetus africanus Mayr.
M.\YR, Novara-Exped. Bd. 2, i, Formicid.,, 1865, S. 11. — FoREiv, Mitt. .Schwz. ent. Ge.s.
Bd. 7, 1887, S. 382.
2 W; Süd -Kamerun (Molundu); SCHULTZE.
8. Odontomachus assiniensis Em.
Emery, Ann. vSoc. ent. France Bd. 60, 1891, S. 558.
24 99; Süd -Kamerun (Molundu), Januar 1911; Schultze (zu-
sammen mit Termiten in ,,Cikadenröhren"). — 2 99; Französisch-
Kongo (Fort Possei — Fort Crampel), November 1910; Schubotz.
9. Odontomachus assiniensis Em. v. fuscus n. v.
vStimmt mit der Beschreibung von 0. assiniensis Em. v. fauconneti (Forel,
Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 54, 1910, S. 27) fast überein, unterscheidet sich aber
nicht durch Schmalheit von Kopf, Thorax und Abdomen von der Stammform,
weicht von dieser nur ab in der Färbung, hierdurch sich der genannten Rasse
nähernd: Kopf hellbraun, nach den Occipitalecken und auf der Unterfläche
des Kopfes hin noch lichter werdend. Thorax, Stielchenknoten und Beine
hell bernsteinfarben, ersterer auf jedem Rückenteil jederseits in Gestalt eines
Fleckes leicht angedunkelt. Äußerste Enden der einzelnen Teile der Beine sowie
die Tarsalglieder dunkelbraun. Abdomen schwarzbraun.
Die dem Kopf angelegten Fühlerschäfte erreichen die Occipitalecken nicht
(auch nicht beim 9), während sie bei anderen, zum Vergleich herangezogenen
Exemplaren von 0. assiniensis (mit überall dunklem Epinotum) die Ecken um
mehr als ihre Dicke überragen.
9: Kopf von der Farbe des 9, die beiden basalen Drittel der Mandibeln
aber hell bernsteinfarben. Thorax, Stielchenknoten und Beine von derselben
Farbe wie beim 9; doch sind die dunklen Seitenflecke auf den drei Teilen des
Rückens ausgedehnter, auf dem Mesonotum in der Weise, daß auf ihm nur ein
gelbes Mediaiiband und über den Flügelwurzeln ein gelbes Seitenband bleibt.
— 373 —
Scutellum in der Mitte leicht gebräunt. Abdomen schwarzbraun wie das der
Stammform. Tarsalglieder rotbraun.
I 9, I 9; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt), lo. Oktober
I91O; SCHUBOTZ.
10. Odontomachus haemadota L.
LlNNic, Syst. Natur, ed. 10 Bd. i, 1758, S. 582. — l'"oREr„ Grandidier, Hist. uat. phys. Madag.
Bd. 20, 1891, S. 104.
13 99; Belgisch - Kongo (Libenge, Ubangi-Distrikt), 25. Oktober
1910; ScHUBOTZ. — 8 99, I 9; S. Thome, 13. August 1910; Schubotz.
Dorylinae.
II. Dorylus (Anomma) nigricans 111. r. arcens Westw.
Westwood, Tr. ent. Soc. London Bd. 5, 1847, S. 16. — Emery. Zool. Jahrb. (Syst.) Bd. 8,
1895, S. 710. — Santschi, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 56, 1912, S. 157.
Eins dieser Stücke zeichnet sich durch den von parallelen Seiten begrenzten
Stielchenknoten sowie durch dessen auffallend stark verlängerte Hinterecken
und die stark hervortretenden Stigmen aus.
4 99 von 13 mm bis 12,5 mm; Französisch - Kongo (Fort Crampel),
6. Januar 191 1; Schubotz.
12, Dorylus (Anomma) burmeisteri Shuck.
Sa VAGE, Proc. Ac. Nat. Sc. Philadelphia Bd. 4, 1850, S. 196. — Emery, Zool. Jahrb. (Syst.)
Bd. 8, 1895, S. 710. — Santschi, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 56, 191 2, S. 157.
Ein II mm langes Exemplar aus Duma fällt auf durch die unsymmetrische
Ausbildung der Kopfseiten: die rechte verläuft schwach konvex und steil zum
Hinterkopf, die linke stärker und fast gleichmäßig gebogen, mit der ersteren
nach hinten stark konvergierend.
15 99 von 12 mm — 6,5 mm; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi-
Distrikt), 20. Oktober 1910; Schubotz. — 43 99 von 3 mm — i mm;
Belgisch - Kongo (Libenge, Ubangi-Distrikt), 25. Oktober 1910; Schu-
botz. — 8 99 von 12 mm — 7,5 mm; Pic v. Fernando Po (2400 m),
4. November 191 1; Schultze.
13. Dorylus (Anomma) wilwerthi Km.
Emery, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 43, 1899, S. 459. — Santschi, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 56,
1912, S. 155.
Bei zwei großen Exemplaren, die sonst mit den anderen vollständig über-
einstimmen, ist die Kopf fläche, von der Seite her gesehen deutlich zu erkennen,
viel stärker gewölbt als bei den anderen (wie auch bei 2 Stücken des Berliner
Museums aus Kimpoko); ebenso sind, von vorn betrachtet, die Kopfseiten
— 374 —
stärker gekrümmt. — Bei einem weiteren Exemplar aus derselben ]\Iarsch-
kolonne fehlen die Occipitalspitzen ; an einem anderen der beiden zuletzt er-
wähnten Stücke ist nur die eine normal ausgebildet.
19 99 von 12 mm — 2 mm; Belgisch - Kongo (Kimuenza), 13. Mai
1910; ScHüLTZE. — 24 99 von 13 mm — 3,5 mm; Belgisch - Kongo
(Duma, Ubangi-Distrikt), lö: und 20. Oktober 1910; Schubotz.
14. Dorylus (Dorylus) atratus Sm.
Smith, Cat. Brit. Mus., Hyni. Bd. 7, 185g, S. 4. — Emery, Zool. Jahrb. (Syst.) Bd. 8, 1895,
S. 722.
I cf ; Fernando Po (St. -Isabel), 28. bis 31. August 1911; Schultze.
15. Dorylus (Pprylusjjmoestus Em.
Emery, Zool. Jahrb. (Sj-st.) Bd. 8, 1895, S.' 720.
I cf; Belgisch - Kongo., ^(Kimuenza), 22. bis 26. September 1910;
SCHUI.TZE.
Myrmicinae.
16. Sima (Pachysima) spininoda Andr.
Andre, Rev. d'Ent. Bd. 11, 1892, S. 51. — Emery, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 56, 1912, S. 97.
52 99, 25 99; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt), 10. und
20. Oktober 1910; Schubotz. -j— 5 99, T- c/; B'elgi.sch - Kongo (Libenge,
Ubangi-Distrikt), 25. Oktober 1910; Schubotz.
17. Atopomyrmex cryptoceroides Eni.
Emery, Ann. Soc. ent. France Bd. 60, 1891, S. 561. — Emery, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 43,
1899, vS. 477. — Emery, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 56, 191 2, S. 102.
Sämtliche Stücke haben einen rotbraunen Kopf. Der Thorax ist schwarz
oder dunkelbraun, stellenweise braun. Stielchenknoten und Abdomen haben
schwarze Färbung.
Mit Ausnahme von 2 Exemplaren zeichnen sich alle dadurch aus, daß die
Hinterfläche des Mesonotums scharf und grob^ quergestreift ist. Auf der Pronotal-
fläche treten in der Skulptur die Queranastomosen so zurück, daß diese Fläche
längsgerieft, die Riefen nach hinten divergierend, erscheint. Doch ist auch ein
Stück darunter, bei dem die Skulptur hier unsymmetrisch quer verläuft.
15 99 von 8,5 mm — 7 mm; Französisch - Kongo (Fort Possei —
Fort Crampel), November 1910; Schubotz. ' '
18. Messor barbarus E. r. ruginodis n. st.
(Abb. I.)
9. — Länge 9 mm — 7 mm.
375
Kopf ein wenig breiter als lang, seine Seiten parallel, die Occipitalecken
stark abgerundet, der Hinterkopf in der Mitte flach eingedrückt. Augen in der
Mitte der Kopfseiten gelegen. Vorderrand des Epistoms in der Mitte etwas ein-
gedrückt, besonders an den kleineren Stücken leicht konkav erscheinend. (Bei
der Stammform ragt, nach Emery, das Epistom in der Mitte seines Vorderrandes
etwas vor.) Der proximal stark gebogene Fühlerschaft reicht, der Vorderkopf-
fläche parallel den Seiten des Kopfes angelegt und dieser senkrecht von vorn
betrachtet, bis zu dessen Hinterrand. (Bei der Stammform erreicht er ihn nicht.)
Am Grunde des Fühlerschaftes ein kurzer, von
oben her betrachtet, spitz vorspringender Lobus.
Erstes Geißelglied 1^/2 mal so lang als jedes der
3 folgenden; die 4 vorletzten Glieder, ebenfalls
ungefähr 1^/3 mal so lang als die vorhergehenden,
werden nach dem Ende der Geißel hin allmäh-
lich dicker, so daß letzte ohne deutliche Grenze
in eine mäßige Fühlerkeule übergeht. (Bei der
Stammform sind die Endglieder nicht länger als
die Basalglieder und bilden beim 2\. keine deut-
liche Keule.) — Mandibularaußenwand ziemlich
stark konvex.
Pro - Mesonotum,
von der Seite gesehen,
gewölbt , aber nicht
gleichmäßig und halb- ,
kreisförmig, da die Pro-
notalfläche und der
anschließende Teil des
-.j- i • Abb. I. Mcssof barbarus rueinodis.
Mesonotums nur wenig ^
gekrümmt sind. Das Pronotum ist vorn jederseits etwas flach, die Mesonotal-
scheibe am Beginn ihrer hinteren Hälfte jederseits kräftig eingedrückt; beide Ein-
drücke sind mehr oder weniger breit voneinander getrennt, am deutlichsten
zu erkennen, wenn man das Mesonotum schräg von der Seite und von hinten
her betrachtet. Weiter hinten zeigt die Mesonotalscheibe ebenfalls einen leich-
ten Eindruck, während die sich anschließende Abfallfläche des Mesonotums, von
der Seite gesehen, leicht konkav und etwas eingesattelt erscheint. Basalfläche
und Abfall des Epinotums von einer Seite zur andern konkav, jederseits (in
Zusammenhang mit der Skulptur) unregelmäßig kantig abgegrenzt. Beide
Flächen gehen ohne Abgrenzung ineinander über. Ihre Kanten bilden in
Seitenansicht von außen einen stark abgerundeten, stumpfen Winkel; Dornen
sind nicht vorhanden; doch macht sich bei Betrachtung jener Kanten von innen
her an Stelle der Dornen jederseits eine abgestumpfte Ecke bemerkbar.
Von vorn und oben her gesehen, ist der i. Stielchenknoten nur sehr wenig
- 37^> -
schmaler als der zweite. Sein oberer Rand ist abgestutzt und zeigt in der Mitte
einen flachen Eindruck, der sich auf die vordere und bei einigen Stücken mehr
oder weniger weit auch auf die hintere Fläche des Knotens hin verfolgen läßt.
Der Übergang der vorderen, in der Quere nur schwach gewölbten Fläche in den
mäßig langen Stiel erfolgt unter einer leichten, ausgerundeten Knickung, die
in der Mittellinie etw^as erhaben ist und jederseits davon einen kleinen Längs-
eindruck zeigt. In Seitenansicht ist die Krümmung der hinteren Fläche des
I. Knotens etwas stärker als die des konkaven Teils am Grunde seiner
Vorderfläche.
Epistom grob längs gerieft. Diese Skulptur setzt sich auf die anschließenden
Teile des Kopfvorderrandes, nach hinten stark divergierend, auf dessen seit-
lichen Teilen etwas schwächer und gleichmäßiger werdend, fort und verläuft
bogenförmig um die Fühlergruben herum, weiterhin in die schwache Längs-
skulptur der Kopffläche übergehend. Stirnfeld und Fläche zwischen den Stirn-
leisten in der Fortsetzung der Skulptur des Epistoms längsgestreift, aber feiner
und dichter, weiter nach hinten oberflächlicher werdend und hier, auf den
Seiten und um die Augen herum, nur noch eine feine, lederartige Längsrunzelung
darstellend. Dagegen sind die äußersten Teile der Kopfseiten an ihrem Über-
gang zur Unterfläche wieder kräftigef unregelmäßig längs gestreift. Kopfunter-
seite bogenförmig (nach unten konvex) quergestreift. Der hintere Teil des Kopfes,
die Occipitalecken und deren Umgebung, sind glatt, glänzend (von einer mikro-
skopisch feinen, weitläufigen Runzelung abgesehen), und zeigen eine weitläufige,
flache Punktierung, die sich, feiner werdend, auf die vordere Kopffläche fort-
setzt und hier verliert. Die Mandibeln sind kräftig längsgerieft und tragen nur
vor dem Zahnrand einige Punkte.
Pronotum bis über das vordere Drittel hinaus kräftig quergestreift; diese
Querstreifung wird weiter nach hinten oberflächlicher und geht in eine feine,
verworrene, lederartige Querrunzelung über, auf die Pronotalseiten hin in eine
sehr feine, dem seitlichen Pronotalrand und weiterhin auch dem hinteren Rand
parallele Streifung, die an letzterer Stelle etwas stärker ausgebildet ist. Eine
sehr feine Querstreifung zeigen auch die Vorderhüften. — Mesonotalscheibe fast
glatt, jederseits von unregelmäßigen Längsrunzeln umschlossen, wie sie sich
auch auf dem eingesattelten Teil des Mesonotums zeigen. Seiten des letzteren
mit schräger Querstreifung. — Basalfläche und Abfall des Epinotums mit sehr
groben Querriefen, die sich auf letzterem Teil auf dessen Seitenflächen hin bis
zum Stigma fortsetzen. Untere Hälfte der Seitenfläche grob längsgerieft, ihre
obere vordere Ecke in Fortsetzung der Streifen der Basalfläche quergerieft. Vor
dem Stigma einige halbringförmige Riefen.
Stielchenknoten i auf der hinteren Fläche und den Seiten grob und körnig
gerunzelt, vorn sehr dicht und sehr fein punktiert und lederartig glänzend.
Stielchenknoten 2 auf der Kuppe glatt, im übrigen mäßig fein gerunzelt punktiert.
Abdomen glatt und glänzend.
— 377 — ,
P'ärbung des Kopfes rötlich dunkelbraun bis schwarzbraun, alle Teile stark
glänzend; Fühlergeißel hellbraun. — Thorax schwarzbraun, Prothorax und
Mesothorax bei manchen Stücken mehr oder weniger dunkelbraun. Epinotum
und Stielchenknoten schwarzbraun bis schwarz. — Abdomen schwarz, um die
Stielcheneinlenkung herum heller. Alle Teile stark glänzend. — Beine dunkel-
braun bis schwarzbraun, die Gelenkstellen sowie die letzten Tarsalglieder hell-
braun.
Körper nur mit einigen wenigen, braunen, abstehenden Borsten, auch auf
dem Kopf, wo sie auf dem Epistomvorderrand und der Kopfunterseite länger,
auf letzterer ein wenig zahlreicher und am Ende gebogen sind. Außerdem zeigt
die Kopf fläche feine, sehr kurze und weitläufig stehende anliegende Härchen.
Beine mit mäßig langen, nicht sehr schräg abstehenden Borsten, am sparsamsten
auf den Oberschenkeln, reicher auf den Tibien, am dichtesten auf den Tarsen.
15 ??; Französisch - Kongo (Fort Crampel), November 1910,
6. Januar 191 1; Schubotz.
19. Cratomyrmex sculpturatus n. sp.
(Abb. 2.)
9. — Länge 14 mm — 10 mm.
Kopf, von vorn gesehen, um ungefähr ein Viertel breiter als lang; bei dem
kleinsten 9 ist der Unterschied etwas geringer. Seiten des Kopfes ganz leicht
konvex, fast gerade und fast parallel. Hinterecken des Kopfes vom hinteren
Augenrand an stark, fast im Viertelkreis abgerundet, beim kleinen 9 etwas
flacher, die Hinterfläche des Kopfes dazwischen in der Mitte ganz leicht, beim
kleinen 9 gar nicht eingedrückt. Augen ungefähr in der Mitte der Kopfseiten
gelegen. Vorderrand des kurzen Epistoms gerade, seine Fläche bei den kleineren
Exemplaren in der Querrichtung stark konkav, das abgerundet dreieckige
Stirnfeld stark vertieft, in der Mitte mit kleinem Kiel. Der dem Kopf angelegte
Fühlerschaft überragt bei den großen Stücken die Occipitalecken ganz wenig,
bei den kleinen nur wenig mehr. Er ist am Ende seines ersten Drittels stark
gebogen und am äußersten Ende auf das Doppelte verbreitert. Ein an seiner
Basis gebildeter Lobus tritt als Zahn hervor, dessen Grund, ohne sich abzusetzen,
in den Rand des Fühlerschaftes übergeht. Von den Gliedern der Geißel sind
das 2. bis 5. ungefähr doppelt so lang als am Ende breit, die folgenden dicker
und daher etwas kürzer, das letzte doppelt so lang als am Grunde breit. —
Außenrand der plumpen Mandibeln besonders nach dem Ende hin stark kon-
vex, an letzterer Stelle auch etwas nach innen gebogen. Von den 5 bis 7 Zähnen
sind die beiden apicalen groß, am Grunde breit, die folgenden kleineren nach
innen zu stumpfer werdend, oft nur durch Einschnitte am Zahnrand markiert;
an größten Stücken ist letzterer oft bis zum Verschwinden der beiden großen
Apicalzähne abgenutzt.
,- 378
Pro-Mesonotum, von der Seite gesehen, in ihrer Gesamtheit ziemlich stark
gewölbt, das Pronotum fast im Viertelkreis, von vorn gesehen in einem oben
etwas flach gedrückten Halbkreis, und am vorderen Ende etwas niedergedrückt,
das Mesonotum viel flacher (mehr gewölbt bei den größten Stücken), und vom
Pronotum in der Naht durch eine tiefe Einsenkung getrennt, die zu beiden Seiten
der Mesonotalscheibe nach hinten geht bis zum Abfall des Mesonotums, der in
der Längsrichtung leicht konkav und jederseits infolge der Skulptur etwas ge-
kantet ist. Basalfläche des Epinotums in der Richtung des mesotonalen Abfalls
gelegen, in der Querrichtung konkav,
nach der abfallenden Fläche hin am
stärksten, jederseits von einer in ge-
rader Richtung verlaufenden, unregel-
mäßig gezackten, kantigen Leiste be-
grenzt. Beide Leisten bilden in ihrer
Verlängerung hinten je einen aus brei-
ter Basis hervorgehenden, geraden,
kräftigen und abgestutzten Dorn, des-
sen Länge von seinem Grund an gleich
der halben Entfernung zwischen den
beiden nur wenig divergierenden Spit-
zen gleich ist. Zwi-
schen den Dornen ge-
hen Basalfläche und
Abfall des Epinotums
allmählich ineinander
über. Seitlich ist auch
die Abfallfläche in
der Verlängerung der
Dornbasis kantig be-
grenzt; beide ebenfalls unregelmäßig zackige Kanten bilden mit denen der Ba-
salfläche einen ungefähr rechten Winkel.
Vorderfläche des i. Stielchenknotens gleichmäßig und gerade, von der Seite
gesehen mit einer fast unmerklichen Einknickung nach vorn abfallend, in der
Querrichtung konvex; Kuppe, von vorn gesehen, halbkreisförmig, oben flach
gedrückt, ohne Eindruck; die hintere Fläche setzt sich unter einem rechten
Winkel, dessen Scheitel abgerundet ist, an und ist von der Seite her betrachtet ein
wenig konvex. Von oben gesehen zeigt die Stielchen Verlängerung jederseits eine
deutliche Anschwellung. Der 2. Stielchenknoten ist in derselben Ansicht vorn
und hinten in gleicher Weise flach gewölbt und hat eine stark abgerundete Kuppe.
Von oben her betrachtet, haben beide Knoten ungefähr denselben Umriß; doch
ist der zweite um ein Viertel breiter als der erste.
Kopf auf der Vorderfläche regelmäßig und kräftig längsgerieft, außerdem
Abb. 2. Cratomyrmex sculpturatus.
— 379 —
mit weitläufig stehenden, grübchenartigen Punkten, die auf dem Hinterkopf
am größten und nach vorn ausgezogen sind. Die zwischen den Rändern der
Stirnleisten gelegenen Riefen laufen annähernd parallel (einige wenige konver-
gieren sogar schwach nach hinten), gehen aber auf den Oberkopf hin auseinander
und tun ties um so stärker, je weiter nach den Seiten hin sie gelegen sind; auf den
Occipitalecken treffen sie sich im Winkel mit den auf den Kopfseiten hinter den
Augen längs und auf der Kopf Unterseite quer verlaufenden Riefen. Auch um
die Fühlergruben liegen diese in flachem Bogen. Stirnfeld und Epistom sind
sehr kräftig längsgerieft, in gleicher Weise die Mandibeln.
Skulptur des Thorax und der Stielchenknoten in gleichem Grade sehr kräftig
ausgebildet. Auf dem Pronotum vorn eine Anzahl paralleler Querriefen, die
sich auf dessen Seiten als Längsskulptur fortsetzen; der übrige Teil des Prono-
tums mit groben, wellig verlaufenden Längsleisten. Mesonotum oben mit etwas
feinerer Skulptur, bei manchen Stücken vorwiegend in der Längsrichtung
gerunzelt, bei anderen unregelmäßig. Seitenflächen des Mesonotums gröber als
die Fläche quergerunzelt, meist in der Querrichtung, doch individuell recht
verschieden. Basalf lache des Epinotums zwischen seinen Seitenkanten tief und
unregelmäßig längsgerieft; die Riefen verlaufen mehr oder weniger schief und
vereinigen sich zuweilen im Bogen vor der Mesoepinotalnaht. Die Abfallfläche
ist quergerieft. An ihrem Beginn gehen einige der Längsleisten der Basalfläche,
indem sie schief umbiegen, in die Querskulptur des Abfalls über. Seitenflächen
des Epinotums auf der vorderen, unteren Hälfte schräg längsgerieft, bei manchen
Exemplaren in der Fortsetzung der Skulptur der Mesonotalseiten. Oben ver-
laufen einige sehr unregelmäßige Riefen der Kante der Basalfläche parallel.
Dazwischen legen sich die Riefen unregelmäßig konzentrisch um das Stigma
herum und gehen auf die Außenfläche der Dornen, — Vorderhüften in der Rich-
tung von vorn nach hinten fein und regelmäßig quergestreift.
Beide Stielchenknoten, der zweite ein wenig feiner, tief, dicht, verworren
(pfirsichkernartig) gerunzelt; die Skulptur wird auf der Vorderfläche des i. Kno-
tens bedeutend feiner und dichter.
Der Tergit des i. Abdominalsegments ist um die Stielcheneinlenkung herum
dicht, regelmäßig und kräftig längsgerieft; die Skulptur wird nach hinten immer
feiner und verschwindet auf der Oberseite am Ende des letzten Viertels, auf den
Seiten bereits am Ende der ersten Hälfte dieses vSegments, das, wie die folgenden,
weiterhin glatt und glänzend ist. Das Abdomen zeigt außerdem weitläufige,
feine, haartragende Punkte. Femora und Tibien glatt und glänzend, mit grös-
sieren, haartragenden Punkten.
Färbung des Kopfes kastanienbraun; die Farbe geht über den Thorax
hinweg auf die Stielchenknoten hin in ein ganz wenig dunkleres Braun über,
letztere aber bei manchen Stücken fast schwarzbraun. Das Abdomen ist bei
den meisten Exemplaren so gefärbt wie der Kopf oder, besonders nach seinem
Ende zu, noch etwas heller, bei anderen so dunkel wie der Thorax. Beine von
— 38o —
der Farbe des Kopfes. Fühlergeißeln hellbraun, in ihrer distalen Hälfte zuweilen
gelbbraun werdend.
Körper mit in den Grübchen stehenden, abgestutzten, schräg abstehenden
Borsten von gelber Farbe, reichlich auf Mandibeln, Epistomrand, Kopfunter-
seite, Knoten, Abdomen und Beinen, besonders den Tarsalgliedern, am kürzesten
auf der vorderen Kopffläche, am längsten am Epistomrand und auf der Kopf-
unterseite, wo sie gebogen sind und einen Bart bilden. Auf den Fühlern, deren
Geißel außerdem, besonders auf der distalen Hälfte, eine ziemlich dichte Pubeszenz
trägt, sind die Borsten kürzer und fast anliegend.
Alle Teile des Körpers stark glänzend.
28 99; Französisch- Kongo (Fort Possei — Fort Crampel), Novem-
ber 1910; ScHüBOTz. — 13 99; Chütes de la Nana (bei Fort Cram-
pel), 7. November 1910; Haberer.
Diese Ameisen tragen wie die Messor- Arten Pflanzensamen ein.
Die Unterschiede gegenüber Cr. regalis Em. sind in Vergleich mit Santschis
Zeichnung (Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 57, 1913, S. 307) folgende: Der 1. Stielchen-
knoten ist vorn mehr verlängert, seine Kuppe winklig, seine Hinter fläche weniger
konvex. Der ganze Knoten erscheint deswegen gestreckter als bei regalis. Die
Promesonotalnaht bildet an jeder Körperseite einen nach hinten gerichteten
Winkel, während sie bei regalis nach hinten nur schwach gebogen ist. Zwischen
Pronotum und Mesonotum ist, von der Seite gesehen, eine deutliche Einkerbung
zu erkennen. Verglichen mit Santschis Beschreibung, ist bei sculpturatus die
Basalfläche des Epinotums längs-, bei regalis quergestreift; ihre Ränder sind
kantig, nicht abgerundet. Die Seitenflächen des Mesonotums und Epinotums
zeigen in ihrer Skulptur vorwiegend Streifung, sind nicht genetzt gerunzelt.
Die Vorderfläche des i. Knotens ist länger als die der Hinterfläche, der Winkel
an der Kuppe nicht stark gerundet. Auf dem i. Abdominalsegment sind min-
destens 2/3 (bis ^J^) längsgestreift (von Emery so auch für das 9 angegeben),
bei regalis ^/g. — Die Kopfskulptur, die nach Santschi der des 9 gleich ist,
fehlt nach Emerys Beschreibung (Ann. Soc. ent. France Bd. 60, 1891, S. 572)
der Kopfunterseite von regalis, während letztere bei sculpturatus bogige Quer-
streifung zeigt.
20. Pheidole platycephala n. sp.
(Abb. 3.)
4. — Länge 2,3 mm + (Kopf) 1,7 mm = 4 mm.
Kopfseiten fast parallel, nach vorn zu kaum merklich konvergierend,
in der Augengegend leicht konkav, ihr hinteres Drittel mäßig nach innen ge-
bogen der Hinterrand des Kopfes unter einem ungefähr rechten Winkel tief
und herzförmig ausgeschnitten, wodurch zwei große Occipitalloben von der in
Abb. 3 dargestellten Form gebildet werden. Das Verhältnis der Breite des Kopf-
vorderrandes zu seiner Entfernung von den äußersten Punkten der Occipital-
- 38i -
ecken ist ungefähr wie 3 : 4. Der Occipitaleinschnitt reicht bis zu ungefähr 1/5
letzterer Entfernung und verlängert sich nach vorn in eine scharf eingeschnittene,
mediane Furche, die, etwas flacher werdend, kurz vor dem Stirnfeld verstreicht.
Die ganze Kopffläche hinter der Stirn ist flachgedrückt, in der Scheitelgegend
sogar konkav, besonders deutlich erkennbar, wenn man den Kopf von der Seite
her betrachtet. Jeder Occipitallobus zeigt nämlich vor seinem Grund eine breite,
flache Vertiefung; beide Vertiefungen laufen in der Mitte der Kopf fläche zu-
sammen und setzen sich nach vorn jederseits bis in die Augengegend fort (ähn-
lich wie Andre von Pheidole occipitalis angibt). (Vgl. die dunklen Stellen in
Abb. 3.) — Augen um ungefähr '^j^ der Kopflänge von den vorderen Ecken der
Kopfseiten entfernt. — Stirnleisten kurz, nach hinten divergierend, in Augen-
höhe in die Kopfskulptur übergehend. Scrobus nicht vorhanden. Epistom mit
Abb. 3. Pheidole platycephata.
einem sehr feinen Kiel, sein Vorderrand fast gerade, in der Mitte etwas konkav.
— Die Fühlerschäfte reichen, dem Kopf parallel dessen Seiten angelegt, bis zu
ungefähr ^/j deren Länge. Die Geißelglieder 2 — 7 sind ebenso lang als am Grunde
breit, die beiden ersten Glieder der Keule doppelt so lang, das letzte dreimal
so lang als am Grunde breit. — Außenrand der Mandibeln kurz hinter dem Ge-
lenk etwas konkav; Zahnrand wenig schräg, am Ende mit zwei gedrungenen,
abgestumpften Zähnen.
Pronotum und anschließendes Stück des Mesonotums in Seitenansicht
nahezu rechtwinklig zueinander liegend, beide oben als gerundete Kuppe in-
einander übergehend. Das Pronotum bildet jederseits einen wenig hervortreten-
den Höcker, unter welchem es etwas eingedrückt ist. Das Mesonotum fällt in
Form einer Stufe zur Basalfläche des Epinotums ab, mit dieser einen stark
ausgerundeten, rechten Winkel bildend. Die Basalfläche des Epinotums ist nur
wenig länger als ihre Breite zwischen dem Grund der beiden Dornen beträgt,
in der Querrichtung konkav und jederseits scharfkantig begrenzt. Die Kanten
gehen in Dornen über, welche aus breiter Basis hervorgehen und daher ziemlich
gedrungen sind, in Seitenansicht ziemlich steil, etwas nach hinten geneigt stehen
und von vorn betrachtet, stark divergieren. Sie sind ungefähr halb so lang als
ihr Abstand an der Basis.
Der I. Stielchenknoten ist oben abgestutzt und in der Mitte breit, aber nur
flach eingedrückt. Seine Vorderfläche geht, in der Querrichtung konvex, in der
— 382 —
Längsrichtung leicht eingeknickt, in die Stielchenveriängerung über, vor welcher
sie, von oben gesehen, jederseits etwas verbreitert ist. Der 2. Knoten ist, von
oben gesehen, ungefähr doppelt so breit als der erste, hinten flach bogenförmig
abgerundet, vorn jederseits ganz wenig konkav, fast gerade abgegrenzt, und bildet
auf jeder Seite einen kegelförmigen, von oben her gesehen, kurz zugespitzt er-
scheinenden Fortsatz.
Die ganze Fläche des Kopfes, seine Unterseite eingeschlossen, ist, als Unter-
grund der gröberen Skulptur, sehr dicht und fein punktiert; nur die Gegend zwi-
schen den Stirnleisten und um die Fühlergruben herum sowie das Epistom
sind frei von dieser Skulptur, die sich auf den beiden ersteren Stellen distal^
wärts allmählich bemerkbar macht. Zv^ischen den Rändern der Stinileisten
liegen feine, verhältnismäßig breit getrennte Längsleisten, die nach hinten
divergieren und keine Anastomosen zeigen. Noch feinere solcher Längsleisten
verlaufen mit Andeutung von Anastomosen auf den Kopfseiten unterhalb der
Augen; zwischen letzteren und den Stirnleisten, in den Fühlergruben, sind sie
sehr fein und liegen dicht nebeneinander. Auf dem Vorderrand des Kopfes
sind die Streifen jederseits sehr schräg nach unten und innen gerichtet, während
der Vorderrand des Epistoms um seinen medianen Eindruck herum fein punk-
tiert ist. Die glänzende Epistomfläche zeigt jederseits neben dem Mittelkiel
äußerst feine und dichte Längsriefung. Diese Streifung der Kopffläche geht,
auf den Kopfseiten in Augenhöhe, auf dem Vorderkopf in der Scheitelgegend,
in eine verhältnismäßig w^eitmaschige, feine Netzskulptur über, die aber auf'
der Kopfunterseite fehlt; die Occipitalhöcker sind auf ihrer Hinterfläche und
Innenseite glatt und glänzend. Mandibeln am Grund und am Außenrand
entlang kräftig längsgerieft, sonst glatt, glänzend und weitläufig punktiert,
vor dem Zahnrand mit einigen tieferen in die Länge gezogenen Punkten.
Pronotum vorn mit einigen feinen, unregelmäßigen, weiter nach hinten
ebenso wie der anschließende Teil des ]\Iesonotums mit einigen groben, verworrenen ,
seine Seiten mit einigen feinen, unregelmäßigen Ouerrunzeln, sonst, wie auch das
übrige Mesonotum, fast glatt und glänzend. Seiten des Pronotums mit einigen'
sehr feinen, undeutlichen, schräg nach vorn und unten gerichteten Querrunzeln.'
die des Mesonotums äußerst fein, undeutlich und in der Längsrichtung gestreift
punktiert. Basalfläche des Epinotums sehr fein quergestreift; zwischen den Dor-
nen verschwindet die Skulptur, so daß die Abfallfläche glatt und glänzend ist.-
Die Seiten des Epinotums zeigen in der oberen vorderen Ecke eine äußerst feine
Ouerriefung; auf dem hinteren Teil liegen um den hinteren unteren Teil des
vStigmas herum einige kräftige Riefen; im übrigen sind die Seitenflächen fein
und unregelmäßig gerunzelt punktiert.
Stielchenknoten 2 sowie der dorsale Teü der Vorderhälfte des i. Abdominal-
segments fein und dicht gerunzelt punktiert, der Rest glatt und glänzend. ■
Auf dem ganzen Körper abstehende, mäßig lange, gelbe Borsten, reichlicher
auf Kopf und Abdomen, auf letzterem auch länger.
- 383 -
Kopf, Thorax und i. Stielchenglied rotbraun. Dunkelbraun ist die Kuppe
des Promesonotums, schwarzbraun der Vorderrand des Kopfes und der Kau-
rand der Mandibeln, ein wenig heller der 2. Stielchenknoten und das Abdomen,
Fühler und Beine sind gelb.
I 4; Belgisch - Kongo (Libenge, Ubangi-Distrikt), 25. Oktober 1910;
SCHUBOTZ.
Mit derselben Fundbezeichnung sind einige $? versehen; doch ist es nicht
ganz sicher, ob sie zu der beschriebenen l|--Form gehören.
9. — Länge 2,2 mm.
Kopf in der Mittellinie so lang' als in seiner größten Querausdehnung (zwi-
schen den Augen) breit. Kopfseiten nach außen gebogen, die Occipitalecken
sehr stark abgerundet, der Hinterkopf rand, von vorn gesehen, gerade. Augen
in der Mitte der Kopfseiten gelegen. Dem Kopf parallel dessen Mittellinie an-
gelegt und von vorn betrachtet, überragen die Fühlerschäfte den Kopf um un-
gefähr ^Z- ihrer Länge. Epistom gewölbt, mit geradem Vorderrand.
Promesonotum in Seitenansicht mäßig und von vorn und hinten gleichmäßig
gerundet; das Pronotum bildet vorn jederseits einen Schulterhöcker.
Epinotaldornen auf breiter Basis, aber nach dem Ende hin sich fein zu-
spitzend, ganz wenig nach hinten geneigt, nach den Seiten stark divergierend
und fast unmerklich nach vorn gebogen. Basalfläche des Epinotums ohne Kanten.
Stielchenknoten -2 nicht ganz 2^/., mal so breit als der erste, von oben gesehen
längsoval.
Kopf glatt und glänzend, nur unterhalb der Augen und in der Gegend der
Fühlergruben mit einigen feinen, unregelmäßigen Runzeln. Mandibeln äußerst
fein und dicht längsgestreift. Pronotum vorn glatt und glänzend, seine Seiten
unten rauh, ebenso sein hinterer Teil sowie das Mesonotum, die daher matter
erscheinen. Seiten des Mesonotums und das ganze Epinotum äußerst fein und
dicht gerieft punktiert. Stielchenknoten 2 und Abdomen glatt und glänzend.
Kopf dunkelbraun; Mandibeln und Fühler bräunlichgelb, die Schäfte ein
wenig dunkler als die Geißeln. Thorax und Stielchenknoten i hellbraun, das
Pronotum oben etwas dunkler. Stielchenknoten 2 und ein kleiner angrenzen-
der Teil des Abdomens braun, das übrige Abdomen dunkelbraun. Beine bräun-
lichgelb, die mittleren Teile der Schenkel dunkler.
Mäßig dicht, mäßig lang und ziemlich abstehend behaart, etwas dichter
und schräger die Fühler.
Einige ^; Belgisch - Kongo (Libenge, Ubangi-Distrikt), 25. Oktober
1910. — 19; vom selben Fundort, 10. Oktober 1910; Schubotz.
21. Cremastogaster (Oxygyne) stadelmanni Mayr v. ovinodis n. v.
(Abb..4d.)
Verglichen mit der T^'pe im Berliner Museum (Abb. 4c), ist der i. Stielchen-
knoten deutlich längsoval (Abb. 4d), deutlich länger als breit, auch wenn man
- 384 -
,,das dünnwandige hinterste Stück, welches die vorderste Hälfte des Gelenkkopfes
überzieht," nicht berücksichtigt, wie Mayr für die Stammform angibt. Dabei
sind die Seitenränder des i. Knotens konvex; der Knoten ist aber nicht wie
bei var, angustata Mayr (Ann. Hofmus. Wien Bd. lo, 1895, S. 142) viel, sondern
nur ganz wenig schmäler, fast ebenso breit als das 2. Stielchenglied. Die Epinotal-
dornen divergieren etwas stärker als bei der Stammform.
Eine Anzahl 99; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi- Distrikt), 20. Ok-
tober I9IO; SCHUBOTZ.
22. Cremastogaster (Oxygyne) stadelmanni Mayr. v. anguüceps n. v.
(Abb. 4b.)
Eine Anzahl 99 aus Ossidinge in Kamerun (Berliner Museum) besitzen einen
längsovalen i. Stielchenknoten, der aber kürzer ist als bei var. ovinodis, und
a b (1
Abb. 4. a) stadelmanni (Type), b) angiiliceps. c) stadelmanni. d) ovinodis.
nähern sich dadurch der Stammform. Bei beiden, auch bei var. angustata Mayr,
sind die Kopfseiten, von vorn gesehen, ziemlich konvex (Abb. 4a), bei den in
Frage stehenden Stücken viel gerader, mit dem Occipitalrand einen viel kleineren
Winkel bildend, der auch etwas eckiger hervortritt (Abb. 4b). Dasselbe ist am
Kopf des 9 zu erkennen, wenn man es mit der Stammform vergleicht.
Von var. dolichocephala Em. dadurch unterschieden, daß der Kopf nicht
länger als breit, sondern etwas breiter als lang ist, und daß der i. Stielchenknoten
dieselbe Gestalt wie bei der Stammform hat, nicht schmäler und weniger oval ist.
23. Cremastogaster concava Em.
Emery, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 43, 1899, S. 480.
Einige 99; Französisch - Kongo (Fort Possei — Fort Crampel),
November 1910; Schubotz.
24. Cremastogaster impressiceps Mayr. v. longiscapa n. v.
Unterscheidet sich von der Stammform (Verh. Ges. Wien Bd. 52, 1902,
S. 294) durch die geringere Größe (dadurch auch von var. lujajta For. [Bull.
- 385 -
Soc. Vaud. Bd. 50, 1915, S, 340]) und durch die Fühler, deren Schäfte, dem Kopf
seiner Mittellinie parallel angelegt, dessen Hinterrand um den Betrag ihrer
Dicke, bei den kleinsten Stücken weniger, überragen, während die Fühlerschäfte
bei der Stammform den Hinterrand nicht ganz erreichen. Die ganze Geißel
ist im Gegensatz zu dem dunkelbraunen Schaft hellbraun; nur die Außenseite
des I. Gliedes ist dunkler. Eine Ausnahme machen ein ganz hellbraunes, wohl
unausgefärbtes, und ein kleines dunkelbraunes Exemplar, bei denen Geißel
und vSchaft von der Färbung des übrigen Körpers sind. Die kleinsten Stücke
sind fast schwarz; die Skulptur, besonders die des Pronotums, ist sehr verwischt.
Eine Anzahl 99 von 2,5 bis 2 mm; Duma (Ubangi-Distrikt), 20. Ok-
tober I910; SCHUBOTZ,
25. Cremastogaster excisa Mayr. r. cavinota n. st.
(Abb. 5.)
$. — lyänge 4,3 mm — 3,3 mm.
Mit Berücksichtigung seiner Ecken ist der Kopf, von vorn gesehen, qua-
dratisch, erscheint durch die ziemlich stark und gleichmäßig konvexen Seiten
Abb.
Crcmas/osastcr cavi)iota.
breiter als lang; an den kleinen Stücken ist er überhaupt breiter als lang. Der
Hinterrand ist gerade; die Occipitalecken sind stark abgerundet. Die Augen
liegen fast in der Mitte der Kopfseiten, nur ganz wenig von der Mitte der Kopf-
.seiten aus nach hinten gerückt und haben einen Längsdurchmesser, der un-
gefähr dem Abstand ihres oberen Randes von der Umbiegung der Occipital-
ecken gleich ist. — Epistom flach konvex, mit geradem Vorderrand, hinten
fast halbkreisförmig, das vertiefte Stirnfeld nur undeutlich umgrenzt; die von
seiner Spitze ausgehende Stirnrinne verschwindet vor der Mitte der Kopfvorder-
fläche und ist bei den kleinsten Stücken überhaupt nur in dieser Gegend ent-
wickelt. Ränder der Stirnleisten kurz, gerade, parallel und kürzer als ihr Ab-
stand voneinander, — Dem Kopf nach dessen Occipitalecken hin angelegt,
überragen ihn die Fühlerschäfte um den Betrag der Breite an ihrem Ende.
Geißelglieder 2, 3 und 4 kürzer als breit; die folgenden strecken sich mehr,
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. Bd. I. 2=5
so daß 6 und 7 ein wenig länger als breit sind. An der gut ausgebildeten
dreigliederigen Keule sind das drittletzte und vorletzte Glied fast doppelt so
lang als am Grunde breit, das letzte 2V2mal so lang als am Grunde breit. —
Mandibeln schmal, vierzähnig.
Pronotum oben in der Querrichtung ganz flach konvex. In der Längs-
richtung fällt es, ungefähr in seiner Mitte, winklig nach vorn ab. Die Grenzhnie
der beiden dadurch gebildeten Flächen ist stark gerunzelt und verläuft in nach
vorn konvexem Bogen. In ihrer Verlängerung jederseits ist die Pronotalfläche ab-
gerundet gekantet; die Kanten bilden jederseits eine abgerundet-eckige Schulter,
unterhalb welcher das Pronotum in der Längsrichtung eingedrückt sit. Von oben
her betrachtet, treten die unteren Teile der Pronotalseiten hervor. — Das Meso-
notum ist vom Pronotum durch eine deutliche, gerade, in der Mitte nach hinten
leicht konkave Naht geschieden und liegt an dieser in seiner ganzen Breite ein
wenig höher als die Pronotalfläche. Von oben gesehen sind seine seitlichen Gren-
zen fast parallel ; die Fläche zwischen ihnen ist nur ganz wenig breiter als lang.
Der vordere Teil der Mesonotalfläche ist dicht an der Naht in der Querrichtung
ein wenig konvex, fast eben, wird aber gleich dahinter in der Quere konkav,
so daß die Hinterenden der seitlichen Kanten als kleine abgerundete Ecken
hervorstehen; unterhalb der letzteren sind die Thoraxseiten stark eingedrückt.
Das größte Stück zeigt vorn in der Mittellinie des Mesonotums einen feinen Kiel.
— Am Epinotum, das durch eine Einkerbung vom Mesonotum geschieden ist,
erscheinen Basalf lache und Abfallfläche durch einen vor der Basis der Dornen
verlaufenden Quereindruck getrennt. Die Basalfläche ist seitlich durch nach
hinten stark divergierende Kanten begrenzt und an der Naht ungefähr 2^/2 mal
so breit als lang. Die Abfallfläche ist zwischen den Dornen eben, dahinter in
der Querrichtung leicht konvex. Seitlich liegt unterhalb der Dornen ein ihrem
Verlauf paralleler Längseilidruck. Die Dornen büden, von der Seite her gesehen,
mit der anschließenden Kante des Epinotalabfalls einen rechten, ' stark aus-
gerundeten Winkel. Sie sind von ihrer durch den Quereindruck bezeichneten
Basis an ungefähr so lang als die Meso-Epinotalnaht, an der Basis verdickt
und dahinter plötzlich verschmälert (am deutlichsten zu erkennen bei Betrach-
tung von oben und etwas von innen) ; sie spitzen sich erst vor ihrem Ende zu,
vor dem sie bei den größten Stücken auch noch wenig nach außen gebogen sind.
Über die mittelgroßen Exemplare hin verwischen sich bei den kleinen einige
dieser Merkmale: die Ouereindrücke am Grund der Dornen verschwinden; der
Grund der letzteren ist von dem schmäleren Teil nicht abgesetzt.
Der I. Stielchenknoten ist, von oben her betrachtet, ein kurzes gleich-
schenkliges Dreieck mit breit abgeschnittener Spitze und sehr stark abgerundeten
Basiswinkeln, hinter denen die seitlichen Kanten, wenn man sie von innen her
betrachtet, ganz leicht konkav erscheinen; die Fläche ist nach der Mittellinie
hin etwas konkav, ihre vordere Seite ungefähr so breit als das Epinotum an
der Mesoepinotalnaht. Der 2. Knoten ist um ungefähr ^/g schmäler als der i..
- 387 —
etwas breiter als lang und durch eine tiefe, hinten breit beginnende Furche in
zwei kurzovale Hälften geteilt.
Kopfvorderfläche glatt und glänzend, mit äußerst feinen, ganz kurze, an-
liegende Borsten tragenden Pünktchen, unterhalb der Augen, um die Fühler-
gruben und neben den Stirnleisten fein und dicht längsgestreift; nach der Mittel-
linie zwischen den Stirnleisten hin, wird diese Skulptur undeutlich, tritt aber auf
dem Epistom wieder deutlicher hervor. Mandibeln oberflächlich, zerstreut und
fein längsgerieft, mit Punkten, die längere Borsten tragen. Epistomrand mit
verhältnismäßig langen Borsten. Unterfläche des Kopfes glatt, glänzend, weit-
läufig punktiert. Fühlerschäfte sparsam mit kurzen, anliegenden Borsten wie
auf dem Kopf, auf der Geißel etwas reicher, länger und ein wenig schräg abstehend,
Seiten des Pronotums fein und dicht, längsgestreift, vorn auf dem Abfall
des Pronotums in entsprechende Querstreifung übergehend; das Pronotum
sonst fein und dicht gerunzelt punktiert, dazwischen aber mit kräftiger hervor-
tretenden, aber doch feinen, unregelmäßig wellig nach hinten verlaufenden
I.ängsleisten. — ]\Iesonotum sehr fein und dicht gerunzelt punktiert. — Basal-
f lache des Epinotums kräftiger und jederseits divergierend' längsgestreift, der
Abfall glatt und glänzend, seine Seitenflächen kräftiger längsgestreift als die
des Pronotums.
Obere Fläche des i. Stielchenknotens mikroskopisch fein punktiert, die
untere im hinteren Teil längsgerunzelt; beide Knoten mit einigen wenigen
abstehenden Borsten.
Abdomen glatt, mattglänzend, mit in gleichmäßigen Abständen sparsam
verteilten, kurzen, anliegenden Borsten.
Beine sparsam und kurz beborstet wie der Kopf,
Kopf, Thorax, Stielchenknoten und Beine braun bis rotbraun, die Stielchen-
knoten und das letzte Fühlerglied, dessen Spitze ausgenommen, angedunkelt.
Alxlomen schwarz bis schwarzbraun.
I 9; Französisch - Kongo (Fort Possei — Fort Crampel), Novem-
ber 1910. — IG ?9; ebendaher, 6. Januar 191 1; Schubotz.
26. Cremastogaster sejuncta n. sp.
(Abb. 6.)
9. — Länge 3 mm.
Kopf um V4 breiter als in der ^Mittellinie lang, seine Seiten von vorn gesehen,
mäßig und gleichmäßig konvex, mit stark abgerundeten Ecken und fast geradem,
nur in der :\Iitte ganz wenig eingedrücktem Hinterrand. Die Augen liegen nur
ganz wenig hinter der Mitte der Kopfseiten, diese Mitte noch innerhalb der
Augenfläche. Die nach hinten schwach divergierenden Stirnleistenränder sind
kurz; ihre Entfernung voneinander beträgt ungefähr ^/a der Kopfbreite in dieser
Gegend. Das gleichmäßig gewölbte Bpistom ist hinten halbkreisförmig abge-
grenzt, das Stirnfeld dahinter etwas vertieft, dreieckig aber undeutlich umgrenzt;
25*
Cremnstoe^aster sejtt ncia .
von seiner vSpitze verläuft nach hinten eine feine, mediane Furche, die nicht
ganz doppelt so lang ist als die Stirnleisten. — Die Fühlerschäfte überragen,
dem Kopf, seiner Mittellinie parallel angelegt, dessen Hinterrand kaum. Geißel-
glied I doppelt so lang als am Ende breit; die folgenden Glieder sind zunächst
kürzer als breit, werden aber bis zum viertletzten 1^/2 mal so lang als am Ende
breit. Die drei letzten Glieder bilden eine deutlich, ziemlich kräftige Keule,
die ungefähr ebenso lang ist als der übrige Teil der Geißel, und an der die beiden
proximalen Glieder 1^/2 mal so lang, das gedrungene dicke Endglied doppelt so
lang als am Grunde breit sind. — Mandibeln vierzähnig, mit ziemlich geradem,
erst vor dem Ende etwas stärker gebogenem Außenrand.
Die Pronotalfläche ist in der Querrichtung ganz flach gewölbt, in der Längs-
richtung vom ziemlich stark. Von oben gesehen erscheint sie fast doppelt
so breit als in der Mittellinie
lang, mit konvexen Seiten ohne
Kantenbildung, über welche die
unteren Teile der Seitenflächen
des Pronotums jederseits stärker
konvex hervorstehen. — Der
\^ordere Teil der Mesonotalfläche
ist flach wie die des Pronotums
und überragt letzteres nicht.
Ein deutlicher Mittelkiel ist nicht vorhanden; nur bei geeignet auffallendem
lyicht läßt sich die Spur eines solchen erkennen. Die Promesonotalnaht verläuft
jederseits flach bogenförmig, in der Mittellinie winklig geknickt, und vertieft
sich auf die Seiten des Mesonotums hin, die noch etwas weiter nach unten flach
eingedrückt sind. Seitliche Kanten fehlen. Der Abfall zum Epinotum ist eine
stumpfwinklige, abgerundete Stufe, von der Basalfläche des letzteren durch eine
fast rechtwinklige Einkerbungabgesetzt. — Die Basalfläche des Epinotums geht
ohne Abgrenzung in die sehr schräge abfallende Fläche über; ihre seitlichen
Kanten laufen in zwei mäßig lange, gedrungene, wenig divergierende Dornen
aus, die kürzer sind als die Hälfte des Abstandes ihrer Spitzen und in Seiten-
ansicht in der Richtung jener Kanten liegen. Zwischen den Dornen ist das
Epinotum ausgerundet.
Stielchenknoten i länglich dreieckig, mit breit abgestutzter Spitze, etwas
konvexer, in der Mitte fast gerader Basis und stark abgerundeten basalen Ecken;
kurz hinter diesen sind die Seiten etwas eingedrückt. Unten trägt der i. Knoten
einen schräg nach vorn gerichteten Zahn. Stielchenknoten 2 etwas mehr als
halb so breit wie der erste, von oben gesehen, ungefähr so lang als hinten breit,
seine Seiten konvex, seine Fläche ohne Eängseindruck.
Kopf, Prothorax, Fläche des Mesonotums, Abfall des Epinotums, Stielchen-
knoten und Beine glatt und spiegelnd; der Kopf trägt außerdem weitläufige,
mikroskopische Punkte. Seiten des Mesonotums und Epinotums fein und etwas
- 389 -
ungleichmäßig längsgerunzelt punktiert, die Basalfläche des Epinotums mit
einigen Längsrunzeln. Mandibeln scharf längsgerieft, mit weitläufigen, feinen
Punkten.
Auf den Mandibeln und dem Epistomrand längere blaßbräunliche Borsten;
kürzere in mäßiger Anzahl und schräg abstehend auf Fühlerschaft und -geißel;
sehr kurze und spärlich verteilte auf Kopfoberseite und -Unterseite, ebenso auf
Thorax, Stielchenknoten und Abdomen, dazwischen hier und da eine etwas
längere Borste, auf dem Abdominalende einige mehr, die etwas länger sind.
Körper hellbraun, die Basis des Abdomens um die Stielcheneinlenkung
herum dunkler, das Abdomen sonst schwarz, stellenweise leicht irisierend.
I 9; Belgisch - Kongo (Koloka, bei Angu, Uelle- Distrikt), Juni 1911;
, SCHUBOTZ. — (Köderfang mit totem Vogel.)
27. Cremastogaster libengensis n. sp.
(Abb. 7.)
9. — Länge 4,5 mm.
Kopf ein wenig breiter als lang, vorn so breit als hinten, seine Seiten parallel,
mäßig konvex, oberhalb der Mandibularecken ein wenig geringer als vor den
Abb. 7. Cremastogaster libengensis.
stark abgerundeten Occipitalecken. Hinterrand des Kopfes in der Mitte breit
ausgerundet konkav (nicht ausgeschnitten wie bei Cr. kncri). Die Augen liegen
fast in der Mitte der Kopfseiten. Die Entfernung der Ränder der Stirnleisten
voneinander ist etwas größer als 1/3 der Kopfbreite. Ein Stirnfeld ist nicht
scharf umgrenzt, aber durch eine hoch dreieckige und etwas abgeflachte Stelle
gekennzeichnet. Epistom hinten ungefähr halbkreisförmig abgegrenzt und gleich-
mäßig gewölbt. — Fühlerschäfte dem Kopf angelegt, die Occipitalecken nicht
ganz erreichend ; Geißelglied i doppelt so lang als am Ende breit, das folgende
so lang als am Ende breit, das 3. so lang als breit; weiterhin werden die Glie-
der allmählich gestreckter, bis das viertletzte ungefähr 1^/2 mal so lang als am
Ende breit ist. Die drei letzten Glieder bilden eine ziemlich deutlich abgesetzte
Keule, die so lang ist wie der übrige Teil der Geißel ; die beiden ersten Keulen-
— 390 —
glieder sind so lang als am Ende breit, das letzte 2^/2 mal so lang als am Grunde
breit. — Mandibeln fünf zähnig.
Die Pronotalfläche ist in der Querrichtung gerade, in der Längsrichtung
in ihrer vorderen Hälfte stark gebogen. Die beiden nach vorn divergierenden
seitlichen Kanten bilden jederseits eine abgestumpfte Schulterecke, von welcher
gerade nach unten ebenfalls eine abgerundete Kante ausgeht. — Das Meso-
notum ragt zugespitzt zungenförmig in das Pronotum hinein ; die beiden Schenkel
der Pro-Mesonotalnaht bilden einen Winkel, der wenig größer als ein rechter ist,
in dessen Spitze ein feiner Kiel liegt, der an der Naht, von der Seite gesehen,
wie ein zähnchenartiger Höcker etwas über die Pronotalfläche ragt. Schräg
'von oben gesehen, gewahrt man im hinteren Teil der Zunge jederseits des Kiels
noch einen feinen Quereindruck. Die Fläche des Mesonotums ist nur wenig
länger als breit, in der Querrichtung ganz flach gewölbt, von der Seite gesehen
vorn flach, hinten gekrümmt ; wo sie in die eingedrückten Seitenflächen übergeht,
ist jederseits eine stark gerundete Kante angedeutet. — Zwischen Mesonotum
und Epinotum eine scharfe, ungefähr rechtwinklige Einkerbung. Die kurze
Basalfläche des letzteren geht ohne Abgrenzung in die ziemlich schräge Abfall-
fläche über. Das Epinotum trägt zwei kräftige, mäßig divergente Dornen, die
in Seitenansicht mit dem Epinotalabfall einen großen spitzen, fast rechten Winkel
bilden. Sie stehen auf breiter Basis und sind so lang als sie am Grund voneinander
entfernt sind.
Stielchenknoten i von oben gesehen um ungefähr 1/3 breiter als der zweite,
dreieckig mit breit abgeschnittener Spitze und fast halbkreisförmig konvexem
Vorderrand, die Seiten hinter letzterem eingedrückt, wodurch jederseits ein
kleiner Zipfel gebildet wird. Seine Fläche ist ziemlich eben, vorn vor der Ein-
lenkung etwas eingedrückt, der halbkreisförmige Rand scharfkantig. — Stielchen-
knoten 2 von vorn und oben gesehen nur wenig breiter als lang, mit parallelen,
etwas konvexen Seiten, ohne Furche oder Eindruck.
Kopf glatt, glänzend, mit feiner Punktierung; Stirnfeld, Wangen, Epistom
und Mandibeln dicht längsgestreift, ersteres undeutlich, letzteres etwas gröber.
Thorax stark glänzend. Pronotum fein, oberflächlich und ungleichmäßig ge-
runzelt, seine Seiten fast glatt. Mesonotum oben fein, auf den Seiten kräftiger
längsgerunzelt, ebenso die Basalfläche des Epinotums, etwas dichter und feiner
die Seiten dieses Teils. Epinotalabfall glatt und glänzend, ebenso die Oberfläche
des I. Stielchenknotens. Abdomen glänzend, das i. Segment in seinem größten
vorderen Teil oben und an den Seiten mit sehr feinen, borstentragenden Punkten,
sein Randsaum äußerst fein quergestreift. Beine glatt.
Kopf, der Punktierung entsprechend, mit weitläufig stehenden kurzen,
gelblichen Borsten, längere auf dem Epistomrand und den Mandibeln, spar-
samer verteilt auf den Fühlerschäften, reichlicher und schräg abstehend auf
den Geißeln. Behaarung des Rückens in derselben Weise entwickelt wie auf
dem Kopf, ebenso, mit Ausnahme des i. Segments, auf den Randteilen der Abdo-
— 391 —
minalsegmente, auf den Stielchenknoten spärlich, mit einigen längeren ab-
stehenden Borsten besetzt.
Der größte Teil der Vorderfläche des Kopfes, die Fühlerschäfte, der proxi-
male Teil der Fühlergeißel, der Rückenteil des Pronotums, die Schenkel und
Schienen und i. Tarsalglied dunkelbraun; Unterfläche des Kopfes, der distale
Teil der Geißel, die Umgegend des Epistoms sowie die übrigen Teile des Thorax,
über die dunkelgefärbten Teile dieser Teile hin hellbraun werdend, ebenso ge-
färbt. Stielchenknoten und die übrigen Tarsalglieder. Abdomen schwarz.
Ähnlich Cr. kneri Mayr, von dieser Art unterschieden vor allem durch die
Form des Pronotums, des i. Stielchenknotens und die verhältnismäßig kürzeren
Fühler.
I 9; Belgisch - Kongo (Libenge, Ubangi-Distrikt) , 25. Oktober 1910;
■ SCHUBOTZ.
28. Cremastogaster ochraceiventris n. sp.
(Abb. 8.)
$. — Länge 3,5 mm.
Kopf etwas breiter als lang, die Seiten konvex; Occipitalecken sehr stark
abgerundet, der Hinterrand gerade, nach der Mitte zu kaum merklich einge-
drückt. Augen in der Mitte der
Kopfseiten. Ränder der Stirn-
leisten parallel, so lang als ihr
Abstand von der Mittellinie des
Kopfes, die, deutlich bei schräger
Betrachtung des Kopfes erschei-
nend, als feine Rinne bis über
den Hinterkopf läuft. Stirnfeld
undeutlich umgrenzt. Epistom
hinten halbkreisförmig, mit geradem Vorderrand, der in der Mitte wenig ein-
gedrückt ist, Mandibeln vierzähnig. Fühlerschäfte, dem Kopf angelegt, diesen
noch nicht um ihre Breite am Ende überragend. Geißelglied 3 und 4 so lang als
breit, die folgenden länger werdend, die vorletzten doppelt, das letzte dreimal so
lang als am Grunde breit, alle drei eine kräftig entwickelte Keule büdend.
Pro-Mesonotum, von der Seite gesehen, oben flach konvex, nach vorn und
hinten gleichmäßig schräg und unter stärkerer Biegung abfallend. Zwischen
Abfall des Mesonotums und Basalfläche des Epinotums eine Einkerbung, beide
Flächen unter einem stumpfen, nahezu rechten Winkel zueinander gelegen.
Pronotum in seiner größten Breite ungefähr um ^4 breiter als in der Mittellinie
lang, seine Wölbung in der Ouerrichtung flacher als in der Längsrichtung.
Seine konvexen Seitenränder sind kantig und abgerundet und bilden jeder-
seits eine stumpfe Schulterecke, unter der die Seitenfläche etwas eingedrückt
ist; oben liegt neben jeder Schulterecke der Kante parallel, an deren Grund
Cremastogaster ochraceivcntri
— 392 —
eine kleine Längsbeule. — Das Mesonotum wird vom Pronotum durch eine
undeutliche, nach vorn mäßig konvexe, etwas eingesenkte Naht geschieden;
sein vorderer medianer Teil ist ein wenig erhöht und reicht zungenförmig in die
Pronotalfläche hinein; in der Mittellinie dieser Zunge liegt vorn an der Naht
eine winzige höckerartige, den Rest eines Kiels andeutende Erhebung, am deut-
lichsten bei Betrachtung schräg von vorn und oben zu erkennen. Die Seiten-
ränder des Mesonotums sind kantig, abgerundet, fast parallel und nur schwach
nach hinten konvergierend; seine Fläche ist in der Mittellinie etwas länger als
seine größte Breite beträgt; dere Basalteil in deren Ouerrichtung flach konvex;
der Abfall setzt sich an ihn ohne scharfe Grenze an, ist eben, beiderseits schärfer
kantig begrenzt und beträgt ungefähr 1/3 der Länge des ganzen Mesonotums. —
Die Basalfläche des Epinotums ist um 1/3 breiter als lang und in beiden Rich-
tungen flach konvex, vorn an der Meso-Epinotalnaht aber flach und setzt
sich ohne scharfe Grenze in die Abfallfläche fort. Die Dornen sind kurz, fast
zahnartig, entspringen aus verhältnismäßig breitem Grund, spitzen sich aber
schnell und scharf zu ; in Seitenansicht verlaufen sie in der Verlängerung der Rich-
tung der Basalfläche des Epinotums, von dieser am Grund etwas abgestuft; von
oben gesehen divergieren die Spitzen mäßig; das Stigma an ihrer Basis ist groß.
Stielchenknoten i ein Dreieck mit breit abgeschnittener hinterer Spitze,
konvexer Basis und beiderseits sehr stark abgerundeten Ecken, die Seiten ge-
rade. Von oben gesehen ist die Fläche breiter als lang, um ungefähr '^/^ breiter
als der Stielchenknoten 2, in ihrem vorderen Teil eben, in der Quere schwach
konkav, mit scharfkantigen Rändern, unten ohne Zahn. — Stielchenknoten 2
hinten mit tiefem Eindruck, der sich nach vorn in eine tiefe Furche verlängert.
Mandibeln und Epistom sehr fein und dicht längs gestreift, ebenso die an
die Fühlergruben grenzenden Winkel der Stirnleistenfläche und die Kopfseiten
unterhalb der Augen, diese Skulptur sich auch etwas auf die Unterseite des
Kopfes in dieser Gegend fortsetzend, dann verschwindend. Sonst ist der Kopf
glatt, stark glänzend, mit nicht sehr dicht stehenden, mikroskopisch feinen,
Borsten tragenden Punkten. Alle Rückenflächen des Thorax fein und dicht
gerunzelt punktiert. Die Seiten des Mesonotums und Epinotums zeigen die-
selbe Skulptur wie deren Dorsalflächen ; die des Pronotums sind glatt und glän-
zend, nur vorn undeutlich gerunzelt punktiert. Beide Stielchenknoten oben
noch feiner punktiert als der Rücken. Abdomen glatt, glänzend, mit mikro-
skopisch feinen Punkten,
Kopffläche, der Punktierung entsprechend, mit feinen, anliegenden, grauen
Härchen, solche auch auf dem Fühlerschaft, etwas länger und etwas schräg ab-
stehend auf der Fühlergeißel und den Mandibeln. Epistomrand mit einer Reihe
längerer Borsten. Auf Thorax, Stielchengliedern und Abdomen wenige abstehende
Borsten, auf ersterem kurz, auf dem Stielchen ein wenig länger, auf letzterem
kurz, fein, anliegend, und den Punkten entsprechend. Ober- und Unterschenkel
spärlich und anliegend beborstet.
— 393 —
Kopf, Fühlerschäfte, Thorax und Beine braun, heller die Gegend unterhalb
der Augen und die Fühlergeißeln. Abdomen gelb.
4 9$; Französisch - Kongo (Fort Crampel), 6. Januar 1911 ; Schu-
BOTZ.
29. Tetramorium blochmanni For. v. nigriventre Stz.
vStitz, Mitt. Zool. Mus. Berlin Bd. 5, 1910, S. 144.
I 9; Französisch - Kongo (Fort Possei — Fort Crampel), Novem-
ber 1910. — 3 99; Französisch - Kongo (Fort Crampel), 6. Januar
191 1; SCHUBOTZ.
30. Tetramorium aculeatum Mayr.
Mayr, SB. Akad. Wiss. Wien Bd. 53, 1866, S. 507. — Andrä, Rev. d'Ent. Bd. 8, 1889, S. 224*
— Emery, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 52, 1908, S. 187.
Die Färbung der 99 geht von lichtem Braun einzelner (wohl noch nicht
ausgefärbter) Stücke zu sattem Braun; vorderer Teil des Abdomens mehr oder
weniger ausgedehnt lichtbraun:
Hierzu gehören vier Nester (Taf . XXI). Eines davon besteht aus zwei Blättern,
die an den Rändern durch eine brüchige, poröse, graubraune Kartonmasse
verbunden sind ; bei dem zweiten ist nur ein Blatt verwendet, dessen eine Fläche
mit Kartonmasse bedeckt ist, welche die andere Nestwand bildet. Von den bei-
den anderen (an Blättern von Fimtumia elastica, 20. Oktober 1910; Schubotz)
ist das eine in dem Hohlraum angebracht, der durch Umbiegen der beiden Blatt-
hälften um ihre Längsachse entstanden ist.
Eine Anzahl 99; Belgisch - Kongo (Kimuenza), 13. — 15. September 1910;
ScHULTZE. — 4 ^4.^; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt), 10. Ok-
tober 1910; Schubotz.
31. Triglyphotrix gabonensis Andr.
Andre, Rev. d'Entoui. Bd. 11, 1892, S. 53.
Eine größere Anzahl 99 und cfcf; Belgisch - Kongo (Angu, Uelle-
Distrikt, Juni 1911, und Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober 1910).
— Französisch - Kongo (Mongumba a. Ubangi, i. November 1910,
Lampenfang) ; Schubotz.
32. Myrmicaria eumenoides Gerst. v. opaciventris Eni.
Emery, Rev. Suisse Zool. Bd. i, 1893, vS. 221. — FOREI,, Zool. Jahrb. (Syst.) Bd. 29, 1910,
S. 263.
Zahlreiche 99 von 7,5 mm bis 5 mm; Belgisch - Kongo (Duma,
Ubangi-Distrikt, 10. Oktober 1910, und Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Ok-
tober 1910); Schubotz. — i 9; Belgisch - Kongo (Kimuenza), Okto-
ber I9IO; SCHUI.TZE.
— 394 —
Dolichoderinae.
33. Engramma allecta 11. sp.
{Abb. 9.)
9. — Länge 4 mm.
Kopf in Augenhöhe so breit als in der Mittellinie bis zum Vorderrand des
Epistoms lang, mit konvexen Seiten, die oberhalb der Mandibulargelenke etwas
flacher gekrümmt sind als hinten, wo sie unter einem stark abgerundeten Winkel
der Occipitalecken in den fast geraden, leicht konkaven Hinterrand übergehen,
der ungefähr so breit ist als der Kopf zwischen den Vorderecken. Augen in der
Glitte der Kopfseiten. Epistom konvex, hinten flach halbkreisförmig begrenzt,
sein Vorderrand im mittleren Drittel tief, fast halbkreisförmig ausgeschnitten,
die beiden dadurch entstehenden seitlichen Lappen jederseits stark über die
iMandibeln hinweg vortretend.
Der Rand des Epistoms ist ein-
gedrückt; die seitlichen Ein-
drücke sind mit den Fühler-
gruben verschmolzen. Ränder
der Stirnleisten breit getrennt,
Abb. g. _
Engramma allecta. vor ihrem hinteren Ende kurz
nach außen umgebogen und auf
die Hinterränder der Augen zu gerichtet. Fühlerschaft, dem Kopf parallel
dessen Mittellinie angelegt, seinen Hinterrand um etwas mehr als ^/g seiner
Länge überragend. Geißelglieder i — 4 doppelt so lang als am Ende breit, die
folgenden Glieder sich allmählich verkürzend, bis zum vorletzten hin i^/.^ mal so
lang als am Ende breit, das letzte doppelt so lang als das vorletzte. ]\Iandibeln
mit 8 — 9 spitzigen Zähnen und sehr wenig gekrümmtem Außenrande.
Pronotum in der Längsrichtung mäßig gewölbt, von oben gesehen nur wenig
kürzer als im größten Durchmesser breit, seine Seiten, von oben her betrachtet,
hinten stark konvex hervortretend, nach vorn hin etwas weniger gebogen.
— ■ Mesonotum bis zu den Höckern der Stigmen ungefähr so lang wde das
Pronotum, gegen dieses hin stark verschmälert, jederseits stark abgerundet
und ohne Kanten, von oben gesehen mit parallelen, leicht konkaven Seiten.
Das kleine hintere Stück von den Stigmenhöckern an bis zur Mesoepinotalnaht,
ist etwas flachgedrückt und von dem vorderen Teil abgesetzt. — Das Epinotum
ist stark gewölbt und seitlich etwas zusammengedrückt. Seine Basalfläche
bildet mit der Mesonotalfläche einen stumpfen Winkel und geht ohne Abgren-
zung in die längere und etwas abgeflachte Abfallfläche über. Bei geeignet auf-
fallender Beleuchtung erkennt man auf ihr dicht unterhalb der Kuppe einen
kleinen Längseindruck; unterhalb desselben bilden die abgerundeten, nur schwach
hervortretenden Seitenkanten des Abfalls jederseits ein winziges Höckerchen
mit dem Stigma, unter dem die Abfallfläche etwas eingedrückt ist.
— 395 —
Die sehr niedrige Schuppe zeigt, von hinten gesehen, eine längsovale Fläche,
ist nach vorn verschmälert, mit stark abgerundeter Spitze,
Ganzer Körper sehr fein leder artig gerunzelt punktiert, das Abdomen in
Queranordnung ein wenig weitläufiger und gröber, die Skulptur nach hinten zu
auf die letzten Segmente hin fast verschwindend. ^Nlandibeln glatt, mit einigen
äußerst feinen Punkten.
]\Iatt glänzend, das Abdomen mit etwas stärkerem Glanz.
Kopf, Abdomen, Fühler und Beine mit sparsamer, feiner, anliegender
Pubescenz von gelblichbräunlicher Farbe, noch spärlicher, bis zum Verschwinden,
auf dem Thorax. Auf dem Epistomrand und den Mandibeln eine Anzahl großer
Borsten von derselben Farbe; einige spärlich verteilte, lange, braune Borsten
auf dem Abdomen.
Färbung schwarz, der Kopf etwas ins Bräunliche schimmernd, die Fühler
braun, nach dem Ende der Geißel hin heller werdend. Mandibeln und Beine
hellbraun, nach ihrem Ende hin ganz hell, fast gelb. I^etztere Färbung zeigen
auch die Hüften des mittleren und hinteren Beinpaares sowie die daran sich
schließenden proximalen Enden der Femora.
2 9?; Belgisch-Kongo (Koloka bei Angu, Uelle-Distrikt), Juni iQii;
ScHUBOTZ. (Köderfang mit totem Vogel.)
Camponotinae.
34. Acantholepis capensis Mayr. v. cacozela Saut.
Santschi, Formicid., iu: Voy. Ai:,i,UArD et Jeannei, eii Afrique orient. (191 1 — 1912). Hyiii. II,
1914, S. 126.
I 9; Französisch - Kongo (Fort Crampel), 6. Januar 1911 ; SCHU-
BOTZ,
35. Prenolepis longicornis Latr.
Latreuxe, Hist. uat. Fourmis 1802, S. 113. — Roger, Verp. d. Formicid. BerHn. ent. Z. Bd. 7,
1863, Anhang S. 10. — FoREi., Grandidier, Hist. nat. phys. Madag. Bd. 20, 1891, S. 81.
I 9; Belgisch-Kongo (Libenge, Ubangi-Distrikt), 25. Oktober 1910.
— 19; Französisch - Kongo (Fort Possei — Fort Crampel), Novem-
ber I9IO; SCHUBOTZ.
1) Nach Drucklegung dieser Arbeit erhalte ich von Herrn Prof. Forei. „Fourmis du Cougo
usw." (Rev. Suisse, Bd. 24; 1916), in der sich S. 432 die Beschreibung von Engrmnma wolfi u. sp.
findet, welche auf die hier beschriebene Art fast vollständig paßt. Abgesehen davon, daß die
Augen in der Mitte der Kopfseiten, nicht dahinter liegen, finden sich nur geringe Unterschiede
in der Skulptur. Kopf und Thorax sir»d in gleichem Grade fein und dicht punktiert, der Abfall
des Epinoturus ebenso wie dessen Basalfläche,
— 39^ —
36. Myrmecocystus bicolor F. v.
congolensis n. v.
(Abb. 10.)
Unterscheidet sich von der Stammform
durch das etwas flacher gewölbte Epinotum,
durch die im Umriß der begrenzenden Nähte
stärker schiefwinklig erscheinenden Seiten-
flächen des Mesonotums und durch die feine,
seidengraue Pubeszenz, die auf dem Kopf
spärhch ist, über den Rücken auf das Epi-
notum, die Schuppe und die Coxen hin dich-
ter und ziemlich lang wird. Färbung aller
Teile bis auf das schwarze Abdomen braun.
4 99; Fran-
zösisch - Kongo
(Fort Archambault),
IG. November 191 1;
SCHUBOTZ.
Abb. 10. Myrmecocystus bicolor congolensis.
37. Oecophylla smaragdina F. r. longinoda Eatr.
LaTreilue, Hist. iiat. Fourmis 1802, S. 184. — Emery, Ann. Soc. cnt. France Bd. 60, 1891,
5Ö4.
Eine Anzahl 99; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi- Distrikt), 20. Ok-
tober 1910; — 19 Französisch - Kongo (Fort Crampel); Schubotz.
38. Oecophylla smaragdina F. r. brevinodis Andr.
x\nure, Rev. d'Ent. Bd. 9, 1890, S. 313.
I 9; Belgisch-Kongo (Duma, Ubangi -Distrikt), 20. September 1910;
Schubotz.
39. Oecophylla fusca Eni.
K.MEKY, Ann. vSoc. ent. Bclg. Bd. 43, 1899, S. 496.
I 9; Belgisch-Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt), i8. Septeml)er 1910;
Schubotz.
40. Camponotus (Orthonotomyrmex) meinerti For.
lujKEi,, Ann. vSoc. ent Belg. Bd. 20, 1880, S. 191.
Eine größere Anzahl 99 von 9,5 mm bis 5 mm Länge; Französisch-
Kongo (Fort Archambault, 10. Februar 191 1 ; Fort Possei — Fort Crampel,
November 1910); Belgisch-Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt), 20. Ok-
— 397 —
tober 1910. — I 9; Französisch - Kongo (Mongumba am Ubangi),
I. November 1910); Schubotz.
41. Camponotus (Orthonotomyrmex) sericeus J.
Fabricius, Suppl. ent. System. 1798, S. 279. — Mayr, Verh. Ges. Wien Bd. 12, 1862, S. 675.
— Mayr, Verh. Ges. Wien Bd. 16, 1866; S. 886. — Forel, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 30, 1886;
vS. 192. — FoREL, Grandidier, Madagascar Bd. 20, 1891, S. 56.
Eine Anzahl 99 von 10 mm bis 5 mm mid einige o'o"; Belgisch-
Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt) ; Schubotz, 20. Oktober 1910.
Aus verlassenen Bauten von Termes natalensis, die von Entermes {Hami-
tcrnies) evuncifer Silv., bisher nur aus Portugiesisch-Guinea bekannt, bewohnt
wurden.
42. Camponotus (Orthonotomyrmex) sericeus F. r. sulgeri Sant.
vSantschi Ann. vSoc. ent. Belg. Bd. 57, 1913; S. ,U4
Einige 9$; 2 99; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt), 20. Ok-
tober I9IO; vSCHUBOTZ.
43. Camponotus (Orthonotomyrmex) chrysurus Gerst, r. acutisquamis
Mayr v. apellis For.
FoKET,, Zool. Jahrb. (Syst.) Bd. 29, 1910, vS. 269. .
Einige 99 von 7 mm bis 5 mm I^änge; Belgisch - Kongo (Duma,
Ubangi-Distrikt), 10. Oktober 1910; vSchubotz.
44. Camponotus (Myrmotrema) foraminosus I'or. r. flavus n. st.
(Abb. II.)
V maj. — 6,5 mm.
Kopf wenig länger als zwischen den kurz abgerundeten Occipitalecken
breit, sein Hinterrand flach konvex, die Seiten ziemlich gerade, oberhalb der
Mandibulargelenke stärker gebogen. Ränder der Stirnleisten etwas aufgebogen,
in ihrer hinteren Hälfte breit voneinander getrennt, um mehr als 1/3 der
Kopfseite in dieser Gegend, ihre Enden divergierend. Epistom ungefähr so
lang als breit, ohne Kiel, mit wenig konvexem Vorderrand und leicht ein-
gedrücktem Hinterrand. Stirnfeld nicht vorhanden. Fühlerschäfte, dem Kopf
nach den Occipitalecken hin angelegt, diese um ungefähr die Breite an ihrem
Ende überragend. Geißelglied i doppelt so lang, die folgenden bis zur Mitte
der Geißel hin ungefähr i^/., mal so lang als am Ende breit, die anderen noch
kürzer. Mandibeln sechszähnig, mit mäßig gekrümmtem Außenrand.
Pronotum breiter als in der Mittellinie lang, seine Fläche sehr flach gewölbt,
mit stark abgerundeten und daher kaum merklichen Vorderecken und leicht
konvexen Seiten, die keine Kanten bilden. — Mesonotum von oben gesehen
trapezförmig, ungefähr so lang als vorn im größten Durchmesser breit, mit fast
geraden Seiten, geradem Hinterrand und gleichmäßig nach vorn flach gebogenem
398
Vorderrand, an jeder Seite mit einem rinnenförmigen, bis zum Stigma reichenden
Eindruck. — Basalfläche des Epinotums von fast derselben lyänge wie das
Mesonotum, ungefähr so lang als die Abfallfläche und abgerundet in die Seiten-
flächen übergehend. Die iVbfallfläche ist sowohl oben als jederseits durch ab-
gerundete Kanten begrenzt und bildet, von der Seite her gesehen, mit der Basal-
fläche einen ziemlich scharfen, am Scheitel nur wenig gerundeten Winkel von
ungefähr 1^/2 Rechten. — Der ganze Rücken erscheint in Seitenansicht in seinem
Pronotalteil vorn ziemlich stark, nach hinten zu flach gewölbt, und zwar in der
Weise, daß das Mesonotum leicht konvex, das durch eine flache Einkerbung
von ihm abgesetzte basale Epinotum gerade erscheint.
Schuppe mit flach konvexer Vorder- und Hinterfläche und schneidendem,
von vorn gesehen stark konvexem Rand, der bei einigen Stücken in der Mitte
etwas abgeflacht ist.
Das Abdomen ist oben flach
und erscheint daher von oben
nach unten etwas zusammen-
gedrückt.
Kopffläche oben und unten
in allen Teilen, ebenso die Man-
dibeln, mit ziemlich dicht ste-
henden, verhältnismäßig großen,
borstentragenden Punkten, die
auf den Mandibeln etwas feiner
sind, auf den äußersten Teilen des Hinterkopfes flacher werden. Grundskulptur
eine sehr feine, dichte, gestrichelte Punktierung. Thorax mit feiner, ganz dichter
Punktierung. Schuppenflächen sowie die benachbarte Fläche des Abdomens
sehr weitläufig mikroskopisch fein punktiert, daher glänzend, das Abdomen
sonst äußerst fein und ganz dicht punktiert gestrichelt, stark seidenglänzend.
Vorderkopf mit in den Grübchen stehenden kurzen, weißlichen Borsten
und mit nicht zahlreichen längeren Borsten, die, besonders auf dem Hinterkopf,
abstehen und auf dem Rande des Epistoms nach unten gerichtet sind. Auch die
Mandibeln tragen einige solcher Borsten. — Thorax und Abdomen mit ziemlich
grober, anliegender goldiger, bei manchen Stücken, besonders den kleinen,
mehr graugoldiger Pubeszenz, die auf ersterem spärlich, auf dem letzteren
ziemlich dicht ist; dazwischen ziemlich reichlich lange, abstehende, graue, ab-
gestutzte Borsten, die auch den Schuppenrand strahlig umstehen. Eine Anzahl
solcher längerer, schräg abstehender Borsten trägt auch die Beugekante der
Oberschenkel, während die Beine im übrigen mit anliegenden Borsten spärlich
bekleidet sind.
Grundfärbung des Körpers dunkelschiefergrau; die Mandibeln sind gelb,
mit schwarzen Zähnen, die Wangen über dem Mandibulargelenk ebenfalls gelb.
Von derselben Farbe sind Fühler, Hüften und Beine. — Bei manchen Exem-
— 399 —
plaren erstreckt sich die gelbe Färbung noch weiter oberhalb des Kiefergelenkes
auf die Wangen, ferner auf den Vorderrand des Epistoms; auch das ganze
Pronotum ist bei einigen solchen Stücken mit Ausnahme seines Hinterrandes
breit gelb gesäumt.
$ min. -^ 4,5 mm.
An dem kleinsten Exemplar ist der Kopf in seiner ]\Iittellinie um ungefähr
^/4 länger als seine größte Breite beträgt. Der Hinterrand ist ziemlich stark
konvex; die Seiten sind zum Kiefergelenk hin ziemlich gerade und konver-
gieren nach vorn. Die Occipitalecken werden durch die sehr großen Augen, deren
lyängsdurchmesser gleich der Hälfte der Kopfseiten ist, verdeckt, indem sie
seitlich etwas vorspringen. Epistom trapezförmig, gekielt, mit konvexem Vorder-
rand. Stirnleisten wie beim großen 9. Die Fühlerschäfte überragen, dem Kopf
nach den Occipitalecken hin angelegt, diese um die Hälfte ihrer L,änge. Außen-
rand der Mandibeln ziemlich gerade, erst vor dem Ende stark umgebogen.
II 99; Französisch - Kongo (Fort Crampel), 6. Januar 1911; Schu-
BOTZ.
In Körperform, Skulptur und Art der Behaarung der r. galla For. ähnlich.
45. Camponotus (Myrmotrema) perrisii For. r. iucundus Sant.
vSantschi, Rev. zool. afric. Bd. i, 191 1, S. 216.
16 99 von 9 mm bis 7 mm Länge; Belgisch - Kongo (Kimuenza,
20 km von Kinshassa am Stanley-Pool), Oktober 1910; Schultze.
Mitbewohner eines pilzförmigen Termitenbaues in der Steppe.
46. Camponotus (Myrmotrema) perrisii For. v. densipunctatus n. v.
Der v. iucundus Sant. sehr ähnlich, von dieser (sowie von der Stammform)
unterschieden durch die Kopfskulptur und den Epinotalwinkel. Die Punktierung
des Kopfes ist dichter; die groben Punkte sind viel tiefer, die feine Punktierung
des Grundes zwischen ihnen ebenfalls viel tiefer und kräftiger ausgebildet
(nur auf der Fläche der Stirnleisten und dem Epistom ist die Skulptur feiner)
als bei der v. iucundus, so daß die Vorderfläche des Kopfes matter erscheint.
Jeder der größeren Punkte trägt eine kurze, goldgelbe Borste. Der Winkel,
den in Seitenansicht Basalfläche und Abfall des Epinotums bilden, ist nicht
eckig, sondern abgerundet, zum Unterschied auch ^•on v. grandior For.
Eine Anzahl 99 und lo"^; Belgisch -Kongo (Duma, Ubangi- Distrikt),
10. Oktober 1910; — Französisch - Kongo (Fort Possei — Fort Cram-
pel), November 1910; — (Fort Crampel), 6. Januar 1911; Schubotz.
47. Camponotus (Myrmotrema) perrisii For. v. insularis n. v.
(Abb. 12.)
9 maj. — Hinterkopf rand, von vorn gesehen, in der Mitte gerade, jederseits
leicht konvex. Seiten des Kopfes schwach konvex, fast gerade etwas stärker ge-
400 —
bogen, erst oberhalb der Mandibulargelenke und bis dahin nur leicht konvergierend.
Occipitalecken ungefähr im Viertelkreis abgerundet. Vorderrand der Augen
etwas hinter der Mitte der Kopfseiten gelegen. Ränder der Stirnleisten leicht
S-förmig gebogen. Epistom mit geradem, in der Mitte leicht eingebuchtetem
Vorderrand, der an den seitlichen Ecken ausgeschnitten, beim kleinsten 9
gekielt ist.
Epinotalwinkel nicht eckig, sondern in großem, stumpfem Winkel voll-
kommen abgerundet.
Kopf ziemlich dicht grübchenartig punktiert, am kräftigsten die Kopf-
seiten außerhall:) der vStirnleisten; diese Skulptur auf der Unterfläche sich fort-
setzend, am feinsten und auch am dichtesten
oberhalb des Vorderrandes beiderseits vom Epi-
stom, auf dem Epistom und den Mandibeln. Über
die Stirn auf den Hinterkopf hin wird diese Punk-
tierung feiner und verschwindet auf dem Rand
des letzteren. Auf den Occipitallappen hinter den
Augen sind die Grübchen flacher. Jeder Punkt
trägt eine feine, kurze, goldgelbe Borste. Innen
dicht neben den Rändern der Stirnleisten jeder-
seits zwei größere Grübchen, 5 — 6 solcher auf
dem Hinterkopf oberhalb der Augen und zwischen
ihnen. Der Untergrund zwischen der groben Punk-
tierung ist äußerst fein und dicht gestrichelt
punktiert und matt schimmernd. — Der Vorder-
rand des Epistoms trägt eine Reihe mäßig langer,
goldgelber Borsten; auf den Mandibeln in den Punkten kürzere derselben Art.
Thorax, besonders die Oberseite des Pronotums, mit sehr feiner, anliegender,
goldig schimmernder Behaarung, welche die Skulptur verdeckt, auf die Seiten
hin aber weniger dicht wird und in einen mehr grauen Farbenton übergeht. —
Behaarung des Abdomens dicht, pelzig, anliegend, goldig und ins Braune schim-
mernd, die Skulptur vollkommen verdeckend. Von derselben Farbe sind die
ziemlich reichen, abstehenden Borsten, wie sie, spärlicher, auch auf den übrigen
Körperteilen stehen. Auf den Schienen sehr spärliche, kurze, anliegende, matt-
goldige Borsten.
Färbung schwarz; Mandibeln dunkelbraun; proximale Hälfte des P^ühler-
schaftes braun, ebenso das i., weniger das 2. Geißelglied.
9- — Kopfform von der des 9 etwas abweichend. Die nach vorn ein wenig
mehr als beim großen 9 konvergierenden Seiten des Kopfes sind, von vorn ge-
sehen, noch gerader als bei diesem. Oberhalb des Mandibulargelenks treten sie
etwas stärker konvex hervor. Die Kopffläche ist zwischen dieser Stelle und
den Augen etwas abgeflacht, und die Kopfseiten erscheinen deshalb hier leicht
konkav. Occipitalecken weniger stark abgerundet als beim 9, und daher winkliger
Abb. 12.
Cnmpnnotus pi-rrisii iiisiilaris
— 40I -
hervortretend. Hinterkopfrand gerade. — Mesonotum stark abgeflacht. — Flügel
braun getrübt.
Farbe und Behaarung wie beim o, ebenso die Skulptur des Kopfes, wäh-
rend der Thorax glatt und glänzend ist.
Bei einem 9 Exemplar zeigt das Mesonotum unregelmäßige, höckerige
Wucherungen.
Steht in der Gestalt des Körpers der v. iucimdus Sant. sehr nahe, unter-
scheidet sich davon in der Bildung des Epinotums und der Art der Behaarung.
3 99 von 7,5 mm bis 6mm Länge, 6 99, 5 (f&; West- Afrika (Insel
Annobon); 5.^17. September 1911; ScHULTZE.
48. Camponotus (Myrmosericus) rufoglaucus Jerd. r. cosmicus Sm.
Smith, Cat. Brit. Mus. Teil 6. 183S, vS. 35. — M.wr. Verh. zool.-bot. Ges. Wien Bd. 36, 1886,
S. 35.5-
Eine Anzahl 99 von 8 mm bis 4,5 mm Länge; Belgisch - Kongo
(Duma. Ubangi-Distrikt); 20. Oktober 1910; Schubotz.
49. Camponotus (Myrmosericus) rufoglaucus Jerd. r. cinctellus Gerst.
V. paucipubens Sant.
Santschi, Rev. zcx)1. afric. Bd. i, 191 1, S. 212. — FoREi., Rev. zool. afric. Bd. 2. 1913, S. 341.
4 99 min, von 5 mm Länge; Französisch - Kongo (Fort Crampel),
6. Januar 1912; Schubotz.
50. Camponotus (Dinomyrmex) brevicollis n. sp.
(Abb. 13.)
9 min. — Länge, den Kopf bis zum Epistomvorderrand eingerechnet, 15 mm;
Kopf bis zum Epistomvorderrand 4 mm ; Mandibeln 2 mm ; Fühlerschaft 6 mm,
-geißel 7 mm; Oberschenkel der Hinterbeine 7 mm, Tibien 7 mm.
Kopf in der Mittellinie doppelt so lang als vorn breit, in der Gegend der
vorderen Augenränder nur wenig schmaler als vorn, seine Seiten nach hinten kon-
vergent, schwach konvex und gleichmäßig gebogen bis zum Beginn des letzten
Drittels des hinter den Augen gelegenen Abschnittes, dessen Seiten parallel sind,
so daß ein kurzer Hals gebildet wird. Die großen Augen sind aus der Glitte der
Kopfseiten heraus ein wenig nach hinten gerückt. — Ränder der Stirnleisten ziem-
lich nahe beieinander, die hinter der Fühlereinlenkung gelegenen Abschnitte der-
selben, von oben gesehen, kaum konvex, parallel, der Raum dazwischen etwas
schmaler und gestreckter als bei longipes Gerst. — Epistom trapezförmig, gekielt,
mit geradem Vorderrand. Jederseits dicht neben den Seitenrändern des Epistoms
ein grübchenartiger Punkt, der die tiefste Stelle einer in dieser Gegend gelegenen
flachen \'ertiefung darstellt. — Fühlerschaft ungefähr 2^ 4 mal so lang als die
Entfernung seiner Einlenkungsstelle vom Hinterkopf rand. — Mandibeln an-
fangs mit fast geradem, etwas flach konkavem Außenrand, erst am Ende stärker
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910 ii. Bd. i ^5
402
gekrümmt, sechszähnig; vor der Basis des ersten Zahnes bildet der Zahnrand
einen winzigen Höcker.
Thorax in Seitenansicht flach gewölbt, der Epinotalteil hinten etwas stärker,
der Pronotalteil nach vorn zu flacher. Pronotum um ungefähr V4 länger als
das Mesonotum.
Schuppe von vorn gesehen in der Mittellinie um ungefähr ^j^ höher als breit,
mit fast halbkreisförmig abgerundetem Oberrand und nach oben zu fast unmerk-
lich divergierenden Seitenrändern. In Seitenansicht erscheint sie unregelmäßig
viereckig. Hinterfläche und kürzerer, unterer Teil der
Vorderfläche parallel ; oberer, längerer Teil der letzteren
im stumpfen Winkel schräg nach oben und hinten ge-
richtet. Er trifft mit der Hinterfläche oben in dem (in
der ]\Iitte stumpfkantigen) Schuppenrand nicht unmittel-
bar zusammen, sondern beide sind ein wenig unterhalb
des letzteren nach diesem hin etwas abgesetzt (Abb. 12).
Tibien und Tarsalglied i seitlich zusammengedrückt,
im ganzen Verlauf kantig, innen und außen mit Längs-
eindruck.
Die Skulptur besteht in einer außerordentlich feinen
und dichten Querrunzelung. Auf dem Kopf zwischen den
Augen erscheint sie fast als Punktierung. Auf dem Epi-
stom ist sie oberflächlich und etwas verwischt und jeder-
seits schräg zur Mittellinie konvergierend angeordnet.
]\Iandibeln mit äußerst feiner, dichter Längsstreif ung, die
sich in der Gegend des bezahnten Randes verwischt,
außerdem ziemlich dicht punktiert.
Thorax und Abdomen dicht und fein quergestreift;
auf den Thoraxseiten gewinnt die Skulptur unten das
Ansehen einer feinen Punktierung.
Kopf, Thorax, Abdomen und Coxen mit spärlich
verteilten, mäßig langen, abstehenden, abgestutzten Bor-
sten von rotbrauner Färbung, am spärlichsten auf dem Thorax, etwas dichter
auf den Segmenträndern des Abdomens, noch mehr auf der Abdominalspitze,
am dichtesten auf dem Vorderrand des Epistoms und, auch etwas feiner und
spitzer, auf der dem bezahnten Rand der Mandibeln nahe gelegenen Fläche.
Abdomen und Beine außerdem mit feinen, kurzen, anliegenden, ebenfalls rot-
braunen Härchen in gleichmäßigen Abständen, auf den Mandibeln allmählich in
die längere Behaarung des Zahnrandes übergehend. — Tibien der Mittel- und
Hinterbeine am Ende mit einem großen und vier kleinen Spornen. Metatarsal-
gheder innen mit einer Doppelreihe stachelartiger Borsten.
Ganzer Körper mit Ausnahme des Abdomens hell rostfarben, auf dem
Thoraxrücken, dem Hinterkopf, den Mandibeln, ebenso auf Fühlerschäften,
Abb. 13.
Camponoins brevicollis.
— 403 —
Tibien und Tarsen ein wenig dunkler, aber auch hier nirgends braun. Abdomen
rostfarben braun, die Segmentränder blaß gelblich, die Spitze hell rostfarben.
1 9; Französisch - Kongo (Fort Possei — Fort Crampel), Novem-
ber I9IO; SCHUBOTZ.
Unterschieden von der Beschreibung von C. wellmanni For. (Ann. Soc.
ent. Belg. Bd. 53, 1909, S. 67) durch die Form des Hinterkopfes, der Schuppe,
durch die Mandibeln und die Färbung, von C. aequatorialis Rog. (Berlin, ent.
Z. Bd. 7, 1863, S. 135) durch die Form des Hinterkopfes und die Farbe, wohl
auch durch die Schuppe, von C. longipes Gerst. (Monatsber. Ak. Wiss. Berlin
1858, S. 262) durch die Gestalt des Hinterkopfes, die viel gewölbteren Augen
und die Farbe.
51. Camponotus (Myrmoturba) pompeius For.
FOREi., Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 30, 1S86, S. 157. — Emekv, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 43,
1899, S. 501.
Eine Anzahl $9 von 17 mm bis 9 mm Länge; Belgisch - Kongo
(lyibenge, Ubangi-Distrikt), 25. Oktober 1910; — Duma, Ubangi-Distrikt,
20. Oktober 1910; Schubotz. — Süd -Kamerun (Campo-Gebirge),
Juh I9II; SCHULTZE.
52. Camponotus (Myrmoturba) pompeius For. r. marius Em.
Emerv, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 43, 1899, S. 502.
Einige 99 von 17 mm bis 12 mm Länge; Belgisch - Kongo (Kimuenza),
13. — 15. September 1910. — Süd -Kamerun (Molundu), Januar 1911.
Yukaduma, 3. — 4. 1911. — i 9; Kongo, 23. — 25. Oktober 1910;
SCHULTZE. — 19; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt), 10. Ok-
tober 1910; Schubotz.
53. Camponotus (Myrmoturba) maculatus F.
Fabricius, vSpec. Insect. Bd. i, 1781, S. 491. — FoREL, Grandidier, Hist. nat. phys. Madag.
Bd. 20, 1891, S. 23. — Emery, Deutsche ent. Zeitschr. 1908, S. 191.
Eine Anzahl großer bis kleiner 99; Französisch - Kongo (Fort
Archambault), 10. Februar 1911; Schubotz.
54. Camponotus (Myrmoturba) maculatus F. r. cavallus Sant.
Santschi, Rev. zool. afric. Bd. i, 1911, S. 211.
2 99; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi-Distrikt), 26. September 1910;
Schubotz.
55. Camponotus (Myrmoturba) maculatus F. r. brutus For.
ForeIv, Ann. Soc. ent. Belg. Bd. 30, 1886, S. 155.
Eine Anzahl 99 von 15 mm bis 7 mm Länge; Belgisch - Kongo (Ki-
muenza), 13. — 15. vSeptember 1910; Schui^tze; — Libenge, Ubangi-Distrikt,
— 404 —
25- Oktober 1910; Schubotz. — Süd- Kamerun (Yukaduma), März u.
April 1911; ScHULTZE. — Fernando Po, 12. — 27. August 191 1 ; Schui<tze.
56. Polyrhachis (Myrma) schistacea Gerst. r. atrociliata Sant.
Saxtschi, Formicid.. in Voy. Alluaid et Jeaxnei, en Afrique orient. (191 1 — 191 2), Hym. 11,
1914. vS. 141.
Einige 99; Belgisch - Kongo (Duma, Ubangi- Distrikt), 20. Oktober
1910. — Französisch - Kongo (Fort Crampel), 6. Januar 1911; Schu-
botz.
Bei den Exemplaren aus Belgisch-Kongo ist die Basalfläche des Epinotums
ein wenig länger als bei denjenigen aus Französisch-Kongo, wo sie fast quadra-
tisch ist. Außerdem sind die Epinotalzähnchen, besonders der ersteren Stücke,
spitziger als an der Type der Stammform.
57. Polyrhachis (Myrma) militaris Fr. r. cupreopubescens For.
FoREi,, Bull. vSoc. Vaud. (2) Bd. 16, 1879, vS 81.
Eine Anzahl 99; Belgisch- Kongo (Duma, Ubangi- Distrikt, 26. Sep-
tember 1910; — Libenge, Ubangi-Distrikt, 25. Oktober 1910; Schubotz.
— 19; Süd -Kamerun (Molundu), Januar 1911; Schultze.
Die Basalfläche des Epinotums ist bei fast allen Stücken gedrungen recht-
eckig, bei manchen fast quadratisch, bei einigen trapezförmig, nach hinten ver-
schmälert.
Verzeichnis der Arten.
Ponerinae.
1. Platythyrea modesta Em 37^
2. Patiothyreus tarsatus F >7^
3. Megaponera foetens F 37'
4. Eiiponera {Mesopenera) scolopax Em 371
5. — (Brachy polier a) sennaaretjsis IMayr 37-
6. — — — var. ritgiiiota n. v 37-
7. Anochetus africanus Mayr 37 ^
8. Odontoinachus assiniensis Em ?,7-
g. — — var. (itscits n. v 372
10. — haeinatoda Iv 'i.'/T,
Dorylinae.
Dorylus (Anomma) nigricans lll. r. arcens Westw iJ}
— — burmeisteri Shuck ^73
13. — — wilwevthi Em 373
14. — {Dorylus) atratus Sm 372
15. — — ivoestits Em . 373
— 405 —
Myrmicinae.
i6. Sinia {Pachysima) spininoda Andr 374
17. Atopomyrmex cryptoceroides Em 374
18. Messor barbarus l,- r. ruginodis n. st. (Abb. i) 374
19. Cratomyrmex sculpiuratus n. sp. (Abb. 2) 377
20. Pheidole platycephala n. sp. (Abb. 3) 380
21. Cremastogaster {Oxygyne) stadelmanni Mayr. var. ovinodis n. v. (Abb. 4d) 384
22. — — — var. anguliceps n. v. (Abb. 4b) 384
23. — concava Em 384
24. — impressiceps Mayr var. longiscapa n. v. (Taf. XX) 384
25. — excisa Mayr r. cavinota n. st. (Abb. 5) 385
::6. — sejuncta n. sp. (Abb. 6) 387
27. — libengensis 11. sp. (Abb. 7) 389
28. — ochraceiveniris n. sp. (Abb. 8) . 391
29. Tetramoyium blochmanni For. var. nigriventre Stz ■ . . 393
30. — aculeatum Mayr (Taf. XXI) 393
31. Triglyphotrix gabonensis Andr 393
32. Myrmicaria eutncnoides Gerst. var. opacivetttris Em. ... 393
Dolichoderinae.
33. Engramma allecta n. sp. (Abb. 9) 394
Camponotinae.
Acantholepis capensis Mayr v. cacozela Sant 395
Prenolepis longicornis Latr 395
Myrmecocystiis bicolor F. var. congolensis 11. v. (Abb. 10) 396
Oecophylla smaragdina F. r. longinoda Latr 396
— — r. brevinodis AnJr 396
— jusca Em 396
Camponotus {Orthonotomyrmex) meinerti For 396
— — sericeus F 397
— — — su'geri Sant 397
— — chrysurus Gerst. r. eciitisqiiamis Mayr var. apellis For.. 397
— (Myrmotrema) foraniinosus For. r. flavus n. st. (Abb. 11) 397
— — perrisü For. r. iucundus Sant 399
— — — var. densipunctatus n. v 399
— — var. insularis n. var. (Abb. 12) 399
— {Myrmoserictts) rufoglauciis Ferd. r. cosmicus Sm 401
— — — r. cinctellus Gerst. var. paucipubens Sant. . 401
— {Dinomyrmex) brevicoUis n. sp. (Abb. 13) 401
— {Myrmoiurba) pompeius For 403
— — — r. marius Em 403
— — maculatus F 403
— — — r. brutus For 403
— — — r. cavallus Sant 403
Polyrhachis [Myrma) schistacea Gerst. r. atrociliata Sant 404
— — militavis F. r. cupreopnbescens For 404
Tafelerklärung.
Taf. XX. Kartonnester von Cremastogaster impressiceps Mayr var. longiscapa n. var. (S. 384).
Taf. XXI. Blatt-Kartonnester von Telyamorium aciileatinn Mayr (S. 393).
Ergebnisse der Zweiten Deutschen Zentral-Afrika-Expedition 1910 1911. Bd. I.
Tafel XX.
vStitz, Formiciden.
Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig.
Ergebnisse der Zweiten Deutschen Zentral-Afrika-Expedition 1910 1911. Bd. I.
Tafel XXI.
Stitz, Formiciden. Verlag von Klinkhardt & Bier mann, Leipzig.
Reptilia und Amphibia.
Von
Dr. Richard Sternfeld, Frankfurt a. M.
Hierzu 3 Tafeln.
1. Reptilia.
Die Gesamtzahl der gesammelten Reptilien beträgt 343 Exemplare, die sich
auf 87 Arten verteilen. Davon kommen 2 Arten in 5 Exemplaren auf die Emydo-
saurier, 8 Arten in 13 Exemplaren auf die Testudinaten, 27 Arten in 200 Exem-
plaren auf die Saurier und 50 Arten in 125 Exemplaren auf die Ophidier. Voll-
kommen neu waren lediglich zwei Schlangen, eine Naja und eine Atractaspis,
von denen die erste leider nur durch einen Kopf vertreten ist. Als sehr wert-
voll erwies sich ferner vor allem das sehr reiche Material von Mabuia quinque-
taeniata Licht, aus dem Gebiet des Schari. Es gab mir Veranlassung, die bis-
her bekannten Formen dieser Scincide einer genauen Prüfung zu unterziehen,
wobei sich herausstellte, daß Mabuia quinquetacniata in eine ganze Reihe von
Subspecies aufgeteilt werden muß. Herr Professor G. Tornier war so liebens-
würdig, mir das ausgezeichnete ^Material des Berliner Museums bei dieser Unter-
suchung zur Verfügung zu stellen. Es sei ihm dafür an dieser Stelle mein ganz
besonderer Dank ausgesprochen.
Innerhalb des Urwaldgebietes bilden die wichtigsten Sammelpunkte der
Expedition, Molundu (S. O. Kamerun), Duma (mittlerer Ubangi), Koloka (un-
terer Uelle), gewissermaßen Etappen zwischen den zoologisch bereits leidlich
gut bekannten Gebieten West- und Ostafrikas. Die Funde aus dem Schari-
becken geben die parallele Ergänzung für die Steppenzone. Das Ergebnis ent-
spricht durchaus den Erwartungen. Es zeigt sich mehr und mehr, daß von
einer west- und ostafrikanischen Reptilienfauna kaum gesprochen w^erden kann,
sondern lediglich von einer Fauna des Urwaldes und der Steppe. Immer
mehr früher als rein westafrikanisch angesehene Arten werden jetzt im öst-
lichen Kongostaat und im Gebiet der Seen aufgefunden ; sie gehen eben durch-
weg genau so weit wie der Urwald, und für die Steppenformen gibt es über-
haupt zwischen dem Senegal und Britisch-Ostaf rika keine scharfe Scheidungslinie.
— 4o8 —
Der Abstecher nach den Inseln San Thome und Annobon hat eine zwar nur
spärliche, aber um so kostbarere Ausbeute ergeben. Von Annobon wurden die vier
Echsenarten Hemidactylus aporus Blgr., Lygodadylus thomensis Ptrs., Mahuia
ozorii Boc, und Lygosoma africanum Gray mitgebracht, sowie auch die einzige
dort vorkommende Schlange Philothamnus girardi Boc, von San Thome, das an
Reptilien reicher ist, gleichwohl nur eine Schlange, Philothamnus thomensis Boc.
Es ist höchst auffallend, daß Annobon, San Thome und Principe tiergeographisch
mit Fernando Poo keine Einheit bilden, wenigstens nicht soweit die Reptilien
in Frage kommen. Fernando Poo ist eigentlich nichts als ein losgelöstes Stück-
chen Kamerun; es beherbergt kaum eine selbständige Subspecies, obwohl eine
sehr große Zahl der Kameruner Arten auf der Insel vertreten ist. Nun gibt
es zwar auf den drei kleinen Inseln mehrere Arten, die auch in Kamerun zu
finden sind, z. B. Naja melanoleuca auf San Thome; aber Naja melanoleuca
lebt an der ganzen Guineaküste, nicht nur in Kamerun. Die größte Zahl der
Arten aber, sowohl die endemischen wie die auch vom Festlande bekannten,
deuten auf eine mehr westliche Herkunft, etwa auf Nigeria hin. Die auffallendste
Tatsache dieser Art ist das Vorkommen von Dendraspis viridis auf San Thome.
Diese Schlange ist auf dem Festlande östlich vom Niger bisher noch nie ge-
funden worden; sie wird dort, also auch in Kamerun, durch Dendraspis jamesoni
vertreten, die wiederum westlich vom Niger selten ist. Auf Fernando Poo findet
sich denn auch D. jamesoni, auf San Thome aber eben die westliche Form, die
auf Fernando Poo fehlt. Es finden sich somit auf den entfernteren Inseln Formen,
die nicht als Abkömmlinge der Kameruner Fauna aufgefaßt werden können.
Wie diese Tatsache erklärt werden kann, ist mir vorläufig noch unklar; die
Geologie wird hier wohl der Zoologie zu Hilfe kommen müssen. Die folgende
Liste gibt einen Überblick über sämtliche von der Expedition gesammelten
Reptilienarten:*
Emydosauria. Cycloderma aubryi A. Dum.
Mecistops cataphractus Cuv. Cyclanorhis senegalensis D. & B.
Crocodilus niloticus Laur. Trionyx triunguis Forsk.
Testudinata. Sauria.
Cinixys erosa Schweigg. Hemidactylus mahouia Mor. de Jon.
Cinixys homeana Bell. Hemidactylus brooki Gray.
Cinixys helliana Gray. Hemidactylus aporus Blgr.
Sternothaerus adansoni Schweigg. Lygodactylus thomensis Ptrs.
Pelomedusa galeata Schoepff. Lygodactylus picturatus Ptrs.
* Leider ist beim Sortieren der Sammlungen zum Zwecke der Verteilung zwischen den
Museen in Frankfurt a. M. und Hamburg den Notizen der Sammler nicht die nötige Be-
achtung geschenkt worden, so daß für viele Stücke Pundangaben fehlen. Für manche Arten,
die in zahlreichen Stücken vorliegen, ist das nicht sehr bedenklich, für andere nur spärHch
vertretene um so mehr. Der Herausgeber.
— 409
Agama colonorum Daud.
Varanus exanthematicus Bosc.
Varanus niloticus L.
Eremias nitida Günths.
Gerrhosaunis flavigularis Wiegm.
Mahuia maculilahris Gray.
Mabuia raddoni Gray.
Mahuia perroteti D. & B.
Mabuia ozorii Boc.
Mahuia quinquetaeniata Licht.
Lygosoma africanum Gray.
Lygosoma fernandi Burt.
Lygosoma sundevalli Smith.
Feylinia currori Gray.
Chamaeleon basilicus Cope.
Chamaeleon senegalensis Daud.
Chamaeleon gracilis Hall.
Chamaeleon dilepis Leach.
Chamaeleon laevigatus Gray.
Chamaeleon oweni Orsiy.
Chamaeleon cristatus Stutchb.
Rhanipholeon spectriDJi Buchh.
Ophidia.
Typhlops piinctatus Leach.
Python sehae Gmel.
Tropidonotus fuliginoides Günth.
Tropidonotus olivaceus Ptrs.
Hydraethiops melanogaster Günth.
Bothrophthalmus lineatus Ptrs.
Boodon lineatus D. & B.
Boodon olivaceus A. Dum.
Lycophidium capense Smith.
Lycophidium fasciatum Günth.
Hormonotus modestus D. & B.
Mehelya lamani Lönnby.
Mehelya poensis Smith.
Chlor ophis heterolepidotus Günth.
Chlor ophis irregularis Leach.
Chlorophis heterodennus Hall.
Chlor ophis carinatus Anderss.
Philothamnus semivariegatus Smith.
Philothamnus thomensis Boc.
Philothamnus girardi Boc.
Gastropyxis smaragdinus Schleg.
Hapsidophrys lineatus Fisch.
Grayia ornata Boc.
Dasypeltis scabra L.
Geodipsas depressiceps Wem.
Tarbophis variegatus Reinh.
Dipsadomorphus piilverulentus Fisch.
Dipsadomorphus blandingii Hall.
Dipsadoboa unicolor Günth.
Leptodira hotamboeia Laur.
Dromophis praeornatus Schleg.
Psammophis sibilans L.
Psammophis elegans Shaw.
Miodon gabonensis A. Dum.
Aparallactus lunulatus Ptrs.
Elapechis guentheri Boc.
Naja haie L.
Naja melanoluna Hall.
Naja anomala Sternf.
Dendraspis jamesoni Traill.
Causus rhomheatus Licht.
Causus resimus Ptrs.
Causus lichtensteini Jan.
Bitis arietans ]\Ierr.
Bitis gabonica D. & B.
Bitis nasicornis Shaw.
Atheris squamiger Hall.
Atractaspis irregularis Reinh.
Atractaspis schultzei Sternf.
Atractaspis corpulentus Hall.
— 410 —
Ordnung Emydosauria.
Familie Crocodilidae.
Mecistops Gray.
Mecistops cataphractus Cuv.
1824 Crocodilus cataphractus, CuviER, Ossem. Foss., v. V, pt. 2, p. 58, t. V, Fig. i u. 2.
1835 Crocodilus leptorhynchus, Bennett, Proc. Zool. vSoc. I,ondon, p. iiq.
1844 Mecistops bennettii, Gray, Cat. Tort. & c, p. 57.
1844 Mecistops cataphractus, Gray, 1. c, p. 58.
1889 Crocodilus cataphractus, Boui,ENGER, Cat. Chelon. & c, p. 279.
1901 Mecistops cataphractus, ToRNiER, Arch. Naturg., Beih , p 66.
1902 M. c, ToRNiER, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 664.
1913 M. c, NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. VII, p. 53.
Von dieser Art ist nur ein junges, im allgemeinen typisches Exemplar
vorhanden. Der Oberkiefer enthält 17 Zähne; die Nuchalia stehen in unmittel-
barem Zusammenhange mit der ersten Ouerreihe desRiickenpanzers; 19 Schuppen-
querreihen auf dem Rücken; die 15. enthält bereits nur noch 4 Schuppen. Färbung
helloli venbraun, Schnauze und Scheitel schwarz marmoriert; drei schwarze
Fleckengruppen bilden auf dem Rückenpanzer etwas zerrissene Ouerbinden;
am Schwänze gleichfalls dunkle, schwarzbraune Ouerbinden, die nach hinten
zu an Breite zunehmen. Die Gesamtlänge beträgt 630 mm, wovon 115 auf
den Kopf und 310 mm auf den Schwanz entfallen.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Crocodilus Laur.
Crocodilus niloticus Ivaur.
1766 Lacerta crocodilus pari., Linne;, S. Nat., v. I, p. 359.
1768 Crocodilus, niloticus, LaurenTi, Syn. Rept., p. 53.
1807 Crocodilus vulgaris, CuviER, Ann. Mus., v. X, p. 40, t. I & IL
1829 Crocodilus suchus, Geoffroy, Descr. Egypte, p. 243.
1829 Crocodilus marginatus, lacunosus, complanatus, Geoffroy, 1. c, p. 260, 261, 263.
1857 Crocodihis binuensis, Baikeb, Proc. zool. Soc. London, p. 48.
1872 Crocodilus madagascariensis , Grand IDIER, Ann. S.ci. Nat., v. XV, art. 20.
1877 C. m., BoETTGER, Abh. Senckenberg. Ges., v. XI, p. 27, Fig. 6.
1881 C. m., BoETTGER, 1. c, V. XII, p. 486.
1889 Crocodilus niloticus, Boulenger, Cat. Chelon. & c, p. 283.
1901 C. n., TORNIER, Arch. Naturg., Beih. p. 66.
1902 C. n., Tornier, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 664.
1908 C. n., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, p. 4.
1910 C. n., Lorenz MuELr<ER, Abh. Bayr. Akad., IL Kl., v. XXIV, 3. Abt., p. 618.
Das Nilkrokodil ist durch eine Reihe getrockneter Häute von Exemplaren
verschiedenen Alters vertreten.
I Ex. juv. Schnauze sehr schlank, fast doppelt so lang wie vor den Augen
breit. Sechs Nuchalia und ein Paar kleine Postnuchalia vorhanden. Schädel-
— 411 —
länge (bis zum Hinterkopfe gemessen) 130 mm; Rumpf 305 mm; Schwanz
450 mm. Kopflänge also trotz der schlanken Schnauze erheblich weniger als
ein Sechstel der Totallänge.
Fundort: M'peum; Sammler: Schultze.
2 Ex. juv.
Schnauzen-
Schädel Schnauze 1 Rumpf Gesamtlange , .^
I breite
2i8 mm 143 mm 505 mm 1 1300 mm
69 mm
250 mm 168 mm | 600 mm 1 1500 mm
80 mm
In beiden Fällen ist demnach der Schädel genau ein Sechstel der Gesamt-
länge und der Schwanz kürzer als Kopf und Rumpf, während bei dem Exemplar
von M'peum das Verhältnis umgekehrt liegt.
Fundort: M atabu; Sammler: Herzog Adolf Friedrich.
Bei dem größeren Exemplar ist leider der Hinterkopf, offenbar durch
Schuß, zerschmettert; die ]\Iaße waren daher auch nicht absolut sicher festzu-
stellen.
I Ex. lialbw. Schädel 487 mm; Schnauze 325 mm; Schnauzenbreite 190 mm;
Rumpf 1070 mm; Gesamtlänge 2900 mm.
Fundort: Kami; Sammler: Herzog Adolf Friedrich.
Auch hier ist demnach die Schädellänge etwa ein Sechstel der Totallänge.
Die von Lorenz Mueller gefundene Altersverkürzung hat also noch nicht
eingesetzt, dagegen konnte ich sie bei dem größten Exemplar des Sencken-
bergischen Museums (ca. 4000 mm) sehr deutlich konstatieren.
Ordnung Testudinata.
Superfamilie Cryptodira.
Familie Testudinidae.
Subfamilie Testudininae.
Cinixys Bell.
Cinixys erosa Schweigg.
1802 Testudo denüculata (non L.), vShaw, Zool., v. III, p. 59, t. XIII,
1814 Testudo erosa, Schweigger, Prodr., p. 52.
1827 Cinixys castanea, BeIvL, Trans. Linn. Soc, v. XV, p. 308, t. XVII, Fig
1831 Cinixys erosa, Gray, Syn. Rept., p. 16.
1839 Cinixys denüculata, Hai,i,ow, Jouru. Ac. Philad., v. VIII, p. 16
1889 Cinixys erosa, BOULENGER, Cat. Chelon., p. 141.
1902 C. e. ToRNiER, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 664.
1907 C. e., Siebenrock, Ann. Hofmus. Wien, v. XXII., p. 2, t. i.
1909 C. e., Siebenrock, vSynops. rez. vSchildkröt. in Zool. Jahrb. Syst., vSuppl
t. VIII & IX.
p. 509.
- 412 —
I Ex. Panzer eines erwachsenen männlichen Tieres. Auf der Naht zwischen
dem 3. und 4. Costale rechts eine sehr tiefe, anscheinend pathologische Ein-
beulung. Gerade Panzerlänge 235 mm.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Dazu Kopf, Füße und Schwanz,
I Ex. Panzer eines erwachsenen Männchens. Von der tief schwarzbraunen
Grundfärbung hebt sich das Gelb der Zeichnung lebhaft ab. Gerade Panzer-
länge 245 mm.
Fundort? (höchstwahrscheinhch Molundu); Sammler: SCHUI^TZE.
I Ex, ad. Zertrümmerter Panzer, der aber für die Artbestimmung voll-
kommen ausreicht.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
Auch diese Art geht also weit nach Osten ins Innere hinein.
Cinixys homeana Bell.
1827 Cinixys homeana, Bei,i<, Trans. Linn. Soc. London, v. XV, p. 400.
1889 C. h., BouLENGER, Cat. Chelon., p. 143.
1902 C. h., ToRNiER, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 665; Zool. Anz., v. XXIV, p. 61.
1906 C. h., MoCQTJARD, Rev. Colon. Herp. Congo Fran9ais, p. 5.
1909 C. h., Siebenrock, Syn. rezent. Schildkröten, p. 510.
1909 C. h., Sternfei^d, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptiha, p. 200.
I Ex. halbwüchsig. Der hintere Teil des Rückenpanzers ist noch völlig
unbeweglich. Vorn links hat sich vom i. Costale ein kleines Schild abgespalten,
so daß jetzt also eigentlich 5 Costalia vorhanden sind. Gerade Panzerlänge
92 mm,
Fundort: Fuß des Nkoumbembe; Sammler: Schultze.
Cinixys belliana Gray.
1831 Cinixys belliana, Gray, Syn. Rept., p. 69.
1889 C. h., BoULENGER, Cat. Chelon., p. 143; Homopus nogueyi, 1. c, p. 148.
1889 C. b., BOETTGER, Ber. Senckenberg. Ges., p. 295.
1895 C. b., BocAGE, Herp. Angola et du Congo, p. 2.
1897 C. b., BouLENGER, Ann. Mus. civ. Genova (2), v. XVII, p. 15.
1901 C. b., ToRNiER, Arch. Naturg., Beih. p. 66; 1902 Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 580.
1901 Homopus nogueyi, Tornier, Arch. Naturg., Beih., p. 66.
1902 Homopus darlingi, Bour,ENGER, Proc. zool. Soc. London, v. II, p. 15, t. 4.
1903 Cinixys nogueyi, Siebenrock, SB. Akad. Wiss. Wien, v. CXII, p. 442.
1906 Cinixys belliana, SiEbenrock, in: Voei<Tzkow, Reise in Ostafrika 1903 — 1905, v. II,
p. i; 1907 Ann. Hofmus. Wien, v. XXII, p. 6.
1907 C. b., BOUI.ENGER, Proc. zool. Soc. London, p. 482, Fig. 140.
1906 Cinixys belliana var. nogueyi, B0UI.ENGER, Ann. Mus. civ. Genova (3), v. II, p. 197.
1909 Cinixys belliana, Siebenrock, Syn. rezent. Schildkröten, p. 510.
1912 C. b., STERNFEI.D, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV, p. 200.
I Ex., Panzer eines halbwüchsigen Tieres; 165 mm gerade Länge, Rücken-
schild dunkelgefleckt; Plastron fast einfarbig, nach vorn etwas vorspringend.
— 413 —
Fundort: ?; Sammler: ?
In der gleichen Sendung befanden sich mehrere Häute von Varanus nüoticus
und eine Pelomedusa galeata. Zu ersehen ist daraus leider so gut wie nichts.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit auf ein der Gattung Cinixys und ihren
nächsten Verwandten eigentümliches Organ aufmerksam machen, das bisher,
wenn auch nicht völlig übersehen, so doch nicht recht beachtet zu sein scheint.
Die männlichen Schildkröten der Gattungen Cinixys, Acinixys und Pyxis besitzen
am Ende des Schwanzes einen hornigen Nagel, der beim Weibchen höchstens
angedeutet ist. Verhältnismäßig wenig auffällig ist das Organ bei Pyxis aus-
gebildet, wo ein flacher, an der Unterseite konkaver Nagel sich dem Schwanz-
ende genau anschließt. Ähnlich scheint es auch bei Acinyxis zu sein bei der nach
SiEBEXROCK das platte Schwanzende ,,mit einer breiten Hornhülse versehen" ist.
Die Cinixysarten weichen ziemlich stark voneinander ab. Cinixys helliana steht den
verwandten Gattungen noch am nächsten, Cinixys homeana, von der mir leider
kein erwachsenes Männchen vorliegt, zeigt dagegen eine knollige Verdickung des
Schwanzendes, dei knospenartig von mehreren starken Hornschuppen bekleidet ist
Bei den Weibchen ist der Schwanz in allen diesen Fällen nur einfach kegelförmig
zugespitzt, oder die Spitze ist schwach verhornt, wie bei sehr vielen anderen
Schildkröten auch. Wirklich auffällig wirkt die Sache erst bei Cinixys erosa. Das
]\Iännchen dieser Art trägt an der Schwanzspitze ein Organ, das nur als ,, Kralle"
bezeichnet werden kann und wenigstens bei dem mir vorliegenden Exemplar
lebhaft an die Krallen eines Gänse- oder Entenfußes erinnert. Der ganze Schwanz
macht überhaupt einen etwas merkwürdigen Eindruck. Er ist ganz platt, zungen-
förmig, bei einer Länge von 6 — 7 cm (der Schwanz ist vor der Wurzel abge-
schnitten) in der Mitte fast 3 cm und noch 5 mm vor Beginn der ,, Kralle" volle
2 cm breit, bei einer Dicke von 5 — 8 mm. Die Schwanzunterseite ist in der ]\Iitte
konkav, so daß der Querschnitt etwa bohnenförmig sein würde. Die konkave
Mittelzone wird durch tiefe Längsfurchen zu beiden Seiten eingefaßt, und eine
dritte Längsfurche geht von der KraUe aus und verliert sich allmählich in der
Mitte der konkaven Zone. Auch die Oberseite des Schwanzes weist eine deut-
liche Längsfurche auf. Die Kralle selbst entspringt auf der Oberseite etwa
7 — 8 mm vom eigentUchen Schwanzende entfernt, ist an der Wurzel stark
aufgetrieben und seitlich etwas zusammengedrückt, biegt sich dann über die
Schwanzspitze hinaus abwärts, im Querschnitt jetzt nahezu dreieckig. Die
Gesamtlänge der Kralle beträgt, in gerader Linie gemessen, auf der Oberseite
15,5 mm, auf der Unterseite 10 mm. Bei dem vorliegenden Exemplar sitzt sie
ziemlich schief, nach links von der ]\Iedianebene abweichend, doch ist das wohl
nur eine individuelle Eigentümlichkeit.
Es erscheint mir zweifellos, daß diesem Gebilde eine biologische Funktion
zukommen muß, und diese Funktion kann wohl nur sexueller Natur sein. Der
Schwanz der männlichen Cinixys erosa und in geringerem Grade der der ver-
wandten Arten wird durch die Endkralle gewissermaßen zu einem Finger, der
— 414 —
beim Begattungsakte als Tast- oder Reizorgan eine Rolle spielen kann. Soweit
mir bekannt ist, liegen Beobachtungen darüber nicht vor, sie sind ja aber ge-
legentlich leicht nachzuholen, und vielleicht finden sich ähnliche Erscheinungen
auch noch bei anderen Landschildkröten, wenn man erst einmal darauf achtet.
Superfamilie Pleurodira.
Familie Pelomedusidae.
Sternothaerus Bell.
Sternothaerus adansoni Schweigg.
1814 Emys adansonii, SCHWEIGGER, Prodr. Chelon., p. 39.
1831 Hydraspis adansonii, Gray, Syn. Rept., p. 40.
1835 Pentony X adansonii, Dumeril & Bibron, Erpet. gen., v. II, p. 394.
1844 Pelomedusa? adansonii, Gray, Cat. Tort., p. 38.
1851 Sternothaerus adansonii, A. Dume;rii„ Cat. Meth. Rept., p. 19.
1889 S. a., BOULENGER, Cat. Chelon., p. 196.
1903 5. a., SüEBENROCK, Zool. Anz., v. XXVI, p. 197; 1906, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXV,
p. 826.
1908 5. a., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, p. 4.
1909 5. a., Siebenrock, Synops. rezent. Schildkröten, p. 560.
Beide vorhandenen Exemplare, ein Junges von 53 mm und ein nahezu
erwachsenes von 125 mm gerader Panzerlänge, sind leider ohne alle näheren
Angaben über Fundort oder Sammler. Bei dem kleinen sind die 2. und die 3, Ver-
tebralplatte noch erheblich breiter als lang. Bei dem erwachsenen ist das Pla-
stron rotbraun, nur an den Rändern gelblichweiß. Der Rückenkiel ist noch
durchaus deutlich, am stärksten auf dem dritten Vertebralschilde.
Fundort : ? ; Sammler ?
Pelomedusa Wagler.
Pelomedusa galeata Schoepff.
1792 Testudo galeata, ScHOEPFF, Test., p. 12, t. III, Fig. i.
1798 Testuda badia, Donndorff, Zool. Beitr., v. III, p. 34.
1798 Testudo suhmfa,' Daudin, 1. 1., p. 132.
1814 Emys olivacea, Schweigger, Prodr., p. 38; E. galeata, 1. c, p. 38; E. sab. riifa, 1. c, p. 39.
1830 Pelomedusa galeata, Wagi<er, Syst. Amph., t. II, Fig. XXXVI — XLIII.
1831 Hydraspis subrufa, Gray, Syn. Rept., p. 39.
1835 Pentonyx capensis, Dumärii, & Bibron, v. II, p. 390, t. XIX, Fig. 2.
1835 Pentonyx gehafie, RüppEi,L, N. Wirbelth. Faun. Aby.ss., p. 2, t. I.
1844 Pelomedusa gehafiae, Gray, Cat. Tort., p. ^8.
1844 Pelomedusa subrufa, Gray, 1. c.
1S49 Pentonyx americana, Cornawa, Vert. Syn. ]Mus. Mediol., p. 13.
1855 Pelomedusa mozambica (Peters), Gray, Cat. Shield Rept., p. 53.
1863 Pelomedusa nigra, Gray, Ann. Mag. nat. Hist., (3), v. XII, p. 99.
1872 Hydraspis galeata (Bell), Sowerby & Lear, Tort., t. XIJX & L.
1889 Pelomedusa galeata, Boui,enger, Cat. Chelon, p. 198, Fig. 48, 49.
1895 P. g., BocagE, Herp. Angola et du Congo, p. 5.
— 415 —
igoo P. g., TORXIER, Zool. Jahrb., Syst., v. XIII, p. 583; 1901 Arch. Naturg., Beih. p. 67;
1902 Zool. Jahrb., Syst., v. XV, p. 580, 665.
1906 P. g., Siebenrock, in: Voei.tzkow, Reise in Ostafrika 1903 — 1903, v. II, p. 40.
1907 P. g., LOEXXBERG, in: Sjöstedt, Kilimandjaro-Meru Exped., v. IV. Rept. & Batr., p. 2.
1908 P. g., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, p. 4.
1909 P. g., Siebenrock, Synops. rezent. Schildkröten, p. 561.
1913 P. g., XiEDEN, .Mitt. :Mus. BerHn, v. \'II, p. 64.
Panzer eines halbwüchsigen Exemplars. Die Pectoralia sind stark ver-
schmälert, aber noch in Kontakt miteinander. Gerade Panzerlänge 135 mm.
Fundort ? ; Sammler ?
\A'ar, wie schon erwähnt, zusammen mit Varamis mloticus und Cinixys
helliana. Der Panzer ist stark abgeschabt, als ob es sich um ein uraltes Tier
handle, doch ist nicht sicher festzustellen, ob die Beschädigungen nicht erst
auf dem Transport erfolgt sind.
Pelomedusa galeata ist unzweifelhaft die verbreitetste Schildkröte ganz
Afrikas, wenn nicht die verbreitetste aller Süßwasserschildkröten überhaupt.
Ihr Gebiet scheint sich so ziemlich mit dem von Crocodilus niloticiis zu decken,
wenigstens mit dem Gebiete, das vom Nilkrokodil vor verhältnismäßig kurzer
Zeit noch bewohnt wurde. Übrigens haben noch einige andere afrikanische
Reptilien, z. B. Varanus nil oticus und Mabuia quinqiietaeniata , eine ganz ähn-
liche \"erbreitung.
Superfamilie Trionychoidea.
Familie Trionychidae.
Cycloderma Peters.
Cycloderma aubryi A. Dum.
1856 Cryptopus aubryi, A. Dumkkii., Rev. et Mag. de Zool.. v. VIII, p. 374, t. XX.
1859 Heptathyra aubryi, COPE, Proc. Ac. Philad., p. 294.
1860 Cycloderma aubryi, A. DuMERii,, Arch. Mus. Paris, v. X, p. 166.
1864 Heptathyra frenata (part.), Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 93, Fig.
1889 Cycloderma aubryi, BOULENGER, Cat. Chelon., p. 267.
1895 C. a., BoCAGE, Herp. Angola et du Congo, p. 8.
1902 C. a., SiEBENROCK, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXI, p. 836, Fig. 14.
1906 C. a., MocQUARD, Rev. Colon., Herp. Congo Francais, p. 6.
1909 C. a., Siebenrock, Synops. rezent. Schildkröten, p. 593.
Von dieser nicht eben häufigen Art ist ein erwachsenes Exemplar, leider
nur durch Kopf, linken \"order- und rechten Hinterfuß vertreten. Die Färbung
des Kopfes ist hellbraun, an den Seiten dunkelbraun getüpfelt und gestrichelt;
ein breiter brauner, oben schwarz gesäumter Streifen zieht vom Hinterrande
des Auges zum Halse hin. Zwei schmale dunkelbraune Streifen verlaufen auf
dem Scheitel und vereinigen sich vorn in Höhe des hinteren Augenrandes. Die
Unterseite von Kopf und Hals ist gelblichweiß, ebenso die Innenseite der Ober-
lippe und die untere Fläche des Rüssels. Alle diese Teile sind braun gefleckt,
an der Spitze des Unterkiefers wird das Braun zur vorherrschenden Farbe. Die
— 4i6 —
Länge des Kopfes, von der Rüsselspitze bis zum Mundwinkel, beträgt 85 mm,
es handelt sich also um ein recht stattliches Exemplar. An den Füßen fällt die
starke Entwicklung des Klumpfußes auf, der hier erheblich stärker ausgebildet
ist als bei anderen Trion3^chideh. Der Vorderfuß hat bei einer Sohlenbreite
von ca. 38 mm eine größte Tiefe von nahezu 35 mm. Bei der Sohlenbreite ist
hier natürlich die seitlich angesetzte Schwimmhaut nicht mitgerechnet. Merk-
würdig ist es auch, wie genau sich die Färbung der eigenartigen Haltung der
Füße angepaßt hat. Infolge der starken Auswärtsdrehung der Vorderflossen
beim Schwimmen wird ja gewissermaßen die Innenseite zur Unterseite und
zeigt demgemäß auch die dieser sonst zukommende helle Färbung. Hell, gelblich-
weiß ist also die rechte Seite des Fußes, einschließlich der Krallenwurzel des
ersten Fingers, und das anstoßende Stück der eigentlichen Sohle bis zur Höhe
der zweiten Kralle. Hell ist auch die rechte Seite der freien Fingerenden und
die zwischen ihnen liegende Schwimmhaut. Der Hinterfuß wird nicht so stark
gedreht, und bei ihm ist auch noch fast die ganze Solile hell; nur die Unterseite
des Schwimmsaumes und der äußere Rand sind schon gedunkelt. An der 4. Zehe
des Hinterfußes durchbricht die Kralle als ein rundliches, weiches, etwa 3 mm
langes und breites Gebilde, die Haut.
Fundort: Ubangi (bei Libenge); Sammler: Schubotz.
Cyclanorbis Gray.
Cyclanorbis senegalensis D. & B.
1835 Crypiopus senegalensis, Dumerii, & Bibrox, Erpet. gen., v. II, p. 504.
1S44 Emyda senegalensis, Gray, Cat. Tort., p. 47.
1852 Cyclanorbis petersii, Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 135.
1855 Cyclanosteiis petersii, Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 201; Cat. Shield Rept., v. I,
p. 64, t. XXIX.
1860 Cycloderma senegalensis, A. Dumäril, Arch. Mus. Paris, v. X, p. 168.
1862 Cycloderma petersii, Strauch, Chelon. Stud., p. 56.
1864 Cyclanosteus senegalensis, Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 95.
1865 Tetrathyra baikii, Gray, 1. c, p. 324, Fig.
1869 Baikiea elegans [pari.), Gray, 1. c, p. 222.
1889 Cyclanorbis senegalensis, Boulenger, Cat. Chelon., p. 272.
1901 C. s., Tornier, Arch. Naturg., Beih., p. 68.
1902 C. s., Siebenrock, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXI, p. 839, Fig. 16; 1905 Zool. Anz.,
V. XXVIII, p. 467; SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXV, p. 835, Fig. 7.
1908 C. s., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, p. 4.
Drei halbwüchsige Stücke von 150, 185 und 210 mm Schalenlänge sind vor-
handen. Die beiden kleineren zeigen noch starke Tuberkelentwicklung auf dem
Rücken, und besonders das mittlere ist lebhaft hell gepunktet. Das kleinste
und das größte haben den Kopf vollständig und die Beine mehr oder weniger
zurückgezogen. Es ist merkwürdig, welch ausgezeichneten Verschluß der weiche
Panzerrand herzustellen vermag. Der Vorderrand des Plastrons wird dabei
fast rechtwinklig umgebogen und schließt haarscharf mit dem Rande der Rücken-
— 417 —
schale ab, oder greift sogar über, als wenn ein Mensch die Oberlippe unter
die Unterlippe klemmt. Gleichzeitig verschwinden die Füße bis auf die Krallen-
spitzen. Die Klumpfußsohle ist viel schwächer entwickelt als bei Cycloderma
aubryi; der Fuß scheint auch etwas weniger stark gedreht zu werden, jedenfalls
nimmt die helle Färbung noch den größten Teil des Vorarms und die halbe
Sohle ein.
Fundort ?; Sammler?
Trionyx Geoffroy.
Trionyx triunguis Forsk.
1775 Testudo triunguis, Forskal, Descr. Anim., p. IX.
1809 Trionyx aegyptiacus, Geoffroy, Ann. Mus., v. XIV, p. 12, t. I & II.
1831 Trionyx niloticus, Gray, Sj'n. Rept., p. 46.
1835 Gymnopus aegyptiacus, DuMfeii, & Bibron, Erpet. gen., v. II, p. 484.
1837 Trionyx labiatus, Beh, Test., t.
1844 Tyrse nilotica, Gray, Cat. Tort., p. 48.
1844 Trionyx mortoni, Hai:,i:,ow, Proc. Ac. Philad., p. 120.
1859 Apidonectes aspilus, CoPE, Proc. Ac. Philad., p. 295.
1869 Fordia africana, Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 219.
1876 Trionyx triunguis, Peters, Mon. Berlin Ac, p. 117.
1889 T. t., Boulenger, Cat. Chelon., p. 254.
1893 Pelodiscus triunguis, Baur. Proc. Amer. phil. Soc, v. XXXI, p. 220.
1895 Trionyx triunguis, Bocage, Herp. Angola et du Congo, p. 7.
1901 T. t., Tornier, Arch. Naturg., Beih., p. 68.
1902 T. t., Siebenrock, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXI, p. 826, Fig. 8; 1906 v. CXV, p, 827.
1906 T. t., MOCQUARD, Rev. Colon., Herp. Congo Fran9ais, p. 7.
1908 T. t., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, p. 4.
1909 T. f., Siebenrock, Synops. rezent. Schildkröten, p. 599.
Ein ganz junges Exemplar von 75 mm Schalenlänge. Es trägt natürlich noch
die hübsche Jugendfärbung, zahlreiche bläulichweiße, dunkelgesäumte, größere
und kleinere kreisrunde Ocellen auf der Rückenschale und auf Kopf und Hals.
Die Längsfalten auf der Schale treten scharf hervor. Auf der Unterseite ist nur
die Kehle genetzt, das Plastron aber fast einfarbig. Der linke Panzerrand ist in
Höhe des Hinterbeins durch einen tiefen Einschnitt beinahe bis zur Mitte auf-
gerissen; das Tierchen scheint etwas rücksichtlos gespeert zu sein.
Fundort ? ; Sammler ?
Anscheinend besitzen sämtliche Trionychiden an der Vorderseite des Vorder-
fußes jene eigentümlichen, bandartigen Schuppen, die von Ramsay als eine Eigen-
tümlichkeit von Carettochelys betrachtet, aber schon früher von Peters (Reise
Mossamb. 1882) bei Cycloderma frenatum beschrieben worden sind. Bei Cyclo-
derma auhryi sind sie besonders stark ausgebildet und zeigen eine sehr eigen-
artige Anordnung. Sie sind in der Regel mehr oder weniger stark halbmond-
förmig gekrümmt, gehen am oberen Rande ganz allmählich in die Haut des
Fußes über und bilden distal scharfe, merklich vom Fuß abstehende Schneiden.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. 1910/11. Bd. I. 27
- 4i8 -
Diejenigen der dritten und vierten Zehe sind stark gekrümmt, und ihr längerer
unterer Ast verlauft parallel zur Längsachse der Zehen. Diese merkwürdigen
Gebilde sind keineswegs auf die Weichschüdkröten beschränkt, sondern finden
sich noch bei einer ganzen Reihe weiterer Vertreter der Ordnung. So beispiels-
weise in weniger starker Ausprägung bei Macroclenmiys temmincki und Sterno-
thaerus, ferner bei Podocnemis in Gestalt einer Doppelreihe schmaler, sehr scharfer,
alternierender Leisten an der Vorderseite des Unterarms und höchstwahrschein-
lich bei einer ganzen Anzahl weiterer vSüß Wasserschildkröten. Diese Schuppen
haben offenbar eine biologische Bedeutung, und zwar glaube ich, sie auf Grund
von Beobachtungen an lebenden Weichschildkröten im Frankfurter Zoologischen
Garten als eine Art von Baggermaschine ansehen zu dürfen. Genauer gesagt,
als eine Kombination von Bagger und Schraubenpflug, indem die scharfen
Schuppenränder beim Wühlen in Schlamm und Sand wie die Eimer eines Baggers
wirken und infolge ihrer eigenartigen Anordnung und der schraubenförmigen
Bewegung der Vorderfüße die aufgewühlten weichen Massen zur Seite schaffen.
Alle die erwähnten Schildkröten haben an der Sohle des Hinterfußes ein oder
mehrere ähnliche Organe, die jedenfalls auch ähnlichen Zwecken dienen. Bei
Cycloderma (und anderen Trionychiden) ist es eine einzelne halbmondförmige,
hornige Hautfalte am äußeren Rande der Sohle, stark «an die Grabschaufel der
grabenden Batrachier erinnernd. Es ist natürlich schwer, die Tätigkeit der
Schuppen unmittelbar zu sehen, da sie ja während des Eingrabens tief im
Schlamm oder Sand stecken. Gleichwohl glaube ich, ihre Bedeutung in der
Hauptsache richtig erkannt zu haben, und es läßt sich ja leicht feststellen, ob
alle Schildkröten mit derartigen Organen in der Tat eine Vorhebe für Wühl-
tätigkeit im weichen Boden haben.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit erwähnen, daß mir auch die dermalen
Verhornungen und Verknöcherungen an den Gliedmaßen der echten Landschild-
kröten mehr als nur systematische Bedeutung zu haben scheinen. Die Hart-
organe in der Haut der vSchildkröten aus den Gattungen Teshido, Homopus,
Cinixys, Pyxis usw. kommen lediglich an drei Stellen vor, nämlich an der Außen-
seite des Unterarms, an der Sohle des Hinterfußes und an der Hinterseite des
Oberschenkels, wo sie als ,, konische Tuberkel" gewöhnlich auf einen kleinen
Raum beschränkt sind. Diese drei Stellen sind aber die einzigen, die eine solche
Schildkröte, wenn sie Kopf und Gliedmaßen eingezogen hat, einem Angriff
oder Angriffsversuch noch darbietet. Es handelt sich also um eine Panzerung
dieser schutzbedürftigen Weichteile. Es scheint mir auch, als sei diese Pan-
zerung bei den Arten mit eng anschließendem oder verschließbarem Panzer
weniger entwickelt als bei denen mit offnerem, nicht verschließbarem Panzer.
Ob bei jenen Arten, bei denen ein Tuberkel am Hinterschenkel sowohl vorkom-
men wie fehlen kann, es sich vielleicht um sexuelle Unterschiede in Verbindung
mit dem weiter offen stehenden Panzer der Weibchen handelt, kann ich leider
an dem spärlichen Material, das mir zur Verfügung steht, nicht entscheiden.
— 419 —
Soweit ich mich entsinne, kann man aber den Tuberkel, wenn er vorhanden
ist, auch immer gut sehen; er fände sich dann also nur bei Individuen mit nicht
allzu enger Schalenöffnung.
Ordnung Sauria.
Unterordnung Lacertilia.
Familie Geckonidae.
Hemidactylus Gray.
Hemidactylus mabouia Mor. de Jon.
1818 Gecko mabouia, MoREAU DE JoxNES, Bull. Soc. Philom., p. 138.
1823 Gecko tuberciilosis, Raddi, IMem. Soc. Modena, v. XIX, p. 63.
1835 Hemidactylus mabouia, Dumerii. & Bibron, Erpet. geu., v. III, p. 362.
1854 Hemidactylus platycephalus, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 615.
1868 Hemidactylus hexaspis, Cope. Proc. Ac. Philad., p. 320.
1877 Hemidactylus mercatonus Boettger, Abh. Senckenb. Ges., v. XI, p. 23, t. I, Fig. 4.
1885 Hemidactylus mabouia, Boulenger, Cat. Liz. Brit. Mus., v. I, p. 122.
1895 H. m., BocAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 10.
1896 H. m., Tornier, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 11.
1910 H. m., NiEDEN, Arch. Naturg., v. I, p. 235.
1912 H. m., SternfELD, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — oS, v. IV,
Reptilia, p. 203.
1913 H. m., XiEDEX, Mitt. Mus. Berhn, v. VII, p. 65.
Das Tierchen ist noch so klein (28 mm Kopfrumpflänge), daß die Art-
diagnose nicht mit voller Sicherheit durchgeführt werden konnte. Die Tuber-
keln sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Grundfärbung graubraun; eine
dunkelbraune Ouerbinde im Nacken und drei solche auf dem Rücken. Ein
dunkles Band zieht sich vom Nasenloch aus über das Auge zum Nacken hin,
nach hinten allmählich sich verbreiternd.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
H. mabouia ist aus Ost- wie aus Westafrika bereits bekannt Aus Ka-
merun ist er erst vor kurzem durch NiEden nachgewiesen worden, dagegen
scheint er im Sudan zu fehlen; wenigstens wird er von WERNER nicht erwähnt.
Hemidactylus brooki Gray.
1845 Hemidactylus brookii, GR-\y, Cat. Liz. Brit. Mus., p. 153.
1845 Hemidactylus verruculatus , Gray, 1. c, p. 154.
1868 Hemidactylus guineensis, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 640.
1870 Hemidactylus afjinis, Steind achner, SB. Ak. Wien, v. LXI, part. I, p. 328,
1873 Hemidactylus guineensis, (non Ptrs.), BocAGE, Jörn. Sei. Disb., v. IV, p. 209.
1885 Hemidactylus brookii, BoULENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. I, p. 128.
1885 Hemidactylus ■ guineensis (Ptrs.), Boulenger, Cat. Liz. Brit. Mus., v. I, p. 131.
1897 Hemidactylus brookii, WERNER, Verh. zool. Ges. Wien, v. XLVII, p. .^ .
1901 H. b., TORNIRE, Arch. Naturg., Beih. i, p. 70.
1902 H. b., Tornier, Zool. Jahrb., Syst., v. XV, p. 669.
27*
— 420 —
i9o8 H. h., Werner, Zool. Ergebn. Forschungsreise Sudan, in: SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1831-
191 2 H. b., Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika- Exped. 1907 — 08, v. IV;
Reptilia, p. 204.
1913 H. b.. NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. VII, p. 66.
4 Ex. ad.
c'' Tuberkeln in 18 Reihen; 9 — 10 Supralabialen, 7 — 8 Sublabialen. Links
II, rechts 14 Femoralporen. Länge 53 + 61 mm.
cf Tuberkeln in 16 Reihen; 8 — 9 Supralabialen, 7 Sublabialen. Links 12,
rechts 13 Femoralporen. Länge 55 + ? mm.
o^ Tuberkeln in 18 Reihen; 8 Supralabialen, 6 — 7 Sublabialen. Links 14,
rechts 15 Femoralporen. Länge 55 + ? mm.
9 Tuberkeln in 18 Reihen; 9 Supralabialen, 8 Sublabialen. Länge 47
+ ? mm. Trächtig mit zwei nahezu reifen Eiern (12. 2.)
Die Zeichnung bildet auf dem Rücken ein ganz unregelmäßiges, dunkles
Netzwerk und ist bei den Männchen weit lebhafter ausgeprägt.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
3 Bx.
ö^ ad. Tuberkeln in 17 Reihen; 9 Supralabialen, 7 — 8 Sublabialen. Links 13,
rechts 14 Femoralsporen. Länge 57 + ? mm.
cf halbw. Tuberkeln in 18 Reihen; rechts 9, links 7 Supralabialen, 7 Sub-
labialen. Links 12, rechts 13 Femoralsporen.
9 ad. Tuberkeln in 18 Reihen; 8 Supralabialen, 7 Sublabialen. Länge
55 + ? mm.
Fundort ?; Sammler ?
Hemidactylus aporus Blgr.
1906 Hemidactylus aporus, BOUi,ENGER, Ann. Mus. Genova, s. 3 v. II, p. 199.
3 Ex. ad. 99
Kopf schlank, eiförmig; Schnauze erheblich länger als der Abstand vom
Auge zur Ohröffnung, fast doppelt so lang wie der Durchmesser des Auges.
Vorderkopf flach oder ganz schwach konkav; Ohröffnung suboval, kaum ein
Drittel so hoch wie das Auge. Rumpf mäßig schlank; Beine mittelstark. Finger
mittellang, vollkommen frei, der innere gut entwickelt; 6 Lamellen unter dem
I. Finger, 7 unter dem 4. Finger, 5 unter der i. Zehe und 7 unter der 4. Zehe.
Hinterkopf mit sehr kleinen Körnerschuppen bedeckt, zwischen denen zahl-
reiche kleine Tuberkeln stehen; Schnauzenschuppen wenig gröber, ungekielt.
Rostrale trapezförmig, fast doppelt so breit wie hoch, in der Mitte stark ge-
kerbt; Nasenloch zwischen dem Rostrale und 3 Nasalschildern; 10 Supra-
labialen, 9 — 10 Sublabialen; Mentale groß, dreieckig; 2 Paar Kinnschilder, das
mittlere in Kontakt hinter der Spitze des Mentale, das äußere Paar sehr klein.
Beschuppung der Oberseite sehr heterogen; die kleinen Körnerschuppen ebenso
wie die Tuberkeln unter sich sehr ungleich, so daß auch zwischen beiden Gruppen
— 421 —
die Unterscheidung schwer wird. Die Tuberkeln im allgemeinen nicht sehr
groß, mäßig stark gekielt, dicht gestellt, in etwa 20 unregelmäßigen Längsreihen,
die äußeren auf der seitlichen Längsfalte angeordnet. Bauchschuppen klein,
rundlich, übergreifend. Schwanz schwach niedergedrückt, zugespitzt, oberseits
mit kleinen Körnerschuppen bedeckt, zwischen denen 6 Längsreihen großer,
spitzer Tuberkeln stehen. Grundfärbung hellbräunlich ; auf dem Rücken un-
deutliche dunkelbraune Ouerbinden. Eine dunkle unscharfe Längsbinde an
den Kopfseiten von der Schnauzenspitze übers Auge zum Hinterkopf ziehend.
Ein kleines V-förmiges Abzeichen zwischen den Augen auf dem Scheitel. Auf
dem Schwänze 9 dunkelbraune, hinten schwarzbraun gesäumte Querbinden,
getrennt durch helle Zwischenräume, die letzten vollkommene Querringe bildend.
Unterseite weißlich, an der Kehle dunkler. Gesamtlänge des größeren Exemplars
50 + 57 mm.
Fundort: Insel Annobon; Sammler: Schui^tze.
Lygodactylus Gray.
Lygodactylus thomensis Ptrs.
1880 Scalabotes thomensis, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 795, Fig. i.
1885 Lygodactylus thome^isis, BoutENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. I, p. 161.
1902 L. th., ToRNiER, Zool. Jahrb., Syst., v. XV, p. 671.
I Ex. ad. 9.
Stimmt mit der Nachbeschreibung Torniers sehr gut überein. 7 Supra-
labialen, 6 — 7 Sublabialen. Torneer gibt für den sehr langen 4. Finger nur
6 (bis 8) Saugplatten an, und das könnte vielleicht zu Irrtümern Veranlassung
geben, da die Zahl der Lamellen erheblich größer ist. Der 4. Finger ist aber
so dünn, daß man die letzten Lamellen nicht mehr als Saugplatten bezeichnen
kann, während Tornier bei den anderen Fingern offenbar bis zur Wurzel ge-
zählt hat. Die Oberseite war im Leben anscheinend olivengrün, mit schwarzer
Binde seitlich am Kopfe und einer Querbinde vor den Augen. Rückenflecken
sind nicht erkennbar. Kehle zitronengelb mit schwarzbraunen Längsstreifen
und Längsflecken.
Fundort: Insel Annobon; Sammler: Schultze.
Lygodactylus picturatus Ptrs.
1865 Hemidactylus capensis (non Smith), Peters, Mon. Berl. Az., p. 455.
1868 Hemidactylus variegatus (non Dum. & Bibr.), Peters, Mon. Berl. Ac, p. 449.
1868 Liurus capensis, CoPE, Proc. Ac. Philad., p. 320.
1870 Hemidactylus picturatus, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 115.
1885 Lygodactylus picturatus, BouLEXGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. I, p. i6i, Lygodactylus
gutluralis ibidem.
1897 Lygodactylus picturatus, Tornier, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 115, t. I.
1908 L. p., Werner, Ergebn. zool. Forschungsr. Sudan, in SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,^
P- 1833.
— 422 —
i<ji2 L. p., Sterxfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — -08, v. IV,
Reptilia, p. 205.
1913 L. p., NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. VII, p. 67.
1 Ex. ad. 9.
Gehört der Var. septemlineatus Torniers an. Die Kelile ist fast einfarbig
grau, die dunkle Zeichnung nur schattenhaft angedeutet.
Fundort: Fort x\rchambault; Sammler: Schubotz.
Familie Agamidae.
Agama Daudin.
Agama colonorum Daud.
1827 Agama colonorum [pari.), Daidix, Hist. Rept., v. III, p. 356.
183 Agama occipitalis, Gray, in: Griffith: A. K., v. IX, Syn., p. 56.
1836 Agama colonorum, Dumäril & Bibrox, Erpet. gen., v. IV, p. 48g.
1877 Agama picticauda, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 612.
1885 Agama colonorum, Boulenger, Cat. Liz. Brit. Mus., v. I, p. 356.
1896 A. c, Torxier, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 29.
1905 A. c, Tornier, Zool. Jahrb. Syst., v. XXII, p. 371.
1908 A. c, Werxer, Ergebn. zool. Forschungsreise .Sudan, in: SB. Ak. Wi.ss. Wien, v. CXVI,
p. 1839.
1912 A. c, Sterxfei,d, Wi.ss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 207.
1913 A. c, NiEDEX, Mitt. Mus. BerHn, v. VII, p. 69.
5 Ex.
2 o'f ad. Kopf rot, weißgefleckt und gestreift; Schwanz in der hinteren
Hälfte schwarz. ? Hochzeitskleid.
c^ ad. Viel heller gefärbt; Kopf gelblich, rötlich gefleckt und an der Kehle
genetzt; Bauch schwefelgelb; Schwanz nach der Spitze zu dunkler, aber nicht
völlig schwarz.
cf halbw. Rötliche Farbe an Kopf und Kehle nur angedeutet.
juv. Kehle gelblich, im hinteren Teil ein großer schwarzer Fleck; Kehl-
sackgipfel orange; Kopfseiten gelb.
? Fundort; vSammler: Herzog x\doi.f Friedrich.
II Ex.
Bei den erwachsenen rf(f ist von der Prachtfärbung der vorerwähnten
Stücke nichts zu bemerken; das zweitgrößte Stück trägt auf dem Rücken eine
dunkelbraune Netzzeichnung in Form von zwei nebeneinanderstehenden Mal-
zeichen (XX), wie ich sie auch bei jungen Exemplaren aus Britisch-Ostafrika
und bei Agama atricolUs vorfand. Kehle und Unterseite sind auch bei den
größten ungezeichnet. Junge Stücke zeigen am Hinterkopfe helle Perlflecke.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
2 Ex, halbw.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad. 0''.
— 423 —
Fundort: Route Fort Possei — Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad. 9.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
3 Ex. halbw.
? Fundort; ? Sammler.
Fundort
Gesamt-
länge
Kopf
Rumpf
Vord.
Bein
Hint.
Bein
Schwanz
Schuppen- Ge-
^«li^'i schlecht
? Logonegebiet .
284 mm 26 mm
93 mm
54 mm
77 mm
165 + ? mm
72
cf
? Logonegebiet .
259 mm
23 mm
86 mm
53 mm
75 mm
150 + ? mmi
68
cf
? Logonegebiet .
289 mm
26 mm
100 mm
60 mm
79 mm
163 + ? mm
65
cf
? Logonegebiet .
252 mm
20 mm
74 mm
47 mm
68 mm
158 mm
66
cf
? Logonegebiet .
190 mm
15 mm
49 mm
33 mm
50 mm
126 mm
69
juv.
Archambault
289 mm
25 mm
88 mm
53 mm
75 mm
176 mm
72
&
Archambault
p
25 mm
80 mm
50 mm
71 mm
96 + ? mm
65
cf
Archambault
245 mm
23 mm 76 mm
45 mm
68 mm
146 + ? mm
70
ö^
Archambault
250 mm 22 mm
76 mm
47 mm
67 mm
152 + ? mm
67
ö^
Archambault
p
18 mm
54 mm
35 mm
53 mm
?
73
&
Archambault
7
16 mm
50 mm
34 mm
48 mm
?
75
juv.
Archambault
p
16 mm
48 mm
33 mm
48 mm
?
67
juv.
Archambault
144 mm
15 mm
45 mm
33 mm
43 mm
84 mm
67
juv.
Archambault
151 mm
15 mm
41 mm
32 mm
44 mm
95 mm
69
juv.
Archambault
?
14,5 mm
43.5 mm
31 mm
43 mm
?
75
juv.
Archambault
■>
14 mm
42 mm
29 mm
45 mm
?
74
juv.
Crampel . .
214 mm
18 mm
60 mm
41 mm
56 mm
136 mm
65
&
Crampel . .
?
16 mm
48 mm
35 mm
48 mm
73 4- ? mm
67
juv.
Possei — Crampel .
?
21 mm
69 mm
45 mm
65 mm
85 + ? mm
67
0"
Koloka
?
22 mm
78 mm
51 mm
68 mm
95 + ? mm
67
9
?
?
20 mm
69 mm
44 mm
62 mm
82' + ? mm
69
9
?
229 mm
20 mm
68 mm
42 mm
61 mm
141 mm
71
9
?
186 mm
17 mm
56 mm
39 mm
56 mm
113 mm
67
ö"
Wie die Tabelle zeigt, ist die Variabilität in den Verhältnissen der Kopf-,
Rumpf- und Beinlängen enorm groß. Die Exemplare von Archambault sind
durchweg wesentlich kürzer im Rumpf bzw. großköpfiger als die aus dem Logone-
gebiet. Junge Tiere sind erheblich langbeiniger als die erwachsenen. Bei dem
größten Exemplar ist das Hinterbein über 2 cm kürzer als der Rumpf, bei dem
kleinsten, immerhin doch nicht mehr ganz jungen, bereits mehrere Millimeter
länger. Es gibt jedoch auch Exemplare, die im Alter weit längere Hinterbeine
— 424 —
haben als die mir hier vorhegenden, denn nach Boulenger sind die Verhält-
nisse: Kopf 27, Rumpf 100, Vorderbein 63, Hinterbein 92 mm. Ein Vergleich
mit dem 3. Exemplar der Tabelle zeigt, daß diese Zahlen sehr schön stimmen,
ausgenommen eben die viel zu große Länge des Hinterbeins.
2 Ex. ad.
Trockene Haut. Von der Färbung ist nicht viel mit Sicherheit zu erkennen ;
der Kopf scheint gelblich gewesen zu sein; das Schwanzende ist schwärzlich.
Fundort: Ujorosui; Sammler: RoEDER.
I Ex. ad.
Trockene Haut. Ähnlich den vorigen.
Fundort: Busso; Sammler: Heims.
I Ex. ad.
Trockene Haut. Ähnlich dem vorigen; Kopf rötlich.
Fundort ?; Sammler ?
Die Form des Kopfes und die Stachligkeit der Rückenschuppen ist sehr
verschieden. Manche Exemplare erinnern sehr an Agama planiceps, am stärksten
leider eines ohne Fundort (17 mm Kopflänge). In zahlreichen Fällen ist der
Schwanz verstümmelt, und falls die Beschädigung nicht erst beim Fange
geschah, in sehr eigenartiger Weise regeneriert. Die neugewachsene Spitze ist
nämlich gar keine ,, Spitze", sondern ein stumpfer, abgerundeter, ziemlich kurzer
Kolben, der mit seiner Beschuppung mehr an einen Pflanzensproß als an einen
normalen Agamenschwanz erinnert. Das Ende des Kolbens ist oft ganz er-
heblich breiter als der unbeschädigte Teil des Schwanzes.
Familie Varanidae.
Varanus Merrem.
Varanus exanthematicus Bosc.
1792 Lacerta exanthematica, Bosc, Act. Soc. Hist. Nat., Paris, p. 25, t. V, Fig. 3.
1803 Tupinambis exanthematicus, Daudin, Hist. Rept., v. III, p. 80.
1820 Varanus exanthematicus, Merrem, Tent., p. 60.
1836 Varanus ocellatus (non Rüpp.), Dumäril & Bibron, Erpet. gen., v. III, p. 496.
1845 Regina ocellatus, Gray, Cat. L,iz. Brit. Mus., p. 9.
1885 Varanus exanthematicus, Boui<ENGER, Cat. L,iz. Brit. Mus., v. I, p. 308.
I Ex. halbw.
Trockene Haut, nicht gut erhalten. Von Färbung und Zeichnung ist so gut
wie nichts mehr zu sehen, doch ist die Artzugehörigkeit nicht zweifelhaft. Ab-
dominalschuppen in 65 Querreihen.
Fundort: Mogrum; Sammler: (? Roeder).
Varanus niloticus L-
1766 Lacerta nilotica, Linne, S. N., v. I, p. 369.
1803 Tupinambis elegans, Daudin, Rept., v. III, p. 37; T. siellaius, 1. c, p. 59; T. ornatus,
1- c., p. 353-
425 —
i82o Varanus elegans, Merrem, Tenl., p.
V. ornatus, 1. c.
P- 59.
t.
IV, Fig.
2.
1885
Va
ra
1895
n
1896
n
1905
n
1908
n
I'
1843.
1912
n
R
L'ptilia, p
zog.
1913
n
18 Monitor pulcher, IvEACH, in: GriffiTh: A. K., v. IX; -1/. ornatus, 1. c, Syn., p. 27.
1836 Varanus niloticus, Dumf;rii. & Bibron, Erpet. gen., v. III, p. 476.
1837 Varanus capensis, Wiegmann, Arch. Naturg., p. 228.
1845 Monitor niloticus, Gray, Cat. I,iz. Brit. Mus., p. 12.
1870 Monitor saurus, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 109; Reise n. Mossamb., v. III, p 23,
Varanus niloticus, BoutENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. II, p. 317.
V. n., BoCAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 26.
ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 38.
Neumann, Zool. Jahrb., Syst., v. XXII, p. 373.
Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, in SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
NiEDEN, Mitt. Mus. BerHn, v. VII, p. 74.
I Ex. juv.
Noch ganz typische Jugendfärbung.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
1 Ex. halbw.
Hell bräunlichgrau, mit dunkler Netzzeichnung und dunklen Fleckenrändern.
Die Flecken selbst sind kaum heller als die Grundfarbe. Der Schwanz ist nicht
wie sonst schwarz mit gelblichweißen Querbinden, sondern hell rötlichbraun
mit schwarzbraunen Ouerbinden, die wenigstens in der vorderen Schwanzhälfte
viel schmäler sind als die hellen Zwischenräume. Es handelt sich hier nicht
etwa um Beginn der Altersfärbung, denn das Tier ist noch ziemlich jung, und
viel größere Exemplare ähneln den ganz jungen in der Regel weit mehr. Auch
die Körpermaße dieses Exemplars sind auffällig; es ist ganz bedeutend stärker
gebaut als ein normal gefärbtes von fast genau gleicher Kopflänge (s. Tabelle).
2 Ex. juv.
Typische Färbung.
Fundort ? ; Sammler ?
Fundort
Kopf
Rumpf
Vord. Bein
Hint. Bein
Schwanz
Molundu . . .
36 mm
HO mm
45 mm
63 mm
248 mm
Molundu . . .
48 mm
202 mm
75 mm
98 mm
405 mm
?
47,5 mm
163,5 mm
70 mm
90 mm
375 mm
27 mm
79 mm
33 mm
43 mm
162 mm
Der Kopf der jungen Tiere ist verhältnismäßig sehr groß, doch ist das
natürlich weiter nicht auffällig. Rumpf und Gliedmaßen scheinen ziemlich
gleichmäßig anzuwachsen, nur das auch in seiner Färbung auffällige Exemplar
von Molundu fällt durch seine abnorme Rumpflänge völlig aus dem Rahmen
heraus.
— 426 —
I Ex. halbw.
Trockene Haut, Der gleichen Form wie das große INIolundu-Exemplar
angehörig. Die Maße sind leider nicht festzustellen, da die Haut sehr stark
geschrumpft ist.
. Fundort ?; Sammler ?
3 Ex. ad.
Trockene Häute. Normal gefärbt. Das größte Stück mißt etwa 120 cm.
Fundort ?; Sammler ? (Nach der Art der Präparierung zu schließen,
wahrscheinlich von Roeder im Logonegebiet gesammelt.)
Familie Lacertidae.
Eremias Wiegmann.
Eremias nitida Günth.
1872 Eremias nitida, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 4, v. IX, p. 381.
1887 E. 71., BouLENGER, Cat. Uz. Brit. Mus., v. III, p. 83, t. IV, Fig. i.
1901 E. n., ToRNiER, Arch. Naturg., Beih., p. 73.
I Ex. ad. (f.
53+6 Schuppenreihen; 25 Querreihen an der Unterseite; links 15, rechts
14 Schenkelporen; 10 Halsbandschuppen; Frontoparietale klein, vom Occipi-
tale weit getrennt; i ziemlich große Analplatte, i mittelgroße davor und rings-
um eine Anzahl kleinere.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad. d^.
49+6 Schuppenreihen; 27 Querreihen an der Unterseite; jederseits
14 Schenkelporen; 10 Halsbandschuppen; Analschilder wie bei dem von Ar-
chambault.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad. 9.
57+6 Schuppenreihen; 27 Querreihen an der Unterseite; jederseits
14 Schenkelporen; 11 Halsbandschuppen (die beiden äußeren sehr klein); i ziem-
lich große Analplatte, davor 2 kleinere; Frontoparietale geteilt; Occipitale äußerst
klein.
Fundort: Route Fort Possei — Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Das Exemplar ist trächtig (November).
I Ex. ad. (f.
55+6 Schuppenreihen; 25 Querreihen an der Unterseite; 13 Schenkel-
poren jederseits; Analschilder wie bei dem von Archambault; 11 Halsband-
schuppen (die äußeren sehr klein).
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault; Sammler
Haberer.
I Ex. ad. 9.
427 —
55+6 Schuppenreihen; 28 Querreihen an der Unterseite; 13 Schenkel-
poren jederseits; 13 Halsbandschuppen (die äußeren ganz klein); Analplatten
wie bei den anderen 9-
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault; Sammler:
Haberer.
In der Beschuppung stimmen die Exemplare sämtlich mit der Original-
beschreibung ganz gut überein bis auf die höhere Anzahl der Schuppenreihen,
die nach Boulenger nur 42 betragen soll. Ich glaube jedoch dem keine ent-
scheidende Bedeutung beilegen zu dürfen. Was die Färbung anbetrifft, so sind
Kopf und Rücken mehr oder weniger dunkelschwärzlich o'der rötlichbraun.
Eine dunkle Mittelzone ist eingefaßt von zwei hellbraunen Streifen, die sich
über der Schulter beide gabeln, so daß vier schmale, helle Linien an die Hinter-
hauptschilder stoßen. Bei der typischen Form verläuft dagegen eine helle Linie
auf der Rückenmitte und gabelt sich im Nacken (s. Cat. Liz. v. IV, t. IV). Die
ganze Rückenzone wird seitHch durch zwei helle Streifen begrenzt, die vom
Hinterrande des Auges ausgehen und sich auf der Schwanzwurzel verlieren.
Die nach außen angrenzende Seitenzone ist mehr oder weniger dunkel schwärz-
lichbraun, hell gewölkt und unten wiederum durch einen hellen Streifen begrenzt,
der von der OberHppe ausgeht, das Ohr überschreitet und am Hinterbein endet.
In diesem Streifen liegt oberhalb des Vorderbeins ein großer blauer Augenfleck
der beim o* lebhafter hervortritt. Hinter ihm folgen unterhalb des hellen Strei-
fens eine Reihe weiterer ähnlicher, aber weniger deutlicher Augenflecken, der
letzte an der Schwanzwurzel stehend. Schwanz und Beckenregion sind ein-
förmig rostbraun, die Beine rötlichbraun, dunkler gefleckt. Die Unterseite ist
einfarbig weiß.
Einige der Abweichungen in der Färbung und Zeichnung von E. nitida
mögen als Alterserscheinungen aufzufassen sein; sicher ist das der Fall bezüg-
lich der Unterschiede in den Körper Verhältnissen. Ich glaube jedoch, daß die
vorhandenen Abweichungen mit der Zeit die Aufstellung einer neuen Subspezies
rechtfertigen werden, wenn erst aus dem Inneren wie aus Westafrika ein größeres
Älaterial, das alle Altersstufen umfaßt, zur Stelle ist. Die Körpermaße der fünf
vorliegenden Stücke veranschaulicht die folgende Tabelle:
Fundort
Kopf
Rumpf
Vord.BeinHint. Bein| Schwanz
Ge-
schleclit
Archambault ....
14,5 mm'41,5 mm 17 mm
33,5 mm
112 + ? mm
&
Crampel
15 mm'45 mm
18 mm
35,5 mm
96 + ? mm
cf
Possei — Crampel . . .
13,5 mm45 mm
•18 mm
32,5 mm
156 mm
Q
Crampel — Archambault
14,5 mm 41,5 mm
17 mm
34 mm
96 + ? mm
cf
Crampel — Archambault
13 mm 144 mm
17 mm
34 mm
122 + ? m.m
9
— 428 —
, Nach BouLENGER betragen die ]\Iaße eines jüngeren westafrikanischen
Exemplars: Kopf lo, Rumpf 31, Vorderbein 14, Hinterbein 26, Schwanz 96 mm.
Das Hinterbein ist also beim Jungen, wie auch Tornier hervorhebt, etwas
länger als beim Erwachsenen. Auch die etwas geringe Schwanzlänge mag
Jugendcharakter sein, doch ist auch Übersehen einer Regeneration möglich,
denn der Schwanz regeneriert ganz ausgezeichnet.
Familie Gerrhosauridae.
Gerrhosaurus Wiegmann.
Gerrhosaurus flavigularis Wiegm.
1828 Gerrhosaurus flavigularis, Wiegmann, Isis, p. 379.
1834 Gerrhosaurus ocellatus, Cocteau, Mag. de ZooL, v. III, t. IV.
1837 Pleuroiuchus chrysohronchus, Smith, Mag. Zool. Bot., v. I, p. 143; P. dejardinii, 1. c.
1857 Gerrhosaurus nigrolineatus, HaIvI,ow, Proc. Ac. Philad., p. 49.
1866 Gerrhosaurus multilineatus, Bocage, Jörn. Sei. L,isb., v. I, p. 61.
1883 Gerrhosaurus flavigularis var. quadriliiieata, BOETTGER, Ber. Offenb. \'er. Naturk.,
V. XXII, XXIII, p. 156.
1887 Gerrhosaurus nigrolineatus, BouLENGER, Cat. Liz. Brit., Mus., v. III, p. 122; G. flavi-
gularis, 1. c.
1895 G. n., Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 35.
1896 G. /., G. n., Tornier, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 42.
1900 G. /., ToRNiRE, Zool. Jahrb., Syst., v. XIII, p. 593.
1905 G. /., Tornier, Zool. Jahrb., Syst., v. XXII, p. 381.
1908 G. /., Werner, Zool. Ergebn. Forschungsreise Sudan, in: SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1847.
1912 G. /., Sternfei^d, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptiha, p. 224.
1913 G. /., Nieden, Mitt. Mus. Berlin, v. VII, p. 80.
I Ex. ad. (Var. nigrolineatus Hall.).
cf 24 + 8 Schuppenreihen; 56 Querreihen auf dem Rücken. Praefrontalia
breit in Kontakt miteinander. Helle Längsstreifen sehr deutlich und eine Reihe
kleiner heller Flecken in der Rückenmitte.
9 25 + 8 Schuppenreihen; 58 Querreihen auf dem Rücken. Praefrontalia
breit in Kontakt miteinander. Helle Längsstreifen weniger scharf begrenzt
als beim rf, breit schwarz gesäumt; helle Rückenflecken nur im Nacken er-
kennbar.
Fundort: Kimuenza, 20 km von Kinshassa am Stanleypool; Sammler:
SCHUETZE.
Kopf
Rumpf
Vord.Bein
Hint. Bein
Schwanz
Gesamtlänge j .^^'^^t
24 mm
103 mm
33 mm ! 59 mm
200 + ? mm 327 + ? mm i 9
25 mm
108 mm
34 mm ' 67 mm
315 + ? mm 448 + ? mm 0^
Die Maße des Männchens stimmen mit den Angaben BoueENGERS im
Cat. of Lizards ganz ausgezeichnet überein. Auffällig ist die große Rumpflänge,
— 429 -
während bei anderen Echsen bei annähernd gleicher Kopflänge das Weibchen
langrumpfiger zu sein pflegt. Ich möchte bei dieser Gelegenheit bemerken,
daß es notwendig sein wird, sich über die Messung der Kopflänge zu verständigen,
wenn keine ^Mißverständnisse vorkommen sollen. Ich persönlich messe bis zum
Hinterrande der Ohröffnung, Niedens Angaben aber z. B. be-
ziehen sich auf die lyänge bis zum Hinterrande der Kopfbeschilderung. Vielleicht
hat er deswegen niemals so großköpfige Individuen finden können, wie sie Bou-
ivENGER als charakteristisch für G. nigrolineatus erwähnt.
Familie Scincidae.
Mabuia Kitzinger.
Mabuia maculilabris Gray.
1845 Euprepis maculilahyis, Gray, Cat. Liz. Brit. Mus., p. 114.
1866 Eiiprepes anchietae, Bocage, Jörn. Sei. Lisb., v. I, p. 62.
1879 Euprepes notäbilis, PETERS, SB. Ges. naturf. Frevinde Berlin, p. 36.
1882 Euprepes angasijanus, Peters, Reise n. Mossamb., -v. III, p. 73.
1887 Mabuia maculilabris, BoutENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 164, t. IX, Fig. 2.
1895 M. m., Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 40, t. IV, Fig. i.
1896 M. m., ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 42.
1908 M. in., Werner, Ergebn, zool. Forschungsreise Sudan, in: SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1847, t. I, Fig. I.
1910 M. in., Lorenz Müher, Abh. K. Bayr. Ak. Wiss., II. Kl., v. XXIV, p. 566.
1912 M. ni., Sternfei^d, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Expcd., v. IV, Reptilia,
p. 225, t. VI, Fig. 3, 4.
Subspecies major Sternf.
Var. graueri Sternf.
13 Ex. (9 aV, 4 99).
Teils halbwüchsig, teils nahezu oder völlig erwachsen. Die dunkle Fleckung
auf dem Rücken sehr verschieden stark, meistens ziemlich lebhaft. In der Größe
stehen sie gegenüber Stücken aus dem östlichen Kongobecken und dem Graben-
gebiete etwas zurück, nähern sich also mehr der westafrikanischen Form. Bei
II Exemplaren ist das Frontonasale mit dem Frontale in Kontakt, bei den
beiden anderen eben getrennt. Die Verteilung der weißen Flecken, lediglich an
den Körperseiten, ist durchaus t3'pisch.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad. c''.
Dunkle Rückenfleckung schwach ausgeprägt; weiße Fleckung lebhaft, bis
zur Schwanzwurzel ausgedehnt. Frontale und Frontonasale in Kontakt.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
Der Fundort Koloka stellt die Verbindung her zwischen Duma und den
Fundstellen am oberen Aruwimi, wo Schubotz die gleiche Form auf der ersten
Reise erbeutete. Auch in der Größe kommt dieses Stück den östlichen am
nächsten.
— 430 —
Var. schubotzi Sternf.
I Ex. ad. cf.
Grundfärbung dunkler als bei den übrigen ; der ganze Rücken bis zur Schwanz
Wurzel weiß gefleckt und gestrichelt; Oberlippe ganz hellgelblich weiß; Frontale
und Frontonasale weit getrennt.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Bei Duma begegnen sich also die beiden Hauptvarietäten; leider ist nicht
festzustellen, ob sie dort auf ein und demselben Gelände vorkommen oder auch
hier örtlich getrennt bleiben. Wie ein Vergleich der Körpermaße ergibt, unter-
scheiden sich beide Formen noch durch verschiedene Länge der Gliedmaßen,
was mir bisher entgangen war.
Fundort
Gesamt-
länge
Kopf
Kopf-
Rumpf-
länge
Schwanz
Vorder-
bein
Hinter-
bein
Schuppen-
reihen
Schuppen-
kiele
Ge-
schlecht
Duma .
p
16 mm
78 mm
p
22,5 mm
28,5 mm
32
5—7
9
Duma .
?
15,5 mm
77 mm
iig + ? Tarn.
22 mm
30,5 mm
32
5-8
9
Duma .
p
17,5 mm
76 mm
p
23 mm
31 mm
31
5(6)
cf
Duma .
?
15,5 mm
74 mm
p
21,5 mm
29 mm
32
5(6)
9
Duma .
p
16,5 mm
72 mm
?
24,5 mm
33,5 mm
32
5
cf
Duma .
212 mm
15,5 mm
72 mm
140 mm
22,5 mm
30,5 mm
32
5
cf
Duma .
p
16,5 mm
71,5 mm
?
23,5 mm
33 mm
32
^7
(f
Duma .
?
15 mm
69 mm
126 -f ? mm
22 mm
30 mm
32
5—6
&
Duma .
?
15,5 mm
68,5 mm
94 + ? mm
22,5 mm
31 mm
32
5—6
(f
Duma .
p
15,5 mm
68,5 mm
HO + ? mm
22 mm
30,5 mm
32
6—7
cT
Duma .
p
14,5 mm
66,5 mm
90 -f ? mm
21,5 mm
28,5 mm
32
5(6)
cf
Duma .
p
14 mm
62 mm
p
21,5 mm
28 mm
32
5
cf
Duma .
p
13,5 mm
60,5 mm
?
19 mm
26,5 mm
30 .
5
9
Koloka .
242 mm
18,5 mm
82 mm
160 mm
25 mm
37 mm
32
5(6)
ö"
Duma .
p
18,5 mm
80 mm
?
23 mm
32,5 mm
32-
5—7
o^
Bei genauerem Vergleich der Zahlen fällt auf, daß das Exemplar der Var.
schubotzi, das letzte der Tabelle, verhältnismäßig zu kurze Beine hat; z. B. fast
\'2 cm kürzere Hinterbeine als das ziemlich genau gleichgroße von Koloka. Selbst-
verständlich können nur die Männchen zum Vergleich herangezogen werden,
und es zeigt sich, daß mehrere Männchen von grauen, trotz geringerer Größe,
längere Gliedmaßen haben als das Männchen von schubotzi. Das könnte natür-
lich bei dem einen Exemplar Zufall sein, aber ein Vergleich mit der Tabelle
in meiner Arbeit von 1912 (p. 231/32) zeigt, daß es kein Zufall ist. Bei 13 Männ-
chen von graueri, deren Kopf rümpf länge durchschnittHch 84,2 mm beträgt,
mißt das Vorderbein im Durchschnitt 26,7, das Hinterbein 37,3 mm. Bei vier
— 431 —
Männchen der Var. schuhotzi von 843 mm Kopf rümpf länge ergeben die ent-
sprechenden Maße 25 und 35,3 mm, und kein Exemplar erreicht überhaupt
absolut das Durchschnittsmaß der langbeinigen Form. Bei der Schwierigkeit,
die Beinlängen auf den halben Millimeter genau festzustellen, sind natürlich
Ungenauigkeiten gar nicht zu vermeiden. Ich glaube aber, daß es sich hier
um einen tatsächlichen, nicht unerheblichen Unterschied handelt, der bei genauen
Messungen an Hand eines größeren Materials noch klarer hervortreten dürfte.
Subspec. typica.
I Ex. ad. Q.
Von der westlichen Form, die ich hier als Subspec. typica bezeichnen will,
liegt nur ein Exemplar vor, ein erwachsenes Weibchen, leider ohne Fundort.
Rücken olivenbraun, völlig ungefleckt; ein rotbraunes Seitenband deutlich
erkennbar; weiße Flecken nur an den Halsseiten. Frontale und Frontonasale
in Kontakt. Sq. 32, fünfkielig.
Fundort ? : Sammler ?
Mabuia raddoni Gray.
1845 Mabuia raddoni, Gray, Cat. I,iz. Brit. Mus., p. 112.
1845 Euprepes blandingii, Hahow, Proc. Ac. Philad., p. 58.
1864 Euprepis aeneofuscus, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 52.
1872 Euprepes gracilis. Bocage, Jörn. Sei. Lisb., v. IV, p. 77.
1885 Euprepes pantaenii, Fischer, Jahrb. Wiss. Anst. Hamburg, v. II, p. 88, t. III, Fig. 3;
E. cupreus, 1. c, Fig. 2.
1887 Mabuia raddonii, BoulENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 165, t. 10, Fig. i.
1888 M. r., Boettger, Ber. Senckenberg. Ges., p. 27.
1895 M. r., BocAGE, Herp. D' Angola et du Congo, p. 40.
1897 M. r., SjösTEDT, Bihang Till K. Sv. Vet. Akad. Handl., v. XXIII, Afd. IV, nr. 2, p. 14.
1899 M. r., Werner, Verh. zool. bot. Ges. Wien, v. IL,, p. 133.
1901 M. r. = Mabiia perroteti D. B., ToRNiER, Arch. Naturg., Beih., p. 82.
1902 M. perroteti [pari.), Tornier, Zool. Jahrb., Syst., v. VX, p. 675.
1910 M. raddoni, Lorenz Müller, Abh. K. Bayr. Ak. Wiss., II. KL, v. XXIV, p. 568.
1910 M. perroteti?, Nieden, Arch. Naturg., v. I, p. 238.
I Ex., halbwüchsig.
Schuppen in 30 Reihen; Frontale und Frontonasale in Kontakt; Supra-
nasaha getrennt; Parietalia in Kontakt miteinander. Auf dem Rücken mehrere
Längsreihen schwarzbrauner Flecken. Das dunkle Seitenband ist sehr deutlich
ausgeprägt, ebenso der weiße Längsstreifen darunter. Die Nuchalia sind recht
schwach gekielt, es kommt das also bei M. raddoni doch auch vor; ich bin aber
der Ansicht, daß eine Vereinigung mit M. perroteti völlig ausgeschlossen ist.
Fundort: Molundu; Sammler: Schltltze.
Ein Exemplar dieser Art fand sich im Magen einer Atheris squamiger vom
gleichen Fundort.
432
Mabuia perroteti D. & B.
1836 Euprepes perrotetii, Dum^rii, & Bibron, E)rpet. gen., v. V, p. 669.
1845 Euprepis perrotetii, Gray, Cat. Liz. Brit. Mus., p. iii; E. inornata, 1. c, p. 11
1864 Euprepis pleurostictus , Peters, Mon. Berl. Ac, p. 52.
1S85 Mabuia perrotetii, Boulenger, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 168.
1895 M. p., BOCAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 39.
1901 M. perroteti {pari.), Tornier, Arch. Naturg., Beih., p. 82.
1902 M. p. (part.), Tornier, Zool. Jahrb., Syst., v. XV, p. 675.
1908 Mabuia mongallensis, Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, in: SB.
Wiss. Wien, v. CXVI, p. 1850, t. I, Fig. 2.
Ak.
Abh. K.
V. I, p.
Baj'r.
= 38.
Ak. Wiss., II. Kl.
XXIV,
P- 5
68.
1910 (M. p.), Lorenz Müller,
M. p., NiEDEN, Arch. Naturg.,
1 Bx. ad. 9.
Ziemlich altes, hochträchtiges Tier (9. November). 32 Schuppenreihen.
Rücken braun, mit Längsreihen kleiner schwarzer Flecken auf den Schuppen-
spitzen. Körperseiten von den Schläfen bis zur Schwanz wurzel mit großen
Perlflecken bedeckt.
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault; Sammler:
HABERER.
2 Hx. ad.
Das eine hat 32, das andere nur 3o(!) Schuppenreihen. In der Färbung
gleichen sie ziemlich dem vorigen, nur die Perlflecken sind weniger lebhaft.
Das Geschlecht ist nicht sicher zu bestimmen, da sämtliche inneren Organe
entfernt sind; es dürften wohl rfo^ sein.
Fundort?; Sammler ? (wahrscheinlich Haberer).
9 Ex. juv.
In der Regel 32, seltener 34 Schuppenreihen, deutlich dreikielig. In der
Färbung ähneln diese kleinen Tiere sehr der typischen Mabuia maculilabris.
Der Rücken ist hellbraun, und ein dunkleres Seitenband tritt stark hervor;
die weiße Fleckung ist noch undeutlich. Eine Verwechslung ist jedoch nicht gut
mögHch, da die jungen M. maculilabris schon deutlich fünfkielige Schuppen
haben, außerdem bei gleicher Größe erheblich kurzschwänziger sind und keine
deutlichen Ohrlobuli besitzen.
Fundort
" Rumpflänge
Crampel — Archambault
Archambault
I Archambault
24 mm
23 mm
21 mm
II mm
9,5 mm
11,5 mm
123 mm
110 mm
46 mm
38 mm
49 mm
Schwanz
32 mm43 mm
185 mm
Vorderbein Hinterbein
32 mm40 mm
27,5 mm 38 mm
80 mm 13 mm 16 mm
70 mm II mmi4,5mm
14 mm 18,5 mm
— 433 —
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
I Ex. juv.
Ganz ähnlich den vorigen, aber etwas größer, die braune Seitenzone nicht
mehr so deutHch, oben durch einen hellen Streifen begrenzt, heUe Seitenflecken
schon lebhafter. Auch ist die dunkle Fleckung auf dem Rücken schon be-
merkbar.
Fundort ?; Sammler ?
Die von Werner beschriebene Mabuia mongallensis aus ]\Iongalla halte
ich für nichts anderes als eine junge M. perroteti, in deren unmittelbare \^erwandt-
schaft sie Werxer ja auch bereits gestellt hat. In Färbung und Zeichnung
wie auch im Habitus stimmt sie mit den mir vorliegenden Jungen von perroteti
vollkommen überein, und die von Werner angegebenen Unterschiede reichen
nicht aus. Bei mehreren der jungen Stücke von Archambault ist eines der
Xuchalia geteilt, und wenn das auf beiden Seiten der Fall ist, so ,, fehlen" eben
die Xuchalia. Die Kielung der SubdigitaUameUen aber scheint ein Jugend-
charakter zu sein, denn mit Hilfe der Lupe wenigstens ist ein solcher Kiel bei
den Jungen durchweg zu erkennen. Übrigens muß Werner bei Angabe der
Körpermaße ein Irrtum unterlaufen sein; 14 mm Kopflänge und nur 50 mm
Kopf rümpf länge kann offenbar nicht stimmen, wie auch die Abbildung deutlich
erkennen läßt. Ich vermute, es sollte 50 mm Rumpflänge heißen. Es wäre,
nebenbei gesagt, vielleicht gut, wenn man sich bezüglich dieser ]\Iessungen einigte.
Der Begriff ,, Kopflänge" z. B. ist nicht einheitlich. Ich habe stets die Ent-
fernung der Schnauzenspitze bis zum Hinterrande der Ohröffnung als Kopflänge
angegeben. Wenn nun ein anderer die Länge des beschilderten Kopfteiles an-
gibt, was ja schHeßhch ebenso berechtigt ist, so müssen sich natürhch Differenzen
ergeben, die zu Irrtümern führen können.
Mabuia ozorii Boc.
1893 Mabuia ozorii, BocAGE, Jörn. Ac. Sei. Lisb., s. 2, v. III, p. 46, 47.
1897 Mabuia ozorii, Bocage, Jörn. Sei. Math. Phys. Nat., s. 2, nr. 16, p. 195.
1906 Mabuia ozorii, Bori.EXGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 205.
I Ex. ad." c".
Schuppen in 36 Reihen, die meisten drei-, einige fünfkielig. Kopfbeschuppung
völlig normal. Oberseite dunkelgelblichbraun, die Kopfschilder schwarz ge-
randet und spärlich schwarz gefleckt; auch die Rückenschuppen dunkel gerandet
und vereinzelt gefleckt. Unterseite grünlichgelb, am Schwänze olivengrün.
Kopf 19, Kopf-Rumpf 87, Vorderbein 29, Hinterbein 43, Schwanz 150 + ? mm.
Fundort: Insel Annobon; Sammler: Schuetze.
Mabuia quinquetaeniata Licht.
1823 Scincus quinquetaeniatus, LlCHTEXSTElN^, Verz. Doubl. Mus. Berl., p. 103.
1826 Mabuya quinquetaeniata, Fitzinger, N. Classif. Rept., p. ^2.
Scincus savignyi, AuDorix, Descr. Egypte, Rept., Suppl., p. 177, t. II, Fig. 3, 4.
Deutsche Zentralafrika-Expedition igio/ix. Bd. I. 28
- 434 —
1838 Tiliqua quinquestriata, Gray, Ann. nat. Hist., v. II, p. 290.
Euprepes savignyi, DuMERiL & BiBRON, Erpet. gen., v. V, p. 677.
1854 Euprepes magraritifer, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 618, u. Reise n. Mossamb., v. III,
p. 64, t. X, Fig. I.
1864 Euprepis gularis, Gray, Proc. zool. Soc. L,ondon, p. 61; Euprepis kirkii, 1. c, p. 62,
t. IX, Fig. I.
1867 Euprepes binotatus, Bocage, Jörn. Sei. Lisb., v. I, p. 230, t. III, Fig. 3.
1887 Mabuia quinquetaeniata, BouLENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 198.
1895 Mabuia binotata, Bocage, Herp. d' Angola et du Congo, p. 46.
1898 Mabuia quinquetaeniata, Anderson, Rept. Egypt., p. 187, t. XXIV, Fig. i — 3.
1901 M. qu., ToRNiER, Arch. Naturg., Beih., p. 85.
1908 M. qu., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, in: SB. Akad. Wiss. Wien,
V. CXVI, p. 1851.
1910 M. qu., XiEDEN, Arch. Naturg., v. I, p. 239.
1913 M. qu., NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. VII, p. 85.
Die Bezeichnung Mabuia quinquetaeniata umfaßt heute eine ganze Reihe
von stark verschiedenen Formen, deren Unterschiede keineswegs auf individuelle
Variation zurückgeführt werden können. So gewiß es ein Verdienst Boulengers
war, im Catalogue of Lizards die enge Verwandtschaft aller dieser Formen durch
die rücksichtslose Zusammenfassung unter einem Artnamen zu kennzeichnen,,
so gewiß müssen wir heute nach erheblichem Anwachsen des Materials innerhalb
der Gruppe wieder strengere Scheidungen vornehmen.
Ich sehe davon ab, die Art als solche wieder zu spalten, weil ich es für
unzweckmäßig halte, obwohl die morphologischen Charaktere in einzelnen Fällen
eine artliche Trennung sehr wohl rechtfertigen könnten. Über den Wert oder
Unwert solcher Verschiedenheiten wird man stets streiten können, denn die
Natur hat nicht das geringste Interesse daran, es dem Systematiker möglichst
bequem zu machen, eine binäre Benennung aber zerreißt den doch tatsächlich
bestehenden Zusammenhang, eine ternäre betont ihn, und deshalb ziehe ich sie
vor.
Die genaue Unterscheidung der einzelnen Unterformen der M. quinque-
taeniata wird durch verschiedene Umstände erschwert, zu denen in erster Linie
die außerordentlich große individuelle Variabilität zählt. Bekanntlich macht
die Art im Laufe des Wachstums regelmäßig eine ungewöhnlich starke Um-
färbung durch, wobei die jugendliche Längsstreif ung völHg oder fast völlig ver-
lorengehen kann. Dieser Färb Wechsel geht zudem bei den Geschlechtern ver-
schieden schnell und nicht gleichartig vor sich. Auch in der Kopf- und Rumpf-
beschuppung, in der Kielung der Subdigitallamellen, in den Größenverhält-
nissen von Kopf und Gliedern finden sich zahlreiche individuelle und teilweise
auch sexuelle Unterschiede. Aber es gibt eben auch eine ganze Reihe von Eigen-
tümlichkeiten, die unabhängig von Alter und Geschlecht wie vom Zufall der
Individualvariation konstante, geographisch getrennte Formen entstehen lassen
und somit zur Aufstellung systematischer Begriffe die nötigen Handhaben bieten.
In Betracht kommen dabei hauptsächhch die Form des Kopfes, die Zahl der
vorderen Supralabialen, die Größe der Ohrschüppchen, die Zahl der Schuppen-
— 435 —
längsreihen am Rumpfe, die Zahl der Supraciliaren, die Breite und Länge der
hellen Längsstreifen, die Färbung der Kehle und schließlich die allgemeine
Körpergröße. Die Variationsbreite ist enorm. So schwankt die Zahl der Schuppen-
reihen zwischen 34 und 46, die Rumpflänge zwischen 90 und 135 mm; der Unter-
schied ist also kaum geringer als etwa bei Lacerta agilis und viridis. Einzelne
Formen tragen auch im Alter noch die Längsstreifung genau wie die Jungen,
andere sind in der Jugend schon einfarbig. Die Ohrschüppchen können gut
entwickelt sein, aber auch fast völlig fehlen usw. Gemeinsam bleibt schließlich
allen nur noch die dreifache Kielung der Rückenschuppen und das Auftreten
schwarzer Flecken oder einer schwarzen Binde an den Halsseiten beim er-
wachsenen ]\Iännchen. Ich gehe nunmehr daran, die einzelnen Formen genauer
zu kennzeichnen.
Mabuia quinquetaeniata quinquetaeniata Licht.
(Taf. XX^I, Fig. 5.)
1823 Scincus quinqiietaeniatus, Lichtexsteix, 1. c
Scincns savignyi, Audouin, 1. c.
Kopf breit und kurz; 4 vordere Supralabialia. Schuppen in 36 — 38 Reihen;
6 Supraciliaren; Rückenkiele mäßig stark. Ohrschüppchen kurz, ziemlich deut-
lich. Helle Rückenstreifen breit, durch nur zwei Schuppenreihen voneinander
getrennt, der mittlere dicht hinter den Nuchalen oder unmittelbar am Hinter-
kopfe beginnend. Die Halsflecken der Erwachsenen tief schwarz, durch senk-
rechte Reihen weißer Flecken fast oder vöUig getrennt; Kehle beim erwachsenen
Männchen stark, beim Weibchen schwach schwarzbraun gefleckt; Seiten von
Hals und Rumpf bei Erwachsenen weiß punktiert; Rücken einfarbig, helle
Streifen regelmäßig noch erkennbar.
Größe gering.
Nilgebiet.
Die hier beschriebene Form ist die ägyptische. Ihr jedenfalls sehr nahe
steht die vom Sinai, von der ich in Berlin ein junges Exemplar untersuchen
konnte. Ob die von WERNER am oberen Nu (:\Iongalla, Gondokoro) gefundenen,
erhebhch größeren Tiere mit 38 — 42 Schuppenreihen auch zu dieser Form zu
rechnen sind, scheint mir zweifelhaft. Die von TORNIER aus Togo beschrie-
benen Exemplare scheinen dieser Subspezies sehr nahezustehen.
Mabuia quinquetaeniata langheldi nov. subspec.
(Taf. XXIII, Fig. I u. Taf. XXIV, Fig. 5 u. 6.)
1910 Mabuia quinquetaeniata, NrEDEX, 1. c.
Zu dieser Form rechne ich die von Nieden erwähnten, von LangheIvD
und RiGGEXBACH bei Garua am oberen Benue gesammelten, im Berliner Museum
befindlichen Stücke. Sie unterscheiden sich in der Beschuppung nur unwesent-
lich von den ägyptischen.
28*
- 436 -
Kopf kurz; 4, selten 5 vordere Supralabialen; Schuppen in 36, selten
38 Reihen, ziemlich stark gekielt; in der Regel 6 Supraciliaren, selten 5 oder 7.
In der Jugend helle Rückenstreifen breit, durch sekundäre Streifung in den
Zwischenräumen vermehrt, durch nur zwei Schuppenreihen getrennt ; der ]\Iittel-
streifen vorn nicht über die Schulter hinausreichend; erwachsen auf dem Rücken
fast einfarbig; Schläfenflecken tiefschwarz, völlig getrennt; Kehle völlig un-
gefleckt; helle Punktflecken an den Seiten von Hals und Rumpf.
Größe gering.
Mabuia quinquetaeniata scharica nov. siibspec.
(Taf. XXII, Fig. 1—4 u. Taf. XXIV, Fig. 4, 7 u. 8.)
Kopf kurz, wenn auch etwas schlanker als bei den beiden vorher erwähnten
Formen; in der Regel 4 vordere Supralabialen; Schuppen in 34 — 36, selten
in 38 Reihen, sehr kräftig gekielt; 6 Supraciliaren, selten 5 oder 7; Ohrschüpp-
chen sehr klein, stumpf zugespitzt. Helle Rückenstreifen schmal, durch 3 (oder
*/., + 2 + '2) Schuppenreihen getrennt; der mittlere Streifen beginnt vorn nicht
vor der Schulter; das erwachsene Männchen ist oberseits einfarbig braun, auf
der Schwanzwurzel rostrot; Kopfseiten, Halsseiten und Kehle sind bei ihm
tiefschwarz, weiß (gelb?) gefleckt; ein breites, weißes (gelbes?) Band zieht vom
Rostrale über Oberlippe und Ohr hinweg bis an die Rumpfseiten. Das er-
wachsene Weibchen gleicht entweder dem Männchen, bis auf weniger starke
Schwarzfärbung an Kehle und Hals, oder es ähnelt mehr den Jungen, doch
verschwindet wenigstens der mittlere Rückenstreifen fast völlig.
Größe gering.
Flußgebiet des Schari und des oberen Ubangi.
Mabuia quinquetaeniata binotata Bocage.
1867 Euprepes binotatiis, Bocage, 1. c.
1895 Mabuia binotata, Bocage, 1. c.
Bocage hat nicht ohne Grund gegen die Einziehung seiner AI. binotata
durch BOULENGER protestiert. Die Abweichungen dieser Form sind so zahl-
reich, bedeutend und konstant, daß sie ganz gut Artcharakter beanspruchen
könnten. Gleichwohl gehört sie sicherlich in den Formenkreis der Quinquetaeniata-
Gruppe.
Kopf kurz; regelmäßig 5 vordere Supralabialen; Schuppen in 36, sehr
selten in 38 Reihen, kräftig gekielt; Ohrschüppchen kurz, breit, wenig vor-
ragend; 5 Supraciliaren. Schon in der Jugend ohne helle Längsstreifung; der
dunkle Halsstreifen schon bei Jungen vorhanden, vollkommen kontinuierlich;
Kehle ungefleckt.
Größe sehr beträchtlich.
Portugiesisch - West afrika.
Infolge der Abspaltung des 5. Supralabiales vom Suboculare erscheint dieses
selbst am unteren Rande stark verschmälert; die Abspaltung selbst ist auch
— 437 -
bei den anderen Unterarten durch eine Einkerbung im Suboculare angedeutet,
aber nur sehr selten wirklich durchgeführt. Auch durch das völlige Fehlen
der hellen Längsstreifung und die außerordentliche Größe bei ziemlich plumpem
Bau nimmt hinotata eine Sonderstellung in der ganzen Gruppe ein.
Die folgenden drei Subspezies unterscheiden sich gemeinsam von den bis-
her beschriebenen durch eine auffällige Abweichung in der Kopfform. In Zahlen
läßt sich dieser Unterschied freilich schwer zum Ausdruck bringen, denn \'o mm
mehr oder weniger macht hier schon sehr viel aus, aber für das Auge ist er un-
verkennbar. Bei den kurzköpfigen Formen ist der Kopf am Hinterende des
Frontale gemessen, etwa halb so breit wie die Kopflänge bis zum Hinterrande
der Ohröffnung gemessen. Bei den langköpf igen Formen entspricht die Kopf-
breite kaum der halben Entfernung vom Schnauzenende bis zum Vorderrande
der Ohröffnung. Ob ein genetischer Zusammenhang zwischen den langköpfigen
Formen einerseits und den kurzköpfigen andererseits besteht, scheint mir aller-
dings recht unwahrscheinlich.
Mabuia quinquetaeniata riggenbachi nov. subspec.
(Taf. XXIV. Fig. 2.)
1910 Mabuia quinquetaeniata (parf.), NiEDEN, 1. c.
Unter den von NiEDEN aufgeführten Stücken aus Nordkamerun stammt
ein Exemplar von Toreba und gehört merkwürdigerweise zu einer Form, die
von den benachbarten langheldi sowohl wie scharica sehr bedeutend abweicht.
Kopf schlank; Schuppen in 38 Reihen, schwach gekielt, 4 vordere Supra-
labialen; 5 Supraciliaren; Ohrschüppchen klein. Heller Rückenstreifen breit,
beim erwachsenen Weibchen noch gut sichtbar, auf der Halsmitte beginnend;
Halsflecken dunkelbraun; Kehle ungefleckt.
Größe beträchtlich.
Toreba, Nordkamerun.
Nur ein weibliches Exemplar vorhanden ; Berliner Museum Nr. 20 786
(Sammler Riggenbach).
Mabuia quinquetaeniata margaritifer Ptrs.
(Taf. XXIII, Fig. 2 u. 3, Taf. XIV, Fig. i.)
1854 Euprepes margaritifer, Peters, I. c,
1864 Euprepis kirkii, Gray, 1. c.
191 1 Mabuia quinquetaeniata, SternfeLD, Mitt. Mus. Berlin, p. 417.
Diese Form ist von Peters seinerzeit sehr gut beschrieben worden. Weniger
gut ist seine Abbildung eines erwachsenen Tieres, dagegen die von Gray ge-
gebene eines Jungen ausgezeichnet.
Kopf und Schnauze schlank; Schuppen in 41 — 45 Reihen, schwach ge-
kielt; fast stets 4 vordere Supralabialen; 5, sehr selten 4 Supracüiaren ; Ohr-
schüppchen sehr kurz, stumpf. In der Jugend fünf streif ig ; der Mittelstreifen
beginnt auf der Schnauze und ist von den Seitenstreifen regelmäßig durch drei
- 438 -
volle Schuppenreihen getrennt. Ganz alte Tiere, Männchen wie Weibchen,
gelbbraun, auf Rücken und Seiten fein hell gepunktet; dunkle Halsbinde schwach
ausgeprägt, aus getrennten Flecken bestehend; Kehle ungefleckt.
Größe beträchtlich.
Portugiesisch - Ostafrika; südliches Deutsch - Ostafrika;
Transvaal.
Mabuia quinquetaeniata hildebrandti nov. subspec.
(Taf. XXIV, Fig. 3.)
1882 Euprepes margaritifer (pari.), PETERS, Rise n. Mossamb., p; 66.
Auch diese Form, obwohl beim ersten Anblick der margaritifer ähnlich,
weicht so weit ab, daß sie Artrang beanspruchen könnte. Kopf und Schnauze
lang; Schuppen in 44 — 46 Reihen, an den Seiten erheblich kleiner als am Rücken
und an der Unterseite, auf dem Rücken sehr kräftig gekielt; 4 vordere Supra-
labialen; 6 — 7 Supraciliaren; Ohrschüppchen lang und spitz, bis zur IVIitte
der Ohröffnung reichend. Beim nahezu erwachsenen Männchen sind die hellen
Rückenstreifen noch vorhanden, breit, der mittlere bis zum Hinterkopf reichend;
zahlreiche, helle, dunkelgesäumte Flecken auf dem Rücken und an den Seiten;
beim völlig erwachsenen Männchen auch die Längsstreifen in Fleckenreihen auf-
gelöst; Scheitel schwarz marmoriert; Halsflecken dunkelbraun, undeutlich, durch
senkrechte helle Binden getrennt; kein heller Längsstreifen darunter oder höch-
stens angedeutet; Kehle hell, ungefleckt.
Größe beträchtlich.
Taita, Britisch-Ostafrika.
Die drei mir vorliegenden Exemplare sind nicht gut erhalten. Die Variabili-
tät, besonders in der Färbung, wird größer sein, als diese drei Männchen er-
kennen lassen. Berlin. Mus. Nr. 9288 (Sammler Hildebrandt).
Mit den hier aufgestellten sieben Subspezies wird der Formenreichtum der
Qiiinquetaeniata-OrVi'^^Q. schwerlich erschöpft sein. Mir stand weder vom Senegal
noch aus Abessynien Material zu Gebote, auch aus Südafrika, vom oberen Nil
und aus asiatischem Gebiet zu wenig, um daraus Schlüsse ziehen zu können,
aber jedenfalls steht es fest, daß Mabuia quinquetaeniata sich bequem in zahl-
reiche geographisch getrennte und morphologisch gut unterscheidbare Unter-
arten aufteilen läßt. Unter dem Material der herzoglichen Expedition sind
drei dieser Formen vertreten.
Mabuia quinquetaeniata quinquetaeniata Licht.
(Taf. XXII, Fig. 5.)
2 Ex. juv. Sq ■■= 36.
Rücken gleichmäßig braun, erst auf der Schwanzwurzel etwas dunklere
Tönung; Streifung sehr lebhaft, tief schwarz gesäumt; der Mittelstreifen ver-
schwindet vorn plötzlich in Höhe der Ohröffnung.
— 439 —
Fundort: Bar el Glasal-Gebiet ? ; Sammler: WiESE?
Es ist sehr bedauerlich, daß gerade bei diesen Exemplaren der Fundort
unsicher ist. Sie gehören offenbar der Nilform an und hätten einen Anhalt ge-
währen können-, wie weit diese Subspezies nach Westen reicht.
Mabuia quinquetaeniata scharica.
(Taf. XXII, Fig. 1—4.)
3 Ex. cV ad.
Rücken fast einfarbig, von der Längsstreif ung nichts oder fast nichts mehr
erkennbar. Die Färbung ist auf dem Scheitel dunkelohvenbraun, hellt sich nach
hinten zu allmählich auf und wird auf der Schwanzwurzel manchmal nahezu
fuchsrot. Schläfen, Halsseiten, Kieferpartien und die ganze Unterseite von Kopf
und Hals sind tiefschwarz. Diese Färbung wird auf der Oberlippe durch einen
weißen Längsstreifen verdrängt, der das Ohr überschreitet und fast bis zur
Schulter reicht. Er teilt die schwarze Färbung am Halse in zwei Teile, von
denen der obere mehrere senkrechte Reihen weißer Fleckchen aufweist; am
Unterkieferrande, unten an den Halsseiten, vereinzelt auch an der Kehle, größere
weiße Flecken, unregelmäßig zerstreut. Kleine, helle Fleckchen stehen auch
noch an den Seiten des Rumpfes, auf dem Oberarm und den Supraciliaren,
Fundort: Route Fort Possei — Fort Cramp.el; Sammler: Schubotz.
2 Ex. 99 ad.
Beide erinnern in der Färbung ganz an das erwachsene Männchen, doch
ist das Schwarz an den Kopfseiten viel schwächer und nur die schwarze Binde
hinter dem Ohre deutlich. Bei dem einen ist die Kehle lebhaft dunkelbraun
gesprenkelt, bei dem anderen fast rein weiß. Von der Streif ung sind die äußeren
Binden noch sehr deutlich, die« Rückenbinden aber nicht oder nur wenig deut-
licher als bei den Männchen.
Fundort: Route Fort Possei — Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Beide Exemplare sind trächtig (10. November).
3 Ex. 99 halbw. — ad.
Das größte ist nicht kleiner als die eben erwähnten. Bei allen dreien ist
der Rücken dunkelgelbbraun, die Seitenzone zwischen den Streifen gleichmäßig
tief braun von den Schläfen bis zum Schwänze und auf diesem ; unter dem äußeren
Streifen ein bräunlicher, mehr oder weniger kräftiger Ton, der nach unten ohne
scharfe Grenze in die gelblichweiße Bauchfärbung übergeht. Von den Längs-
streifen ist der mittlere schwach, reicht nach vorn kaum bis zur Schulter, wird
aber durch seitliche schwarze Säume hervorgehoben. Die oberen Seitenstreifen
sind sehr deutlich und gehen auch auf den Schwanz über, ohne jedoch ihren gelb-
lichweißen Farbton zu ändern. Am lebhaftesten treten die unteren Streifen her-
vor; sie reichen von der Schnauzenspitze bis zum Schwanzende und sind etwas
breiter als die oberen. Auf dem Rücken tritt durch dunkle Färbung der seitlichen
Schuppenenden in den braunen Zonen Längsstreifung auf.
Fundort :. Route Fort Possei — Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
— 440 —
Das größte Exemplar hat Eier in den ersten Stadien der Entwicklung,
das mittlere ist hochträchtig, bei dem kleinsten sind die Eier gänzhch unent-
wickelt (lo. November).
3 Ex. 99 ad. ■ .
Von ausgesprochen männlichem Typus. Bei zweien tritt der untere Seiten -
streifen noch leidlich deutlich hervor, bei dem dritten ist auch er fast völhg
geschwunden. Die Kehle ist bei allen dunkelgefleckt, bei dem streifenlosen ist das
Schwarz am Kopfe fast so kräftig wie bei alten Männchen, und die Kehle hat eben-
soviel Schwarz wie Weiß, Die weiße Fleckung ist bei allen dreien sehr schwach.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Sämtlich hochträchtig (Januar).
2 Ex. 99 ad.
Beide gestreift, das kleinere ganz wie die bereits beschriebenen, das größere
(stark zerschlagen) hat schwächere Streifen und am Halse ganz schwache Neigung
zur Schwarzfärbung; Kehle ganz schwach gesprenkelt.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Beide sind trächtig (Januar).
3 Ex. juv.
Eines ist ganz klein (25 mm Kopf- Rumpf länge). Es unterscheidet sich in
der Färbung von den gestreiften Weibchen nur durch dunkleren Grundton
und demgemäß lebhaftere Streifung, deren Färbung auf dem Schwänze ins
Bläuliche übergeht. Auch bei diesem Tier reicht der Mittelstreifen vorn kaum
über die Schulter hinaus. Die beiden anderen sind beträchtlich größer (42 und
45 mm) und sind auch nicht mehr dunkler als die fast erwachsenen Weibchen,
doch ist der Schwanz noch bläulich.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Es gibt also im Januar trächtige und hochträchtige Weibchen, eben aus-
geschlüpfte Junge und solche von etwa 2 — 3 Monaten.
7 Ex. c/'cf' ad. (77 — 94 mm Kopf -Rumpflänge).
Bei zwei großen Exemplaren ist jede Spur von Streif ung verschwunden;
bei ihnen ist auch das Schwarz am stärksten ausgeprägt. Die ganze Unterseite
von Kopf und Hals ist pechschwarz, von nur ganz wenigen weißen Flecken
unterbrochen. Bei dem größeren der- beiden, dem größten Männchen, das mir
überhaupt vorliegt, sind auch die Ränder des Unterkiefers fast rein schwarz,
der gelbweiße Streifen auf der Oberlippe und am Halse ist vom Schwarz ange-
fressen, und die dunkle Färbung greift auf den Oberarm und selbst noch den
Unterarm über. Gleichzeitig ist die helle Fleckung am Rumpfe ziemlich kräftig.
Bei den übrigen ist der Lateralstreifen sehr deuthch, bei einigen auch der Dorso-
lateralstreifen noch erkennbar. Das Schwarz der Kehle ist mehr oder weniger
kräftig, am stärksten bei dem größten und dem kleinsten Exemplar.
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault; Sammler:
Haberer.
— 44T —
3 Ex. 99 ad. (85 — 92 mm Kopf- Rumpflänge).
Sämtlich gestreift; das größte weniger lebhaft, doch ist auch bei ihm der
Dorsalstreifen bis zu den Schultern deutlich sichtbar; der Lateralstreifen ist
außerordentlich kräftig, hell gelblich weiß. Das Schwarz an Kopf und Hals ist
kaum angedeutet, bei dem größten aber die Kehle sehr dicht dunkelbraun gefleckt.
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault; Sammler:
Haberer.
Sämtlich hochträchtig (Anfang November).
2 Ex. 99 halbw. (67 mm Kopf- Rumpflänge).
Sehr dunkel gefärbt, die Streifen stark schwarz gesäumt; dunkle Längs-
streif ung auf dem Rücken lebhaft ausgeprägt.
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault; Sammler:
Haberer.
Nicht trächtig (Anfang November).
17 Ex. 0^0^ halbw. — ad.
Färbung im allgemeinen wie vorher geschildert. Von dem Mittelstreifen
ist bei keinem Exemplar das geringste noch zu bemerken; in der Regel sind
auch die oberen Seitenstreifen völUg geschwunden, der untere Streifen ist da-
gegen stets, wenn auch manchmal recht schwach, noch erkennbar, am besten
bei einem der größten Exemplare, das überhaupt eine sehr lebhafte Weißfleckung
zeigt. So ist bei ihm auch der Dorsolateralstreifen in Form einer Reihe weißer
Flecken, die sich vom Auge bis über die Schulter hinausziehen, noch erhalten. Die
Schwarzfärbung an Kopf, Hals und Kehle ist nicht ganz so kräftig wie bei den im
November gesammelten, die Glitte der Kehle oft mehr schmutzigbraun als schwarz,
stets ziemlich stark weiß gefleckt; die senkrechten Fleckenreihen am Halse treten
lebhaft hervor, ohne j edoch die Einheitlichkeit der schwarzen Binde zu unterbrechen .
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
21 Ex. 99 halbw. — ad.
Sieben davon erinnern durch starke Reduzierung der Längsstreifen an die
^Männchen, doch bleibt der Lateralstreifen stets deutlich. Das Schwarz an Kopf
und Hals ist regelmäßig viel schwächer als bei den Männchen, manchmal nur
ein dunkleres Braun. Die Kehle ist an den Seiten mehr oder weniger stark ge-
fleckt, in einem Falle von fast männlichem Charakter. Bei den übrigen vier-
zehn Exemplaren ist der Rückenstreifen noch sichtbar, wenn auch nie sehr
deuthch, dagegen sind die Dorsolateralstreifen immer recht lebhaft, und das gibt
diesen Weibchen ein ganz anderes Gepräge. Der Rücken ist gleichmäßig braun,
wird also nach hinten zu nicht heller, wie es bei den ]\Iännchen und den vor-
erwähnten Weibchen der Fall ist, aber auch nicht dunkler, wie bei den Jungen,
Die dunkle Längsstreif ung ist höchstens angedeutet.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz
Die meisten Exemplare sind nicht trächtig, einige aber stehen kurz vor de^
Eiablage (^Nlitte Februar).
— 442 —
10 Ex. juv. (39 — 59 mm Kopf-Rumpflänge).
Charakteristisch für diese Jungen ist die helle Färbung; sie sind bis auf
das bei weitem kleinste nicht dunkler als die Erwachsenen. Das größte Exem-
plar (:f) hat schon beinahe die Altersfärbung, der Dorsalstreifen ist schon ganz
schwach, die Dorsolateralstreifen zu Flecken aufgelöst, die Schwarzfärbung am
Halse bereits deutlich und die Kehle stark gefleckt.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
I Ex. r/ ad.
Dorsalstreifen unsichtbar; Dorsolateralstreifen kaum erkennbar; Lateral-
streifen ziemlich deutlich. Helle Fleckung am Rumpfe schwach, an Hals und
Kieferrändern kräftig. Kehle fast ganz dunkel, aber mehr braun als schwarz.
Fundort: ?; Sammler: ?
I Ex. juv. (50 mm Kopf -Rumpflänge).
Rücken nach hinten zu dunkler werdend; Streifung schwach; Dorsalstreifen
vorn etwas über die Schulter hinausreichend.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
Das Exemplar gehört, obwohl schon tief aus dem Urwald stammend, zwei-
fellos zu der gleichen Form wie die aus dem Scharigebiet und dokumentiert
damit die engen Beziehungen des oberen Ubangizum ,,Urschari", die Haas und
Schwarz (Zur Entwicklung der afrikanischen Stromsysteme, Geolog. Rdsch.,
V. IV, H. 8) neuerdings erkannt zu haben glauben.
(Ein männliches Exemplar dieser Subspezies befindet sich unter den von
HONY t am oberen Logone , also gleichfalls im Gebiet des Schari gesammelten
Reptilien, die mir vom Berliner Museum zur Bestimmung übersandt wurden,
während in unmittelbarer Nähe dieses Fundortes, am oberen Benue, bereits
M. qu. langheldi auftritt.)
Mabuia quinquetaeniata riggenbachi ( ?) .
Mir liegt noch ein Exemplar einer M. quinquetaeniata vor, das jedenfalls
weder zu scharica noch zu langheldi gehört und das ich mit Vorbehalt zu
riggenbachi stellen möchte.
I Ex. o* (? halbw.).
Trockene, stark beschädigte Haut. Kopf schlank; 4 vordere Supralabialen;
5 Supraciliaren; Sq = ? 42 (nicht genau festzustellen). Von Längsstreifung
ist nichts zu sehen; hinter dem Ohre stehen 3 schwarze, durch senkrechte gelbe
Bänder völlig getrennte Flecke; Kehle ungefleckt. Schuppen der Rumpfseiten
kleiner als die des Rückens.
Fundort: ?; Sammler: Roeder.
Mehrere weitere in gleichem Zustande befindliche Objekte sind in der Nähe
des Tsadsees gesammelt worden.
Die folgende Tabelle veranschaulicht die wichtigsten Maße der mir vor-
liegenden Exemplare von scharica nebst einer Anzahl Individuen der übrigen
443
sechs Unterarten. Alle ]\Iaße in
Hinterrande der Ohröffnung).
Millimetern (die Kopflänge rechnet bis zum
Subspezies ' Fundort
1 Kopf- i
^OP^ Rumpf länge* Schwanz Vorderbein Hinterbein Sq
Ge-
schlecht
scharica Possei- Crampel 20,5 89
1 ?
28 1 41
36 i c/
scharica
Possel-Crampel 20,5 88
?
28,5 40.5
36
ö^
scharica
Possel-Crampel . 19,5 i 85
?
28 39.5
36
ö"
scharica
Possel-Crampel ,18 \ 86
?
25 33.5
36
9
scharica Possel-Crampel
17
85
127
25.5 34.5
36 9
scharica
Possel-Crampel
18 1 85
?
26,5
36,5
36 1 9
scharica
Possel-Crampel 17 81
?
24
35
34 j 9
scharica
Possel-Crampel 15,5 ! 71
?
23
33.5
34 ; 9
scharica
Crampel 18 82
p
25.5
■38
36 9
scharica
Crampel 17,5 85
?
24.5
35.5
36 9
scharica
Crampel 17,5 ?
?
25 i 34.5
36 ; 9
scharica
Crampel '17 l 81
?
24.5 36
36 ' 9
scharica
Crampel 16,5 , 80
24.5 33
36 i 9
scharica
Crampel . 10,5 45
69
14.5
21
35 juv.
scharica
Crampel
10
42
63
14
21
34 juv.
scharica
Crampel
7
.5
32
9
13
34 juv.
scharica
Crampel -
Archambault
22
94
122 -f ?
28,5
40
38
&
scharica ArchZbaiit | 21.5
92
?
29 38
36
(f
scharica \ ^^^^^i-,, j I9.5 86
?
24.5
37
36
(f
-Ä--« ; .^SS^t 1^8.5
86
?
25
35
36
cf
scharica . /.St^iut i ^8.5
78
"3
28.5
39
36
cT
scharica ^^^^-^
18,5
77
119
26
36 38
cf
^^^^'^rica ^ /-X,^-, |x8
8i
122
25
35
36
cf
-^«-- A^cSaTut 1^9.5
92
?
26,5
36
36
9
-^-- 1 S^^7^t 1^8,5
86
?
27
37
34
9
-^— .SZ^r^t 1^7.5
85
?
M
33.5
36
9
-^--« i ^Zlt7.n '^6.5
67
?
22
3^,5 1 34
9
scharica \ A*^^t™^K~it 16
t Archambault
67
III
22,5
34 34
9
scAanca
Archambault 19,5
84
?
25
36 1 34 1 cf
scharica
Archambault 19,5
84
?
27
38 j 34 1
cf
scharica
Archambault 19
84
115+?
26
38 34 1
&
444
Subspezies
Fundort
Kopf
Kopf-
Rumpflänge
Schwanz
Vorderbein
Hinterbein
Sq
Ge-
schlecht
scharica
Archambault
19
84
115 +?
25.5
35
36
ö^
scharica
Archambault
i8,5
82
120+ ?
25
37
36
ö^
scharica
Archambault
i8
79
125
24.5
35,5
34
o"
scharica
Archambault
17,5
79
116
25,5
36
36
&
scharica
Archambault
17.5
76
123
25,5
34.5
36
&
scharica
Archambault
17
77
121
24
34
34
&
scharica
Archambault
20
89
121 + ?
26,5
38,5
36
cf
scharica
scharica
Archambault
19,5
84
25
37
34
(f
Archambault
19
85
26
38,5
36
&
scharica
Archambault
19
84
25
36,5
35
cf
scharica
Archambault
18
79
25.5
35
35
&
scharica
Archambault
17
70
•
24
34
35
cf
scharica
Archambault
16,5
73
■
23
33
34
&
scharica
Archambault
17.5
85
25
33,5
35
9
scharica
Archambault
17.5
83
IlO-f ?
25
35
35
9
scharica
Archambault
17
83
25
35,5
34
9
scharica
Archambault
17
81
23.5
.33
35
9
9
9
scharica
Archambault
17
80
24.5
35
35
scharica
Archambault
16,5
8x
116
23.5
34,5
36
scharica
Archambault
16,5
80
120
23.5
34,5
36
9
scharica
Archambault
16,5
80
23
32
34
9
scharica
Archambaiüt
16,5
79
■ 22,5
32
34
9
scharica
Archambault
16,5
75
23.5
33.5
35
9
scharica
Archambault
16,5
77
23
33
36
9
scharica
Archambault
16,5
77 .
? ■
23.5
34
36 .
9
scharica
Archambault
16,5
76 ■
^3
33
36
9
9
scharica
Archambault
16
76
112
23.5
. 34
34
scharica
Archambault
16
75
22
32
36
9
scharica
Archambault
16
74
23.5
33,5
34
9
scharica
Archambault
15,5
76
23
32,5
34
9
scharica
Archambault
15,5
71
113
23
32,5
36
9
scharica
Archambault
15.5
65
20
30
34
9
scharica
Archambault
14.5
67
22
31
35
9
scharica
Archambault
14.5
65
20
28,5
34
9
445
Subspezies
Fundort
Kopf
Kopf-
Rumpflänge
Schwanz
Vordabein
Hinterbein
Sq
Ge-
schlecht
scharica
Archambault
13.5
59
93
18
26
36
ö"
scharica
Archambault
13
54
?
17
25
36
juv.
scharica .
Archambault .
13
53
?
17,5
25
36
juv.
scharica
Archambault
13
56
?
18
26
34
juv.
scharica
Archambault
12,5
54
?
18,5
27
38
juv.
scharica
Archambault
12,5
53
?
17,5
25,5
36
juv.
scharica
Archambault
12,5
52
?.
17
25,5
35
juv.
scharica
Archambault
12
48
75
16
23
34
juv.
scharica
Archambault
12
48 •
79
15
23
35
juv.
scharica
Archambault
IG
39
?
11,5
18
36
juv.
scharica
?
19
81
?
26
35,5
36
(/
scharica
Koloka
11,5
50
?
16
24,5
36
juv.
qiiinquetaeniata
Ägypten
19
85
p
27
39
36
&
quinquetaeniata
Ägj^pten
19
83
138
26
37,5
36
&
qiiinquetaeniata
Ägypten
18
80
135
25,5
37,5
36
&
quinquetaeniata
Ägypten
16
70
p
23
32,5
36
9
quinquetaeniata
Ägypten
15,5
67
104
22
32
36
9
quinquetaeniata
Ägypten
II
43
69
14,5
20
36
juv.
quinquetaeniata
Ägypten
8,5
33 .
56
12
16
p
juv.
quinquetaeniata
Oberägypten
18,5
81
133
a6,5
37,5
38
&
q uinquetaeniata
Oberägypten
17
82
?
^4,5
34,5
36
9
quinquetaeniata
p
13
54
p
17.5
26,5
36
juv.
quinquetaeniata
■
13
5?,
77+?
17-5
26
36
juv.
langheldi
Garua
19
85
P
28
38
36
&
langheldi
Garua
19
84
132+ ?
27
39
38
cf
langheldi
Garua
19,5
95
?
-
39
36
9
binotata
Angola
30
135
195
•
42
56
36
nach
Bocage
riggenbachi
Toreba
23,5
107
?
33
44
38,
9
margaritifer
Tette
24,5
109
138 +?
33
49
43
cf
margaritifer
Tette
25
105
136+ ?
33
48
43
cf
margaritifer
Tette
21
100
143 +?
31
43
42
&
margaritifer
Tette
21
96
.?
30
40
43
9
margaritifer
Tette
18,5
80
131
25
38
44
9
margaritifer
Cabayra
18,5
80
125 +?
26
38
45
•9
- 446
Subspezies
Fundort
Kopf
Kopf-
Rumpflänge
Schwanz
Vorderbein
Hinterbein
Sq
Ge-
schlecht
niargaritifer
Tette
26
108
150
37
52
_7» nach
ü Peters
margaritifer
Tette
25
100
142
33
47
Q nach
V Peters
hildebrandti
Taita
23
lOI
153 4-?
?
?
44
C^
hildebrandti
Taita
22,5
99
■>
?
'
44
cf
hildebrandti
Taita
21
93
?
?
?
46
(f
Wie die Tabelle zeigt, stimmen die verschiedenen Unterarten, von den
erheblichen absoluten Differenzen abgesehen, auch in den relativen Maßen
nicht überein. M. qu. scharica vor allem ist offenbar kurzghedriger und kurz-
schwänziger als alle übrigen mit Ausnahme von hinotata. Es muß dabei natür-
lich auf die sexuellen, freilich nicht allzu erheblichen Unterschiede Rücksicht
genommen werden. Keines der von mir gemessenen Individuen ist übrigens
so langbeinig und langschwänzig wie das im Catalogue of Lizards von BoulENGER
angeführte Exemplar, bei dem leider der Fundort nicht angegebeni st. Ichstelle
zum Vergleich die für dieses jedenfalls männliche Individuum angegebenen ]\Iaße
mit denen eines annähernd gleich großen Männchens von scharica zusammen.
Kopf-
Rumpüänge Schwanz
Vorder-
bein
Hinter-
bein
M. qu. scharica
81
122
25
35
M. quinquetaeniata suhsp. . . .
86
154
31
42
B.
Des besseren Überblicks halber will ich die Unterarten der Quinquetaeniata-
Gruppe mit Hilfe einer Bestimmungstabehe noch einmal kurz charakterisieren:
I. Kopf höchstens doppelt so lang wie breit (am Hinterende des Frontale
gemessen). Schuppen in 34 — 38 Reihen; Ohrschüppchen kle'in.
A. Regelmäßig 5 SupraciHaren ; 5 vordere Supralabialen; Größe sehr be-
deutend; Sq = 36 (—38) M. qu. hinotata (Angola).
Regelmäßig 6 Supraciliaren; 4 vordere Supralabialen; Größe gering.
1. Rückenstreifen breit, nur durch 2 Schuppenreihen getrennt; an den
Halsseiten beim Erwachsenen getrennte schwarze Flecken.
^Mittelstreifen erst von der Schulter ab deuthch, nach der Um-
färbung völlig geschwunden; Kehle nie gefleckt; Sq = 36 ( — 38)
M. qu. langheldi (Nordkamerun).
Mittelstreifen am Hinterkopfe beginnend, nach der Umfärbung noch
erkennbar; Kehle wenigstens beim alten Männchen schwarz ge-
fleckt; Sq = 36 — 38 .... M. qu. quinquetaeniata (Ägypten).
2. Rückenstreifen schmal, durch 3 Schuppenreihen getrennt; an den
Halsseiten beim Erwachsenen eine zusammenhängende schwarze
— 447 —
Binde; Kehle beim Männchen, oft auch bei alten Weibchen schwarz,
gefleckt oder fast völlig schwarz; Sq = 34 — 36 ( — 38)
M. qu. scharica (Schari-Stromgebiet, Uelle).
II. Kopf mehr als doppelt so lang wie breit; Sq = 38 — 46; Größe beträchtlich;
Kehle ungefleckt; 4 vordere Supralabialen.
A. Regelmäßig 5 Supraciliaren; Schuppenkiele schwach; Ohrschüppchen
klein; Unterschied zwischen Rücken- und Seitenschuppen gering.
Mittelstreifen erst hinter dem Kopfe beginnend; Rücken ungefleckt;
Sq = 38 ( — ? 42) M. qu. riggenbachi (Nordkamerun).
Mittelstreifen auf der vSchnauze beginnend, Rücken nach der Um-
färbung hell gepunktet; Sq = 41- — 45
M. qu. margaritifer (Südostafrika).
B. 6 — 7 Supraciliaren; Schuppenkiele stark; Ohrschüppchen lang und
spitz ; Sq = 44 — 46 ; Unterschied zwischen Rücken- und Seitenschuppen
groß . M. qu. hildehrandti (Britisch-Ostafrika).
Über die engeren verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der Quin-
quetaeniata-Gruppe ist schwer etwas Bestimmtes zu sagen. M. qu. q^iinquetae-
niata, scharica und langheldi gehören wohl sicher näher zusammen, und hinotata
nimmt zweifellos eine Sonderstellung ein. Ob die langköpf igen Formen mono-
phyletischen Ursprungs sind, wage ich nicht zu entscheiden. Ihre geographische
Verteilung spricht eher dagegen. Es fehlt eben aus manchen Gegenden noch an
genügendem Material. Eine Bearbeitung von Ausbeuten aus dem Inneren von
Südafrika, von der westlichen Guineaküste usw. wird höchstwahrscheinlich noch
mehr als eine neue Form ergeben, die vielleicht auch die jetzt noch unklaren
Verwan-dtschaftsbeziehungen aufhellen kann.
Lygosoma Gray.
Lygosoma africanum Gray.
1845 Mocoa africana, Gray, Cat. L,iz. Brit. Mus., p. 83.
1874 Lygosoma {Mocoa) africanum, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 162.
1884 Mocoa africana, GrEEFF, SB. Ges. Nat. Marburg, p. 48.
1887 Lygosoma africanum, Boulenger, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 265, t. XIX, Fig. i.
1893 L. a., BoCAGE, Jörn. Sei., Math. Phys. Nat., s. 2, nr. IX, p. 46.
1901 Lygosoma africana, TorniER, Arch. Naturg., Beih., p. 86.
igo6 Lygosoma africamim, Bour.ENGER, Ann. IMus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 11.
5 Ex.
Teils erwachsen, teils halbwüchsig. Die Zahl der Schuppenreihen beträgt
bei allen 24. Das größte Exemplar hat 42, das kleinste 27 mm Kopf rümpf länge;
unbeschädigt ist nur ein mittelgroßes Stück (36 + 58 mm). Bei den beiden
größten ist die Kehle braun gefleckt, und zwar beim Männchen erheblich stärker.
Fundort: Insel Annobon; Sammler: Schultze.
Bei dem kleinsten Exemplar fehlt das rechte Vorderbein bis auf einen ganz
kleinen Stummel.
- 448 -
Lygosoma fernandi Burt.
1836 Tiliqtia fernandi, BURTON, Proc. zool. Soc. lyondon, p. 62.
1845 Plestiodon harlani, HALtow, Proc. Ac. Philad., v. II, p. 170.
1854 Euprepis striata, Hai,i,ow, Proc. Ac. Philad., v. VII, p. 98.
1857 Euprepis harlani, Hai.i,ow, Tr. Amer. philos. Soc, s. 2. v. XI, p. 75, t. JII, Fig. 2.
1883 Euprepes (Tiliqiia) elegans, Fischer, Öster-Progr. Ak. Gymn. Hamburg, p 3,
Fig. 12—15.
1884 Euprepes leoninus, Fischer, Abh. Naturw. Ver. Hamburg, v. VIII, p. 7.
1885 Tiliqua nigripes, F. Müi^LER, Verh. Nat. Ges. Basel, v. VII, p. 704.
1887 Lygosoma fernandi, BouLENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 304.
1897 L. f.. SjöSTEDT, Bih. Till K. Svenska Vet.-Ak. Handl., v. XXIII, Afd. IV, nr. 2, p. 15,
L. f., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. XI^VII, p. 401.
L. f., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. XI^IX, p. 134.
L. f., ToRNiER, Zool., Jahrb. Syst., v. XV, p. 676.
L. f., BouLENGER, Ann. Mus. Cic. Genova, s. 3, v. II, p. 206.
L. f., Lorenz Müller, Abh. K. Bayr. Ak. Wiss., II. Kl., v. XXIV, p. 590.
1897
1899
1902
1905
1910
I Ex. 9.
Halbwüchsig. Schuppen in 34 Reihen. Frontonasale durch eine tiefe Furche
geteilt, die sich noch bis zur Mitte des Frontale erstreckt. Die Nähte zwischen
den Frontoparietalen und den Parietalen sind schwach ausgebildet; rechts sind
beide Schilder fast völlig verwachsen.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
I Ex. juv. (f.
Schuppen in 34 Reihen, auf dem Rücken sehr stark gekielt, \ielfach fünf-
kielig. Auch hier neigen die hinteren Kopfschilder zur Verwachsung.
Fundort: Molundu; Sammler: SchulTze.
In der Färbung weichen beide Exemplare nicht unerheblich voneinander
ab. Bei dem von Duma sind alle Rückenschuppen in der Mitte gelb, und die
schwarzen Schuppensäume bilden ein gleichmäßiges Netzwerk auf dem Rücken.
Bei dem Jungen von Molundu ist die Grundfarbe des Rückens schwarz, und die
hellen Abzeichen bilden vielfach Längsstriche, die sich über zwei Schuppen
erstrecken. Vielleicht hängt das mit dem Geschlechtsunterschied zusammen.
Fundort
Kopf-
^°P* ! Rumpnänge
Schwanz
Vorderbein
Hinterbein
Ge-
schlecht
Duma . . .
22,5 ^"^ 114 nil^
139 mm
31 mm
36 mm
9
Molundu . .
17 mm 80 mm
93 mm
21 mm
26 mm
^
Lygosoma sundevalli Smith.
Eumeces (Rtopa) sundevaliii, Smith, IU. S. Afr., Rept., App., p. 11.
1854 Eumeces afer, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 619.
1862 Eumeces reticulatus, Peters, 1. c, p. 23.
1864 Mochlus punctatus, Günther, Proc. zool. Soc. L,ondon, p. 308.
1867 Mochlus afer, BOCAGE, Jörn. Sei. Lisb., v. I, p. 222, t. III, Fig. 2.
1868 Eumeces perdicilor, CoPE, Proc. Ac. Philad., p. 317.
1870 Eumeces [Senira) dumerili, Steinachner, SB. Ak. Wien, v. LXII, p. 341, t. III, Fig. 5.
— 449 —
i88o Lepacontias modestus, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 5, v. VI, p. 235.
1884 Euprepes chaperi, Vaii<i<anT, Bull. Soc. Philom., s. 7, v. VIII, p. 169.
1887 Lygosoma sundevallii, BouivENGER, Cat, Liz. Brit. Mus., v. III, p. 307; L. modestum,
1. c, p. 306.
1900 L. sundevalli, Tornier, Zool. Jahrb. Syst., v. XIII, p. 599.
1912 L. s., vSternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
ReptiUa, p. 245.
1913 L. s., NiEDEN, ]VIitt. Mus. Berhn, v. VII, p. 87.
I Ex. ad. 9 (trächtig).
Schuppen in 26 Reihen. BräunHch, mit zerstreuten hellen Augenflecken.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad. 9 (trächtig).
Schuppen in 28 Reihen. Vollkommen ungefleckt.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad :\
Schuppen in 28 Reihen. Rumpf fast einfarbig braun; am Schwänze deut-
liche helle Flecken.
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault; Sammler:
Haberer.
Bei allen drei Exemplaren ist das Supranasale vom Nasalen völlig getrennt.
Die Schuppen sind vollkommen glatt.
Fundort
Kopf-
^°Pf Rumpflänge S^^^^anz
Vorder-
bein
Archambault
Crampel . •.
12 mm 86 mm
11,5 mm
75 mm
Crampel-Archambault .11 mm 66 mm
55 +
12 mm
Hinter-
bein
16 mm
10,5 mmi5,5 mm
II mm 16 mm
Ge-
schlecht
&
Auffallend sind die ungewöhnlichen Differenzen in der Rumpflänge, die
hier nicht lediglich sexueller Natur sind.
1845
1852
1856
1857
1873
1887
1895
1. c, p. 59.
1899
Deutsche
Familie Anelytropidae.
Feylinia Gray.
Feylinia currori Gray.
Feylinia currori, Gray, Cat. Liz. Brit. Mus., p. 129.
? Acontias elegans, Hai^low, Proc. Ac. Philad., p. 64.
Andytrops elegans, A. DuKrfeRir,, Rev. et Mag. de Zool., v. VIII, p. 420, 1. XXII, Fig. i
? Sphenorhina elegans. Hallow, Proz. Ac. Philad., p. 52.
Feylinia currori, Bocage, Jörn. Sei. I,isb., v. IV, p. 214.
F. c, BouLENGER, Cat. Eiz. Brit. Mus., v. III, p. 431.
Feylinia curroris var. polylepis, Bocage, Jörn. Ac. Sei. Eisb., v. VI, p. 180 u. 198.
Feylinia macrolepts, Boettger, Ber. Senckenberg. Ges., p. 35, t. 2, Fig. 4.
Feylinia currori, Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 57; F. currori var. polylepis.
F. c, Werner, Verh. zool. Ges. Wien,
Zentralafrika-Expedition igio/ii. Bd. I.
IL, p. 134-
29
— 450 —
I902 F. c, ToRXiER, Zool. Jahrb., S^^st., v. XV, p. 676.
1906 F. c, BortENGER, Ann. Mus. Genova, s. 3, v. II, p. 206.
igo6 Feylinia polylepis, BoutENGER, 1. c .
1910 Feylinia siibspec. grandisquaniis, Lorenz MütLER, Abh. K. Bayr. Ak. Wi.ss., II. Kl.,
V. XXIV, p. 591.
1910 F. c, BOUI.ENGER, Ann. Mus. Genova, s. 3 a, v. IV, p. 7.
1 Ex.
Halbwüchsig. Schuppen in 28 Reihen; Länge 155 + 32 mm (vSch wanz-
spitze verletzt).
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
2 Ex.
Schuppen in 28 Reihen; Länge 265 + 120 mm, also ein ungewöhnlich
starkes Exemplar.
juv. Schuppen in 27 Reihen; Länge 120 + 46 mm.
Das kleine Exemplar unterscheidet sich im Profil stark von den beiden
anderen; es fehlt ihm die Abplattung des Scheitels, und der ,, Gesichtsausdruck"
wird dadurch stark verändert.
Fundort: ?; Sammler: ?
Nach BouLENGER hat Feylinia ciirrori 25 Schuppenreihen, das ist jedoch
lediglich ein Mittelwert. Acontias elegans Hall, hat nur 20 oder nach späterer
Angabe 22, was sich sehr leicht erklärt, da man an verschiedenen Stellen ver-
schieden zählt. A. DuMERii. gibt 23 Schuppenreihen an, worauf BoCAGE bereits
1867 hinweist, und 1895 konstatiert der gleiche Forscher für currori sämtliche
Zahlen von 21 — 26. Inzwischen hatte er selbst die var. polylepis aufgestellt,
auf Grund von Exemplaren mit 28 — 30 Schuppenreihen, die Boulenger später
als gute Art erklärt, und 1888 beschrieb BoETTGER F. macrolepis mit 18 Schuppen-
reihen und einigen Abweichungen in der Kopfbeschuppung. Schließlich hat
Lorenz Müller 1910 F. currori grandisquaniis mit durchaus normaler Be-
schuppung und mit 19 — 20 Schuppenreihen zum Range einer Subspecies erhoben.
Wir haben jetzt also:
macrolepis Boettger.
currori grandisquaniis L. ^lüUer.
currori Gray.
polylepis Bocage.
Daraus ergibt sich sofort, daß die Zahl der Schuppen zur Unterscheidung
der einzelnen Formen nicht ausreichen kann. Die sonst angegebenen Unter-
schiede sind aber nach meiner Ansicht sehr unwesentlich. Mit der Größe der
unpaaren Kopfschilder ist gar nichts zu wollen, mit den Färbungsunterschieden
erst recht nicht, und das Fehlen des Loreale bei F. macrolepis dürfte vielleicht
auf die große Jugend der Tiere zurückzuführen sein, wenn es sich nicht einfach
um eine individuelle Variation handelt.
18 Schuppenreihen:
F.
19-
—20
F.
21-
-28
F.
28-
-30
F.
451
Unterordnung Rhiptoglossa.
Familie Chamaeleontidae.
Chamaeleon Laur.
Chamaeleon basiliscus Cope.
1845 Chaniaeleo vulgaris {part.), Gray, Cat. Liz. Brit. Mus., p. 265.
1864 Chamaeleon vulgaris [pari.), Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 469.
t868 Chamaeleon basiliscus, Cope, Proc. Ac. Philad., p. 316.
1887 Ch. b., BouLENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 446, t. XXXIX, Fig. 3.
1895 Ch. b., BoutENGER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. XIV, p. 33; 1896 Ann. Mus.
Genova, p. 552.
1896 Anderson, Prelim. List, Rept. Batr. Egj'pt., p. 106.
1902 Werner, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 334.
1911 Werner, Chamaeleontidae in: ,,Das Tierreich", p. 11.
Von dieser Art liegen eine ganze Reihe von Exemplaren vor, leider aber
kein einziges mit Angabe des Fundortes.'
3 Ex. oV.
Halbwüchsig. Die Helmhöhe kommt der Mundspaltenlänge ziemlich genau
gleich. Bei einem Exemplar nimmt die weiße Linie schon an der Kehle drei
Schuppenreihen ein, am Bauche sogar vier bis sechs. Das größte Stück mißt
130 + 140 mm.
I Ex. :/ juv.
Länge 60 + 65 mm. Hat bereits sehr deutlichen Fersensporn.
7 Ex. 99.
Jüngere, halbwüchsige und ein ziemlich erwachsenes Exemplar. Der Helm
ist durchweg nicht sehr hoch; die Entfernung vom Mundwinkel ist niemals so
groß wie die Länge der Mundspalte, was nach Boulenger und WERNER Mindest-
maß sein soll.
Kopf-
Rumpflänge
Schwanz
Helmhöhe
Mundspalte
Geschlecht
loi mm
115 mm
17,5 mm
18,5 mm
9
100 mm
103 mm
18 mm
22 mm
9
138 mm
150 mm
23,5 mm
26 mm
9
125 mm
130 mm
26 mm
30 mm
9
160 mm
162 mm
28,5 mm
32 mm
9
Die Helmhöhe ist also häufig sogar ganz beträchtlich kleiner als die Mund-
spaltenlänge, während gleichzeitig beide Maße im Verhältnis zur Größe des Tieres
ganz beträchtlich schwanken können.
— 452 —
Chamaeleon senegalensis Daud.
1766 Lacerta chamaeleon [pari.), LiNNi;, S. N., v. I, p. 364,
1768 Chamaeieo bonae spei, LaurenTi, Syn. Rept., p. 46.
1863 Chamaeieo senegalensis, Daudin, Rept., v. IV, p. 203.
1863 Chamaeleon laevigatus, Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 95; 1864 I.e., p. 471.
1887 Chamaeleon senegalensis, Boui^ENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 447.
1893 Chamaeleon licocephalus (non Gray), Matschie, Mitt. deutsch. Schutzgeb., v. ^'I,
Heft 3, p. 4.
1897 Chamaeleon senegalensis, Werner, Verh. zool. Ges. Wien, p. 397.
1900 Ch. s., ToRNiER, Zool. Jahrb. Syst., v. XIII, p. 604, Fig.; 1901 Arch. Naturg., Beih. p. 88.
1902 Ch. s., WERNER, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 335, t. XVII.
1911 Ch. s., Werner, Chamaeleontidae in: ,,Das Tierreich", p. 12.
2 Ex.
Ein erwachsenes Weibchen und ein halbw.üchsiges Männchen. Dem Männ-
chen fehlt der Fersensporn so gut wie völlig, sonst aber neigen beide Exemplare
etwas zu gracüis, insbesondere sind die Occipitallappen durch eine ganz schwache
Falte bereits angelegt. Der helle Seitenstreifen reicht beim Weibchen bis zum
Hinterbein, beim Männchen ist er normal.
Fundort: ?; Sammler: ?
Chamaeleon gracilis Hall.
1842 Chamaeleon gracilis, Hai,i,ow, Journ. Ac. Philad., p. 342, t. XVIII.
1845 Chamaeieo senegalensis {pari.), Gray, Cat. L,iz. Brit. Mus., p. 266; Ch. dilepis {pari.), 1. c
1856 Chamaeieo granulosus, Hai,i<ow, Proc. Ac. Philad., p. 147; Ch. burchellii, 1. c.
1885 Chamaeieo simoni, BoETTGER, Ber. Offenb. Ver. Naturk., p. 173.
1887 Chamaeleon gracilis, BouLENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 448, t. XXXIX, Fig. 4.
1887 Chamaeleon simoni, BoETTGER, SB. Senckenberg. naturf. Ges., p. 57; Ch. liocephalus,
1. c, p. 58.
1895 Chamaeleon gracilis, Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 61.
1896 Ch. g., B0UI.ENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, p. 10; Proc. zool. Soc. London, p. 215;
1897 Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. XIX, p. 278.
1897 Ch. g., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, p. 397.
1900 Ch. g., ToRNiER, Zool. Jahrb. Syst., v. XIII, p. 606; 1901 Arch. Naturg., Beih., p. 88.
1902 Ch. g., Werner, Zool. Jahrb. vSyst., v. XV, p. 337; 1911 Chamaeleontidae in: ,,Das
Tierreich", p. 12.
1912 Ch. g., Sternfei,d, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped., v. IV, ReptUia,
p. 247.
1913 Ch. g., NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. VII, p. 90.
I Ex. juv. cf.
Kopflappen ziemlich deutlich; Helm sehr flach. Bei einer Länge von
72 + 65 mm ist der Fersensporn bereits gut ausgebildet.
Fundort: ?; Sammler: ?
I Ex. ad. 9.
Helm hinten verhältnismäßig stark erhöht; Parietalkamm ziemlich deut-
lich; Occipitallappen so gut wie gar nicht angedeutet. Die Helmhöhe übertrifft
etwas die Länge der Mundspalte. Länge 145 + 130 mm.
Fundort: Kabo; Sammler: Schubotz.
— 453 — .
I Ex. ad. 9 (hochtr ächtig, Juni).
Parietalkamm kaum erkennbar; Helmhöhe gleich der Mundspalte. Der
untere weiße Seitenstreifen ist vorhanden, in Fiecken aufgelöst, und endigt
hinter der Bauchmitte; der obere Streifen fehlt völlig. Länge 145 + 143 mm,
also ein recht stattliches Exemplar.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
I Ex. O.
Erheblich feinkörniger beschuppt als das vorige, sonst ganz ähnlich.
Fundort: Route Fort Possei — Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
I Ex. 9.
Sehr ähnlich dem vorigen.
Fundort: ?; Sammler: ?
Chamaeleon dilepis Leach.
1819 Chamaeleo dilepis, Leach, in: Bowdich, Ashantee, p. 493.
1845 Chamaeleo dilepis {pari.), Gray, Cat. Liz. Brit. Mus., p. 266.
1864 Chamaeleon peiersü, Geay, Proc. zool. Soc. London, p. 470.
1866 Chamaeleo dilepis var. quilensis, BocAGE, Jörn. Sei. I,isb., v. I, p. 59; Ch. capellii, 1. c.
1887 Chamaeleon parvilobus, BouLEXGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 449, t. XXXIX,
Fig. 5; Ch. dilepis, 1. c, p. 450, t. XXXIX, Fig. 6.
1890 Chamaeleon roperi, BouLENGER, Proc. zool. Soc. London, p. 85, t. VIII, Fig. 4.
1894 Chamaeleon quilensis, BoETTGER, Ber. Senckenberg. naturf. Ges., p. 91.
1895 Ch. qii., BocAGE, Herp. D'Angola et du Congo, if. 60, t. VIII, Fig. 3; Ch. dilepis, 1. c.
1897 Chamaeleon parvilobus, ToRXiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 47; Ch. roperi, 1. c;
Ch. dilepis, 1. c.
1900 Chamaeleon dilepis, ToRNiER, Zool. Jahrb. Syst., v. XIII, p. 606.
1902 Ch. d., Werner, Zool. Jahrb. Sj'st., v. XV, p. 338.
1902 Ch. d., ToRNiER, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 676.
191 1 Ch. d., Werxer, Chamaeleontidae in: ,,Das Tierreich", p. 13.
1912 Ch. d., Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — 08. v. IV
Reptüia, p. 247.
1913 Ch. d., XrEDEX, :Mitt. Mus. Berlin, v. VII, p. 90.
Subspec. quilensis Boc.
I Ex. ad. 9.
Schließt sich unmittelbar an gracilis an. Die Kopflappen sind noch winzig
klein, aber doch schon am Rande abhebbar und werden also wohl auch etwas
beweglich gewesen sein. Der Helm ist sehr flach, die Parietalleiste deutHch,
aber ganz niedrig. Der Kehlbauchkamm ist nicht eben stark entwickelt, die
Helmhöhe gleich der ]\Iundspaltenlänge. Länge 150 + 117 mm.
Fundort: Koolon, 20 km östlich von Kribi; Sammler: Mildbraed.
Nach Beschreibung des Sammlers im Leben hell (gelbHch) papageigrün,
der Kehlsack orange.
— 454 -
Chamaeleon laevigatus Gray.
1863 Chamaeleon senegalensis var. laevigatus, Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 95.
1887 Chamaeleon senegalensis (pari.), Boulenger, Cat. Liz. Erit. Mus., v. III, p. 447.
1887 Chamaeleon sphaeropholis, Rrichenow, Zool. Anz., v. X, p. 370.
1897 Ch. s. var. laevigatus, Tornier, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 55.
1900 Chamaeleon laevigatus, Torxier, Zool. Jahrb., Syst., v. XV, p. 603.
1902 Ch. /., Werner, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 349; Ch. sphaeropholis, 1. c, p. 350.
1901 Ch. senegalensis var., BoulEnger, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. IV, p. 303.
1910 Ch. senegalensis laevigatus, Roüx, Rept. & Amph. in: Ann. Soc. zool. Suisse, p. 98.
1911 Ch. laevigatus, Werner, Chamaeleontidae in: ,,Das Tierreich", p. 18.
191 2 Ch. l., SternfEI<d, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
ReptiUa, p. 257.
I Ex. ad. g.
Ein ganz typisches Exemplar, das mit seitegalensis gar nicht verwechselt
werden kann. Mit einer Gesamtlänge von 204 mm ist es das größte bisher be-
kannte Stück. Sehr auffällig ist die geringe Schwanzlänge, nur 91 mm, während
ein 178 mm langes Exemplar nach Tornier 91+87 mm mißt.
Fundort: ?; Sammler: ?
Chamaeleon oweni Gray.
1831 Chainaeleo owenii, Gray, in: GriFFith, A. K., v. IX, Syn. p. 54.
1836 Chamaeleo tricornis, Dumf;rie & Bibron, Erpet. gen., v. III, p. 227.
1838 Chamaeleo bibronii, Martin, P. zool. Soc. London, p. 65.
1864 Triceras owenii, Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 477.
1887 Chamaeleon owenii, Bouü^nger, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 470.
1894/95 Ch. 0., MoQUARD, Bull. Soc. philom. Paris, s. 8, v. IX, p. 5.
1897 Ch. 0., SjöSTEDT, Svenska Vet. Ak. Handl., v. XXIH, Afd. IV, nr. 2, p. 20.
1899 Ch. 0., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, p. 133; 1902 Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 405;
igii Chamaeleontidae in: ,,Das Tierreich", p. 34.
1902 Ch. 0., Tornier, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 676.
1912 Ch. o., Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 259.
I Ex. ad. (f.
Parietalleiste niedrig, aber ziemlich stark gekrümmt; die Entfernung vom
Mundwinkel zur Helmspalte ist kaum kleiner als die Länge der Mundspalte.
Der Schwanz ist auffallend lang.
Fundort: Ekuk; Sammler: Mildbraed.
Nach Angabe des Sammlers war der Kehlsack im Leben orange.
I Ex. rf .
Halbwüchsig. Occipitallappen sehr klein; Parietalcrista niedrig und schwach
gebogen; Hörner erheblich schwächer als bei dem alten Tier.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Dieses Exemplar weist am Rücken, kurz vor den hinteren Gliedmaßen,
mehrere Verletzungen auf, die gut ausgeheilt sind, doch hat eine von ihnen
eine tiefe Kerbe in der Rückenlinie hinterlassen.
455
1 Kbpf-
Fundort j R^^pf^änge
Schwanz
Nasenhorn
Orbitalhörner
Ge-
schlecht
Ekuk ... 127 mm
210 mm
17,5 mm 18 mm
ö^
Molundu. . 113 mm
163 mm
12,5 mm 10,5 — 12 mm
cf
Chamaeleon cristatus Stutchb.
1837 Chamaeleo cristatus, StuTchbury, Trans. I,inn. Soc, v. XVII, p. 361, t. X.
1864 Pterosaurus cristatus, Gray, Proc. zool. Soc. London, p. 473.
1887 Chamaeleon cristatus, BoutENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 471.
1897 Ch. c, SjöSTEDT, Bih. Till. K. Vet.-Akad. Handl., v. XXIII, Afd. 4. nr. 2, p. 21.
1899 Ch. c, Werner, Verh. zool. Ges. Wien, p. 132.
1902 Ch. c, Werner, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 394.
1902 Ch. c, Tornier, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 677.
191 1 Ch. c, Werner, Chamaeleontidae in: ,,Das Tierreich".
I Ex. ad. (f.
Rückenkamm sehr hoch, höher als der Abstand vom Mundrande zur Supra-
orbitalcrista ; Helm stark schräg aufsteigend.
Fundort: Mbio (Besom); Sammler: Schultze.
Über die Färbung macht der Sammler folgende Angaben: ,, Dieses Cha-
maeleon, das ich auch bei Bascho (Nordwest-Kamerun) beobachtet habe, ist
sahnefarben. Die sechseckigen, genetzten Zeichnungen wechseln vou organgegelb
über braunrot bis schwarzbraun. Die Krone ist lebhaft türkis- bis kobaltblau."
Die Grundfärbung ist auch jetzt noch sahnefarben, die Zeichnung aber
fast völlig verschwunden; das Blau der Krone ist noch angedeutet.
I Ex. ad. Q.
Ein starkes Exemplar: 130 -f iio mm. Jetzt ganz dunkel gefärbt, die Netz-
zeichnung noch deutlich, Falten des Kehlsacks rot.
Fundort: Musola (Süd-Fernando Poo); Sammler: Schultze.
Im Leben: ,, Mattgelb bis olivengrün, Bänder kaffeebraun bis dunkeloliven-
grün, Perlencorona türkisblau, Kehlsackfurchen feuerrot."
I Ex. juv.
Ein junges Tier : 47 4- 42 mm. Der Helm ist erheblich niedriger als
bei den erwachsenen, ebenso der Rückenkamm, während der Saum auf dem
Schwänze nur an der Wurzel überhaupt angedeutet ist. Dagegen tritt die helle
Bauchlinie und der ,, Bauchkamm" ziemlich deutlich hervor.
Fundort: Musola (Süd-Fernando Poo); Sammler: Schultze.
Von der Färbung ist jetzt nicht mehr viel übrig; im Leben nach Angabe
des Sammlers genau wie das Q vom gleichen Fundort.
I Ex. ad. cf.
Auch bei diesem fast erwachsenen Exemplar (100 + 95 mm) ist der Haut-
saum auf dem Schwänze viel niedriger als bei ganz alten Tieren.
Fundort: Ekuk; Sammler: Mildbraed.
— 456 —
Im Leben: ,, Olivbraun, Corona türkisblau, Kehlsack scharlachrot."
I Ex. cf.
Kleineres Exemplar (90 + 70 mm). Der Rückensaum ist verhältnismäßig
niedrig, der Schwanzsaum besser ausgebildet als bei dem vorigen.
Fundort: Ekuk; Sammler: Mii^dbreaed.
Färbung wie bei dem vorigen. Der Rückensaum dieses Tieres hat etwa
in der Mitte eine sehr starke Verletzung erlitten und klafft hier weit aus-
einander.
I Ex. ad. 9.
Das Tier ist jetzt ganz dunkel, von der Zeichnung fast nichts erhalten, nur
die Kehlfurchen sind noch rötlich. Der Rückenkamm ist auf dem Schwänze
ganz niedrig.
Fundort: Ekob; Sammler: Schiiltze.
Im Leben: ,, Hauptfärbung hell olivengrün, mit dunkel olivgrüner Marmo-
rierung; Falten des Kehlsacks lebhaft karminrot.
Zwei in neuerer Zeit beschriebene Chamaeleonen, nämlich Chamaeleon feae,
BouivENGER, von Fernando Poo und Chamaeleon camenmensis, Lorenz Müller,
aus Südkamerun, die beide von ihren Autoren als nächstverwandt mit Cha-
maeleon montium Buchholz bezeichnet werden, stehen nach meiner Ansicht
cristatus erheblich näher, wenn sie nicht überhaupt als Unterarten dieser Form
betrachtet werden müssen. Ch. feae (s. BoulengER, Ann. Mus. Genova 1906,
p. 207, Fig. 4) unterscheidet sich von cristatus, wenn man die bisherige Be-
schreibung dieser Art zugrunde legt, hauptsächlich durch stärkere Entwicklung
der Plattenschuppen, durch niedrigeren, stärker gewellten Hautsaum auf dem
Rücken beim o^, durch völliges Fehlen des Hautsaums beim 9 und durch Vor-
handensein eines Kehlkammes. Die Ausbildung der Plattenschuppen ist nun
bekanntlich sehr variabel, und sie neigen in der oberen Seitenlinie, wo sie bei
feae besonders groß sind, auch bei cristatus zur Vergrößerung. Der Hautsaum
kann beim typischen cristatus ebenfalls stark gewellt sein, sowohl auf dem
Rücken wie auf dem Schwänze, seine Ausbildung ist sehr verschieden stark,
besonders bei jüngeren Individuen, und das größte 9 von feae hat nur 152 mm
Totallänge. Ein Kehlkamm schließlich aus vereinzelten kurzen Spitzchen be-
stehend, kommt ebenfalls bei cristatus vor, z. B. bei dem mir vorliegenden großen
Exemplar von Ekuk. Das Ch. camerunensis (s. Lorenz Müller, Jahrb. Nassau.
Ver. Natkd., 1909, p. iii u. Abh. K. Bayr. Ak. Wiss., II. Kl., v. XXIV, p. 592,
t. Fig. 5) steht, wie auch der Autor angibt, feae sehr nahe, und zwar verbindet
anscheinend feae diese Form mit cristatus durch geringe Ausbildung der
Plattenschuppen, stärkeren Hautsaum und kürzeren Schwanz, während an-
dererseits camerunensis keinen Kehlkamm besitzt, also in diesem Merkmal der
Hauptform näher steht. Wie nahe sich gerade feae und camerunensis stehen,
geht schon daraus hervor, daß mit Ausnahme der paar Kehlkammspitzen von
feae, die Weibchen beider Formen gar keinen rechten Unterschied aufzuweisen
— 457 —
haben, und ein Kehlkamm, kann natürlich bei camerunensis gelegentlich gerade
so gut vorkommen wie bei cristatus.
Bei dieser Gelegenheit will ich gleich bemerken, daß auch der mehr oder
weniger steile Abfall des Schwanzsaumes nicht unbedingt zur Unterscheidung
von Ch: cristatus und Ch. montium verwandt werden kann. Mir liegen Exemplare
vor, die ganz unzweifelhaft zu cristatus gehören, und deren Schwanzsaum nicht
allmählich niedriger wird, sondern schon im vorderen Schwanzdrittel mit steilem
Abfall jäh endigt, ,,da", wie Werner es für montium angibt, ,,der 9. der 10 ihn
tragenden Dornfortsätze viel kürzer als der 8. und der 10. wieder viel kürzer
als der 9. ist." Allerdings ist dieser vSaum nicht höher als der Rückensaum.
Familie Rhampholeontidae.
Rhampholeon Günth.
Rhampholeon spectrum Buchh.
1874 Chamaeleo superciliaris (non Kühl), BuCHHOtz, Mon. Berl. Ac, p. 81.
1874 Chamaeleon spectrum, BuCHHor,z, 1. c, p. 298, t.
1874 Rhampholeon spectrum, GÜNTHER, Pröc. zool. vSoc. I<ondon, p. 443, t. I^VII, Flg. 1.
1887 R. s., BouivRNGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. III, p. 476.
1894/95 R. s., MocQUARD, Bull. Soc. philom. Paris, s. 8, v. IX, p. 5.
1897 R. s., TORNiER, Kriechth. Deutsch-Ostafrikas, p. 65.
1897 R. s., SJÖSTEDT, Svenska Vet.-AE. Handl., v. XXIII, Afd. 4, nr. 2, p. 22.
1899 R. s., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, p. 133.
1900 7?. s., Tornier, Zool. Jahrb. Syst., v. XIII, p. 614; 1902 1. c, v. XV, p. 677.
1902 R. s., Werner, Zool. Jahrb. Syst., v. XV, p. 428; 191 1 R. s., Chamaeleontidae iu:
,,Das Tierreich", p. 45.
I Ex. ad, 9.
Ganz typisches Exemplar; Länge 60 + 19 mm. Färbung auf den ersten
zwei Dritteln des Rumpfes dunkelbraun, dann grauweiß. Mehrere schräg nach
hinten verlaufende ,, Blattrippen" deutlich erkennbar.
Fundort: Ekuk; Sammler: Mii^dbraed.
Im Leben: ,, Trockene Blattfarbe; Kehlsack orange."
Auch Stuhlmann hat bei einem Exemplar dieser Art, und zwar am lebenden,
,,drei rostbraune, schräge Längslinien" beobachtet, also anscheinend ebenfalls
,, Blattrippen", wie sie auch Rhampholeon houlengeri sehr deutlich zeigt. Dieser
Tatsache gegenüber scheitert der Versuch, die Blattähnlichkeit der Rhampholeo-
niden als eine zufällige Erscheinung auffassen zu wollen, wie es neuerdings Hilz-
HEIMER wiederum versucht hat. Gewiß steht die starke seitliche Abplattung
des Rumpfes in Zusammenhang mit dem Baumleben, und bei der Kleinheit
der Tiere können dann auch die Rippen durchscheinen und Blattrippen mar-
kieren, ohne alle Hilfe durch Selektion, aber das Baumleben kann nicht er-
klären, warum Rh. spectrum. und houlengeri aufgemalte Blattrippen haben
und warum bei Rh. brevicaudatus eine Längsfalte der Haut die Blattmittelrippe
vortäuscht.
- 458 -
Ordnung Ophidia.
Familie Typhlopidae.
Typhlops Schneid.
Typhlops punctatus Leach.
1819 Acontias punctatus, Leach, in: Bowditch, Miss. Ashantee, p. 493.
1844 Typhlops eschrichtii, ScHtEGEi., Abbild., p. 37, t. XXXII, Fig. 13 u. 16.
1844 Ophthalmidion eschrichtii, Dumeril & Bibron, Erpet. gen., v. VI, p. 265; Ossycho-
cephalus congestus, 1. c, p. 334.
1845 Onychophis barrowii, Gray, Cat. Liz. Brit. Mus., p. 133; O. punctata, 1. c.
1848 Onychocephalus liberiensis, Hai^low, Proc. Ac. Philad., p. 59, O. nigro-lineatus, 1. c, p. 60.
1864 Tychlops liberiensis, Jan, Icon. Gin., p. 24, 1. 5, t. V u. VI, Fig. i u. 2; T. kraussi,
1. c, p. 26, 1. 3, t. VI, Fig. 2; T. lineolatus, 1. c, p. 24, 1. 9, t. I, Fig. 4.
1866 Onychocephalus angolensis, Bocage, Jörn. Sei. I^isb., v. I, p. 46 u. 65.
1874 Onychocephalus kraussi, Reichenow, Arch. Naturg., p. 70.
1881 Aspidorhynchus eschrichtii, PETERS, SB. Ges. naturf. l^reunde, p. 70.
1893 Typhlops punctatus, Boui,ENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 42.
1895 r. p., Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 65.
1897 T. p., ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 66.
1897 T. p., SjöSTEDT, Bihang Till K. Svenska Vet.-Akad. Handl., v. XXIII, Afd. 4, nr. 2, p. 23.
1899 T. p., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. Ily, p. 434.
1910 T. p., Lorenz Müller, Abh. K. Bayr. Akad. Wiss., II. Kl., v. XXIV, p. 595.
1910 T. p., Sternfeld, Mitt. Mus. Berhn, p. 63.
1 Kx. ad.
Sq = 28. Gehört der Form B, e Boulengers an. Auf der Oberseite über-
wiegt die schwarze Färbung nur wenig, die Unterseite ist bis weit an den Seiten
hinauf reingelb.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
2 Ex. juv.
Sq = 26. Der gleichen Form wie das vorige angehörend.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
I Ex. ad.
Sq = 28. Auf der Oberseite fast schwarz, Grundton dunkelgelb.
Fundort: Molundu; Sammler: Schuetze.
I Ex.
Sq = 24. Auffallend schlank, bei einer Länge von 390 mm nur 11,5 mm
dick. Der Form B, d Boulengers angehörend.
Fundort: Angu; Sammler: Schubotz.
Familie Boidae.
Subfamilie Pythoninae.
Python Daudin.
Python sebae Gmel.
1788 Coluber sebae, GmelLIN, S. N., v. I, p. 11 18.
1790 Coluber speciosus, BonNateRRE, Encycl. Meth. Ophiol., p. 17.
— 459 —
i8oi Boa hieroglyphica, Schneider, Hist. Amph., p. 266.
1820 Python hieroglyphicus, Merrem, Tent., p. 90.
1820 Python bivittatus, KuHi,, Beitr. Zool. Vgl. Anat., p. 94.
1833 Python natalensis, SmiTH, S. Afr. Q. Journal, p. 64.
1842 Hortulia natalensis, Gray, Zool. Mise, p. 44.
1844 Python sebae, DuMERii, & Bibron, Erpet. gen., v. VI, p. 400, 1. LXI.
1893 P. s., BouLENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 86.
1895 Python natalensis, Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 72.
1896 Python sebae, BouivENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, p. 20.
1908 P. s., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, in: SB. Ak. Wiss. Wien, t. CXVl,
p. 1865.
I Ex. juv.
Sq = 87; V = 284; A = i; Sc = 68. Etwa i m langes Exemplar. 15 Supra-
labialia, 21 Sublabialia, fünf davon vertieft.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
I Ex. juv.
Sq = 86; V = 272; i\. = i; Sc = 61. Etwa 2/3 m lang. 14 Supralabialia,
20 Sublabialia, links vier davon vertieft, rechts nur drei.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
1 Ex. ad.
Schädel und trockene Haut eines sehr großen Tieres. Die L/änge des Schädels
beträgt 120 mm, die der Haut 4350 mm. Ob das Maß der Haut in ihrem jetzigen
Zustande genau mit dem des lebenden Tieres übereinstimmt, ist natürlich sehr
zweifelhaft. Übrigens wird P. sebae noch bedeutend größer; ein Kopf im Berliner
Museum mißt 150 mm, und muß einem Exemplar von mindestens 5 m Länge
angehört haben.
Fundort: Wulgo; Sammler: Roeder.
Familie Colubridae.
Serie Aglypha.
Subfamilie Colubrinae.
Tropidonotus Kühl.
Tropidonotus fuliginoides Günth.
1858 Coronella fuliginoides, Günther, Cat., p. 39.
1863 Meizodon longicauda, Günther, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 3, v. XU, p. 352, t. V,
Fig. A.
1882 Coronella olivacea {part.), PETERS, Reise Mossamb., v. III, p. 114.
1887 Coronella longicauda, MocQUARD, Bull. Soc. Philom., v. XI, p. 69.
1893 Tropidonotus fuliginoides, Boui,anger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 217.
1895 Mizodon fuliginoides, Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 75.
1897 Tropidonotus fuliginoides, SjösTEDT, Bihang Till K. Svenska Vet.-Akad. Handl.,
V. XXIII, Afd. 4, Nr. 2, p. 24.
1897 T. f., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. VIIL, p. 402.
2 Ex.
Sq = 17; V = 128; A = i; Sc = ?. Links i, rechts 2 Praeocularia.
— 400 —
Sq = 17; V = 130; A = i; Sc = 80.
Bei beiden sind die Ventralen unscharf dunkel gerandet; das zweite hat
doppeltes gelbes Halsband.
Fundort: Molundu; Sammler: Schui^tze.
I Ex. Sq = 17; V = 129; A = i; Sc = 80.
Auf dem Rumpfe fast ohne jede Zeichnung; auch die Ventralen zeigen nur
Spuren von Schwarz an den Rändern.
Fundort?; Sammler ?
Tropidonotus olivaceus Ptrs.
1854 Coronella olivacea, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 622.
1860 Coronella (Meizodon) dumerilii, Günther, Proc. zool. Soc. London, p. 429.
1863 Enicognathus punctatostriatus, Jan, Arch. Zool. Anat. Phys., v. II, p. 278.
1877 Neusterophis atratus, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 614, t. Fig. i.
1888 Coronella (Mizodon) olivacea, BoETTGER, Ber. Senckenberg. Ges., p. 48.
1893 Tropidonotus olivaceus, B0UI.ENGER, Cat. Liz. Brit. Mus., v. I, p. 227.
1895 Mizodon olivaceus, BOCAGE, Herp. D' Angola et du Congo, p. 74.
1897 Tropidonotus olivaceus, ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 67.
1908 T. 0., Werner, Ergebn. zool. Forscliung.sreise Sudan, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1866.
1908 T. 0., SternfeIvD, Mitt. Mus. Berlin, v. p. 404; 1. c, v. p. 211.
1910 T. o., Peracca, Rettili ed amfibii in ,,I1 Ruwenzori", p. 8.
1912 T. 0., Sternfei^d, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-E^Kped. 1907—08, v. IV,
Reptüia, p. 265.
7 Ex.
Sq = 19; V = 149; A = i; Sc = ?
Sq = 19; V = 142; A = i; Sc = 75
Sq = 19; V = 149; A = i; Sc = ?
Sq = 19; V = 145; A = i; Sc = ?
Sq --= 19; V = 146; A = i; Sc = 83
Sq = 19; V = 148; A = i; Sc = 76
Sq = 19; V = 147; A = i; Sc = ?
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Im Magen mehrerer Exemplare fanden sich junge Frösche, deren Artzu-
gehörigkeit nicht mehr festzustellen war. Die Zerbrechlichkeit des Schwanzes
bei den afrikanischen Tropidonotus-Arten ist sehr auffallend und bedarf noch
der biologischen Erklärung. Wir finden die gleiche Erscheinung meines Wissens
sonst nur bei Psammophis, dort allerdings in vielleicht noch höherem Grade.
Hydraethiops Günth.
Hydraethiops melanogaster Günth.
1872 Hydraethiops melanogaster, Günther, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 4, v. IX, p. 28, t. III,
Fig. G.
1883 Helicops marginatus, Fischer, Oster- Progr., Ak. Gymn. Hamburg, p. 11.
1884 Helicops lineofasciatus, Sauvage, Bull Soc. zool. France, p. 203, t VI, Fig. 3. •
— 4^1 —
1893 Hydraethiops melanogaster, BouLENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 281.
1895 H. m., BocAGE, Herp. D' Angola et du Congo, p. 77.
1908 H. m., Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. p. 404.
I Ex. jUV.
Sq = 23; V = 158; A = i; Sc = 53 + 1; T = i+2; 10 Supralabialia,
das 5. und 6. am Auge.
Fundort: ?; Sammler: ?
Bothrophthalmus Ptrs.
Bothrophthalmus lineatus Ptrs.
863 Elaphis [Bothrophthalmus lineatus), PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 287.
863 Bothrophthalmus brunneus, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 3, v. XII, p. 356,
t. VI, Fig. E.
863 Bothrophthalmus melanozostus, Jan, Elenco, *p. 62.
886 Bothrophthalmus modestus, Fischer, Abh. naturw. Ver. Hamburg, v. IX, p. 13.
887 Bothrophthalmus lineatus, BoETTGER, Ber. Senckenberg. Ges., v>. 50-
893 B. L, BOULENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 324.
899 B. /., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, S.-A., p. 5.
901 B. l, TORNIER, Zool. Anz., v. XXIV, p. 64.
908 B. l., vSternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 405.
910 B. L, Lorenz Müller, Abh. K. Bayr. Akad. Wiss., IL Kl., v. XXIV, p. 596.
I Ex. ad,
Sq = 23; V = 189; A = i; Sc = 48 + ?
Das Exemplar gehört der gestreiften Varietät an. Vom Hinterkopf bis zur
Schwanzspitze verlaufen fünf gelbe Längsbänder, von denen die äußeren am
breitesten sind, nämhch so breit wie der außen angrenzende schwarze Streifen.
Auf dem Schwänze geht dieser schwarze Streifen sehr bald verloren und damit
auch die äußeren hellen Bänder, da sie von der gelben Färbung der Unterseite
nicht mehr zu trennen sind. Der Kopf ist oben rötHchbraun ; ein kleines Y-förmiges
Abzeichen steht an dem Treffpunkt der Parietalen und des Frontale, mit der
Spitze nach vorn gerichtet; ein schräges schwarzes Band zieht jederseits vom
Präfrontale zum Parietale; ein weiteres solches Band verläuft auf dem Canthus
rostralis und geht über das Auge hinaus zum Hinterkopf; ein drittes, schwächer
ausgeprägtes Band am Oberrande der Labialen und ein schwarzer Fleck auf
dem Loreale. Die Unterseite ist rein gelb, nur auf den unteren Enden der äußeren
Rumpf schuppen steht je ein verwaschener, kleiner, brauner Flecken.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
Es ist das wohl der östlichste bisher bekannte Fundort der Art.
Boodon D. & B.
Boodon lineatus D. & B.
1843 Lycodon geomeiricus (non Sclileg.), SmiTH, 111. Zool. S. Afr. Rept., t. XXII.
1854 Boaedon lineatuni, Düme;ril & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. 363; B. capense, 1. c,
p. 364.
1857. B. quadrivivittatum , Hallow, Proc. Ac. Philad., p. 54.
— 4^2 —
1859 B- quadrilineatum, A. DuMERiL, Arch. Mus. Paris, v. X, p. 193, Fig. 4.
1867 Alopecion variegatum, Bocage, Jörn. Sei. Lisb., v. I, p. 230.
1887 Boodon geometricum, BocAGE, Joru. Sei. Lisb., v. XI, p. 199.
1888 B. praeocularis, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. I, p. 330, t. XVIII, Fig. B.
1893 B. lineatus, BOULENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 332.
1895 B. /., Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 78.
1908 B. /., Werner Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1867.
1908 B. /., Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 405.
1910 B. /., Peracca, Rettili ed Amfibii in ,,I1 Ruwenzori", p. 8.
1912 B. /., Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 265.
I Ex. ad.
Sq = 31; V = 211; A = i; Sc == 64.
Färbung ganz dunkel, am Kopfe nur ganz schwache Spuren der Streif ung
zu erkennen.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Im Magen fand sich eine stattliche Ratte.
I Ex. juv.
Sq = 29; V = 231; A = i; Sc =^ 50.
Heller gefärbt; Kopfstreifen deutlich erkennbar.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Im Magen eine junge Maus.
Bei dem großen Exemplar sind die Parietalia kaum länger als der Abstand
des Frontale vom Schnauzenende; das Frontale ist sogar deutlich kürzer als die
Schnauzenlänge. Bei dem kleineren ist dagegen das Frontale fast genau so
lang wie die Parietalen und ebenso wie diese erheblich länger als die Schnauze.
Boodon olivaceus A. Dum.
1856 Holuropholis olivaceus, A. Dumeril, Rev. et Mag. Zool., p. 466.
1888 Boodon poensis, Günther, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. I, p. 330.
1891 Boodon olivaceus, BoulEnger, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 2, v. XII, p. 15.
1893 B. 0., Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 335.
1895 B. o., Herp. D'Angola et du Congo, p. 81.
1899 B. 0., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. IL, p. 136.
1912 B. 0., Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 266.
I Ex. (Kopf).
lyoreale im Kontakt mit dem Auge, da das untere Praeoculare fehlt; das
3. — 5. Supralabiale stoßen ans Auge.
Fundort: ?; Sammler: ?
I Ex.
Sq = 27; V = 206; Sc = 41.
Loreale vom Auge getrennt. Unterseite dunkel, der helle Mittelstreifen
sehr deutlich bis zum Afterschild gehend.
Fundort: ?; Sammler: ?
463
10 Ex. in verschiedenen Altersstadien.
Sq = 27 ; V = 206
Sq = 29; V = 198
Sq = 29; V = 212
Sq = 29; V = 209
Sq = 29; V = 208
Sq = 29; V = 210
Sq = 29; V = 204
Sq = 31 ; V = 214
Sq =
Sq =
V = 212
V = 212
Sc = 39
Sc = 54
Sc = 40
Sc = 40
Sc = 41
Sc = 41
Sc = 43
Sc = 40
Sc = 43
Sc = 39
Nach BouLENGER hat B. olivaceus folgende Schuppenformel: Sq = 25
oder 27; y =^ 191 — 214; Sc = 40 — 55. Es muß also zunächst auffallen, daß
von diesen 10 Exemplaren überhaupt nur eines 27, dagegen sechs 29 und drei
sogar 31 Schuppenreihen haben. Auch Werner fand bei drei von acht unter-
suchten Exemplaren 29 Schuppenreihen, und ich selbst habe bereits ein solches
Exemplar von Bipindi erwähnt. ^lan wird darauf schwerlich besonderes Ge-
wacht legen dürfen, obwohl die durchweg hohen Schuppenzahlen auch einem
plumperen Habitus entsprechen und den Exemplaren von ]\Iolundu damit bis
zu einem gewissen Grade den Charakter einer Lokalform geben. Andererseits
kommen aber 29 Reihen auch anderswo vor, und eines der INIolundu-Stücke
hat nur 27. Jedenfalls muß die Artdiagnose in dieser Beziehung geändert werden.
Die auffallende Langschwänzigkeit des an zweiter Stelle aufgeführten Exem-
plars ist sexueller Natur; es ist das einzige vorhandene Männchen. Auffallender-
weise wird dieses Plus durch ein Minus an Körperlänge ausgeglichen, und das
ist nicht etwa zufälliger Natur, sondern eine durchweg zu beobachtende Er-
scheinung. Nach den Angaben in der Literatur und nach eigenen Zählungen
stehen mir im Augenblick die Zahlen von 25 Individuen zur Verfügung. Davon
haben 18 mehr als 200 Ventralen, und zwar:
2 Ex. 9 204 Ventralia; 42 und 43 Subcaudaha.
2 „ 9 205
2 ,, 9 206
2 ,, 9 208
2 ,, 9 209
2 ,, 9 210
1 ,, 9 211
3 » 9 212
2 ,, 9 214
Das ergibt also V = 204 — 214; Sc = 39 — 47 und bei Addition einen Durch-
schnitt von knapp 250 Schildern für alle 18 Exemplare. Die 7 Individuen mit
weniger als 200 Ventralen ergeben aber folgendes Bild:
42
.. 43
39
. 46
41
-, 43
40
■ • 47
40
.. 41
43
39>
40 u. 43
40
u. 44
- 464 -
I Ex. (f 190 Ventralia; 56 Subcaudalia.
1 „ (f 191 " 53
1 „ cf 192 „ 45
2 „ cf 194 „ 53 u. 5i
. I ,, 0^ 196 „ 63
I „ c^ 198 „ 54
Das dritte Exemplar (s. Boulenger, Cat. Snakes) scheint mir zweifelhaft.
BouL-ENGER bezeichnet es als (f, aber dann liegt entweder ein Druckfehler vor
(es könnte z. B. 54 heißen sollen) oder der Schwanz war nicht intakt. Lassen
wir also dieses Individuum außer acht, so ergibt sich für die Männchen : V = 190
bis 198; Sc == 53 — 63. Die Extreme beider Gruppen sind demnach für die
Ventralen wie für die Subcaudalen durch eine Differenz von 6 getrennt, und das
ist bei der sonst geringen Variabilität nicht unbeträchtlich zu nennen. Für die
6 Männchen aber ergibt die Durchschnittsberechnung genau 250 Schilder,
so daß also das Minus an Ventralen durch das Plus an Subcaudalen fast genau
wieder ausgeglichen wird.
Die Beschuppung des Kopfes ist ziemlich variabel. Bei mehreren Exem-
plaren ist das Loreale vom Auge getrennt, bei einem nur auf der rechten Seite.
Das Auge steht teils mit drei, teils nur mit zwei Labialen in Berührung. Die
Färbung ist bald heller, bald dunkler, der helle Streifen an der Unterseite tritt
mehr oder weniger deutlich auf, gewöhnlich um so deutlicher, je dunkler sonst
die Unterseite ist. Das größte Stück mißt 950 mm, wovon der Schwanz 106 mm
m Anspruch nimmt,
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Mehrere Exemplare haben Mäuse oder Ratten im Magen, ein Junges eine
Eidechse.
Lycophidium D. & B.
Lycophidium capense Smith.
1831 Lycodon capensis, SmiTh, S. Afr. Quart. Journ., ur. 5, p. 18.
1837 Lycodon horstokii {pari.), ScHi^EGEL, Phys. Serp., v. II, p. iii, t. IV, Fig. 10, 11.
1854 Lycophidium horstokii, Dum^rii, & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. 412.
1859 Lycophidion capense, A. DuMÄRiL, Arch. Mus. Paris, v. X, p. 197.
1888 Lycophidium capense, mut. multimaculata, BoETTGER, Ber. Senckenberg. Ges., p. 67.
1893 Lycophidium capense, BOULENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 339.
1895 L. c, BoCAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 81.
1897 L. c, ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 68.
1912 L. c, Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptiha, p. 266.
I Ex. Sq =^17; V — 194; Sc — 34.
Oberseite dunkel purpurbraun, die Schuppenspitzen weißlich; Ventralia
weiß gerandet; Kopf Unterseite weiß (Var. B. BoueEnger).
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Bisher aus Angola und Nyassaland bekannt.
— 465 —
Lycophidium fasciatum Günth.
1858 Alopecion fasciatum, GüxTher, Cat., p. 196.
1868 Lycophidium irroratum {part.), GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 4, v. I, p. 426.
1893 Lycophidium fasciatum, BoutENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 342, t. XXII,
Fig. 2.
1897 L. /., Werxer, SB. Akad. München, v. XXVII, Heft 2, p. 20.
1899 L. f., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. IL, p. 136.
1908 L. f., vSternFELD, Mitt. Mus. Berl., v. III, p. 406.
I Bx. Sq == 17; V = 175 (!); Sc = 38.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Ein erwachsenes, bis aut die auffällig niedrige Ventralenziffer durchaus
normales Exemplar.
Hormonotus Hall.
Hormonotus modestüs D. & B.
1854 Lamprophis modestüs, Dumeril & Bibrox, Erpet. gen., v. VII, p. 429.
1857 Hormonotus audax, Hai<i,ow,. Proc. Ac. Philad., p. 56.
1862 Hormonotus modestüs, Günther, Ann. nat. Hist., s. 3, v. IX, p. 53.
1863 Heterolepis glaber, Jan, Elenco, p. 98.
1875 Boodon (Lambrophis) modestüs, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 200.
1888 Boodon (Alopecion) vossii, Fischer, Jahrb. Hamb. Wiss. Anst., p. 3, t. I, Fig. 1.
1893 Hormonotus modestüs, BoutENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. I, p. 344.
1899 H. m., Werner, Verh. Zool. Ges. Wien, v. IL, p. 137.
I Ex. Sq = 15; V = 227; Sc = 66 ^ 5
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Im Magen fand sich eine ]\Iabuia.
Mehelya.
Mehdya lamani Eönnberg.
1910 Mehelya [Simocephalus) lamam, Lönnberg, Ark. Zool., v, VII. nr, 8 p. i Fig. 1.
I Ex. Sq = 15; V = 226; Sc = 54.
Die von Lönnberg vor kui;^em nach einem Exemplar vom unteren Kongo
aufgestellte neue Form kann ich hiermit bestätigen. Das mir vorliegende, nahezu
erwachsene Tier stimmt allerdings nicht in allen Einzelheiten mit dem T3^p-
exemplar überein, und ich halte es daher für richtig, eine genaue Spezialbe-
schreibung zu geben:
Rostrale breiter als tief, von oben gut sichtbar, sein oberer Teil etwa ^/^mal
so lang wie sein Abstand vom Frontale; Intemasalia deutlich breiter als lang,
etwa =*5mal so lang wie die Praefrontalia; Frontale sehr kurz, etwas
breiter als lang, aber doch etwas länger als die Praefrontalia, etwas
kürzer als sein Abstand vom Rostrale, viel kürzer als die Parietaha; Loreale
etwas tiefer als lang; i Praeoculare, 2 Postocularia, von denen man das untere
auch als Suboculare bezeichnen könnte; 1-^3 TemporaHa (das obere der ,,drei"
Hegt vollkommien auf dem der ersten Reihe, aber nur dieses stößt an die Post-
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. I. ^o
466
oculareii); 7 Supralabialia, das 3. und 4. stoßen ans Auge; 4 Sublabialia in Kon-
takt mit den vorderen Rinnenschildern, die so kurz sind wie das hintere
Paar, Auge knapp mittelgroß, erhebHch größer als das Nasenloch. Schuppen
in 15 Reihen (17 auf dem Nacken), sehr stark gekielt, mit tuberkulären Neben-
kielen; 226VentraHa; Anale ungeteilt; 54 SubcaudaHa (nach LönnberG:
Sq = 15 (17); V = 231; Sc = 53). Oberseite und die äußeren Enden der Ven-
tralen schwarzviolett; Unterseite und die Schuppenspitzen der beiden äußeren
Reihen (nach LönnberG alle Schuppen) gelbhchweiß. Länge: 1070 mm, davon
Schwanz 150 mm.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Seit dem Erscheinen des Catalogue of Snakes sind eine beträchtliche Anzahl
von Arten der Gattung Mehelya {Simocephalus) beschrieben worden. Es scheint
mir aber zweifelhaft, ob sie alle, insbesondere einige aus der nächsten Ver-
wandtschaft von guirali und capensis, dauernd aufrechterhalten werden können.
Nach der Beschuppung zerfallen die Arten in solche mit einfach, mehr oder
weniger stark gekielten Schuppen und in solche, die wie capensis und guirali stark
ausgebildete sekundäre Kiele besitzen. Zu der ersten Gruppe gehören poensis
Smith, stenophthalmus Mocquard, haumanni Sternfeld und rostralis Sternfeld,
die alle vier als gute Arten anzusehen sind. Die zweite Gruppe umfaßt 10 Arten,
von denen jedoch 5. phyllopholis Werner ausscheiden muß, da das völlige
Fehlen des Loreale sicherlich kein normaler Zustand ist und ein weiterer Unter-
schied von S. chanleri nicht existiert. Die wichtigsten Merkmale der übrigen neun
Formen veranschaulicht folgende Tabelle:
i Sq
V
Prae- Post-
ocularia ocularia
Labiaüa | fordere
capensis Smith . .
15
203 — 241 45 — 61
I
2(1)
3-4-
unicolor Blgr. . . .
15
228 ?
2
3
3-4-
butleri Blgr. . . .
15
.3. 1 58
3
3-4-
guirali Mocq. . . .
15
248—255
60 — 70
•I
2
3 • — 5-
chanleri Stejn. . .
15
225—235
55—65
2—3
3-4-
lamani Lönnb. . .
15
226 — 231
53—54
1-2
3-4-
crossii Blgr. . . .
17
234 1 53
2
3-4-
riggenbachi Sternf. ,
19
229 68
2
3-4-
nyassae Günth. , .
15
171 — 1781 62 — 63
I
3 -4-
Als unzweifelhaft gute Art scheidet 5, nyassae sofort aus. Das gleiche darf
wohl auch für S. crossii und S. riggenbachi gelten. Bei crossii sind übrigens
nach B0UI.ENGER die Schuppen nur ,,strongly keeled", und da ein Mann wie
BouLENGER sich korrekt auszudrücken pflegt, so gehört die Art wahrscheinlich
gar nicht in die hier besprochene Gruppe. Ich habe sie nur vorsichtshalber mit
— 467 —
aufgeführt. Die restierenden sechs Arten lassen sich wieder in zwei Gruppen
teilen, in die Capensis-Grnppe {capensis, unicolor, hiitleri) und in die Guirali-
Gruppe {guirali, chanleri, lamani). In der ersten Gruppe ist das Frontale kaum
kürzer als die Parietalen, in der zweiten aber ganz erheblich kürzer, und zwar
liegt das hauptsächlich an einer bedeutenden Verlängerung der Parietalen. Da-
mit wären die beiden ältesten Formen beider Gruppen, capensis und guirali,
gerechtfertigt, die neubeschriebenen Arten aber scheinen mir etwas proble-
matischer Natur zu sein. In der C«/)ß«s^s-Gruppe dürften zunächst wohl unicolor
und hiitleri als identisch betrachtet werden müssen. 5. unicolor hat zwei über-
einanderliegende Lorealia und merkwürdigerweise abweichend von allen anderen
Arten der Gattung zwei Praeocularia, von denen das untere sehr klein ist. Beide
Kigentümlichkeiten stehen doch offenbar in Zusammenhang miteinander, und
solange nicht mehrere Exemplare vorliegen, sind wir wohl berechtigt, hier eine
Anomalie anzunehmen. Von capensis unterscheidet sich nun huÜeri lediglich
durch zwei recht unwichtige Charaktere, nämlich durch 3 statt 2 Postocularen
und dadurch, daß nicht 4, sondern 5 Sublabialen an die vorderen Rinnenschilder
stoßen. Das sind nicht eben erhebliche Unterschiede, und w^enn unicolor in den
Unterkieferschildern mit capensis übereinstimmt (Boulenger gibt einen Unter-
schied nicht an), so hätten wir schon ein Exemplar, das in der Mitte steht. Allein
auf die Zahl der Postocularen hin, die bei ein und demselben Exemplar links und
rechts verschieden sein kann, wird man auf die Dauer keine Art begründen können.
Was die GwiVa/^'-Gruppe angeht, so glaube ich, daß guirali selbst nicht mit
den beiden anderen zusammengeworfen werden kann. Das regelmäßige Ein-
treten des 5. Labiale ins Auge ist ein genügend wichtiger Charakter, der nicht
etwa von der Zahl der Postocularen beeinflußt wird. Auch ist die höhere Zahl
der Ventralen, wenn auch der absolute Unterschied nicht allzu bedeutend sein
mag, nicht gut zu übersehen. Ob aber chanleri und lamani getrennt w^erden
können, scheint mir zweifelhaft. Die Tabelle ergibt überhaupt keinen bestimmten
Unterschied, und wenn man sich streng an die Originalbeschreibungen hält,
so ergibt sich, daß gerade das mir vorliegende Exemplar in mehrfacher Be-
ziehung eine Mittelstellung einnimmt. Bei chanleri sind nach Stejneger die
Internasalen wenig breiter als lang, -,3 mal so lang wie die Präfrontalen, und
5 Sublabialen stoßen an die vorderen Rinnenschilder, die beträchtlich größer
sind als die hinteren. Bei lamani sind nach LönnberG die Internasalen breiter
als lang, etwa halb so lang wie die Präfrontalen, und es stoßen nur 4 Sublabialen
an die vorderen Rinnenschilder, die länger sind als die hinteren. Das mir vor-
liegende Exemplar vermittelt nun hinsichtlich der Länge und Breite der Inter-
nasalen zwischen beiden Formen, während das LÖNNBERGsche Typexemplar
hinsichtlich der Rinnenschilder einen Übergang darstellt.
Mehelya poensis Smith.
1847 Heterolepis poensis, SmiTh, 111. Zool. S. Mr., Rept.
1854 Heterolepis bicarinatus, Dumerii< & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. 422.
30*
— 468 —
1858 Simocephalus poensis, Güxtiier, Cat., p. 194.
1893 Simocephalus poensis, Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v I, p. 346.
1899 S. p., -Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. III, p. 137.
1910 S. p., Peracca, Rettili ed. amfibii in: ,,I1 Ruwenzori", p. 8
I Ex. Sq = 15; V = 249; Sc = 109.
Auf der rechten Seite steht das Präfrontale mit dem 3. Labiale in Ver-
bindung und schnürt so das Loreale vom Präoculare ab.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Im ]\Iagen fand sich eine Mabuia.
I Ex. juv. Sq = 15; V = 248; Sc = 107.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
1 Ex. juv., Sq = 215; V = 252; Sc = 107.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
Der Fundort Koloka ist ein neuer Beweis dafür, daß auch diese west-
afrikanische Art sehr weit nach Osten vordringt; sie ist aber vor kurzem bereits
von Peracca noch weiter östlich nachgewiesen worden.
Chlorophis Hall.
Chlorophis heterolepidotus Günth.
1863 Akaetulla heterolepidota, Günther, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 3, v. XI, p. 286.
1867 Leptophis heterolepidota, BocAGE, Jörn. Sei. I,isb., v. 1, p. 69.
1882 Philothammis heterolepidotiis, BoCAGE, Jörn. Sei. Lisb., v. IX, p. 8
1888 Ahaetulla gracillima, Günther, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. I, p. 326.
1894 Chlorophis heterolepidotus, Botjxenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. 95, t. V, Fig. 3.
1895 Chlorophis gracilhmus, Günther, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. XV, p. 528.
1895 Philothamnus heterolepidotus, BoCAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 88.
190S Chlorophis heterolepidotus, Sternfeld, Mitt. Mus. BerKn, v. IV, p. 214.
1912 C. h., Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 270.
2 Ex.
ad. Sq = 15; V = 184; Sc = 125.
halbw. Sq = 15; V = 184; vSc = 127.
Das größere hat 9 Supralabialen, wovon das 4., 5. und 6. ans Auge stoßen,
ist also normal. Das kleinere hat links 9, rechts 10 Supralabialen, und beider-
seits stoßen das 5., 6. und 7. ans Auge. Es hat also eine abnormale Vermehrung
der vorderen Labialen stattgefunden, wie sie in diesem Maße bei heterolepidotus
noch nicht beobachtet worden ist. Bei beiden ist das Präoculare in Kontakt
mit dem Frontale. Länge des größeren 735 + 250 mm, des kleineren 418
+ 220 mm.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Chlorophis irregularis Leach.
1819 Coluber irregularis, Leach, in; Bowdich, Miss. Ashantee, p. 494.
1840 Dendrophis {Philothamnus) albo-variata, SmiTH, IU. Zool. S. Air., Rept., t. LXV, I^XVI
Fig- 3-
1843 Dendrophis chemonii, Reinhardt, Vid. Selsk. Skrift, v. X, p. 246, t. i, Fig. 13 u. 14.
— 469 —
1854 Leptophis chenomi, DuMERit & Bibron, v. VII, p. 545.
1858 Ahaetulla irregularis (pari.), GünThee, Cat., p. 152.
1875 Philoihamnus irregularis var. longifrenatus , Buchholz u. Peters, Mon. Berl. Ac, p. 199.
1877 Philoihamnus irregularis, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 615.
1888 Ahaetulla shirana, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. I, p. 326.
i8gi Chlorophis irregularis, Boulenger, Proc. zool. Soc. London, p. 306.
1893 Philoihamnus guentheri, Pfeffer, Jahrb. Hamb. Anst., v. X, p. 85, t. I, Fig. 3 — 5.
1894 Chlorophis irregularis, Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. 96.
1895 Chlorophis guentheri, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. XV, p. 528; C. shi-
rana, 1. c.
1895 Philothamnus irregularis, Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 85, t. XII, Fig. 2.
1897 Chlorophis irregularis, ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 70.
1908 C. i., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Akad. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1871, t. III, Fig. 5.
1908 C. i., Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 467; 1. c, v. IV, p. 214.
1910 C. i., Peracca, Rettih ed amfibii in: ,,I1 Ruwenzori", p. 8.
1912 C. i., SternfELD, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 270.
I Ex. ad.
Sq = 15; V = 174; A = i; Sc = 102 + ?; T = I + I.
Fundort : ? ; Sammler : ?
I Ex. juv.
Sq = 15; V = 168; A = i; Sc = 112.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
Der Habitusunterschied zwischen C. heterolepidotus und C. irregularis ist
viel größer als die Ventralen- und Subcaudalenzahlen vermuten lassen. Das
junge Exemplar von irregularis und das kleinere der beiden heterolepidotus sind
annähernd gleich stark, eher ist sogar das irregularis etwas dicker, und sein Kopf
ist auch erheblich größer. Es mißt aber nur 293 + 127 mm, während die Länge
des heterolepidotus, wie schon angegeben, 418 + 220 mm beträgt. Die Unter-
schiede in den Schuppenzahlen, 168 : 184 und 112 : 127, sind verhältnismäßig
unbedeutend, aber bei heterolepidotus sind eben die einzelnen Schilder erheblich
länger.
Chlorophis heterodermus Hall.
1857 Chlorophis heterodermus, Hallow, Proc. Ac. Philad., p. 54.
1863 Ahaetulla heteroderma, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 3, v. XI, p. 285.
1866 Herpetaethiops bellii, Günther, 1. c, v. XVIII, p. 27, t. VII, Fig. B.
1875 Philothamnus heterodermus, BuCHHOLZ u. PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 199.
1894 Chlorophis heterodermus, Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. 97.
1895 Philothamnus heterodermus, BoCAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 89.
1897 Chlorophis heterodermus, Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. XXXVII, p. 403; 1899
1. c, V. II,, p. 137.
1908 C. h., Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. IV, p. 214.
I Ex. ad. Sq = 15; V = 153; A = i; Sc = 92.
Sehr dunkel gefärbt, schwärzlich oliv, ohne schwarze Schuppenränder und
ohne weiße Flecken.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
470 —
I Ex. ad. Sq = 15; V = 149; A = i; Sc = 76 + ?
Links 1+2, rechts 2+2 Temporalia. Die Postocularia sind beiderseits
zu einer langen, bandförmigen Schuppe verschmolzen. Hell oliv; auf dem Vorder-
körper viele Schuppen schwarz gerandet und am vorderen unteren Rande mit
einem milchweißen Fleck.
Fundort: Fort Sibut; Sammler: Haberer.
Chlorophis carinatus Anderss.
1901 Chlorophis carinatus, AndersSON, Bih. Till K. Svenska Vet.-Akad. Handl., v. XXVII,
Afd. 4, nr. 5, p. 6.
1908 C. c, Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 407.
1910 C. c, lyORENZ MÜLLER, Abh. K. Bayr. Akad. Wiss., II. Kl., v. XXIV, p. 601.
I Ex. ad. Sq = 13; V = 159; A = i; Sc = 72 + ?
Links ist das 4. mit dem 5. Supralabiale verschmolzen. Färbung dunkel-
olivengrün mit schwarzen Querflecken und Querbinden, besonders auf dem
Vorderkörper.
Fundort: Molundu; Sammler: Schui^tze.
Im Magen fanden sich mehrere kleine Frösche.
Philothamnus Smith.
Philothamnus semivariegatus Smith.
1S40 Dendrophis {Philothamnus) semivanegata, Smith, 111. Zool. S. Afr., Rept., t. LIX u.
LX, u. LXIV, p. Fig. I.
1894 Philothamnus semivariegatus, BoulENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. 99.
1 Ex. Sq = 15; V = 175; A = i; Sc = 143.
Stark beschädigt, so daß die Artzugehörigkeit kaum mit Sicherheit fest-
gestellt werden kann.
Fundort: ?; Sammler: ?
Philothainnus thomensis Bocage.
[863 Ahaetulla nitida {pari.), GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 3, v. XI, p. 286.
[882 Philothamnus thomensis, BocAGE, Jörn. Sei. L,isb., v. IX, p. 11.
[884 Philothamnus irregularis, GreEFF, SB. Ges. Marburg, nr. 2, p. 41.
[894 Philothamnus thomensis, BouLENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. loi.
[895 P. t., Bocage, Herp. D' Angola et du Congo, p. 94.
2 Ex. ad.
Sq =- 15; V = 213; Sc = 174.
Sq = 15; V = 210; Sc = ?
Bei dem ersten Exemplar stoßen nur zwei Labialen, das 5. und 6., ans
Auge; 1+2 Temporalia. Dunkelolivengrün; ein feiner schwarzer Streifen am
Oberrande der Labialen, dicht hinter dem Auge verschwindend.
Das andere Exemplar ist hinsichtlich der Labialen korrekt; i + i Tempo-
ralia. Färbung etwas heller, der schwarze Streifen noch deutlicher als bei
dem ersten.
— 471 —
Die Länge des unverletzten Stückes beträgt 580 + 315 mm; das andere
mißt ohne Schwanz 620 mm.
Fundort: St. Thome (aus Kaffeeplantagen); Sammler: Schubotz.
Philothamnus girardi Bocage.
1893 Philothamnus girardi, BocAGE, Jörn. Sei. Lisb., v. III, p. 47.
1894 P. g., B0UI.ENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. 102.
1895 P. g., BoCAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 94.
1906 P. g., BoLLENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, v. II, p. 213.
I Ex. Sq = 13; V = 195; Sc == 159.
Links 9, rechts 10 Supralabialen, so daß links das 4. — 6., rechts das 5. — 7.
Labiale ans Auge grenzen; links i + 2, rechts i + i Temporalia; 5 Sublabialen
in Berührung mit den vorderen Rinnenschildern. Oberseite olivengrün, auf dem
Rücken bräunlich angehaucht, die Haut zwischen den Schuppen schwarz ; Unter-
seite gelblichweiß; Schwanz unten bläulichgrün. Länge 525 + 300 mm, also
nicht ganz erwachsen.
Fundort: Insel Annobon; Sammler: Schui^tze.
Gastropyxis Cope.
Gastropyxis smaragdinus Schleg.
1837 Dendrophis smaragdina, SCHi.EGEL Phys. Serp., v. II, p. 237.
1844 Leptophis gracilis. Hai.i<ow, Proc. Ac. Philad., p. 60.
1854 Leptophis smaragdinus, DuMERit & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. 537.
1856 Hapsidophrys coeruleus, Fischer, Abh. nat. Ver. Hamb., v. III, p. iii, t. II, Fig. 6,
1858 Ahaetulla smaragdina, Günther, Cat., p. 151.
1860 Gastropyxis smaragdina, Cope, Proc. Ac. Philad., p. 558.
1874 Hapsidophrys smaragdina, Reichenow, Arch. Naturg., p. 292.
1894 Gastropyxis smaragdina, B0UI.ENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, op. 103.
1895 Hapsidophrys smaragdinus (part.), BoCAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 96.
1897 Gastropyxis smaragdina, SjöSTEDT, Bih. Till K. Svenska Vet.-Akad. Handl., v. XXIII,
Afd. 4, nr. 2, p. 24.
1901 G. 5., ToRXiER, Zool. Anz., v. XXIV, nr. 635, p. 64.
I Ex. ad. Sq = 15; V = 162; Sc = 150.
I Ex. juv. Sq = 15; V = 158; Sc - ?
Fundort: Molundu; Sammler: ScHUi^xzE.
Hapsidophrys Fischer.
Hapsidophrys lineatus Fisch.
1856 Hapsidophrys lineatus, Fischer, Abh. nat. Ver. Hamburg, v. III, p. iii, t. II, Fig. 5.
1894 Hapsidophrys lineata, Boui,ENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. 104.
1897 H. /., SjöSTEDT, Bih. Till K. Svenska Vet.-Akad. Handl., v. XXIII, Afd. 4, nr. 2, p. 24.
1899 H. l., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. IL, p. 137.
1909 H. /., Boulenger, Ann. Mus. Civ. Genova, v. V, p. 304.
1912 H. L, Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 270.
— 472 —
2 Ex. ad.
Sq = 15; V = 169; Sc = 118.
Sq = 15; V = 165; Sc = HO.
Das erste hat 8 Supralabiale, von denen das 4. und 5. ans Auge stoßen,
das andere hat, abweichend von der Norm, nur 7, infolge fast vollständiger
Verschmelzung des 5. und 6.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
I Ex. juv.
Sq = 15; V = 168: Sc = 103.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Im Magen von zwei Exemplaren fanden sich Froschiurche
Grayia Günth.
Grayia ornata Bocage.
1866 Macrophis ornaius, Bocage, Jörn. Sei. Lisb., v. I, p. 67.
1877 Glaniolestes ornaius, Peters, Mon. Berl. Ak., p. 614.
1894 Grayia smythii, Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. 286.
1895 Grayia ornata, Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 104.
1910 Grayia striata, vSternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. V, p. 69.
I Ex. Sq = 17; V = 151; A = i; Sc = 83.
Grayia striata Sternf., mit deren Typexemplar das vorliegende sehr gut über-
einstimmt, muß wohl als Jugendform von G. ornata aufgefaßt werden, die ich
als artlich verschieden von G. smythi ansehe. Abgesehen von der hohen Zahl der
Labialen scheint mir der auffallend plumpere Habitus der ornata und die sehr
abweichende Jugendfärbung eine Vereinigung beider Formen nicht zu gestatten.
Ein halbwüchsiges Exemplar, das die Jugendfärbung schon völlig abgelegt
hat. Beiderseits 9 Supralabialen, wenn man ein Einschiebsel zwischen dem
5. und 6. Labiale, das sich auch beim Typ von striata findet, mitzählt. Man
kann aber sogar 10 Labialen zählen, da das letzte in Betracht kommende Schild
noch die Älundspalte begrenzt und sich durch seine Größe von den nächstfolgen-
den Schuppen noch deutlich abhebt. Kopf beschuppung sonst ganz wie beim Typ
von striata, nur ist das Frontale nicht länger als die Parietalen. Färbung ober-
seits dunkeloli venbraun, mit etwa 20 schwarzen Querbinden auf dem Rumpfe,
die nur undeutlich hervortreten und sich an den Seiten gabeln. Der helle Fleck
auf dem 4. Labiale, die weiße Fleckung und Streifung am Unterkiefer und am
Halse, sowie ein weißer Längsstreifen vom unteren vorderen Temporale über
die letzten Labialen zum Halse noch erhalten. Die weißen Streifen am Rumpfe
sind völlig geschwunden. Unterseite hell olivengrau, dunkler gewölkt. Eines
der von BoCAGE beschriebenen drei Exemplare stimmt mit dieser Färbung
gut überein. Die beiden anderen tragen dunkle Längsstreifen. Leider gibt
Bocage nicht an, wie groß die einzelnen Tiere sind, so daß sich aus seinen An-
gaben nicht schließen läßt, ob etwa die dixnkle Längsstreif ung eine vermittelnde
— 473 —
Stufe zwischen Jugend- und Altersfärbung darstellt. Das mir vorliegende
Exemplar ist auffallend plump, bei einer Länge von 400 + 160 mm etwa 19 mm
dick. Ein dreimal so langes Exemplar hat nach Bocage eine Dicke von 53 mm;
Grayia smythi ist ganz erheblich schlanker.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Subfamilie Rhachiodontinae.
Dasypeltis Wagler.
Dasypeltis scabra E-
1754 Coluber scaber, LixxE, Mus. Ad. Fried., p. 36, t. X, Fig. i.
1818 Coluber palmarum, Leach, Tuckey's Explor. R. Zaire, App., p. 408.
1828 Anodon typus, Smith, Zool. Journ., v. IV, p. 443.
1833 Rachiodon scaber, Jourdan, Le Temps, 13. 6.
1837 Tropidonotus scaber, Schlegel, Phys. Serp., v. II, p. 328, t. XII, Fig. 12 u. 13
1842 Dasypeltis inornaius, SmiTH, 111. Zool. S. Afr., Rept., t. LXXIII; Da. scaber, I. c. ; Da.
fasciatns, 1. c.
1845 Deirodon scaber, OwEX, Odontogr., p. 220.
1845 Dipsas carinatus, Hallow, Proc. Ac. Philad., v. II, p. 119.
1854 Rachiodon abyssinicus, Dvmeril & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. 496; R. inornahis,
1. c, p. 498.
1859 Dipsas medici, BiANCONi, Mem. Acc. Bologna, v. X, p. 501.
1888 Dasypeltis elongata, Mocquard, Mem. Cut. Soc. Philom., p. 131, t. XII, Fig. 2.
1894 Dasypeltis scabra, BoulENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. II, p. 334.
1895 D. s., Bocage, Herp. D'Angola et du Congo, p. 106.
1897 D. s., ToRNXER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 78.
1899 D. s., Werner, Verh. zool. Ges. W'ien, v. IL,, S. A., p. 9.
1908 D. s., Werxer, Zool. Ergebn. Forschungsreise Sudan, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1878.
1910 D. s., Peracca, RettiH et amfibii in: ,,I1 Ruwenzori", p. 9.
1912 D. s., Sterxfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch-Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV, Rep-
tiha, p. 271.
I Ex. Sq = 23; V = 249; Sc = 65; T =- 2 + 4.
Grundton gelblichbraun, die großen Rückenflecken undeutlich, ebenso die
an den Seiten. Unterseite schwärzlichgrau, hell gestrichelt und schwarz gefleckt.
Fundort: Molundu; Sammler: SchueTZE.
I Ex. juv. Sq = 25; V = 226; Sc = 60.
Zwei lange, bandartige vordere Schläfenschilder; dahinter vier gewöhnliche
Schuppen. Färbung hellbraun, die Rückenflecken scharf hervortretend, dunkelrot-
braun, vielfach mit den Seitenbinden zusammenhängend (var. fasciolata Peters).
Fundort: Lai; Sammler: Herzog Adolf Frledrich.
I Ex. juv. Sq = 23; V = 218; Sc = 61.
Unteres vorderes Temporale lang, bandartig; das obere ganz klein, beinahe
verschwunden. Grundton rötlichbraun. Rückenflecken dunkelbraun, scharf her-
vortretend, alternierend mit den Seitenabzeichen, die in der Regel mehr flecken-
als bandartig sind {Coluber scaber L., Form B. BolxEnger).
Fundort : ? ; Sammler : ?
— 474 —
Serie Opistoglypha.
Subfamilie Dipsadomorphinae.
Geodipsas Blgr.
Geodipsas depressiceps Werner.
1897 Tropidonotus depressiceps, WERNER, Verh. zool. Ges. Wien, v. XXXXVII, p. 402.
1899 T. d., Verh. zool. Ges. Wien, v. IL, p. 135.
1901 Geodipsas mapanjensis, Andersson, Bih. Till K. Svenska Vet.-Ak. Handl., v. XXVII,
Afd. 4, nr. 5, p. 19, t. II. Fig. 15.
1906 Tropidonotus depressiceps, BouIvEnger, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 211.
1908 Geodipsas depressiceps, Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 410.
1910 G d., Lorenz Müi,i,er, Abh. K. Bayr. Ak. Wiss., II. Kl., v. XXIV, p. 604.
I Ex. ad. Sq = 19; V = 145; Sc = 39.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
I Ex. halbw. Sq = 19; V = 153; Sc = 31.
Ein auffallend dunkles Exemplar, bei dem von der Rumpfzeichnung kaum
noch etwas zu erkennen ist; dagegen treten die hellen Abzeichen (Labialen,
Mundwinkelbinde, Nackenflecken) sehr lebhaft hervor. Die Art scheint also
gelegentlich zum Melanismus zu neigen.
Fundort: Fernando Poo (1000 m Höhe); Sammler: Schultze.
Im Magen fand sich ein kleiner Frosch.
I Ex. ad. Sq = 19; V — 145; Sc = 36.
Fundort: ?; Sammler: ?
Tarbophis Fleischni.
Tarbophis variegatus Reinh.
843 Dipsas variegata,- Reinhardt, Vidensk. Selsk. Skrift, v. X, p. 249, t. I, Fig. 15 — 17.
896 Tarbophis variegatus, BoutENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 51.
897 T. V., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. XXXXVII, p. 399-
902 Leptodira pobeguini, Mocquard, Bull. Mus. Paris, p. 415.
908 Tarbophis variegatus, Sternfei<d, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 410, Fig. i u. 2.
908 T. V., Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. IV, p. 216.
I Ex. ad. Sq = 19; V = 225; Sc = ?
Das Exemplar ist in der Mitte zerschlagen, so daß die Zahl der Ventralen
nicht ganz genau zu bestimmen ist. Rechts 9, links 8 Supralabialen. Die hellen
Rückenflecken sind vielfach in der Mitte durch eine dunkle Binde in zwei Teile
geschnürt. Rumpflänge 660 mm.
Fundort: Melfi; Sammler: Herzog Adolf Friedrich.
Ich habe schon früher den Verdacht ausgesprochen, daß Leptodira pobeguini
Mocquard mit T. variegatus identisch sei. Wie ein genauer Vergleich der
Beschreibung Mocquards mit den Angaben über T. variegatus ergibt, ist
dieser Verdacht gerechtfertigt. Die Schuppenformel für die Tarbophis lautet:
Sq = 19; V = 206 — 226; A == i; Sc = 59 — 70; T = 2 +3; 7 — 9 Supralabialen,
das 3. und 4. oder 4. und 5. am Auge; 3 oder 4 Sublabialen in Kontakt niit den
— 475 —
vorderen Rinnenschildern ; hintere Rinnenschilder klein und weit voneinander
getrennt. Nach Mocquard aber sind die Merkmale von L. poheguini: Sq = 19;
V = 207; A=:i; Sc = 59; T = 2+3; 8 Supralabiälen, das 4. und 5. am
Auge; 4 Sublabialen in Kontakt mit den vorderen Rinnenschildern; hintere
Rinnenschilder viel kleiner und schmaler als die vorderen und durch ein Paar
Schuppen weit voneinander getrennt. Diese Angaben weichen also auch nicht
im geringsten von den bei T. variegatus vorkommenden Zahlen ab, und die
Beschreibung des hinteren Rinnenschilder-Paares durch Mocquard paßt genau
zu meiner Zeichnung von T. varie, atiis (Mitt. Mus. Berlin 1908, v. III, p. 410,
Fig. 2). Auch die Beschreibung der Färbung paßt ausgezeichnet, und die Größe
beträgt nach Mocquard für seine Leptodira 815 mm, bei einer Schwanzlänge
von 123 mm, nach Werner für die Tarhophis 785 mm, bei einer Schwanzlänge
von 120 mm. Die Maße entsprechen sich also fast haarscharf. Ich glaube,
man wird in Zukunft beide Arten als identisch ansehen müssen.
Dipsadomorphus Fitz.
Dipsadomorphus pulverulentus Fish.
1856 Dipsas piilverulenta , Fischer, ubh. nat. Ver. Hamb., v. III, p. 81, t. III, Fig. i.
1896 Dipsadomorphus pulverulentus, BOULENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 68.
1899 D. p., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. IL, p. 139.
1910 D. p., LOREXZ MÜLLER. Abb. K. Bayr. Ak. Wiss.. II. Kl., v. XXIV, p. 605.
I Ex. ad. Sq = 19; V = 253; Sc = 116; T = 2 + 3.
8 Supralabialen, das 3. — 5- grenzen ans Auge; 3 Postocularia.
Sehr altes Exemplar; die lebhafte Jugendzeichnung ist fast vollständig
geschwunden und nur die feine dunkle Bestäubung noch vorhanden. Gesamt-
länge 1145 mm, wovon 258 mm auf den Schwanz kommen.
Fundort: ?; Sammler: ?
Dipsadomorphus blandingi Hall.
1844 Dipsas blandingii, Hallow, Proc. Ac. Philad., p. 170.
1854 Triglyphodon fuscum, Dumeril & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. iioi.
1856 Dipsas fasciata, Fischer, Abb. nat. Ver. Hamb., v. III, p. 84, t. III, Fig. 5; D. valida,
1. c, p. 87, Fig. 4; D. glohiceps, 1. c, p. 89, Fig. 6.
1857 Toxicodryas blandingii, Hallow, Proc. Ac. Philad., p. 60.
1859 Dipsas fischeri, Jan in: A. Dumeril, Arch. Mus. Paris, p. 212.
1860 Boiga blandingii, CoPE, Proc. Ac. Philad., -p. 264; B. globiceps, I.e.
1863 Dipsas fusca, Jan, Elenco, p. 104; D. cybodon (pari.), 1. c.
1871 Dipsas regalis, Jan, Icon. Gen., 1. 38, t. VI.
1896 Dipsadomorphus blandingii, Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 77.
1897 D. b., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. XLVII, p. 403; 1899 1. c, p. 139.
1908 D. b., Sternfeld, Mtt. Mus. Berhn, v. III, p. 411.
I Ex. ad. Sq = 23; V = 260; Sc = 123.
Ein starkes Exemplar der hellen Form; die dunklen Querbinden sind noch
angedeutet, sonst ist die Zeichnung bis auf die dunklen Säume der Labialen
fast verschwunden. Gesamtlänge 2140 mm, Schwanz 490 mm.
— 476 —
Fundort: ?; Sammler: ?
I Ex. ad.
Kopf eines großen Stückes der dunklen Form; Lippenschilder hell, die
Nähte schwarz.
Fundort: ?; Sammler: ?
Dipsadoboa Günth.
Dipsadoboa unicolor Günth.
1858 Dipsadoboa unicolor, Günther, Cat., p. 183.
1869 Anoplodipsas viridis, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 442, Fig. 4.
1871 Heierurus bicolor, Jan, Icon. Gen., 1. 38, t. II, Fig. 3.
1893 Dipsadoboa assimilis, Matschie, SB. Ges. naturf. Freunde, p. 173.
1896 Dipsadoboa unicolor, BoutENGER, Cat. Snakes Brit. Mus,, v. III, p. 81.
1899 D. u., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. IL, p. 140.
1905 Dipsadophidium weileri, Lindhoi,m, Jahrb. Nassau. Ver., p. 185.
1908 Dipsadoboa unicolor, Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 412.
I Ex. ad. Sq = 17; V = 206; Sc = 67; T = i + i.
Von den 8 Supralabialen grenzen das 4. und 5. ans Auge. Oberseite dunkel-
purpurbraun, ebenso die Enden der Ventralen; nur die Oberlippe ist auf den
ersten drei Vierteln hell.
Fundort: Angu - Uelle - Gebiet; Sammler: Schubotz.
I Ex. juv. Sq = 17; V = 215; Sc = 98; T = 1 + 2.
Das 3. — 5. von 8 Labialen grenzen ans Auge.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Der Fundort am Uelle ist der östlichste bisher bekannte dieser Art.
Im Magen des jungen Tieres befand sich ein kleiner Frosch.
Leptodira Günth.
Leptodira hotamboeia I^aur.
1768 Coronella hotamboeia, LaürenTi, Syn. Rept., p. 85; C. virginica, 1. c. ; p. 86.
1789 Coluber rufescens, Gmelwn, vS. N., v. I, p. 1094; C. hitamboeia, 1. c, p. 1113.
1819 Coluber bicolor, Leach, in: Bowdich, Miss. Ashantee, p. 493.
1833 Ophis heierurus, Duvernoy, Ann. Sei. Nat., v. XXX, p. 9, t. I, Fig. 2; O. albocinctus,
1. c, p. 10, t. II, Fig. I — 3.
1837 Coronella rufescens, SCHi<EGEL, Phys. Serp., v. II, p. 72, t. II, Fig. 16 u. 17.
1843 Dipsas hippocrepis, Reinhardt, Vidensk. Selsk. Skrift, v. X, p. 251, t. I, Fig. 18 — 20.
1849 Crotaphopeltis rufescens, Smith, 111. zool. S. Afr., Rept., App., p. 18.
1854 Heierurus rufescens, Dumörii, & Bibrox, Erpet. gen., v. VII, p. 11 70; H. hippccrebis,
1. c., p. 1177.
1858 Lepiodeira rufescens, Günther, Cat., p. 165.
1860 Oxyrhopus melanocroiaphus, Cope, Proc. Ac. Philad., p. 260.
1882 Croiaphopeliis hiiamboeia, Petfrs, Reise Mossamb., v. III, p. 126.
1896 Lepiodira hoiamboeia, BouLENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 89.
1897 L. h., ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 83.
1908 L. h., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, Abh. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1874, t. III, Fig. 7.
1912 L. h., vSternfeld, Wi.ss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptiha, p; 272.
— 477 —
8 Ex., jung und halbwüchsig.
Sq = 19; V = 171; Sc = 2 + 4 + 33 ^ r.
Sq = 19; V = 173; Sc = 43.
Sq = 19; V = 170; Sc = 40.
Sq == 19; V = 172; Sc = 42.
Sq = 19; V = 172; Sc = 41.
Sq = 19; V = 168; Sc = ?
Sq=i9; V = i68; Sc = 35.
Sq = 19; V = 169; Sc = 39.
An ein und demselben Fundorte ist also die Zahl der Ventralen sehr kon-
stant, während sie sonst ganz beträchtlich schwanken kann. Einige Exemplare
sind sehr lebhaft weiß gefleckt; bei den anderen ist davon nicht viel zu bemerken ;
die dunkle Schläfenbinde ist stets sehr deutlich ausgeprägt.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Im Magen von mehreren Individuen fanden sich Froschreste.
Dromophis Ptrs.
Dromophis praeornatus Schleg.
837 Dendrophis praeornata, ScHLEGEt, Pliys. Serp., v. II, p. 236.
854 Oxyrhopus praeornatus, Dume;ril & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. 1039.
858 Chrysopelea praeornata, Günther, Cat., p. 147.
869 Dromophis praeornatus, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 447.
896 D. p., B0UI.ENGER, Cat. vSnakes Brit. Mus., v. III, p. 150.
908 D. p., STERXFELD, Mitt. Mus. Berlin, v. IV, p. 218.
I Ex. ad. Sq = 15; V = 185; Sc = 126.
Die Zahl der Ventralen und Subcaudalen liegt etwas hoher als das bisher
bekannte Maximum (180, 122). Auch sonst kommen Abweichungen vor. Die
Zahl der Temporalia beträgt 2+2 statt i +2, bei durchaus normaler Lage
und Bildung der Schilder, und es sind statt 8 Supralabialen deren 9 vorhanden,
von denen das 5. und 6. ans Auge stoßen. Im übrigen ist die Kopf beschuppung
normal. Die Färbung entspricht der von Togoer Exemplaren, die ich gesehen
habe. Auf Scheitel und Nacken stehen tief schwarze Querbinden, die sich auf
dem Kopfe folgendermaßen verteilen: Auf jedem Internasale steht ein kleiner
schwarzer Punktfleck, auf den Präfrontalen ist schon eine Ouerbinde vorhanden;
sie ist auf der Mittelnaht unterbrochen, setzt sich aber an den Kopfseiten über
das Loreale bis zum 3. und 4. Labiale fort. Die nächste Binde liegt genau zwi-
schen den Augen und taucht seitlich unter dem Auge auf der Naht zwischen
5. und 6. Labiale als kleiner Fleck wieder auf. Der vordere Rand der nun fol-
genden Binde liegt auf dem Hinterrande der Supraocularen und schneidet die
Spitze des Frontale ab. Sie geht quer über den vorderen Teil der Parietalen,
seitlich über die vorderen Schläfenschilder hinweg und endet an der Naht des
7. und 8. Labiale. Die letzte Kopfbinde schließlich liegt auf der hinteren Hälfte
der Parietalen, schneidet fast genau mit deren Hinterrande ab und geht an den
- 478 -
Seiten unverschmälert bis fast zum Mundwinkel herab. Die beiden letzten
Bänder nähern sich auf der Mitte der Parietalnaht durch entgegengesandte
Vorsprünge, und gerade in der kleinen freibleibenden Lücke liegt ein gelbliches
Abzeichen zu beiden Seiten der Parietalnaht, wie es sich 3 a auch bei Psammophis-
arten vorfindet. Vom Halse ab sind die folgenden zwei Drittel der Rumpfober-
seite fast zeichnungslos, ein breites, braunrotes Band, während die Seiten in
der Vorderhälfte auf hellem Grunde schwarz getüpfelt sind. Durch ganz all-
mähliche Dunkelung und Verschmälerung des Rückenbandes sowie durch Zu-
sammenrücken der seitHchen Flecken bei gleichzeitiger Dunkelung des Unter-
grundes entstehen dann die drei charakteristischen schwarzen Längsstreifen in
der hinteren Hälfte des Tieres, oder vielmehr ist der Prozeß umgekehrt, denn die
Streifung ist jedenfalls das phylogenetisch ältere Moment. Die Unterseite ist
rein gelblichweiß, nur auf den Enden der Ventralen steht je ein schwarzer Punkt,
woraus am Schwänze und schon kurz davor allmählich Längsstriche werden. —
Gesamtlänge 547 mm, wovon 182 mm auf den Schwanz kommen.
Fundort? (wahrscheinlich Logone- Gebiet); Sammler? (wahrschein-
hch Herzog Adolf Friedrich).
D . ' praeornatus ist bisher östlich vom Niger noch nicht gefunden worden,
wohl aber ist sein Verwandter, D. lineatus, aus dem Kameruner Hinterlande
bereits bekannt. Beide sind ausgesprochene Steppentiere.
Psammophis Boie.
Psammophis sibilans L-
1766 Coluber sibilans (pari.), Linne, S. N., v. I, p. 383.
1803 Coluber moniliger, Daudin, Rept., v. VII, p. 69.
1827 Coluber auritis, J. Geoffroy, Descr. Egypte, Rept., p. 147, 151, t. VIII, Fig. 4.
1827 Psammophis sibilans, BoiE, Isis, p. 547.
1844 Coluber phillipsii, Hai.i<ow, Proc. Ac. Philad., p. 169.
. 1856 Psammophis irregularis, Fischer, Abb. nat. Ver. Hamb., v. III, p. 92, t. II, Fig. 4.
1858 Psammophis sibilans (pari.), Günther, Cat., p. 136.
1867 Psammophis moniliger var. bilineatus, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 237.
1896 Psammophis sibilans, Boui,ENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 161.
1906 P. s., Boui^ENGER, Ann. Mus. Genova, s. 3, v. II, p. 214.
1908 P. s., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1879.
1908 P. s., STERNFEtD, Mtt. Mus. Berlin, v. III, p. 412; 1. c, v. IV, p. 218.
1910 P. s., Sternfeld, INIitt. Mus. Berlin, v. V, p. 64.
2 Ex., Var. A Boui^enger.
ad. Sq = 17; V = 168; A = i; Sc = 75 + ?
Die Schwanzspitze sieht ganz normal aus, scheint aber doch regeneriert zu
sein. Das linke Supraoculare ist nur zu etwa einem Viertel vorhanden, an-
scheinend infolge einer frühzeitig erlittenen Verletzung. Links 3 Postocularia.
Halbwüchsig. Sq = 17; V = 166; A = i; Sc = ?
Beide Exemplare sind sehr lebhaft gefärbt und gezeichnet. Der Grundton
ist ein schönes Rotbraun; die Querbänder auf dem Hinterkopfe fließen ineinander
— 479 —
und umschließen einen braunen, schwarz gerandeten Fleck, der auf der Mitte
der Parietalen liegt, bei dem kleineren Stück aber unsymmetrisch, nach rechts
verschoben ist.
Fundort? (wahrscheinlich Logo ne - Gebiet); Sammler? (wahrschein-
lich Herzog Adolf Friedrich).
I Ex. Var. G Boulenger.
Halbwüchsig. Sq = 17; V = 176; A = i; Sc = 103.
Der Kopf ist leider vollständig zerschlagen, auch Rumpf und Schwanz
mehrfach beschädigt.
Fundort? (wahrscheinlich Logone-Gebiet); Sammler? (wahrschein-
Uch Herzog Adolf Friedrich).
I Ex., Var. C Boulenger.
ad. Sq = 17; V ^ 175; A = i; Sc = ?
Einfach olivenbraun, bis zum unteren Drittel der äußersten Schuppenreihe;
Rückenlinie angedeutet. Ein ungewöhnliches großes Exemplar, Länge ohne
Schwanz 1070 mm, was bei unbeschädigtem Schwänze wenigstens 1500 mm
entspricht.
Fundort : ? ; Sammler : ?
1 Ex. Var. C Boulenger.
ad. Sq = 17; V = 169; A = i; Sc = ?
Dem vorigen sehr ähnlich, aber nicht ganz so groß. Die Rückenlinie ist
kaum noch erkennbar.
Fundort: ?; Sammler: ?
2 Ex. Var. A Boulenger.
ad. Sq = 17; V = 163; A = i; Sc = loi + ?
Links 9 Labialen, das 5. und 6. am Auge. Die Querbinden auf dem Hinter-
kopfe sind viel undeutlicher als bei den vorher erwähnten Exemplaren der gleichen
Varietät. Keine dunkle Linie auf den Bauchkanten.
ad. Sq = 17; V = 174; A = i; Sc = 107 + ?
Färbung ähnlich wie bei dem vorigen, aber Bauchkanten dunkelbraun.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
Beide Exemplare sind vollständig zerschlagen; man scheint den armen
Psammophis in jener Gegend für einen fürchterlichen Giftwurm zu halten.
I Ex. \^ar. A. Boulenger.
ad. Sq= 17; V= ?; Sc = ?
Zeichnung auf dem Hinterkopfe undeutlich; eine blasse rote Linie auf den
Bauchkanten. Schwanz und Hinterkörper fehlen.
Fundort? (wahrscheinlich Fort Archambault); Sammler:?
I Ex. Var. E Bolxenger.
Halbwüchsig. Sq = 17; V = 174; A = i; Sc = loi.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Im Magen eine Maus.
— 48o —
Zu P. sihilans, und zwar zur Var. A, gehören noch zwei Exemplare, von
denen lediglich die trockenen Häute in schlechtem Zustande erhalten sind. Der
Fundort ist nicht angegeben, doch waren sie zusammen mit Agamen von Ujö-
rosui und Busso, die RoEder und Heims gesammelt haben.
Psammophis elegans Shaw.
1802 Cohiber elegans, Shaw, Zool., v. III, p. 536.
1819 Macrosoma elegans, Leach, in: Bowdich, Miss. Ashantee, p. 493.
1827 Psammophis elegans, BoiE, Isis, p. 533.
1896 P. e., BOULENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 167.
1899 P. e., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. IL, p. 148.
1906 P. e., Boui,ENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 214.
1908 P. e., Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. IV, p. 218.
I Ex. ad. Sq == 17; V = 195; A = i; Sc = ?
Auf dem Rumpfe ist nur die breite Rückenbinde deutlich ausgeprägt, die
Seitenbinden nur am Kopfe. Der Kopf ist total zerschlagen, auch der Rumpf
beschädigt.
Fundort: ?; Sammler: ?
Leider läßt sich über den Fundort gar nichts erraten , da j ede Bezeichnung fehlt,
östlich vom Niger war P. elegans bisher überhaupt noch nicht gefunden worden.
Miodon A. Dum.
Miodon gabonensis A. Dum.
1856 Elapomorphus gabonensis, A. Dumeril, Rev. & Mag. Zool., s. 2, v. VIII, p. 468.
1862 Miodon gabonicus, Jan, Arch. Zool. Anat. Phys., v. II, p. 47.
1865 Polemon barthii (non Jan), GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 3, v. XV, p. 90.
1866 Miodon {Urobelus) gabonicus, Jan, Icon. Gen., 1. 15, t. I, Fig. i.
1881 Microsoma collare, Peters, SB. Ges. naturi. Freunde, p. 148.
1888 Elapomorphus acanihias, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. I, p. 323; E. caecii-
tiens, 1. c., t. XIX, Fig. B.
1896 Miodon collaris, Bour.ENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 251; M. gabonensis,
1. c., p. 252.
1899 M. gabonensis, WERNER, Verh. zool. Ges. Wien, v. IL,, p. 140.
1901 M. g. ipart.), Andersson, Bih. TillK. SvenskaVet.-Ak. Handl., v. XXVII, Afd. 4, nr. 5, p. 23.
1908 M. g., Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. 3, p. 413; 1. c, v. IV, p. 219.
1910 M. g., Lorenz Müller, Abh, K. Bayr. Ak. Wiss., II. KL, v. XXIV, p. 609.
I Ex. Sq = 15; V = 193; A = i; Sc = 21.
Auge kaum halb so groß wie sein Abstand vom Mundrande; Internasalia
wenig kürzer als die Praefontalia. Nach der Kopfbeschuppung wäre das Exem-
plar also zu M. gabonensis zu stellen, :^ach der geringen Zahl der Ventralen
aber unbedingt zu collaris, ein neuer Beweis für die Unhaltbarkeit beider Formen.
Oberseite schwarzviolett, die Schuppen der äußersten Reihe hell gewölkt; ein
breites, gelblichweißes Halsband, das nach vorn bis zum Hinterrande des Parietale
und des vorderen Temporale reicht; auch die vier letzten lyabialen sind gelblich.
Fundort: Duma: Sammler: Schubotz.
- 48i -
Aparallactus Smith.
Aparallactus lunulatüs Ptrs.
1854 Uriechis lunulatüs, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 623.
1895 Aparallactus lunulatüs, BouLENGER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. XVI, p. 172.
1896 A. /., BortENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 258.
1908 A. l., vSternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. IV, p. 247.
I Ex. ad. Sq = 15; V = 161; Sc = 21 + ?
Leider ist das Exemplar am Halse beschädigt, so daß nicht deutlich zu
sehen ist, ob dort schwarze Flecken vorhanden sind. Im übrigen ist der Rumpf
einfarbig olivengrau bis zu den Enden der Ventralen; jede einzelne Schuppe
in der hinteren Hälfte dunkler. Ein dunkles Halsband und ein dunkler Fleck
unter dem Auge scheinen vorhanden gewesen zu sein. Das Symph3^siale ist
teilweise mit dem i. Paar der Sublabialen verschmolzen, die Kopfbeschuppung
aber sonst normal. Länge (ohne Schwanz) 345 mm.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
I Ex. juv. Sq = 15; V = 152; Sc = 40 -f- ?
Oberseite dunkelbraun, bis zur unteren Hälfte der letzten Schuppenreihe.
Kopf oben schwarzbraun, ebenso ein Fleck unter dem Auge und ein Nacken-
band, das nicht ganz um den Hals herumreicht und vom Kopfe durch ein
schmales gelbes Band getrennt wird. Auf dem Halse keine weiteren Flecken.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Serie Proteroglypha.
Subfamilie Elapinae.
Elapechis Blgr.
Elapechis guentheri Boc.
1866 Elapsoidea guentheri, Bocage, Jörn. Sei. Lisb., a-. I, p. 70, t. I, Fig. 3.
1882 Elapsoidea annulata, BocAGE, Jörn. Sei. Lisb., v. VIII, p. 303.
1896 Elapechis guentherie, BouLENGER, Cat. Snakes Brit. Mus.', v. III, p. 359.
1897 Elopechis moebiusi, Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. XL\'II, p. 400.
1908 Elapechis guentheri, vSterxFELD, ]Mitt. Mus. Berlin, v. IV, p. 220.
I Ex. juv. Sq = 13; V = 146; Sc = 18.
• Schwarz, mit weißen Querbinden auf dem Rücken, die erhebhch schmäler
sind als die dunklen Zwischenräume. Der dunkle Nackenfleck setzt sich nach vorn
in einen becherförmigen Ausläufer auf Parietalen und Frontale fort; ein breiter,
pfeilspitzenförmiger Fleck steht auf der Mitte der Praefrontalia und dem Vorder-
rande des Frontale. Unterseite bis auf die dunkle Schwanzspitze, rein weiß.
Fundort: Angu-Uelle, Umgebung; Sammler: Schubotz
Naja Laur.
Naja haie L.
1762 Coluber haje, I,rN'XE, in: Hasselquist, Reise Palest., p. 366.
1766 Coluber niveus, Linke, S. N., v. I, p. 3S4.
Deutsche Zentralafrika-Expedition 191011. I. ?I
— 482 —
1768 Cerasies candidus, Laurenti, Syn. Rept., p. 83.
1789 Coluber candidissimus , LAC^PtoE, Serp., v. II, p. 76.
1803 Vipera nivea, Daudin, Rept., v. VI, p. 39; V- f'aje, 1. c, p. 41.
1820 Naja haje, MerrEM, Tent., p. 148.
1896 N. h., BOULEXGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 374.
1898 A'. h., Anderson, Rept. Egypt., p. 312, t. XL,IV.
1908 A^. h., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1882.
I Ex. ad. Sq = 21 (23 auf dem Halse); V = 210; A = i; Sc = 61.
Das Auge mißt nicht mehr als ein Drittel der Schnauzenlänge, ist also
außergewöhnlich klein. Praeoculare in Kontakt mit dem Internasale. Oberseite
braun mit zerstreuten kleinen gelben Flecken; Unterseite gelb, die Schneiden
der Ventralen braun gefleckt. Länge 1890 mm, wovon 290 mm auf den Schwanz
kommen.
Fundort: Yapoma; Sammler: Schubotz.
Naja melanoleuca Hall.
1837 Naja haje [pari.), SchleGEL, PhA's. Serp., v. II, p. 471.
1857 Naja haje var. melanoleuca, HALLOWEtL, Proc. Ac. Philad., p. 61, 72.
1885 Naja haje var. leucosticta, Fischer, Jahrb. Hamb. Wiss. Anst., v. II, p. 115, t. IV,
Fig. II.
1893 Naja melanoleuca, Matschie, Mitt. Deutsch. Schutzgeb., v. VI, p. 214.
1896 N. m., Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 376.
1897 N. m., SjöSTEDT, Bih. Till K. Svenska Vet.-Akad., Handl., v. XXIII, Afd. 4, nr. 2, p. 2.5.
1897 N. m., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. XL, VII, p. 404; 1899 1. c, v. II,, p. 141.
1906 N. m., BouLENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 215.
1908 N. m., vSternfeLD, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 415; 1. c, v. IV, p. 220; igio 1. c,
V. V, p. 64.
1910 A'. m., Lorenz Müller, Abh. K. Bayr. Ak. Wiss., II. Kl., v. XXIV, p. 615.
1910 A". m., Peracca, Rettili ed amfibii in: ,,I1 Ruwenzori", p. 9.
1912 A'. m., Sternfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 275.
I Ex., ad. Sq = 19 (29 auf dem Halse); V = 214; A = i; Sc = 66.
Ein in Beschuppung wie Färbung ganz normales Exemplar. Die ,, Brillen-
zeichnung" ist sehr deutlich. Gesamtlänge 1990 mm, davon Schwanz 330 mm.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Naja anomala nov. spec. (Taf. XXIV, Fig. 9.)
I Ex. (nur der Kopf vorhanden).
Auge ziemlich klein, so lang wie sein Abstand vom Hinterrande des Nasen-
loches. Schnauze kurz, stumpf; Rostrale etwa i^/omal so breit wie tief, sein
oberer Teil etwa ^j^mdl so lang wie sein Abstand vom Frontale; Internasalia
etwas kürzer als die Praefrontalia; Frontale länger als breit, breiter als das
Supraoculare, so lang wie sein Abstand vom Rostrale, etwas mehr als halb so
lang wie die Parietalia; i Praeoculare, nicht in Kontakt mit dem Internasale;
2 Postocularia; 14-3 Temporalia, das vordere lang und schmal, das mittlere der
- 483 -
zweiten Reihe am kleinsten; 6 Supralabialia, das 3. und 4. stoßen ans Auge, das 5.
sehr groß und in Kontakt mit dem unteren Postoculare; 4Sublabiaha in Kontakt
mit dem vorderen Rinnenschilderpaare ; hintere Rinnenschilder etwas kürzer als die
vorderen, vorn in Kontakt, hinten durch eine breite Schuppe getrennt. 21 Schuppen-
reihen auf dem Nacken, unmittelbar hinter dem Kopfe. Scheitel dunkeloliven-
braun; Frontale, Supraocularen und Parietalen am Außen- und Hinterrande
dunkel gesäumt; mehrere dunkle Abzeichen auf den Parietalen, undeutlich,
da nur wenig dunkler als die Grundfarbe; Nacken olivenbraun, nach den Seiten
zu heller, alle Schuppenspitzen schwärzlich olivenbraun. Kopfseiten hell bräun-
lichgelb; lyabialsuturen, mit Ausnahme der ersten, dunkel; ebenso die Hinter-
ränder der Schläfenschilder. Kopfunterseite rein gelblichweiß.
Fundort: Assobam -Urwald; Sammler: SCHUi^TZE.
Es ist natürlich schwierig, wenn nichts weiter als ein kurz abgehackter Kopf
vorliegt, die Gattungszugehörigkeit einwandfrei festzustellen. Möglicherweise
muß die Art später zu Boulengerina gestellt werden, aber jedenfalls scheint
sie mir von jeder bisher beschriebenen Naja wie Boulengerina verschieden zu sein.
Im ersten x\ugenblick kann man allerdings glauben, ein nicht normales Exemplar
von Naja melanoleuca vor sich zu haben; die vordere Hälfte der Naht zwischen
Nasale und Internasale ist beiderseits fast völlig verschmolzen, und es könnte
'ja die Reduzierung der Labialen- und Postocularenzahl auch auf individuelle
Variation zurückgeführt werden. Bei genauerer Prüfung häufen sich aber die
Unterschiede doch zu sehr. Vor allem scheint das Individuum bei einer Kopf-
länge von nur 20 mm bereits erwachsen zu sein ; gleich große Exemplare von
melanoleuca haben viel größere Augen, während das Auge eines erwachsenen
Tieres der gleichen Art verhältnismäßig die gleiche Größe zeigt wie das vor-
liegende Exemplar. Sodann bildet bei A^. melanoleuca das 2. Supralabiale nur
sehr selten mit dem Präoculare eine Naht, jedenfalls höchstens eine ganz kurze;
hier stoßen beide Schilder ganz breit zusammen, da der obere Teil der Naht
des 2. und 3. Labiale nicht nach vorn zum Nasenloch, sondern nach hinten zum
Auge umbiegt. Dazu kommt die Sechszahl der Labialen, die sich überhaupt
nur noch bei N. nigricollis (dort aber in ganz anderer Anordnung) findet, die
Zweizahl der Postocularen, ein bei melanoleuca sehr selten vorkommender Fall,
die geringe Zahl der Schuppenreihen auf dem Halse und die sehr abweichende
Färbung, insbesondere der Mangel von Schwarz an den Nähten der Süblabialen.
Die Färbung, die geringe Größe und die Zahl der Postocularen erinnern nun an
die seltene A"". muüifasciata Werner (Verh, zool. Ges. Wien, 1902, v. 52, p. 347).
Aber diese Art hat 7 Supralabialen und 2 Subocularen, erheblich größeres x\uge
(^/g der Schnauzenlänge) und tieferes Rostrale (oberer Teil ^Z, des Frontalabstandes).
Von der Gattung Boulengerina kommen nur B. annulata und B. stormsi in Frage,
da die beiden anderen Arten zwei vordere Temporalia haben. B. annulata und
stormsi weichen aber in der Kopfbeschuppung (7 Labialen, Internasale und Prä-
oculare in Kontakt, schmäleres, tieferes Rostrale) und nebenbei noch in der
31*
- 484 -
Färbung so erheblich ab, daß an eine Identizität mit einer dieser Arten ebenfalls
nicht gedacht werden kann. Ich glaube daher, zur Aufstellung einer neuen Art
berechtigt zu sein.
Dendraspis Sclileg.
Dendraspis jamesoni Traill.
1843 Elaps jamesoni, Traili., in : Schlegel, Phys. Serp., Engl. Transl., p. 179, t. II, Fig. igund 20.
1856 Dendraspis angusticeps (non Smith), A. Dume;ril, Rev. & Mag. Zool., p. 558.
1858 Dendraspis angusticeps (pari.), Günther, Cat., p. 238.
1865 Dendraspis welwitschii, Günther, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 3, v. XV, p. 97, t. III, Fig. A.
1885 Dinophis fasciolatus, Fischer, Jahrb. nat. Ver. Hamburg, v. II, p. iii, I. IV, Fig. 10.
1888 Dendraspis jamesonii, BOETTGER, Ber. Senckenberg. naturf. Ges., p. 85.
1888 Dendraspis neglectus, BoCAGE, Jörn. Sei. Lisb., v. XII, p. 141, Fig.
1896 Dendraspis jamesoni, BoulEnger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 436.
1899 D. j., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. IL, p. 141.
1908 D. j., Sternfeld, Mitt. Mus. Berhn, v. III, p. 415.
1910 D. /., Roux, Reptilien und Amphibien, in: Ann. Soc. zool. Suisse, p. 99.
1910 D. /., Peracca, Rettih ed amfibii, in: ,,I1 Ruwenzori", p. 9.
1912 D. j., Sternfeld, Wiss. Frgebn. Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
ReptiUa, p. 275.
I Ex. ad. Sq = 19; V = 214; Sc = iii.
Färbung dunkel olivengrün, alle Schuppen schwarz gerandet, wobei die
Ränderung nach dem Schwänze zu immer kräftiger wird. Der Kopf ist leider«
völlig zerschlagen, doch ist die Artdiagnose nicht zweifelhaft. Länge 1980 mm,
davon Schwanz 495 mm.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
I Ex. juv. Sq = 17; V = 219; Sc = 112.
Typische Jugendfärbung.
Fundort: Libenge, Uferregion des Ubangi; Sammler: Schubotz,
Wird nach Angabe des Sammlers von badenden Eingeborenen sehr ge-
fürchtet; der Biß soll in einer halben Stunde töten. Die ,, Baumschlange" muß
also, wenigstens an diesem Fundorte, enge Beziehungen zum Wasser haben;
vielleicht lebt sie hier im Rohr, wie wir das ja von Chlorophis- Arten schon wissen.
Bei der ersten Expedition schoß Dr. Schubotz eine Chlorophis emini im Albert-
Edward-See, und nach Werkers Angaben über Chlorophis irregidaris als Be-
wohner des Schilf- und Papj^rusdickichts am oberen Nil kann das nicht weiter
überraschen. Die beiden Fundorte bilden wichtige Brückenpfeiler zur Vermitt-
lung zwischen den östlichen und westlichen Fundorten der Art.
Familie Viperidae.
Subfamilie Viperinae.
Causus Wagler.
Causus rhombeatus Licht.
1823 Sepedon rhombeatus, Lichtenstein, Verz. Doubl. Mus. Berlin, p. io6.
1827 Naja V-nigrum, BoiE, Isis, p. 556.
- 485 -
1837 Naja rhombeaia, ScHi,EGEi., Phys. Serp., v. II, p. 4S3, t. XVII, Fig. 12 u. 13.
1842 Distichurus maculatus, HaUoweU, Jovim. Ac. Pliilad., v. VIII, p. 337, t. XIX.
1849 Causus rhombeaius, Gray, Cat., p. 33.
1859 Aspidelaps rhombeaius, Jan, Rev. & Mag. Zool., p. 511.
1896 Causus rhombeaius, BoutENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 467.
1897 C. r., TORNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 86.
191 2 C. r., Sterxfeld, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentralafrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptiha, p. 276.
I Ex. Sq = 19; V = 140; Sc = 19 + 2 (halbwüchsig).
Hell bräunlichgelb ohne alle Zeichnung als den Pfeilfleck, der aber auch
sehr schwach ausgeprägt ist. An den Seiten ganz schwache Spuren schwarzer
Fleckung.
Fundort: Melfi; Sammler: Herzog Adolf Friedrich.
I Ex. Sq = 19; V = 139; Sc = 17 + 2 (halbwüchsig).
Rückenflecken dunkelbraun, schwarz gerandet, lebhaft herv-ortretend.
Rückenstreifen sehr ausgeprägt, besonders hinten, wo er nur noch zwei Schuppen
breit ist und schließlich auf dem Schwänze zu einer feinen Linie wird. Pfeilfleck
braun ausgefüllt, die Umrandung vorn offen; Schläfenbinde angedeutet.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
6 Ex. (4 erwachsen, 6 halbwüchsig).
Sq = 19; V = 141; Sc :- 15 + 3.
Sq = 19; V = 139; Sc = 13 + 3-
Sq = 19; V = 145; Sc = 16 + ?
Sq- 19; V = 130; Sc = 18+3.
Sq = 19; V = 139; Sc = 17 + 2.
Sq = 19; V = 140; vSc = 15+2.
Die Färbung ist ziemlich variabel. Drei Exemplare (ein erwachsenes und
zwei halbwüchsige) ähneln dem Exemplar von Archambault. Die Flecken sind
dunkelbraun, schwarz gerandet, der Pfeilfleck dunkel und mehr oder weniger
breit schwarz gesäumt; bei dem erwachsenen tritt auch der Streifen vom Auge
zum 6. Labiale durch eine schwarze Färbung scharf hervor. Das Rückenband
ist stets deutlich sichtbar. Bei den drei anderen Individuen sind alle Abzeichen
weniger deutlich, von dem Pfeilfleck nur die Kontur sichtbar, das Rückenband
und die Rhombenflecken kaum angedeutet.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Causus resimus Ptrs.
862 Heterophis resimus, PETERS, Mou. Beri. Ac, p. 277. Fig. 4.
887 Causus resimus, BocAGE, Jörn. Sei. Lisb., v. X, p. 211.
888 Causus jacksonü, GÜNTHER, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 6, v. I, p. 331.
893 Causus nasalis, Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus., v. XVI, p. 735.
896 Causus resimus, Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 468.
897 C. r., Tornier, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 86.
908 C. r., Werner, Ergebn. Forschungsreise Sudan, SB. Akad. Wiss. Wien, v. CXVI, p. 1884.
910 C. »'., Peracc.\, RettiU ed amfibii, in: ,,I1 Ruwenzori", p. 9.
— 486 —
igi2 Cr., SterxfELD, Wiss. Ergebnisse Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 276.
I Ex. juv. Sq = 19; V = 164 (!); Sc =- 20 + I.
Rostrale deutlich aufgeworfen. Färbung graublau (im Leben olivengrün?);
zahlreiche schwarze Ouerflecken und Querbinden auf dem Rücken; auf dem
Nacken eine Pfeilspitzenzeichnung, deren Spitze auf dem hinteren Winkel des
Frontale liegt (bei C. rhomheatus viel weiter vorn). Seiten des Frontale schwarz
gerandet, ebenso die Labialen. Ein schwarzer Strich zieht über den Canthus
rostralis, das Auge und die Schläfenschilder hinweg zur Naht des 5. und 6. Labiale.
Schwanz und Unterseite sind ungefleckt.
Fundort : ? ; Sammler : ?
Causus lichtensteini Jan.
1859 Aspidelaps lichtensteinii, Jan, Rev. & Mag. Zool., p. 511.
1859 Causus lichtensteinii, A. Dumeril, Arch. Mus. Paris, v. X, p. 217.
1882 Dinodipsas angulifera, PETERS, SB. Ak. Berlin, p. 893, t. XV.
1896 Causus lichtensteinii, BouLENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 470.
r899 C. L, Werner, Verh. zool. Ges. Wien, V. IL, p. 142.
1906 C. /., BouLENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 216.
1908 C. /., STERNFEtD, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 416.
1910 C. /., Lorenz Müller, Abh. K. Bayr. Ak. Wiss., IL Kl., v. XXIV, p. 615.
1910 C. /., Peracca, RettiH ed amfibii, in: ,,I1 Ruwenzori", p. 9.
1912 C. /., Sternfeld, Wiss. Ergebn. .Deutsch. Zentral-Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV,
Reptilia, p. 276.
I Ex. ad. Sq = 15; V = 144; Sc = 21.
In Färbung und Beschuppung normal. Außergewöhnlich stattliches Exem-
plar für diese kleine Art. Länge 530 mm, davon Schwanz 48 mm.
Fundort : ? Sammler : ?
I Ex. Sq = 15; V = 150; Sc = 17.
Die Zahl der Ventralen ist etwas höher als gewöhnlich. Vom Auge zum
Mundwinkel zieht ein dunkler, nach hinten schmäler werdender Schatten; sonst
wie das vorher erwähnte Exemplar. C. lichtensteini unterscheidet sich von
seinen Verwandten übrigens auch durch erheblich größeres Auge.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Bitis Gray.
Bitis arietans Merr.
1768 Cobra lachesis, LaurenTi, Sym. Rept., p. 104.
1788 Coluher lachesis, Gmelest, S. N., v. I, p. 1085.
1798 Coluber intumescens, Donndorf, Zool. Beytr., v. III, p. 209.
1802 Vipera severa {part.), LatreillE, Rept., v. III, p. 335, Fig. i
1820 Vipera {Echidna) arietans, Merrem, Tent., p. 152.
1822 Vipera inflata, BuRCHELL, Trav. S. Air., v. I, p. 469,
1828 Echidna arietans, WaglER, Icon. Amph., t. XI.
1829 Vipera brachyura, CuviER, R. A., 2. ed., v. II, p. 90.
1837 Vipera arietans, Schlegel, Phj-s. Serp., v. II, p. 577.
- 487 -
1849 C/otho arietans, Gr.\y, Zool. Mise, p. 69; C. lateristriga, 1. c.
1858 Bitis arietans, GÜNTHER, Cat., p. 268.
1867 Echidna clotho, Steindachner, Novara, Rept., p. 88.
1896 Bitis arietans, BoutENGER, Cat.Snakes Brit. Mus., v. III, p. 493.
1897 B. a., TORNIER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 86.
1908 B. a., Werner, Ergebu. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1885.
1910 B. a., STERNFEtD, Mitt. Mus. Berhn, v. V, p. 65.
1910 B. a., Peracca, Rettili ed amfibii, in: ,,I1 Ruwenzori", p. 9.
■ I Ex. ad. Sq = 33; V = 137; Sc = 16 (9).
Grundfarbe dunkel schwärzlichbraun; die dunklen Abzeichen fast schwarz,
die hellen fast weiß.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad. Sq = 31; V = 135; Sc = 32 (c^).
Färbung ähnlich wie beim vorigen Exemplar.
Fundort ? Sammler ?
I Ex. ad. Sq :- 31; V = 141; Sc = 33 {rf).
Sehr hell sandfarben, die dunklen Abzeichen gelblichbraun.
Fundort?; Sammler?
T Ex., halbw. Sq = 33; V = 136; Sc = 17 (9).
Grundton graubraun.
Fundort? Sammler?
Bitis gabonica D. & B.
1847 Cerastes nasicornis (non Shaw), Hai<i<owei<i„ Proc. Ac. Philad., p. 319.
1854 Echidna gabonica, Drr&ißRii, & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. 1428, t. I,XXXb.
1855 Vipera rhinoceros, Schlegel, Versl. Ak. Amsterd., v. III, p. 316.
1856 Echidna rhinoceros, A. DuMßRiL, Rev. & Mag. Zool., p. 559.
1859 Clotho rhinoceros, CoPE, Proc. Ac. Philad., p. 340.
1877 Bitis rhinoceros, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 618.
1896 Bitis gabonica, Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 499.
1899 B. g., Werner. Verh. zool. Ges. Wien, v. XLIX, p. 142.
1908 B. g., STERNFEI.D, Mitt. Mus. Berhn, v. III, p. 416.
I Ex. ad. (Kopf und Haut, trocken). Sq = 37.
Fundort: Li b enge; Sammler: Schubotz.
1 Ex. ad. Sq = 43; V = 121 + ?
Trockene Haut ohne Kopf und die Schädelknochen eines ganz riesigen
Exemplars. Die Länge der Giftzähne beträgt, geradhnig gemessen, 28 mm;
die Haut selbst mißt, obwohl der Kopf und ein Stück des Halses fehlten, noch
T400 mm und ist 330 mm breit.
Fundort: Assobam (Urwald); Sammler: Schultzk.
2 Ex. juv.
Sq =- 37; V = 130; Sc ^ 3T.
Sq = 39; V = 141; Sc = 27
Beides ganz junge, eben geborene Tiere.
Fundort ? ; Sammler ?
— 488 —
Bitis nasicornis Shaw.
1802 Coluber nasicornis, Shaw, Nat. Miscell., v. III, t. XCIV.
icSo3 Vipera nasicornis, Daxjdin, Rept., v. VIII, p. 322.
1842 Clotho nasicornis, Gray, Zool. IMiscell., p. 69.
1854 Vipera hexacera, DuM^Rii, & Bibron, Erpet. gen., v. VII, p. 1416, t LXXVIII b, Fig. 2.
1857 Echidna nasicornis, Hahowell, -Proc. Ac. Philad., p. 62.
1890 Bitis nasicornis, BÜTTiKOFER, Rei.seb. Liberia, v. II, p. 444.
1896 B. n., BoutENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 500.
1897 Vipera nasicornis, TorniER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 85.
1899 Bitis nasicornis, WERNER, Verh. zool. Ges. Wien, v. XLIX, p. 142.
1908 B. n., Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 416.
1910 B. n., Peracca, Rettili ed. amfibii, in: ,,I1 Ruwenzori", p. 9.
I Ex. ad. Sq = 35; V = 135; Sc =- i8.
Ein stark zerschlagenes, etwas über i m langes Exemplar, Der Kopf dieser
Bitis ist verhältnismäßig erheblich kleiner als bei gahonica und selbst bei arietans.
Er mißt bei dem vorliegenden Stück 54 mm bei einer Breite von 40 mm. Die
Nasenhörner sind sehr groß, schlank und dünn; 14 mm hoch.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Atheris Cope.
Athens squamiger Hall.
1854 Echis squamigera, Hai,i,OWEI<i<, Proc. Ac. Philad., p. 193.
1859 Toxicoa squamigera, CoPE, Proc. Ac. Philad., p. 341.
1862 Atheris squamatus, CoPE, Proc. Ac. Philad., p. 337.
1863 Poecilostohis burtonü, Günther, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 3, v. XI, p. 25.
1864 Atheris squamigera, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 645.
1885 Atheris lucani, Rochebrune, Bull. Soc. pliilom., s. 7, v. IX, p. 89.
1887 Atheris anisolepis, Mocquard, Bull. Soc. philom., s. 7, v. XI, p. 89.
1887 Atheris laeviceps, BoETTGER, Zool. Anz., p. 651.
1888 Atheris suhocularis, Fischer, Jahrb. Hamb. wiss. Anst., v. V, p. 5, t. I, Fig. 2, t. II Fig. 11.
1896 Atheris squamiger, BoutENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 509.
1897 A. s., ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 85.
1899 A. s., Werner, Verh. zool. Ges. Wien, v. XLIX, p. 142.
1908 A. s., Sternfeld, Mitt. Mus. BerHn, v. III, p. 417.
1910 A. s., Lorenz Müller, Abh. K. Bayr. Ak. Wiss., II. Kl., v. XXIV, p. 617.
Auf dem Rücken nicht sehr deutliche gelbe Ouerbinden; keine Schläfen-
binden. Flecken an den Enden der Ventralen weißlich; aber nicht sehr lebhaft;
Unterseite sonst einfarbig olivengrün.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
I Ex. ad. Sq = 21; V = 160; Sc == 54.
Gelbe Querbinden auf dem Rücken vorhanden, aber nur auf dem Schwänze
deutlich; eine orangegelbe Schläfenbinde und darunter ein schwächer aus-
geprägtes, schwärzhches Band vom Auge zum Mundwinkel. Eine Reihe großer,
weißlichgelber Flecken auf den Enden der Ventralen. Unterseite sonst oliven-
grün, schwärzlich gefleckt. Länge 575 mm, davon Schwanz 105 mm.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
I Ex., halbw. Sq = 19; V = 162; Sc = 61.
- 489 -
Gelbe Querbinden auf dem Rücken sehr deutlich; ein dunkel orangegelbes
Schläfenband und darunter ein sehr deutliches schwarzes Band vom Auge
zum Mundwinkel, kurz vor diesem die Mundspalte überschreitend und auf die
Unterlippe übergehend. Gelbe Flecken auf den Enden der Ventralen; Unterseite
einfarbig olivengrün.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Im Magen fand sich ein kleiner Frosch.
I Ex., halbw. Sq = 21; V = i6i; Sc = 55.
Gelbe Ouerbinden sehr deutlich, oft alternierend; gelbe Schläfenbinde
deutlich; die schwarze kaum zu erkennen; Unterseite olivengrün, gelb und
schwärzlich gefleckt.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Im j\Iagen eine große Mahuia raddoni.
I Ex., halbw. Sq = 19; V = 163; Sc = 56.
Oberseite mehr braun als grün, die Querbinden ziemlich deutlich, oft alter-
nierend; Schläfenbinde tief orange, schwarze Binde leidhch deutlich; Unterseite
vorn gelblichgrün, hinten mehr schwärzlichgrün, schwärzlich bestäubt.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Atractaspis Smith.
Atractaspis irregularis Reinh.
1843 Elaps irregularis, Reinhardt, Vidensk. Selsk. Skrift, v. X, p. 264, t. III, Fig. i — 3.
1858 Atractaspis irregularis, Jan, Rev. & Mag. Zool., p. 518.
1866 Atractaspis corpulentus (non Hallovv.), Bocage, Jörn. Sei. Lisb., v. I, p. 49.
1896 Atractaspis irregularis, Boulenger, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 513.
1910 A. i., Peracca, Rettili ed. amfibii in ,11 Ruwenzori", p. lo.
I Ex., halbw. Sq = 27; V = 234; A = i; Sc = 22 + i.
Ein vollkommen typisches Exemplar.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Atractaspis schultzei nov. spec.
I Ex. ad.
Schnauze außerordenthch kurz, breit abgerundet. Der von oben sichtbare
Teil des Rostrale kaum halb so lang wie sein Abstand vom Frontale; die Naht
zwischen den Internasalen länger als die zwischen den Präfrontalen; Frontale
ein wenig länger als breit, viel länger als sein Abstand vom Schnauzenende, etwas
kürzer als die Parietalia; i Präoculare; i Postoculare; i sehr großes Temporale,
eingekeilt zwischen dem 4. und 5. Supralabiale; 5 SupralabiaHa, das 3. und 4.
stoßen ans Auge, das 4. ist am größten; das i. Paar Sublabialia in Kontakt
hinter dem S3-mphysiale; 3 SublabiaHa in Kontakt mit dem vorderen Paar
Rinnenschilder, das 3. extrem groß, drei Viertel der ganzen Länge des Unter-
kiefers einnehmend; hintere Rinnenschilder klein und durch eine Schuppe in
der Mitte breit voneinander getrennt. Schuppen in 25 Reihen; 214 Ventralia;
— 490 —
Anale ungeteilt; 22 Subcaudalia, bis auf das letzte sämtlich geteilt. Oberseite
gleichmäßig schwarzbraun; Unterseite in der Mittellinie etwas heller, schmutzig
gelbbraun. Länge 527 + 38 mm.
Fundort: Mbio; Sammler: Mildbraed.
Die neue Art steht A. irregulans sehr nahe, unterscheidet sich von dieser
aber auf den ersten Blick durch das ungeteilte Anale.
Atractaspis corpulentus Hall.
1854 Brachycranion corpule)2tuiii, Hallowell, Proc. Ac. Philad., p. 99.
1857 Atractaspis corpulentus, Hai,i<owei:.i„ 1. c, p. 70.
i886 Atractaspis leucura, Mocquard, Btill. Soc. philom., s. 7, v. X, p. 14, t. ^^
1896 Atractaspis corpulenta, BouLENGER, Cat. Snakes Brit. Mus., v. III, p. 514.
1906 A. c, Sternfeld, Mitt. Mus. Berliu, v. III, p. 417.
I Ex., ad. Sq = 29 (!); V = 197 + ?; A = i; Sc = 24.
Frontale etwas breiter als lang; Kopfschuppen sonstwie bei corpulentus , so-
weit es erkennbar ist, denn das Exemplar ist stark zerschlagen. Trotz der etwas
höheren Zahl der Schuppenreihen und der Ventralen glaube ich doch, A . corpu-
lentus vor mir zu haben. Die Farbe ist ganz dunkel, auch die Schwanzspitze.
Fundort: Mbio; Sammler: M11.DBRAED.
Es ist dies die Schlange, deren Biß Dr. Mildbraed in Lebensgefahr brachte.
IL Amphibia.
Die Amphibienausbeute der Expedition steht nach Zahl der Individuen
wie der Arten hinter der Ausbeute an Reptilien erheblich zurück, übertrifft
sie aber vielleicht hinsichtlich der Qualität. Insgesamt liegen 140 Exemplare vor,
die sich auf 23 Arten verteilen. Davon kommen 22 Arten auf die Ecaudaten,
während von Ringelwühlern lediglich 2 Exemplare der seltenen Dermophis tho-
mensis Boc. vorhanden sind. Vom Kontinent wurde leider keine einzige Gym-
nophione mitgebracht. Neu für die Wissenschaft waren 3 Arten, nämlich eine
Rana, ein Arthroleptis und ein Megalixalus, die bedauerlicherweise je nur in einem
einzigen Exemplar gefunden wurden.
Bei einem Vergleich der jetzigen Ausbeute mit jener der Expedition 1907
bis 1908 fällt die geringe Zahl der übereinstimmenden Arten auf. Von ins-
gesamt 40 Arten sind ledighch drei, Rana mascareniensis, Bufo regularis und
Bufo latifrons in beiden Sammlungen gemeinsam vertreten. Es scheint demnach,
als ob das Verbreitungsgebiet der meisten Amphibienarten an Ausdehnung
hinter dem vieler Reptilien zurückstehe. Doch darf dabei nicht vergessen wer-
den, daß die S3''stematik der ReptiHen Afrikas bereits auf viel festeren Füßen
steht als die der Amphibien, vor allem der Froschlurche. Die folgende Liste
enthält sämtliche von der Expedition gesammelten Amphibienarten:
491
Ecaudata.
Kana occipitalis Güiith.
Rana schuhotzi Sternf.
Rana longirostris Ptrs.
Rana mascareniensis D. & B.
Rana galamensis D. & B.
Rana zenkeri Nieden.
Phrynobatrachus plicatus Günth.
Phrynobatrachus acridoides Cope.
Arthrolepüs poecüonoUis Ptrs.
Arthroleptis taeniatus Sternf.
Arthrolepüs calcaratus Ptrs.
Arthroleptis minutus Blgr.
Rappia fulvovittata {}) Cope.
Rappia marmorata Rapp.
Megalixalus maculosus Sternf.
Megalixalus kptosomus Ptrs.
Hemisus sudanense Steine!.
Bufo regtdaris Reuss.
Bufo latifrons Blgr.
Bufo superciliaris Blgr.
Xenopus muelleri Günth.
Xenopus tropicalis Gra_v.
Apoda.
DcrmopJiis thomensis Boc,
Ordnung Anura.
Unterordnung Phaneroglossa.
Serie Firmisternia.
Familie Ranidae.
Rana L-
Rana occipitalis Günth.
1858 Rana occipitalis, GÜNTHER, Cat., p. 130, t. XI.
1863 Rana hydraletis (Boie), Peters, Mon. Berl. Ac. p. 78.
1864 Rana bragantina, BOCAGE, Rev. Mag. Zool., p. 253.
1866 Rana occipitalis, BoCAGE, Jörn. Sei. Lisb., v. I, p. 73.
1882 R. o., BouLEXGER, Cat. Batr. sal., p. 27.
1895 R. 0., BocAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 155.
1908 R. 0., Werxer, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Akad. Wiss. Wien, v. CXVI, p. 65.
1910 R. o., Nieden, Arch. Naturg., v. I, p. 241.
I Ex., halbw. 9.
Haut nicht sehr rauh; Längsfalten ziemlich deutlich; Warzenbildung auf
dem Rücken schwach; an den Seiten stärker. Hell olivengrau, die Abzeichen
dunkelgrau, schwarz gesäumt; Unterseite fast rein weiß.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
2 Ex., halbw. 99.
Sehr abweichend von dem vorigen. Längsfalten leidlich deutlich, aber
die Haut sonst fast glatt, auch an den Seiten. Dunkelschokoladenbraun, die
Abzeichen noch etwas dunkler, schwer zu erkennen. Unterseite dunkel gepunktet,
besonders stark an den Schenkeln und an der Brust, bei dem einen auch an
der Kehle.
Fundort: Duma: Sammler: Sciiubotz.
— 492 —
I Ex., halbw. Q.
Längsfalten sehr deutlich; Warzenbildung auf dem Rücken schwach, an
den Seiten deutlicher. Dunkelbraun, die Abzeichen kaum erkennbar. Unter-
seite von der Kehle an bis zu den Oberschenkeln dunkelbraun gefleckt, nur die
Bauchmitte fast rein von Flecken; die Flecken viel größer als bei den vorigen.
Fundort: Route Fort Possei — Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
I Ex., halbw. Q.
Ähnlich dem vorigen, doch an der Unterseite etwas weniger stark gefleckt.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
9 Ex., 3 cfcf ad., 6 99 ad. und halbw.
Die Färbung dieser Exemplare ist helloli vengrau bis hellviolettbraun ; die
Abzeichen sind in der Regel gut zu erkennen und dunkel gerandet wie bei dem
Stück von Duma. Die Färbung der Unterseite variiert sehr. Bei dem größten
Männchen ist sie z. B. fast reinweiß, die Flecken so blaß, daß man sie kaum
bemerkt. Das nächstgrößte Männchen hat dagegen sehr deutliche Fleckung
am Bauche, besonders aber an Kehle und Schenkeln. So stark wie bei den
Exemplaren von Fort Possei und Fort Crampel treten die Flecke hier allerdings
nicht auf. Die Haut ist im allgemeinen ziemlich glatt, nur die Längsfalten sind
sehr deutlich und bilden oft kontinuierliche, mehrere Zentimeter lange Wülste.
Hin und wieder ist auch die Warzenbildung etwas kräftiger. Das größte Männ-
chen hat eine Körperlänge von 105 mm, das Hinterbein mißt 157 mm, wovon
72 mm auf den Fuß kommen.
Fundort: Lai; Sammler: Herzog Adoi.f Friedrich.
I Ex., ad. 9.
Warzen schwach, Längsfalten auch nicht sehr deutlich; Färbung wie bei
den Tieren von Fort Possei und Crampel. Unterseite, besonders an den Ober-
schenkeln sehr stark gefleckt, die Flecken groß und dunkelbraun.
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault: Sammler:
Haberer.
I Ex., halbw. 9.
Haut ganz auffallend rauh, an die einer Kröte erinnernd. Die ganze Ober-
fläche des Rückens und ebenso die Seiten dicht mit Warzen besetzt. Die Längs-
falten sind in ganz kurze Stücke aufgeteilt, die etwa 2 bis höchstens 5 mm
messen, und springen dick, warzenartig vor; deutliche kleine Warzen stehen
noch auf dem Unterschenkel. Der Kopf ist glatt. Färbung graubraun ; die Flecken
treten auf dem Rücken wenig hervor, sind auch nicht dunkel gerandet. Unter-
seite fast reinweiß, nur an den Oberschenkeln dunkel gefleckt und ein paar Fleck-
chen auf der Brust. Körperlänge 67 mm.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
Das Senckenbergsche Museum besitzt eine größere Anzahl Exemplare dieser
merkwürdig warzigen Form vom Senegal. Von dem gleichen Fundort liegt
aber auch die glatte vor.
— 493 —
4 Ex., halbw. QQ.
Alle sehr glatt, auch die Falten undeutlich. Unterseite sehr dicht, aber
blaß gefleckt. Auch die Abzeichen der Oberseite sehen verwaschen aus.
Fundort: ?; Sammler: ?
Rana occipitaUs, an sich schon ein ganz stattlicher Froschlurch, scheint
ausnahmsweise in Riesenexemplaren vorzukommen. Ein weibliches Exemplar
aus ,, Westafrika", das lebend im Frankfurter Zoologischen Garten war, hat
eine Körperlänge von 150 mm (Hinterbein 225, Fuß 100 mm).
Rana schubotzi nov. spec.
(Taf. XXIV, Fig. m )
I Ex., ad. if.
Vomerzähne in zwei schrägen Reihen, die von dem inneren Vorderrande
der Choanen ausgehen. Kopf mittelgroß; Schnauze lang, ziemlich spitz; Inter-
orbitalraum so breit wie das obere Augenlid; Trommelfell sehr deutlich sichtbar,
wenig kleiner als das Auge. Finger mittellang, der erste nicht über den zweiten
hinausragend; Zehen mittellang; Schwimmhäute fast vollkommen, doch am
vierten, erheblich verlängerten Zeh nicht über das vorletzte Gelenk hinausreichend;
Subarticulartuberkel an Fingern und Zehen mäßig deutlich; innerer Metatarsal-
tuberkel ziemlich klein, schwach zusammengedrückt, äußerer INIetatarsaltuberkel
schwach vortretend, flach; ein deutlicher, seitlich zusammengedrückter Torsal-
höcker vorhanden. Das Hinterbein reicht, nach vorn gelegt, mit dem Tibio-
Tarsalgelenk etwas über die Schnauzenspitze hinaus. Sechs sehr schmale, ziem-
lich kontinuierliche Drüsenfalten auf dem Rücken, eine starke Drüsenfalte
vom Oberkiefer zum Oberarm und eine sehr starke Ouerfalte auf der Brust.
Oberseite ohvengrün, mit wenigen tiefschwarzen Punktfleckchen; ein dunkles
Ouerband zwischen den Augen angedeutet; ein tiefschwarzes Band von der
Schnauzenspitze über Auge und Trommelfell an die Seite des Rumpfes ziehend,
wo es etwas hinter der ]\Iitte ziemlich plötzHch endigt; ein schwarzer Schräg-
fleck auf dem Oberarm, ein weiterer auf dem Ellenbogen; die Hinterbeine zeigen
ganz schwache, schattenhafte Ouerbänderung und an der Rückseite der Ober-
schenkel schwache Marmorierung. Die Unterseite ist reinweiß, nur die Kiefer-
ränder dunkel; Solilen der Hinterfüße und die Schwimmhäute dunkelbraun.
^Männchen mit äußeren Schallblasen. Körperlänge 37 mm.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Die neue Art ist verwandt mit R. oxyrhynchus Gthr. und R. longirostris Ptrs.
Sie unterscheidet sich von beiden durch \"orhandensein eines Tarsalhöckers,
schwächere Drüsenfalten, etwas kürzere Schnauze und durch die Färbung. Von
oxyrhynchus außerdem durch unvollständige Schwimmhaut, konvergierende
A'^omerzähne und 2 ]\Ietatarsalhöcker, von longirostris durch längere 4. Zehe.
— 494 —
Rana longirostris Ptrs.
1870 Rana longirostris, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 646, t. I, Fig. 5.
1882 R. L, BOULEXGER, Cat. Batr. sal., p. 52.
1895 ? Rana newtonii, Bocage, Jörn. Sei. Lisb., v. IV, p. 17.
1898 Rana mascareniensis var. aequiplicata, WERNER, Verh. zool. Ges. Wien, v. XLVIII,
S. A., p. 2.
1906 Rana aequiplicata", BouLEXGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 160.
1908 Rana longirostris, Ndeden, INIitt. Mus. Berlin, v. III, p. 495.
I Ex., halbw. cf.
Bei flüchtiger Betrachtung fällt dieser Frosch unter zahlreichen Exemplaren
von R. mascareniensis, die vom gleichen Fundorte stammen, kaum auf. Bei
genauerer Untersuchung ergeben sich aber eine ganze Anzahl mehr oder weniger
bedeutende Unterschiede. Das auffallendste Kennzeichen bildet das Fehlen
der bei mascareniensis durch ihre helle Färbung so stark hervortretenden Dorso-
lateralfalte und die viel stärkere Entwicklung der Subarticulartuberkel an Fingern
und Zehen. Der zweite Metatarsaltuberkel ist allerdings, wie schon Nieden
hervorhebt, nichts anderes als ein kleiner Tuberkel an der Basis der vierten
Zehe, er ist aber bei diesem Exemplar, wenn auch klein, doch recht deutlich
und hell gefärbt. Auch der Innentuberkel ist viel länger und kräftiger als bei
mascareniensis, und die Schnauze ist nicht so spitz wie bei dieser Art. Ein sehr
gutes Merkmal bilden ferner die dem Kreuzbein aufliegenden mittelsten Drüsen-
falten. Sie gehen bei mascareniensis bis zum Kopfe durch, bei longirostris aber
enden sie blind am Vorderende des Kreuzbeins, und erst das nächste Paar reicht
bis zur Kopfregion. Die Färbung ist grauoliv; auf dem Rücken stehen zahlreiche
kreisrunde, schwärzliche Flecken; ein heller, rosa angehauchter Rückenstreifen,
der nach hinten zu erheblich schmäler wird, ist vorhanden. Die Hinterschenkel
sind deutlich quergebändert, die gelbschwarze Marmorierung sehr lebhaft. Ein
schwärzliches Band zieht vom Auge zum Nasenloche, endigt bei diesem und
geht nicht bis zur Schnauzenspitze, was es bei mascareniensis regelmäßig tut.
Die Unterseite ist reinweiß bis auf die gefleckten Kieferränder. Körperlänge
37 mm; Hinterbein 63 mm (Fuß 27 mm).
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
I Ex., halbw. 9.
Stimmt im allgemeinen mit dem vorigen gut überein, insbesondere in der
Kopfform, Ausbildung der Falten und Gelenkhöcker. Die Färbung weicht
insofern ab, als kein ausgesprochener Rückenstreifen da ist; vielmehr ist der
ganze Oberkopf und die mittlere Rückenpartie rosig angehaucht, wobei der
Farbenton von vorn nach hinten schwächer wird. Die dunklen Abzeichen, be-
sonders auf den Beinen, sind schwächer ausgeprägt. Die feine, weiße Längslinie,
die für mascareniensis sehr charakteristisch ist, fehlt hier ebenso wie bei dem
ersten Exemplar. Körperlänge 40 mm; Hinterbein 71mm (Fuß 31mm),
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
I Ex., ad. 9.
— 495 —
Der äußere Metatarsaltuberkel ist ganz schwach, kaum erkennbar; sonst
ziemlich normal, in der Zeichnung dem zuerst erwähnten Exemplar sehr ähnlich.
Die Dorsolateralspalte ist ziemlich deutlich ausgeprägt, aber nicht hell gefärbt,
Körperlänge 63 mm; Hinterbein 103 mm (Fuß 43 mm).
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
I Ex., halbw. c^.
Der äußere Metatarsalhöcker ist ungewöhnlich stark entwickelt, fast ebenso
groß wie der innere. Die Dorsolateralfalte ist sehr schwach, wenigstens im Ver-
gleich mit Exemplaren von R. mascareniensis; sie tritt aber durch helle Färbung
verhältnismäßig deutlich hervor. Die blind endenden Dorsalfalten auf dem Kreuz-
bein fehlen. Die Färbung weicht von der der Weibchen ziemlich stark ab. Auf
der grauoliven Oberseite stehen zahlreiche große, schwarze Querflecke und
Querbinden, die von dem schmalen, gelblich weißen Mittelstreifen aus nach
beiden Seiten herabziehen. Etwa 9 solche Querbinden sind vom Auge bis zum
Körperende zu unterscheiden. Die Seiten sind gleichfalls dunkel gefleckt, ein
dunkles Band geht vom Auge zur Schnauzenspitze; Hinterbeine lebhaft dunkel
gefleckt und quergebändert; Hinterschenkel gelb und schwarz marmoriert.
Unterseite rein weiß, nur an den Kieferrändern wenige schwarze Längsflecken.
Die Schallblasenschhtze sind sehr lang (8 mm) und verlaufen anders als bei
R. mascareniensis. Bei mascareniensis geht der Spalt vom Unterkiefer zum
oberen Rande des Oberarmes und endet zwischen den dort liegenden starken
Falten und dem Arm. Bei longirostris abergeht der Schlitz vom Unterkiefer zur
Brust und endet am unteren Rande des Oberarmes. Infolgedessen sieht man
hier von unten bequem gleichzeitigbeide Spalten, was bei mascareniensis nicht
möglich ist. Körperlänge 42 mm; Hinterbein 78mm (Fuß 36mm).
Fundort: Duma; Sammler: SchtjBOTZ.
Ich bin nicht ganz sicher, ob das vorliegende Individuum wirklich zu
R. longirostris gehört. Es steht in der Bildung der Falten und teilweise auch
in der Färbung R. mascareniensis näher. ]Mit dieser Art ist es aber sicher nicht
identisch, und eine dritte, bereits beschriebene Form scheint mir nicht in Frage
zu kommen.
Rana mascareniensis D. & B.
1827 Rana esciilenta, AuDONiN, Descr. Egypte, Rept. Suppl., v. I, p. 161, t. II, Fig. 11, \z.
1839 Rana mascareniensis, DrM^Rii, & Bibron, Erpet. gen., p. 350.
1845 Rana hibronii, Halloweli«, Proc. Ac. Philad., p. 249.
1854 Rana mossambica, Peters, Arch. Naturg., p. 626.
1858 Rana snperciliaris, GÜNTHER, Cat., p. 17, t. I, Fig. B.
i86^ Rana idae, Steindachner, Verh. zool. Ges. Wien, p. 266, t. XII, Fig. i; R. nigrescens,
1. c, F'ig. 2.
1867 Rana anchietae, BocAGE, Proc. zool. Soc. London, p. 843.
1868 Rana porosissma, Steindachner, Reise Novara, Amph., p. 18 t. I, Fig. 9.
1868 Rana subpunctaia, BocAGE, Jörn. Sei. I,isb., v. I, p. 73.
1881 Rana abyssinica, PETERS, SB. Ges. naturf. Freunde, p. 163.
— 49Ö —
i882 Rana mascareniensis, BouLENGER, Cat. Batr. sal.. p. 53.
1895 R. m., BOCAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 160.
1898 R. m., Anderson, Rept. Egj-pt., p. 346, t. L, Fig. i.
1906 R. m., BOULENGER Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 160.
1908 R. m., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Akad. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1888 {R. venusta, R. gondokorensis, R. mascareniensis, R. schilhikorimi).
1908 R. m., NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 496.
1910 R. m., Peracca, Rettili ed amfibü, in: ,,I1 Ruwenzori", p. 11.
1912 R. m., NiEDEN, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV, p. 166.
I Ex., ad. 9.
Typisches Exemplar. Auf dem Rücken ovale, schwarzbraune Flecken;
Unterseite bis auf die Kieferränder weiß. Alle 6 Rückenfalten laufen ohne
Unterbrechung durch. Körperlänge 51 mm; Hinterbein loi mm (Fuß 46 mm).
R. mascareniensis ist im allgemeinen etwas langbeiniger als longirostris; das
Hinterbein ist ohne Fuß mindestens so lang wie der Körper, bei longirostris
aber höchstens so lang. Ein ganz sicheres Merkmal ist das natürlich nicht.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
1 Ex., halbw. 9-
Rückenflecken sehr dunkel, fast schwarz, klein und rund. Der Mittelstreifen
tritt wenig hervor. Dorsolateralfalte sehr deutlich, weiß gefärbt. Körperlänge
35 mm; Hinterbein 71 mm (Fuß 33 mm).
Fundort: ?; Sammler: ?
2 Ex., ad. (o* mid 9).
Ähnlich dem zuerst erwähnten, aber die Rückenflecken weniger deutlich;
Dorsolateralfalte verhältnismäßig schwach, aber kontinuierlich und hell ge-
färbt. Bei dem Männchen ist das helle Rückenband hinter der Schulter durch
zwei Flecken zu einer dünnen Linie eingeschnürt.
9 Körperlänge 54 mm; Hinterbein 98 mm (Fuß 43 mm).
ö^ ., 46 .. „ 83 „ ( ,, 35 ,. ).
Fundort: Route Fort Possei — Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Leider liegt mir nur dieses eine Männchen vor; über die Lage der Schall-
blasenöffnung vgl. die Ausführungen bei R. lojigirostris.
14 Ex. (4 99, IG juv.).
Von den 4 Weibchen sind 3 erwachsen, das vierte halbwüchsig. Die Rücken-
flecken sind klein, aber dunkel und heben sich von der hellen Grundfarbe lebhaft
ab. Der ^Mittelstreifen umfaßt genau den Raum zwischen den mittleren Falten.
Die Dorsolateralfalte springt stark vor. Auf den Hinterbeinen fehlt oben fast
jede Zeichnung, nur die feine, helle Längslinie ist sichtbar.
Körperlänge 55 mm; Hinterbein 106 mm (Fuß 46 mm).
50 „ „ 99 » ( .. 43 » )
50 „ „ 99 » ( " 43 „ )
43 ,> :, 85 „ ( „ 38 „ )
Diese Exemplare sind also ganz besonders langbeinig.
— 497 —
Die 10 Jungen sind wohl eben umgewandelt; sie messen durchschnittlich
etwa 25 mm. In der Färbung sind sie den Erwachsenen ähnlich, doch tritt ver-
schiedentlich ein lebhaftes Karminrot auf, und zwar am deutlichsten auf dem
Hinterende des oberen Augenlides, wo man Spuren davon auch bei alten Exem-
plaren gelegentli;h noch bemerken kann. Doch findet sich das Rot auch auf den
Drüsenfalten und im Rückenstreifen. Bei einem Individuum ist der ganze
Rückenstreifen karminrot gepunktet. Sämtliche Exemplare (auch die er-
wachsenen) haben an der Rückseite der Hinterschenkel eine sehr regelmäßige
Zeichnung, nämlich eine helle Längslinie, eingefaßt von zwei dunkelbraunen
Binden; darunter eine unterbrochene helle Linie, die ihrerseits wieder eine me'
oder weniger starke braune Einfassung hat.
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
Rana galamensis D. & B.
1839 Rana galamensis, DuMERiL & Bibron, Erpet. gen., v. VIII, p. 367.
1882 R. g., BOULENGER, Cat. Batr. sal., p. 61.
1882 Lymnodytes bravanus, PETERS, SB. Ges. naturf. Freunde, p. 3.
1896 Rana oubanghiensis, Mocouard, Zool. Congr. Leyden, p. 234; R. galamensis, C
Soc. philora., p. 44.
1897 ? Rana bravanus. TornieR, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 92.
1908 Rana galamensis, WERNER, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Akad. Wiss.
Wien, V. CXVI, p. 1893, t. IV, Fig. 3.
IQ08 R. g., NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 496.
I Ex., halbw. Q.
Bei der großen Variabilität dieser Art kann es nicht wundernehmen, wenn
auch das vorliegende Stück Schwierigkeiten macht; ich gebe daher eine ausführ-
liche Beschreibung.
Vomerzähne in zwei kleinen, etwas schräg gestellten Gruppen zwischen
den Choanen. Kopf mittelgroß, flach, Schnauze mäßig lang, stumpf abgerundet;
Interorbitalraum etwas breiter als das obere Augenlid; Trommelfell sehr deutlich,
fast so groß wie das Auge; Finger mäßig lang, der erste kaum länger als der
zweite; Zehen ziemlich kurz, mit Drittelschwimmhaut; Finger- und Zehen-
spitzen leicht geschwollen; Subarticulartuberkel schwach ausgeprägt; innerer
Metatarsaltuberkel klein, oval; ein runder Tuberkel an der Basis der 4. Zehe.
Das nach vorn gelegte Hinterbein reicht mit dem Tibio-Tarsalgelenk knapp bis
zum Auge. Dorsolateralfalte breit, kaum merklich vorspringend; eine starke
Falte vom Oberkiefer zur Schulter.
Oberseite braun, schwach dunkel gesprenkelt; Rumpfseiten braun, Loreal-
gegend etwas dunkler; Dorsolateralfalte und Oberlippenfalte gelblichweiß, die
letzte als weiße Linie bis zum Hinterschenkel fortgesetzt. Die Oberschenkel
sind braun und gelb gesprenkelt; die Unterseite ist gelblich, an der Brust dunkel
getüpfelt. Körperlänge 38 mm; Hinterbein 52 mm (Fuß 24 mm).
Fundort: Fort Archambault; Sammler: Schubotz.
Deutsche Zentralafrika-Expedition. 1910/11 I. ^2
- 498 -
Rana zenkeri Nieden.
1908 Rana zenkeri, Nieden, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 497.
I Ex., ad. 9.
Ein altes Weibchen, das mit der Beschreibung Niedens ausgezeichnet
übereinstimmt. Höchstens würde ich die Zügelgegend nicht eben stark vertieft
nennen, und der Interorbitalraum scheint mir etwas breiter als das obere Augen-
lid zu sein. Auch ist das Trommelfell bei diesem Individuum nicht ganz kreis-
rund, sondern oben abgeplattet oder etwas eingebuchtet. Körperlänge 86 mm;
Hinterbein 142 mm .(Fuß 62 mm).
Fundort: Molundu; Sammler: Schui^tze.
Die Art war bisher nur von Bipindi und dem nahegelegenen Lolodorf
bekannt.
Phrynobatrachus Günth.
Phrynobatrachus plicatus Günth.
1858 Hyperolius plicatus, Günther, Cat., p. 88, t. VII, Fig. G.
1865 Staurois plicatus, CoPE, Nat. Hist. Rev., p. 117.
1867 Heteroglossa plicata, CoPE, Jouru. Ac. Philad,, v. VI, p. 198.
1875- Arthroleptis plicata, PETERS, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 210.
1882 Phrynobatrachus plicatus, Boulenger, Cat. Batr. sal., p. 112.
1906 P. p., Boulenger, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 160.
1908 P. p., Nieden, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 500.
I Ex., halbw. (nebst einer Anzahl junger Kaulquappen).
Trommelfell ziemlich deutlich, mehr als halb so groß wie das Auge. iVn
der Hinterseite der Oberschenkel ein tief brauner lyängsstreifen, der durch zwei
weiße, schmälere Streifen begrenzt wird.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Phrynobatrachus acridoides Cope.
1867 Staurois acridoides, CoFE, Journ. Ac. Philad., v. VI, p. 198.
1882 Phrynobatrachus acridoides, Boulenger, Cat. Batr. sal., p. 113.
1910 .P. a., Peracca, Rettili ed amfibii, in: ,,I1 Ruwenzori", p. 13.
1 Ex., halbw.
Trommelfell sehr deutlich; 3 Metatarsalhöcker, nicht eben sehr deutlich
zu erkennen. Die Glandularfalten auf dem Rücken leidlich bemerkbar. Keine
deutliche Längsstreif ung an den Hinterschenkeln. Die Schwimmhaut ist nicht
länger als bei der vorigen Art.
Fundort? (wahrscheinlich Logo ne- Gebiet); Sammler? (Herzog
AdoIvF Friedrich).
2 Ex., ad. und halbw.
Bei beiden ist das Trommelfell erkennbar, aber bei weitem nicht so deutlich
wie bei dem vorigen Exemplar. Dagegen sind die Metatarsal- und Tarsalhöcker
kräftiger ausgeprägt. Die Drüsenfalten auf dem Rücken sind wenigstens bei
— 499 —
dem kleineren Exemplar gut erkennbar. Die Oberseite ist olivenbrami, die
vordere Kopfhälfte ziemlich scharf abgesetzt heller. Unterseite gelbhchweiß ;
Kehle dicht braun gefleckt, die dunkle Farbe überwiegt; Unterkieferränder
dunkelbraun gefleckt; keine hellen und dunklen Längsbänder am Hinter-
schenkel; bei dem kleineren Exemplar eine helle Rückenlinie angedeutet. Länge
des größeren 19 mm.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Arthroleptis Smith.
Arthroleptis poecilonotus Ptrs.
1S63 Arthroleptis poecilonotus, PETERS, ^lon. Berl. Ac, p. 446.
1882 A. p., BorLEXGER, Cat. Batr. sal., p. 117.
1908 .tI. p., BOCLEXGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 161.
1908 A. p., XlEDEX, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 501.
I Ex., halbw.
Oberseite olivenbraun; ein großer, heller, dunkelgerandeter Fleck auf dem
Scheitel, ein schwarzbrauner Fleck über dem Trommelfell und ein weiterer,
weniger deutlicher auf der Schulter. Keine deutliche Seitenfalte.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
Arthroleptis taeniatus nov. spec.
Zunge mit konischer Papille in der Mitte. Kopf mittelgroß, länger als
breit; Schnauze ziemlich spitz, länger als das Auge, mit stumpfem Canthus
rostralis; Nasenloch ^del näher dem Schnauzenende als dem Auge; Interorbital-
raum breiter als das obere Augenlid; Trommelfell verborgen. Finger mittellang,
der erste ungefähr so lang wie der zweite, mehr als halb so lang wie der dritte;
die Spitzen aller Finger zu kleinen, aber sehr deutlichen Scheibchen verbreitert;
Zehen ziemlich lang, etwa zu Zweidrittel mit Schwimmhaut; Zehenspitzen ver-
breitert wie die Fingerspitzen; Subarticulartuberkel stark vorspringend; zwei
kleine, stark vorspringende Metatarsaltuberkel; ein ziemlich großer Tuberkel
an der Innenseite des Tarsus, etwa i ^1^ mal so weit von dem inneren ^letatarsal-
Tuberkel entfernt wie dieser von dem äußeren. Bei nach vorn gelegtem Hinter-
bein reicht das Tibiotarsalgelenk bis zur Schnauzenspitze. Haut auf der Ober-
seite rauh, warzig; nur der helle ^Mittelstreifen glatt. Oberseite graubraun, mit
dunklen Abzeichen; ein breiter, hellgelber Streifen von der Schnauzenspitze
über den ganzen Rücken entlang ziehend; Hinterbeine dunkel quergeb ändert.
Unterseite gelblich; Kehle und Schenkel braun bestäubt. Körperlänge 15 mm;
Hinterbein 30,5 mm (Fuß 14 mm).
I Ex., Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Die Art ist am nächsten verwandt mit ^4. dispar Ptrs. und -4. feae Blgr.
Sie unterscheidet sich von diesen beiden- durch längere Hinterbeine ; von dispar,
mit dem sie in der Anordnung der Tuberkel übereinstimmt, durch die rauhe Haut
32*
— 500 —
und das weniger deutliche Tympanum; von fcae durch längeren und spitzeren
Kopf, schlankeren Habitus, durch die Lage der Tuberkel und des Xasenlochs.
Arthroleptis calcaratus Ptrs.
1863 Hemimantis calcaratus, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 452.
1875 Arthroleptis calcaratus, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 210.
1882 A. c, Boulenger, Cat. Batr. sal., p. 118.
igo6 Arthroleptis cornutus, Boulenger, Ann. & Mag. nat. Hist., s. 7, v. XVII, p. 319.
1906 Arthroleptis calcaratus, Boulenger, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 161; A. cor-
nutus, f. c.
1908 Arthroleptis cornutus, NiEDEX, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 502.
I Ex., halbw.
An der Hinterseite der Oberschenkel ein breiter, gelber, von zwei schwarzen
Bändern eingefaßter Längsstreifen. Ober- und Unterlippe dunkelbraun gefleckt ;
zwei Gruppen brauner Fleckchen an der Brust; keine gelbe Rückenlinie.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Arthroleptis minutus Blgr.
1895 Arthroleptis mivutiis, BouLENGER, Proc. zool. Soc. London, p. 539.
1906 A. m., BoutENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 161.
1908 A. m., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise vSudan, SB. Akad. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1902.
I Ex., ad.
Das Exemplar stimmt nicht völlig mit der Beschreibung Boulengers
überein; es ist aber mißlich, auf ein einziges Exemplar hin verhältnismäßig
geringe Abweichungen auf ihre systematische Bedeutung hin einschätzen zu
wollen. Die Haut ist nach Boulenger glatt, hier aber deutlich warzig; die
Tuberkel liegen ziemlich gleichweit voneinander entfernt. Rücken braun, mit
runden schwarzen Flecken; zwei Gruppen braune Fleckchen an der Brust; am
Hinterschenkel ein gelber, schwarz gesäumter Längsstreifen. Keine helle Ver-
tebrallinie. Die Färbung erinnert sehr an die des vorher beschriebenen Exemplars
von A. calcaratus, von dem es sich natürlich sofort durch das fehlende Super-
ciliarhörnchen unterscheiden läßt.
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Possei; Sammler: Schubotz.
Die Art ist von Boueexger aus Somaliland und später aus Portugiesisch-
Guinea und vom Bahr-el-Ghazal angegeben w^orden. Wenn die drei Individuen
wirklich einer Art angehören, so würde der neue Fundort also in sehr er\\ünschter
Weise die früher bekannten einigermaßen miteinander verbinden.
Rappia.
Rappia fulvovittata (?) Cope.
1863 Hyperolius fulvovistatus, CoPE, Proc. Ac. Philad., p. 517.
1866 Hyperolius qiiinquevittatus, BoCAGE, Jörn. Sei. I<isb., v. I, p. 77.
— 501 —
i868 Rappia fulvovittata, Günther, Proc. Zool. Soc. London, p. 479.
1876 Hyperolius vittiger, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 122.
1882 Rappia fulvovittata, BoulengER, Cat. Batr. Sal., p. 121.
I Ex.
Eine winzig kleine Rappie, die ich vorläufig zu dieser Art stelle, weil ich
sie sonst noch weniger unterbringen kann. Der Rumpf ist schlank, der Kopf
breit, die Schnauze abgestutzt, die Scheitelmitte stark vertieft. Die Grund-
färbung ist hellgelblichbraun ; ein dunkler, schwach ausgeprägter Streifen in der
Lorealgegend ist erkennbar ; ein weißlichgelber Streifen geht vom hinteren Augen-
rande aus zum Körperende ; Rücken und Seiten sind ganz fein schwarz bestäubt,
die Pünktchen auf dem Rücken teilweise deutlich in Längsreihen angeordnet.
Die GHedmaßen sind fest an den Leib gezogen und hart geworden, so daß ihre
Länge nicht festzustellen ist.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
Rappia marmorata (?) Rapp.
1842 Hyperolius marmoratus, Rapp, Arch. f. Naturg., p. 28g, t. 6.
1855 Hyperolius taeniatus, Peters, Arch. f. Naturg., p. 57; H. marginatus, 1. c.
1867 Hyperolius insignis, BocAGE, Proc. Zool. Soc. London, p. 844, Fig. 2; H. toulsonii, 1. c,
p. 845, Fig. 3.
1868 Rappia taeniata, GÜNTHER, 1. c, p. 479; R. insignis, marginata, 1. c.
1875 Hyperolius nitidulus, Buchholz & Peters, Mon. Berl. Ac, p. 209, t. 3, Fig. 4.
1882 Rappia marmorata, BouLENGER, Cat. Batr. sal., p. 121.
1910 R. m., NiEDEN, Arch. f. Naturg., v. I, p. 243.
1 Ex., halbw.
Grundton helflgelblichgrau mit dunkler, olivengrüner Netzzeichnung auf
der Oberseite. An den Beinen ist diese Zeichnung schwächer, aber doch ganz
gut erkennbar. Die Unterseite ist ziemlich gleichmäßig hell, ungefleckt.
Fundort: Libenge am Ubangi; Sammler: Schubotz.
Megalixalus Günth.
Megalixalus maculosus nov. spec.
(Taf. XXIV, Fig. 11.)
2 Ex., ad.
Zunge herzförmig. Schnauze stumpf, abgerundet, etwas länger als der
Augendurchmesser ; Trommelfell ziemlich gut sichtbar. Finger mit ganz schwacher
Bindehaut, nahezu frei; Zehen mit halber Schwimmhaut; das nach vorn gelegte
Hinterbein reicht mit dem Tibio-Tarsalgelenk etwa bis zum Auge. Haut glatt,
am Bauche und an der Unterseite der Oberschenkel grobkörnig. Färbung der
Oberseite violettbraun, nach den Seiten heller werdend. Auf der ganzen Ober-
seite stehen zahlreiche verschieden große, länglich-ovale, dunkelviolettbraune
Flecken ; ebenso an den Seiten von Kopf und Rumpf, wo sie sich von der helleren
Grundfarbe sehr lebhaft abheben. Gliedmaßen dunkel quergebändert und ge-
fleckt. Unterseite hellgelblichweiß ; an den Kieferrändern und am Bauche
— 502 —
schwach braun gesprenkelt, die Gelenkknöpfe an der Unterseite der Zehen hell.
Beide Exemplare weichen wenig voneinander ab, doch ist das eine auf der Unter-
seite merklich heller, fast ohne alle braune Fleckung. Länge 25 mm.
Fundort: Duma (Ubangi); Sammler: Schubotz.
Die Färbung dieser Art erinnert sehr an die von Hylambates maculatus,
doch läßt schon das Fehlen der Vomerzähne eine Verwechslung nicht zu.
Megalixalus leptosomus Ptrs.
1877 Hyperolius leptosomus, Peters, Mon. Berl. Ac, p. 619, Fig. 5.
1882 Megalixalus leptosomus, BOULENGER, Cat. Batr sal., p. 129.
1897 M. l., ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 157.
1908 M. l. (subsp. quadrivittata) , Werner, Ergebn zool. Forschungsreise Sudan, SB. Akad.
Wiss. Wien, v. CXVI, p. 1900, t. IV, Fig. 13.
14 Ex. (10 ad., 4 juv.).
Diese Exemplare stimmen durchaus mit jenen überein, die Werner als
Subspecies quadrivitta von Khor Attar beschreibt. Ob man allerdings die helle
Farbe als Grundfarbe ansehen will, wie Werner es tut, scheint mir Sache der
Auffassung zu sein. Die größten Exemplare haben 28 mm Kopfrumpflänge,
wodurch der große Unterschied zwischen der Subspecies und den ostafrikanischen
Exemplaren einigermaßen gemildert wird. Unter den Erwachsenen ist nur
ein einziges Männchen.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Die Art ist so weit westlich bisher noch nicht gefunden worden.
Familie Engystomatidae.
Hemisus Günth.
Hemisus sudanense Steind.
Akophyynus sudanense, Steindachner, SB. Akad. Wiss. Wien, v. XLVIII, p. 191, t. 1,
Fig. lo— 13.
1855 Engy Stoma marmoratum, PETERS, Arch. Naturg., p. 58.
1858 Hemisus guitatum (part.), Günther, Cat., p. 47 u. 137.
1864 Hemisus sudanense, Steindachner, Verh. zool. Ges. Wien, p. 284.
1882 H. s., Boui,ENGER, Cat. Batr. sal., p. 178.
1897 H. s., ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 160.
1906 Hemisus marmoratum, BouLENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 160.
1908 Hemisus sudanense, WERNER, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Akad. Wiss.
Wien, V. CXVI. p. 1906.
14 Ex. (teils erw., teils halbw.).
Die Färbung der meisten ist dunkelviolettbraun mit heller ^Marmorierung ;
einige sind mehr gelbbraun und heller im Grundton. Keines der Exemplare
hat eine helle Rückenlinie. Die Haut des Rückens ist bei solchen Individuen,
die sich mehr oder weniger stark aufgeblasen haben, glatt, bei den übrigen
erscheint sie ziemlich stark warzig. Ein erwachsenes Männchen hat schwarz-
gefärbten Kehlsack.
- 503 —
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Die Art ist bisher im östlichen vSudan (Kordofan, Bahr el Ghazal, oberer
Weißer Nil, Mongalla), in Deutsch-Ostafrika, Portugiesisch-Ostafrika, Ben-
guella und an der Guineaküste gefunden worden. Das Verbreitungsgebiet greift
also nördlich und südlich um das Kongobecken herum, wobei der Fundort Duma
den nördlichen \^erbindungsweg zwischen der Guineaküste und dem oberen Nil
andeutet.
Serie Arcifera.
Familie Bufonidae.
Bufo Laur.
Bufo regularis Reitss.
1834 Bufo regularis, Reuss, Mus. Senckenberg., v. I, p. 60.
1850 Bufo cinerevis, Hali,owei,L, Proc. Ac. Pliilad., p. 169.
1854 Bufo maculatus, HAi<l,OWEl<l„ Proc. Ac. Philad., p. loi.
1858 Bufo pantherinus (pari.), Günther, Cat., p. 59; B. gui.nee)is!s {pavt.). 1. c.
1868 Bufo spinosus, B0C.A.GE, Proc. zool. Soc. London, p. 845.
1882 Bufo vpgularis, BouLENGER, Cat. Batr. sal., p. 298.
1895 B. r., BocAGE, Herp. D'Angola et du Congo, p. 185,
1897 TV. r., ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 160.
1897 ^^"/o polycerus, WERNER, SB. K. Bayr. Ak. Wiss., II. KL. v. XX\'II, p. 211.
1899 Bufo regularis, WERNER, Verh. zool. Ges. Wien, v. XLIX, S. A., p. 12.
1908 B. /'., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. .Vkad. Wis.s. Wien, v. CXVI,
p. 1907.
1908 B. r., NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 507.
1912 B. r., NiEDEN, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Expod. 1907 — 08, v. I\', p. 1.S3
I Ex., ad. 9.
Das größte Exemplar des vorliegenden Materials. Die Hautdrüsen neigen
sehr stark zur Verschmelzung; die Drüsen hinter dem Trommelfell und die neben
der Rückenmitte zwischen den Parotiden gelegenen bilden sozusagen sekundäre
Parotiden. Die Parotiden selbst treten sehr stark vor und sind ungewöhnlich
groß. Auf dunkelbraunem Grunde stehen große, durch schwarze Ränder scharf
begrenzte Rückenflecken; eine feine, weiße Linie auf der ^Mittellinie des Rückens.
Körperlänge 99 mm; Ohrdrüsenwülste 24 — 26 mm.
Fundort : Duma; Sammler : Schubotz.
I Ex., halbw. y.
Kleiner als das vorige; Drüsenwülste weniger stark ausgebildet und weniger
zur Verschmelzung neigend. Färbung und Zeichnung ähnlich wie bei dem
vorigen. Körperlänge 80 mm.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
I Ex., juv.
Ganz ähnlich dem vorigen. Körperlänge 31 mm.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
3 Ex. (i juv., 2 halbw.).
— 504 —
Das größte der Exemplare (Körperlänge 50 rhm) hat rote Warzen und einen
hellen Längsstrich von der Schnauze an über den ganzen Rücken, viel deutlicher
als bei denen von Duma. Die Warzenbildung ist erheblich anders als bei jenen.
Die Parotiden sind sehr schwach ausgeprägt und Verschmelzungen kommen
fast gar nicht vor. Rückenflecken tiefbraun, fein schwarz gerandet. Das zweite
Exemplar (Körperlänge 48 mm) weicht wiederum erheblich ab. Es nähert sich
in der Warzenbildung mehr denen von Duma, und die Färbung ist ganz anders.
Die Oberseite ist schmutzig braungelb; die dunklen Abzeichen undeutlich, da-
zwischen mehrere lichte, gelbe Punkte unregelmäßig zerstreut. Das junge Tier
(33 mm) ähnelt wieder mehr dem ersten, doch ist das Rot der Warzen nur an-
gedeutet.
Fundort: Route Fort Crampel — Fort Archambault; Sammler:
Haberer.
3 Ex., halbw.
Alle drei weichen von den übrigen ab durch ihre außerordentlich dornigen
Warzen; sie fühlen sich förmlich wie Reibeisen an. Infolge Verschmelzung
mehrerer Drüsen bilden die Dornen oft kleine Gruppen. Unter sich differieren
die drei Individuen auch wieder sowohl durch die Färbung wie durch die ver-
schiedene Ausbildung der Warzen.
1. Körperlänge 72 mm. Parotiden schwach; große Drüse hinter dem Ohre
überhaupt nicht ausgebildet; d. h. es steht dort nur eine einfache Reihe sehr
kleiner, dorniger Wärzchen. Grundfärbung helloli vengrün ; der ganze Rücken
mit großen, unregelmäßigen, olivenbraunes Flecken bedeckt.
2. Körperlänge 73 mm. Sehr ähnlich dem vorigen; Warzenbildung stärker.
Parotiden gut entwickelt, 17 — 18 mm lang. Drüsengruppe hinter dem Trommel-
fell leidlich ausgebildet. Färbung wie beim ersten, nur sind die Flecken durch
Dunkelung ihrer Ränder schärfer begrenzt.
3. Körperlänge 68 mm. Warzenbildung ährdich wie beim vorigen, aber die
Färbung stark abweichend. Auf dem Rücken stehen zwei Paar sehr großer,
dunkelbrauner, schwarzgesäumter Flecken; kleine karminrote Flecken finden
sich in der Hüftgegend und große karminrote Flecken an der Hinterseite der
01)erschenkel. Dunkle Abzeichen auf dem Scheitel, an den Kopfseiten, am
Rumpfe und an den Hinterbeinen sehr deutlich.
Fundort: Lai; Sammler: Herzog Adolf Friedrich.
I Ex., halbw.
Körperlänge 62 mm. Drüsenbildung kräftig; Dornenbildung schwach.
Färbung hellviolettgrau; die dunklen Flecken heben sich nur schwach ab und
sind nur undeutlich gesäumt. Rote Fleckung auf dem Hinterschenkel sehr
intensiv; schwache rote Fleckung in der Hüftgegend.
Fundort? (wahrscheinlich Logone - Gebiet); Sammler? (wahrschein-
lich Herzog Adolf Friedrich).
6 Ex., halbw.
— 505 —
Alle zeigen sehr starke Dornenbildung. Die Färbung erinnert an die Exem-
plare von Lai. Vielfach zeigen sich gelbe Punkte und Flecke auf dem Rücken.
Es macht fast den Eindruck, als seien diese Flecke pathologischen Ursprungs;
hervorgerufen durch irgendeinen Schmarotzer.
Fundort?; Sammler?
I Ex., ad.
ÄhnHch dem zweiten der von Haberer gesammelten Stücke, aber die
gelben Punkte sind zahlreicher. Körperlänge 76 mm; Ohrdrüse 21 mm.
Fundort?; Sammler?
I Ex., halbw.
Warzenbildung auf dem Rücken sehr schwach; Grundfärbung olivengrün,
dunkle Flecken verwaschen.
Fundort?; Sammler?
I Ex., halbw.
Weicht von den übrigen Exemplaren erheblich ah. Der Interorbitalraum
ist enger, nicht flach, sondern leicht konkav, das Trommelfell liegt näher am
Auge; Parotiden ziemlich schwach; Drüsen allgemein mehr vereinzelt als bei
den Exemplaren von Duma, auch der Wulst hinter dem Trommelfell wird z. T.
noch aus Einzelwarzen gebildet. Färbung des ganzen Rückens rosig, da alle
Warzen rot sind; die Abzeichen dunkelrotbrauu, schwarz eingefaßt, die Um-
randung stellenweise unterbrochen.
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
Körperlänge 67 mm; Parotiden 14 — 15 mm.
Bufo latifrons Blgr.
igoo Buf.o latifrons, Boi'LEnx.ER, l'roc. zool. Soc. London, p. 435.
1902 B. l — B. regiilaris, Mocouard, Bull. Mus. Paris, p. 417.
1906 B. /., Steind.\chner, Ann. Hofmus. Wien, p. 154.
1906 B. /., BouLEXGER, Ann. :Mus. Civ. Genova, p. 158.
1908 7>\ /., NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 508.
1910 /:.'. /., XiEDEX, Arch. Xaturg., Beih., p. 246.
191 2 B. !.. N^iEDEx, Wiss. Ergebn. Deutsch. Zentral- Afrika-Exped. 1907 — 08, v. IV, p. 186.
I Ex., ad.
Körperlänge 79 mm; Parotiden 16 mm lang, scharf vortretend, da die
vSchläfengegend stark vertieft ist. Oberseite rotbraun, mit dunklen Abzeichen,
ähnlich wie bei regularis. Hinterseite der Schenkel lebhaft karminrot, schwarz
gefleckt; Hüftengegend blaßrot; kein heller Rückenstreiien.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
3 Ex., ad.
Stimmen mit dem vorigen im allgemeinen gut überein, weichen jedoch in
der Färbung nicht unerheblich ab. Alle drei haben einen hellen Rückenstreifen,
die dunklen Abzeichen sind scharf begrenzt und treten sehr lebhaft hervor. Bei
zwei Exemplaren ist die ganze Rückenzone fast einfarbig hell gelblichbraun.
5*^^' —
auch die Abzeichen zwischen den Augen fast ganz geschwunden, und die Warzen-
bildung auf dem Rücken ist sehr schwach. Bei dem dritten Individuum sind
auf dem Rücken, zwischen den Augen und auf der vSchnauze große, tief braune,
heü gerandete Abzeichen vorhanden, und die Rückenhnie tritt sehr scharf her-
vor, ist aber gleichzeitig ganz fein. Die Warzenbildung ist kräftiger als bei den
anderen. Die Hinterschenkel sind bei allen dreien rot und schwarz gefleckt,
die Rumpfseiten mehr oder weniger stark rosig; bei dem dritten Stück ist das
Rot noch in den hellen Binden unter dem Auge zu bemerken, geht an den Rumpf -
Seiten bis zum Rücken empor und an allen vier Beinen bis zu den Zehen. Die
Schnauze ist etwas stärker zusammengedrückt als bei B. regularis und bildet
infolgedessen vorn eine deutliche vertikale, hellgefärbte Schneide, an die sich
oben der Rückenstreifen anschließt.
Fundort: Molundu; Sammler: Schultze.
B. latifrons scheint mehr W^aldform zu sein als B. regularis, wenn beide
Arten auch einige Fundorte gemeinsam haben (z. B. Barombi, Bipindi, Yaunde).
Die Farbenabtönung von latifrons erinnert deutlich an die von Bitis gahonica,
die ja auch ausschließlich im Waldgebiete vorkommt. An der Verschiedenheit
der beiden Krötenarten ist gar nicht zu zweifeln.
Bufo superciliaris Blgr.
1887 Bufo superciliaris, Boülenger, Proc. zool. Soc. I,ondon, p. 565.
1897 Bufo laevissimus, WERNER, SB. K. Bayr. Ak. Wiss., II. Kl., v. XXVII, p. 212, t. II,
Fig. i; 1898 B. l., Verh. zool. Ges. Wien, v. XLVIII, vS. A., p. 12.
1908 Bufo superciliaris, NiEDEX, Mitt. Mii.s. Berlin, v. III, p. 510.
I Ex., ad. 9.
Die Parotiden dieses Exemplars sind nicht ganz so stark entwickelt, wie
W^ERNER es für B. laevissimus angibt. Die Oberseite ist hell, mehr gelblich-
als rötlichbraun gefärbt. Von Kameruner Stücken unterscheidet sich das vor-
liegende durch zwei große, samtschwarze, rundliche Flecken im hinteren Teil
des Rückens zu Ijeiden Seiten der Wirbelsäule. Die Seiten des Kopfes und die
untere Hälfte der Parotiden ist rötlich schokoladenbraun, die Rumpfseiten sind
schön rotbraun, unterhalb der Ohrdrüse nahezu karminrot. Rot ist auch ein
kleiner, scharf begrenzter Fleck in der Hüftgegend und der hintere Teil des
Oberschenkels sowie eine Ouerbinde auf dem Oberschenkel. Der Rest des
Hinterbeins ist wieder schokoladenbraun, mit weißlichen Ouerbinden, die auf
der Oberseite der Tibia stark verblaßt .sind. Die letzte dieser hellen Querbinden
geht über die Zehen. Die Unterseite ist hellgelblich, an der Kehle dunkler, braun.
Die Augenlider sind bei diesem Exemplar herabgeklappt, so daß das ,,Horn"
nicht recht zur Geltung kommt. Das Trommelfell ist ziemlich groß, mehr als
halb so breit wie das Auge, aber nicht sehr deutlich zu sehen, da es nur wenig
dunkler ist als die Umgebung. Körperlänge 122 m; Kopf breite an den Kiefer-
winkeln 48 mm ; Breite des Rumpfes am Hinterende der Parotiden 68 mm ; linke
Parotis 40, rechte nur 37 mm; Hinterbein 149 mm (Fuß 64 mm).
— 507 —
Fundort: Koloka; Sammler: Schubotz.
Die Art war bisher nur aus Kamerun und vom Benito-River bekannt.
I Ex., ad. o^.
Stimmt in der Färbung mit dem eben beschriebenen fast völlig überein,
nur fehlen die schwarzen Rückenflecken. Die Stelle, an der sie sein müßten,
ist aber durch etwas abweichende Färbung deutlich zu erkennen; es handelt
sich also hier vielleicht um periodisch auftretende Bildungen, nicht um ge-
wöhnliche Pigmentflecken. Alles in allem ist das ganze Tier etwas heller als das
vorige, das Rot am Rumpfe sehr kräftig, auf den Schenkeln aber kaum ange-
deutet. Die Parotiden sind verhältnismäßig kurz, das Trommelfell deutlich,
die Augenlider aufgerichtet, die Dorsolateralfalte sehr deutlich, da der Leib
etwas eingefallen ist. Körperlänge 133 mm; Kopfbreite 51 mm; Parotidenbreite
57 mm; Hinterbein 167 mm (Fuß 70 mm). Der erste Finger mißt nach WeristeR
bei einem Weibchen von 104 mm Länge 13 mm, bei dem Weibchen von Koloka
15 mm, bei diesem Männchen aber (ohne den sehr großen Tuberkel) 19 mm.
Die ganze \'ordergliedmasse und vor allem die Hand ist beim Männchen viel
stärker entwickelt. Auch die Verschiedenheit der Körperform muß wohl als
sexueller Charakter aufgefaßt werden. Der Rumpf ist beim Weibchen etwas
eiförmig, beim Männchen eher rechteckig; das kleinere Weibchen ist am Hinter-
ende der Parotiden um 11 mm breiter als das ^Männchen. Auch scheint die
Parotis beim Weibchen größer zu sein, denn ihre Länge beträgt bei dem großen
^Männchen nur 35 — ^j mm.
Fundort: ]\Iolundu; Sammler: Schultze.
I Ex., halbw. Q.
Färbung ganz ähnlich wie bei dem vorigen, nur sind die Hinterschenkel
kräftiger hell und dunkel gebändert, wie es auch Werner für jüngere Tiere
angibt. Auch hier sind die Rückenflecke erkennbar, wären mir aber höchstwahr-
scheinlich nicht aufgefallen, wenn ich nicht danach gesucht hätte. Sie heben sich
durch einen etwas gelblicheren Ton von dem Braun des Rückens ab und zeigen
Spuren von Schwarz, gleichsam als seien Reste eines schwarzen Belags zurück-
geblieben. Die Kehle zeigt noch Spuren der für junge Tiere kennzeichnenden
weißlichen Punktierung. Körperlänge 88 mm; Kopfbreite 36 mm; Parotoiden-
breite 48 mm; Länge der Parotis 25 und 28 mm.
Plündert : ]\I o 1 u n d u ; Sammler : Schultze.
Unterordnung Aglossa.
Familie Dactylethridae.
Xenopus Wagler.
Xenopus muelleri Günth.
1844 Dactylethra muelleri, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 37.
1875 Xenopus miieUeri, PETERS, Mon. Berl. Ac, p. 201.
- 5o8 -
1882 X. m., BoütEXGER, Cat. Batr. sal., p. 457.
1897 X. m., ToRNiER, Kriecht. Deutsch-Ostafrikas, p. 162.
1908 X. m., Werner, Ergebn. zool. Forschungsreise Sudan, SB. Ak. Wiss. Wien, v. CXVI,
p. 1907.
1910 X. ni., Peracca, Rettiü ed. amfibii, in: ,,I1 Ruwenzori", p. 10.
2 Ex., halbw.
Die Tentakel sind nicht ganz so lang wie der senkrechte Augendurchmesser.
Färbung auf dem Rücken sehr dunkel, am Bauche, an der Kehle und an der
Unterseite der Hinterschenkel dicht schwarz gefleckt. Bei dem einen Exemplar
sind die Flecken ganz klein, punktförmig, nur am Schenkel etwas größer und
dort häufig zu Strichen verschmolzen; an der Brust bilden die Punkte merk-
•würdige konzentrische, nach links offene Bögen von 10 — 15 mm Länge. Bei
dem anderen Individuum sind die Flecken größer, besonders an den Hinterbeinen
bilden sie große schwarze Klexe. Die Unterseite des Oberschenkels ist bei beiden
orangerötlich angehaucht. Körperlänge 38 und 40 mm.
Fundort: Route Fort Possei — Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
2 Ex. (ad. und halbw.).
Das ältere ähnelt den eben beschriebenen, aber die Unterseite ist noch
stärker gefleckt, die Kehle fast schwarz, die Flecken überall sehr dicht, aber
weniger dunkel, verwaschener. Körperlänge 62 mm. Das kleinere Exemplar
(33 mm) ist nicht so stark gefleckt wie das vorige, aber die Kehle immerhin schon
fast schwarz.
Fundort: Fort Crampel; Sammler: Schubotz.
12 Ex. (teils ad., teils juv.).
Die Fleckung der Unterseite ist recht schwach und spärlich. Gleichzeitig
ist die Oberseite heller, mehr graubraun als schwarzbraun. Die Geschlechter
unterscheiden sich nicht in der Färbung. Die Weibchen stehen kurz vor dem
Laichen (Mai). Die größten Exemplare, ^Männchen sowohl wie Weibchen, messen
60 mm, das kleinste Junge 29 mm.
Fundort: Lai; Sammler: Herzog Adoi.f Friedrich.
9 Ex., halbw. und ad.
Ähnlich den vorigen; Unterseite hell, nur an den vSchenkeln spärlich ge-
fleckt.
Fundort?; Sammler?
Xenopus tropicalis Gray {calcaratus Buchh. & Ptrs.).
i«57 Daciylethra muelleri, Hallüweli^, Proc. Ac. nat. vSc. Philad., p. 65.
1864 Silurana tropicalis, Gray, Ann. & Mag. nat. Hist., v. XIV, p. 315.
1875 Xenopus calcaratus, BucHHOtz & Peters, Mon. Berl. Ac, p. 200.
1882 X. c, B0UI.ENGER, Cat. Batr. sal., p. 458.
1906 X. c, Boui,ENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 157.
IQ08 X. c, NiEDEN, Mitt. Mus. Berlin, v. III, p. 510.
\c)\o Xenopus tropicalis, Lorenz Müij,er, Abh. K. Baj^r. Ak. Wiss., II. KI.,v. XXIV,
p. 025.
— 509 —
3 Ex., ad.
Die Unterseite ist bei dieser Art erheblich dunkler als bei muclleri, nur die
Kehle ist etwas aufgehellt; ein breites, dunkelbraunes Längsband findet sich
an der Unterseite des Armes; sonst ist von irgendwelchen Abzeichen nichts zu
finden. Körperlänge 48 — 52 mm.
Fundort: Duma; Sammler: Schubotz.
Die Waldform calcaratus und die Steppenform mit eller i begegnen sich also
am Knie des Ubangi; Fort Possei und Duma liegen ja nicht allzuweit von-
einander entfernt.
Ordnung Apoda.
Familie Coeciliidae.
Dermophis Ptrs.
Dermophis thomensis Bocage.
1S73 Siphonops thomensis, BocAGE, Jörn. Sei. L,isb., v. XV, p. 224.
1874 Siphonops brevirostris, PETERS, 'Mon. Berl. Ac, p. 617, t. I, Fig. 2.
1879 Dermophis brevirostris, Petexs, Mon. Berl. Ac, p. 937; D. thomensis, 1. c, p. 938.
1882 D. ih., BouLENGER, Cat. Batr. grad., p. 99.
1897 D. ih., BoCAGE, Jörn. Sei. Lisb., s. 2, nr. 16, p. 206.
1906 D. th., BouLENGER, Ann. Mus. Civ. Genova, s. 3, v. II, p. 157.
2 Ex., halbw.
Das kleinere der beiden Exemplare (187 mm) hat 131 Ouerringe, wobei
die letzten 28 doppelt sind, also 75 -r (56). Das größte (220 mm) hat 124 Quer-
ringe, 70 + (54). Beide Tiere haben eine ziemlich lange Schnauze, deutlich länger
als der Augenabstand; die Augen sind sehr deutlich sichtbar; der Rumpf ist
auffallend stark abgeplattet, der Querschnitt gleicht dem einer Linse (ob etwa
eingetrocknet?). Die Färbung ist rötlichgelb, nach Angabe des Sammlers im
Leben fleischfarben.
Fundort: Insel San Thom e, unter Holzabfällen im Urwalde; Sammler:
Schubotz.
Fig.
Erklärung der Tafeln.
Tafel XXII.
Mabuia quinqueiaeniata scharica nov. subspec. q' (Arohambault).
Mabiiia quinqueiaeniata scharica nov. subspec. Q (helle Form, Archambault).
Mabuia qmnquetaeniata scharica nov. subspec. Q (dunkle Form, Crampel).
Mabuia quinqueiaeniata scharica nov. subspec. juv. (Archambault).
.Mahiiia quinqueiaeniata Licht. (Nilgebiet).
Tafel XXIII.
Fig. I. Mabuia quinqueiaeniata langheldi nov. subspec. q^ (Garua, Nordkamerunl
2. Mabuia quinqueiaeniata margaritifer Ptrs. (^ (Mozambique).
3. Mabuia quinqiteiaeniaia margarüi-fef Ptrs. Q (Mozambique).
Tafel XXIV.
Fig. I. Mabuia qinnquetaeniaia margariiifer Ptrs. q^ (Mozambique).
2. Mabuia quinquetaeniata riggenbachi nov. subspec. (^ (Toreba, Nordkamerun).
3. Mabuia quinquetaeniata hildebrandii nov. subspec. q^ (Taita, Britisch-Ostafrikai.
4. Mabuia quinquetaeniata scharica nov. subspec. q^ (Archambault).
5. Mabuia quinquetaeniata langheldi nov. subspec. Q (Garua, Nordkamerun).
6. Mabuia quinqueiaeniata langheldi nov. subspec. Q (Garua, Nordkamerun).
7. Mabuia quinquetaeniata scharica nov. subs'pec. Q (Crampel, dunkle Form).
8. Mabuia quinquetaeniata scharica nov. subspec. q^ (Archainbault).
9. Naja anomala nov. spec.
,, 10. Rana schuboizi nov. spec.
,, ir. Megalixalus maculosus nov. spec.
Ergebnisse der Zweiten Deutschen Zentral-Afrika-Expedition 1910/1911. Bd. I.
Tafel XXII.
Sternfeld, Reptilia und Amphibia. Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig.
Ergebnisse der Zweiten Deutschen Zentral-Afrika-Expedition 1910/1911. Bd. I.
Tafel XXIll.
Uernfeld, Reptilia und Amphibia. Verlag von Klinkhardt & Biermann, I^eipzig.
Ergebnisse der Zweiten Deutsciien Zentral-Afrii<a-Expedition 1910/1911. Bd. I.
Tafel XXIV.
Sternfeld, Reptilia und Amphibia. Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig.
Lepidoptera.
Von Dr. ARNOLD SCHULTZE.
I. Teil.
Die lepidopterologische Ausbeute der Expedition ist besonders für den
Tiergeographen interessant und wertvoll. Sie gibt in einem reichen Material
wichtige Aufschlüsse über die gegenseitige Abgrenzung dreier — soweit die
Schuppenflügler in Betracht kommen — voneinander sehr verschiedener Faunen-
gebiete. Die Sammlungen umfassen nämlich einmal die große zentralafrikanische
Hylaea, die an weit auseinanderliegenden Punkten untersucht wurde; dann
aber auch die nördlich und südlich an diese angrenzenden Steppen, die im
Westen des Erdteils eben wegen des riesigen trennenden Waldkomplexes nur
noch mittelbare Beziehungen zueinander zeigen.
Als erstes wichtiges Resultat der bisherigen Untersuchungen verdient hier
hervorgehoben zu werden, daß die Lepidopterenfauna nicht nur innerhalb der
großen zusammenhängenden Waldfläche zwischen Kamerunküste und dem
zentralafrikanischen Graben einen einheitlichen Charakter hat, daß vielmehr
auch die Galeriewälder des südlichen Kongobeckens in dieser Hinsicht durch-
aus mit der Hylaea übereinstimmen. Die Nennung einiger besonders typischer
Hylaea-Lepidopteren mag dies veranschaulichen. Es sind dies, neben vielen
anderen: Papilio mechowianus Dew. und ridleyanus White, Mycalesis hewit-
soni Doum., Charaxes zingha Cr., lucretius Cr., smaragdalis Btlr., numenes Hew.,
imperialis Btlr., hadrianus Ward, hildehrandti Dew., lichas Dbl., paphianns
Ward, mycerina Godt., laodice Dr., Cymothoe caenis Dr., Euphaedra herherti
E. Sh., Pseudacraea semire Cr., Neptis jamesoni Godm., Crenis occidentalium
Mab. und amulia Cr., Mesoxantha ethosea Dr., Acraea vesperalis Sm., Pseud-
eresta isca Hew., Larinopoda lircaea Hew., Liptena libyssa Hew. und hoUandi
Auriv., Argyrocheüa undifera Stgr. (!), Epitola honorius F. und urania Ky..
Powellana cottoni Druce, Deudorix eleala Hew., Hypolycaena hatita Hew.
Mindestens ebenso beweiskräftig für jene Übereinstimmung ist es, daß
umgekehrt einige Lepidopteren, die bisher nur als Bewohner der Waldgalerien
des südlichen Kongogebietes (bzw. Angolas) bekannt waren, durch die Expe-
— 512 —
dition auch als Bewohner des geschlossenen Waldes festgestellt wurden. Hierzu
gehören u. a. Pseudathyma neptidina Karsch, Deiidorix mimeta Karsch und
ula Karsch, Hypolycaena naara Hew.
Diese Übereinstimmung darf als einer der Beweise dafür gelten, daß die
zum Teil bedeutenden Galeriewaldungen südlich des Kongo, die heute von der
H3'laea durch weite Steppengebiete getrennt sind, ehedem -^- und wahrschein-
lich vor nicht gar zu langer Zeit — mit dieser zusammengehangen haben.
Daß dieser Zusammenhang noch nicht lange gestört ist, scheint mir u. a. da-
durch bewiesen zu sein, daß manche Formen, die für die Steppe sonst charakte-
ristisch sind, wie z. B. die einseitig auf Capparideen angewiesenen Teracolus-
Arten, von diesen jungen Steppengebieten, denen die unentbehrlichen Futter-
pflanzen fehlen, noch nicht Besitz ergriffen haben.
Dennoch haben auch diese dem Walde benachbarten Steppen der südlichen
Halbkugel, wie wir noch sehen werden, bereits ihre eigene, gut gekennzeichnete
Lepidopterenfauna, deren Fluggebiet ebenso scharf begrenzt ist, wie die Grenzen
der Galeriewälder sich von der sie einschließenden Steppenvegetation abheben.
Diese ausgesprochen scharfe Begrenzung, die genau genommen eigentlich nur
für die Rhopaloceren und die bei Tage fliegenden Heteroceren gilt, ist einer
näheren Betrachtung wert:
Jeder I^epidopterologe, der sich die Mühe genommen hat, die Falter in
ihren Lebensgewohnheiten zu beobachten, wird gelegentlich auch in unseren
Breiten die Wahrnehmung gemacht haben, wie schwer sich z. B. Tagfalter,
die auf den Wald angewiesen sind (also u, a. unsere Apatura- und Limenitis-
Arten) von dem Waldstück trennen, in dem sie der Puppe entscl.li'pften. All-
gemein bekannt ist ferner, daß die im Aussterben begriffene Eifelform unseres
heimischen Parnassncs apollo L., die früher das ganze linke Ufer der unteren
Mosel, fast unmittelbar von Koblenz ab, bewohnte, niemals den gleichwohl
nur schmalen Fluß überflog, niemals auf' dem rechten Moselufer beobachtet
worden ist, obschon dort dieselben Lebensbedingungen für das Tier gegeben
sind.
Ähnliche Beobachtungen kann der Entomologe in den afrikanischen Tropen
überall machen, wo gerade ein reiches Insektenleben herrscht. Es ist fast be-
lustigend zu sehen, wie unsicher irgendeiner der Flugkünstler aus dem arten-
reichen Heere der schnellbeflügelten Waldnymphaliden wird, wenn er versucht,
von einem Galeriewaldstück ^über die trennende Steppenfläche zu dem benach-
barten Waldkomplex zu gelangen. Man sieht es dem Falter an, diese freie
Fläche, mag sie noch so schmal sein, ist für ihn ein Hindernis. Noch augen-
fälliger wird diese Eigentümlichkeit der Waldfalter, wenn es für sie aus irgend-
einem Grunde einen Wasserlauf zu überfliegen gilt. Derselbe Flußlauf, der für
manche andere Falter, z. B. Papilio antimacJms Dr. oder zalmoxis Hew. zur
bequemen Flugbahn wird, bringt jene in Verlegenheit. Ein großer männlicher
^Q\&-Charaxes, der in rasender Geschwindigkeit über den Buschpfaden dahin-
- 513 -
schoß, flattert in fast unbeholfenem Fluge dicht über dem Flußspiegel dahin,
wenn der Trieb nach dem anderen Geschlecht ihn zwingt, solch fatales Hindernis
zu überqueren.
Die Tagfalter der Steppe sind in dieser Hinsicht weit weniger unbeholfen,
müssen es sein, wenn sie sich von dem einen Futterstrauch über freie Flächen
zu dem vielleicht weit entfernten nächsten zurechtfinden und zur Zeit der oft
gewaltigen Steppenbrände die Art erhalten wollen; und das mag ihre relativ
weite Verbreitung mit begünstigt haben ^). So kommen z. B. Teracolus eris Klug,
Teracolus ione God. und viele andere Pieriden in fast unveränderter Gestalt in
dem ungeheuren Steppengebiet vor, das vom Senegal über Ostafrika bis zum
Oranjefluß im Süden des Kontinents sich erstreckt. Eine solche Beständigkeit
der Art gehört für Wald-Rhopaloceren vom gleichen Flugvermögen innerhalb
solch gewaltiger Räume zu den Ausnahmefällen.
Wesentlich anders liegen die Verhältnisse für die des Nachts oder während
der Dämmerung schwärmenden Heteroceren. Einmal ist bei ihnen der Gedanke
nicht von der Hand zu weisen, daß ihr Geruchssinn weit besser entwickelt ist
als der der Rhopaloceren. Wenn man ein 9 (der in diesem Geschlecht präch-
tigen) Chrysopsyche mirifica Btlr. aus dem Alchornea-Qohvisch., wo man es frisch
geschlüpft fand, nach einer Stelle bringt, die vom Fundort durch eine kilo-
meterbreite ganz von Alchornea freie Zone getrennt ist, so kann man gegen
Abend ein gänzlich unerwartetes Schauspiel gewahren: Innerhalb kurzer Frist
schwirren um den Kasten, in den das Chrysopsyche 9 gesetzt wurde, in tollem
Reigen die kleinen, unscheinbaren c'cf der Art, die trotz der großen Entfernung
den Weg vom Alchornea-Oehvisch. bis zu dem Gefängnis des 9 gefunden haben. —
Außer dem hochentwickelten Witterungsvermögen, das natürlich bei Dunkelheit
für das damit ausgerüstete Tier gesteigerten Wert besitzt und ihm nicht nur den
Weg zu dem anderen Geschlecht, sondern auch zu dem duftenden Fruchtköder,
dem blühenden C«nca-Bäumchen oder dem Strauch für die Eiablage weist, kommt
hier vor allem die Neigung der Heteroceren in Betracht, dem Lichte zuzufliegen.
Es ist ohne weiteres klar, daß die nachtfliegenden Heteroceren somit zwei
Eigenschaften besitzen, die für sie den Unterschied zwischen Steppe und Wald
oder den (auch bei Nacht spiegelnden) Wasserlauf als Hindernisse ausschalten.
So kommt es, daß die Heteroceren sich viel weniger an die Grenzen natürlicher
Landschaften halten als die Rhopaloceren. Eine Nephele fimehris F., die auf
Tagereisen von der Küste das Licht des auf hoher See fahrenden Dampfers zu
finden versteht"), ist kein ganz zuverlässiges Objekt für Festlegung zoogeo-
^) Man darf so bekannte zähe und anpassungsfähige Kosmopoliten wie Danaida chrysippus L.
und Pyrameis cardui L-, Falter, die durch einen außergewöhnlichen Wandertrieb berühmt geworden
sind, außerhalb dieser Betrachtung lassen.
-) Es kommen allerdings auch Tagfalter an das L,icht von Dampfern; hier liegt aber die
Wahrscheinlichkeit nahe, daß die Tiere bei Tag an Bord geflogen sind, während das Schiff am
Lande lag, und dann des Nachts vom Licht angezogen wurden. Ich fing unter solchen Verhält-
nissen Charaxes eupale Dr., Hypolimnas monteironis Druce, Epitola crowleyi E. M. Sharpe.
Deutsche Zentralafrika-Expedition, igio/ii. Bd. I. 77
— 514 —
graphischer Grenzen, ebensowenig die Chrysopsyche mirifica Btlr. für deren
enormes Witterungsvermögen ein breiter Landstrich mit für die Art ungünstigen
Lebensbedingungen kein Hindernis bildet.
Acherontia atropos L., Herse convolvuli L., Daphnis nerii L., Hippotion
celerio L., diese berühmten nächtlichen, anpassungsfähigen Zugvögel, fühlen
sich im dichtesten Urwald ebenso heimisch wie in der sterilsten Steppe und
ändern ihr Gewand nicht — (höchstens die Körpermaße werden infolge rascherer
Generationsfolge in den Tropen geringer!!) — , ob sie nun am Kap der Puppe
entschlüpften oder nahe dem nördlichen Polarkreis. Aber auch solche Hetero-
ceren, die durch ihre Futterpflanze einseitig auf eine bestimmte Formation an-
gewiesen sind, können dank jener Möglichkeit für weite Wanderungen nicht
so leicht zur Ausbildung von Arten oder vikariierender Formen kommen, wie
Tagfalter, die an bestimmte Lebensbedingungen gebunden sind. Selbst ein
Tierchen mit an sich so bescheidenem Flugvermögen wie die — bei Tag wie
bei Nacht fhegende — Syntomis cerhera L. tritt in Südafrika in demselben Ge-
wände auf wie im West- oder Zentral-Sudan. Der gleiche geringe Grad von
Beweglichkeit würde bei einem Tagfalter innerhalb solch großer Entfernungen
sicherlich bedeutende Abweichungen bedingen, es müßte sich denn um sehr
alte Arten handeln.
Es soll damit nicht gesagt werden, daß nun die Heteroceren zur Festlegung
zoogeographischer Grenzen überhaupt nicht geeignet wären; zweifellos aber
sind sie es in weit geringerem Maße als die Rhopaloceren.
Wenden wir uns nach dieser eingehenden Betrachtung, die sich an das
eigentümliche Verhalten der tagfliegenden Falter am unteren Kongo knüpfte,
nunmehr den Steppen des Sudan zu, die von Norden her die Waldgrenzen
zurückzudrängen im Begriff sind. Hier ist die Steppe stellenweise offenbar
noch jüngeren Alters, wie durch die ungemein arme Flora und die noch ärmere
Falterfauna anschaulich bewiesen wird. Erst weiter östlich im Gebiet des oberen
Ubangi tritt in dieser Hinsicht ein Wandel ein, und zwar desto sichtbarer, je
weiter man nach Osten vordringt.
Betrachtet man nun diese drei Gebiete, so ergeben sich zunächst für die
Hylaea^) — im weitesten Sinne — folgende Gesichtspunkte: Einmal vollzieht
sich in ihr, trotz des ihr oben bereits zuerkannten einheitlichen Charakters,
analog dem großen Waldgebiete Südamerikas und im Einklang mit dem oben
Ausgeführten, für manche Tagfaltergattungen ein ganz allmählicher W^andel,
je weiter man von Norden nach Süden, von Westen nach Osten vordringt.
Gewisse Falter treten nämlich an weit auseinander liegenden Stellen der Hylaea
als ganz verschiedenartig aussehende Tiere auf, die indes nichts anderes sind
als vikariierende Formen, wie die zahlreichen Übergänge beweisen. Es handelt
sich hierbei vornehmlich um solche Arten, z. B. der Gattung Cymothoe, die,
^) Vgl. A. SCHUi.TZE, Die afrikanische Hylaea, ihre Pflanzen- und Tierwelt, mit 13 Abbil-
dungen (44. Ber. d. Senckenb. Naturf, Ges. Heft 2, 1913 — vSonderabdruck).
— 515 —
wenigstens im weiblichen Geschlecht, durch bemerkenswerten Polymorphismus
ausgezeichnet sind. Hier mag vor allem Cyniothoe diphyia Karsch mit ihren
Varianten fumana Westw., fumosa Stgr., suferba Auriv., haynae Dew. genarm.t
sein. Die CyiTiothoe- Arten , zumal die d'cf , unterliegen nämlich der Mehrzahl
nach trotz ihrer an sich bedeutenden Flugfertigkeit, der schon erwähnten
Neigung der Wald-falter, den Ort ihrer Entstehung festzuhalten^). Die An-
wesenheit der Futterpflanze und ein Ficus-BsLum, dessen abgefallene faulende
Früchte den Tieren Gelegenheit zum Naschen geben, genügen, um sie an die
ihnen vertraute Stelle zu fesseln. Es ist ja zudem eine längst in anderen
Faunengebieten beobachtete Tatsache, daß viele Nymphaliden, wenn man sie
verscheucht, immer wieder mit großer Zähigkeit an dieselbe Stelle zurückkehren.
Gibt es aber eine wichtigere Vorbedingung für die Ausbildung von Lokalrassen
als diese ,, Seßhaftigkeit"?
Ein weiterer sehr eigentüniHcher Umstand ist das lokale Auftreten sehr
konstanter und demnach wohl relativ alter Arten in Strichen, die Hunderte
von Kilometern auseinanderliegen, während man sie in den dazwischen liegenden
Gebieten vergeblich sucht. Hier besteht zweifellos ein Zusammenhang mit
ähnlichen für die floristischen Verhältnisse geltenden Erscheinungen.
Es mag an dieser Stelle besonders auf ein Analogon zwischen der Lepi-
dopterenfauna und der Flora hingeiwiesen sein: Im Südosten des Kameruner
Regenwaldes ist einer der charakteristischsten Falter der ansehnliche Charaxts
hipunctatiis Rothsch., der früher nur von Aschanti bekannt war, aber in den
zwischen beiden Lokalitäten liegenden großen Waldgebieten, die ich zum Teil
früher untersucht habe, völlig fehlt oder wegen großer Seltenheit bisher über-
sehen worden ist. Das Gebiet seiner größten Häufigkeit fällt mit jenen Strichen
zusammen, in denen das stattliche Triplochiton scleroxylon K. Schum., un-
verkennbar durch das ahornartige Laub, einer der Leitbäume ist und stellen-
weise sogar fast geschlossene Bestände bildet. In Nordwestkamerun, im Gebiet
des Mungo- und Croßflusses ist mir dieser Baum niemals aufgefallen und hat
jedenfalls, wenn er hier vorkommt, als selten zu gelten. Ähnliches hat Dr. Mild-
BRAED, der Botaniker der Expedition, für den nicht zum Kongo entwässernden
Teil der Südkameruner Hylaea beobachtet. Von Aschanti, der zuerst bekannten
Heimat des Charaxes bipunctatus, ist das Triplochiton dagegen wieder bekannt.
Die nämliche Abhängigkeit von gewissen Futterpflanzen mag für das spora-
dische Auftreten von Papilio illyris Ky., Cymothoe oemilius Doumet, Eiiryphene
octogramma Sm. u. a. m. verantwortlich zu machen sein.
Das zweite hier zu betrachtende Gebiet, die Steppe, welche von Süden her
in die Hylaea eindringt, wird bewohnt von Faltern, welche der Fauna Süd-
afrikas oder Südostafrikas angehören, wie Charaxes jasius v. saturnus Btlr.,
Crenis benguelae Chapm., Acraea atergatis Westw. und atolmis Westw., die tag-
1) Die cfc?', der, wie wir noch sehen werden, zu Wanderungen neigenden Cym. caenis Dr.
treten an allen Orten ihres Vorkommens in fast unveränderter Gestalt auf.
- 5i6 -
fliegende Heterocere Andrhippuris cauda equina Karsch u. a., die nördlich des
Waldgebietes bestimmt nicht vorkommen. Lepidopteren, die, in anderem Ge-
wände, auch den Sudan bewohnen, erscheinen hier in der süd- bzw. ostafrika-
nischen Form, so der weitverbreitete Sudanfalter Papilio pylades in der Form
angolanus Goeze.
Die Steppe nördlich des Waldgebietes schließhch beherbergt ebenfalls eine
Anzahl ihr eigentümlicher Falter, von denen zwei besonders charakteristische
aus der Ausbeute von Dr. Schubotz genannt werden sollen. Der eine von
diesen ist Charaxes jasius v. epijasius Reiche, der den ganzen Sudan vom Senegal
bis Abessinien bewohnt, der andere der seltene Charaxes ladetinctus Karsch,
den Schubotz bei Fort Crampel (Franz. -Kongo) erbeutete, nachdem die Art
bisher nur aus westlicheren Gebieten des Sudan, d. h, Togo und Nordkamerun,
bekannt war. Die dieser Steppe eigentümliche Form des Papilio pylades ist
die (westafrikanische) Stammform, die auch die im Urwaldgebiet nördlich des
Kongo eingesprengten Grasflächen bewohnt und hier nicht etwa durch eine
Zwischenform vertreten wird, wie wir sie im östlichsten Sudan vermuten dürfen.
Es muß in diesem Zusammenhange noch einer scharf begrenzten kleinen
Subregion der Urwaldfauna etwas eingehender gedacht werden, nämlich der
von der Expedition besuchten, voneinander sehr verschiedenen, Guinea-Inseln
Säo Thome und Fernando Po. Für Säo Thome war die Jahreszeit (August)
zu lepidopterologischem Sammeln leider sehr ungünstig, doch konnte immerhin
der bisher von dort bekannten Anzahl von Rhopaloceren eine für die Insel
neue — nicht endemische — Art, Mylothris nuhila Möschl. hinzugefügt werden.
Für die Fauna von Fernando Po wurde, abgesehen von den endemischen
Formen, erneut die Übereinstimmung mit der gegenüberliegenden Guineaküste
bestätigt. Merkwürdigerweise scheinen aber die I^epidopteren, die in Ober- und
Niederguinea verschiedene Formen ausbüden, auf Fernando Po nur in der
Form von Oberguinea vertreten zu sein, obschon auf dem in Sichtweite gegen-
überliegenden Festlande Kameruns vorwiegend die entsprechenden Formen
Niederguineas vorkommen. Für die meisten Tagfalter der Insel — die übrigens
durchschnittlich etwas größer sind als Stücke derselben Art vom Festlande —
konnte im Gegensatz zum Kamerungebirge eine ausgesprochen melanotische
Tendenz festgestellt werden, für die indessen das feuchte Inselklima nicht ver-
antwortlich gemacht werden darf, da an den Hängen des Kamerunberges zum
Teil erheblich größere Regenmengen als auf Fernando Po fallen, ohne daß
dadurch die Färbung der Lepidopteren beeinflußt würde. Auch die geologischen
Verhältnisse dürften hier nur wenig mitsprechen, da der Boden hier wie dort
aus vulkanischen Aufschüttungen derselben Art besteht. Eine Erklärung für
den genannten Melanismus ist also bisher nicht gegeben. Die höchsten, sub-
alpinen, Gipfelregionen scheinen nach der einzigen dort beobachteten Rhopalo-
ceren-Art, Antanartia hippomene Hhn., Übereinstimmung mit der Lepidopteren-
fauna des Kameruner Grashochlandes zu zeigen.
- 517 —
Endlich noch einige Worte über das kleine in derselben Inselkette gelegene
Eiland Annobon, das bereits von dem Italiener Fea lepidopterologisch unter-
sucht und als außerordentlich arm an Arten befunden wurde. Trotz eines fast
dreimonatigen Aufenthaltes unserer kleinen Teilexpedition auf der Insel und
trotz eifrigster Nachforschungen war das lepidopterologische Resultat ein höchst
klägliches. Von Rhopaloceren z. B. wurden nur vier weitverbreitete, fast kosmo-
politische Arten festgestellt, nämlich Melanitis leda L., Cupido telicanus v. pli-
nius F., Cup. bacticus L-. und Cup. osiris Hpffr. Bei allen vieren ist die Ein-
schleppung durch den Menschen möglich, sogar wahrscheinlich. Andere sonst
über die ganze äthiopische Region verbreitete gemeine Arten, wie Danaida
chrysippus L. und Papilio demodocu's Esp., auch deren erste Stände, wurden
dagegen nicht gefunden, obschon die Futterpflanzen jener. Art durch eine
Asclepiadee vertreten waren und obschon große Orangenbäume, die für Papilio
demodociis Esp. ausreichende Lebensbedingungen geliefert hätten, einen wesent-
lichen Bestandteil des Waldes bildeten. Diese Artenarmut ist nur durch vulka-
nische Katastrophen zu erklären, die die ursprüngliche Flora und Fauna des
Eilandes (wenn es eine solche jemals gegeben hat!) wahrscheinlich restlos ver-
nichteten und geologisch so jungen Datums sind,*daß sich aus den durch Wind,
Vögel und Menschen eingeführten Formen noch nicht wieder Endemismen
haben herausbilden können.
Es bleibt nunmehr noch übrig, dem oben Ausgeführten einige Betrach-
tungen allgemein biologischer Natur folgen zu lassen, über die bezüglich des
äthiopischen Gebietes bisher wenig veröffentlicht worden war, die sich indessen
zum Teil mit dem decken, was über andere tropische Faunengebiete veröffent-
licht worden ist.
Die eine dieser Betrachtungen betrifft die Abhängigkeit der Lepidopteren
von der Jahreszeit.
Es wurde bisher als feststehende Tatsache angesehen, daß das Auftreten
der Imagines an Beginn und Ende der Regenzeiten geknüpft ist. Für viele
Gebiete trifft diese Tatsache zu, es wäre indessen durchaus falsch, sie zu ver-
allgemeinern. In Gegenden, wo die meteorologischen Verhältnisse übersichtlich
und weniger kompliziert sind, wie z. B. im ürwaldgebiet von Nordwestkamerun
und im Sudan, wo die — eine — Regenzeit die Monate Mai bis September um-
faßt und die beiden vorhergehenden und ebenso die beiden folgenden Monate
die Übergangszeiten bilden, fällt die Entwicklung der Schmetterlinge haupt-
sächlich in den Mai und in die zweite Hälfte des September und den Oktober.
Im Sudan, wo der Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit scharf ausgeprägt
ist, haben die Lepidopteren, die Ende September erscheinen, eine viel kürzere
Lebensdauer als im Urwalde, wo sich die Entwicklung der Trockenzeitgeneration
überhaupt auf eine längere Zeitdauer zu verteilen scheint.
Man sollte nun annehmen, daß im äußersten Süden von Kamerun, wo es
zwei Regenzeiten gibt, jede dieser beiden Regenzeiten durch eine Periode ein-
- 5i8 -
s^eleitet und abgeschlossen wird, die durch ein zahlreiches x\uftreten von Lepi-
dopteren gekennzeichnet würde. Das ist indessen, wie die Aufzeichnungen
meines Tagebuches beweisen, nicht der Fall. Mitte Mai 1911, als ich die Ge-
biete am oberen Djah durchzog, war das Leben der Lepidopteren auf seinem
Höhepunkt angelangt und brachte eine geradezu erstaunliche Menge von Arten
und Individuen, wie sie nur die Tropen kennen. Bereits Ende desselben Monats
nahm die Zahl der Lepidopteren schnell ab, und ohne erkennbare Ursache hatte
ihr Treiben bereits Mitte Juni — ich hielt mich damals in Ebolowa, d. h. in
denselben geographischen Breiten auf — fast ganz aufgehört. Es wechselten
damals sonnige Tage mit regnerischen und schufen demnach Verhältnisse, die
für das Erscheinen von Lepidopteren im allgemeinen als günstig angesehen
werden. Trotzdem war das Leben und Treiben der Schmetterlinge nahezu
ausgestorben. Als ich — unter denselben Witterungs Verhältnissen — Ende
Juni südwärts nach der Grenze von Spanisch-Guinea marschierte, blieben die
Verhältnisse für entomologisches Sammeln unverändert trostlos. Daß der nun
folgende, vorwiegend trockene Monat Juli, der mich im ,, Randgebirge" sah,
keine Änderung in diesen Verhältnissen brachte, war immerhin verständlich,
als aber gegen Ende dieser kurzen Trockenzeit, d. h. Ausgangs Juli, wiederum
Regengüsse einsetzten, hätte ich mit Sicherheit auf ein zahlreicheres Auftreten
der Lepidopteren gerechnet, allein diese Annahme erwies sich als trügerisch;
der Wald war ärmer an Schmetterlingen denn je!
Ich möchte auf Grund dieser (und früherer) Beobachtungen annehmen, daß
die Höhepunkte in der Entwicklung der Lepidopteren in Kamerun nicht durch-
weg abhängig von dem Beginn und Ende der Regenzeiten sind, daß sie dagegen
mit dem jeweiligen höchsten Stande der Sonne zusammenfallen. Ob und wie
diese Verhältnisse zugleich an die jeweiligen örtlichen Vegetationsperioden ge-
bunden sind, kann nur an der Hand mehrjähriger Beobachtungen an verschie-
denen Plätzen entschieden werden. Sie sind aber immerhin bemerkenswert,
weil in anderen Tropengebieten, z. B. in Neuguinea, die Abhängigkeit des In-
sektenlebens von den Niederschlägen offenbar eine weit engere ist. (Vgl.
B. Hagen, ,,Verz. d. i. Kaiser- Wilhelms-Land u. Neupommern ges. Tagschm.";
Jahrb. Nass. V. f. Naturk., 59. Jahrg., S. 25 ff.)
Es darf übrigens nicht unerwähnt bleiben, daß im Urwaldgebiete vor allem
die häufigen und besonders die in großer Menge auftretenden Arten in ihrem
Erscheinen an die Hauptflugzeiten der Schmetterlinge gebunden sind. Bei
vielen der seltenen Hylaea-Falter konnte ich dagegen die Wahrnehmung machen,
daß sie auch in den für die Entwicklung der Insekten an sich ungünstigen
Monaten auftreten, ein Verhalten, durch das meines Erachtens bei diesen Tieren
die Gefahr ausgeghchen wird, die deren seltenes Auftreten für die Erhaltung
der Art bedeutet.
Für das Studium der Jahreszeitformen ist eine Expedition, die sich meist
nur vorübergehend an einzelnen örtlichkeiten aufhalten kann, wenig geeignet.
— 519 —
I.ediglich die Kameruner Teilexpedition hatte während ihres etwa 8 wöchigen
Aufenthaltes am Stanley-Pool, der in den Vorfrühling der südlichen Halbkugel
fiel, Gelegenheit, in dieser Hinsicht Beobachtungen anzustellen, die indessen
nur die südostafrikanische Precis archesia Cr. betrafen und zu den längst be-
kannten Gesichtspunkten keinen neuen hinzufügen. Hat auf diesem Sonder-
gebiet die Wissenschaft keine Förderung durch die Expedition erfahren können,
so bot der lange Überlandmarsch vom Sanga bis zur Küste Gelegenheit,
mancherlei Beobachtungen allgemeiner Art über die Lebensgewohnheiten der
lycpidopteren anzustellen, die von Interesse sein dürften.
Hierzu gehört in erster Linie das Massenauftreten bestimmter Schmetter-
lingsarten, d. h. der Imagines sowohl wie der ersten Stände. Das eine betrifft
einen Urwaldfalter, die schon genannte Cymothoc caenis Dr., von dem ähnliches
allerdings schon früher durch Preuss, Hösemann u. a, bekannt geworden war :
Am 12. November 1910 wurde von mir ein lediglich aus (f& bestehender Schwärm
dieser häufigen, weitverbreiteten Cymothoe beobachtet, der sich in ost- west-
licher Richtung über die Station Molundu und quer über den Djah-Fluß be-
wegte, um 9 Uhr vorm. begann und um i Uhr nachm. beendet war. Die Ur-
sache dieses Fluges ist mir vollkommen unerfindlich, da der einzig plausiblere
Grund, d. h. die Suche nach den 99, in diesem Fall außer Betracht bleiben
konnte, denn am Ostufer des Flusses, von dem der Flug auszugehen schien,
fanden sich zur Zeit des Schwarmes zahlreiche 99 am Rande der großen Lich-
tung, die die Station umgibt.
Im selben Monat zeigten sich am Ufer des Djah ganze Scharen von Lihy-
thca lahdaca Westw., die zeitweilig große dunkle Flecken auf dem hellen Sande
bildeten und derart aufdringlich waren, daß sie sich in Mengen auf die Haut
der am Wasser beschäftigten Eingeborenen setzten. Ein ähnliches Massen-
auftreten einer Lepidopteren-Art konnte dann erst wieder nach Einsetzen der
neuen Regenzeit (Mitte April) beobachtet werden, diesmal allerdings in Gestalt
eines Raupenfraßes, wie er nach allgemeiner Annahme bisher nur für die ge-
mäßigten Länder bekannt war. Die Imagines der Art, um die es sich handelte,
die Ophiuside Achaea catocaloidcs Guer., waren mir freilich bereits einen Monat
zuvor an der Graslandgrenze durch ihr massenhaftes Erscheinen aufgefallen.
Dort, bei dem Dorfe Dalugene, w'aren die vom Tau feuchten Sonnensegel meines
Zeltes und deren Schnüre in einer — soweit ich mich erinnere — hellen Mond-
nacht von Schwärmen dieser Noctuide bedeckt. Trotzdem hatte ich nicht er-
wartet, daß die Raupe der Ophiuside — wie ich durch die Zucht feststellte —
sich als ein Schädling herausstellen w^ürde, der es mit unseren heimischen Wald-
verwüstern an Leistungsfähigkeit aufnehmen kann. In dem großen unbewohnten
Urwalde zwischen Yukaduma und Assobam, durch den ich marschierte, waren
einzelne Stellen von dieser Raupe vollkommen kahl gefressen. Die Bäume
w^aren unterschiedslos ihres Laubes beraubt worden, nicht einmal der krautige,
aus Marantus und Phrynium bestehende Unterwuchs war verschont geblieben ;
— 520 -
der Kot der Tiere, die auch in Mengen.über den Weg krochen, um neues Futter
zu suchen, rieselte ununterbrochen, wie Regen, zu Boden.
Etwa einen Monat später konnte ich auch die Raupe eines Tagfalters,
Crenis hoisduvali Wall., als ähnlichen Baumverwüster feststellen, wenngleich
diese wählerischer war und sich nur an Bäume aus der Familie der Euphorbiaceen
hielt. Allerdings waren auch in diesem Falle die betreffenden Bäume derart
mitgenommen, daß kaum ein Blatt intakt blieb. Das Laub des Unterholzes
war so dicht von den Puppen dieses Falters besetzt, daß ich z. B. auf einem
einzigen Rottangwedel (von dem sich jetzt ein Abschnitt im Zool. Museum zu
Hamburg befindet) deren Hunderte fand.
Wie zu erwarten war, befindet sich unter der I^epidopteren-Ausbeute, die
nahe an 8000 Stücke umfaßt, eine Anzahl neuer Formen, die sich über alle
hier besprochenen Regionen verteilen. Einige davon sind bereits in Fachzeit-
schriften von mir beschrieben worden.
Bei der nun folgenden Aufzählung der Arten, die nach Möglichkeit auch
die Biologie und Zoogeographie berücksichtigen soll, werden die Literatur-
angaben vermerkt sein, aber mit bewußten Einschränkungen. Es w;äre im
Rahmen dieses Werkes Zeit- und Platzvergeudung, wollte man z. B. bei einer
allgemein bekannten und nicht zu verkennenden Art, wie Catopsilia florella F.,
alle Literaturangaben aufzählen, die bereits in Aurivillius' 1898 erschienenen
trefflichen Monographie der äthiopischen Tagfalter fast eine. Seite in Quart-
format umfassen. Ich führe aus diesem Grunde auch nur die Synonyme an,
soweit dadurch einer Verwechslung vorgebeugt werden soll, dagegen habe ich
es für nützlich gehalten, den Angaben der Urbeschreibung diejenigen der erst-
maligen Abbildung, sowie die Angaben über Beschreibung der ersten Stände
hinzuzufügen. Auch ein Hinweis auf die entsprechenden Seiten und Tafeln, in
dem erwähnten Aurivillius sehen Werke ,,Rhopalocera aethiopica" sowie in
den Seitz sehen ,, Großschmetterlingen der Erde" — hierin die äthiopische
Fauna gleichfalls von Aurivillius bearbeitet — schien mir nützlich^).
^) Die Lepidopteren- Ausbeute der Expedition wurde von Dr. H. Schubotz — dessen Fund-
orte in der Bearbeitung mit * bezeichnet sind (östl. Teile des französischen und belgischen Kongo-
gebietes) — und von mir zusammengebracht. — Die geographische Lage der meisten Sammel-
punkte und biologische Beobachtungen sind ersichtlich aus den Reiseschilderungen nebst Routen-
karten beider Expeditionsteilnehmer in dem Werke von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg :
,,Vom Kongo zum Niger imd Nil", II. Bd., Leipzig' 1912. — Die Sammlung wird bestimmungs-
gemäß nach der Bearbeitung und Abgabe einzelner Stücke an den Bearbeiter geteilt zwischen
dem Zoologischen Museum in Hamburg, wo sie von den Lepidopterologen I,. Graeser und H. Sauber
präpariert worden ist, und dem Senckenbergischen Museum in Frankfurt a. M. — Ich möchte bej
dieser Gelegenheit nicht unterlassen, Frl. E. v. Bruchhausen, die die Mehrzahl der auf den farbigen
Tafeln wiedergegebenen Originale hergestellt hat, meine Anerkennung auszusprechen, zumal die
Künstlerin auf dem Gebiete lepidopterologischer Zeichnungen bisher keine Erfahrungen hatte.
- 521 ~
A. Rhopalocera.
Fam. Papilionidae.^)
Die Papilionidac, von Aurivillius alle, soweit sie die äthiopische Region
bewohnen, in der einen Gattung Papilio zusammengefaßt, sind in der Ausbeute
mit 30 Arten vertreten, zu denen nicht selbständige Formen bzw. Aberrationen
von einigen dieser hinzukommen.
Die Papilioniden, vorwiegend Bewohner des Regenwaldes, gehören zu den
auffallendsten Erscheinungen der von ihnen bevorzugten Gebiete. Die cfcf
aller Arten suchen, meist in größerer Gesellschaft und oft gemeinsam mit Pie-
riden und anderen Tagfaltern, gern die Ufer von Bachübergängen, Sandbänke
in Flüssen und ähnliche Stellen auf, wo sie Gelegenheit haben, ihren Durst zu
löschen. -Hierzu werden die Beine so gestellt, daß die Schenkel nahezu wage-
recht liegen; dadurch wird vermieden, daß der Hinterleib, der stets etwas über
die Horizontale gehoben wird, mit dem feuchten Boden in Berührung kommt.
Die Fühler, deren Enden divergieren, werden mit einer Erhöhung von etwa 45°
nach vorn gerichtet. (Es möge hier auf die vorzüglichen Darstellungen in
Edwards ,,ButterfHes of North- Amerika", Vol. II, Pap. t. i und Vol. III, Pap,
t. 2, sowie auf meine Momentaufnahmen im Reisewerk der Expedition, Bd. II,
Abb. 98, 120, 122, hingewiesen sein^).) Die aufgesaugte Flüssigkeit wird dabei
in regelmäßigem Tropfenfall aus dem prall vollgesogenen Hinterleibe wieder
abgegeben. Bei Störungen durch Menschen oder Tiere erheben sich die Falter
oft in dichten Schwärmen, um sich vorübergehend ?v^ "Päume oder Sträucher
in der Nähe niederzulassen, bis für sie die Gefahr \ luber ist. Seltener trifft
man die cfcf an blühenden Sträuchern oder Schlii.gpflanzen saugend an, zu
deren bevorzugten eine durch die scharlachroten Scheinblüten ausgezeichnete
Mussaenda gehört. An solchen Stellen sind auch die meist sehr seltenen 99
anzutreffen, die für einige Arten noch gänzlich unbekannt sind.
Die Raupen der festländischen Arten leben, soweit sie bekannt sind, wie
die vieler asiatischer und amerikanischer Arten, an Rutaceen oder Anonaceen,
und zwar an jenen die der Papilio-Aiten s. str., an diesen die Segelfalter {Cosmo-
desmus — Haase). Ob die eine oder andere Art sich durch ihre Raupe als Aristo-
lochienfresser {Pharmacophagus — Haase) ausweist, wäre noch festzustellen, ist
aber nicht wahrscheinlich.
Gattung: Papilio L.
1758. L. Syst. Nat. ed. 10, p. 448.
1) Vgl. „Die Papilioniden der Kolonie Kamerun" vom Verfasser, im Arch. f. Biont. 191 7-
2) Durchaus unmöglich sind die von mangelhafter Beobachtungsgabe zeugenden, leider für
die breiteste Öffenthchkeit bestimmten Darstellungen exotischer Tagfalter auf der betr. Farben-
tafel in Brehms Tierleben und auf der Tafel ,, exotische Schmetterlinge" in MeyERS Konversations-
lexikon.
— 522 —
I. Papilio antimachus Drury.
1782. Drury, 111. Exot. Ins. 3, p. i, t. 1. c/*
1892. Watkins, Entomol. 25, p. 143; Ent. M. Mag. 28, p. 162, 189, t. 5. Q
1898. AuRivii<uus, Rhop. Aeth. p. 461.
1908. SeiTZ, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 11, t. i a. (cf')
Dieser riesige Papilio, der bereits im Jahre 1782 nach einem Stück \'on
Sierra-Leone beschrieben wurde, scheint das Zentrum seiner Verbreitung in
dem zum Kongo entwässernden Teil der Hylaea zu haben. Er kommt in
wenigstens zwei Generationen vor. Der mächtige vogelgleiche Falter ist nicht
so leicht zu übersehen. Er hält sich meist abseits vom Treiben der anderen
Papilios und bevorzugt zum Trinken die Ufer großer Flüsse, Lichtungen um
die Urwalddörfer und -faktoreien, wurde aber auch über breiten Waldwegen
schwebend beobachtet. Er ist sehr scheu ungewohnten Erscheinungen gegen-
über und vermag sich mit wenigen Flügelschlägen schnell zu großer Höhe zu
erheben. Trotzdem gelang es mir, das Tier zweimal beim Trinken zu photo-
graphieren (Abbild. 98 u. 99 in ,,Vom Kongo zum Niger und Nil", II. Bd. 1912;
Fig. 12 in A. Schultze, Die afrikan. Hylaea).
7 (fcf, die etwas in der Größe und Färbung variieren.
Franz. Kongo: Ouesso am Sanga, 2. — 6. XI. 10 (hier wurde auch das
äußerst seltene 9 beobachtet).
Süd -Kamerun: Yukaduma, 5. — 8. III. 11 und M'batschongo (Gebiet
des oberen Djah), 15. V. 11 ; Madjü, V. 11.
2. P. zalmoxis Hew.
1864. Hewitson, Exot. Butt. t. 6, f. 18. ö^
1892. Staudinger, Iris 5, p. 268.
1898. AuRiviLWUS, Rhop. Aeth.- p. 462.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, IL, 3, p. 12, t. i, b.
Dieser große auffallende, stets vereinzelt erscheinende Papilio, ebenfalls ein
echtes Urwaldtier, hält sich mehr noch als der vorige in der Nähe der größeren
Flußläufe auf, über deren Wasserspiegel man ihn öfter schwebend antrifft;
auch er hält sich beim Trinken meist von der übrigen Gesellschaft fern. Er
kommt gleichfalls in mindestens zwei Generationen vor; bei der Regenzeit-
generation ist die schwarze Rückenzeichnung des Abdomens besser entwickelt.
25 o^cf .
Franz. Kongo: Ouesso am Sanga, 2. — 6, XI. io;Mongumba, i. XI. 10*.
Belg. Kongo: lyibenge, 12. IX. — 25. X. 10*.
Süd - Kamerun: Molundu, 18. XI. 10 — i. I. 11 ; Yukaduma, 15. III. 11 ;
Lomie, 8, V. II ; M'batchongo, 13.V.11; Kungulu, 27.V. ii;Sangmehma,
6.-8. VI. 11; Akom, 10. VI. 11; Mapfub, 28. VI. ii; Afan, 25. VII. 11.
3. P. dardanus Brown.
1776. Brown, 111. Zool. p. 52, t. 22.
1898. AuRiviLUUS, Rhop. Aeth. p. 464.
1908. vSeitz, Großschm. d. Erde, IL, 3., p. 13, t. 2, a.
- 523 -^
((f merope Cramer)
1777. Cramer, Pap. Exot. 2, p. 87, t. 151, f. A, B.
1781. Cramer, Pap. Exot. 4, p. 174, t. 378, f. D, E.
und V. cf latemarginatus m.
iqi3. SCHUI<TZE, Ent. Rund. Nr. 9, p. 49.
Hierzu Taf. XXV, Fig. i.
und ab. 9 hippocoon F,
1793. Fabr., Ent. syst. 3:1, p. 38.
1869. Hewitson, Exot. Butt. Papilio, t. 12, f. 38.
1898. AuRivii<i,ius, Rhop.Aeth. P..463, f.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3., p. 13, t. _>, b.
und ab. Q niobe Auriv.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 463, f.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3., p. 13.
Diese durch ungewöhnlichen Dimorphismus der Geschlechter berühmt ge-
wordene Art ist eine der bekanntesten Erscheinungen des Waldgebietes, die
nicht bis zu der eigentlichen Sudansteppe vordringt. Das d' tritt zu Beginn
und zu Ende der Regenzeiten stellenweise häufig auf, hat einen sehr schwer-
fälligen Flug und besucht besonders gern Trinkplätze, die im Schatten liegen.
Das polymorphe 9 ist in allen Formen sehr selten und wird meistens an solchen
Stellen angetroffen, wo die von ihm kopierten Modelle aus der Familie der
Danaiden überhaupt nicht vorkommen.
Die ersten Stände stimmen im allgemeinen mit denen der südafrikanischen
Form ccnea Stoll. überein (vgl. Weale, Trs. Ent. Soc. 1874, p. 133, t. i, f. i, 2).
Sie sind an verschiedenen Rutaceen, besonders Citrus- und Vepris -Arten zu
treffen. Die Rückenseite der Puppe ahmt ein Blatt nach.
15 oV der Stammform.
Gabun: Libreville, 20. VII. 10.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.) 18. IX. — 13. X. 10*.
Süd -Kamerun: Molundu, i. — 13. XI. 10; N'ginda, 21. XII. 10 bis
9.1. 11; Boenga, 4. II. ii; Bokari, 5. — 6. IV. 11 ; Kulembembe,
23. — 24. V. II; Akum-fufum-Kungulu, 14. VI. 11.
V. cf latemarginatus 4 (fcf.
Fernando -Po: San Carlos, 19. — 22. X. 11.
ab. 9 hippocoon 8 99.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 20. — 23. IX. 10*.
Süd -Kamerun: Molundu, 14. — 24. XI, 10; Minyass, 19. — 21. II. 11;
Momos, 17. — 21. III. II; Bokari, 5. — 6. IV. 11 ; Akum-fufum-Kun-
gulu, 21. V. II.
Fernando -Po: San Carlos, 25. X. 11. (Neu für die Insel!)
ab. 9 niobe, 2 99.
Süd -Kamerun: Molundu, i. — 15. I. ii; Yukaduma, 10. — 17. IV. ii.
— 524 —
4- P. cynorta F.
1793. Fabr., Ent. syst. 3: i, p .37
1843. Westw., Arcana Ent. i, p. 151, t. 40, f. 3, 4.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 469.
1908. Seitz, Groß.schm. d. Erde, II., 3., p. 15, t. 2, d.
und ab. o^ norcyta Suff.^)
1904. Suff. Iris. 17, p. 94.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II, 3, p. 15.
Die c/cf an schattigen Stellen des primären Waldes, die ab. norcyta ebenso
zahlreich wie die Stammform; stellenweise häufig. Das Planema-ähnliche 9
weit seltener.
Die Raupe fand ich im tiefen Waldesschatten an einer Vepris spec. (Farn.
Rutaceae). Sie hat große Ähnlichkeit mit der von M. E. Fountaine (Trs. Ent.
Soc. Lond. 1910, p. 49f., t. IX, f. 2) — etwas- oberflächlich — beschriebenen
und ebendort abgebildeten Raupe von P. echerioides Trim.; das gleiche gilt
für die Puppe. Ich vermute, daß alle mit cynorta nahe verwandten , .Arten"
nur Lokalformen einer einzigen Art sind. Das auf Fernando -Po erbeutete n"
hat sehr große viereckige Saumflecken der Hinterflügel; das einzige von eben-
daher stammende 9 hat 93 mm Flügelspannung.
36 cf(f, 7 99.
Süd - Kamerun: Molundu, 20. XII. 10 — 27. I. 11 (darunter i 9); N'gin-
da, 21. XI. IG — 31. I. II (darunter i 9); Odjimo, 3. II. 11 ; Boenga,
4. II. II; M'peum, 7. — 13. II. 11; Bange-Urwald, 14. — 19. II. 11 ; Mi-
nyass, 19. — 21. II. 11 (i 9); Yukaduma, 25. II. — 3. IV. 11 ; Momos,
21. III. II; Bokari. 30. III.— 6. IV. 11 (darunter 2 99); Man, 30. IV.
II; Lomie, i. — 6. V. 11 ; M'batschongo, 13. V. 11 ; Akum-fufum-Kun-
gulu, 14. VI. II (i 9 e. 1.); Kolinyenge, 17. V. ii; Malen, 18. — 27. V.
II; Kungulu, 20. V. ii; N'lo Bessege, 22. V. ii; Bitje, 30. V. ii;
Okoa, 3. VII. II.
Fernando -Po: San Carlos, 14. — 27. X. 11 (darunter i 9).
5. P. plagiatus Auriv.
1898. Auriv., Ent. Tidskr. 19, p. 183.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 469, t. VI, f. 6. 9
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, IL, 3, p. 15. ö^9
Ein einziges kleines ^ dieser im Grashochlande Nordwest-Kameruns nicht
allzu seltenen Art von Dalug ne (nördliche Urwaldgrenze Süd-Kameruns), mit
kleinem punktförmigen Fleck in F. 7. P. plagiatus ist vielleicht nur eine Lokal-
form der vorigen Art.
1 :;"*.
Süd - Kamerun: Dalugene, 4. IV. 11.
^) Ein eigener Name hierfür ist meiner Ansicht nach kaum berechtigt und hat wissenschaft-
lich wenig Wert.
- - 525 - -
6. P. zenobia F.
1775. Fabr., Syst. Ent. p. 503.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth p. 469.
1908. vSeiTZ, Großschm. d. Erde, II., 3. p. 16, t. 3, b.
und Übergänge zu ab. nobicea »Suff/)
i9o.f, Sviff. Iris. 17, p. 94.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II, 3, p. 16.
sowie V. amygdaliferus m.
191 3. SCHULTZE, Eilt. Rund. Nr. 9, p. 49.
Hierzu Taf. XXV, Fig. 2, 3.
Von der Stammform, darunter ab. nobicea, 16 cfcf, 3 99.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi), 15. IX. — 15. X. 10*; Libenge (Ubangi),
24. — 30. X. IG*.
Süd - Kamerun: Likunda (Sanga), 31. X. lo; Molundu, 25. XI. 10 bis
15. I. II; X'ginda, 28. XII. 10—31. I. 11 ; Djimbuli, 3. — 4. II. 11 ;
Boenga, 4. II. 11 (i 9); Yukaduma, 24. II. — 17. IV. 11 (darunter i 9);
Momos, 17. — 21. III. II; Belun, 29. VI. ii; Batanga-Ebene, VII. 11.
von V. amygdaliferus 2 cfa', 1 9.
Fernando-Po: Sta. Isabel, 12. — 20. VIII. ii; Basile, 31. X. 11
(darunter i 9).
7. P. mechowianus Devw.
1885. DewiTZ, Ent. Nachr. 11, p. 305, Fig.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 469.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 16, t. 3, a.
2 cfcf , 2 99 dieser seltenen Art.
Belg. Kongo: Kimuenza, 10. — 20. X. 10.
Süd -Kamerun: N'ginda, 21. XI. 10; M'peum, 2. — 13. II. ii; M'ba-
tschongo, 13. V. II.
8. P. cypraeofila Btlr.
1868. Butler, Ent. M. Mag. 5, p. 60.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 470.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 16, t. i, c.
und V. insularis m,
1913. ScHULTZE, Ent. Rund. Nr. 9, p. 50.
Hierzu Taf. XXV, Fig. 4.
Die in Nordwest-Kamerun durchaus nicht seltene Stammform scheint in
Süd-Kamerun die Südgrenze ihres Verbreitungsgebiets zu erreichen. Es liegt
nur ein einziges c^ vor.
Süd -Kamerun: Kolin^'enge, 17. V. 11.
') Auch dieser Name hat wenit Wert.
— 526 —
Das einzige Stück der v. insiilaris wurde im strömenden Regen um eine
Mussaenda-"R.2i-nkQ fliegend erbeutet.
I -f (Type Mus. Hamburg).
Fernando -Po: San Carlos — Musola. 22. X. ii.
g. P. gallienus Dist.
1879 DiSTANT, Proc. Zool. Soc. 1879, p. 649.
1898. Atjriv., Rhop. Aeth. p. 470.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 16, t. i, c.
Dieser schöne Papilio ist über die ganze Hylaea verbreitet, tritt aber immer
nur ganz lokal und selten auf. Er ist flüchtiger und unsteter als die verwandten
Formen (Nr. 6 — 8), das o* hat aber wie diese die Angewohnheit, s'ch zum Trinken
besonders an den Ufern solcher Bachläufe niederzulassen, die im tiefen Schatten
liegen. Schon in den frühen Morgenstunden trifft man die Tiere hier saugend an.
4 (/cf*, 4 99 und ein gescheckter Zwitter (Mus. Hamburg).
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 16. — 23. IX. 10* (darunter i Q).
Süd -Kamerun: Ikelemba (Sanga), i. XI. 10 (i 9); Molundu, i. — 6.
XII. 10 (i 9); Malen, 29. IV. 11 (darunter der Zwitter); Lomie.
I. — 6. V. II (darunter ein winziges ^"^ von nur 68 mm Flügelspannung).
IG. P. hesperus Westw.
1843. Westw., Arcana Ent. i, p, 189. t. 48.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 471.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, IL, 3, p. 16, t. 4, b.
Im Nordwesten Kameruns stellenweise häufig, scheint dieser auffallende
Papilio nach Südosten immer seltener zu werden. Wo er zahlreicher auftritt,
fehlen die ^^o"^ keiner trinkenden Pfl/)//zo- Versammlung und ziehen feuchtes Geröll
oder Sandbänke der Bäche in mehr bergigen Gegenden anderen Örtlichkeiten
vor. Gegen Mittag trifft man die Tiere oft auf Farmlichtungen, wo sie in großer
Höhe in eigentümlich hüpfendem, schwerfälligem Fluge umherflattern. Die 99
sind äußerst selten und werden besonders von Musmcnda-VAütQn angezogen.
Nur 6 cfcj", I 9.
Belg. Kongo: Lifaki, 20. V. 11*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Süd -Kamerun: N'ko, 16. V. ii; Djah-Bogen, 28. V. 11.
Fernando -Po: San Carlos, 22. X. 11.
ir. P. phorcas Cr.
1775. Cramer, Pap. Exot. I, p. 4, t. 1. f. B, C.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 472.
1908. Seitz, Groß.schm. d, Erde, II, 3. p. 17. t. 6, c.
und ab, 9 thersander F.
1793- Fabr., Eut. syst. 3:1, p. },z.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 472.
1908. Skitz, Groß.schm. d. Erde, IL, 3, p. 17, t. 6, c.
527 —
Die •S'cf dieses überall im Urwaldgebiet vorkommenden Papilio sind schnelle
und gewandte Flieger; zum Trinken bevorzugen sie die Ufer von Bachläufen,
die im Waldesschatten fließen. Die Zugehörigkeit der 9 ab. thersander zu
phorcas kann wohl als sicher gelten, da sie stets da auftritt, wo sich die cfcf
von phorcas zahlreicher zeigen. Ich habe die thersander 99 bei der Eiablage
um Sträucher von Clausena anisata Willd. flatternd angetroffen, die mit an-
deren Rutaceen und Anonaceen die freien, mit kurzem Gras bewachsenen
Lateritdecken im Urwald einzufassen pflegen. Auf dieser Pflanze und anderen
Rutaceen dürfte auch mit Sicherheit später die Raupe entdeckt werden. Die
typische 9 Form von P. phorcas scheint ungewöhnlich selten zu sein.
Einzelne Stücke zeigen übrigens ganz wie die von Ostafrika beschriebene
V. casphor. Suff, einen die R. 6 erreichenden Diskalfleck in F. 5 der Vorderflügel.
19 cfcf, 2 99 (ab. thersander).
Süd -Kamerun: Molundu, 7. XII. 10 — 21.I. ii; N'ginda, 21. XI. 10
bis 2. II. II; N'gombe, 28. I. 11 ; Yendi-Grasfeld (900 m), 26. — 27 III.
II (2 99 ab. thersander) ; Bokari, 5. — 6. IV. 11 ; Yukaduma, 8. — 9. IV. 11 ;
Unbewohnter Urwald bei Assobam, 25. — 26. IV. 11 ; Akok, 29. V. 11.
Fernando -Po: San Carlos, 27. X. 11. (Neu für die Insel!)
12. P. charopus Westw
1843. Westw., Arcana Ent. i, p. 189, t. 47.
1898. AURIV., Rhop. Aeth. p. 474.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 18. t. 6, a.
Von diesem seltenen Papilio, der für das Grashochland von Nordwest-
Kamerun charakteristisch ist, in den Grenzlandschaften des Urwaldes aber
auch bis in das Hügelland hinabsteigt, auch nach Preuss am Kamerungebirge
vorkommen soll, erbeutete ich auf Fernando -Po ein einziges cf, das sich un-
mittelbar am felsigen Meeresstrande auf das Strandgeröll zum Saugen nieder-
gelassen hatte.
lö".
Fernando- Po: San Carlos, 27. X. 11. (Neu für die Insel!)
13. P. nireus L.
1758. L., Syst. Nat., ed. lo, p. 464.
1764. CtERCK, Icones Ins. 2. t. 30, f. i.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 472.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 19. t. 5, a.
P. nireus bewohnt sowohl den Primärwald wie den Sekundärwald, in der
Steppe mehr die Galerien, tritt aber merkwürdigerweise nicht in allen Gegenden
auf. Die cfcf sind an manchen Stellen sehr häufig und ständige Gäste an den
Sammelplätzen der Papilios.
18 (f(f, 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, i. IX. — 16. X. lo (darunter i 9); Duma
(Ubangi-Distr.), 15. — 29. IX. 10*.
— 528 —
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10; Fort-Possel-Sibut, 18. XI. 10*.
Fernando- Po: Sta. Isabel, 28. VII. ii; San Carlos, 14.— 23. X. 11
(darunter i 9).
14. P. sosia R. u. J.
1903. ROTHSCH. U. JORD., NoV. Zool. lO, p. 488.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. ig-
Diese Art, wenn sie überhaupt als solche angesehen werden darf, wird
zweifellos oft übersehen bzw. mit der vorigen oder folgenden Art verwechselt.
2C/C/.
Belg. Kongo: Libenge (Ubangi-Distr.), 24. — 30. X. 10*; Bonda (Uelle-
Distr.), 23. — 27. V. II*.
15. P. bromius Dbl.
1845. Doubl., An. N. H. 16, p. 176.
1852. Gray, Cat. Lep. Ins. Brit. Mus. i, p. 26, t. 6, f. 2.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 476.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 19.
P. hromi s kommt im allgemeinen an denselben örtlichkeiten vor wie
nireiis, ist aber seltener, scheint auch nicht bis in den Sudan vorzudringen.
Es kommen mannigfache Übergänge zu nireus vor, auch sosia ist vielleicht
nichts anderes als ein solcher Übergang. Überhaupt habe ich Grund zu der
Vermutung, daß die meisten mit nireus verwandten ,, Arten" keine eigenen
Arten sind; denn eine Raupe, die ich an Ve "yrls fand und die von der des P. nireus
(vgl. Fawcett, Trs. Zool. Soc. Lond., Vol. XV, P. VI (1901), T. XLVI, f. 43, 44)
nicht zu unterscheiden war, ergab P. bromius.
15 oV.
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII. — 9. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.),
18.— 23. IX. IG*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Süd - Kamerun: Likunda (Sanga), 31. X. 10; Molundu, i. — 13. XI. 10;
N'ginda, 21. XI. 10; Djah-Bogen, 28. V. 11.
16. P, demodocus Esp.
1798. Esper, Ausl. Schm. p. 205, t. 51, f. i.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 477.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, IL, 3, p. 20, t. 4, a.
1862. Metam, Trimen, Rhop. Afr. Austr. p. 18, t. i, f. i, i a.
Diese fast über das ganze äthiopische Gebiet verbreitete Art erscheint in
unberührter Wildnis nur im Steppengebiet. Im primären Urwald dagegen
scheint sie überhaupt ganz zu fehlen und wird eigentlich immer nur in der
Nähe größerer Dörfer gefunden, wo C^Y^ms- Arten, die hauptsächlichen Futter-
pflanzen der Raupe, angepflanzt sind. In Gegenden, vor allem in Küstennähe,
wo die ursprüngliche Vegetation vollständig von der Kultur verdrängt ist, er-
— 529 ~
scheint P. demodocus als die weitaus häufigste Art der Gattung, ja als einer
der häufigsten Tagfalter.
i6 r>V.
Belg. Kongo: Kinshassa, 21. X. lo; Duma, 15. IX. 10*; Yakoma,
5. — II. V. II*; Lifaki, 20. V. 11*; Bondo, 26. V. 11*.
Franz. Kongo: Fort Sibut (Ubangi-Gebiet), 20. — 23. XI. 10*; Pokou,
24. XI. IG*.
Süd -Kamerun: Molundu, i. — 13. XI. 10.
Nordwest - Kamerun: Victoria, 30. VII. 10.
Fernando -Po: Sta. Isabel, 26. VIII. 11.
17. P. menestheus Drur3^
1773. Drury, 111. Exot. Ins. 2, p. 15, t. 9, f. i, 2.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 478.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 20,
und V. lormieri Dist.
1874. DisTANT, Ent. M. Mag. 11, p. 129.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 478.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 20, t. 8, b.
Die Grenze zwischen dem Verbreitungsgebiet der nordwestlichen Form
{menestheus) und der südlichen (lormieri) in Westafrika dürfte etwa mit dem
Sanaga in Kamerun zusammenfallen. Es verdient hervorgehoben zu werden,
daß auf Fernando- Po die Stammform (menestheus) fliegt, und zwar in einer
Form, die (ganz im Gegensatz zu der sonst melanotischen Färbungstendenz bei
den Faltern dieser Insel) merkwürdigerweise durch besonders große gelbe Zell-
flecke der Vorderflügel ausgezeichnet ist.
P. menestheus ist in beiden Formen, wenigstens als (f, häufig, bevorzugt
die primären Bestandteile des Regenwaldes und fehlt hier kaum einer trinkenden
PapiliG-VeTssimmiung. In das Grasland scheint der Falter nicht weit vorzu-
dringen. P. menestheus hat die Angewohnheit, sich in den frühen Morgen-
stunden mit flach ausgebreiteten Flügeln auf die taufrischen Sträucher der
Waldwege und Lichtungen zu setzen, um die ersten Sonnenstrahlen aufzufangen.
Die ersten Stände stimmen mit denen der ost- bzw. südafrikanischen Form
ophidicephalus überein (vgl. M. E. Fountaine, Trs. Ent. Soc. lyond., p. 48,
t. IX, f. la, ib, ic) und zeigen zwischen f. menestheus und lormieri nicht die
geringsten Unterschiede. Die Raupe lebt an Citrus- kxten, an Vepris, Clausena
anisata Willd, besonders aber an den mächtigen Fiederblättern der Fagara
macrophylla Oliv.; aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte sie jedoch an sämt-
lichen Rutaceen zu finden sein.
menestheus 5 cfo^. -
Kamerun: Duala, 2. VIII. 10.
Fernando -Po: San Carlos, 20. X. ii; Sta. Isabel, 29. VIII. 11.
V. lormieri 17 cfc/, i 9.
Deutsche Zentralafrika-Expedition igio/ii. Bd. I. -^a
— 530 —
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 20. IX. — 7. X. 10*; I.ibenge.
26. X. IG*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2.-6. XI. 10; Bangui (Ubangi), 6. — 7. XI. 10*.
Süd - Kamerun: Molundu, i. XI. — 25. XII. 10 (darunter i 9); N'ginda,
21. XI. 10; N'gombe, 28. I. 11.
:8. P. ridleyanus White.
1843. White, An. N. H. 12, p. 262, Fig.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 479.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 21, t. i, a.
Diese die Acraea egina Cr. nachahmende Papilio-Vorvß. scheint merkwürdiger-
weise nach dem Vorbilde anderer mimetischer Arten gleichfalls die Gegenden
zu bevorzugen, in denen ihr Modell nicht oder durch nur sehr selten vorkommt;
dagegen fliegt sie vielfach an solchen Stellen, wo die gleichfalls mimetische
Pseudacraea clarcki mit ihrer Varietät egina öfters angetroffen wird, bei Nach-
ahmung dieser Art hätte aber die ,,Mimicry" keinen Sinn, da die Falter der
Gattung Pseudacraea nicht zu den giftigen und von Vögeln verschonten ge-
hören. Außerdem ist das Rot bei P. ridleyanus viel feuriger (oft rein scharlach-
rot) und dauerhafter als bei Acr. egijia. Hier handelt es sich also wohl zweifellos
nur um eine Konvergenzerscheinung. P. ridleyanus hat augenscheinlich das
Zentrum seiner Verbreitung am Mittellauf der großen von Norden kommenden
Nebenflüsse des Kongo; mit zunehmender Entfernung von diesem Gebiet nimmt
die Häufigkeit des Tieres sichtbar ab. Der Falter ist eigentlich ein echter
Regenwaldbewohner, der aber von der Hylaea aus weit in die Galeriewälder
vordringt, soweit diese vorwiegend immergrünen Charakter haben. Er stellt
sich fast regelmäßig an den üblichen Pf^^/'za-Trinkplätzen ein.
Da die Zoologen der Expedition gerade das Hauptfluggebiet des P. rid-
leyanus durchforschten, so wurde von dieser sonst selten und vereinzelt auftreten-
den schönen Art ein sehr umfangreiches Material, ausschließlich d^rf , mitgebracht.
Belg. Kongo: Kimuenza, 22. — 26. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.),
13. IX. — 20. X. 10*; Libenge (Ubangi-Distr.), 24. — 30. X. 10*; Ya-
koma (Uelle), 6. — II. V. 11*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2.-6. XI. lo; Fort Sibut, 20. XI. 10*; Pokore,
24. XI. 10*.
Süd - Kamerun: Unterer Sanga, 29. X. 10; Likunda (Sanga), 31. X. 10;
Ikilemba, (Sanga) i. XI. 10 ; Molundu, 10. XI. 10 — 15. I. ii; N'ginda,
29. — 3J. I. 11; Kumilla, 5. — 7. II. n; M'peum, 2. — 13. II. 11 ; Bange-
Faktorei (Bumba), 16. II. ii;Bokari, 30. III. 11; Dalugene, 31. III. 11 ;
N'lo-Bessege, 22. V. 11; Kulembembe, 23. — 24. V. 11 ; Kungulu,
26. — 27. V. II; Bitje, 31. V. 11.
— 531 —
19- P. pylades F.
1793. Fabr., Ent. syst. 3: i, p. 34.
1823. DoNOV, Nat. Reposit. i, t. 13.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 480.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3., p. 21, t. 7, c.
und V. angolanus Goeze
1779. Goeze, Ent. Beitr. 3: i, p. 87.
1765. — ■ Seba, Thesaur. 4, p. 14, t. 9, f. 19, 20.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 481.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 21, t. 7, b.
mit ab. spoliatus Schnitze.
1913. ScHutvTZE, Ent. Rund. Nr. 9, p. 50.
Hierzu Taf. XXVI, Fig. la— d.
P. pylades ist in beiden Formen, der (westafrikanischen) Stammform und
der ostafrikanischen (angolanus) einer der charakteristischsten Steppenfalter,
er ist geradezu der Papilio der Steppe, ja oft der einzige Schmetterling, den man
in der Steppe erblickt. Er ist in vieler Hinsicht für die Steppe das, was ein
anderer Segelfalter, P. policenes, für das Waldgebiet ist; er bildet dort — natür-
lich nur als (f — das herrschende Element in den trinkenden Papilio- Versamm-
lungen und bedeckt unter günstigen Umständen in dichtem weißlichen Ge-
wimmel Flächen von einigen Quadratfuß auf den feuchten Sandbänken der
Flüsse. Kaum ein Monat, in dem er gänzlich verschwindet. Dabei ändert er
sein Kleid wenig, nur sind die Stücke der Trockenzeit auf der Unterseite etwas
matter gefärbt und der Hinterleib ist auf der Oberseite schneeweiß ohne jede
schwarze Zeichnung.
Die ostafrikanische Form scheint über die Steppen am unteren Kongo
nicht bis in den zusammenhängenden Urwald des rechten Flußufers vorzu-
dringen, dagegen hat die westafrikanische Form (wie m der Einleitung bereits
erwähnt) von Norden her von den in der Hylaea eingesprengten freien Gras-
flächen Besitz ergriffen, ebenso wie sie an den Grenzen des Grashochlandes
sich hier und da mitten im Urwalde zeigt. Ein 9 von Fort Sibut (Franz. Kongo)
könnte als Zwischenform angesehen werden.
Die ersten Stände haben große Ähnlichkeit mit denen der anderen ät iopischen
Segelfalter, soweit wir sie kennen, und sind bei den beiden Lokalformen nicht
verschieden voneinander. Wie bei diesen zeigt die Raupe in den Jugendstadien
die charakteristische Querbänderung der Rückenseite, d. h. auf hellgrünem
Grunde abwechselnd schmale schwärzHche und breitere bläulich weiße, tief-
schwarz gesäumte Querstriche, nur diejenigen des zweiten, dritten und vor-
letzten Gliedes sind durchweg schwärzlich, auch breiter als die übrigen. Die
Dörnchen der ersten Glieder sind schwarz mit gelber Basis, die des letzten
Gliedes ganz gelb; die Seitenlinie ist zitrongelb und versch ommen begrenzt.
Nach der letzten Häutung verliert die Raupe die Querbänderung völlig; sie
ist dann auf der Rückenseite durchweg grasgrün. Die Dörnchen der ersten
34*
— 532 —
Glieder sind zinnoberrot mit dunkelstahlblauen Spitzen. Die Seitenlinie ist bei
dem erwachsenen Tier gelb, unterwärts bräunlich gesäumt, dicht unter ihr liegen
die weißen, schwarz eingefaßten Atemlöcher.
Die Raupe sowohl der west- wie der pstafrikanischen Form lebt in den
freien vSteppen an Anona senegaknsis, auf den Grasflächen des Urwaldes an
den diese einsäumenden Uvaria- Arten. Die Puppe ist entweder olivgrün oder
lebhaft smaragdgrün, ihr langes Thorakalhorn zeigt vorne eine bräunliche Zeich-
nung. Die Puppenruhe kann je nach der Jahreszeit von 14 Tagen bis zu meh-
reren Wochen (während der Trockenzeit) schwanken.
pylades 39 cfcf i 9.
Belg. Kongo: Yakoma (Uelk), 6. — u.V. 11*.
Franz. Kongo: Fort Possel-Sibut, 18.— 20. XI. 10* (darunter i 9);
Pokou, 24. XI. IG*; Fort Nana (Ubangi-Distr.), 29. — 30. XI. 10*;
Fort Crampel, 3. — 9'. XII. 10*.
Süd -Kamerun: Molaye, i. — 3. IV. 11.
V. angolanus 3 cfcf, 3 99.
Belg. Kongo: Doloo (Stanley-Pool), 26. VIII. 10; Kimuenza, 30. VIII.
bis 21. IX. IG.
und ab. spoliatus i 9- (Type Mus. Hamburg).
Belg. Kongo: Kimuenza, 20. IX. 10.
20. P. tynderaeus F.
1793. Fabr., Ent. syst. 3: i, p. 35.
1825. DONOV., Nat. Reposit. 3, t. 83.
1898. AURIV., Roph. Aeth. p. 482.
1903. SeiTz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 22, t. 7, a.
Ein echter Urwaldbewohner, der indessen auch den großen Galeriewaldungen
angehört. Trotz weiter Verbreitung ist er nicht überall anzutreffen und erscheint
in der Regel einzeln. Der verhältnismäßig starke Thorax und die schmalen
Vorderflügel bedingen einen sonst bei den afrikanischen Arten der Gattung
nicht bekannten, schwirrenden Flug, der fast an den von Charaxes -Arten er-
innert. Offenbar steht tynderaeus den Arten der indoaustralischen agameninon-
und corfrws- Gruppe näher als seinen afrikanischen Verwandten. Auch durch
das prachtvolle leuchtende Grün ist diese Art eine sehr auffallende Erscheinung.
Größe und Zahl der Zell- und Diskalflecken der Vorderflügel können schwanken;
insbesondere können der Wurzelfleck in der Zelle und der Diskalfleck in F 7
fehlen oder vorhanden sein.
27 cfo".
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. u. 31. VIII. 10; Angu (Uelle), 31. V. bis
I. VI. II*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. ig; Sembe, 25. XI. ig, erhalten durch
Capitaine Schmoll (N'goila).
— 533 —
Süd- Kamerun: Molundu, 21. I. 11; Bundji, 25. III. 11; Malen, 29. IV.
II; Man, 30. IV. ii; Lomie, i. — u.V. 11; M'batschongo, 13. V. 11;
N'ko, 16. V. II; Kolinyenge, 17. V. 11; Malen, 18. V. 11 ; N'lo-Bessege,
22. V. II; Kulembembe, 24. V. ii; Sangmelima, 8. VI. ii; Aköm,
10. VI. II.
21. P. latreillianus var. theorin Auriv.
1881. Auriv., Ent. Tidskr. 2, p. 45.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 483.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 22, t. 3, d.
P. theorini hat etwa dieselbe Verbreitung wie die vorige Art, scheint aber
etwas häufiger zu sein, besonders zu Beginn und Ende der großen Regenzeit. Ab-
gesehen von der bald größeren bald geringeren Ausdehnung der Zellzeichnung auf den
Vorderflügeln zeigen die erbeuteten Stücke kaum eine Abweichung untereinander.
25cfcf'.
Belg. Kongo: Duma, 16. — 18. X. 10*.
Süd - Kamerun: Molundu, 23. — 31. XII. 10; N'ginda, 29. I. — 2. II. 11;
Assobam-Urwald, 17.— 20. IV. 11 ; N'gola, 28. IV. 11; Malen, 29. IV.
II; Man, 30. IV. ii; Lomie, 8. — u.V. ii; Kolinyenge, 17. V. 11.
Fernando- Po: San Carlos, 22. X. 11. (Neu für die Insel!)
22. P. leonidas F.
1793. Fabr., Ent. syst. 3: i, p. 35.
1884. Staud., Exot. Schm. i, p. 10, t. 6.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 487.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 22, t. 7, d.
Diese sowohl in der H^daea wie in den angrenzenden Steppengebieten weit
verbreitete und stellenweise häufige Art erscheint dort in größeren Stücken
als hier; das d^ ist ein ziemlich regelmäßiger Besucher der Prt/)i7io-Trinkplätze.
Die ersten Stände, die ich an Uvaria- und Artahotrys- Arten fand, stimmen
genau mit denen der südafrikanischen Form hrasidas Fldr. überein (vgl. Faw-
CETT, Trs. Zool. Soc. Lond., Vol. XV, P. VI, T. XLVI, ff. 32—36 (1901))-
16 öV, 2 99.
Belg. Kongo: Duma, 18.— 20. IX. 10*; Bondo (Uelle), 23.— 27. V. 11*.
Franz. Kongo: Fort Possei, 18.— 20. XI. 10*; Pokou, 24. XI. 10*; Fort
Crampel, 3.— 6. XII. 10*.
Süd -Kamerun: Molundu, 18. XI.— 11. XII. 10; Yukac'uTia, 14.— 24.
III. 11; Yendi-Plateau (900 m), 26.— 29. III. 11; Malen, 29. IV. 11 ;
Djahposten, 12. V. 11.
23. P. hachei Dew.
1881. De;witz, B. E. Z. 25, p. 286.
1882. Dewitz, B. E. Z. 26, p. 69, t. 3, f. 2.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 485.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, IL, 3, p. 23.
— 534 -
Diese schöne Art scheint sehr selten zu sein. vSie wurde nur in großen, auf
weite Strecken hin gänzhch unbewohnten Urwaldgebieten von Süd-Kamerun
beobachtet. Die gefangenen Stücke bilden durch Ausdehnung der weißen Binde
(die über die Mittelzelle der Hinterflügel hinausreicht) einen Übergang zu der
Form möbii Suff., die wohl ziemHch sicher nicht als gute Art angesehen werden
darf.
2 Cfcf .
Süd -Kamerun: Urwald zwischen Yukaduma und Assobam, 8. — 9. IV.
II; Kungulu-Urwald, 20. — 27. V. 11.
24. P. simoni Auriv.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 485.
1908. SeiTz, Großschm. d. Erde. II., 3, p. 23.
Der Autor führt simoni als var. zu ucalegon Hew., ebenso im .Seitz (1. c.)
den noch zu besprechenden ucalegonides Stgr. Da der in Zahl, Größe und An-
ordnung der hellen Flecken sehr, in der Färbung aber durchaus nicht abändernde
ucalegonides mit simoni in ungefähr demselben Gebiete (unterer Sanga) fliegt,
halte ich es für mehr als unwahrscheinlich, daß diese beiden Tiere Formen einer
Art sind. Wenn man sich aber auf diesen Standpunkt stellt, kann man auch
ucalegon und simoni nicht gut als Formen einer Art auffassen, zumal bei simoni
die Binde erheblich breiter ist. Ich führe deshalb simoni hier als eigene Art an.
2 cfcf', eines von 62 mm, das andere von 77 mm Spannweite.
.Süd - Kamerun: Unterer Sanga (südlich vom Äquator), 29. X. 10.
25. P. ucalegon Hew.
1865. Hew., Exot. Butt. Pap. p. 7, f. 19-
1898. Auriv., Rhop. Aeth., p. 485.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 23, t. 3, b.
90^0".
Süd - Kamerun. Sangmelima, 5 — 9. VI. 11 ; Akom, 10, VI. 11; M'bun-
du, 14. VI. II.; N'denge, 27.VI. II; Mapfut, 28. VI. 11 ; M'bökum,
I. — 2. VII.; Owöng, 9. VII. 11; Urwald der Batanga-Ebene,
25.-28. VII. II.
26. P. ucalegonides Stgr.
1884. Stdgr., Exot. Schm. i, p. 10.
1896. Auriv., Ent. Tidskr. 17, p. 71, fig. i — 3.
1908. Seitz, Großschm. d. Erde, IL, 3, p. 23.
hüulleti le Cerf, und v. transiens le Cerf.
1912. le Cerf, Bull. soc. ent. Fr. No. 18, p. 382.
1913. SCHULTZE, Arch. Natgsch. Abt. A. 7, p. iff., t. i — 3.
sanganus Strand, sanganoides u. ab. divisimacula Strand, stetteni Strand.
foersterius Strand.
1913. Strand., Arch. Natgsch. Abt. A. 3, p. 17 u. 42.
1913. SCHUI.TZE, Arch. Natgsch. Abt. A. 7, p. i ff., t. 1 — 3,
— 535 —
In meiner oben zitierten Arbeit (Arch. Natgsch. 1913) habe ich den Nach-
weis zu führen versucht, daß die hier verzeichneten vier Strand sehen ,, Arten"
nur Formen einer Art sind, zu der auch P. boulleti mit v. transiens le Cerf
gehört. Ich zögerte damals (1. c, p. 3), P. boulleti mit ucalegonides zu vereinigen,
weil von den mir vorliegenden gespannten 27 Stücken nicht eines den Diskal-
fleck in F 5 der Vorderflügel besaß, der bei den von mir untersuchten Typen
des P. ucalegonides vorhanden war. Inzwischen erhielt ich von Hamburg den
Rest meiner Ausbeute (4 o^cf ) gespannt. Von diesen hat ein cf in F 5 der
Vorderflügel rechts einen, links zwei (nebeneinanderliegende) helle Diskalflecke,
einem weiteren o"^ fehlt auf dem rechten Vorderflügel der Diskalfleck in F 5,
während auf dem linken einer vorhanden ist. Hiermit dürfte der Beweis dafür
erbracht sein, daß P. boulleti und ucalegonides identisch sind. Ich möchte hier
nochmals betonen, daß von den 31 Exemplaren, die ich in einem relativ eng
begrenzten, natürlichen Bezirk erbeutete, nicht zwei Stück in der Zeichnung
vollkommen übereinstimmen, ja z. T. nicht einmal symmetrisch gezeichnet sind.
22 d'd', 3 99.
Süd -Kamerun: Molundu, 18. XI. 10—27. I- n; N'ginda, 29. — 31. I.ii;
M'peum, 7. — 13. II. II; Minyäss, 19. — 21. II. 11 ; Assamba, 22. II. 11 ;
Yukaduma, 24. II.— 12. III. 11.
27. P. adamastor var. odin Strand.
1910. Strand., Wien. Ent. Z. XXIX. Jahrg., H. I.
und var. schubotzi Schnitze.
1913. SCHULTZE, Ent. Rund. 30. Jahrg., Nr. 13, p. 73 — 74.
Hierzu Taf. XXV, Fig. 5.
var. odin 5 cfc^.
Süd -Kamerun: M'peum, 7. — 13. II. ii; Bundji, 25. III. ii; unbe-
wohnter Urwald zwischen Yukaduma und Assobam, 21. — 24. IV. 11.
var. schubotzi 4 cfo^.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 20. IX. — 19. X. lo*; Angu (Uelle-
Distr.), I.— 3. VI. II*.
28. P. antheus Cr.
1779. Cramer, Pap. Exot. 3, p. 71, t. 234, f. B, C.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 489.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 25, t. 9, a.
und ab. evombaroides Eimer.
1889. Eimer, Artb. u. Verw. bei d. Schm. i, p. 228, Fig.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 490.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 25, t. 9, a.
Für beide Formen ist etwa dasselbe Verbreitungsgebiet anzunehmen wie
für die folgende Art; P. antheus ist aber weit seltener als policenes, indessen
wird jener sicher sehr oft übersehen, weil er in den vSchwärmen des ihm ähnlichen
policenes verschwindet. P. antheus zeigt in frisch geschlüpften Stücken viel-
- 536 -
fach fast genau das prachtvolle Blaugrün, das die asiatischen Papilio-Aiten
der sarpedott- Gruppe auszeichnet; diese Farbe schwindet jedoch bereits nach
wenigen Stunden.
P. antheus 2 o'^cf.
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. VIII. 10.
ab. evombaroides 2 (fcf.
Süd - Kamerun: N'ginda, i. — 2. II. ii; Malen, 29. IV. 11.
29. P. policenes Cr.
1775. Cramer, Pap. Exot. I, p. 61, t. 37, f. A, B.
i8g8. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 490.
1910. SeiTZ, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 25.
1889. Metam.: Trimen. S. Afr. Butt. 3, p. 203, t. 2, f. 4.
und var. liponesco Suff.
1904. SUFFERT, Iris. 17, p. 107.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde, II., 3, p. 25.
P. policenes ist der gemeinste Segelf alter des Urwaldgebietes, in dem er
dieselbe Rolle spielt wie pylades in der Steppe, indessen kommt er auch in dieser
anscheinend überall vor, soweit sie nicht allzu steril ist. Er zeigt sich besonders
zu Beginn und zu Ende der Regenzeiten, wo er oft in großen Schwärmen die
Ufer der Wasserläufe an deren Übergängen belebt. Die hier gesehenen Tiere
sind indes ausnahmslos (fd^, während die 99 sehr selten und fast nur bei der Ei-
ablage im Unterholze flatternd beobachtet werden. Die Anfang Mai bei Lomie
an einer Stelle des Sumpfwaldes (von fast moorigem Charakter) von mir be-
obachteten Stücke gehören einer auffallend dunklen (kleinen) Form an, auf die
die Beschreibung der var. liponesco paßt.
Die ersten Stände von P. policenes fand ich im primären Urwald an einer
lyiane, die wahrscheinlich zur Gattung Artahotrys gehört. Sicherlich werden sie
an den meisten hier wachsenden Anonaceen zu finden seien. Bei den hier ge-
fundenen Raupen, aus denen ich Mitte Mai die Falter erhielt, machte ich eine
sehr interessante Beobachtung; sie behielten nämlich bis zur Verpuppung das
bunt quergestreifte Gewand des Jugendstadiums bei, das die policenes-^oMpe
in der Steppe nach der letzten Häutung abzulegen scheint (Fawcett, Trs. Zool.
Soc. Lond., Vol. XV, Pt. VI, t. XLVI, fig. 27, 28.)') Trotzdem ist die erwachsene
policenes-'R^Mpo. des Urwaldes dank der eigentümlichen Lichteffekte des dichten
Unterholzes ebensogut gegen Sicht geschützt, wie etwa die hier lebenden, oft
recht bunten Vogelarten, z. B. aus der Familie der Würger oder Bartvögel.
P. policenes 23 d^cf, i 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. VIII. — 9. IX. 10 ; Duma (Ubangi-Distr.),
15. IX. — 15. X. IG*; Yakoma, 10. V. 11*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6, XI. 10; Fort Crampel, i. XII. 10*.
^) Wenn nicht bezüglich der hier abgebildeten Raupe, was ich fast vermute, eine Ver-
wechslung vorliegt.
— 537 —
Süd - Ka merun: Mohmdu, i. — 15.I.11; N'ko, 15. V. 11.
Fernando- Po: San Carlos, 20. X. 11. (Neu für die Insel!)
var. liponesco Suff. 3 cf'O^.
Süd - Kamerun: Lomie (Moorwald), 1.—6.Y. 11.
30. P. illyris Hew.
1873. Hew., Ent. M. Mag. 9, p. 232.
1873. Hew., Exot. Butt., Papilio, t. 13, f. 43, 44.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 492.
1910. Seitz, Großschra. d. Erde, II., 3, p. 26, t. 8, a.
Dieser Segelfalter ist sehr selten und lokal und scheint nur in primären
Waldpartien vorzukommen.
8 crV.
Belg. Kongo: Angu (Uelle-Distr.), i.— 7. VI. 11*.
Süd -Kamerun: Molundu, i.— 27. I. 11; N'ginda, i. I. — 2; II. 11.
Familie Pieridae.
Aus den sehr übersichtlichen Tabellen, die Aurivilwus in seinem grund-
legenden Werke gibt (1. c, p. 505 ff. u. 522) 1), ist zu ersehen, daß die Piariden
in der westafrikanischen Subregion weit schwächer vertreten sind, als in der
ostafrikanischen. Demzufolge ist auch hinsichtlich der Pieriden- Ausbeute der
Teilexpeditionen, die entomologisch hauptsächlich in jener Subregion gesammelt
haben, kein wesentlich besseres Resultat zu erwarten als das vorliegende, d. h.
36 Arten, ungerechnet Varietäten und Aberrationen. Nun ist allerdings, wie
eingangs schon angedeutet, auch in Steppenregionen (an sich für Vorkommen
der Pieriden günstiger) gesammelt worden, ohne daß dadurch das Ergebnis
hinsichtlich dieser Familie wesentlich besser geworden wäre. Bezüglich der von
mir untersuchten Steppen am unteren Kongo habe ich in der Einleitung schon
gesagt, daß ich dort die Teracolus-KitQn vermißt habe, was ich auf das Fehlen
der Pflanzenfamilie der Cappa: idaceen zurückführe. Dieser Umstand wirkt aber
auf das Vorkommen der Pieriden überhaupt ungünstig ein, da außer den Tera-
co/ws-Arten auch andere Gattungen der Familie auf Capparidaceen angewiesen
sind.
Ähnhch mögen die Verhältnisse für die von Dr. Schubotz untersuchten
Steppengebiete gelegen haben, wennschon der Gedanke nicht von der Hand
gewiesen werden darf, daß sehr wahrscheinlich ungünstige lokale Bedingungen
mitgesprochen haben, denn gerade in dem zuletzt von Dr. Schubotz durch-
zogenen Gebiet kommen einige der auffallendsten Arten der Familie vor, die
in den gesammelten Schätzen nicht vertreten sind. Es darf aber wohl an-
genommen werden, daß auch hier ähnliche Verhältnisse mitgesprochen haben,
wie ich sie vor 12 Jahren im Tschad-Sudan feststellen konnte, wo die Pieriden,
vor allem die schönen Teracolus- Arten, selbst in den ungünstigsten Jahreszeiten
') vSiehe auch Seitz, Großsclim. d. Erde II, 3, p. 29.
- 538 -
an einzelnen Stellen sehr gemein waren, während sie an anderen gänzlich fehlten,
stets im Zusammenhange mit der Anwesenheit oder dem Fehlen der Cappa-
ridaceen.
Immerhin kann festgestellt werden, daß unter den Pieriden sämtliche Gat-
tungen, soweit auf ihr Vorhandensein in der Sammlung gerechnet werden konnte,
mit .wenigstens einer Art vertreten sind.
Da die Gattungen der Pieriden in ihrer Lebensweise zum Teil sehr ver-
schieden voneinander sind, so soll diese auch erst bei Besprechung der einzelnen
Gattungen bzw. Arten gewürdigt werden.
Gattung: Pseudopontia Plötz.
1870. Plötz, S. E. Z. 31, p. 348.
Diese vielleicht merkwürdigste äthiopische Tagfaltergattung muß auch in
ihrer Lebensweise als recht eigentümlich bezeichnet werden, obschon wir nicht
einmal ihre sicherlich hochinteressanten ersten Stände kennen. Die kleinen
zarten, im Halbdunkel des Unterholzes lebenden Falter flattern so langsam
und unbeholfen, daß es ein leichtes ist, sie im Fluge mit der Hand zu haschen.
Sie setzen sich gern auf die kleinen weißen Blüten einer großblätterigen Ru-
biacee (?).
31. Pseudopontia paradoxa Fldr.
1869. Felder, Pet. Nouv. Ent, i, No. 8, p. »30«.
1870. Felder, Pet. Nouv. Ent. i, No. 8, p. 95. Fig.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 386.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 30, t. 10, a.
Der reizende kleine Schmetterling ist in der Sammlung aus seinem eigent-
lichen Fluggebiet, dem geschlossenen Regenwald, nicht vertreten, sondern nur
aus den dichten Waldgalerien am unteren Kongo. Er kommt auch durchaus
nicht überall in der Hylaea vor.
2 cf(f, 3 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII. — 9. IX, 10.
Gattung: Leptosia Hbn.
1826. HÜBNER, Verz. p. 95.
Die Leptosia-Arten erinnern im Fluge etwas an Pseudopontia Paradoxa Fldr.,
sind aber nicht ganz so unbeholfen wie diese, halten sich auch nicht wie sie an
das dunkle Unterholz, werden vielfach sogar im sekundären Gestrüpp angetroffen,
wo sie an Blüten saugen.
32. Leptosia medusa ab. marginea Mab.
1890. Mab., An. E. Fr. (6) 10, p. 27.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 387.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 31.
Lept. medusa ist in der Ausbeute der Expedition nur durch diese hübsche
Aberration vertreten.
— 539 —
5 c^cf.
Belg. Kongo: Libenge (Ubangi-Distr.), 24. — 30. X. 10*.
Süd - Kamerun: Molundu, 25. — 26. XI. 10.
33. Lept. aicesta var. nuptilla Auriv,
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 31, t. 10, b.
Zu den wenigen erbeuteten Stücken gehören einige, die auf der Insel Säo
Thome in etwa 900 m Höhe an der unteren Grenze eines noch erhaltenen Stückes
Gebirgswald gefangen wurden.
3 d'cf, 2 99.
Belg. Kongo: Libenge (Ubangi-Distr.), 24.— 30. X. 10*.
Säo Thome: Monte Cafe, 12. — 16. VIII. 10.
Gattung: Mylothris Hbn.
1826. HÜBNER, Verz. p. 90.
Diese rein äthiopische Gattung hat mancherlei Gemeinschaftliches mit der
indoaustralischen Gattung Deltas. Ihre ersten Stände haben nicht allein eine
gewisse Ähnlichkeit miteinander, sie bevorzugen auch im Raupenstadium als
Futterpflanzen die auf Bäumen schmarotzenden, oft prächtig blühenden Lo-
ranthus- Alten. Ebenso scheint eine gewisse Ähnlichkeit im Verhalten der Ima-
gines zu bestehen, denn die Mylothris-Arten haben einen auffallenden, ge-
tragenen Flug, wie er auch für die Delias-Arten angegeben wird. Da die My-
lothris-Arten Blumen besuchen, kommen sie dem Forscher in der Steppe oder
an offenen Stellen öfter zu Gesicht als im geschlossenen Regen walde, wo sich
die Blüten der Bäume und das mutmaßliche Futter der Raupen, eben jene
Loranthus- Arten, in großer Höhe befinden und wo das ihnen geltende Insekten-
leben dem menschlichen Auge entzogen ist. Während die in der Steppe lebenden
Arten der Gattung hier und da auch an feuchte Plätze zum Trinken kommen,
habe ich das von den Arten des Urwaldes — soweit ich mich entsinne, handelte
es sich um ein & von ochracea Auriv. — nur einmal an einer solchen Stelle be-
obachtet. Die Urwaldarten werden nur durch Zufall erbeutet, wenn sie ge-
legentlich langsamen Fluges die Wipfelregionen verlassen und in die dem Netze
erreichbare Höhe herabfliegen; sie sind deswegen auch meist sehr selten. Die
Fühler dieser zart gebauten Falter sind auch bei den lebenden Tieren sehr brüchig.
In der Ausbeute ist die Gattung mit der verhältnismäßig stattlichen Zahl
von 13 Arten vertreten, von denen ich drei als neu beschrieben habe; ob diese
und einige andere wirklich als gute Arten zu gelten haben, kann nur an der
Hand zuverlässiger Zuchten entschieden werden.
34. Mylothris chloris F.
1775. Fabr., Syst. Ent. p. 473.
1782. Drury, 111. Exot. Ins. 3, p. 43, t. 32, f. 3, 4.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 392.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 32, t. 10, d.
— 540
Mylothris chloris ist ein Tier der Steppe, das ich vor Jahren im zentralen
Sudan stets um Bäume fliegend beobachtete, auf denen Loranthus schmarotzte.
Die Falter, und zwar sowohl d" wie 9, kommen schon zu sehr früher Morgen-
stunde zum Trinken an feuchte Plätze. Die ersten Stände, die noch nicht be-
kannt sind, dürften mit Aussicht auf Erfolg an Loranthus gesucht werden.
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. — 6. XII. lo*.
35. Myl. nubila Möschl.
1883. MÖSCHLER, Verh. z. b. Ges. Wien.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 393.
1910. SeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 33, t. 11, b.
Diese Art ist in der Ausbeute merkwürdigerweise nur von Säo Thome ver-
treten und neu für diese Insel, wenn nicht, was ich vermute, eine Verwechs-
lung mit bernice Hew. vorliegt, die von E. M. Sharpe als auf Säo Thome vor-
kommend angegeben wird. Ich beobachtete die interessante Art zahlreich in
einem, wenn ich mich richtig entsinne, mit Loranthus bewachsenen Mangrove-
gebüsch unmittelbar am Meeresstrande bei Ciudad de Säo Thome; die Falter
flogen dort hoch, wenn man auf die Büsche klopfte. Das häufige Vorkommen
dieser einzigen Art zu einer Jahreszeit, wo auf Säo Thome fast das ganze übrige
Insektenleben erstorben war, hat wiederum ein Analogon in dem von Seitz be-
obachteten Vorkommen von Deltas nigrina F. während des südaustralischen
(schmetterlingslosen) Winters jener Gebiete. (Seitz, Großschm. II 2, p. 133.)
Erklärt wäre diese auffallende Erscheinung ja genügend, wenn Loranthus, was
wahrscheinlich, das Futter der nubüa-'R.aupe ist, denn diese Pflanzengattung
grünt jahraus; jahrein in voller Kraft.
6 cfo^, 7 99.
Säo Thome: Ciudad de Säo Thome, 15. VIII. 10.
36. Myl. sjöstedtl Auriv.
1895. Auriv., Ent. Tidskr. i6, p. 260, t. 3, f. 2.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 393.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 33, t. 11, a.
Von dieser offenbar sehr seltenen Art wurde nur ein einziges d' auf einem
schroffen, ca. 700 m hohen urwaldbedeckten Fels bei den Kom-Fällen (Süd-
Kameruner Randgebirge) von mir erbeutet, ebenfalls zu einer Zeit, wo sich dort
außer flüchtigen Jolaus-Arten kein anderer Falter zeigte.
icf,
Süd -Kamerun: ,, Zuckerhut" bei den Kom-Fällen, 23. VII. 11.
37. Myl. fernandina Schnitze.
1914. ScHui.TZE, Ent. Rundsch. 31. Jahrg., Nr. 3, p. 13.
Hierzu Taf. XXVI, Fig. 2a (cf). ab (9).
In der Urbeschreibung habe ich den Grund dafür angegeben, warum ich
fernandina nicht als Aberration von spica Möschl. angesprochen habe. Ich er-
— 541 —
beutete nämlich ein o^9 von fernandina in copula an einer Stelle, wo die Ait
inmitten von spica flog, und zwar in einer Kakaopflanzung um Orangenbäume,
die mit Loranthus besetzt waren.
2 a'cT, 2 99. (Typen Mus. Hamburg u, Senckenberg.)
Fernando- Po: Sta. Isabel, 12. VIII. ii; Basile (600 m), 19. VIII. 11
(das fragliche (/9); San Carlos, 20. X. 11.
38. Myl. spica Möschl.
1883. MÖSCHLER, Verh. z. b. Ges. Wien. p. 277.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 393.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 33, t. 10, d.
1895. AuRiv., Ent. Tidskr. 16, p. 258, t. 2, f. 2.
Diese sowohl dem primären wie dem sekundären Regenwalde und den
immergrünen Galerien westafrikanischen Charakters angehörende Mylothris-Art
zählt an ihren Flugplätzen zu den öfter gesehenen der Gattung. Die vom
unteren Kongo stammenden (fd' der Ausbeute sind auffallend klein.
AuRiviLi.ius gibt in seiner Beschreibung der ersten Stände nicht die Futter-
pflanze der Raupe an. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind sie an Loranthus zu
finden, da die Falter fast immer dort fliegen, wo dieser Schmarotzer auf den
Bäumen anzutreffen ist.
i3c"cr', 1x99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. IX. 10.
Franz. Kongo: Pokou, 24. XI. 10*.
Süd - Kamer u n : ]Molundu, i. — 13. XI. 10.
Fernando -Po: Sta. Isabel, 11. — 31. \'III. ii; Basile, 31. X. 11 ; San
Carlos, 25. — 27. X. 11.
3Q. Myl. poppea Cr.
1779. Cramer, Pap. Exot. 2, p. 21, t. •iio, f. DC^X
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 393.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 33, t. 10, e.
Die Lebensweise dieser Art stimmt mit der von Myl. spica überein, sie
scheint seltener zu sein als diese.
3 cfc/, I 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. VIII. — 18. IX. 10.
40. Myl. asphodelus Btlr.
1888. Butler, Proc. Zool. Soc. 1887, p. 572.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 393.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3. p. 33, t. 10. e.
Auch für diese Art gilt das über Myl. poppea Gesagte. Möglicherweise ist
sie nur eine Form von dieser.
10".
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII. 10.
— 542 —
41. Myl. semiflava Schultze.
1914. ScHrivTZE, Ent. Rundsch. 31. Jahrg., Nr. 3, p. 13 — 14.
Hierzu Taf. XXVII, Fig. 1.
Ich verweise hier auf das bereits in der Urbeschreibung von mir Angedeutete.
Es sollte mich nicht wundern, wenn Zuchtversuche mit den ersten Ständen
dieser Gruppe ergeben würden, daß semiflava und die drei folgenden sowie die
mit ihnen verwandten Arten nichts anderes sind als Formen einer einzigen Art.
Solange aber Übergänge fehlen, behält man sie vorläufig besser als eigene Arten
bei. Eine Klärung in dieser Hinsicht dürfte aber noch gute Weile haben, da
die Arten dieser Gruppe sehr selten sind und Zuchtmaterial nur schwer zu be-
schaffen sein wird. Jedenfalls kann man Zuchtversuche, die sich mit dieser
Gruppe befassen, zu den interessantesten entomologischen Aufgaben rechnen.
I cf. (Type. Mus. Hamburg.)
Süd -Kamerun: Mapfub (Rand-Gebirge), 28. VI. 11.
42. Myl. flaviana Sm.
1898. Smith, An. N. H. (7) i, p. 246.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 394.
1900. Smith, Rhop. Ex. Pier. Myl. p. t. Myl. f. 8, 9.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 34.
Hierzu Taf. XXVII, Fig. 3.
Das einzige vorliegende o^ dieser zweifellos sehr seltenen Art unterscheidet
sich von dem durch Smith (1. c.) abgebildeten Tier auf der Unterseite durch
goldgelben Costalrand der Vorderflügel und goldgelbe Wurzel beider Flügelpaare.
Süd - Kamerun: Molundu, 17. — 22. XII. 10.
43. Myl. solilucis Schultze.
1914 ScHri,TZE, Ent. Rundsch. 31, Jahrg., Nr. 12, p. 70.
Hierzu Tat". XXVII, Fig. 2.
Diese schöne Art, die mit der von mir beschriebenen Pieris solilucis v. sub-
urnata in Größe und Färbung übereinstimmt, liegt ebenfalls nur in einem ein-
zigen o"^ vor.
I & (Type Mus. Hamburg).
Süd -Kamerun: Man (Gebiet des oberen Djah), 30. IV. 11.
44. Myl. ochracea Aurjv.
1895. AuRiv., Ent. Tidskr. 16, p. 2,59, 1. 3, f. 1.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 394.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 34, t. 10, f.
Von den Mylothris-Krt^r)., die die primären Waldungen der Süd-Kameruner
Rumpfebene bewohnen und die, wie gesagt, sehr selten sind, scheint ochracea
noch die häufigste zu sein. Das Tier ist, wenn es aus den Wipfelregionen des
Urwaldes gelegentlich in das schattige Unterholz herunterkommt, kaum zu
übersehen.
— 543 —
Süd- Kamerun: Yukaduma, 24. — 28. II. ii; Dalugene, 3. — 4. IV. 11;
Assobam-Urwald, 17. — 20. IV. 11 ; Nemayong, 19. V. ii; Libi-Fluß,
I. VI. II.
45. Myl. agathina Cr.
1779. Cramer, Pap. Exot. 3, p. 76, t. 237, f. D, E.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 394.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 34, t. 10, f, 14, d, 11, a,
Metam.
1889. Trimen, S. Afr. Butt. 3, p. 31, t. 2, f. 3.
Diese aus dem Steppengebiet ganz Süd- und Ostafrikas bekannte Mylothris-
Art liegt in einem einzigen stark geflogenen 9 vor, das bezeichnenderweise vom
unteren Kongo stammt. An der Fangstelle, Kimuenza, unweit des Stanley-Pool
fand ich eine ganze Kolonie erwachsener Raupen, wunderbarerweise aber nicht,
an Loranthus, sondern an dem dort verwildert wachsenden Psidium guayava.
Der fragliche Strauch war ganz kahl gefres.sen. Als ich die Raupen am nächsten
Tage eintragen wollte, waren sie restlos verschwunden. Zu einer günstigeren
Jahreszeit dürfte der Falter am unteren Kongo gewiß nicht selten sein.
I 9.
Belg. Kongo; Kimuenza, i. X. 10 (Ende der Trockenzeit).
46. Myl. bernice Hew.
1866. Hew., Exot. Butt. Pieris t. 8, f. 52,53.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 395.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 35, t. 12, c.
Von dieser wenig verbreiteten Art liegen nur wenige beschädigte Stücke
vor. Sie wurden in jenem Gebiet erbeutet, das u. a. auch von Aurivillius als
Fundort angegeben wird. Myl. bernice scheint selten oder doch sehr lokal zu
sein. Ich selbst habe die Art im Grashochland von Kamerun, wo sie gleichfalls
vorkommt, niemals gesehen; von einem meiner eingeborenen Sammler, einem
trefflichen Beobachter, mit dem ich seit Jahren in Verbindung stehe, habe ich
unter vielen Tausenden von Schmetterlingen bisher nur ein einziges Stück der
Art erhalten.
4 ^-^o^ 2 W.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 15. IX.— 3. X. 10*.
Gattung: Appias Hbn.
1826. HÜBNER, Verz. p. 91.
Diese in der Hauptsache indoaustralische Gattung ist im äthiopischen
Faunengebiet mit nur wenigen Arten vertreten, von denen indessen einige
häufig sind. Die afrikanischen Appias- Ait^n stellen sich vielfach an den Trink-
plätzen der Papilio-Arten ein, besuchen indessen auch, besonders die 99, Blüten ;
vor allem blühende Lianen am Waldufer der Flüsse werden von ihnen vielfach
— 544 —
umworben. ^Meines Wissens sind noch von keiner afrikanischen Art die ersten
Stände bekannt.
In der Ausbeute der Expedition erscheint Appias nur mit 3 Arten.
47. App. rhodope F.
1775. Fabr., Sj-st. Ent. p. 473.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 398.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p.'37, t. 11, d, c.
Appias rhodope ist ein Tier, das die freie Steppe meidet, aber auch im
Regenwalde und den immergrünen Waldgalerien ist es hicht häufig; das 9 ist
sogar sehr selten.
2 ö^ö^, I 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 12. — 17. X. 10 (9); Duma, 18. IX. 10*.
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. — 6. XII. 10*.
48. App. sabina Fldr.
1865. Felder, Reise Novara, Lep., p. 167.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 399.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 3S, t. 11, f. e.
Appias sabina erscheint dort, wo sie einmal auftritt, ziemlich zahlreich.
Die cf o^ fehlen dann kaum an einem der Trinkplätze. Es gilt das natürlich nur
für die cfc^; die 99 sind sehr selten.
18 cfcf .
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), IX. — X. 10*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Süd -Kamerun: Assobam-Urwald, 25. — 26. IV. 11 ; Man, 30. IV. 11.
49. App. epaphia Cr.
1779. Cramer, Pap. Exot. 3, p. 26, t. 207, f. D, E.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 399-
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 38, t. 11, f.
und 9 ab. flavida Mab.
1885—87. Mab., Hist. Mad. Lep. i, p. 262, t. 36, f. 7, 8.
1898. AVRiv., Rhop. Aeth. p. 400.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 38.
Appias epaphia ist ein auch im weiblichen Geschlecht häufiger, weitver-
breiteter Falter, der besonders gerne blühende Kräuter auf verlassenen Dorf-
plätzen und wieder zugewachsenem Farmgelände aufsucht. In der Ausbeute
ist die Art nur von der Insel Fernando-Po vertreten, für deren P'auna sie neu ist.
epaphia 2 99; ab. 9 flavida 2 99.
Fernando -Po: Sta. Isabel, 14. VIII.— 6. XI. 11.
Gattung: Pieris Schrank.
1801. Schrank, Fauna Boica 2: i, p. 152.
Diese kosmopolitische und auch im äthiopischen Gebiete in zahlreichen
Arten vorkommende Gattung gehört vornehmlich den Steppen an, weil ihre
— 545 —
Raupen, soweit wir sie kennen, die Pflanzenfamilie der Capparidaceen allen
anderen vorzuziehen scheinen. Von einigen Arten leben dort die Raupen in
großen Gesellschaften, die ihre Futtersträucher oft vollkommen kahlfressen.
Von den dem Regenwalde eigentümlichen Formen kennen wir die ersten Stände
zur Zeit noch bei keiner Art; nur genaue Kenntnisse der wenigen im Urwald
vorkommenden Capparidaceen und ihnen nahestehenden Cruciferen vermag hier
vielleicht Fingerzeige zu geben.
Hinsichtlich der Lebensweise der Imagines gilt das bereits für die Gattung
Appias Gesagte. Die 99 sind fast durchweg sehr selten.
In der Ausbeute fehlen merkwürdigerweise selbst einige ganz gewöhnliche
Arten, die man aus den von der Expedition berührten Grenzgebieten des vSudan
hätte erwarten dürfen.
Von den acht mitgebrachten Arten sind zwei in einer von mir kürzlich be-
.schriebenen Varietät vertreten.
50. Pier, subeida var. schweinfurthi Schnitze.
1Q14. ScHULTZE, Ent. Rundscli. 31. Jahrg., Nr. 3, p. 13, f.
Hierzu Taf. XXVII, Fig. 4 a (cp), 4b (9)-
Bezüglich dieser Form möchte ich das in der Urbeschreibung bereits An-
gedeutete wiederholen und dahin erweitern, daß die mit subeida verwandten
Arten erst nach genauen Zuchtversuchen festgelegt werden können. Ein Stück
von schweinfurthi erhielt ich nach Erscheinen meiner Beschreibung auch vom
Viktoria-See. Dieses Vorkommen ist nicht weiter verwunderlich, denn es ist
bekannt, daß die Fauna des oberen Ubangi und die des Viktoria-See-Gebiets
(sogar in der Landschaft Kavirondo am Ostufer) einige sehr charakteristische
Lepidopterenformen, z. B. die prächtige Kallima jacksoni E. M. Sharpe, ge-
meinsam haben.
7 (/r/, I 9.
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. — 6. XII, 10*; Bangui, 6, — 7, XI. 10*
(19).
51. Pier, calypso Dr.
1773. Drury, 111. Exot. Ins. 2, p. 30, t. 17, f. 3, 4.
1898. AuRiv., Rliop. Aeth. p. 409.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 42, t. 13, d.
und V, dentigera Btlr.
1888. BuTi^ER, Proc. Zool. Soc. 1888, p. 78.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 409.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 42, t. 13. h.
Diese stattliche Art gehört dem Regenwald an, dringt aber in den Galerie-
waldungen der Steppe ebensoweit vor wie die immergrünen Baumformen. Das
Vorkommen der Kongoform dentigera — die übrigens mit der Stammform
zusammenfliegt — im Djahgebiet vSüd-Kameruns ist einer der vielen Beweise
Deutsche Zeiitralalrika-Expeditiou. 1910,11. Bil. I. ->r
— 54^ —
für die Übereinstimmung der beiden Länderstrecken bezüglich der Lepidopteren-
fauna.
calypso 3 d'cf .
Belg. Kongo: Yakoma, 6. V. ii*.
Franz. Kongo: Pokou, 24. XI. lo*.
V. dentigera 3 (fcf (eines davon Übergang zur Stammform).
Franz. Kongo: Pokou, 24. XI. 10* (Übergang zur Stammform).
Süd- Kamerun: MaL'n, 29. IV. ii; Kulembembe, 23. — 24. V. 11.
52. Pier, theora Doubl.
1846. Doubl., An. N. H. (i) 17, p. 25.
1847. Doubl, u. Hew., Gen. D. Lep. t. 6, f. 4.
1898. AuRiv., Rhop. Aetli. p. 410.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 43, t. 13, e.
■ Fine offenbar auf den Regenwald und seine Grenzgebiete beschränkte Art,
die ziemhch variabel zu sein scheint. Die ö'd' ändern sowohl in der Größe wie
in der Ausbildung der schw^arzen Saumzeichnungen sehr stark ab. Bei einigen
der vom Ubangi stammenden Stücke ist der auch sonst vorkommende schwefel-
gelbe Anflug auf der Unterseite der Hinterflügel über deren gesamte helle Fläche
ausgedehnt.
Pieris theora ist ein ziemlich regelmäßiger Besucher der Trinkplätze.
30 cfcf , I 9.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), IX. — X. 10*; Libenge, 24. — 30. X.
10*; Mongumba, 2. XI. 10*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Süd- Kamerun: Molundu, i. XI. — 6. XII. 10; Yendi-Plateau (900 m),
26.-29. III. II (I 9).
53. Pier, theuszi Dew. -
1889. DEWITZ, Ent. Nachr. 15, p. 107, t. 2, f. 6 — 9.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 410.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 44, t. 14, a.
Diese schöne große Art gehört hauptsächlich dem primären Regenwald an
und ist auch hier selten; die c^ö^ kommen gleichfalls ans Wasser zum Trinken.
5 cfcf .
vSüd - Kamerun: Molundu, 27. XI. — 31. XII. 10; Assobam-Urwald,
25. — 26. IV. II.
54. Pier, solilucis Btlr.
1874. Butler, Trans. Ent. See. 1874, p. 433.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 411.
1910. Seitz, (yroßschm. d. Erde II, 3, p. 44, t. 14, a.
und V. subornata Schnitze.
1914. Schultze, Ent. Rundsch. 31. Jahrg., Nr. 12, p. 70.
Hierzu Taf. XXVI, Fig. 3.
— 547 —
Pier, solilucis und vor allem die große v. siihornata ist durch das leuchtende
Schwefelgelb des r'' die auffallendste Art der Gattung. Der Falter bevorzugt
den primären Wald.
solilucis 4 c^cf .
Belg. Kongo: Yakoma, ii. V. ii*; Bondo (Uelle-Distr.), 23. — 27.V. 11*.
Franz. Kongo: Pokou, 24. XI. 10*.
V. siihornata 4 c^'f.
Süd - Kamerun: Molundu, 27. XL — 31. XII. lO; Dalugene, 3. — 4. IV. 11.
55. Pier, cebron Ward.
1871. Ward, Ext. M. Mag. 8, p. 59.
1873. Ward, Afr. L,ep. p. 3, t. 3, f. i, 2.
1898. ArRiv., Rhop. Aeth. p. 411.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 44, t. 14, b, c.
Pier, cehron ist eine im Urwaldgebiet Kameruns anscheinend weitverbreitete
Art, die indessen immer nur ganz sporadisch auftritt und sehr selten ist.
2 d'd'.
Süd - Kamerun: Unterer Sanga, 30. X. 10; Molundu, i. — 15. I. 11.
56. Pier, capricornus Ward.
1871. Ward, Ent. M. Mag. 8, p. 59.
1873. Ward, Afr. I,ep. p. 3, t. 3, f. 3, 6, 7.
1898. AuRiv., Eiop. Aeth. p. 411.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 45, t. 14, b, c.
Für Pier, capricornus gilt dasselbe wie für cehron. Die beiden in der Aus-
beute vertretenen 99 sind sehr verschieden in der Ausdehnung der dunklen
Zeichnungen.
1 cf , 2 99.
Süd - Kamerun: Molundu, i. XII. 10. — 28. II. 11.
57. Pier, rubrobasalis v. nitida Auriv.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 412.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 46.
Diese bisher nur von Kamerun bekannte Varietät des in der Stammform
aus Ostafrika stammenden Steppenfalters liegt in Stücken von Fort Crampel
(Franz. Kongo) vor und ist für dieses Gebiet neu. Sie bestätigt die Überein-
stimmung der Falterfauna Adamauas mit der des französischen Südost-Sud:in.
2 c^.--'.
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. — 6. XII. 10*.
Gattung: Teracolus Swains.
1832 — 33. SWAINSON, -Zool. 111. (2) 3, t. 115.
Was ich bei Besprechtmg der Familie über deren auffallendes Zurücktreten
in der Gesamtausbeute an Rhopaloceren gesagt habe, gilt ganz besonders für
diese Gattung. Wer die Zahl der von der Expedition heimgebrachten Teracolus
35*
- 548 -
im Rahmen der ganzen vSammlung betrachtet, könnte leicht auf die Vermutung
kommen, daß die lepidopterologisch sammelnden Mitglieder der Expedition die
Steppengebiete überhaupt nicht betreten haben. Es liegt nämhch nur die Art
vor, die als einzige der Gattung auch im Waldgebiete vorkommt. 1
Hinsichtlich der Lebensweise der Imagines stimmt diese mit den anderen
Arten der Gattung überein. Die Falter haben durch ihre große Flüchtigkeit
viel Ähnlichkeit mit den Colias- Arten. Sie halten im Fluge den Körper nicht
in der Flugrichtung, sondern seitlich etwas schräg zu dieser. Die Teracolus-
Arten sind (mit wenigen Ausnahmen) ausgesprochene Blütenbesucher; die
meisten sind fast nur zu erbeuten, wenn man ihre nächtlichen Ruheplätze aus-
findig macht.
58. Teracolus evippe L.
1758. L-, Syst. Nat. ed. lo, p. 469.
1764. Clerck, Icones Ins. 2, t. 40, f. 5.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 432.
1910. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 57, t. 18, e.
Teracolus evippe ist selten und, obschon Bewohner des Waldgebietes, nur
in sekundären Partien anzutreffen. Bei Kribi flog die Art an der sonnigen,
von der ehemaligen Wald Vegetation ganz entblößten Meeresküste.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), i8, IX. lo*.
Süd -Kamerun: Kribi, i. VIII. 11.
Gattung: Eronia Bsd.
1836. BoiSD., Spcc. Gen. Lep. 1, p. 604.
Die Falter der Gattung Eronia gehören, soweit sie Waldbewohner sind,
an manchen Stellen zu den Charakterschmetterlingen, an anderen scheinen sie
gänzlich zu fehlen. Die cfo^, die, wo sie vorkommen, regelmäßig die Trink-
plätze aufsuchen, sind meist rapide Flieger, die langsamer fliegenden 99 finden
sich an Blüten ein, besonders solchen von iVcanthaceen. Die ersten Stände sind
meines Wissens nirgends beschrieben. Vor Jahren fand ich an einem groß-
blätterigen Strauch im Unterholze, den ich für eine Rhamnacee hielt, kleine
Raupen, deren Zugehörigkeit zu dieser Gattung mir wahrscheinlich ist, weil
ich ein argia-Q an derselben Pflanze bei der Eiablage beobachtet hatte. Die
Zucht glückte mir damals leider nicht, und auch das Alkoholmaterial, das ich
von den Raupen besaß, ist mir verlorengegangen. Soweit ich mich entsinne,
waren die grünen Raupen denen von Catopsilia sehr ähnlich und mit einigen
schneeweißen Flecken geschmückt.
59. Er. pharis Bsd.
1836. BoiSD-, Spec. Gen. Lep. i, p. 443.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 447.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 62, t. n, c.
— 549 —
Eronia pharis ist eine seltene, stets vereinzelt auftretende Art, die einen
weit langsameren Flug hat als alle anderen von mir beobachteten Arten der
Gattung.
i9.
Belg. Kongo: Kimuenza, lo. — 12. IX. lo.
60. Er. argia F.
1775. Fabr., Ent. syst. p. 470.
1792. Herbst, Naturs. Schm. 5, p. 78, t. 90, f. i.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 446.
1910. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 62, t. 21, c, d.
und ab. poppea Don.
1824. DoNOV., Nat. Reposit. 2, t. 54, f. 2.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 446.
1910. SeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 62, t. 21, d.
Die cfc^ sind besonders Besucher von Trinkplätzen, die an der Grenze von
primären Waldungen und verwilderten Farmplätzen gelegen sind. Die 99, die
sich durch überraschenden und sehr bunten Polymorphismus auszeichnen, sind
weit seltener; am häufigsten ist noch die 9 ab. poppea.
argia 8 cfcf', 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. IX, — 4. X. 10 (darunter i 9); Duma
(Ubangi-Distr.), 18. IX. — 4. X. 10*; Libenge (Ubangi-Distr.), 24. — 30,
X. IG*.
Süd - Kamerun: Molundu, 23. XII. 10 — 15. I. 11 (darunter i 9).
ab. 9 poppea 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. — 6. IX. 10.
Süd -Kamerun: Dalugene, 3. — 4, IV. 11.
Gattung: Catopsilia Hbn.
1826. HÜBNER, Verz. p. 98.
Diese in den übrigen tropischen Gebieten der Erde durch so zahlreiche
und oft farbenprächtige Arten vertretene Gattung ist im äthiopischen Gebiet
nur durch die eine, desto häufigere Art repräsentiert. Beide Geschlechter kommen
an die Trinkplätze.
61. Catopsilia florella F.
1775. Fabr., Syst. Ent. p. 479.
1825. DoNOV., Nat. Reposit. 3, t. 90.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 449.
1910. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 63 (I, t. 23, g).
Catopsilia florella ist, sowohl in der Steppe wie im Waldgebiete (abgesehen
von dessen primären Partien!), eine der gemeinsten Pieriden. Die Raupen sind
regelmäßig auf den in den Dörfern kultivierten Crtssm-Sträuchern zu finden.
30 c/ö^, 3 99.
— 550 —
Belg. Kongo: Libenge (Ubangi-Distr.), 25. X. 10*; Yakoma, 6. V. 11*;
Bondo (Uelle-Distr.), 23.-27. V. 11*.
Franz. Kongo: Fort Possei— Fort Sibut, 18.— 23. XI. 10*; Pokou,
24. XI. IG*'; Dekoa, 29.— 30. XI. 10*; Fort Crampel, 3.-6. XII. 10*.
Süd - Kamerun: Molundu, 16. — 27. I. 11.
Gattung: Terias Swains.
1820. SWAINSON, Zool. Hl. I, t. 22.
Diese durch deutliche Ausbildung von Jahreszeitformen nächst Teracolus
am meisten ausgezeichnete Pieiiden- Gattung fehlt kaum einer Landschaft,
wennschon sekundäre Partien des Regenwaldes von ihr bevorzugt werden.
Während der Hauptflugzeiten der Schmetterlinge wird man sie kaum an
irgendeinem der Trinkplätze vergeblich suchen. Hier halten sie sich meist
etwas abseits von den Papilioniden und größeren Pieriden , sind aber vielfach
mit L^'caeniden vergesellschaftet und manchmal so zahlreich, daß sie leuchtend
gelbe größere Flecken auf dem feuchten Sande bilden. Die etwas selteneren 99
trifft man vielfach bei der Eiablage um Papihonaceen und andere Leguminosen
flatternd an, so z. B. um die auch im Kongo schwimmende Inseln bildende
Herminiera elaphroxylon, den bekannten ,,Ambatsch".
62. Ter. brenda Dbl.-Hew.
1847. Doubl, u. Hew., Gen. D. Lep. p. 79, t. g, f. 6.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 451.
1910. SeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 64, t. 22, c.
und trans. ad ab. maculata Auriv.
1910. Sei'i'z, Groß.schm. d. Erde II, j, p. 64, t. 22, c.
Ter. brenda ist recht eigentlich die Terias-Art des afrikanischen Regen-
waldes und hier ein regelmäßiger Besucher der Trinkplätze an Bach- und Fluß-
ufern.
brenda 24 cfcf, i 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 2. — 3. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.), IX. —
X. IG*; Libenge, 24. — 30. X. ig*; Yakoma, 6. V. 11*.
Franz. Kongo: Mongumba-Ubangi, 2. XI. ig*; Bangui, 7. XI. ig*; Po-
kou, 24. XI. IG*.
Süd -Kamerun: Molundu, 16. — 27. I. 11; Yendi-Plateau (90G m),
26. — 29. III. II.
trans. ad ab. maculata 3 cfcf.
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. VIII. — 3. IX. ig.
63. Ter. senegalensis Bsd.
1836. BoiSD., Spec. Gen. Lep. i, p. 672.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 451.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, ,3p. 64, t. 22, c.
trans. ad v. blsinuata Btlr.
und V. bisinuata Btlr. (Winterform).
- 551 —
1876. BuTi,Eii, Au. N. H. (4) 18, p. 4S5.
1898. AuRiv , Rhop. Aeth. p. 451.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 64, t. j.2, d.
Im Gegensatz zur vorigen gehört senegalensis mehr der Steppe an, kommt
aber auch im Gebiet des Regenwaldes vor, wo sie sekundäre Partien bevorzugt.
Am Tsad-see traf ich diese Art zahlreich um Herminiera elaphroxylon fliegend
an, die einzige Pflanze, die dort als Futter für die Raupe in Betracht käme;
am unteren Kongo entdeckte ich eine Puppe (die die v. hisinuata ergab) an
einer anderen gelbblühenden krautigen Papilionacee. Diese Puppe, die ich kurz
vor dem Schlüpfen fand, Heß die wahre Farbe nicht mehr erkennen; merk-
würdigerweise waren bei ihr die Flügelscheiden einfarbig schwarzbraun gefärbt
und Heßen nichts von der gelben Farbe der Flügel erkennen.
senegalensis 2 c^o^, i 9.
Span. Guinea: Corisco, 18. VIII. 10.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Dist.), 4. X. 10*; Bondo (Uelle-Distr.),
23. — 27. V. II*.
trs. ad. V. bisinuata 2 d^d', i 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII. — 20. IX. 10.
Franz. Kongo: Fort vSibut, 20. — 23. XI. 10.
V. hisinuata 7 d&.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. — 15. IX. 10 (Ende der Trockenzeit)
(darunter das oben erwähnte gezogene Stück).
Franz. Kongo: Pokou, 24. XI. 10*; Fort Crampel, 3.— 6. XII. 10*.
64. Ter, floricola v. ceres Btlr. (Winterform).
1886. Butler, Au. X. H. (5) 17, p. 218, t. 5, f. 3.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p: 452.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 64, t. 22, d.
Es liegen nur zwei 99 vom unteren Kongo vor, die gegen Ende der dortigen
Trockenzeit erbeutet wurden und der Winterform angehören.
2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. — 9. IX. 10.
65. Ter. desjardinsi v. regularis Btlr, (extreme Sommerform).
1876. Butler, An. N. H. (4) 18, p. 486.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 452.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 65, t. 22, e.
und V. marshalli Btlr. (Winterform).
1898. Butler, Au. n. H. (7) i, p. 62.
1898. Butler, Proc. Zool. »See. 1897, p. 851, t. 50, f. g.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 453.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 65, t. 22, e.
Die gefundenen Formen entsprechen der zur Zeit ihres Fanges an den be-
treffenden Plätzen herrschenden Jahreszeit.
V. regularis, 2 cfcf ,
— 552 —
Belg. Kongo: Yakoma (Uelle-Distr.), O.V. ii *(Regenzeit).
V. marshalli, 2 cfcf.
Belg. Kongo: Kimuenza, 10. — 12. IX. 10 (Ende der Trockenzeit).
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. — 6. XII, 10* (Trockenzeit).
65. Ter. brigitta Cr.
1780. Cramer, Pap. Exot. 4, p. 82, t. 331, f. B, C.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 453.
1910. Seitz, Groß.schm. d. Erde II, 3, p. 65, t. 22, f.
und V. zoe Hopff.
1855. HoPFFER, Monatsb. Akad. Wiss. Berlin 1855, p. 640.
1862. HoPFFER, Peters Reise Mossamb. Ins. p. 369, t. 23, f. 10, 11.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 453.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 65, t. zz, f.
Von beiden Formen liegt je ein Stück (i a", i 9) vom gleichen Ort und
mit demselben Fangdatum vor!
brigitta, 1 9.
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. — 6. XII. 10*.
zoe, I (f.
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. — 6. XII. 10*.
Familie Danaididae.
Die im äthiopischen Gebiete nicht sehr artenreiche Familie ist in der Aus-
beute der Expedition verhältnismäßig gut vertreten, d. h. mit der IVIehrzahl
der Arten, die erwartet werden durften. Von den elf mitgebrachten Arten sind
sogar zwei von mir als neu beschrieben worden. Mit Ausnahme der — auch
nur stellenweise zahlreich auftretenden — Danaida chrysippus, var. alcippus Cr.
ist keine von ihnen häufig.
Die Danaiden haben meist einen getragenen, langsamen Flug. Vor Nach-
stellungen durch Vögel sind sie sicher^), denn wenn man sie anfaßt, geben sie
(allerdings nicht immer) einen scharfen Saft von sich, der in kleinen gelben
Tröpfchen an den Flügel wurzeln und aus den Fühlerenden austritt. Auch
können die rfd^ (ob bei allen Arten?) als Schreckmittel aus dem letzten Hinter-
leibsegment zwei kugelrunde Büschel ausstülpen. Selbst einem wenig scharf
ausgebildeten menschlichen Geruchssinn muß der widerwärtige scharfe Duft
auffallen, den einzelne Arten, so z. B. Amauris vashti Btlr. von sich geben. Eigen-
tümlich ist für diese Familie ihre große Lebenszähigkeit und ihre Widerstands-
fähigkeit den Dämpfen des Zyankaliglases gegenüber, eine Eigenschaft, die sie
mit den Acraen und mit verschiedenen Heteroceren, z. B. Zygaeniden, Agari-
' I Der am oberen Benue zur Trockenzeit in großen Flügen brütende Merops niibicus ließ
natli meinen Beobachtungen die ebendort häufige Danaida v. alcippus vollkommen unbeachtet,
stellte aber anderen viel besser fliegenden Tagfaltern nach.
— 553 —
stielen usw. teilen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die für Insekten fressende
Vögel abschreckend wirkenden Stoffe in den Körpern der Danaiden die Wir-
kung des Zyankaliums, wenigstens zum Teil, aufheben.
Es ist durchaus verständlich, die äußerliche Kopierung der Danaiden durch
andere Tagfalter für die so verlockende Mimikry-Theorie in die Wagschale zu
w^erfen; es darf indessen nicht verkannt werden, daß es sich in sehr vielen Fällen,
für die einzelne Beispiele weiter unten noch angeführt werden sollen, nur um
Konvergenzerscheinungen handeln kann.
Bezüglich der übrigen Lebensbedingungen der Imagines ist zu sagen, daß
sie an Blüten saugend angetroffen werden, meist solchen von niederen kraut-
artigen Pflanzen, wie sie in der Steppe, in sekundären Partien oder verlassenem
Pflanzungsgelände des Waldgebietes angetroffen werden. Vielfach erscheinen
sie auch zum Trinken auf feuchten Sandbänken, Ufern der Wasserläufe oder
an Stellen der Wege und Dörfer, die mit Urin befeuchtet sind. An Exkrementen
habe ich sie nicht beobachtet.
Die durch ihre langen fleischigen Zapfen gut charakterisierten Raupen leben
an Asclepiadaceen. Die Puppen, in der Form an die derSat5^riden undCharaxiden
erinnernd, sind bemerkenswert durch den silbernen oder goldenen Glanz, der sie
in Form einzelner Flecke schmückt oder das ganze Tier überzieht.
Gattung: Danaida Eatr.
1S05. L,atr., Hist. Nat. Crust. Ins. 14, p, 108.
Diese Gattung enthält Arten, die nicht nur im Habitus (Flügelform), sondern
auch im Gebaren der Imagines untereinander abweichen. Während die beiden
unten zuerst genannten Arten, bei gleichwohl elegantem schwebenden Fluge,
träge Tiere sind, ist die dritte hier angeführte Art ein ziemlich seltener, schwer
zu fangender Falter, Jene habe ich stets an Blumen angetroffen, diese (es wurden
nur 'S'ij' angetroffen) setzte sich nach meinen Beobachtungen an verunreinigte
Bodenstellen.
67. D. chrysippus h.
1758. L., vSyst. Nat., ed. 10, p. 471.
1777. Cramer, Pap. Exot. 2, p. 32, t. 118, f. B, C.
1898. AURIV., Rhop. Aeth. p. 32.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 71.
Metam. :
1862 — 66. Trimen, Rhop. Afr. Austr. p. 89, 90, t. i, f. 3, 3a.
und var. alcippus Cr.
1777. Cramer, Pap. Exot. 2, p. 45, t. 127, f. E. F.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 32.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 72.
D. chrysippus, dieser bekannte Kosmopolit, ist in beiden obengenannten
Formen ein Falter, der mehr die offenen Stellen bewohnt, im Urwaldgebiet
sogar nur dort vorkommt, wo die ursprüngliche Vegetation schon seit längerer
— 554 —
Zeit Kulturen Platz gemacht hat. Stellenweise ist der Falter sehr häufig. Manch-
mal sammeln sich die c/o' an einem Blütenstengel zu einem dichten Knäuel
um ein einziges dort sitzendes 9. Die Stammform ist in Westafrika ungleich
seltener als die var. alcippus Cr.; sie liegt in der Sammlung nur vom unteren
Kongo vor.
D. chrysippus ist eines der berühmt gewordenen „Modelle" verschiedener
sog. mimetischer Arten. Ob aber alle Nachahmer Nutzen aus ihrer Ähnlichkeit
ziehen können, scheint mir zum mindesten bei den nachahmenden Arten zweifel-
haft, die entweder an ganz anderen Örtlichkeiten fliegen wie das ^Modell —
Papilio dardanus ah 9 trophonissa Auriv. — oder aber in der Größe bedeutend
von ihm abweichen — die eben genannte PapiUo-V orm., Acraea encedon I,. und
ab. alcippina Auriv. — . Man ist noch mehr geneigt, wenigstens bei den ge-
nannten Arten an Konvergenzerscheinungen zu glauben, wenn man bedenkt,
daß z. B. Acraea encedon mindestens ebenso ,, ungenießbar" ist wie D. chrysippus
und daß Modell und Nachahmer so erheblich im Fluge voneinander abweichen,
daß die nachstellenden Vögel unmöglich getäuscht werden können.
Die bunte Raupe und die Puppe sind mit Sicherheit dort zu finden, wo die
riesige Calotropis procera, die auch in West- und Südasien von ihr bewohnte
Hauptfutterpflanze der Art, wächst. Im Waldgebiete lebt sie vermutlich an
den schön blühenden und im Gebüsch rankenden Schlingpflanzen der Gattung
Ceropegia.
D. chrysippus h., 5 c/'d^.
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII. — 12. IX. 10.
var. alcippus Cr., 20 c/c/, 10 99.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 15. IX. — 19. X. 10*.
Franz. Kongo: Bangui (Ubangi), 6. — 7. XI, 10*; Fort Possel-Sibut
(Ubangi-Geb.), 18.— 20. XL 10*; Fort Sibut (Ubangi), 20.— 23. XI. 10*.
Süd -Kamerun: Masesse, 2. VI. ii; Sangmelima, 5. — 9. VI. 11.
Fernando -Po: Sta. Isabel, 11.— 17. VIII. 11 (i 9).
68. D. petiverana Dbl.-Hew.
1847. DouBi,. u. Hew., Gen. D. Lep., t. 12, f. i.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 33.
1910. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 72, t. 23, a.
Diese weit verbreitete und stellenweise nicht seltene Danaide hat einen
ausgezeichneten, auch ihren Flug trefflich vortäuschenden Nachahmer in dem
seltenen 9 von Euxanthe eurinome v. ansellica Btlr. (in der Ausbeute gleichfalls
vertreten). Dieser Schmetterling ist allerdings ein ausschließlicher Bewohner
des Regenwaldes, während D. petiverana dem gesamten äthiopischen fest-
ländischen Gebiet angehört.
12 cfo".
Belg. Kongo: Thysville, 25. VIII. 10; Duma (Ubangi-Distr.), 15. IX.
bis 23, IX. 10*.
— 555 -
Franz. Kongo: Fort Possel-Sibut (Ubangi-Distr.), i8. — 20. XI. 10*.
69. D. morgeni Honr.
1892. HONRATH, B. E. Z. 36, p. 436, t. 15, f. 5.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. ^^.
1910. SeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 72, t. 23, a.
Das (f dieser hübschen Art hält sich in Süd-Kamerun mit besonderer Vor-
liebe in nöuangelegten Urwalddörfern auf, wo es an Stellen des Bodens saugt,
die mit Urin benetzt sind. Der Fälter ist wie alle äthiopischen Rhopaloceren
mit schmalen langen Vorderflügeln ein gewandter Flieger und zudem sehr scheu.
Die von mir erbeuteten d^cf streckten, wenn man sie am Thorax ergriff, aus
den Enden des Abdomens zwei kugelrunde seidige Haarbüschel von goldbrauner
Färbung (siehe Figur i) he'raus.
9 c/c/'.
Süd- Kamerun: M'batschongo, 13. V. ii;N'ko
(oberer Djah), 16. V. 11; Malen, 18. — 21. V. 11; Ku-
lembembe, 23. — 24. V. 11 ; Bitje, 30.— 31. V. 11; Fig. l.
Makom, 9. VI. 11 ; Mapfub, 28. VI. 11 : M'bökum, Af^'^büsckel von D
-' > X- ' j morgemcj^, links halb,
30. VI. — 2. VII. II. rechts ganz entfaltet.
Gattung: Amauris Hübner.
1826. Hübner, Verz., p. 14.
Die Gattung Amauris bewohnt im Waldgebiete vorwiegend offene Stellen,
in der Steppe ist sie auf die Galeriewaldungen beschränkt und anscheinend nur
soweit, als diese aus vorwiegend immergrünen Bäumen (der Regen waldflora)
zusammengesetzt sind. An den Plätzen ihres Vorkommens besuchen sie blühende
Kräuter, an denen sie lange sitzen bleiben, oder feuchte Bodenstellen, besonders
Sandbänke in Flüssen. Ihre widerlich duftenden Absonderungen übertreffen an
Wirksamkeit die, durch welche sich die Arten der vorigen Gattung schützen,
um ein erhebliches. Fast alle Arten haben ihre gut kopierenden Nachahmer
und dürften den Anhängern der Mimikry-Theorie das beweiskräftigste Material
für ihre I^ntersuchungen liefern. Vor allem die mimetischen Arten der Gattung
Hypolimnas ahmen einige Amauris- Arten ausgezeichnet nach.
Die ersten Stände der Gattung, die sich durch die prachtvolle Färbung
der Puppen auszeichnet, sind noch wenig bekannt, wohl hauptsächlich deshalb,
weil die mutmaßlichen Futterpflanzen der Raupen, C er opegia- Arten und andere
Asclepiadaceen, für Untersuchungen meist schwer erreichbar im dichtesten
Unterholze ranken.
70. Am. vashti Btlr.
1869. BuTi^ER, eist. Ent. i, p. i.
1871. BuTi<ER, Ivep. Exot. p. 54, t. ZI, f. I.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 37. •
191 1. vSeitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 73, t. 23, d.
- 556 -
Diese schöne große Art, ein Bewohner des Regenwaldes, tritt immer nur
lokal auf, dann aber auch, wenigstens als o'', meist zahlreich. Sie setzt sich
besonders gern auf die vSandbänke großer Flüsse zum Trinken nieder und ver-
harrt hier stundenlang vollkommen regungslos, durch ihre dunkle mit dem
weißen Sande stark kontrastierende Farbe weithin auffallend. Bei Berührung
gibt das -^"^ einen widerwärtigen Duft, fast wie verdorbener Urin riechend, von
sich, der geradezu Übelkeit erregend ist. Dieser Duft verliert sich bei dem ge-
töteten Falter erst dann, wenn dieser vollkommen trocken ist.
Das 9 ist sehr selten.
Als Nachahmer der Art könnte man vielleicht Hypolimnas dinarcha ab.
narchadi Suff, ansehen, indessen hält sich dieser Falter an ganz anderen Plätzen
als jene auf.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. lo.
I. Am. niavius L.
175S. L., Syst. Nat., ed. lo, p. 470.
1764. Ci,ERCK, Iconcs Ins., t. 32, f. 1.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 37.
Kjii. vSeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 74. t. 23, d.
Amauris niavius L., das Modell von Pap. dardanus v. 9 hipocoon F., fliegt
mit dieser Art zusammen im Unterholz des Primärwaldes unweit der Ränder
von Lichtungen oder in immergrünen Galeriewaldungen. Es ist also eine der
Hauptbedingungen gegeben, die für diese beiden Falter die Annahme der ,,Mi-
mikr}'" berechtigt erscheinen läßt. Dabei darf aber nicht unerwähnt bleiben,
daß der Flug der beiden Tiere zu verschieden ist, um selbst einen mittelmäßigen
Beobachter zu täuschen; noch mehr gilt dies mit Bezug auf Hypolimnas anthe-
don Dbl., die auch zuweilen mit Am. niavius zusammen angetroffen wird.
7 o^:^- 3 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. VIII. — 31. IX. 10.
Franz. Kongo: Kongofluß, 23. — 25. X. 10 ; Bangui (Ubangi) 6. — 7.
XI. IG*.
Süd- Kamerun: N'ginda, i. — 9. I. ii; Afam, 25. \'II. ri.
72. Am. damocles ab. psyttalea Plötz.
i.sso. Vx.ürz, S. Iv. Z. 41, p. iSi).
1898. Auuiv., Rhop. Aeth. p. 37.
1911. Seitz, (iroßschui. d. Ivrde II, 3, p. 74, t. 25, a.
Diese und die mit ihr am nächsten verwandten Arten sind vielleicht nur Formen
einer Art. Schon die verschiedenen Lokalformen von Am. damocles selbst sind
schwer auseinander zu halten und durch alle möglichen Übergänge miteinander
verbunden. Auch die in der Ausbeute enthaltenen Stücke (ab. psyttalea Plötz)
nähern sich mehr oder weniger der ostafrikanischen Form dnmoclides Stgr. und
- 557 -
beweisen somit, daß im Kongobecken damoclcs Beauv. allmählich in v. damo-
clides Stgr. übergeht.
Am. damocles, die in all^n Formen und Übergängen von Hypoliiiiiias dubia
Pal (mit ihren zahlreichen Abweichungen) kopiert wird, ist vielleicht das inter-
essanteste Studienobjekt für die Anhänger der Mimikr^'-Theorie. Aber auch bei
diesem wahrhaft verblüffenden Mimikr^'-Beispiel darf nicht verschwiegen werden,
daß Modell und Nachahmer in ihren I^ebensgewohnheiten (und natürlich auch
im Fluge) nicht unerheblich voneinander abweichen. Die nachgeahmte Amauris,
die offene Stellen bewohnt, besucht Blüten, nasse Sandbänke und gelegentlich
allerdings auch mit Urin benetzte Bodenstellen. Die nachahmende Hypolimnas
hält sich mehr im Schatten auf und saugt vorwiegend an faulenden Früchten
am Boden, hier und da auch an Exkrementen.
6cfcf, i9. I.
Belg. Kongo: Kimuenza, i. IX. — ii. X. lo (darunter i o^ mit sehr
großem weißem Wurzelfeld).
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. — 6. XII. 10*.
Süd -Kamerun: Yukaduma, 9. — 12. III. 11 (darunter i o^ mit sehr
großen Submarginalflecken der Hinterflügel); Dalugene, 31. III. 11 ;
Lomie, i. — 6. V. 11 (i 9 mit sehr großen Submarginalflecken der
Vorderflügel).
73. Am. tartarea Mab.
1876. Mab., Bull. vSoc. Zool. Fr. i, ]). lyy.
1S98. AuRiv.. Rhop. Aeth. p. 38.
1911. SeiTZ, Großschm. d. Erde II. 3, p. 74, t. 1^, a.
Von dieser Art, deren -'^c'' Sandbänke in Flüssen aufsuchen, liegt nur ein
einziges (f vor.
icf.
Franz. Kongo: Bangui (Ubangi), 6. — 7. XI. 10*.
74, Am. hecate Btlr.
1866. Butler, Proc. Zcol. Suc. 1866, p. 44.
1898. AxTRiv., Rhop. Aeth. p. 39.
191 1. SeiTz, Großschm. d. Erde II, 3. p. 75, t. 24, b.
Am. hccatc habe ich vorwiegend um Blüten fliegend angetroffen.
4 oV.
Belg. Kongo: Kimuenza. 30. VIII. 10; Libenge, 24.— 30. X. 10*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
73. Am. hyalites Btlr.
1874. Butler, Cist. Eni. i, p. 209.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 38.
1911. SeiTz, Groß.schm. d. Erde II, 3, p. 76, t. 24, a.
Diese Art setzt sich an feuchte Wegestellen und auf blühende Kräuter.
4 o"o"-
- 558 -
Belg. Kongo: Th^^sville, 26. VIII. 10.
vSüd - Kamerun: Akom, 10. VI. 11; Sangmelima, 5. — 9. VI. 11.
76. Am. schubotzi Schnitze.
1914- vSCHfLTZE, Ent. Rundsch. 31. Jahrg., Nr. 8, p. 47.
Hierzu Taf. XXV, Fig. 6.
Ich bringe hier die Abbildung der im Zool. Mus. Hamburg aufbewahrten
Type.
r^
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 16. — 19. X. 10
77. Am. fernandina Schultze.
1914. Schultze, Ent. Rundsch. 31. Jahrg., Nr. 8, p. 47.
Hierzu Taf. XXV, Fig. 7.
Unter den von Fea auf Fernando -Po gesammelten Lepidopteren führt
AuRiviLLius (Ann. Mus. St. Nat. Genova, S. 3, IV (1910), p. 23) auch Am.
echeria Stoll auf, ohne Abweichungen von typischen Stücken anzugeben. Die
ebenda erwähnten Stücke stammen aus dem Gebirge. Sollte diese Art auf Fer-
nando-Po auch in tieferen I^agen gefunden werden, so könnte ich meine Am.
fernandina, die ich unmittelbar am Meeresstrande erbeutete, nicht mehr als
gute Art ansehen.
I rf.
Fernando -Po: San Carlos, 26. X. 11.
Familie Satyridae.
Die Familie der Satj^riden ist in der Ausbeute durch die beiden Unter-
familien der Elymniinae und Satyrinae vertreten (und zwar durch 32 Arten,
von denen zwei von mir als neu beschrieben wurden). Jene sind Bewohner des
Regenwaldes und der Galerie Waldungen von immergrünem, westafrikanischem
Charakter, diese gehören sowohl dem Waldgebiete wie der Steppe an. Die ersten
vStände leben an monokotylen Pflanzen.
Unter-Familie Elymniinae.
Gattung: Elymniopsis Frühst.
1907. Fruhstorfer Iris XX, p. 171, 173.
Die Falter dieser Gattung sind im dichten Unterholze, und zwar sowohl
des primären wie sekundären Regenwaldes anzutreffen. Bedingung für ihr
Vorkommen scheint das Vorhandensein von Palmen zu sein, denn ich beobachtete
die Tiere nur dort, wo solche, d. h. Rotanglianen aus den Gattungen Ancistro-
phyllum \ind Eromospatha, wo Podococcus barteri, Raphia vinifera, Sclerosperma
inannii oder Elaeis giiineensis, einen integrierenden Teil des Unterholzes bildeten.
Diese Beobachtung läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß die ersten bisher
- 559 —
unbekannten Stände der Gattung genau wie die der indoaustralischen Elymnias-
Arten an Palmen leben, zumal sich die Imagines mit besonderer Voriebe auf
deren Blattwedel setzen. Im Fluge haben diese viel von den charakteristischen
hüpfenden Bewegungen der Satyri "en, manchmal aber auch etwas Schwebendes
und nähern sich darin gewissen Plane yna- Arten, wie consanguinea Auriv., epi-
protea Btlr. und epaeaCr., die sie vorzüglich nachahmen. Erst wenn sie sitzen,
verrät die Unterseite mit der bezeichnenden £"/ymwms-Querstrichelung die wahre
Natur des Falters.
78. Elymn. phegea F.
1793- Fabr., Ent. syst. 3: i. p. 132.
1800. DoNOV., Ins. India t. 31, f. i.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 45.
191 1. vSeitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 72, t. 26, a.
Der Falter variiert beträchtlich hinsichtlich Tönung und Ausdehnung der
orangegelben Zeichnungen, die oft, zumal auf den Hinterflügeln, stark ein-
geschränkt sein können.
4 c/(/, I 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. VIII. lO; Duma (Ubangi-Distr.), 7. — 9.
X. IG*; Bondo (Uelle-Distr.), 23.— 27. V. 11*.
vSüd - Kamerun: Nemayong, 19. V. 11 ; Kungulu-Urwald, 20. — 27. V. 11.
(I 9).
79. Elymn. bammakoo Westw.
1851. Westw., Gen. D. Lep. p. 405 note, t. 68, f. 3.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 43.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 82, t. 26, a.
Ob El. bammakoo Westw. tatsächlich eine eigene Art ist, scheint mir min-*
destens zweifelhaft, da diese (wie die vorige) in Ausdehnung und Tönung der
hellen Zeichnungen nicht unbeträchtlich variiert und die dunkelsten Stücke von
El. bammakoo sich' den hellsten von El. phegea nähern.
II cfo".
Belg. Kongo: Kimuenza, i. — 15. IX. 10.
Süd - Kamerun: N'ginda, i. — 9. I. ii; Djimbuli, 3. — 4. II. ii; Yendi-
Hochebene (900 m), 26. — 29. III. 11 ; Lomie, i. — 6. V. ii; Nemayong,
19. V. II; Kungulu-Urwald, 20. — 27. V. 11 ; Kulembembe, 23. — 24. V,
II.
Fernando- Po: Basile, 26. VIII. 11. (Neu für die Insel!)
Unter-Familie Satyrinae.
Die zu dieser Unterfamilie gehörenden Arten, soweit sie in der Sammlung
vertreten sind, bewohnen in ihrer überwiegenden Mehrzahl das dunkelste Unter-
holz des Regenwaldes oder der dichten immergrünen Galeriewälder. Aber auch
die in der Steppe vorkommenden Arten halten sich gerne am Rande der Galerie-
— 500 —
Wälder auf oder unter besonders dichtbelaubten Baumgruppen, weil solche
Stellen bei dem wenig ausgebildeten Flugvermögen der Falter und angesichts
der alles Leben vernichtenden Grasbrände der Trockenzeit oft die einzigen
Plätze sind, die die Erhaltung der Art gewährleisten. Die Imagines einiger
Arten sind richtige Dämmerungsfalter, denen man tagsüber nur begegnet, wenn
man sie gelegentlich aufscheucht. Indes auch einige am Tage fliegende Satyriden
halten sich oft an so dämmerigen Stellen des Dickichts auf, daß für sie fast
dieselben Bedingungen gegeben sind wie für die bei Beginn der Dämmerung
munter werdenden Arten. Alle Satyriden, die solcherweise das helle Tageslicht
scheuen, haben ein hochentwickeltes Sehvermögen und sind sehr schwer zu
beschleichen, wenn sie, wie das ihre Angewohnheit ist, an herabgefallenen
faulenden Früchten saugen.
Einige Arten, besonders solche, die vorwiegend die Steppe bewohnen, er-
scheinen in oft scharf ausgeprägten Jahreszeitformen, für deren Zeichnung (und
selbst Flügelbildung) dieselben Gesetze maßgebend sind, die wir von anderen
äthiopischen Rhopaloceren-Gattungen, Precis z. B., kennen. Die Trockenzeit-
formen sind, bei bedeutenderer Größe, auf der Unterseite meist dem trockenen
Laube ähnlich gefärbt, wobei die Äugenzeichnungen oft ganz verschwinden.
Die Regenzeitstücke (die sich als Raupen mit dem spärlicheren Futter der
Trockenzeit begnügen mußten) sind dagegen erheblich kleiner, aber auf der
Unterseite viel bunter, und zeigen hier eine gut entwickelte Augenzeichnung.
Die ersten Stände sind noch wenig bekannt, sie leben in der Hauptsache
wohl an Gramineen, scheinen aber auch an anderen monokotylen Pflanzen
vorzukommen.
Gattung: Melanitis F.
1807, Fabr., llligers Mag., 6, p. ^Sj.
80. Melanitis leda L.^)
1758. I.,., Syst. Nat., cd. 10, p. ^74.
1779. Gramer, Pap. Ivxot. 3, p. 3, t. 196, f. C, I).
T8q8. Attriv., Rhop. Acth. ji. ^3. ' . .
1911. vSiClTZ, C.roß.srhni d. lüde II, 3, p.
Met am. :
1887. Trimen, S. Afr. Butt, i, p. 114.
Melanitis leda L. kommt im Regenwaldgebiet vornehmlich an solchen
vStellen vor, die schon längere Zeit unter Kultur stehen, in der Steppe ist die
Art weit häufiger und hält sich hier tagsüber mit Vorliebe unter den großen
Ficus- oder Tamarindenbäumen in der Nähe der Dorfschaften auf. Der weit-
verbreitete Falter ist auch eine der wenigen Rhopaloceren, die auf der Insel
Annobon vorkommen. Die Unterseite der Flügel ist bei der Trockenzeitform
') Die im äthiopischen Gebiete vorkommenden Falter dieser Art zeigen so große individuelle
Abweichungen untereinander,. daß ich mich nicht entschließen konnte, außer der Linnk sehen leda
andere Formen anzuführen.
- 5&I -
einem dürren Blatte sehr ähnlich, und es kommen hier alle denkbaren braunen
oder grauen Farbentöne vor, so daß kaum ein Tier dem anderen gleicht. Be-
merkenswert ist auch, daß bei der Trockenzeitform die Flügel (analog den
Trockenzeitformen der Gattung Precis) weit stärker geeckt sind als bei der
Regenzeitform.
Md. Icda beginnt ihren Flug erst nach Eintritt der Dämmerung; hierbei
ist die schwarzweiße Augenzeichnung oft das einzige, was man von dem Tier
sieht. Da die Falter im Sudan vielfach durch die mit Durrha bestellten Felder
fliegen, so ist wohl die Annahme nicht von der Hand zu weisen, daß die Raupe
unter anderem auch auf dieser weitverbreiteten Kulturpflanze Asiens und
Afrikas lebt. Md. leda dürfte überhaupt wohl ihre \^erbreitung über so große
Länderstrecken der Tropen teilwei.se derAusbreitung des Getreidebaues verdanken.
1 a^ 4 W.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 21. X. 10*.
vSao Thome: Monte-Cafe, 12. — 16. VIII. 10.
Annobon: Ambo (Pale) und Kratersee, 5.-26. IX. 11.
Gattung: Gnophodes Westw.
1831. ^^■est^v., Geil. d. Lep. 2, p. .VjV
Die Falter der Gattung Gnophodes sind wie Md. leda Tiere, die die Dämme-
rung lieben. vSie .scheinen in Westafrika auf das Waldland und die immergrünen
Galerien beschränkt zu sein. Ihre ebenso wie die der vorigen Gattung mit zwei
Kopf dornen bewaffneten Raupen erinnern etwas an die unserer heimi.schen
Afatiir(f-\riQ:\\.
8i. Gnophodes parmeno Dbl. u. Hew.
ICS31 Dorm,, u. Hew., (k-ii. D. Lop. t.or, 1". 1.
iS»>.S. Atriv., Rliop. Aetil p. 46.
iqii. J^EiTZ, Großschiii. (1. ICrde II, 5, p.
Melaiu. :
iSS-. Trimex, Rlicjp. Afr. Aiislr. 2, p. 190.
Gn. paniieuo ist in West- und Zentralafrika ein Falter, den man im dichten
l'^nterholz sekundärer Partien trifft, wo der Falter tagsüber meist an abgefallenen
Früchten saugt und erst vor Eintritt der Dämmerung lebendig wird.
2 ^f-:^, I K\
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 7. — 9. X. 10*.
Fernando -Po: Sta. Isabel, 28. VII. 10 (rf). 12. VIII. 11 (V).
82. Gnophodes chelys F.
1793. I'abr., Iviil. syst. 3: I, p. So.
1898. At'RIV.. Rhop. Aeth. p. 47.
191 1. vSeitz, (Troßschm. d. Erde II, 3, p. 83, t.' 26, c.
^letam. :
1893. ArRiv., Ent. Tidskr. 14, p. 263.
Peulsche Zeiitralafiika-Expeclition iqioii. üd. I. :^fi
— 502 —
und ab. Q pythia F.
1793. Fabr., Ent. syst. 3: i, p. 116.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 47.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 84, t. 266.
Gnoph. chelys kommt an ähnlichen Stellen vor wie die vorige Art, ist aber
etwas häufiger. Ihre Raupen fallen mehr auf als die der anderen Satyriden,
weil sie meist in kleinen Gesellschaften ah einem breitblätterigen Grase leben,
das oft die Urwaldwege einfaßt.
Die von mir Anfang Juli bei Ebolowa gezüchteten Raupen ergaben aus-
nahmslos 99 der ab. 9 pythia F.
Gnoph. chelys, 1 ö^, 1 9.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 16. — 19. X. 10*.
Süd-Kamerun: Molundu, 18. XI. 10.
ab. pythia F., 5 99.
Süd -Kamerun: Ebolowa, e. 1. 5. — 6. VII. 11.
Gattung: Mycalesis Hbn.
1818 — 27. Hübn., Verz., p. 55.
Die Arten der Gattung Mycalesis, besonders die blau gezeichneten, sind
zum Teil wie die der vorigen beiden Gattungen Dämmerungsfalter, die erst
kurz vor Eintritt der Dunkelheit munter werden; aber auch die übrigen halten
sich meist im tiefsten Waldesschatten auf, wo sie zusammen mit Wald-Nympha-
liden, besonders solchen der Gattung Diestogyna, an abgefallenen Früchten
saugen. Es hält dort schwer, die Falter trotz ihres nicht eben schnellen Fluges
zu fangen. Die vornehmlich die Steppe bewohnenden Arten suchen gleichfalls
die schattigsten Stellen auf und sind wenig lebhafte Tiere. Die ersten Stände
sind nur bei ganz wenigen Arten bekannt.
83. Myc. hewitsoni Doumet,
1861. Doumet, Rev. Zool. (z) 13, p. 175, t. 5, f. 2.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 48.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 84, t. 26, d.
Diese schöne Art, von der eine Anzahl frischer Stücke erbeutet wurde,
fliegt fast das ganze Jahr über und hält sich mit Vorliebe im dunkelsten von
Zingiberaceen und Marantaceen durchsetzten Unterholz des Regenwaldes und
in immergrünen Galerien auf. Ich vermute die ersten Stände an Arten dieser
monokotylen Pflanzenfamilien.
Der Schmetterling beginnt seinen Flug eigentlich erst gegen Abend, aber
auch tagsüber, wo er meist an abgefallenen Früchten saugt, versteht er es, sich
sehr gewandt allen Nachstellungen in dem dichten und dunklen Unterholz zu
entziehen.
I2cfc/, 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 29. — 30. IX. 10.
- 563 -
vSüd- Kamerun: Likunda (Sanga), 31. X. 10; Molundu, 14. XI. 10 bis
30. I. II (darunter i 9); N'ginda, i; I. — 2. II. 11 ; Assobam-Urwald,
17.— 20. IV. II; lyibi-Fl., i. VI. 11; Nemayong, 19. V. ii; Kulem-
bembe, 23. — 24. V. 11 ; Belun, 29. VI. ii; Sogebafam, 24. VII. 11 (i 9).
84. Myc. owassae Schnitze.
1914. SCHULTZE, Ent. Rundsch. 31. Jahrg., Xr. 9, p. 49.
Hierzu Taf. XXVII, Fig. 5.
Das einzige von mir erbeutete Stück scheuchte ich an einem regnerischen
Tage im Nebel-Urwalde des 0-Wassa (Fernando -Po) in etwa 1200 m Höhe
aus dem krautigen Unterholze.
ic^.
Fernando -Po: 0-Wassa (oberhalb Basile), 20. VIII. 11.
85. Myc. medontias Hew.
1874. Hew., Exot. Butt., Mycalesis, t. 9, f. 56, 57.
1898. AuRiv., Rhop. Aetil. p. 49.
1911. SeiTZ, Großschin. d. Erde II, 3, p. 85, t. 26, e.
Metam. :
1892. Holland, Psyche 6, p. 214, t. 5. f. 2, 3.
1893. AuRiv., Ent. Tidskr. 14, p. 264. t. 3, f. 2 — 2 c.
Myc. medontias Hew. kommt an denselben örtlichkeiten vor wie Myc.
liewitsoni Douni. und hat dieselben Lebensgewohnheiten wie diese. Aurivillius
gibt (1. c.) mit einem ? als Futterpflanze der Raupe (die wie die der Gattungen
Melanitis und Gnophodes dvivch. zwei Kopfhörner ausgezeichnet ist) eine Zingi-
])eracee an. Diese Angabe steht im Einklang mit meinen bezüglich Myc, hewitsoni
Doum. geäußerten Vermutungen.
9 c^o^ 6 99.
Süd -Kamerun: Molundu, 20. XI. 10 — 27. I. ii; N'ginda, 21. XI. 10
bis 2. II. II; Malen, 29. IV. ii;Lomie, i. — 6. V. 11; Abäbita, 13. V.ii;
Sangmehma, 5. — 9. VI. 11 ; Sebito, 7. VII. 11 ; Mamingi, 12. VII. 11.
86. Myc. iccius Hew.
1865. Hew., Exot. Butt. Idiom, t. i, f. 4, 5.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 49.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 85, t. 26, d.
Ich beobachtete Myc. iccius Hew. vornehmlich in nahezu ungangbaren
sumpfigen Partien des Unterholzes, die zur Regenzeit mehr oder weniger unter
Wasser standen. Dieser Umstand würde dafür sprechen, daß die ersten Stände
des Falters u. a. an Trachyphrynium leben, einer rankenden M rantacee::-Gat-
tung, die dort mancherorts fast undurchdringliche Dickichte bildet.
9 c^d^, 5 99.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 20. — 23. IX. 10*; Libenge (Ubangi-
Distr.), 24. — 30, X. 10*; Angu-Api, VII. 11*.
36*
- 564 -
Süd - Kamerun: Molundu, i8. XI. 10—27. I. 11 ; N'ginda, i.— 9. I. 11 ;
Assobam-Urwakl 25. — 26. IV. 11.
^j. Myc. sebetus Hew.
1877. Hew., Exot. Butt., Mycalesis, t. 10, f. 6, 7.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 49.
191 1. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 85.
In der Lebensweise stimmt Myc. sebetus Hew. mit Myc. mcdontias Hew.
überein. Die erbeuteten vStücke bilden zum Teil Übergänge zu v. una Plötz.
4 oV, 4 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 10. IX. — 11. X. 10; Libenge (Übangi-Distr.),
28. X. 10*.
vSüd - Kamerun: Molundu, 20. XI. — 16. XII. 10.
88. Myc. italus Hew.
1865. Hew., Exot. Butt., Idiom., t. i, f. i — 3.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 49-
191 1. SeiTZ, Großschm. d. Erde II. 3, p. 86, t. 26, e.
Bei :\Iolundu beobachtete ich diese Art an denselben Plätzen wie Myc.
iccius Hew.; an den Kom-Fällen (im Randgebirge der Batanga- Küste) flog sie
im dunklen Primärwalde, dessen krautiger Unterwuchs zum großen Teil aus
Phryiiiuni- Arten bestand.
3 aV.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 7. — 9. X. 10*.
vSüd- Kamerun: Molundu, 7.— 11. XII. 10; Koni-Fälle, 21. VII. 11.
89. Myc. xeneas Hew.
1865. Hew., Exot. Butt., Mycalesis, t. 7, f. |X.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 49.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 86, t. 27, a.
Diese Art stimmt in der Lebensweise mit Myc. sebetus Hew. überein.
2 cfö\ 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. — 6. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.), 10.— 15.
■ X. IG*.
vSüd - Kamerun: Molundu, 27. XI. — 22. XII. 10.
90. Myc. phalanthus Stgr.
1887. Stgr., Exot. Schm. i, p. 229, t. Sz.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 49.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 86, t. 27, a.
Von dieser seltenen Art wurde nur ein einziges c"" erbeutet.
iö\ ; I ••
Belg. Kongo: Kimuenza, i. — 4. X. 10.
91. Myc. feae Auriv.
1910, AuRiv., Anu. Mu.s. Stör. Nat. Geiiova, S. 3, Vol. I\', p. 23.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 86.
- 565 -
Hierzu Taf. XXVII, Fig. 6 (cf).
Von dieser interessanten Inselform erbeutete ich ein o"' und ein stark be-
schädigtes 9 inmitten der Regenzeit in etwa 1500 m Höhe auf dem 0-Wassa
(Fernando -Po), wo die Falter an der unteren Grenze des Oreacanthtis -Dickichts
flogen und infolge des dichten Unterholzes schwer zu fangen waren. Ich ver-
mute die ersten Stände an einem dort wachsenden, breitblätterigen Grase.
I a"^, I 9.
Fernando -Po: O-Wassa (1500 m), 25. VIII. 11.
92. Myc. sciathis Hew.
1866. Hew., Exot. Butt., Mycalesis, t. 8, f. ^s, 5Ö.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 51.
191 1. SeiTz, Großschm. d. ^de II, 3, p. 86, t. 27, a.
Diese weitverbreitete Art ist nur durch ein d' vertreten, das merkwürdiger-
weise an derselben Stelle wie die vorige Art erbeutet wurde.
!&.
Fernando- Po: O-Wassa (1500 m), 6. XI. 11. (Neu für die Insel!)
93. Myc. ignobilis Btlr.
1870. BuTr,ER, Trans. Knt. Soc. I^ond. 1870, p. 124.
1871. BuTi^ER, I^ep. Exot., 55, t. 21, f. 4.
1898. AüRiv., Rhop. Aeth. p. 51.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 87, t. 27, 1).
Dieser Falter fliegt im Grase, das die Ränder der Urwaldwege und der
Lichtungen einsäumt, kommt auch im sekundären Walde vor.
2cfd', i9.
Süd - Kamerun: Likunda (vSanga), 31. X. 10; Molundu, 20. — 24. XI. 10.
Fernando -Po: Sta. Isabel, 28. — 31. VIII. 11. (Neu für die Insel!)
«)). Myc. asochis Hew.
1866. Hkw., Exot. Butt., Mycalesis, t, 7, f. 46, 47.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. ^z.
191 1. vSeitz, Großschm. d. Erde II. 3, p. 88, t. 27, c.
Diese hellgefärbte Mycalesis i.st von allen Arten diejenige, die am meisten
(las helle vSonnenlicht aufsucht. Man trifft sie im (irase breiter Urwaldwege
fliegend oder an den Randen der Galeriewälder. Bei ihr konnte ich eine auch
für viele paläarktische Satyriden zutreffende Tatsache feststellen, nämlich die,
daß die 99 etwas später erscheinen als die cfcf. Die am unteren Kongo er-
beuteten 9^+', prachtvolle große Stücke, erscheinen durch starke Einschränkung
der schwarzen Zeichnungen auffallend hell. Sie machten im Fluge fast den
Eindruck einer Pieride. '
7 c/a^, 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII. — 7. X. 10.
Süd - Kamerun: Molundu, 12. — 16. XII. lo.
- 566 -
95- '^y^^- sambulos Hew.
1877. Hew., Exot. Butt., Mycalesis, t. 10, f. 63, 64.
1898. AURiv., Rhop. Aeth. p. 53.
1911. vSeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 89, t. 27, c.
Diese seltene Art fliegt über schattigen Waldwegen oder im lichten Unter-
holz primärer Partien, wo sie sich gern auf abgefallene Früchte setzt.
399.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), X. 10*.
vSüd- Kamerun: Molundu, 27. XI.— 17. XII. 10.
96. Myc. auricruda Btlr.
1868. Butler, Cat. Satyr, p. 131, t. 3, f. 6.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 53.
1911. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 89, t. 27, c.
Auch diese Art ist selten. Sie stimmt in. ihren Lebensgewohnheiten mit
der vorigen Art überein.
I d", I 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 16. — 18. IX. lo.
Süd - Kamerun: Molundu. 25. — 26. XI. 10.
97. Myc. dorothea var. melusina F.
1787. Fabr., Mant. Ins. 2, p. 43.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 54.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 90, t, 27, d.
Metam. :
1893. AuRiv., Ent. Tidskr. p. 272, t. 3, f. 4 — 4b.
Diese häufige Satyride kommt mehr als die anderen Arten der Gattung an
Stellen vor, die schon längere Zeit unter Kultur genommen sind. Sie gehört
auch zu den wenigen Sat^ riden, die man regelmäßig an blühenden Kräutern
antrifft, besonders an solchen, die auf verlassenem Pflanzungsgelände wuchern.
50^0^.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr,), 16. — 19. X. 10*; Libenge (Ubangi-
Distr.), 25. — 26. X. IG*.
Fernando -Po: vSta. Isabel, 28. VIII.— 18. X. 10.
98. Myc. fernandina Schnitze.
1914. ScHUi.TZE, Ent. Rundsch. 31. Jahrg., Nr. 9, p. 50.
Hierzu Taf. XXVII, Fig. 7 (o^), 7a (9).
Das einzige cf9, das ich hier abbilde, erbeutete ich gegen Ende der Regen-
zeit im Unterholz eines primären Waldstückes auf der Insel Fernando-Po.
I cf , I 9.
Fernando -Po: San Carlos, 14. — 23. X. 11.
99. Myc. obscura Auriv. (?).
1901. Auriv., Ent. Tidskr. 22, p. 114.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 91, t. 28, a.
- 567 -
Ein stark beschädigtes von Duma stammendes "' kann ich nur als Myc.
ohscura Auriv. deuten und führe es unter diesem Namen mit einem ? hier auf.
I o.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 7. — 9. X. 10*.
100. Myc. rhacotis Hew. (?)
1866. Hew., Exot. Butt., Mycalesis, t. 8, f. 50.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 55.
igii- Seitz, Großschm. d. Erde II, ^, p. 91.
Auch das unter diesem Namen mit ? aufgeführte Stück, ein '+', ist so stark
beschädigt, daß eine sichere Deutung leider nicht möglich ist.
i9.
Belg. Kongo: Libenge (Ubangi-Distr.), 25. X. 10*.
loi. Myc. desolata Btlr.
1S76. Butler, An. N. H. (4) 18, p. 480.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 55.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 93.
(= leptoglena Karsch, B. E. Z. 38, p. 208, t. 5, f. 7.)
Es liegen nur 3 99 dieser, offenbar vorv^-iegend der Steppe angehörenden,
Art aus den Grenzgebieten nördlich der H3'laea am oberen Ubangi vor.
3 99.
Franz. Kongo: Fort vSibut, 20. — 23. XI. 10*; Pokou, 24. XI. 10*.
102. Myc. safitza v. evenus Hpff.
1855. HopfFER, Monatsber. Ak. Wiss. Berlin 1855, p. 641.
1862. HopFFER, Peters Reise Moss. Ins. p. 394, t. 23, f. 3, 6.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 56.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 93, t. 27. c.
Daß von Myc. safitza Hew. in der Ausbeute nur die Trockenzeitform
{evenus Hpff.) vorliegt, ist angesichts der Fangdaten (die in die Trockenzeit der
betreffenden Örtlichkeit fallen) nicht weiter verwunderlich. Meiner Ansicht nach
kommt Myc. safitza in beiden Jahreszeitformen nur in der Steppe (oder doch
wenigstens in offenen Landschaften) vor. Die von mir am unteren Kongo be-
obachteten Falter der Art hielten sich am Rande der dortigen Galeriewaldungen
auf, flogen aber niemals in diese hinein.
Belg. Kongo: Kimuenza, i. — 18. IX. lo.
Franz. Kongo: Pokou, 24. XI. 10*; Dekoa, 29. — 30. XI. 10*; Nana,
29. — 30. XI. 10*.
103. Myc. martius F.
1793. Fabr., Ent. syst. 3: i, p. 219.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 56.
1911- Seitz, Groß.schm. d. Erde II, 3, p. 95, t. 27, f.
Diese weitverbreitete Art ist wie viele dunkel gefärbte Falter auf den
- 568 -
Regenwald beschränkt, in dessen Unterholz sie fliegt. In der Ausbeute ist
sie nur vom Ubangi vertreten.
2 /^^
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 7. — 19. X. 10*.
104. Myc. vulgaris Btlr.
1868. Butler, Cat. Satyr, p. 130, t. 3, f. 2.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 56.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 95, t. 27, g.
Auch diese Mycalesis ist ein Bewohner des Regenwaldes, besonders der in
ihn eingesprengten Kulturgebiete, überhaupt sekundärer Partien.
4 :^c^
Belg. Kongo: Angu (Uelle-Distr.), i. — 3. VI. 11*.
Süd- Kamerun: Molundu, i. — 24. XI. 10.
Fernando -Po: Sta. Isabel, 18. X. 11.
105. Myc. funebris var. nebulosa Fldr.
1867. Felder, Reise Novar., L,ep., p. 502.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 57.
1911. Seitz. (iroßschm. d. Erde II, 3, p. 95.
und var. agraphis Karsch.
1893. Karsch, B. E. Z. ^S, p. 207.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 57.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 96, t. 27, 1.
Die P'angdaten der wenigen erbeuteten Stücke bestätigen, daß var. nehu-
losa Fldr. eine Trockenzeitform, agraphis Karsch dagegen eine Regenzeitform ist.
V. nebulosa Fldr., 2 (fcT.
Belg. Kongo: Kimuenza, 16. IX. — 17. X. 10.
V. agraphis Karsch, i cf'.
Süd -Kamerun: Afang, 25. VII. ir.
Gattung: Ypthima Hbn.
1819 — 2j. Hübii. Verz. p. 63.
Die Y pthima- Arten bewohnen vorwiegend die Steppen und offenen mit
(iras bewachsenen Stellen des Waldlandes, wo sie langsamen Fluges im Sonnen-
schein umherflattern und sich gelegentlich auf Blüten setzen.
106. Ypth. asterope Klug.
1832. Klug., Symb. Phys. t. 29, f. n— 14.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 77.
1911- Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 115, t. 29. c.
Es liegen nur 2 c/cf dieser weitverbreiteten, vorwiegend die Steppen be-
wohnenden Art vor, eines davon aus der fast völlig vom Wald entblößten Um-
gebung von Libreville (Gabun).
2 (/cf . - - - -
— 569 —
Belg. Kongo: Kimuenza, 2.-3. IX. 10.
Gabun: I^ibreville, 20. VIII. 10.
107. Ypth. doleta Ky.
1880. KiRBY, Pr. R. Dublin Soc. (2) 2. p. 336.
1893. Ei^WES & Edwards, Tr. Ent. vSoc. London 1893, p. 24, t. 3, f. 51.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 77.
igii. SeiTZ, Großschni. d. Erde II, 3, p. 115, t. 29, c.
Diese Art ist in der Ausbeute nur vom Ubangi (Uelle) vertreten.
3 o-V, I 9.
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 7.-9. X. 10*; Libenge (Ubangi-
Distr.), 25.-29. X. IG*; Bondo (Uelle-Distr.), 23.— 27. V. 11.
108. Ypth. impura Elwes «& Edwards.
1893. EtwES & Edwards, Tr. Ent. vSoc. London 1893, p. 1^, t. 3, f. 48.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 78.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 116.
Ypth. impura ist durch Stücke vom unteren Kongo vertreten, von wo sie
bisher nicht bekannt war, aber erwartet werden durfte, da sie für Gabun und
Angola bereits festgestellt worden war. Der Falter scheint ein Steppenbewohner
zu sein, denn er hielt sich am unteren Kongo an baumfreien sonnigen Stellen
auf. Sein Vorkommen in Gabun ist ebenso wie das von mir festgestellte Vor-
kommen von Ypth. asteropc Klug in ebendiesem Gebiet begreiflich, wenn man
sich vergegenwärtigt, daf3 sterile Streifen, zum Teil wohl entstanden aus auf-
gegebenem Kulturgebiet, längs der Küste von Nieder-Guinea ziemlich weit
nach Norden reichen.
2 aü , I
C.)
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. \^III.— 2u. IX. 10.
Familie Nymphalidae.
Die Nymphalidae, in allen Ivändern der Krde bis zu den polaren Gegenden
vertreten, in den tropischen und subtropischen durch einen unglaublichen
Formenreichtum sowohl der ersten Stände wie der Imagines ausgezeichnet, in
der äthiopischen Region etwa die Hälfte aller dort vorkommenden Rhopalo-
ceren umfassend, erreichen hier in der feuchtheißen ,,Hylaea" und deren Grenz-
landschaften ihre höchste Entwicklung. Kein Wunder, daß sie in der Rhopalo-
ceren- Ausbeute der Expedition, worauf schon deren Reisewege schließen lassen,
das vorherrschende Element bilden. Weitaus die Mehrheit der von uns erbeuteten
vSchuppen flügler überhaupt, nicht nur der Individuen- sondern auch der Arten-
zahl nach, rechnen zu dieser Familie.
Die hierher gehörenden Falter zeigen nicht nur viele Beziehungen zu der
Fauna Europas und Asiens, sondern auch gewisse, sehr interessante Anklänge
an die des neotropischen Gebietes, die dem Geologen vielsagende Fingerzeige
geben. Die Nymphahden liefern in weit höherem Grade als die bisher besprochenen
— 570 —
Familien vStudienmaterial für die mannigfachen biologischen und morphologischen
Erscheinungen, wie Mimikry, geschlechtlichen Dimorphismus, (weitgehendsten)
Polymorphismus, Ausbildung von Jahreszeitformen und Lokalrassen. Leider
sind ihre ersten Stände noch recht wenig bekannt, so daß hinsichtlich der Syste-
matik der Nymphaliden noch vielfach Unklarheit herrscht. Über einige bislang
offene Fragen konnte die Expedition Aufklärung schaffen.
Die Unterschiede im Verhalten der verschiedenen Nymphaliden-Gattungen
sind mindestens ebenso bedeutend wie etwa die zwischen dem Habitus von
Charaxes castor Cr. und dem der zarten Neptis melicerta Dr., die beide dieser
großen Tagfalterfamilie angehören. Differenzen so auf fähiger Art kommen bei
keiner anderen Rhopaloceren-Familie vor. Es ist unter solchen Umständen be-
greiflich, daß eine Verallgemeinerung hinsichtlich der Eebensgewohnheiten hier
nicht am Platze wäre, wenn man von dem mehr oder weniger vibrierenden
Fluge der Imagines absehen will, der ja schließlich allen Nymphahden eigen-
tümlich ist. Das Wissenswerte über die Lebensgewohnheiten der Tiere wird
daher bei Besprechung der Unterfamilien bzw. Gattungen gesagt w^erden. ,
Unter-Familie Charaxidinae.^)
Die der alten Welt angehörende Rhopaloceren-Gruppe der Charaxiden, die
indessen zweifellos auch entfernte Beziehungen zu einigen amerikanischen
Nymphaliden-Gattungen {Anaea, Megistanis, Prepona, Agrias u. a.) verrät, ist
in der Sammlung durch alle drei im äthiopischen Gebiet vorkommenden Genera,
Euxanthe, Charaxes und Palla vertreten. Da die Charaxiden in dem von den
Zoologen der Expedition vorwiegend erforschten Urwaldgebiet am reichsten ent-
wickelt sind und hier gewissermaßen zu den Charakterschmetterlingen gehören,
bilden sie einen stattlichen Teil der Gesamtausbeute, von der sie allein etwa
fast ein Achtel darstellen. Unter den nahezu looo gesammelten Exemplaren
dieser Unterfamilie sind mit wenigen Ausnahmen alle Arten vertreten, die er-
wartet werden konnten, ein ungewöhnlich günstiges Resultat.
Oattung: Euxanthe Hbn.
1818 — 27. Hübn., Verz., p. 39.
Diese durch den verhältnismäßig schwachen Thorax und die merkwürdigen,
gerundeten Flügel ausgezeichnete und deshalb früher — unter Nichtachtung
des Flügelgeäders — im System an ganz verkehrter Stelle untergebrachte
Charaxiden-Gattung ist in Westafrika dem Regenwaldgebiete eigentümhch.
Der Habitus der Falter bedingt, im Gegensatz zu den anderen beiden Gat-
tungen, einen verhältnismäßig langsamen Flug. Die Ähnlichkeit mit gewissen
Danaiden in Flügelform und Zeichnung kann ich nur als Konvergenzerscheinung
ansehen, da ich wenigstens bei den Imagines zweier Arten {trajanus Ward, und
') Vgl. SCHUtTZE, Die Charaxiden und Apaturiden der Kolonie Kamerun. Arch. Biont. I\',
II. J, p. 82ff., t IX— XIV (1916).
— 57T —
eurinome v. ansellica Btlr.) einen Geruch feststellen konnte, der fast ebenso
unangenehm wie der mancher Danaiden ist. Auch habe ich wiederholt cfd' von
Etix. trajanus Ward angetroffen, die Stücke aus den Flügeln durch nachstellende
Vögel eingebüßt hatten und offenbar wegen ihrer geringen Schmackhaftigkeit
wieder freigegeben worden waren.
Ich habe übrigens nirgendwo die Erscheinung erwähnt gefunden, daß die
hellen Zeichnungen, wenigstens bei den d^cf, unter gewisser Beleuchtung einen
starken seidenartigen Glanz zeigen. Bei den grünen Arten ist die Membran der
hellen Stellen meergrün, während die nahezu farblosen Schuppen je nach dem
Lichteinfall zusammen mit dem Untergrund die hellere oder dunklere griine
Färbung und deren Glanz bedingen.
In der Ausbeute sind alle drei in Westafrika vorkommenden Arten der
Gattung vertreten.
log. Eux. trajanus Ward.
1871. Ward., üiit. M. Mag. 8, p. ß).
1874. Ward., Afr. Lep. p. 10, t. 8, f. .1, 4.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 221.
iQii. Seitz, Großschm. d. Erde II, ^. p. 123, t. zg. f.
Durch seinen auffallend schwerfälligen Flug, seine eigentümliche Färbung
und seinen Aufenthalt im dunkelsten Unterholze primärer Partien ist dieser
seltene Falter eine der merkwürdigsten Erscheinungen unter den westafrika-
nischen Nymphaliden. Er besucht in beiden Geschlechtern den ausfließenden
Saft von tief herunterhängenden I^ianen und dünnen vStämmchen des Nieder-
holzes und ist nach meinen Beobachtungen die einzige Charaxide, die niemals
an Exkrementen oder an anderen übel duftenden Dingen saugend angetroffen
wird.
vSüd - Kamerun: Molundu, 25. — 26. XI. 10 {1 i^ von nur 62 mm;
Flügelspannung!); N'ginda, 21. XL— 28. XII. 10 (darunter, i 9);
N'guffi, 2. IL II; Bange-Urwald, 14. — 19. IL 11; Dumba, 21. IL ii;
Momos, 17. — 21. III. II; Dalugene, 3. — 4. IV. 11 ; Yukaduma, 8. — 9.
IV. II; Assobam -Urwald, 17.^26. IV. 11 ; Malen, 29. IV. 11.
iiü. Eux. crossleyi Ward.
1871. Ward., Knt. M. .Mag. S, p. j,i,.
1874. Ward., Afr. I,ep. p. 11. t. 8, f. 1, 2.
1898. AuRiv., Aeth. Rhop. p. 221.
iqii. vSeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 124.
Der im primären Walde vorkommende Falter ist äußerst selten. Die > ^^ ""
suchen Tierlosung auf, auch habe ich sie in großer Höhe zwischen den Baum-
kronen über den Urwald wegen spielend beobachtet.
lö".
Süd -Kamerun: Malen, 29. IV. 11.
— 572 —
III. Eux. eurinome Cr.
1775. Cramer, Pap. Exot. I, p. 109, t. 70, f. A.
1898. AURIV., Rhop.. Aeth. p. 221.
1911. SeiTZ, firoßschni. d. Erde II. 3. p. 124.
und var. ansellica Btlr.
1870. BtrTi<ER, Tr. Ent. See. London 1870, p. 323; Lep. Ivxot. p. 51, t. 20, f. i.
1898. AfRlv.. Rhop. Aeth. p. 221.
191 1. Seitz, Groß-schm. d. Erde II, 3, p. 124, t. 29, f.
Diese nirgends häufige Art bewohnt sowohl den primären wie den sekun-
dären Wald. Die c^c/' setzen sich ^n Exkremente und an Bodenstellen, die mit
Urin benetzt sind. Das langsam fliegende, öfter über niedrigem Gebüsch flat-
ternde y ahmt Danaida petiverana D. u. H. sehr gut nach.
Es ist merkwürdig (stimmt aber mit analogen Beobachtungen bei anderen
Faltern überein), daß auf der Insel Fernando -Po die Oberguinea angehörende,
vStammform des Falters fliegt, während auf dem gegenüberliegenden Festlande
die südliche var. ansellica Btlr. vorkommt.
Eux. eurinome, i 9.
Fernando-Po: vSta. Isabel, 28. — 31. VIII. 11.
var. ansellica Btlr., 4 ;-:'', i 9.
vSüd - Kamerun: Bange-Urwald, 14. — 19. II. ii; Yukaduma, i. — 4.
III. II (t 9); Dalugene, 31. III. 11 ; Lau, 30. III. 11.
Gattung: Charaxes Ochs.
1816. Ochsenh., Schm. Eur. 4, p, iS.
Die auch im indoaustralischen und paläarktischen Faunengebiet durch
N'iele Arten vertretene (^attung gehört vorwiegend der äthiopischen Region
(einschließlich der Inseln) an und erreicht hier ihren größten Formenreichtum.
\'on den 72 äthiopischen Arten sind in der Ausl:)eute der lixpedition 38 — un-
gerechnet Varietäten und Aberrationen — enthalten, und zwar vorwiegend solche,
die dem Regenwalde eigentümlich sind, wie denn dieser die weitaus überwiegende
-Mehrzahl unserer Falter, sowohl der Arten- wie der Indi\-iduenzahl nach, be-
herbergt.
Die Imagines der Gattung Charaxes, d. h. genau genommen eigentlich nur
die r/ry', sind, wenigstens im l^rwald, kaum zu übersehen, da sie für ihren wilden,
ungezügelten Flug vornehmlich die Karawanenwege und die Dorfstellen wählen,
wo diese ausgesprochenen Aastiere zugleich durch den dort anzutreffenden Un-
rat, vor allem Exkremente von Menschen und Tieren, angelockt werden und
so den Blicken des Rei.senden unmöglich entgehen können. In der schatten-
armen Steppe, wo der Unrat schneller durch die intensive vSonnenstrahlung
au.sgetrocknet oder durch koprophage Käfer bald beseitigt wird, trifft man die
I'alter \'orwiegend um Bäume fliegend an, die durch ausfließenden Wundsaft
Insekten mannigfacher Art herbeilocken. Die 99 unserer Gattung, die sich dem
— 573 —
Beobachter weit seltener zeigen als die &(f , bevorzugen durchweg diese ]\Iög-
lichkeit der Nahrungsaufnahme, ganz gleich, ob sie die vSteppe oder den Wald
bewohnen. Indessen auch im Waldgebiete trifft man die c^r^ zusammen mit
den 99 hier und da an blutenden Stämmen an, besonders an jungen Bäumchen
der für die ganze Hylaea charakteristischen Musanga smithii, die, unter dem
Namen ,,Regenschirnibauni" wohl bekannt, vielfach als erste Pflanze auf jungen
Rodungen üppig emporschießt. Je stärker der jeweils von den Tieren gewählte
Köder duftet, desto weniger Scheu verraten die naschhaften Tiere. Besonders
an der Losung N'on Leoparden oder Zibetkatzen sitzen sie, zumal an schwülen
Tagen, so fest, daß man bei einiger Vorsicht einzelne Stücke mit der Pinzette
aus der schmausenden Gesellschaft herausgreifen kann. Die Flüssigkeit, die der
saugende Falter tropfenweise wieder von sich gibt, wird oft xow einem hinter
ihm sitzenden Tiere der Gattung, das in dem dichten Gewimmel am Köder
selbst keinen Platz mehr finden konnte, wiederum aufgesogen. Durch irgend
welche Störungen aufgescheucht, kehren die Falter meist sehr bald an ihre
TJeblingsstelle zurück und legen damit eine Neigung an den Tag, die, wennschon
nicht ganz so ausgesprochen, allen übrigen Nymphaliden mehr oder weniger
eigen ist. Das Vertrauen auf ihr erstaunliches Flugvermögen mag die Tiere
dabei besonders sicher machen.
Von den ersten Ständen sind besonders die Raupen durch ihre Gestalt
und Färbung charakteristisch. vSoweit wir sie kennen, sind sie einer vSpindel
ähnlich geformt, mehr oder weniger stark gekörnelt, erwachsen grün von Farbe
und — bereits bei ihrem Erscheinen aus dem Ei ■ — durch vier nach hinten ge-
richtete Hörner auf dem großen Kopfe ausgezeichnet. Sie leben auf verschie-
denen Pflanzen, meist solchen aus den F'amilien der I^eguminosen, Tiliaceen
und Sapindaceen.
Die Puppen, die, soweit sie bekannt sind, im Gegensatz zu denen der meisten
anderen Nymphaliden-Gattungen, weder scharfe Kanten auf dem Rücken und
am Hinterrande der Flügelscheiden, noch auch Dornen auf dem Rücken oder
Kopf erkennen lassen, erinnern in ihrer einfachen Form an die der Danaiden,
Satyriden und vieler Lycaeniden. Die 1)isher bekannten sind heller oder dunkler
grün und vielfach mit weißen, gelblichen oder rötlichen Bändern, vStrichen oder
Flecken geschmückt. Die bisher unbekannten ersten Stände einiger Arten wurden
während der Expedition zum erstenmal von mir gezüchtet und konnten so in
Beziehung zu der dazu gehörigen Imago gebracht werden.
1 12. Char. zingha Cr. ')
1780. Cramer (Stoi.i,), Pap. lixot. j, p. 33, t. 315, 1. H. C.
1S9S. AxTRiv., Rhop. Aeth. p. 245.
191 1. vSeitz, Großschm. d. Erde II, 3. p. 128, t. 32, d.
1) Bei Aufzähluug der Arten habe ich die in meiner oben zitierten Arbeit gewählte Reihen-
folge der Arten beibehalten.
— 574 -
Dieser schöne, für das Waldgebiet und die von ihm ausstrahlenden immer-
grünen Galerien charakteristische Psalter liegt von zahlreichen Plätzen vor.
55 c^-^ 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. IX. — 17. X. 10; Weg Munga — Bondo
(Uelle-Distr.), 19.^23. V. 11*; Bondo, 25. V. 11*; Angu-Api. VII. 11*.
Süd - Kamerun: Molundu, 20. XI. 10 — 17. I. ii; N'ginda, 21. XI. 10
bis 31. I. II; Odjimo, 3. II. 11 ; M'peum, 2. — 13. II. 11; Bange-Ur-
wald, 16. II. 11; Yukaduma, i. III. — 17. IV. 11 ; Bokari, 30. III. 11 ;
Assobam-Urwald, 21. — 24. IV. 11 (darunter i 9); N'gola, 28. IV. 11 ;
Man, 30. IV. II ; Lomie, i. — 6. V. 11 ; M'batschongo, 13. V. 11; Ne-
mayong, 19. V. 11 ; Djah-Bogen, 28. V. 11.
Fernando- Po: vSan Carlos, 25. — 27. X. 11 (i V)- (Neu für die In.sel!)
113. Char. etesipe God.
1833. GüD., Enc. Meth. p. j,^^.
1869. Butler, Tr. Ent. Soc. I,ondou 1869, p. 27-i, t. 3, f. 5, 6, ,-y'
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 234.
1911. vSeiTZ, (iroßschm. d. Erde II, 3, p. 128, t. 30, c.
Metam. :
1916. ScHULTZE, Arch. Biont. I\', i, p. 100. t. IX, f. la -c.
Eine der — als o"'/' — häufigeren Arten des Regenwaldes und der von
diesem ausstrahlenden Galerien von westafrikanischem Charakter. Die Raupe
lebt an niederen Sträuchern und Wurzeltrieben von Erythroxylon mannii. Bei
Kimuenza beobachtete ich ein 9 bei der Eiablage an Sapiitm (Familie Euphor-
biaceae). Die Raupen haben sehr unter Schmarotzern, Raupenfliegen und
vSchlupfwespen, zu leiden. Die Puppe gehört durch die scharf begrenzte elfenbein-
weiße Zeichnung auf dunkelgrünem Grunde zu den auffallendsten der Gattung.
33 <^o\
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII. — 13. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.),
16. IX.— 19. X. 10*; Angu (Uelle-Distr.), 31. V.— 7. VI. 11*; Angu-
Api, VII. II*.
Franz. Kongo: Pokou, 23. — 27. XI. 10*.
Süd- Kamerun: Yukaduma, 9. — 24. III. ii; Momos, 17. — 21. III. 11;
Bitje, 30-— 31- V. ii.
114. Char. achaemenes Fldr.
i.S()7. Felder, Reise Xovar , l,ep., p. 44O, 1. 39, f. O, 7.
1898. At'Riv., Rhop. Aeth. p. 234.
191 I. Seitz, (iroßsehm. d. Erde II, 3, p. 129.
Dieser Psalter ist ein ausgesprochener Steppenbewohner und als solcher eine
der weitestverbreiteten äthiopischen Chayaxcs-A.rtQ\\, denn ausgenommen den
Regenwald mit seinen Grenzgebieten, die vSteppen am unteren Kongo, sowie
die ,. Kapkolonie", kommt er auf dem gesamten afrikanischen Kontinent südlich
des mediterranen Gebietes vor, bevorzugt hier allerdings gebirgige Gegenden.
— 575 —
vSein Fehlen in den Steppen des unteren Kongo darf wohl mit als Beweis dafür
angesehen werden, daß diese noch nicht sehr lange an Stelle von Regenwald
getreten sind.
23 oV.
Franz. Kongo: Pokou, 24. XI. 10; Nana (Ubangi-Distr.), 29. — 30. XI.
10*; Fort Crampel, 3. — 9. XII. 10*.
115. Char. jasius var. epijasius Reiche.
184Q. FerreT et Gai,in., Voy. Abyss., Ent., p. 46g, t. 32. f. r, 2.
181)8. ArRiv., Rhop. Aeth. p. 232.
1911. Seitz, C.roßschm. d. Erde II, 3, p. 126, 1. 30, a.
Hierzu Taf. XXVII, Fig. 8.
und var. saturnus Btlr.
1866. Butler, Proc. Zool. «Soc 1865, p. 62 j. t. 36. f. i.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. i^z.
lyii. Seitz, Großschiu. d. Erde II, 3, p. 127, t. 30, b.
Metam. :
1916. vSchui.tze, Arch. Biont. IV, i, p. loi, t. X. f. 2a, 2b.
Ich habe früher (Ent. Rundsch., 30. Jahrg., Nr. 9, p. 50) den Nachweis zu
führen versucht, daß nicht nur (worauf Aurivillius bereits früher hinwies)
ChciY. epijasius Reiche eine Form von Char. jasius ly. ist, sondern höchstwahr-
scheinlich auch Char. saturnus Btlr. (bzw. pelias Cr.). Die Unterseiten aller
hierher gehörenden Formen gleichen sich so außerordentlich, daß keine stich-
haltigen Unterschiede angegeben werden können. Auch die Raupen der drei
Formen jasius L. 0- epijasius Reiche und saturnus Btlr. lassen keine Unterschiede
erkennen, die auf artliche Verschiedenheit hindeuten. Die bereits früher (1903)
\'on mir gezüchtete und hier (Taf. 21, Fig. 10) abgebildete Raupe der Form
epijasius Reiche ist von der des Char. jasius L. überhaupt nicht verschieden
und unterscheidet sich von der des Char. saturnus Btlr. nur durch die etwas
anders (nicht violettblau, sondern rötlich) gefärbten Kopf hörner. Merkwürdig
ist allerdings, daß die Raupen der drei genannten Formen, soweit bis jetzt
festgestellt ist, auf Futterpflanzen vorkommen, die in keinerlei verwandtschaft-
lichen Beziehungen zueinander stehen [Arhutus, Burkca, Anona). Besonders auf-
fallend hierbei ist, daß die Raupe von Char. epijasius Reiche an Burkea africana
(Familie der Leguminosen) lebt, einer Pflanze, die im Sudan an den gleichen
Plätzen wie Anona senes;alcnsis, die Futterpflanze der Raupe von Char. sa-
turnus Btlr., wächst, ohne, wie es scheint, auch auf dieser Pflanze vorzukommen.
Eine Erklärung für diese Erscheinung kann ich nicht finden.
Die vorliegenden Stücke des Char. saturnus Btlr. vom Stanley-Pool (Ki-
nuienza) bilden durch die verhältnismäßig kleinen Saumflecke einen Übergang
1) Die Abbildungen der Raupe von Chay. jasius 1,. in den älteren Werken über europäische
Schmetterlinge (selbst bei Hübner) sind reine Karikaturen und offenbar nach Spiritusexemplaren
angefertigt.
— 576 —
zu der kapländischen Form pelias Cr.; ganz ähnliche Stücke kommen jedoch
auch im Nyassa-Gebiet vor. Alle Formen sind Bewohner der Steppe.
Die Imagines von Char. epijasius Reiche gehören zu den Charakterschmetter-
lingen der Inselberglandschaften des Sudan, kommen jedoch auch in der Ebene
vor und sind stellenweise nicht selten,
var. epijasius Reiche, 4 c^o^.
Franz. Kongo: Fort Crampel, 4. — 6. XII. 10*.
var. saturnus Btlr., 2 &(f e. 1.
Belg. Kongo: Kimuenza, 10. — 23. X. 10,
116. Char. castor Cr.
1775. Cramer, Pap. Exot. I, p. 61, t. 37, f. C, D.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 232.
191 1. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 126, t. 30, a.
und ab, godarti Auriv.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 232.
191 1. Seitz, Großschm d. Erde II, 3, p. 127, t. 30, b.
Metam. :
1913. Strand, Arch. f. Naturgesch. 1913, 12, p. 127.
Diese große Art vertritt die vorige (wenigstens in Westafrika) gewisser-
maßen im Regenwaldgebiet, dringt aber* ziemlich weit in die Steppe vor.
Daß die auf Erythrina umbrosa lebenden ersten Stände ziemlich erheblich
von den untereinander übereinstimmenden Raupen und Puppen der jasius-
Formen abweichen, mag als Bestätigung dafür angesehen werden, daß letztere
alle einer Art angehören.
Die Stammform ist überall sehr viel seltener als die ab. godarti Auriv.
Die cfcf beider Formen erscheinen im Waldgebiet mehr als die anderen Arten,
stets aber vereinzelt, auf Dorfplätzen, wo sie an dem Kot der Haustiere saugen.
Die 99, auf dem Festlande selten, zeigten sich auf der Insel Fernando -Po — in
einer riesigen Form — ebenso häufig oder gar häufiger als die c/'cf . Hier traf
ich beide Geschlechter saugend am ausfließenden Saft von ölpalmen, Orangen-
bäumen und einer Vitex- Art an.
Char. castor Cr., 2 c^cf, i 9.
Franz. Kongo: Fort Crampel, 3. XII. 10*.
Süd- Kamerun: Molundu, 7. — 11. XII. 10.
Fernando-Po: Sta. Isabel, 28.— 31. VIII. 11 (i9). (Neu für die Insel!)
ab. godarti Auriv., 26 c/'cf^, 8 99.
Belg. Kongo: Duma,^25. X. 10*; Lifaki, 20. V. 11*; Angu (Uelle-Distr.),
I.— 7. VI. II*; Angu-Api, VII. 11*.
Franz. Kongo: Nana, 30. XI. 10*.
Süd -Kamerun: Molundu, 14, XI. 10 — 15. I. ii; M'peum, 2.— 13. II.
II; Yukaduma, i. III. — 17. IV. 11 ; Dalugene, 3. — 4. IV.ii; Ma-
mingi, 12. VII. 11.
— 577 ^
Fernando -Po: Basile — Sta. Isabel, 27. — 31. VIII. ii; San Carlos,
25. — 27. X. II (darunter 8 W).
117. Char. brutus Cr.
1779. Cramer, Pap. Exot. 3, p. 82. t. 241, f. E, F.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 231.
191 1. vSeiTZ, Großschm. d. Erde II. 3, p. 126, t. 30, a.
und var. angustus Rothsch-
1900. Rothsch., Nov. Zool. 7, p. 432.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 126, t. 30, a.
Auch von dieser Art wurde die Oberguinea angehörende Stammform nur
auf der Insel Fernando -Po angetroffen, während die auf dem gegenüberliegenden
Festlande erbeuteten »Stücke ausnahmslos der var. angustus angehören. Es
verdient ferner hervorgehoben zu werden, daß, analog zu den Beobachtungen,
die andere Rhopaloceren betreffen, die 99 dieser Art, im Waldgebiete des Kon-
tinents sehr vereinzelt und selten erscheinend, auf der genannten Insel, wo
beide Geschlechter um blutenae Bäume flogen, mindestejis ebenso häufig sich
zeigten wie die 0^0^. An keinem Orte ihres Vorkommens sind die cTcf selten,
stellenweise sogar, zumal nach Eintritt der Hauptregenzeit, sehr häufig.
Char. brutus Cr., 6 cfcf, 7 99.
Fernando- Po: Sta. Isabel, 28. — 31. VIII. ii; San Carlos, 14. — 27.
X. II.
var. angustus Rothsch., 28 o^cf, i 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 2. — 22. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.), 7. X.
IG*; lyibenge, 30. X. 10*; Weg Munga — Bondo, 19. — 23. V. 11 ;* Li-
faki, 20. V. II*; Angu (Uelle-Distr.), i. — 5. VI. 11*; Koloka, 10. VI. 11*.
Süd - Kamerun: N'ginda, 21. XI. 10 — 2. II. 11 ; Assobam, 21. — 24. IV.
II (I 9).
118. Char. poUux Cr.
1775. Cramer, Pap. Exot, i, p. 61, t. 37, f. E, I'.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 233.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 127, t. 30, 1).
In meiner oben zitierten Arbeit (p. 104 f.) habe ich darzulegen versucht,
daß Char. pollux vielleicht nichts anderes ist als eine hellere Form der vorigen
Art. Obwohl meines Wissens Übergänge zwischen den beiden Arten bisher nicht
bekannt sind, sprechen doch manche Momente hierfür. Einmal haben wir ein
Analogon in der paläarktischen Fauna, nämlich die Vanesside. 4 rascA^na levana in
ihren beiden Hauptformen (zwischen denen allerdings Übergänge vorkommen),
die in der Färbung ganz auffallende Übereinstimmung mit den beiden Charaxes-
Arten zeigen. Dann aber stimmt der Schnitt der Hinterflügel bei diesen beiden
in auffallender Weise überein, nicht minder die Zeichnungselemente der Unter-
seite. Wenn man Charaxes pollux vielleicht auch nicht ohne weiteres als Jahres-
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. I. Bd. 37
- 578 -
zeit-, d. h. Trockenzeitform, von brittus Einsprechen darf, da die entsprechenden
ostafrikanischen Formen gleichzeitig auftreten, so scheint pollux im westafrika-
nischen Regenwaldgebiete doch vorwiegend die Gegenden mit geringeren Nieder-
schlägen zu bewohnen. Auffallend bleibt allerdings, daß ich auch hier frische
Falter von Char. brutus immer nur mit ganz alten verflogenen von Char. pollux
zusammen erbeutete, und umgekehrt frische Falter von Char. pollux nur dann
fing, wenn Char. brutus überhaupt nicht oder nur in ganz altersschwachen
vStücken flog. Es mag das Zufall sein, ist aber jedenfalls recht bemerkenswert.
Zuchten aus dem Ei, deren Ablage sicher beobachtet wurde, dürften sicherlich
Klarheit darüber verschaffen, ob Char. brutus und pollux Formen einer Art
sind oder nicht.
Char. pollux ist in der eigentlichen Hylaea ganz außerordentlich selten
und scheint den niederschlagreichsten Gebieten, d. h. denen mit über 4 m jähr-
licher Regenmenge, ganz zu fehlen.
7 cfo", 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 7. — 20. IX. 10 (darunter i 9); Yakoma,
IG. — u.V. II*; Angu-Api, VII. 11*.
Süd- Kamer un: Molundu, 14. IX. — 16. XII. 10; Okoa (,, Randgebirge"),
3- VII. II.
P'ernando - Po: Basile, 12. — 27. VIII. 11 (ein gänzlich verflogenes 9).
(Neu für die Insel!)
119. Char. eudoxus Brxiry.
1782. Drury, 111. Exot. Ins. 3, p. 44, t. 33, f. I, 4.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 233.
191 1. .Seitz, (iroLlschm. d. Krde II, .3. p. 128 (t. 30, c?)
Metam. :
1894, AuRiv., Ent. Tidskr. 1894, p. 310.
Ich führe die zu dieser Art gehörenden Falter der Ausbeute bewußt nur
unter dem Namen der vStammform auf. Die im Srttz sehen Werke (1. c. p. 128)
für die südliche Form niechoim Rothsch. gegebene Kennzeichnung trifft für die
vorliegenden Stücke nur teilweise zu. Die Binde der Vorderflügeloberseite liegt
zwar sehr nahe am Saume, ist aber keineswegs in den Feldern 2 — 6 sehr schmal
linienförmig, ,, besteht vielmehr aus gerundeten" Flecken; auf der Unterseite
ist sie fast durchweg heller als die Grundfarl)c. Dies trifft sowohl für die vStücke
vom unteren Kongo (Kimuenza) zu, von wo doch wohl die Form mcchowi Rothsch.
erwartet werden durfte, wie für die Stücke aus Süd-Kamerun (und selbst solche
aus Nordwest-Kamerun vom oberen Cropfluß), die untereinander nicht ver-
schieden sind. Leider erweckt die Abbildung von eudoxus bei Drury den Ein-
druck einer Karikatur (wie viele der Bilder bei Dritry und Cramer), so daß
es schwer hält zu entscheiden, welche Form nun eigentlich Drt^ry zum Ab-
bilden vorgelegen hat. Ich kann mich fast des Eindrucks nicht erwehren, als
ob der eigentliche Char. eudoxus Dr. überhaui)t von mechowi Rothsch. artlich
— 579 --
verschieden sei. Alle von Oberguinea stammenden vStücke nämlich, die ich ge-
sehen habe — ein ähnliches Exemplar von Deng-Deng (Süd-Kamerun) (leg.
M11.DBRAED) befindet sich übrigens im Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin — ,
sind durch eine sehr feine linienförmige silberne Bindenzeichnung der Unter-
seite ausgezeichnet, die wie ein Netz über dem rotbraunen Grunde liegt und
wahrscheinlich das maßgebendste Unterscheidungsmerkmal gegenüber der Form
uiechowi Rothsch. bildet. vStücke dieser Art kommen den kürzlich beschriebenen
Char. fallax Richelm. sehr viel näher als dem Char. mechowi Rothsch. Ich
möchte zu den hier noch offen bleibenden Fragen nicht eher vStellung nehmen,
ehe nicht weit zahlreicheres Material aus allen Gegenden mit genauesten Fund-
ortsangaben vorliegt.
Von dieser prächtigen und seltenen Art konnte dank dem Umstände, daß
ihr ganz besondere Aufmerksamkeit zugewandt wurde, ein stattliches Material
zusammengebracht werden. Die erl)euteten Stücke sind sowohl in der Aus-
bildung der Binde wie auch in der Tönung der Unterseite (die von Violettbraun
bis Rotbraun abändert) untereinander verschieden; auch ist hier die schwarze
Zeichnung in der Wurzelhälfte von F ib bald nur in Form eines silbern ein-
gefaßten Hakens vorhanden, bald als großer schwarzer Fleck entwickelt, der
den Wurzel wärts gelegenen Teil des Feldes fast ganz ausfüllt.
14 (fd".
Belg. Kongo: Kimuenza, 10. IX. — 11. X. lo.
Süd- Kamerun: Molundu, 27. — 30. XI. 10; Yukaduma, 10. — 17. IV. 11 ;
N'gola, 28. IV. 11; M'batschongo, 13. V. 11 ; Mapfub, 28. VI. 11; Se-
bito (,, Randgebirge"), 7. VII. 11.
120. Char. nobilis Druce.
1873. Druce, Kiit. M. Mag. lo, p. 13.
18^8. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 240.
191 1. SeiTZ, Großschm. d. Krdc II, j, p. 133, t. 32, c.
Das cj^ dieses prachtvollen und seltenen, aber anscheinend in der ganzen
Hylaea vorkommenden Falters ist durch einen merkwürdigen pomadeähnlichen
Geruch bemerkenswert, den es von sich gibt, wenn man es fängt.
3 oV.
Süd- Kamerun: Molundu, 7. — 11. XII. 10; Minyäss, 19. — 21. II. 11;
Assobam-Urwald, 17. — 20. IV, 11.
121. Char. lactetinctus Karsch.
1892. Karsch, Ent. Nachr. 18, p. 113.
1893. Karsch, B. E. Z. p. 190, t. 5, f. 3.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 234.
191 1. SeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 130, t. 30, d.
Durch das einzige von Dr. Schubotz bei Fort Crampel gefangene (/ ist
bestätigt, daß dieser prächtige, früher nur von Togo bekannte, dann aber auch
in Adamaua und im Kameruner Grashochland gefundene Charaxcs wenigstens
i7*
— 58o —
dem ganzen mittleren Sudan angehört. Er stimmt hier in seinen Lebensgewohn-
heiten mit Char. epijasius Reiche überein, ist aber ungleich seltener als dieser.
I o
Franz. Kongo: Fort Crampel, 9. XII. 10*.
122. Char. lucretius Cr.
1775. Cramer, Pap. Exot. I, p. 129, t. 82, f. E, F.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 234.
1911. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 130, t. 30, d.
Metam. :
1916. vSCHUi.TZE, Arch. Biont. IV, i, p. 108, t. IX, f. 3.
In den Hauptentwicklungszeiten der Urwald-Nymphahden fehlen die o^o'
dieses Charaxes kaum an einem der von den 0^0" dieser Gattung aufgesuchten
Köderplätze, sind stellenweise sogar gemein. Auffallend ist im Gegensatze
hierzu die außerordentliche Seltenheit des 9 — auf dem Festlande. Auf der
Insel Fernando -Po dagegen, wo die Schmetterlinge die Kakaotreber in den
Pflanzungen aufsuchen, scheinen, im Einklang mit dem oben bereits Ausgeführten,
die 99 ebenso häufig, ja sogar noch häufiger aufzutreten wie die cfcf.
Von den ersten Ständen ist nur die schöne, dunkelgrüne, auf dem Rücken
bläuhchweiß überhauchte und mit blaßrosaroten Flecken geschmückte Puppe
bekannt.
27 o^o', 4 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 2. — 30. IX. 10; Libenge (Ubangi-Distr.),
24.— 30. X. IG*; Koloka (Uelle-Distr.), 20. VI. 11*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10; Fort Sibut, 20. — 23. XI. 10*.
Süd- Kamerun: N'ginda, 21. XI. 10; M'peum, 2.— 13. II. ii; Bange-
Urwald, 14. — 19. II. II; Yukaduma, 9. III. — 17. IV. 11 (darunter
I 9); Malen, 18. — 21. V. ii; Lomie, i.— 6. V. 11; Sangmehma, 5. — 9.
VI. II.
Fernando -Po: vSta. Isabel, 11. — 17. VIII. ii; San Carlos, 14.— 25.
X. II (darunter 3 sehr große 99).
123. Char. cynthia Btlr.
iFCC. EuTi<ER, Proc. Zool. vSoc. 1865, p. 626, t. 36, f. 3.
•^898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 235.
T911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 130, t. 30, d.
Diese in der ganzen Hylaea und in den von ihr ausstrahlenden Galerien
weitverbreitete Art ändert sowohl durch Anordnung und Tönung der hellen
Zeichnungen auf der Oberseite wie auch auf der Unterseite dermaßen ab, daß
die Nom2nklatur sicherlich um ein halbes Dutzend Namen bereichert wird,
wenn das bisher davon bekannte Material in die ,, richtigen Hände" kommt.
Char. cynthia sucht besonders gerne blutende Stämmchcn der Mttsanga
smithii auf.
51 cfo". 2 99.
- 58i -
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. IX. — 17. X. 10 (die Mehrzahl aller Stücke,
darunter i 9, stammen von dort); Duma (Ubangi-Distr.), 7. — 15. X.
10*; Weg Munga — Bondo (Uelle-Distr.), 19. — 23. V. 11*; Angu (Uelle-
Distr.), 31. V. II*; Angu-Api, VII. 11*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
vSüd - Kamerun: Molundu, 27. XI. 10 — 15. I. ii;M'peum, 2. — 13. II. 11 ;
Yukaduma, 28. II. — 17. IV. 11 (darunter i 9); N'yenge, 13. V. 11.
124. Char. protoclea Feisth.
1850. Feisth., An. E. Fr. (2) 8, p. 260.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 235.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, j, p. 129, t. i^, d.
Metam. :
1913. Strand, Arch. f. Xaturgesch. 1913, 12, p. 126.
und ab. ablutus Schnitze sowie Übergänge hierzu.
1914. ScHUi,TZE, Ent. Rundscli. 31. Jahrg., Nr. 15, p. S2, f.
1916. SCHULTZE, Arch. Biont. lY, i, p. 109, t. XI, f. i.
Char. protoclea Feisth. hat ungefähr dieselbe Verbreitung wie die vorige
Art und gehört durch seine eigentümliche Färbung zu den auffallendsten Arten
der Gattung. \^on den erbeuteten cf'-T' hat eines von Kimuenza ein deutliches
Schwänzchen an R 4 der Hinterflügel. Die Ausdehnung der rotgelben Farbe
ist manchen Schwankungen unterworfen, ebenso wie die schwarzen Submarginal-
punkte der Hinterflügel bald .stärker, bald schwächer entwickelt sind oder ganz
fehlen können. Die auffallend melanotische Aberration ablutus m. und Über-
gänge dazu sind in der Ausbeute aus dem Kongogebiet vertreten. Die von der
Insel Fernando -Po stammenden 99, große Stücke von 91 mm Flügelspannung,
passen trefflich zu der melanotischen Färbungsneigung, die die Falter der Insel
auszeichnet: Die weiße Mittelbinde der Vorderflügel ist bei ihnen schmaler als
bei den Festlandstücken; der weiße Diskalfleck in F 4 ist bei allen drei Stücken
vorhanden und groß; außer den (sehr großen) Diskalflecken in F 5 und 6 ist
auch ein solcher in F 7 vorhanden. Die schwarze Grundfarbe ist viel dunkler
als bei typischen Stücken. •
Zwei der Stücke von Fernando -Po wurden an einem blutenden Vitex-
Stamme inmitten einer Kakaopflanzung erbeutet.
40 d^cf, 4 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4.— 30. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.),
7. — 20. X. IG (darunter i 9)*; Libenge (Ubangi-Distr.), 24. — 30. X,
10*; Weg Munga — Bondo (Uelle-Distr.), 19. — 23. V. 11*; lyifaki,
20. V. 11; Bondo (Uelle-Distr.), 25. V. 11*; Koloka, 16.— 20. VI. 11*;
Angu-Api, VII. II*.
Süd- Kamerun: Molundu, 23. XII. 10 — 15. I. 11; N'ginda, 21. XI. 10
bis 9. I. ii;M'peum, 2. — 13. II. 11; Yukaduma-Urwald, 8. — 9. IV. ii;
- 582 -
M'bio (Besom), 7. IV. 11 ; Mach'o, 15. V. 11 ; Kuiigulu-Urwald, 20.— 27.
V. 11; M'bÖkum, .1. — 2. VII. 11.
Fernando- Po: Sta. Isabel, 11. — 17. VIII. 11; San Carlos, 25. — 27. X.
II (sämtlich 99). (Neu für die Insel!)
Übergänge zu ab. ablutus Schnitze, 3 cfo.
Belg. Kongo: Kimuenza, 5. — 7. X. ii; Koloka (Uelle-Distr.), i6. VI.
II*; Weg Munga — Bondo (Uelle-Distr.), 19. — 23. V. 11*.
und ab. ablutus vSchultze, i rf.
Belg. Kongo: Weg Munga — Bondo (Uelle-Distr.), 19. — 23. V. 11*.
125. Char. smaragdalis Btlr.
1866. Butler, Proc. Zool. vSoc. 1865, p. 630, t. 36, f. 5.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 238.
191 1. Seitz, Großschm. d. Krde II, 3, p. 131.
Von diesem prachtvollen, sonst nicht häufigen Charaxes konnte infolge be-
sonders günstiger Verhältnisse, d. h. infolge des ausgedehnten Sammelaufent-
haltes in primären Waldpartien, eine stattliche Anzahl zusammengebracht
werden. Da die zu den \-erschiedensten Jahreszeiten gesammelten Stücke fast
ausnahmslos ganz frisch sind, ist wohl die Annahme berechtigt, daß die Ent-
wicklung der Art das ganze Jahr über vor sich geht und nicht an eine bestimmte
Jahreszeit gebunden ist. Einzelne Stücke zeigen einen schönen violettgrauen
Schimmer auf der Unterseite.
Das Eier ablegende 9 traf ich um Albizzia fliegend an.
58 cfcJ^, I 9 (meist von Süd-Kamerun).
Belg. Kongo: Kimuenza, 7. IX. — 14. X. 10 (darunter i 9); Weg von
Munga nach Bondo (Uelle-Distr.), 19. — 23. V. 11*; Uifaki, 20. V. 11*;
Angu, 3. VI. II*; Angu-Api, VII. 11*.
Süd-Kamerun: Molundu, i. XI. 10. — 27.I.11; N'ginda, 21. XI. 10
bis 9. I. II; Kalo, 7. II. 11 ; M'peum, 2.— 13. II. 11 ; Bange-Urwald,
14. — 19. II. II; Minyäss, 19. — 20. II. 11 ; Assamba, 22. II. 11 ; Yuka-
duma, 24. II, — 9. IV. 11; Assobam-Urwald, 17. — 26. IV. 11 ; Sangme-
hma, 5. — 9. VI. II.
126. Char. tiridates Cr.
1777. Cramer, Pap. Exot. 2, p. iü<j, t. lOi, f. :\. H.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 239.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 132, t. 31, b. (Ebeiidort Metam.)
Die große, den Urwald und die immergrünen Galeriewälder bewohnende Art
ist nirgends selten. Die von Fernando -Po stammenden (riesigen) 99, die sich
häufiger zeigten als die rfcf, sind durch eine breitere Randbinde der Hinter-
flügel und größere blaue Submarginalflecke ausgezeichnet. Ganz ähnliche Stücke
kommen übrigens auch an den niederschlagsreichen Hängen des Kamerun-
berges vor.
- 583 -
Die ersten vStände leben wahrscheinlich an Trema guinecnsis, vielleicht
auch an Bridclia-Arten, Sträuchern, die in sekundären Partien, wo man die ^+'9
häufiger sieht, zu den vorherrschenden Sträuchern gehören.
49 cfd", 4 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. IX. — 17. X. 10; Duma (Ubangi-Distr.),
15. IX.— 9. X. 10*; Libenge (Ubangi-Distr.), 24.— 30. X. 10*; Weg
Munga— Bondo (Uelle-Distr.), 19.— 23. V. 11*; Lifaki, 20. V. 11*;
Bondo (Uelle-Distr.), 23.— 27. V. 11*; Angu, 3.— 7. VI. 11*; Koloka
(Uelle-Distr.), 10.— 20. VI. 11*; Angu-Api, VII.
IT
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Süd - Kamerun: Molundu, i. XI. 10—15. I. 11 (darunter i 9); N'ginda,
21. XI. 10 — 9. I. II; Djimbuh, 3.-4. II. n; M'peum, 2. — 13. II. 11 ;
Mekamimwon, 13. VI. 11.
Fernando -Po: San Carlos, 25. — 27. X. 11 (i "■, 3 99).
127. Char. bipunctatus Rothsch.
1894. Rothsch., Nov. Zool. i, p. 3,^6.
1898. AuRiv., Rhop. Aetil. p. 240.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 132
I916. SCHULTZE, Arch. Biout. IV, i, p. io8, t. XIII, f. 7.
Char. bipunctatus ist diirch seine ersten Stände offenbar an eine Pflanze
gebunden, die ganz bestimmten Formationen der Urwaldflora eigentümlich ist
So fehlt der Falter, der zuerst von Ashanti bekannt wurde, beispielsweise im
Westen des Kameruner Urwaldgebietes anscheinend völlig, und ist im Südosten
nur in der artenarmen Urwaldformation anzutreffen, in der das riesige Tri-
plochiton sderoxylon K. Schm. einer der Leitbäume ist. Hier aber ist Char.
bipunctatus nicht allzu selten.
20 o^cf .
Belg. Kongo: Weg Munga — Bondo (Uelle-Distr.), 19. — 23. V. 11*.
Süd- Kamerun: Molundu, 12. XII. 10 — 27. I. 11; M'peum, 2. — 13. II.
II; Bange-Urwald, 14. — 19. II. 11; Bundji, 25. III. 11; Yukaduma,
I. III.— 17. IV. II; Dalugene, 3.-4. IV. 11; Bokari, 5.-6. IV. 11.
128. Char. numenes Hew.
1859. Hew., Kxot. Butt., Charaxe.s, t. i. 1". 9 — 11.
1898. AURiv., Rhop. Aeth. p. 240.
191 1. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 132, t. 31. c.
Metam. :
1916. SCHUI.TZE, Arch. Biont. IV, i, p. 112, t. XI, f. 2 a, 2b.
Dieser Falter hat etwa dieselbe Verbreitung wie Char. tiridates, ist aber
sehr viel seltener als dieser.
Die ersten Stände leben auf Allophilus {Schmidelia), einer weitverbreiteten
Pflanzengattung der äthiopischen Flora.
14 0^0".
- 584 -
Belg. Kongo: Kimuenza, 13. — 20. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.),
7. X. 10*.
vSüd - Kamerun: Molundu, 27. XI. — 31. XII. 10; N'ginda, 21. XI. 10;
M'peum, 2. — 13. II. II; Yukaduma, 9. III. — 17. IV. 11 ; M'bio (Be-
som), 7. IV. II.
Fernando - Po: Sta. Isabel, 28. — 31. VIII. 11 (ic^ mit fast reinweißen
Randflecken).
129. Char. imperialis Btlr.
1874. Butler, Trans. Ent. Soc. Londou 1874. p. 531, t. 11, f. 3, (f.
1S98. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 240.
1911. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 132.
Char. imperialis bewohnt nicht nur die H^daea, sondern auch die großen
Galeriewälder des südlichen Kongogebietes, ist aber überall sehr selten und
lokal, scheint auch vorwiegend die primären Partien zu bevorzugen.
9a^(/.
Belg. Kongo: Kimuenza, 12. — 17. X, 10.
Süd-Kamerun: Djimbuli, 3. — 4. II. 11 ; M'peum, 2. — 13. II. ii;
Bange, 18. II. ii;Minyäss, 19. — 21. II. 11; Yukaduma, i. — 12. III. 11.
130. Char. ameliae Doumet.
1861. Doumet, Rev. Zool. (2) 13, p. 171, t. 5, f." i, (/.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 240.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 133, t. 31, b.
Dieser prachtvolle, nirgends häufige Falter, der der westafrikanischen
Regenwaldfauna angehört, ist in der Ausbeute aus der geschlossenen Hylaea
vertreten, fehlt aber merkwürdigerweise unter den in den Galeriewaldungen
bei Kimuenza gefangenen I^epidopteren.
23 cfcf.
Belg. Kongo: Yakoma-Bondo, 20. V. 11*; Lifaki, 20. V. 11*; Bondo
; (Uelle-Distr.), 23. — 27. V. 11; Angu (Uelle-Distr.), 4. VI. 11*; Angu-
Api, VII. II*.
Süd - Kamerun: Molundu, i. — 13. XI. 10; N'ginda, i. — 9. I. 11; Dum-
ba, 21. II. 11; Yukaduma, 5. III.— 17. IV. 11 ; Dalugene, 31. III. 11 ;
Kolinyenge, 17. V. 11; Libi-Fl., i. VI. 11 ; Sangmehma, 5. — 9. VI. 11 ;
Belun, 29. VI. 11.
131. Char. hadrianus Ward.
Die ebenso schöne wie merkwürdige Charaxes- Axt scheint, wie ihr Vor-
kommen am unteren Kongo beweist, nicht nur in der geschlossenen Hylaea,
sondern auch in den großen Galeriewaldungen des südlichen Kongogebietes
vorzukommen, überhaupt viel weiter verbreitet zu sein, als man früher an-
nahm, ist aber außerordentlich selten und lokal. Die (fd^ geben einen feinen
Veilchengeruch von sich.
— D^5 —
Belg. Kongo: Kimuenza. i6. IX. — 4. X. 10. ^
Süd - Kamerun: N'ginda, i. — 9. I. 11; Molundu, 16. — 27. I. ii; Bange-
Urwald, 14. — 19. II. II.
132. Char. anticlea Drury.
1782. Drury, 111. Exot. Ins. j, p. 36, t, 27, f. 5, 6, rf.
1874. Westw., Thes. Oxon. p. 181, t. 34, f. 5, Q.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 235.
1911. SeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 134, t. 33, d.
Der Falter scheint im eigentlichen Waldgebiete durchweg sehr selten zu
sein und tritt hier stets nur ganz vereinzelt auf.
3 ^3V.
Belg. Kongo: Angu (Uelle-Distr.), i. — 7. VI. 11*.
Süd - Kamerun: Akok, 29. V. ii ').
133. Char. hildebrandti Dew.
1S79. Dew., X. Acta Ac. X. Cur. 41: 2, p. 200, t. 2, f. 16.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 236.
1911. SeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 134, t. 33, c.
Metam. :
1916. SCHUi.TZE, Arch. Biont. IV, i, p. 115.
Char. hildebrandti, ein Bewohner des Regenwaldes und der immergrünen
Galerie Waldungen, scheint nicht überall vorzukommen und ist wahrscheinlich
an das Auftreten des ,,Akäk" (Dyboscia) gebunden, an dem ich die ersten Stücke
entdeckte. Diese sind vor allem durch die etwas abweichende Bildung der
mittleren Kopfhörner bei der Raupe merkwürdig.
22 c^cf .
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. — 6. IX. 10.
Süd -Kamerun: Molundu, i. XI. — 22. XII. 10 (von hier stammt die
Mehrzahl der erbeuteten Stücke); N'ginda, 21. XI. lo — 2. II. 11 ;
Bundji, 25. III. II; Lomie, i.— 11. V. ii; Libi-Fluß, i. VI. 11.
134. Char. etheocies Cr.
1777. Cr.^mer, Pap. Exot. 2. p. 34, t. 119, f. D, E.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 237.
1911. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 135, t. i^, h.
Metam. :
191 6. ScHULTZE, Arch. Biont. IV, i, p. 117.
und var. 9 seriata Rothsch.
1900. Rothsch., Xov. Zool. p. 7, 487.
igii- Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 136.
1) Char. anticlea wurde von mir auch bei San Carlos auf Fernando -Po beobachtet; er war
bisher von dieser Insel nicht bekannt.
- 586 -
sowie die ,, besondere Rasse" viola Btlr.
1866. Butler, Proc. Zool. Soc. [865, p. 627, t. <,6. f. [.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 238.
1911. vSeitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 137
Char. ctheoclcs ist von allen Charaxes- Krt^n, und überhaupt wohl von allen
äthiopischen Nymphaliden, der variabelste Falter. Am erstaunlichsten und viel-
seitigsten ist der Polymorphismus bei den 99. Hier sind die verschiedenen
Formen (die ebenso wie die zuerst bekannten der cfcf' mit Namen belegt sind)
noch am besten auseinander zu halten. Für die Ausbeute der Expedition — wie
für jede größere Ausbeute, die reich ist an Formen von Char. etheocles — zeigt
es sich aber, daß es fast unmöglich ist, die einzelnen Stücke nach den vor-
handenen Beschreibungen einigermaßen sicher zu deuten; da alle ,, Formen"
durch die mannigfachsten Übergänge verbunden sind, die man, um folgerichtig
zu bleiben, auch beschreiben und benennen müßte. Ich habe deshalb wenigstens
die erbeuteten männlichen Stücke — mit Ausnahme der Sudanform viola —
sämtlich bewußt unter dem Namen etheocles aufgeführt.
Die Regenwaldformen der Art sind in ihrem Auftreten an die Haupt-
erscheinungszeiten der Nymphaliden gebunden und gehören zu den häufigsten
Faltern der Gattung, die vSudanform viola dagegen zeigt sich fast das ganze
Jahr über, aber vereinzelter. Sie bevorzugt zwar das Gebirge, tritt aber auch
in der Ebene auf und ist neben Char. v. epijasius Reiche eine derjenigen äthio-
pischen Nymphaliden, die bis an die Grenzen des Mittelmeergebietes reichen
und die letzten Bäume und vSträucher dieser vegetationsarmen Gegenden um-
flattern.
Die ersten »Stände scheinen an Pflanzen sehr verschiedener Familien zu leben.
Char. etheocles Cr., 40 c/c/.
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII.— 15. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.),
16. IX. — 19. X. IG*; lyibenge (Ubangi-Distr.), 24. — 30. X, 10*; Weg
Munga — Bondo (Uelle-Distr.), 19.— 23. V. 11*; Angu (Uelle-Distr.),
I.— 7. VI. II*; Koloka (Uelle-Distr.), 10.— 11. VI. 11*; Angu-Api,
VII. II*.
Franz. Kongo: Pokou, 24. XI. 10*.
Süd -Kamerun: Molundu, 18. XL 10; N'ginda, i. — 9. I. 11; Kumilla,
5. — 7. IL II; Yukaduma, i. — 24. III. 11 ; Dalugene, 3. — 4. IV. 11 ;
Lomie, 8. — 11. V. 11.
9 var. seriata Rothsch,, i 9 (sehr stark beschädigt).
Belg. Kongo: Kimuenza, 27.— 28.- IX. 10.
var. viola Btlr., 20 cTo'.
Franz. Kongo: Fort Possei — Fort Crampel, 18. XL 10*; Fort Possei —
FortSibut, 18.— 23. XL 10*; Nana (Ubangi-Distr.), 29.— 30. XL 10*;
Dekoa, 29.— 30. XL 10*; Fort Crampel, 3.-5. XII. lo*.
- 587 -
135- Char. candiope Godt.
1823. Godt., Enc. Meth. 9, p. 353.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 240.
191 2. vSeitz, Großschni. d. Erde II, 3, p. 138, t, 32, a.
Met am. :
1901. FawceTT, Trans. Zool. Soc. I^ondon X\'. p. 296, t. XIA'I, f. 10. 17.
Char. candiope gehört eigentlich dem Graslande und der ßaumsteppe an,
kommt aber auch in der Hylaea vor, jedoch anscheinend nur in Gebieten, die
unter 4 m jährlicher Niederschläge haben. In der Ausbeute ist der Falter nur
durch Stücke vertreten, die in Gegenden mit Hylaea-Charakter gefunden wurden.
22 cTd".
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 8. X. 10*; Libenge (Ubangi-
Distr.), 24. X.— 2. XI. IG*; Lifaki , 20. V. 11*; Bondo (Uelle-Distr.),
23. — 27. V. II*; Angu (Uelle-Distr.), i. — 6. VI. 11*; Koloka (Uelle-
Distr.), IG. VI. II*; Angu-Api, VII. 11*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Süd- Kamerun: Molundu, i.— 6. XII. 10; Dumba, 21. II. ii; Bundji,
25. III. II; Yendi-Plateau (90G m), 26. — 29. III. 11 ; Dalugene, 3. — 4.
IV. 11; Malen, 29. IV. 11 ; Mapfüb. 28. \'I. 11.
136. Char. varanes var. vologeses Mab.
1876. M.\B., Bull. Soc. Zool. Fr. i, p. 280.
1898. AiTRiV-, Rhop. Aeth. p. 241.
1912. vSeiTz. Großschni. d. Erde II, 3. p. 139, t. },2. d.
Metam. :
1916. vScHT'i.TZE, Arch. Biont. IV, i, p. 119.
Die vvestafrikanische Form des im äthiopischen Gebiet weitverbreiteten
Charaxcs kommt in den Gegenden von Hylaea-Charakter nur in ausgesprochen
sekundären Partien vor, meidet in den Parklandschaften die Galerien und hält
sich in der Steppe besonders an den Ufern solcher Flüsse auf, an denen Cardio-
spcniiuHi halicacabum, die Hauptfutterpflanze der Raupe, w^uchert. Der Falter
erscheint stets vereinzelt und selten. vStücke aus dem Waldgebiete sind in der
Ausbeute der Expedition nicht vertreten.
2 -fd", I 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 10. — 12. IX. 10.
Franz. Kongo: Nana, 30. XI. 10*.
137. Char. fulvescens Auriv.
i.St)i. AuRiv.. Ent. Tidskr. 12. p. 21h
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p 241.
n)i2. Seitz. Groß,schm. d. Erde II, 3, p. 139, 1. 32, d
Der der vorigen Art nahe verwandter Falter bevorzugt im Gegensatz zu
dieser die primären Stellen der Hylaea und die dichten Galerien von Hylaea-
Charakter.
— ^88
Eines der bei :Moluiidu (Südost-Kamerun) 1.--15. I. n gefangenen c'^ (im,
Zool. yins. Hamburg) ist dadurch ausgezeichnet, daß der große gerundete
schwarze Submarginalfleck in F 7 der Hinterflügel auf der Oberseite weiß
gekernt ist.
Ich nenne diese Form ab. ocellatus nov. ab.
Char. fulvescens Auriv., 15 c/'o'', i 9.
Belg. Kongo: Kimuenza, 16. IX. — 4. X. 10 (darunter i 9); Duma
(Ubangi-Distr.), 18. IX. 10*; Angu (Uelle-Distr.), 31. V.— 7. VI. 11*;
Angu-Api, VII. II*.
Süd -Kamerun: Molundu, 18. XI. 10 — 15. I. 11 ; Yukaduma, 24. II.
bis 24. III. II; Dalugene, 3. — 4. IV. 11.
Fernando -Po: San Carlos, 25. — 29. X. 11. Aurivillius gibt (Ann.
Mus. Nat: Genova S. 3 a, Vol. IV [XLIV], 10. Apr. 1910, p. 27) die
var. monitor Rothsch. als auf Fernando-Po vorkommend an.
ab. ocellatus, i cf .
Süd- Kamerun: Molundu, i. — 15. I. 11.
138.
Char. lichas Dbl. & Hew.
1850. Dbi,. & Hew., Gen. D. I,ep. t. 49, f. 3,
Auriv., Rhop. Aeth. p. 242.
Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 139.
1912
Metam
1916
ScHULTZE, Arch. Biont. IV,
p. 120, t. X, f. 3i
und var. bebra Rothsch.
1900. Rothsch., Nov. Zool. 7, p. 508.
191 2. vSeiTz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 139.
Es ist nicht in jedem Falle leicht zu entscheiden, welche von den vorliegen-
den Stücken der Ausbeute man zur Stammform, welche man zur var. hehra
ziehen soll. Es ist wohl möghch, daß Rothschild angesichts des vorHegenden
Materials die var. hehra nicht aufgestellt hätte (zu der immerhin drei der vor-
handenen j^o^ gezählt werden mögen). t .^
Char. lichas a^ und das ci^ der folgenden Art
haben eine sehr bemerkenswerte Angewohnheit. Wenn
sie zusammen mit anderen Charax es- Arten, zumal in
größerer Gesellschaft, am Köder sitzen, nehmen ihre
Vorderflüge] normale Stellung ein, d. h. werden soweit
yt r ^/ aXIm zwischen die zusammengeklappten Hinterflügel zu-
rückgezogen, daß etwa der Hinterrand der Vorder-
flügelzelle verschwindet. Anders, wenn der Falter allein
am Köder sitzt. Dann werden die Vorderflügel, wie
die nebenstehende Abbildung von Char. lichas :i^ er-
kennen läßt, so weit vorgezogen, daß die dunkle
Fig. 2. Char. lichas rj^ sitzend. Mittellinie der Unterseite auf beiden Flügelpaaren
— 58g -
eine Gerade bildet. Da Fühler und Beine dicht angelegt werden, gleicht der
Falter in dieser Stellung täuschend einem etwas ausgefranzten vergilbten und
verschimmelten Blatte. Der Falter erreicht so denselben Zweck wie etwa die
Arten der Gattung Polygonia, Zaretcs und andere. Daß eine Täuschung be-
absichtigt ist, scheint mir daraus hervorzugehen, daß derart sitzende Falter,
wenn man sie berührt, sich zunächst tot stellen, d. h. nicht fortfliegen. Eine
ähnliche Pose nahm auch ein von mir gezüchtetes 9 von Char. lichas ein.
Die von mir entdeckte Raupe ist die eigentümlichste der mir bekannten
CAara^ves- Raupen; durch ihre Querstreifung gleicht sie so täuschend dem fein-
gefiederten Laube ihrer Futterpflanze, einer rankenden Acacia spec, daß sie
schwer zu finden ist.
Char. lichas bewohnt den ITrwald und die wie dieser zusammengesetzten
Galerien.
Char. lichas, 19 (fcf, 4 99 (darunter i e. 1.).
Belg. Kongo: Kimuenza, 16. — 26. IX. 10. *
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10; Bangui (Ubangi), 6. — 7. XI. 10*.
Süd - Kamerun: Molundu, 14. XI. — 22. XII. 10 (darunter i 9); N'gin-
da, I. — 2. II. II (darunter i 9); DjimbuH, 3. — 4. II. 11 (i 9); Bitje,
30. — 31. V. II; Akom-essing, 10. — 17. VI. 11 (i 9 e. 1.).
var. bebra, 3 (f(f.
Belg. Kongo: Angu (Uelle-Distr.), 4. VI. 11*.
Süd -Kamerun: Molundu. i. XI. 10 — 27. I. 11.
13g. Char. paphianus Ward.
1871. Ward, Ent. M. Mag. 8, p. 120.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 242.
1912. Seitz, Großschm. d. Erde II. 3, p. 13g, t. }i2. a.
Char. paphianus ist wie die vorige Art ein Bewohner des Regen waldes
und der immergrünen Regen Waldungen, das cf ist aber häufiger als das von
lichas. Die Blattähnlichkeit des sitzenden Falters ist hier noch größer als bei
Char. lichas.
24 d'd'.
Belg. Kongo: Kimuenza, 10. — 26. IX. 10; Duma (Ubangi-Distr.),
10. — 15. X. 10*; lyibenge (Ubangi-Distr.), 24. — 30. X. 10*; Angu (Uelle-
Distr.), I.— 7. VI. II*; Angu-Api, VII. 11*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Süd - Kamerun: Molundu, I. XI. — 31. XII. io;M'peum,7. — 13. II. 11.
140. Char. kahldeni Homeyer & Dew.
1882. Homeyer & Dew., B E. Z. 26, p. 381, t. 7, f. i q^, 29.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 243.
191 2. Seitz, Großschm. d. Erde IT, 3, p. 139.
— 590 —
und var. homeyeri Dew.
1882. Dew., B. E. Z. p. 382, t. 7, f. 3.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 243.
1912. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 139, t. 31, d.
Daß Char. kahldeni und homeyeri nur Formen einer Art sind, wird durch
ein c^ von Char. kahldeni in der Ausbeute bestätigt, bei dem der vSaum der
Vorderflügel — abgesehen von der schwarzen Zeichnung — gelblichbraun be-
schuppt ist. Das Verbreitungsgebiet dieses Charaxes (in beiden Formen) ist
ein viel größeres als man früher glaubte, es scheint das gesamte Kongobecken
zu umfassen, aber nach Nordwesten noch weit darüber hinaus zu reichen. Die
Form kahldeni ist, wo sie einmal vorkommt, nicht allzu selten, dagegen tritt
die Form homeyeri, die zur selben Jahreszeit wie die andere fliegt, stets nur
ganz vereinzelt auf.
Char. kahldeni Hom. & Dew., 34 oV.
Belg. Kongo: Koloka (Uelle-Distr.), 11. VI. 11*; Angu-Api, VII. 11*.
vSüd- Kamerun: Molundu, 25. XI. 10 — 27. I. 11; N'ginda, 21. XI. 10
bis 9. I. II; Kumilla, 5. — 7. II. 11 ; Bange-Urwald, 14. — 19. II. 11;
Momos, 17. — 21. III. II; Badjang, 28. III. 11 ; Bokari, 30. III. — 6. IV.
II; Dalugene, 31. III. — 4. IV. 11 ; Yukaduma, 8. — 17. IV. 11 ; Libi-
Fluß, I. VI. II; Masesse, 2. VI. ii; Sangmelima, 3. — 9. \'I. 11.
V. homeyeri Dew., 3 d^cT.
vSüd- Kamerun:N'ginda, i. — 9. I. ii;Minyäss, 19. — 21. II. 11 ; Yendi-
Plateau (900 m), 26. — 29. III. 11.
141. Char. eupale Drury.
1782. Drury, 111. Exot. Ins. 3, p. 7, t. 6, f. 3.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 245.
191-^ Seitz, Großschm. d. Erde II. 3, p. 140, t. :^z, 0.
vSobald die Hauptentwicklungszeit der Tagfalter beginnt, erscheint auch
der kleine grüne Char. eupale im Regen wald und in den gleich diesem zusammen-
gesetzten Waldgalerien. Das o"^ ist fast überall häufig und fehlt an kaum einer
Köderstelle. Aleist ist es dieser unruhige und flüchtige Falter, der durch sein
Schwirren um die Kciderplätze die Versammlungen der Charaxiden zuerst verrät.
Das V dieser im männlichen Geschlecht so häufig auftretenden Charaxes-Art
gehfirt zu den größten Seltenheiten der Gattung.
33 aV.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. — 26. IX. 10; Libenge, 26. — 28. X. 10*;
Weg Munga — Bondo (Uelle-Distr.), 19. — 23. V. 11*; Bondo (Uelle-
Distr.), 26.— 27. V. II*; Angu (Uelle-Distr.), i.— 7. \'I. 11*; Koloka
(Uelle-Distr.), 10. VI. 11*; Angu-Api, VII. 11*.
— 591 -■
Franz. Kongo: Pokou, 27. XI. ro*; Nana, 30. XI. 10*; Fort Crampel,
3. XII. IG*.
Süd- Kamerun: Molundu, 14. XI. 10 — 27. I. ii"^).
142. Char. subornatus Schultze.
1914. ScHUivTZE, Ent. Rundsch. 31. Jahrg., Xr. 14, p. 82, f.
1916. Schultze, Arch. Biont. IV, r, p. 123, t. XI, f. 3 a, 3b.
Diese erst kürzlich von mir beschriebene Art, die früher wohl öfter mit
Char. cupale var. dilutus Rothsch. verwechselt worden ist, wurde von Dr. Schu-
BOTz u. a. auch am Ubangi-Uelle erbeutet. Hierdurch scheint mir erwiesen,
daß Char. subornatus neben Char. eupale wahrscheinlich in der gesamten Hylaea
und in den Galerien von westafrikanischem Charakter vorkommt.
9 -^'^^
Belg. Kongo: Duma (Ubangi-Distr.), 7. X. 10*; Libenge (Ubangi-Distr.)
24. — 30. X. IG*; Bondo (Uelle-Distr.), 26. V. 11*.
Süd -Kamerun: Bange-Urwald, 14. — -iq. II. 11.
143. Char. nichetes Smith.
1883. Smith, Ent. M. Mag. 20, p. 58.
1890. Smith & Kirby, Rhop. Exot, i, Charaxcs p. 7, t. 4, f. i 3.
1898. AURiv., Rhop. Aeth. p. 244.
1912. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 140, t. ^1. b.
Dieser unter den äthiopischen Charaxes-Krt&n ganz isoliert stehende, aber
der indischen Char. -mar max-Or\i\)]}Q. auffallend ähnelnde schöne Falter, ist ein
Bewohner des Regenwaldes. Er tritt hier fast überall nur ganz lokal, vereinzelt
und selten auf und ist viel scheuer und flüchtiger als die meisten anderen Arten
der Gattung.
Belg. Kongo: Angu (Uelle-Distr.), 31. V.— 7. VI. 11*.
Süd- Kamerun: N'ko (oberer Djah), 16. V. 11; Malen, 18. — 21. V. ii;
N'lo-Bessege, 22. V. 11 ; Kulembembe, 23. — 24. V. 11 ; Bitje, 30. — 31.
V. II.
144. Char. porthos Smith.
1883. Smith, Ent. M. Mag. 20, p. 57.
1887. Smith & Kirby, Rhop. Exot, i, Charaxes p. 2, t. i, f 4, 3.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 244.
191^- Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 141.
\'on dieser außergewöhnlich seltenen, die Hylaea bewohnenden Art liegt
nur ein einziges rf vor, "das in dem auf 5 Tagemärsche vollkommen unbewohnten
primären Walde östlich Assobam (Süd-Kamerun) erbeutet wurde.
I c".
Süd -Kamerun: Assobam-Urwald, 25. — 26. IV. 11.
') Char. eupale wurde von mir auch bei San Carlos auf Fernando -Po beobachtet; er war
bisher von die.ser Tnsel nicht bekannt.
— 592 —
1-46. Char. taodice Dfury.
1782. Drury, 111. Exot. Ins. 3, p. 34, t. 26, f. i, 2.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 244.
1912. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 141, t. 32, c.
Metam. :
1916. SCHUivTZE, Arch. Biont. IV, i, p. 124, t. XI, f. 4a, 4 b.
Die (f'^^ dieser Art schwanken in der Breite und Größe der blauen Binde
und Saumflecken. Bei den weitaus meisten Stücken vom unteren Kongo (Ki-
muenza}, von- wo fast die Hälfte aller vorliegenden Stücke stammt, ist die Sub-
marginalbinde nur 1,2- — 2 mm breit, bei den (typischen) Stücken von Süd-
Kamerun dagegen 4 — 4,5 mm. Auch die vSaumstriche sind bei jenen um die
Hälfte schmaler und weniger vollständig als bei diesen. Ich glaubte zuerst,
die starke Einschränkung der blauen Zeichnungen sei ein Kennzeichen der
Stücke ^•om unteren Kongo, allein ganz ähnliche Exemplare kommen auch in
Nordwest- Kamerun am oberen Croßfluß vor. Ich sehe aus diesem Grunde da-
von ab, diese Form zu benennen. Bei einigen c^r<^ findet sich übrigens an R 4
der Hinterflügel ein deutliches, wenn auch kurzes Schwänzchen.
Char. laodicc, wie die Verwandten ein Regenwaldbewohner, ist von den
Arten dieser Gruppe (im männlichen Geschlecht) die häufigste. Die cfo^ sitzen
meist an solchen tierischen oder menschlichen Exkrementen, die im tiefen
Schatten abgelegt wurden. Die Raupen fand ich am unteren Kongo an der-
selben großblättrigen rankenden Leguminose, an der ich sie Jahre zuvor im
Croßflußgebiete Nordwest-Kameruns entdeckt hatte. Am Kongo fand ich auch
die Eier, die zu mehreren an einer Futterpflanze abgelegt waren.
Belg. Kongo: Kimuenza, 31. VIII. — 17. X. 10 (hier anscheinend häufig);
Libenge (Ubangi-Distr.), 24. — 30. X. 10*; Angu (Uelle-Distr.), 4. — 7.
VI. II*.
Süd- Kamerun: Molundu, 14. XI. — 22. XII. 10; N'ginda, '12. XI. 10.
bis 31. I. II; M'peum, 2. — 13. II. 11 ; Bange-Urwald, 14. — 19. II. 11 ;
Kolinyenge, 17. V. 11 ; Akom, 10. VI. 11.
146. Char. mycerina Godt.
1823. Godt., Euc. Meth. p. 369.
1835. I,ucAS, I.ep. Exot. p. 124, t. 65, f. 2.
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 244.
IQ12. vSeiTz, Groß.schm. d. Erde II, 3, p. 141.
Hierzu Taf. XXVII, Fig. 9.
Das 9 dieser seltenen, den Regen wald bewohnenden x\rt war meines Wissens
bisher nicht bekannt, weshalb ich es hier abbilde. Es ist wie die anderen bereits
bekannten 99 der Gruppe (blau) geschwänzt und natürlich größer als das o"^,
d. h. hat 70 — 71 mm Flügelspannung, unterscheidet sich sonst aber nicht von
diesem. Wunderbarerweise scheint bei dieser Art, wie es oft bei an sich seltenen
- 593 —
Rhopaloceren vorkommt, das 9 verhältnismäßig häufiger zu sein als .ßeiS^ifels-
weise das von Cliar. laodice.
5 cfo^, 2 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4.-6. IX. 10.
vSüd - Kamerun: Molundu, i. XI. 10—27. I. 11 (darunter 2 99) ; Bange-
Urwald, 14. — 19. II. II; M'bökum, i. — 2. VII. 11. . /
147. Char. doubledayi Auriv.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. .-44.
1912. Seitz, Großschm. d. Erde II, j, p. 141, t. 32, c.
Hierzu Taf. XXVII. Fig. 10.
Dieser schöne, früher mit der vorigen Art verwechselte Charaxes, scheint
im Gegensatz zu seinen Verwandten besonders die sekundären Partien des
Regen Waldes zu bevorzugen. Hier setzen sich die d^cf mit Vorliebe auf die
großen Blätter der Musanga smithii.
Eines der vorliegenden j^ :"" (im Zool. Mus. Hamburg) stellt eine Aberration
dar, bei der die submarginale Binde der Vorderflügel durch eine vollständige
Reihe blauer Flecken in F i — 7 gebildet wird. Ich nenne diese Aberration,
von der ich hier eine Abbildung bringe: Char. doubledayi ab. catenarius nov. ab.
Char. doubledayi, S'c/'c/'.
Belg. Kongo: Koloka, 10. VI. 11*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Süd- Kamerun: Molundu. i.— 6. XII. 10; Kulembembe, 23.— 24<V. 10.
ab. catenarius, i c''.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10.
Gattung: Palla Hbn.
1818 — 27. Hübu., Verz., p. 47.
Die Gattung Palla weicht nicht nur durch die eigentümliche Zeichnung
der Imagines, sondern auch durch ihre ersten Stände, besonders das merk-
würdige Ei, von der vorigen Gattung ab. Die Raupe nähert sich durch die
Bildung des Kopfes mehr der von Apatura als von Charaxes und verrät im
übrigen Anklänge an die gewisser amerikanischer Nymphalidengattungen, wie
Anaea und Prcpona. Die Imagines lassen auch, abgesehen von der Zeichnung
der Flügel, wesenthche Unterschiede "im Gebaren gegenüber dem von Charaxes
erkennen, da ihr Flug, besonders derjenige der 99, ein ganz anderer, mehr
hüpfender ist. Die c/cf setzen sich besonders gern auf die Blätter von Sträuchern,
so der Musanga smithii, die an Bachübergängen stehen.
Alle Arten sind ausgesprochene Bewohner des westafrikanischen Regen-
waldes und größerer Galerien, die ähnhch wie dieser zu$ammengesetzt sind.
Deutsche Zentralafrika-Expedition 1910/11. Bd. I. 38
594
148, Palla publius Stgr.
1892. Stgr., Iris 5, p. 267.
1898. AuRiv.. Rhop. Aeth. p. 242.
1912. Seitz, Großschm. d. Efde 11, 3, p. 141.
Von dieser seltenen Art, die an denselben Örtlichkeiten fliegt wie die
folgende, mit der sie nicht durch Übergänge verbunden zu sein scheint, liegt
eine stattliche Anzahl von (fd^ vor.
21 cfcf.
Belg. Kongo: Kimuenza, 7. — 21. IX. 10.
Süd - Kamerun: N'ginda, 21. X. ig; Djimbuli, 3. — 4. II. ii; Yuka-
duma, I. — 4. III. II; KunguluUr—aid, 20. — 27. V. 11 ; Kulembembe,
23. — 24. V. II; M'bundu, 14. VI. 11.
Fernando -Po: San Carlos, 14. — 23. X. 11. (Neu für die Insel!)
149. Palla ussheri Btlr.
1870. Butler. Trans. Ent. Soc. 1870, p. 124.
1871. Butler, Lep. Exot. p. 52, t. 21, f. 3.
1898. AuRiv.. Rhop. Aeth. p. 242.
1912. Seitz. Großschm. d. Erde II, 3, p. 141, t. },z, d.
Metam. :
1916. SCHUi.TZE, Arch. Biont. IV. i, p. 126, t. XII.
Von den Palla- Arten ist ussheri die häufigste; sie erscheint auch häufiger
als die anderen Arten in Gegenden des Regenwaldes mit vorwiegend sekundärer
Vegetation. Da ich die ersten Stände früher im Urwalde Kameruns an Dicho-
petalum entdeckt hatte, war ich sehr erstaunt, in der prächtigen, an botanischen
Seltenheiten reichen Galerie des lyukaya-Flusses am unteren Kongo ein 9 von
Palla ussheri zu treffen, das die Eier an Prevostea hreviflora de Wild (Familie
Convolvulaceae) ablegte, eine I^iane, die typisch ist für die dortige Vegetation.
Eines der ebendort erbeuteten 9 bildet einen Übergang zu der von mir kürz-
lich beschriebenen ab. 9 ferrugihea m.
40 c^cf , 5 99.
Belg. Kongo: Kimuenza, 30. VIII. — 17. X. 10 (darunter das oben er-
wähnte aberrative 9); Duma (Ubangi-Distr.), X. 10*; Angu (Uelle-
Distr.), 31. V. II*.
Franz. Kongo: Ouesso, 2. — 6. XI. 10; Mongumba (Ubangi), 2. XI. 10*.
Süd- Kamerun: Molundu, 14. — 17. XI. 10 (i 9); N'ginda, 21. X. 10
bis 9. I. II; Kumilla, 5. — 7. II. 11 ; M'peum, 2. — 13. II. 11; Yuka-
duma-Urwald, 8.— 9. IV. 11 (i 9); Malen, 18. — 21. V. ii; lyomie,
II. VI. II; Djah-Bogen, 28. V. 11 (i 9); N'yenge, 13. VI. 11.
P'ernando - Po: San Carlos, 25. — 27. X. 11 (ein 9 von 80 mm Flügel-
spannung!) (Neu für die Insel!)
— 595 —
150. Palla violinitens Crowley.
1890. Crowley, Trans. Ent. vSoc. London 1890. p. 334. t. 18, f. i, j,
1898. AuRiv., Rhop. Aeth. p. 242.
1912. SeiTZ, Großschm. d. Erde II, 3, p. 141.
Diese prächtige Art scheint die südHche Form von Palla decius Cr. zu sein,
die in der Ausbeute (in Übereinstimmung mit dem Reiseweg der Expedition)
nicht vertreten ist.
17 cfcf , 2 W.
Belg. Kongo: Kimuenza, 4. IX. — 7.X. 10; Angu (Uelle-Distr.), ji.V. 11*;
Koloka (Uelle-Distr.), 20. VI. 11*.
Franz. Kongo: Mongumba (Ubangi), 2. XI. 10*.
Süd -Kamerun: Molundu, 18. XI. 10— 27. I. 11 (darunter i 9);
N'ginda, 21. XI. 10 — 9. I. ii; Kulembembe, 23. — 24. V. 11 ; Akok,
29. V. II (I 9).
Unter-Familie Apaturinae.
Ich habe mich nicht dazu entschließen können, die hier in Betracht kom-
mende mit Apatuni verwandte Gattung unter den Vanessiden aufzuführen.
Die Puppen der Apaturiden zeigen zu keiner von den Vanessiden-Gattungen
Beziehungen, eher z. B. noch zu denen der nicht zu den Vanessiden gehörenden
äthiopischen Gattung Pseudacraea. Wenn auch bei den Apaturiden-Raupen,
außer den Tuberkeln auf dem Kopfe, solche auf der Rückseite der übrigen
Segmente vorkommen können (vgl. Graeser, Beitr. z. Kenntn. d. Lep. -Fauna
d. Amurlandes, B. E. Z, ^2 [1888] p. 83), sind alle bekannten hierher gehörenden
Raupen dennoch so charakteristisch, daß ihre Zusammengehörigkeit unver-
kennbar ist. Eine Entwicklung von Tuberkeln aus der Hautkörnelung, oder
umgekehrt Rückbildung der Tuberkeln in Hautkörnelung (je nach der Auf-
fassung, die man darüber hat), kommt z. B. auch bei den Raupen der Ambu-
lyciden vor {Acanthosphinx, Rhadinopasa usw.). Die mit Apatura verwandten
Falter verbinden vielleicht die Charaxiden mit den Vanessiden.
Gattung: Apaturopsis Auriv.
Obschon die Raupe dieser Gattung bisher nicht bekannt ist, weist doch die
von mir aufgefundene sehr charakteristische Puppe auf die nahe Verwandtschaft
mit Apatura hin. Die Imagines der Gattung weichen in ihren Eebensgewohn-
heiten nicht von denen der europäischen Apatura- Arten ab.
151. Ap. deocharis Hew.
1873, Hew., Ent. M. Mag. 10. p, 58.
1891. Smith & Kirby, Rhop. Exot. 16, Thaleropis p. i, f. i. 2.
1898. Auriv., Rhop. Aeth. p. 152.
1913. Seitz, Großschm. d. Erde II, 3, p. 212, t. 50, e.
Metam. :
1916. ScHULTZE, Arch. Biont. IV, i, p. 129.
■ 38*
— 596 —
Ap. deocharis galt bisher für sehr selten, ist aber wohl meist übersehen
worden. Offenbar gehört die Art dem Kongobecken im weitesten Sinne an
und dringt nach Nordwesten zu wenigstens bis in die Gegend von Lomie (Süd-
Kamerun) vor, wo sie aber bereits sehr selten ist. Die c/'cf saugen wie die von
Charaxes an Exkrementen und verunreinigten Stellen der Wege.
Süd- Kamerun: Molundu, 18. XI. — 16. XII. lO; N'ginda, 21. XI. 10
bis I. II. II; N'gombe, 28. I. ii; M'peum, 2. — 13. II. 11 ; Bange-Ur-
wald, 14. — 19. II. II; Minyäss, 19. — 21. II. 11 ; Assamba, 22. II. 11 ;
Yukaduma, 24. II. — 24. III. 11 ; Momos, 17. — 21. III. 11 ; Lomie,
I.— 6. V. II.
— 597 —
Tafelerklärung.
Tafel XXV.
Fig. I. Papilio dardanus v. r^ lateuuirginatus Schultze (nach dem Typus im Zool. Museum
Hamburg).
Papilio zenobia v. amygdalifeyits Schultze. c^ (nach dem Typus im Zool. Museum
Hamburg).
Papilio zenobia v. auiygdaliferiis .Schultze. Q (nach dem Typus im Zool. ^Museum
Hamburg).
Papilio cypraeofilia v. insitlaris Schultze. 2'^ (nach dem Typus im Zool. Museum
Hamburg).
Papilio adatnastoy v. schubotzi vSchultze. ^^ (nach dem Typus ina Zool. Museum
Hamburg.)
Amauris schubotzi Schultze. r^ (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg).
Amauris fernandina Schultze. rf (nach dsm Typus im Zool. Mviseum Hamburg).
Tafel XXVI.
Fig. la. Raupe von Papilio pylades F. (Jugendstadium).
ib. Raupe von Papilio pylades F. (erwachsen).
IC Puppe von Papilio pylades F.
I c. Papilio pylades v. ango/avits, ab. spoliatits Schultze. *+' (nach dem Typus im Zool.
Museum Hamburg).
Ja. Mylothris fernandina Schultze. o^ (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg).
_»b. Mylothris fernandina Schultze. 9 (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg).
^. Pieris solilucis v. suboniatiis Schultze. ^'' (nach dem Typus im Zool. IMuseum Ham-
burg).
Tafel XXVII.
Fig. I. Mylothris seniiflaia Schultze. o^ (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg).
2. Mylothris solilucis Schultze. (f (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg).
3. Mylothris flaviana Sm. c^ (nach dem unterseits sehr dunkel-goldgelb gefärbten Stück
der Ausbeute im Zool. Museum Hamburg).
4a. Pieris subeida v. schweinfurthi Schultze. o"^-
4b. Pieris subeida v. schweinfurthi Schultze. Q (nach dem Tj-pus im Zool. Museum
Hamburg).
5. Mycalesis owassae Schultze. S' (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg.)
6. Mycalesis feae Auriv. cf (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg.)
7. Mycalesis fernandina Schultze. c/* (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg).
ja. Mycalesis fernandina Schultze. 9 (nach dem Typus im Zool. Museum Hamburg).
,, 8. Raupe von Charaxes jasius v. epifasius Reiche an Burkea africaiia (nach einem Aqua-
rell des Verfassers nach dem lebenden Tiere).
9. Charaxes mycerina Godt. Q (nach einem Q der Ausbeute im Zool. Museum Hamburg).
10. Charaxes doubledayi ab. catenarius Schultze. rf (nach dem Typ-is im Zool. Museum
Hamburg.)
Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig.
Riffarth & Co., Be
Ergebnisse der rtveiten deiüscJien Zentral -Afrika Expedition I9I0-I9I1 BandlSdviUze.
tatet .UV l.
Fig 2°-' 2^ E vBrnchhausen dei
Eniehnissc der meiten dciiLschm Zentral -Afrika Expedition 19101911 Band I Selinttxe.
ratet .UVIf
^ 1- 7f 9,10. E vor. Bruchhcaisen. . del
;>i< G^|^GV>r/D^M9 6iV/3 6\V^^^
fiamburgifdielDiffenrcbaftHcbeStiftung
Crgebniffe
ber3n7eitenDeutrctien
3entral=Tlfrika«expebition
1910-1911
unter Fübrung
FIbolf Friebridis, lierzogs zu Illecklenburg
Banb I
3oologie, Teil I
fierausgegeben pon Dr. f], Sdiubot?, fiamburg
CIcferung 1 :
Ceipzig 1913
Uertag von Ktint^harDt & Biermann
li
Des 1. Banbes Eieferung 1. ausgegeben am 2. Juni 1913
i9 e!«^M!MMiSürä^^
D8.%
Crgebniffe
ber 3ipeiten Deutfcöen
3entral«Tlfrika=expebition
1910-1911
unter Führung
flbolf frjebridis, lierzogs zu Illecklenburg
Die üeröffentlid]ung ber n7iffenfd3aftlld)en Crgebniffe ber
3ipelten Afrika « expebition bes fjdrzDQS Tlbolf Friebrid] zu
ITIecklenburg, bie oon ber fiamburgifctien lDiffenfd]aftlidien
Stiftung ermögliclit ipurbe, gefdiielit in berfelben Form, wie bei
ber erften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fiel) folgenbermaßen :
Banb 1 unb 11: 3oologie
herausgegeben oon Dr. Sdjubotz
Banb 111: Botanik
herausgegeben oon Dr. ITIilbbraeb
Bb.lVu.V:Tslamkunbe,üölkerkunbe, Sprachen
fjerausgegeben oon Prof. Dr. Tl]ilenius
Banb VI: öeologie unb öeograpöie
fjerausgegeben oon Dr. FIrnoIb Sdiultze
Der öefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfctilagt. Die
einzelnen Bänbe trerben zunäd)ft in Eieferungen ausgegeben.
Spamerfd)« Buct)bru£kerei in Eeipzifl
5^ (?^v/9i6\>ri9i6\>ri9i6v>r/si(^^^
Ramburgifctje lOiffcnrcl)a|tlid]c Stiftung
Crgebniffe
ber 3n7eiten Deutfcöen
3entraUHfrika=expel)ition
1910-1911
unter Fnijrung
flbolf Friebrict)s, tierzogs zu lUccblcnburg
Banbl
3oologie
fjerausgegeben oon Dr. f], Sdiubot?
Eieferung 2:
C. Dan Douroe, Copepoben — D. Bretim, Claboceren
Eeipzig 1914
Uerlag oon KMnktiarbt & Biermann
Des 1. Banbes Cieferung 2, ausgegeben am 12. Tüärz 1914
;^ GrA\9 G/A\9 GTA^ (yA\9 (^^^
fe
Crgebniffc
ber3ipeiten Deutfcljen
3entral«nfrika«expebitJon
1910-1911
unter Följrung
Bbolf Frlebridis, Ijerzogs zu Ulecklenburg
Die üeröffentlicl]ung ber roiffenfdjaftlidjen Crgebniffe ber
3n7eiten Afrika =Cxpebition bds fjerzogs flbolf Friebridj zu
lUecklenburg, bie oon ber [jamburgif5)en IDiffenfcljaftlidien
Stiftung ermöglicht ipurbe, gefdiiel)t in berfelben form, ipie bei
ber erften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid) folgenbermaßen:
Banb 1 unb 11: 3oologie
(jerausgegeben oon Dr. Sdjubotz
Banb 111: Botanik
Ijerausgegeben oon Dr. lüilbbraeb
Bb.lVu.V: Islamkunbe, üölkerkunbe, Sprachen
fjerausgegeben oon Prof. Dr. Tl]ilenius
Banb VI: öcologie unb öeograpljie
fjerausgegeben oon Dr. TIrnotb Sdjultze
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: BIsljCr er|a)lenen : ;;;;;;;;;;;;;:;;;;;;;;;;;;;;:;;;;:;;;:;::;;:;;;;;:;::::::
Banb 1. 3oologie.
Oeferung 1. fj. Säfubotz, Qatnburg. fjämogregarinen. 22 Seiten unb 97 Hb-
bilbungen auf 4 Tafeln. Tllark 1.20.
Eieferung 2. CoanDoutDcTnündjen. Copepoben. Ü.Brel)m,eger. Claboceren.
IS Seiten mit 21 Rbb. im Text unb 18 Hbb. auf 2 Tafeln, mark —.90.
Der öefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfct]lagt. Die
einzelnen Bänbe ojerben zunädjft in Cieferungen ausgegeben.
Spameifd)« Budjbrudterei in Ceipzig
5«(?k>r/9l6\V/S!6VV/3l6iV/Dl6\^^^
(g
t
fiamburgifcbe rDiffenrdjaftHdie Stiftung
Crgebniffe
ber 3n7eiten Deutfcöen
3entraUHfrika=expebition
1910-1911
unter Führung
Tlbolf Friebricbs, licrzogs zu Illecklenburg
Banbl
3oolog!e
lierausgegeben oon Dr. I). Sd]ubot?
Eteferung 3:
ll. öebien, Tenebrioniöac — 1. Tllofer, CetonilDae
Dr, fr. Oljaus, Scarabaeibae Rutelinae — I]. Bickliarbt, Qistcribae
et). Kerremans, Buprestibae
Ceipzig 1914
Uerlag oon Klinktiarbt & Bfermann
^
^
Des 1. Banbes Eieferung 3, ausgegeben am 4. Juni 1914
» er*^ yA^ e/A^ (Ml© (M«© e/A^^y^^
6.9i
ergebniffc
berSipeJtenDeutfcöen
3entral=Tlfrika«expebJtion
1910-1911
unter Fübrung
Bbolf Friebridjs, Ijerzogs zu ülecklenburg
Die üeröffentlict)ung ber tpiffenfcliaftlidien Crgebniffe ber
5w(i\Wn flfrika^expebition has l]erzögs Rbolf friebrid) zu
lüecklenburg, bie oon ber Iiamburgifcljen tDiffenfdjaftlidjen
Stiftung ermöglicht luurbe, gefdjieljtinberfelbenform, tuiebei
ber erften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid) folgenbermaßen:
Banb I unb II: 3oologle
herausgegeben oon Dr. Sdjubotz
Banb III: Botanik
herausgegeben oon Dr. Tllilbbraeb
BbJVu*V:Islamkunbe,üölkerkunbe,Spracben
fierausgegeben oon Prof. Dr. Tl]ilenius
Banb VI: öeologle unb öeograpbie
herausgegeben oon Dr. Rrnolb Sdjultze
Der öefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfdilagt. Die
einzelnen Bänbe toerben zunädjft in Eieferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinbbarbt & Biermann in Ccipzig
Bisber err(l)ienen :
Banb l. 3oologte«
Cieferung 1. Q. Sdjubotz, Qamburg. fjämogregarinen. 22 Seiten unb 97 nb>
bilbungen auf 4 Tafeln, mark 1.20.
Eieferang 2. C.oanDouiDe,inund)en. CopepoDen.-U.Bret)m^eger. Claboceren.
18 Selten mit 21 Abb. im Text unb 18 flbb. auf 2 Tafeln. ITIark —.90.
Cieferung 3. fj. Gebien, ffamburg. Tenebrionibae. — T. lüofer, Berlin. Ccto«
nübae. - Dr. ?r. Otjaus, Berlinssteglitz. Scarabaeibae Rutelinae.-
f). Bicftl)arbt, Kaffel. Ijistcribae. — Clj. Kerremans, Brüffel.
Buprestibae. 48 Seiten mit 1 Hbbilöung im Text unb 8 Hbbilbungen
auf 1 Tafel, mark 2.40.
Pcriag pon Dr. IPerncr Klinkliarbt in Ceipzig
nionograpbien cinbeimifcber Tiere
fierausgegeben Don
Prof. Dr. f), e.31egler, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. IDoltereck, Ceipzig
Je mebr unfer IDiffen über Dfe uns umgebenbe Tienrelt roacftP, um fo fdiroerer cdIiD es, aus öer
Fülle Don einzelarbeltcn fyftematlfctjer, t)i(!ologird]er, morpl)ologird)er, pöunologlfcljer, anafomifd]er unb
embryologircl]er Urt alles zufammenzunnben, tpas nun roirhlid) über ein Tier ober eine Tiergruppe an
(Pefentlicben Daten bekannt i|t.
Diefem ülangel foll ble oorliegenbe Illonograptjienfammlung abtjelfen, unb zroar mit tinappen, nur
bas IDidjtigfle tierausgrelfenben Darftellungen. Diefes IDid)tigrte aber Toll grünblldi erfaßt unb allen TDirfens-
zweigen, nad) maügabe ibrer Bebeutung für bas betreffenbe Dbjeht, entnommen luerben.
Das 3iel ift alfo: Jebem Dozenten, Cetirer, Stubierenöen, 3üd)ter, Ciebtjaber, Tlaturfreunb ufro.,
ber über ein Tier allfeitig Befdieib cplfTen mödjte, auf knappem Raum« unb für roenige mark alles an bie
fjanb zu geben, opas er brauet, um fid) z" orientieren. Auf gute unb zat)lrei(l)e Hbbilbungen roirb be»
fonberer IDert gelegt.
Bisher erfd)ienen:
R,nb I- Hör» P^rvnfrfi zuglcid) eine einführung in bas prahtirdie StuMum hes IDirbeU
HäüH-L Uvr trU|UJ tierkörpers. Don Prioatbozent Dr. ?r. (iempelmann. VI, 201 Seiten
mit 90 nbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. öeti. m. 4.80, geb. m. 5.70
Kosmos: . . . id) empfet)ie es bringenb ben Fachleuten als bequemes fianbbucf), ben jungen Stubierenben zur
einfütjrung in lt)r zoologifdies Stubium, ben ITaturfreunben zur üertiefung itjrer Kenntniffe ... Dr. fj. D e k k e r.
R;inhTT- Tlac tTanifirfioM zugleidi eine Einführung in bie Organifation ber Säugetiere.
HfBLiL UaS IV aninUJ^n Don Prioatbozent Dr. U.ecrliarbt, Breslau. VI, 307 Seiten mit
60 nbbilbungen unb l farbigen Tafel. Gel), m. 6.—, geb. in. 7.—
Ilaturro. 3eitf(t)rlft für Canb- unb Forflcpirtfdjaft: Der DerfafTcr ijat n* m'* großem öefd^ick
ber Aufgabe unterzogen, «ine ebenfo umfaffenbe, roie überficötlidie Darftcllung bes Kanindjens zu geben,
BanLiiL: ^yöra UHÖ Die ggörolöen JÄ*nter /JSS lliZZl
Probleme an nieberen Tieren. Don Prioatbozent Dr. Otto Sted)e, Ceipzig. VI, 162 Seiten mit 63 Hb»
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. . öel). m. 4.—, geb. m. 4.80
5ÄJV: Die IDeinbergfdjneche ÄKÄ'i.t rÄ&i&l^lÄI
unb 1 farbigen Tafel. Gel], m. 4.-, geb. m. 4.80
Banbv: Die Strube!iDürmer RA' MU^'rl&'g?'"xT3^6Srm?t
156 nbbilbungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. Gel), in. 9.-, geb. m. 10.—
R;inb VI- TSnf onfilrh«* mit befonberer Bei^dirid)tigung oon Sepia unb Dctopus. Don Dr.
2£!!LlL liniCnniCn^ Werner Tb. Hleyer, Qamburg. 148 Seiten mit 81 nbbilbungen unb
1 farbigen Tafel. Sei), m. 4.-, geb. m. 4.80
Perlag pon Dr. IPemgr Klinkijarbf in Ceipzig
Tier« unb Pflanzenleben
ber Horbfee
Tlad) nufnalimcn pon
fjofpljotograpl} F.Sdjensky, fielgolanb
fierausgegeben pon ber
KDniglidjen Biologifdien Rnftalt auf fielgolanb
Cs follen 3 Eieferungen zu je
10/1 1 Tafeln in Pbotograoure u. X Seiten Text erfcfteinen. Quart=Format
Preis bei Subfkription oor Crfctjelnen
ä Eieferung TU. 8.-, fpäter M. 10.-
ITlappe zu ben 3 fieferungen lü. 4.—
^3 lis Freunbe unb Celjrer ber TTaturtpirfenfdiaften, insberonbere biejenigen, bie an
I I ber farben= unb formenreidjen Ceberoelt bes Uleeres Intereffe nehmen, ble einmal
J ^ 6elegen))eit batten, ben Reid}tum unb bie Dielgeftaltigkeit mariner Fauna unb
Flora kennen zu lernen unb entzückt tpurben burd) bie Sd]önlieit iljrer Organismen,
iperben es mit 6cnugtuung begruf^en, baß bie Königlidie Biologifdie Hnftalt auf
Qelgolanb fidl enffdiloffen l}at, eine nnzabi pbotograpt^ifdier JTIomentaufnabmen aus
iijrem Aquarium in einem Sammeliperke tierauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten Derlage erfctieinen foll. Diefe Blätter fdiilbem uns bas getieimnispolle Treiben
ber Seetiere, Pon ben Quallen unb Seerofen hinauf bis zu ben Fifdien in foldier Cebenbig»
keit unb IDaljrbeitstreue, role \'\2 eben nur bie ITIomentpbotograpbie roieberzugeben per-
mag. IDir feljen ben grollen (lelgolänber Seeigel im lebhaften Spiel feiner roeit ausge=
ftreckten Rmbulacralfüße an ben Felfenroänben grafen; roir beobachten bie Seefterne über
lljrer Beute in ber fo merkroürbigen Freßftellung, bemöljt, bie Sdialen ber Uliesmufdieln
burd) allmäblidjen 3ug zu öffnen; roir feben bie pcffierlictjen einfieblerkreb(c, roie fie fid)
kämpfenb gegenfeitig bie Biffen abzujagen fud)en, unb ben Qummer, ein l]errlid)es, elir^^
roürbiges Exemplar, auf beffen Rüd^en bie TTad^tfdined^en befc^äftigt flnb, il)re Caid)bänber
abzufetzen; auct) bie im Sanbe lebenben Fifd)e erblid^en roir, roie fle fid] blitffd]nell ein=
zugraben unb zu perfted^en fudien, unb ben fonberbaren Seehafen bei ber Brutpflege, bas
Tüänndien einen mäditigen, an ber Felsronnb haftenben Ciklumpen betjütenb. Ja felbft
bie kleineren Organismen, roie bie IDOrmer unb bie, roeldje als einzeltiere nur pon
mikro(kopifd)er Kleinheit, bodj Infolge ihrer Stod?bilbung große einbru*spolle öeroädife
bilben, roie bie fjybroiben unb Bryozoen, alle kommen fie unb ihr buntes 3ufammenleben
zur Darfteilung. TTidit minber bie Beziehungen ber Tiere zur nigenflora! Rudi Pon biefer
letzteren, für bie ja ber fielgolänber Felfengrunb fo unübertrefflidie Eebensbebingungen
bietet, beren flutenbe, grazißfe Blätter unb köftlidic Farben uns immer pon neuem be=
zaubern, roirb biefes IDerk bie fd]6nften Formen herausgreifen unb porführen. es liegt
ein unenblidier Reiz über biefen Blättern aus ber Tm= unb Pflanzenroelt^ por allem ber
Reiz ber Beroegung unb ber pollen Eebenserfd)einungen.
flusfatjrlidie Profpel^te mit Probetafeln fteljen zur Perfugung
Spamerfdie Budjbrudterei in Ceipzig
m(^ß\(^ß](^ß\G^ß\(s^f)\mB\mm(sm^](^ß]^
fiamburgifdie TPiffenfctiaftUcbe Stiftung
ergebniffe
ber3!Peiten Deutfcöcn
3entral=flfrika«expebition
1910-1911
unter fuljrung
nbolf Friebridis, lierzogs zu lUccklenburg
Banbl
3oologie
fierausgegeben oon Dr. fj. Sdiubot?
Cieferung 4:
y. Sjöstebt, Termiten - (]. Bal|^, DecapoOe Crustaceen
Eeipzig 1914
Uerlag oon Künt^tiarbt & Biermann
Des 1. Banbes Eieferung 4, ausgegeben am X. Juli 1914
i!) &rA^mj9 e'A^ c/A^9i«'A^ie'A^ie'AUi e;A^ e^^^
)S-S)6
Crgebniffe
berStoeiten Deutfcften
3entral=Tlfrika=expebitJon
1910-1911
unter Führung
flbolf Friebricbs, (lerzogs zu ülecklenburg
Die üeröffentlicl]ung ber tpiffenfcliaftlidien ergebniffe ber
3ii7eitcn Tlfnka=Cxpebitiön bes Ijerzogs Tlbolf friebrid) zu
ITIecklenburg, bie oon ber (lamburgifdien TDiffenfdiaftlidien
Stiftung ermöglid)t ipurbe, gefdiielit in berfelben form, wk bei
ber erften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid] folgenbermaßen:
Banb I unb II: 3oologie
herausgegeben oon ür. Sdjubotz
Banb III: Botanik
herausgegeben oon ür. lüilbbraeb
BbJVu.V:Tslamkunbc,üölkerkunbe,Sprad]en
lierausgegeben oon Prof. Dr. Tl]ilenius
Banb VI: Geologie unb öeograpljie
lierausgegeben oon Dr. Rrnolb Sd]ultze
Der öefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfdilagt. Die
einzelnen Bänbe werben zunädjft in Eieferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinkljarbt & Biertnann in Ccipzig
Bisljer erfd)ienen :
Banb I. 3oologie.
Cieferung 1. f). Sdjubotz, Qamburg. ffämogregarinen. 22 Seiten unb 97 nb==
bilbungen auf 4 Tafeln. ITIarl? 1.20.
Cieferung 2. CoanDoutDCITIünclicn. CopepDDen.-Ü.Bret)ni,£ger. CtaDoccren.
18 Seiten mit 21 Hbb. im Text unb 18 fibb. auf 2 Tafeln, mark —.90.
Cieferung 3. fj. öebien, fjamburg. Tenebrionibae. — I. TTIofer, Berlin. Ceto»
nübae. - Dr. ?r. Ot)aus, Berli n^Steglitz. Scarabaeibae Rutelinae.-
ff. Bi(k\}arbt, Kaffel. Qisteribae. — Ct). Kerremans, Brüffel.
Buprestibae. 48 Seiten mit 1 nbbilbung im Text unb 8 Flbbilbungen
auf 1 Tafel, mark 2.40.
Cieferung 4. y.Sjöstebt, Stocftljolm. Termiten. - Q. Baff?, Tnünd)en. DecapoDe
Crustaceen. 19 Seiten mit 12 flbbilbungen im Text unb 8 flbbilbungen
auf 4 Tafeln, mark -.90.
luiiiiiiiiinniiiiiiiMiiiniiiuuiiuMununnuinniiinniMniiinuiiiiiiiiiniiiniiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiniHniiniiiiiiiiriiiiiiiiiiiii
Perlag pon Dr. IPerner Klinkbarbt in Ceipzig
nionograpl)ien einbeimifcber Tiere
Herausgegeben oon
Prof. Dr. f). e. 3iegler, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. IDoltered?, f eipzig
Je mcl)r unfer IDiffen über Die uns umgebenbe Tierroelt wSöjH. um fo fdiroerer roirö es, aus Der
fülle oon einzelarbeiten fyftematifclier, hiftologifctier, morpl]ologifd]er, ptiyfiologifdier, anatomifaier unb
embrgolögifct)er Art alles zufammenzufinöen, roas nun roirklid) üb«r ein Tier ober eine Tiergruppe an
roefentlicijen Daten bekannt i(t.
Diefemmangel foll bie oorliegenbe ITIonographienfammlung abhelfen, unb zroar mit knappen, nur
bas lDicl}ligffe l]erausgreifenöen Darftellungen. Diefes IDid}(igfte aber foll grünblid] erfaftt unb allen IDiffens»
ztpeigen, nacJ) Ulafigabe itjrer Bebeutung für bas belreffenbe Objekt, entnommen tcerben.
Das 3iel ift alfo: Jebem Dozenten, Telirer, Stuöierenben, 3ü(l]ter, Ciebijaber, ITafurfreunb ufn».,
ber über ein Tier allfeifig Befdieib rriffen mödjte, auf knappem Räume unb für roenige Illark alles an bie
fianb zu geben, roas er braucbt, um fid) z" orientieren. Ruf gute unb zaf)lrei(t)e Hbbilbungen tpirb &«=
fonberer Wert gelegt. gj^^g, erfdiienen:
R;inh I- llnfl* "Fffvnfrfi zugleid) eine Cinfiibrung in Das praktifdje Stubium bes TDirbels
EEiliLL: U^l l^ I U|Uj tierkörpers. Don Prioatbozent Dr. Fr. Qetnpelmann. VI, 201 Seiten
mit 90 flbbilbungen unb i farbigen Tafel. öet). ITI. -4.80, geb. m. 5.70
Kosmos: ...id) empfet]lecsbringenbben Fachleuten als bequemes fjanbbud). Den jungen Stubierenbenzur
einfübrung in it)r zoologifdies Stubium, ben TTaturfreunben zur Dertiefung iljrer Kenntniffe ... Dr. fj. D e k k e r.
RanMi- Tlsic IT citi 1 tirfiofi zuglßid) eine Cinfübrung in biß Drganifatiofi ber Säugetiere.
"^"°"- l/aS rVaninUJ^n üon PriPatbozent Dr. U.eerharbt, Breslau. VI, 307 Seiten mit
60 flbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. öet). m. 6.-, geb. m. 7.—
naturro. 3eltfd)rift für Canb» unb ForfttPirtfdjaft: Der üerfaffer bat fid) mit großem öefdii*
ber flufgabe unterzogen, eine ebenfo umfaffenbe, roie überficl)tlid)e Darfteilung bes Kanlndjens zu geben.
BsiMü Qybra unb Die ggOroiben Äe^nteT bSK b^dSilÄ
Probleme an niebcren Tieren. Don Prioatbozent Dr. Otto Stedjc, Ccipzig. VI, 162 Seiten mit 63 flb»
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. öelj. m. 4.- geb. m. 4.80
BanMV: Die Wii\ti\}2rqfa)mai(i KnSI?Ä SuV^AlltT^t
unb 1 farbigen Tafel. öel). ni. 4.-, geb. m. 4.80
Tt;^n^v• Tlio Cf ftiholm/iffTlOf« fTurbellarien). Don Prof. £. Steinmann, Hurau unb
MäüLL: UIK 3irUüCIIUUrnigr prof. e. Brefllau, Straflburg. XI, 380 Seiten mit
156 flbbilbungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. öeti. in. 9.-, geb. m. 10.—
Rann VI- TlnfonflOho mit befonberer Berüchfidjtigung oon Sepia unb Octopus. Don Dr.
°^"" ^ ' • milVlIIIIUJIf iDemer Tb. JUeger, Qamburg. 148 Seiten mit 81 flbbilbungen unb
1 farbigen Tafel. 6eb. m. 4.-, geb. m. 4.80
Perlag pon Dr. IPcmer Klinkbarbt in Ceipzig
Tier« unb Pflanzcnleben
ber Uorbfee
TTadi nufnat]fncn Don
fjofpl)Otograpl) F. Sdjensky, Qclgolanb
herausgegeben Don ber
KönigUdjen Biologiftben Tlnftalt auf Ijelgolanb
es follen 3 Cieferungen zu je
10/1 1 Tafeln inPljotograoQre u. löSeitenText erfcbeinen. Quart= Format
Preis bei Subfkription oor Crfdieinen
ä Eieferung TIT. X.—, fpäter Hl. 10.—
mappe zu ben 3 Eieferungen lü. 4.--
^D| IIb Freunbe unb Cet)rer ber natunDifTenfdjaften, insbefonbere biejenigen, bie an
I I ber färben' unb formenreidien Eeberoelt bes ITIeeres Tntereffe neiimen, bie einmal
ß P 6elegenl)eit tiatten, ben Reiditum unb bie üielgeftaltigi^eit mariner Fauna unb
Flora kennen zu lernen unb entzuckt ipurben burd) bie Sdi6nt}eit iljrer Organismen,
[Derben es mit Genugtuung begrüben, baf^ bie KSniglidie Biologifdie nnftalt auf
Qelgolanb \\(i] entfcliloncn tiat, eine Rnzabl pl}otograpliif(t)er IITomentaufnalimen aus
ibrem Aquarium in einem Sammelo^erke tierauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten Derlage erfd)einen foil. Diefe Blätter fctiilbem uns bas gebeimnisoolie Treiben
ber Seetiere, Don ben Quallen unb Seerofen binauf bis zu ben Tifdien in folcber Cebenbig«
feeit unb IDabrbeitstreue, tDie fi« eben nur bie Tllomentpbotograpbie mieberzugeben per-
mag.' TPir feben ben großen n^Igolänber Seeiget im tebbaften Spiel feiner tpeit ausge»
ftrechten nmbulacralfü|ie an ben FelfenroSnben grafen; mir beobacbten bie Secfterne über
ibrer Beute in ber fo mcrt^tpörbigen Frefiftettung, bemöbt, bie Scbaten ber inicsmufd)etn
burd] allmäblicben 3ug zu öffnen; roir feben bie pofHerlidien einfiebterttreble, roie fe fid)
tiämpfenb gegenfeitig bie Biffen abzujagen fudien, unb ben Ijummer, ein berriidies, ebr°
roürblges Cxemptar, auf beffen Rüd?en bie na*tfd)ne*en befcbäftigt flnb, ibre Caldjbänber
abzufetzen; aud) bie im Sanbe lebenben Fifd)e erblidten mir, mie {I2 fid} btit^fdinelt ein^
zugraben unb zu perfted^en fudien, unb ben fonberbaren Seebafen bei ber Brutpflege, bas
niänndien einen mäditigen, an ber Fetsmanb baftenben eiktumpen bebutenb. fa feibft
bie l^teineren Organismen, toie feie IDurmer unb bie, roeldje als Cinzeltiere nur pon
mit?ro(l^opifd)er Kteinbeit, bod) infolge ibrer Stod?bilbung grolle cinbrud?spolle öeroädife
biiben, mie bie liybroiben unb Bryozoen, alle t^ommen [12 unb ibr buntes 3ufammenleben
zur Darfteltung. TTidit minber bie Beziebungen ber Tiere zur Rtgenftora! Hudi pon biefer
letzteren, für bie ja ber fjelgolänber Felfengrunb fo unübertrefftidie Cebensbebingungen
bietet, bercn ftutenbe, graziöfe Blätter unb köftlidie Farben uns immer pon neuem be=
zaubern, roirb bicfes IDerh bie fdiönften Formen berausgreifen unb porfubren. es liegt
ein unenblidier Heiz über biefen Blättern aus ber Tier<: unb Pflanzenmelt, por allem ber
Reiz ber Bemegung unb ber pollen Cebenserfdieinungen.
Husföbrlidie Profpekte mit Probetafeln fteben zur üerfugung
Spamerfdie Budjbrucfcerei In Eeipzig
» 6V>r/Dl6iV/3!6VY/9l(?k>r/Dl(?k>^^
fiamburgifcbe rPiffenfcbaftlicbe Stiftung
ergebniffe
ber3n7eiten Deutfdjcn
3entral=llfrika«expebition
1910-1911
unter Föbrung
flbolf friebridis, fjcrzogs zu Mecklenburg
Banbl
3oolog!e
lierausgegeben oon Dr. f]. Sdiubot?
Eieferung 5:
L nielidiar, Qomoptera
Eei'pzig 1914
üerlag oon Klinl^tiarbt & Biermann
B
m
s
Des 1. Banbes Eieferung 5, ausgegeben am X. luli 1914
»eaM^y«9 ea®^erA^9 (^A^ e'A^iyA^^(^^^
3. '36
ergebniffe
ber3ipeiten Deutfcften
3entral«TIfrika«expebitJon
1910-1911
unter Fölirung
llbolf Friebridjs, Herzogs zu üled^lcnburg
Die üeröffentljdiung ber tpiffenfcliaftliclien Crgebniffe ber
3n7eitcn flfrika=Cxpebition 1>2S l]erzogs Tlbolf friebrid) zu
TUecklenburg, h\2 oon ber ßamburgifcljen TDiffenrcl]aftlid)en
Stiftung ermoglidit ipurbe, gefdiielit in berfelben form, ipie bei
bererften Cxpebition. Die Bänbe oerteiien fid) folgenbermaßen:
Banb I unb II: 3oologle
Ijerausgegeben oon Dr. Scl]ubotz
Banb III: Botanik
[jerausgegeben oon Dr. lüilbbraeb
BbJVu.V:Islamkunbc,üeikerkunbe,Spracben
lierausgegeben Don Prof, Dr. Tliilenius
Banb VI: Geologie unb öeograpbie
herausgegeben oon Dr. Rrnolb Sd]ultze
Der öefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfclilagt Die
einzelnen Bänbe roerben zunädjft in Cieferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinkljarbt & Biertnann in Ccipzig
Bisber erfdiienen :
Banb I. 3oologie.
Cleferung 1. fj. Sd)ubotz, Qamburg. Qämogregarinen. 22 Seiten unb 97 nb=
bllbungen auf 4 Tafeln. ITIark 1.20.
Cieferung 2. CoanDoutDclIltindjen. Copepobcn.-U.Bretim,€ger. Claboceren.
18 Seiten mit 21 flbl?. im Text unb 18 Abb. auf 2 Tafeln, mark —.90.
Cieferung 3. fj. öebien, fjamburg. TenebrioniDae. — I. TTIofer, Berlin. Ceto=
nüDae. - Dr. Fr. Otjaus, Berlin=5teglitz. Scarabaeibae Rutelinae.-
fj. BidrljarDt, Karfel. fjisteribae. — Cl). Kerremans, Brüffel.
Buprestibae. 48 Seiten mit 1 Dbbilbung im Text unb 8 nbbiibungen
auf 1 Tafel, mark 2.40.
Cieferung 4. y.SjösteOt, Stocktiolm. Termiten. - fj.Balß^inandien. Decapobe
Crustaceen. 19 Seiten mit 12 nbbiibungen im Text unb 8 nbbiibungen
auf 4 Tafeln, mark -.90.
Cieferung 5. C. UlsUdjar, Brunn. Qomoptera. 26 Selten mit 13 nbbiibungen auf
2 Tafeln, mark 1.20.
iiiiiiiiiiiniiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiniiiniuiiiiiiuniiiiiiiiiiiilutiiiiiiiuiiiiiiiiiiiniiiiiiitnniiniiiinniiiiiiiiiiinruiiiiiiiiiiiin
Perlag Pon Dr. IPerner Klinkliarbt in Ceipzig
lüonograpbien embeimifcber Tiere
Herausgegeben oon
Prof. Dr. f). e. 3legler, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. U7oltcreck, Ceipzig
le met)r unfer IDiffen über öie uns umgebenöe Tierroelt wSitft, um fo fditrerer roirö es, aus ber
Fülle Don £inzelarbeiten Tyrtematlfdier, l^iftologirdier, morphologifdier, ptiyriologifdier, anatomifdier unb
embruologird]er TIrt alles zuratnmenzufinben, was nun tPtrklid) über ein Tier ober eine Tiergruppe an
[Derentlictien Daten bekannt \[t.
Diefem ITIangel foll bie Dorliegenbe nionograpliienramtniung abtielfen, unb zroar mit knappen, nur
bas IUid)tigrte lierausgreirenben Darftellungen. Diefes lDid)tigrte aber Toll grünblidi erfaj^t unb allen IDirfens-
zcpeigen, nad] lüaf^gabe il)rer Bebeutung für bas belreffenbe Objekt, entnommen roerben.
Das 3iel ift alfo: lebem Dozenten, Cetjrer, Stuöierenöen, 3üd)ter, Ciebbaber, Uaturfreunb ufro.,
ber über ein Tier allTeilig Befdieib ipiffen möct)te, auf knappem Räume unb für irenige ITTark alles an bie
lianb zu geben, roas er braudit, um fid) zu orientieren. Fluf gute unb zat]lreid]e nbbiibungen cüirb be«
fonberer Wert gelegt. ßj^^^r erfcftienen:
Banb I- Hon "FfnlHl zugleid) eine £infübrung in 6as praktifdie Stubium bes IDirbeU
IL-: UK't Ik I V|U| tierhörpers. Don Prioatbozent Dr. ?r. fjempelmann. VI, 201 Seifen
mi,t 90 nbbiibungen unb 1 farbigen Tafel. Set], m. 4.80, geb. m. 5.70
Kosmos: . . . id) empfehle es bringenb ben Fadileuten als bequemes fianbbud), ben jungen Stubierenben zur
einfüt)rung in iljr zoologifdjes Stubium, ben Haturfreunben zur Oertiefung iljrer Kenntniffe ... Dr. R. D e k k e r.
R;inbii- Tlac ITsininrhon zugleidi eine einfübrung in bie Organifation ber Säugetiere.
BBllEJL. Ua^ »VdimiUJVll Pon Prioatbozent Dr. U.öcrbarbt, Breslau. VI, 307 Seiten mit
60 nbbiibungen unb 1 farbigen Tafel. Gel]. ITI. 6.—, geb. ITT. 7.—
naturip. 3eitfd)rlft für Canb= unb ForfttDirtfdjaft: Der üerfaffer t)at ficft mit groftem eefdji*
ber Aufgabe unterzogen, eine ebenfo umfaffenbe, cpie überfidjtlldie Darfteilung bes Kaninctiens zu geben,
B£!ML: ggbra unb bie qgbroJben Äe^nte^ /JSK i^.&^
Probleme an nieberen Tieren. Don Prioatbozent Dr. Otto Stedt«, Ceipzig. VI, 162 Seiten mit 63 nb-
biibungen im Text unb 2 Tafeln. Gel). HI. 4.—, geb. ITI. 4.80
BanLiv: 0!« IDcInbergfcftneÄe KäSÄt fc^liib^uy^tTxl
unb 1 farbigen Tafel. öelj. ni. 4.-, geb. ni. 4.80
BanbV- Tiio ^friflhollTl/iPtTlor CTurbellarienJ. üon Prof. e. Steinmann, nurau unb
Häil2_L: 1/ie 3irUü¥lU/UrUlVr prof. e. Brefilau, Straßburg. XI, 380 Seifen mit
156 nbbiibungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. Gel), m. 9.— , geb. W. 10.—
R^inhvi. TSnfnnfilrfin mit befonberer Berüdifid)tigung oon Sepia unb Octopus. Don Dr.
°^"" ^ • UniVIIlipajIf iDemcr Tlj. lllcyer, Ijamburg. 148 Seifen mit 81 nbbiibungen unb
1 farbigen Tafel. öelj. m. 4.-, geb. in. 4.80
ücrlag pon Dr. tPemer Klinkbarbt in Ceipzig
Tier« unb Pflanzenleben
ber Uorbfee
nadi nufnabmen pon
fjofpl)otograpl) f.Sd)ensky, fjelgolanb
fjerausgegeben Pon ber
Königlidjen Biologifdjen Rnftalt auf fielgolanb
es füllen 3 Oeferungen zu je
10/1 1 Tafeln mPljotograoare u. 16 Seiten Text erfdjeinen. Quart« Format
Preis bei Subfkription oor Crfdieinen
ä Eieferung Hl. X.-, fpater m. 10.-
ITlappe zu ben 3 Oeferungen M. 4.-
^3 lis Freunbe unb Cebrer ber natunpirrenfdiaften, insbefonbere biejenigen, bie an
^1 ber färben-^ unb formenreidien Cebecpelt bes TTIeeres Intererfe nelimen, bie einmal
ß P 6elegenl)eit tiatten, ben Reiditum unb bie üielgertaltigt^eit mariner Fauna unb
Flora trennen zu lernen unb entzückt n7urben burdi bie Sd)8ni]eit it)rer Organismen,
iperben es mit 6enugtuung begrOf^en, ba|^ bie Königlidie Biologifdie Rnftalt auf
fielgolanb fidl entfdilonen bat, eine Finzatil piiotograpbifdier JITomentaufnaiimen aus
ilirem Aquarium in einem Sammelmerke herauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten Derlage erfdieinen foll. Diefe Blätter Tdiilbem uns bas getieimnispolle Treiben
ber Seetiere, pon ben Quallen unb Seerofen hinauf bis zu ben Fifdien in folcher Eebenbig<=
keit unb IDalirbeitstreue, inie \\2 eben nur bie lüomentphotographie tpieberzugeben per-
mag. IDir fehen ben großen helgolänber Seeigel im lebhaften Spiel feiner a7eit ausge»
ftreckten flmbulacralfüfie an ben Felfenroänben grafen; roir beobachten bie Seefterne über
ihrer Beute in ber fo merkroürbigen Frcf^ftellung, bemüht, bie Schalen ber Uliesmufcheln
burch allmählichen 3ug zu öffnen; tpir fehen bie poffierlichen einfieblerkrebfe, roie fie fleh
kämpfenb gegenfeitig bie Biffen abzujagen fuchen, unb ben fjummer, ein herrliches, ehr=
iDürbiges Exemplar, auf beffen Rücken bie TTacktfchnecken befchäftigt flnb, ihre Caichbänber
abzufeilen; auch bie im Sanbe lebenben Fifche erblicken mir, mie fis Reh blil^fchnell ein=
zugraben unb zu perftecken fuchen, unb ben fonberbaren Seehafen bei ber Brutpflege, bas
niännchen einen mächtigen, an ber felsmnnb haftenben Ciklumpen behütenb. Ja felbft
bie kleineren Organismen, roie bie IDürmer unb bie, roelche als einzeltiere nur pon
mikrofkopifcher Kleinheit, boch infolge ihrer Stockbilbung große einbruckspolle Geroächfe
bilben, roie bie hybroiben unb Bryozoen, alle kommen fie unb ihr buntes 3ufammenlebcn
zur Darfteilung, nicht minber bie Beziehungen ber Tiere zur nigenflora! Tluch Pon biefer
lehteren, für bie ja ber lielgolänber Felfengrunb fo unübertreffliche Cebensbebingungen
bietet, beren flutenbe, graztöfe Blätter unb koftliche Farben uns immer Pon neuem be=
zaubern, roirb biefcs IDerk bie fchönften Formen herausgreifen unb porführen. es liegt
ein unenblicher Reiz Ober bicfen Blättern aus ber Tier= unb Pflanzcnroelt, por allem ber
Reiz ber Beroegung unb ber pollen Eebenserfcheinungen.
11usföl]rlidie Profpekte mit Probetafeln ftetjen zur Perfugung
Spamerfdie Budjbrudterei in Ceipzig
S 6\>r/Dl6\>r/ö GV>r/3 GiV/316^^^^
(lamburgifcbe IPJffenfcljaftHdie Stiftung
ergebniffe
ber3ipeiten Deutfcöen
3entraUTlfrika»expcbition
1910-1911
unter Fübrung
flbolf Friebricös, lierzogs zu lüecklenburg
Banbl
3oologie, Teil I
f}crausgegeben oon Dr. f]. Sdiubot?, Hamburg
Cleferung 6:
C. enslin, TenthreDinoiDea - 6y. Sz(^pligeti, BraconiDae
Eeipzig 1915
Uerlag oon KlinktiarDt & Biermann
Des 1. Banbes Eicferung 6, ausgegeben am 26. Februar 1915
;« e!«!9!QrA^ G/A^le'A^ C/A^lerA^ QT^^
)83i
Crgebniffe
ber3n7citenDeutrct)en
3cntral«Tlfrika=expel)ition
1910-1911
unter fObrung
flbolf f riebricös, fjerzogs zu ITIecklenburg
Die Peröffentlid)ung ber tDJffenrdjaftlidjen ergebniffe ber
3ipeiten Tlfnka=expebition bes Iierzogs Rbolf friebrid) zu
niecklenburg, hifi oon ber tjamburgifdien rDiffenfdiaftlidjen
Stiftung ermöglidjt ipurbe, gefdiiW in berfelben form, ipie bei
bererften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid) folgenbermaßen:
Banb I unb II: 3oologJe
fierausgegeben oon Dr. Sdjubotz
Banb III: Botanik
fierausgegeben oon Dr. lUilbbraeb
BbJVu.V:Islamkunbc,üölkerkunbe,Spracl)en
fierausgegeben oon Prof. Dr. Tljilenius
Banb VI: öeologie unb öeograpöie
fierausgegeben oon Dr. Rrnolb Sdjultze
Der öefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfdilagt. Die
einzelnen Bänbe iperben zunädjft in Eieferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinkbarbt & Biermann in Ceipzig
Bisher erfdiienen :
Banb I. 3oologie.
Eieferung 1. Q. Sdjubotz, Qamburg. f)ämogregarinen. 22 Seiten unb 97 nb=
bilDungen auf 4 Tafeln. Ulark 1.20.
Cieferung 2. C.oanDoutDe,Tnünclien. CDpepot>en.-D.Bret)fn,eger. Claboceren.
18 Seiten mit 21 flbb. im Text unb 18 Abb. auf 2 Tafeln. lüark —.90.
Cieferung 3. fj. öebien, Hamburg. TenebrIoniDac. — l. Illofcr, Berlin. Cetos
nübae. - Dr. fr. Ot)aus, BerlinrSteglitz. ScarabaeiDae Rutelinae.-
f). Biditiarbt, Kaffel. f)isteriDae. — Ct). Kerremans, Brüfiel.
Buprestibae. 48 Seiten mit 1 nbbilbung im Text unb 8 flbbilbungen
auf 1 Tafel, mark 2.40.
Cieferung 4. y.Sjösteö^Stoctttlolm. Termiten. - f). Balß, inünct)en. Decapoüe
Crustaceen. 19 Seiten mit 12 nbbilbungen im Text unb 8 nbbllbungen
auf 4 Tafeln. ITT rk -.90.
Cieferung 5. C. nielict)ar, Brfinn. fjomoptera. 26 Seiten mit 13 nbbilbungen auf
2 Tafeln. UTark 1.20.
Cieferung 6. C. Cnslin. TentlireDinoibca. - 6y. Szepligeti. Braconibae. 19 Sei=
tcn mit 3 nbbilbungen Im Text. lUark -.90
Perlag Pon Dr. IPerner Klinktiarbt in Ceipzig
nionograpliien dnbdmifcber TJerc
fierausgegeben pon
Prof. Dr. f). e. 3legler, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. TDoltereck, Ceipzig
le metjr unfer IDifren üt7er bie uns umgebenbe Tiennelt wi<t)\t, um fo rdia>erer wirb es, aus Der
Fülle oon einzelarbeiten ryUemafifdier, hiftologifctier, morphohgifctjer, phyRologifctier, anatomifajer unb
embryologlfd]er Art alles zufammenzufinben, ipas nun roirftlid) über ein Tier ober eine Tiergruppe an
roefentlidjen Daten bekannt l(1t.
Diefem ITIangel foll bie oorliegenbe ITIonograpliienrammlung abhelfen, unb ztnar mit knappen, nur
bas roidjtigfte herausgreffenben Darftellungen. Diefes TDidjligfte aber foll grünblid) erfaßt unb allen TDiffens»
zroeigen, nadj Illafigdbe iljrer Bebeutung für bas betreffenbe Objekt, entnommen werben.
Das 3iel ift alfo: )ebem Dozenten, Cebrer, StuoierenOen, 3üd]ter, Ciebtiaber, Tlaturfreunb ufm.,
ber über ein Tier allfeiiig Befdieib miffen m6d]te, auf knappem Räume unb für a7enige ITIark alles an bie
fianb zu geben, iras er braucht, um fid) zu orientieren, nuf gute unb zahlreid^e nbbilbungen ipirb be-
fonberer IDert gelegt. g j ^ ,, ^ ^ e r f dj i e n e n :
n:\nf, I- flnt* 'Pflvnfrfi zugleid) eine Einführung in Das prahtifdie Stu&ium 5es IDirbeU
££I12_L U^l V I UIUJ tierkörpcrs. Don Prioatbozent Dr. ?r. rjcmpelmann. VI, 201 Seiten
mit 90 nbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. öel]. m. 4.80, geb. m. 5.70
Kosmos: ...id) empfetileesbringenbben rad)leuten als bequemes ^anbbuch, ben jungen Stubiercnbenzur
Cinfülirung in il)r zoologifd)es Stubium, ben ITaturfreunben zur Dertlefung it)rer Kenntniffe ... Dr. I). D e k k e r.
Rnnhii- fl^f tr^ninrfinn zugleid) eine Einführung in bie Organifation ber Säugetiere.
"^"° • 1/a» rVdllllltlJlf II üon Prioatbozeni Dr. U. öerharbt, Breslau. VI, 307 Seiten mit
60 flbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. Set), m. 6. , geb. m. 7.-
Ilaturro. 3eitfd)rift für Canb- unb Forftrolrtfchaft: Der üerfaffer bat fid) mit groftem öefd)!*
ber Rufgabe unterzogen, eine ebenfo umfaffenbe, role überfid)tlid)e Darfteilung bes Kanindjens zu geben,
Banbjn: ^ybra Ulli) 01« qgöroiöcn J".?/S?„ter #eSS iioiSglÄ
Probleme an nieberen Tieren. Don Prioatbozent Dr. Otto Sted)e, Ceipzig. Vi, 162 Seiten mit 03 Hb»
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. Gel), ni. 4.- geb. m. 4.S0
BanLiVi Die XOeinbergfchnccke K&h^e^mÄt ArALA^^^'^t
unb 1 farbigen Tafel. Gel), in. 4.- , geb. m. 4.80
RanbV- Tlil? Orilholm/irrnOP (Turbellarien). Don Prof. e. Steinmann, Hurau unb
H22L1: l/l¥ 3irUülfllüUrillVr prof. e. Breßlau, Strasburg. Xi, 380 Seiten mit
156 nbbilbungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. 6et}. m. P.-, geb. m. 10.-
Rann VI- TSnfonfilHio mit befonbercr Berüdifiditigung oon Sepia unb Octopus. üon Dr.
"^"" ^'- Hni^n|l|U|IP iDemer Tb. IReyer, tjamburg. 148 Seiten mit 81 nbbilbungen unb
1 farbigen Tafel. öetj. m. 4.-, geb. in. 4.80
Perlag pon Dr. IPerner Klinkbarbt in Eeipzig
Tier« unt) Pflanzenleben
ber norbfee
TTad) Flufnal)mcn pon
Qofpliotograpl) r.Sd]ensky; Qelgolanb
fierausgegeben pon t)er
Königlidien Biologifctjen flnftalt auf (lelgolanb
3 Eieferungen zu je
10/U Tafeln in Pbotograoure unb 16 Seiten Text. Quart=Format
Preis bei Subfkription oor Crfdieinen
ä Cieferung TTI. X.— , fpäter HI. 10.--
niappe zu ben 3 Eieferungen HI. 4.-
^1^ freunbe unb Cetirer ber naturroilTenrctiaften, insbefonbere biejenigen, bie an
ber farben= unb formenreidien Eebetoclt bes nieeres Intereffe nehmen, bie einmal
6elegentieit hatten, ben Reiditum unb bie üielgeftaltigkeit mariner fauna unb
flora kennen zu lernen unb entzückt rourben burd) bie Schönheit ihrer Organismen,
roerben es mit Genugtuung begrüßen, baj^ bie Königlidje Biologifctie Onftalt auf
fjelgolanb \id) entfchloffen hat, eine Unzahl photographifcher niomentaufnahmen aus
ihrem flquarium in einem Sammelroerke herauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten üerlage erfcheint. Diefe Blätter fdiilbem uns bas gehetmnIsDolle Treiben ber
Seetiere, oon ben Quallen unb Seerofen hinauf bis zu ben Fifchen in folcher Cebenblg«
keit unb IDahrheitstreue, wie fie eben nur bie ITIomentphotographie a7ieberzugeben oer-
mag. IDir fehen ben großen lielgolänber Seeigel im lebhaften Spiel feiner roeit ausge=
ftreckten Rmbulacralfüße an ben felfenipJnben grafen; wir beobachten bie Seefterne über
ihrer Beute in ber fo merkmürbigen f reßftellung, bemüht, bie Schalen ber TTIiesmufdieln
burch allmählichen 3ug zu öffnen; roir fehen bie poffierlichen einfieblerkrebje, roie fie fich
kämpfenb gegenfeitig bie Biffen abzujagen /udien, unb ben Hummer, ein herrlldies, ehr-^
mürbiges Cxemptar, auf beffen Rücken bie ITacktfchnecken befchäftigt (Inb, ihre Caichbänber
abzufeilen; auch bie im Sanbe lebenben fifche erblicken mir, mie fie Rdi blit^fchnell ein=
zugraben unb zu oerftecken fudien, unb ben fonberbaren Seehafen bei ber Brutpflege, bas
männctien einen mächtigen, an ber Felsmnnb haftenben eiklumpen behütenb. Ja felbj)
bie kleineren Organismen, mie bie IDürmer unb bie, metche als einzeltiere nur pon
mikrofkopifchcr Kleinheit, boch Infolge ihrer Stockbllbung große einbrucksoolle öeroädife
bilben, roie bie fjübroiben unb Bryozoen, alle kommen fic unb Ihr buntes 3ufammenleben
zur Darftellung. nicht minber bie Beziehungen ber Tiere zur Rlgenflora! fluch Don biefer
letzteren, für bie ja ber lielgolänber felfengrunb fo unübertreffliche Cebensbebingungen
bietet, beren flutenbe, graziöfe Blätter unb köftlidie färben uns immer oon neuem be»
zaubern, roirb biefes TDerk bie fchönften Formen herausgreifen unb DorfOhren. Cs Hegt
ein unenblicher Kelz über biefen Blättern aus ber Tler>: unb Pflanzenmelt, Dor allem ber
Reiz ber Bemegung unb ber oollen Cebenserfcheinungen.
flusfQbrlidie Profpel^te mit Probetafeln fteljen zur PerfQgung
Spamerfctie Budjbruckerei in Ceipzig
» (?k>riO (?k>r/3 6\v/D 6\Vi^ (^^^^
fiamburgifdie IDiffenrcbafHicöe Stiftung
Crgebniffe
ber3peiten Deutfcften
3entral«nfrika=expebJtion
1910-1911
unter FQIjrung
flbolf friebricbs, lierzogs zu Illecklenburg
Banbl
3oologie, Teil I
(herausgegeben oon Dr. f). Sdiubot?, fjamburg
Eieferung 7:
J. IDeire, Ctiryfonienöae unö CoccfnelHDae
Eeipzig 1915
Uerlag oon KHnt^liarOt & Biermann
Des 1. Banbes Eieferung 7, ausgegeben am 26. f ebruar 1915
nwmmwmmwMäiMäiMämwmm^
6:^6'
Crgebniffe
ber3ipeiten Deutfcften
3entral=Tlfrika«expel)ition
1910-1911
unter Föbrung
Hbolf f rlebridis, lierzogs zu nie*lenburg
Die üerDffentlid]ung ber tuiffenfcliaftlicljen Crgebniffe ber
3n7eiten Flfnka=CxpebJtion bes Herzogs Rbolf friebrid} zu
niecklenburg, h\2 oon ber liamburgifc!]en lDJffenrd]aftlicl)en
Stiftung ermöglicöt luurbe, gefdiielitinberfelbenfDrni.iüiebei
bererften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid] folgenbermaßen:
Banb I unb II: 3oologie
Ijerausgegeben oon Dr. Sd]ubotz
Banb III: Botanik
herausgegeben oon Dr. TTIilbbraeb
BbJVu*V:Islamkunbe,Dölkerkunbe,Spracben
fierausgegeben oon Prof. Dr. Tl]ilenius
Banb VI: öeologie unb öeograpöie
herausgegeben oon Dr. flrnolb Sdjultze
Der öefamtumfang ift auf ISO Druckbogen oeranfdilagt. Die
einzelnen Bänbe werben zunäd}ft in Eieferungen ausgegeben.
Perlag von Klinkbarbt & Biermann in Ccipzig
Bisher erfdiienen :
Banb I. 3oologte.
Cleferung 1. f), Sct)ubotz, fiamburg. fjämogregarinen. 22 Seiten unb 97 nb=
bilbungen auf 4 Tafeln. ITIark 1.20.
Cleferung 2. C.oanDouiDe,Tnünd)en. CopepoDen.-Ü.Bret)ni,eger. ClaDoceren.
18 Selten mit 21 Abb. Im Text unb lg Flbb. auf 2 Tafeln, mark —.90.
Cleferung 3. f}, 6ebien, Hamburg. TenebrioniDae. — T. TTIofer, Berlin. Cetos
niibae. -Dr.Fr.Ot)aus,Berlin=Steglitz. ScarabaeibaeRutelinae.-
f). BiditiarDt, Kaffel. QisteriDae. — Ct). Kerremans, Brufiel.
Buprestibae. 48 Selten mit 1 nbbllbung Im Text unb 8 nbbllbungen
auf 1 Tafel. ITTark 2.40.
Cleferung 4. U. Sjöstebt, Stoditjolm. Termiten. - ff.Balf?, Tllündien. Decapobe
Crustaceen. 19 Seiten mit 12 flbbilbungen Im Text unb 8 flbbilbungen
auf 4 Tafeln, m rh -.90.
Cleferung 5. C. Tllelicliar, Brunn, (lomoptera. 26 Selten mit 13 flbbilbungen auf
2 Tafeln, mark 1.20.
Cleferung 6. C. Cnslin. Tentt)rebinoibea. — öy. Srcpligeti. Braconibae. 19 Sel=
ten mit 3 Rbbilbungen im Text. UTark -.90
Cleferung 7. J. IDeife. Ct)ryromeltbac unb Coccinellibae. 30 Selten. Ulark 1.20.
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiitiuiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiu
Perlag pon Dr. IPerner Klinkiiarbt In Ceipzig
ITlonograpbien einbeimifctjer Tiere
fierausgcgeben Don
Prof. Dr. Q. e. 3icgler, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. IDolteredi, Ceipzig
1e mel)r unfer IPifren über bie uns umgebenbe Tienpelt w&äjtt, um (o fdiroerer wirb es, aus ber
Fülle oon £inzelarbetten [yrteiriatirdier, hiftoiogilctier, morpt)ol qifdtjer, f)l)ii\io\og\[a)eT, anatomifctier unb
embryologifdier nrt alles zufammenzuHnben, cnas nun tpirklid) über ein Tier ober eine Tiergruppe an
roefentllchen Daten bekannt ift.
Diefem lüangel Toll bie Dorliegenbe inonograpl)ienranimlung abhelfen, unb ztrar mit knappen, nur
bas IDidjtigfte lierausgrelfenöen Darftellungen. Diefes IDiihtlgfte aber foll grünblid) erfafit unb allen lDiffens=
ztDeigen, nadi ITIafigdbe ihrer Bebeutung für bas betreffenbe Objekt, entnommen irerben.
Das 3iel ift alfo: |ebem Dozenten, Cehrer, Stu >ieren3en, 3üd)ter, Eiebhaber, TTaturfreunb u\w.,
ber über ein Tier ailfeitig Befdieib wintn möchte, auf knappem Räume unb für menige ITI^rk alles an bie
f)anb zu geben, iras er braudit, um fid) zu orientieren. Ruf gute unb zahlreid)e flbbilbungen ipirb be°
fonberer IDert gelegt. g j ^ ^ ^ ^ e r f d) i e n e n :
Ranb I- Hof Pnnirh zugleid) eine Einführung in bas prahtifdie Stubium bes IDirbeU
üflüLL: UX'l V I V|U| ticrhörpers. Don Pribatbozent Dr. ?r. Qempelmann. VI, 201 Seilen
mit 90 flbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. Geh. III. 4.80, geb. m. 5.70
Kosmos: ...id) empfehle es bringenb ben Fadjieuten als bequemes fjanbbudi. ben jungen Sfubierenben zur
einführung in ihr zoologifdjes Stubium, benTFaturfreunbenzur Dertiefung ihrer Kenntniffe... Dr. (j. Dekker.
Ranhil- llac ITaninrhon zugleich elneCinfülirung in bie Drganlfation ber Säugetiere.
° ua^ »♦»""lUJ'f" Don Prioatbozem Dr. U.eerharbt, Breslau. VI, 307 Seiten mit
60 flbbilbungen unb 1 faroigen Tafel. 6eh. in. 6. , geb. m. 7. -
natura». 3eitfd)rift für Canb= unb f orfttpirtfdjaf t: Der üerfaffer hat fid) mit grohem öefd)!*
ber flufgabe unterzogen, eine ebenfo umfaffenbj, roie überiid]tlid)e Darfteilung bes Kanind)ens zu geben.
Banbuh ggbra unb Me QgÖroJöen ^IS^tÜl^SSS i^oÄr^r
Probleme an niebercn Tieren. Don Pribatbozent Dr. Olto Sted)e, Ceipzig. Vi, 162 Seiten mit 03 flb-
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. 6eh. ni. 4.-, geb. ni. 4.80
Banbjv: Die lDelnbergrct)necke K„JeÄVnt S'il'ir&L.'AT^t
unb 1 farbigen Tafel. Geh. HI. 4. - , geb. m. 4.80
RanhV- Tlio ^^rulSolmiirmoP CTurbeUarivn^ Don Prof. e. Steinmann, nurau unb
HäELiL 1/ie 3irUü«llUUrrner prof. e. Breßlau, Strafjburg. XI, 380 Seiten mit
156 flbbilbungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. Geh. ni. 0.—, geb. m. 10.-
Ranhvi* Tinfonfffrhfy mit befonberer Berfidincbtigung oon Sepia unb Octopus. Don Dr.
P^"" ^ • HnHflI|l|Uj¥ iDemer Tb. IHeacr, tjamburg. 148 Selten mit 81 flbbilbungen unb
1 farbigen Tafel. 6eh. in. 4.-, geb. in. 4.80
Pcrlag pon Dr. IPemcr Klinkbarbt in Cefpzig
Tier« unb Pflanzcnleben
ber riorbfee
Tlad) Rufnabmcn oon
fjofpliotograpli F.Sd)ensky, lielgolanb
Herausgegeben pon ber
Königlicl]en BiDlogifcIien flnftalt auf lielgolanb
3 Oeferungen zu je
10/11 Tafeln in Pljotograaüre unb 16 Seiten Text. Quart=Format
Preis bei Subfkription oor Crfdieinen
ä Oeferung Tu. X.--, fpäter ITl. 10.-
Tllappe zu ben 3 Eieferungen lü. 4.-
nlle Freunbe unb Celirer ber natunDirfenfcliarten, insbefonbere biejenigen, bie an
ber farben= unb formcnreidien Ceberoelt bes UTeeres Tntercffe nehmen, bie einmal
6eiegent)eit hatten, ben Reichtum unb bie Dielgeftaltigkeit mariner Fauna unb
Flora kennen zu lernen unb entzückt rourben burd) bie Sdiönheit Ihrer Organismen,
iDerben es mit 6enugtuung begruben, baß bie Königlidie Biologifc^ie RnTtalt auf
Qelgolanb Hdl entrct)lor(en hat, eine Unzahl photographifdier ITIomentaufnahmen aus
ihrem Aquarium in einem Sammelirerke herauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten Derlage erfcheint. Diefe Blätter fdiilbem uns bas geheimnisoolle Treiben ber
Seetiere, oon ben Quallen unb Seerofen hinauf bis zu ben Fifctjen in folcher Cebenbig-
keit unb IDahrheitstreue, role fie eben nur bie UTomentphotographie roieberzugeben oer-
mag. IDir fehen ben groj^en iielgoianber Seeigel im lebhaften Spiel feiner ipeit ausge»
ftreckten Hmbulacralfüfie an ben Felfentoänben grafen; roir beobachten bie Seefterne über
ihrer Beute in ber fo merkmürbigen Fref^ftellung, bemüht, bie Schalen ber ITTiesmufctieln
burdi allmählichen 3ug zu öffnen; roir fehen bie poffierlichen Cinfleblerkreble, roie fie fld)
kämpfenb gegenfeitig bie Biffen abzujagen fuchen, unb ben fjummer, ein herrlidies, ehr»
roürbiges exemplar, auf beffen Rücken bie IIa cktfct) necken befchäfligt flnb, ihre Caichbänber
abzufetzen; auch bie im Sanbe lebenben Fifdie erblicken roir, roie fie fld} blitzfct)nell ein»
zugraben unb zu perftecken fuchen, unb ben fonberbaren Seehafen bei ber Brutpflege, bas
ITlännchen einen mädhtigen, an ber Felsronnb haftenben Ciklumpen behütenb. Ja felbft
bie kleineren Organismen, roie bie IDürmer unb bie, roeld)e als einzeltiere nur pon
mikrofkopifdier Kleinheit, bod) infolge ihrer Stockbilbung grofie einbruckspolle öeroädife
bilben, roie bie Ijybroiben unb Bryozoen. alle kommen fie unb ihr buntes 3ufammenleben
zur Darfteilung. Tlidit mlnber bie Beziehungen ber Tiere zur Hlgenflora! Ruct) Pon blefer
letzteren, für bie ja ber fielgolänber Felfengrunb fo unübertreffliche Eebensbebingungen
bietet, beren flutenbe, graziöfe Blätter unb köftliche Farben uns immer Pon neuem be»
zaubern, roirb biefes Werk bie fchönften Formen herausgreifen unb porführen. es Hegt
ein unenblicher Reiz über biefen Blättern aus ber Tier= unb Pflanzenwelt, por allem ber
Reiz ber Beroegung unb ber pollen Cebenserfdieinungen.
TlusfQlirlidie Profpekte mit Probetafeln fteljen zur Perfugung
Spamerfd)« Budjbruckerel In Ccipzifl
5i 6\V/Dl(?LYi^l6V>ri^l6\>r/Dl6^^^^
fiamburgirdie IDiffenfcljafHicbe Stiftung
^
Crgebniffe
ber3ipeitcn DeutfcOen
3entral=Hfrika=expebition
1910-1911
unter Füljrung
flbolf frjebridis, Jjerzogs zu Illecklenburg
Banbl
3oologIe, Teil I
fierausgegeben oon Dr. f). Sdiubot?, fiamburg
Cieferung 8:
W. niidiaelfen, OUgocIjäten
Eeipzig 1915
ücriag oon Klinktiaröt & Biermann
Des 1. Banbes fieferung X, ausgegeben am 27. Bpril 1915
•^1G7A^1G/A^ G/A^lerA\9 G/A\9I(^^^
Crgebniffe
ber3iDeiten Deutfctien
3entral=Tlfrika«expebition
1910-1911
unter Führung
nbolf Friebridis, fjerzogs zu ITIecklenburg
Die Deröffentlidjung ber tüiffenfcliaftlidien Crgebniffe ber
Streiten Rfril?a=Cxpebition bes Ijerzogs Rbolf friebrid) zu
Hlecklenburg, bld oon ber fjamburgifdien IDiffenfcIjaftlidien
Stiftung ermöglidit tourbe, gercl]iel]t in berfelben form, ipie bei
bererften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid] folgenbermaj^en:
Banb I unb II: 3oologJe
herausgegeben oon Dr. Scl]ubotz
Banb III: Botanik
Herausgegeben oon Dr. ITlilbbraeb
BbJVu.V:Islanikunbe,üolkcrkunbe,Spracl)en
(herausgegeben oon Prof. Dr. Tliilenius
Banb VI: öeologie unb öeograpbie
lierausgegeben oon Dr. flrnolb Sdjultze
Der öefamtumfang \\i auf 1X0 Druckbogen oeranfdilagt. Die
einzelnen Bänbe ojerben zunädjft in f ieferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinkbarbt & Biermann in Ceipzig
Bisher erfdiienen :
Banb I. 3oologie.
Eteferung 1. fj. Sdiubotz, Hamburg, fiämogregarinen. 22 Seiten unb 97 f1b=
bilbungen auf 4 Tafeln. ITTark 1.20.
Cieferung 2. C.oanDoutoe,TnQnc}ien. CopepoDen.-U.Bret)m,€gcr. ClaDoceren.
IS Seiten mit 21 Rbb. im Text unb IS Rbb. auf 2 Tafeln, mark —.90.
Eieferung 3. fj. Gebien, f^amburg. Tenebrionibae. — T. Hlofer, Berlin. Cctos
nübae. - Dr. Fr. Ot)aus, Berlin=Steglitz. ScarabaeiDae Rutelinae.-.
f), Biditjarbr, Kaffel. Qisteribae. — Ctj. Kcrremans, Brufiel.
Buprestibae. 4S Seiten mit 1 flbbilbung im Text unb S flbbilbungen
auf 1 Tafel, niarh 2.40.
Eieferung 4. y. Sjöstebt, Stocfetiolni. Termiten. - f).Balß,inüncl)en. DecapoDe
Crustaceen. 19 Seiten mit 12 flbbilbungen im Text unb S flbbilbungen
auf 4 Tafeln. Illarh -.90.
Eieferung 5. C. Tnelid)ar, BrQnn. f)omoptera. 26 Seiten mit 13 nbbiibungen auf
2 Tafeln, inark 1.20.
Eieferung 6. C. enslin. Tentlirebinoibea. - 6y. SzepUgeti. Braconibae. 19 Sei=
ten mit 3 flbbilbungen im Text. ITIark -.90
Eieferung 7. J. TDeffe. Ctjryfomclibae unb Coccinellibae. 30 Seiten. ITIark 1.20.
Eieferung S. ID. Illidjaeiren. Jentrafafrikanifdie OHgoct)äten. 133 Seiten mit
IS flbbilbungen im Text unb 5 Tafeln, mark S.40.
Perlag pon Dr. IPerner Klinkbarbt in Ceipzig
nionograpbien einbeimifcber Tiere
Herausgegeben Don
Prof. Dr. f). e. 3ieglcr, Stuttgart, unb Prof. ür. R. lOoltereck, Ceipzig
]e tnetir unfer IDifren über bie uns umgebenbe Tienpelt wiäjW, um fo fdicDerer wirb es, aus Oer
Fülle Don einzelarbeiten Tyrtematifdier, l)i(lologirct)er, morptiologifdier, phyPclogifdier, anatomifdier unb
embryologirct]cr nrt alles zurammenzufinben, cras nun [Pirklid) über ein Tier ober eine Tiergruppe an
tpefentlidjen Daten behannt i(t.
Diefem ITIangel roll b>e Dorliegenbe ITIonographienrammlung abhelfen, unb zcnar mit linappen, nur
bas IDidjtigPe lierausgreifenben Darftellungen. Diefes IDictjligftc aber foll grünblid) erfaftf unb allen IPiffens»
zn7eigen, nad} ülafigabe il)rer Bebeutung für bas betreffenbe Objekt, entnommen roerben.
Das 3iel ift alfo: febem Dozenten, Celirer, Sfubierenben, 3ü(J)fer, Ciebljaber, ITafurfreunb ufro.,
ber über ein Tier allfeiiig Befctieib tpifTen mödjte, auf knappem Räume unb für menige Ulark alles an bie
fjanb zu geben, cpas er braud]t, um fid) zu orientieren. Tluf gute unb zat]lreid)e nbbiibungen wirb be°
fonberer IDert gelegt. B is I, e r e rf d, ienen :
Banb I- Hon PnnfHl zugleid) eine Cinffibrung in bas praktifdie Stubium bes IDirbel*
: *#^l ^ • V|V»| tierhörpers. Don Prioatbozent Dr. ?r. Ijempelmann. VI, 201 Selten
mit 90 flbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. Gel), m. 4.80, geb. lU. 5.70
Kosmos: . . . id) empfel}le es bringenb ben Fadjleuten als bequemes fjanbbud), ben jungen Stubierenben zur
Cinfülirung in iljr zoologifd)es Stubium, ben TTaturfreunben zur Dertiefung iljrer Kenntniffe ... Dr. Q. D c k k e r.
Banb II- HsiC KstntnHrton zugleid) eine ^infübrung in bieOrganiration ber Säugetiere.
Sfliü — : Ua^ »»'•""•WjlPll üon Pripatbozent Dr. U.dcrbaröt, Breslau. VI,- 307 Seiten mit
60 flbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. Gel). ITI. 6.—, geb. m. 7.—
Ilaturro. 3eitfd)rlft für Canb= unb Forftroirtfdjaft: Der üerfaffer l)at fid) mit groficm eefdji*
ber flufgabe unterzogen, eine ebenfo umfaffenbe, roie überfid)tlid]e Darftellung bes Kanindjens zu geben.
Banb III: filll>r;i tinh hta flllhrnihan zugl«'* eme einfubrung in ble ex*
IjyUI «1 UIIU Ul^ IjyUIUlUVIl penmcntelle Bcbanblung biologifdier
Probleme an nieberen Tieren. Don Pripatbozent Dr. Otto Stedje, Ceipzig. VI, 162 Seiten mit 63 flb-
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. 6el). m. 4.—, geb. m. 4.80
Banb IV: T)\o TDalnharafchtiadilf 10^.'''' P«""»**» C.J. Uon Prof. Dr. Johannes
££l!i : 1/llf U/l^llll/<^l y|Ujlll(UiV Tneifenbeimcr, Jena, mit 72 flbbilbungen im Text
unb 1 farbigen Tafel. Gel), m. 4.- , geb. HI. 4.80
BanbV- "Dia ^trut\a\mi\rmOP (Turbcllaricn). üon Prof. e. steinmann, nurau unb
"^ ° • "»^ "^H Uülf lU/UI llUfr Prof. e. Breßlau, Straßburg. XI, 380 Seiten mit
156 flbbilbungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. Gel}, m. 9.—, gel?, ni. 10.—
Banb VI- TinfonfifHlO mit befonberer Berüchndltigung oon Sepia unb Octopus. Don Dr.
• H"*vll|l|UHt Werner Tlj. Hlegcr, fjamburg. 148 Seiten mit 81 flbbilbungen unb
1 farbigen Tafel. Gel). UI. 4.—, gsb. m. 4.80
Pcriag pon Dr. IPerngr Klinkbarbt in Ceipzig
Tier« unb Pflanzenleben
ber Ilorbfee
riad} Hufnabmen pon
(lofpl)otDgrapl] F. Sd]cnsky, fielgolanb
Herausgegeben pon ber
Königlid]cn Biologifctjen flnftalt auf fjelgolanb
3 Cieferungen zu je
10/11 Tafeln in PI)otograoüre unb 16 Seiten Text. Quart=Format
Preis bei Subfkription oor Crfdieinen
ä Oeferung HI. X.--, fpäter m. 10.--
TITappe zu ben 3 Cieferungen TU. 4.-
Blle freunbe unb Ceiirer ber naturtDiffenfcbaften, insbefonbere biejenigen, bie an
ber farben= unb formen reichen Cebeipelt bes ITIeeres InterefTe nebmen, bie einmal
6elegenlieit batten, ben Reicbtum unb bie ülelgeftaltigkeit mariner fauna unb
Flora kennen zu lernen unb entzückt tpurben burd) bie Sd)6nbeit ibrer Organismen,
merben es mit 6enugtuung begrüj^en, ba(^ bie Königlidie Biologifdie Rnftalt auf
fjelgolanb ficb entfcbloflen bat, eine flnzabl pbotograpbifcber ITIomentaufnabme»« aus
ibrem Hquarium in einem Sammelirerke berauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten üerlage erfcbeint. Diefe Blätter fdiilbem uns bas gebeimnispolle Treiben ber
Seetiere, Pon ben Quallen unb Seerofen binauf bis zu ben fifdien in folcber Eebenbig»
keit unb lOabrbeitstreue, roie fie eben nur bie Illomentpbotograpbie tpieberzugeben per»
mag. IDir [eben ben grollen fielgolänber Seeigel im Icbbaften Spiel feiner coeit ausge=
ftreckten Rmbulacralfufie an ben Felfentpänben grafen; roir beobacbten bie Seefterne über
Ibrer Beute In ber fo merkroürbigen Fre(^ftellung, bemübt, bie Scbalen ber ITIiesmufcbeln
burd) allmäblicben 3ug zu öffnen; roir febcn bie poffierlid]en einfieblerkrebfe, roie fie ficb
kämpfenb gegenfeitig bie Biffen abzujagen fudien, unb ben bummer, ein berrlidies, ebr=
roürbiges Exemplar, auf beffen Rüd^en bie Tlad^tfdined^en befdjäftigt flnb, ibre Caid)bänber
abzufetzen; aud) bie im Sanbe lebenben Fifdie erblid^en roir, roie fle ild} blit^rdinell ein=
zugraben unb zu perfte*en fudjen, unb ben fonberbaren Seebafcn bei ber Brutpflege, bas
niännd)en einen mäditigen, an ber Felsronnb baftenben eiklumpen bebüfenb. Ja felbft
bie kleineren Organismen, roie bie IDürmer unb bie, roeldje als Cinzeltiere nur pon
mikrofkopifdier Kicinbeit, bod) infolge ibrer Stod^bilbung große einbrud^spolle 6eroäd)fe
bilben, roie bie fjybroiben unb Bryozoen, alle kommen fie unb ibr buntes 3ufammenleben
zur Darfteilung. nid]t mlnber bie Beziebungen ber Tiere zur Rlgenflora! flud) pon biefer
letzteren, für bie ja ber fjelgolänber Felfengrunb fo unübertrefflldie Eebensbebingungen
bietet, beren flutenbe, graziöfe Blätter unb köftlidje Farben uns immer Pon neuem be=
zaubern, roirb biefes IDerk bie fdjönften Formen berausgreifen unb porfübren. Cs liegt
ein unenblidier Reiz über biefen Blättern aus ber Tler= unb Pflanzenroelt, por allem ber
Reiz ber Beroegung unb ber pollen Eebenserfdieinungen.
Rusfülirlidie Profpekte mit Probetafeln fteben zur Perfügung
Spamerrdie BudjbruÄerci in Ceipzig
Sl|6\Y/D|6V>r/9|6V>r/9!6\V/9l(^V/9!(^>r^^
narnburgifctjc IPiffenrcbaftlicbe Stiftung
■i
Crgcbniffe
ber3ipeitenDeutrcl]en
3entral=Hfrika=expebitJon
1910-1911
unter Führung
flbolf Friebricbs, Herzogs zu Illccklenburg
Banbl
3oologie
(herausgegeben Don Dr. f]. Sdiubotf
Eiefcrung 9:
le Roi, Obonaten - m. Bembauer, Staptiylinibae
Ceipzig 1915
üerlag oon Klinkliaröt & Bfcrmann
Des 1. Banbes Eieferung 9, ausgegeben am 10. fluguft 1915
tsüßitoaEZSiEraEZ^^
^ft96
Crgebniffe
ber3n7eitenDeutrcl]en
3entral=llfrika=expebition
1910-1911
unter Fübrung
Hbolf f riebridis, Herzogs zu nie(*clcnburg
Die üeroffentlidiung ber ipiffenrd]aftlicl]en Crgebniffe ber
3n7eiten Tlfrika=Cxpebition bes tjerzogs Rbolf fricbrid) zu
niecklenburg, bie oon ber fjamburgifdien TDiffenfcIjaftlidien
Stiftung ermöglidit a7urbe, gercliiel]tmberfelbenform,n7iebei
bercrften Cxpebitlon. Die Bänbe oerteilen fid] folgenbermaßen:
Banb I unb II: 3oologie
herausgegeben oon ür. Sdjubotz
Banb III: Botanik
[jerausgegeben oon Dr. ITlilbbraeb
BbJVu.V:lslamkunbc,üölkerkunbe,Spracben
herausgegeben oon Prof. ür. Tljilenius
Banb VI: öeologje unb öeograpljie
Ijerausgegeben oon Dr. TIrnolb Sd]ultze
Der öefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfdjlagt. Die
einzelnen Bänbe n7erben zunäd)ft in Cieferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinkliarbt & Biermann in Ccipzig
Banbl. 300lOgie. ßisHer crfdiienen :
Ciefcrung 1. f). Sdiubotz, Qamburg. Qämogregarinen. 22 Seiten unb 97 nb»
bUbungen auf 4 Tafeln, mark 1.20.
Cieferung 2. C.oanDouiDe,inünd)en. Copepoben.-D.Brebm, Cger. Claboceren.
18 Seiten mit 21 Abb. im Text unb 18 Abb. auf 2 Tafeln. Ulark —.90.
Cieferung 3. ff. 6ebien, ffamburg. Tenebrionibae. — T. Illofer, Berlin. Ceto«
nübae. - Dr. fr. Ot)aus, Berlin=Steglitz. Scarabaeibae Rutelinae.-
(f. Bict?l)arbt, Kaffel. fjisteribae. — Ct). Kerremans, Brüffel.
Buprestibae. 48 S. m. 1 flbb. i. Text u. 8 Hbb. auf 1 Tafel, mark 2.40.
Cieferung 4. y. Sjöstebt, Sto(kt)olm. Termiten. - f). Balf^, ITIündien. Decapobe
Crustaceen. 19 S. m. 12 flbb. i. Text u. 8 nbb.auf4 Tafeln, mark -.90.
Cieferung 5. C. Hlelidjar, BrQnn. Qomoptera. 26 Selten mit 13 Tlbbllbungen auf
2 Tafeln, mark 1.20.
Cieferung 6. C. enslin. Tentl)rcbinoibea. - öy. SzepUgeti. Braconibae. 19 Sei=
ten mit 3 flbbilbungen im Text, mark —.90.
Cieferung 7. J. IDeife. Ct)ryromelibae unb Coccinellibae. 30 Seiten, mark 1.20.
Cieferung 8. ID. Tnictiaelfen. Jentralafrikanifdie Oligodiäten. 133 Seiten mit
18 nbbilDungen im Text unb 5 Tafeln, mark 8.40.
Cieferung 9. Ee Roi, Obonaten aus AquatorialsTirrilia. - Berntjauer, Stapl)ys
linibcn. 50 S. mit 19 Rbb. im Text unb 7 flbb. auf 1 Tafel, mark 2.40.
Cieferung 10. ffermann Stil?, Berlin. Formiciben. 37 Seiten mit 13 Obbllbungen
im Text unb 5 Rbbilbungen auf 2 Tafeln, mark 2.40.
Perlag pon Dr. IPerner Klinkliarbt in Ceipzig
nionograpbien einbeimifcber Tiere
Herausgegeben oon
Prof. Dr. 1). e. 3legler, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. TUolterecft, Ceipzig
le meJ)r unfer IPlffcn über bie uns umgebenöe Tierroelt wää)\t, um fo fd)iperer ipirö es, aus ber
Fülle oon Clnzelbeitcn fyftematifctjer, t)iftologifd)er, morpljologifdjer, ptiyfiologlfdjer, anatomi|d)er unb
embryologifcfter nrt alles zufammenzufinben, tras nun cDirklidi über ein Tier ober eine Tiergruppe an
tre fe n 1 1 i d) e n Daten bekannt ift. Diefem IlTan^el foll bie oorliegenbe inonographienfammlung abhelfen, unb
ztrarmil knappen, nurbastDictjtigftetjerausgreifenben Darftellungen. DielesIDicftfigfle aber foll grünblid)er-
(aftt unb allen IDiffensztDeigen nadj nTaftgabe it)rer Bebeutung für bas betreffenbe Objekt, entnommen roerben.
Das 3iel ift alfo: )ebem Dozenten, Celjrer, Stubierenben, 3üd)ter, Ciebbaber, Oaturfreunb ufro.,
ber über ein Tier allfeltig Befdicib luiffen möcftte, auf knappem Räume unb für roenige mark alles an bie
fjanb zu geben, roas er braudit, um (Id) zu orientieren. Huf gute unb zat)lreiclje Tlbbllbungen roirb be-
fonberer Wert gelegt.
Bisher er djienen:
Banb I- Hot* "FprilHi zugleid) eine Cinfübrung in Das praktirdie Stubium bes IDirbeU
: U^l l> l S/|U| tierhörpers. Don Prioatbozenf Dr. ?r. (iempeiniann. Vi, 201 Selten
mit 90 Hbbllbungen unb 1 farbigen Tafel. 6et]. m. 7.50, geb. in. S.55
Banb II- llac ITaninrhon zugleid) eine Cinfüiirung in bie Drganifation ber Säugetiere.
° " • l/05 IVaninUJVn Oon Prioafbozent Dr. U.eerharbt, Breslau. VI, 307 Seiten mit
60 nbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. 6el). m. 9. -, geb. III. 10.50
BanLüü ggbra unÖ Die Qybrolöcn JÄe^nte^ bS5S ^oilUTr
Probleme an nieberen Tieren. Don Pripatbozent Dr. Otto Sted)e, Ceipzig. VI, 162 Seiten mit 63 nb-
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. Set), m. 6.—, geb. m. 7.20
Banb IV: T)fß lllef nbßPnfclincdte Ü5''*'* POO'atfa C). Don Prof. Dr. Jobannes
"^^ U/Iflllülfl y|ajIl¥WKIf irteirenbcimcr, Jena, mit 72 nbbilbungen im Text
unb 1 farbigen Tafel. 6el). Hl. 6.-, geb. m. 7.20
BanbV- TMo ^frifhofm/irmoP (Turbellanen). üon Prof. e.Steinmann.Harau unb
BSnSJLi Ul« ^irUUeiU/Urnier prof. e. Breßlau, Strafiburg. XI, 380 Seiten mit
156 nbbilbungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. Gel). HT. 13.50, geb. ni. 15.—
Banb VI- Tinfonfifrho mit befonberer Berad<rid)tigung oon Sepia unb Octopus. Don Dr.
• HHlvIllllUIV Werner Tb. IUeyer, Ijamburg. 148 Seiten mit S1 nbbilbungen unb
t farbigen Tafel. Set), ni. 6.-, geb. m. 7.20
Pcriag pon Dr. IPgrner Klinkiiarbf in Ceipzig
Tier« unb Pflanzenlcben
ber Ilorbfce
nad) nufnatjmen Don
fjofpliotograpl) F. Sd]ensky, fjelgolanb
fierausgegebcn oon Der
Königlidien Biologifdjen flnftalt auf fjelgolanb
3 Oeferungen zu je
10/n Tafeln in Pbotograoure unb 16 Seiten Text. Quart=format
Preis jeber Eieferung ITl. 15.—
(Cieferung 2 unb 3 finb im Drud?)
nllc frcunbe unb Cct)rer ber natunpirfcnfctiaften, insbefonberc biejenigen, bie an
ber farben= unb formen reichen Eebcroeit bes ITIecres Intereffc nehmen, bie einmal
deiegenheit liatten, ben Reichtum unb bie üielgertaltigkeit mariner Fauna unb
Flora kennenzulernen unb entzückt rourben burch bie Schönheit Ihrer Organismen,
roerben es mit öenugtuung begrüßen, baf? bie Königliche Biologifche flnftalt auf
Ijelgolanb fich cntfchloffen hat, eine Anzahl photographifcher ITTomentaufnahmen aus
ihrem nquarium in einem Sammelioerke herauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten Derlage erfchcint. Diefe Blätter fchilbem uns bas geheimnisDolle Treiben ber
Secticre, pon ben Quallen unb Scerofcn hinauf bis zu ben Fifchen in folcher Cebenbig-
heit unb IDahrheitstreue, role fie eben nur bie irTomentphotographie roieberzugeben per»
mag. IDir fehen ben großen fjclgolänber Seeigel im lebhaften Spiel feiner roeit ausge=
ftreckten Rmbulacralfüße an ben Felfenroänben grafen; toir beobachten bie Seefterne Ober
Ihrer Beute in ber fo merkroürbigen Freßftellung, bemuht, bie Schalen ber nTiesmufcheln
burch allmählichen 3ug zu offnen; roir fehen bie poffieriichen Cinfieblerkrebfe, roie fie fich
kämpfenb gegenfcitig bie Biffen abzujagen fuchen, unb ben hummer, ein herrliches, ehr=
ipürbiges Exemplar, auf beffen Rücken bie Fla cktfch necken befchäffigt finb, ihre Caichbänber
abzufetzen; auch bie im Sanbe Icbenben Fifche erblicken roir, mie fie Pdi blit^fchnell ein=
zugraben unb zu perftecken fuchen, unb ben fonberbaren Seehafen bei ber Brutpflege, bas
niännchen einen mächtigen, an ber Fetsmnnb haftenben Ciklumpen behütenb. Ja felbft
bie kleineren Organismen, mie bie TDürmer unb bie, toelche als Cinzeltiere nur pon
mikrofkopifcher Kleinheit, boch infolge ihrer Stockbilbung große einbruckspolle öeroächfe
bilben, role bie fjybroiben unb Bryozoen, alle kommen fie unb ihr buntes 3ufammenleben
zur Darfteilung, nicht minber bie Beziehungen ber Tiere zur nigenflora! fluch Pon blefer
letzteren, für bie ja ber fjelgolänber Feifengrunb fo -unübertreffliche Cebensbeblngungen
bietet, beren flutenbe, grazlöfe Blätter unb köftliche Farben uns Immer pon neuem be=
zaubern, rolrb blefes IDerk bie fchönften Formen herausgreifen unb porfuhren. Cs liegt
ein unenbllcher Reiz über blefen Blättern aus ber Tlcr= unb Pflanzenroelt, por allem ber
Reiz ber Beroegung unb ber pollen Cebenserfchelnungen.
flusfübrlidie Profpekte mit Probetafeln fteljen zur Perfügung
Spamerrct)« Bu(})t)ruckerei in Ceipzig
5^ 6i>r/9 G\>r/9 (?k>r/DiG\>r^^
liamburgifcbe IPiffenrcbafHicbe Stiftung
Crgcbniffc
ber3n7eiten Deutfcften
3entral=Tlfrika=expcbition
1910-1911
unter Führung
flbolf Frlebricös, (icrzogs zu Illecklenburg
Banbl
3oologie
Herausgegeben oon Dr. f]. Sdiubo!?
ricferung 10:
liermann Stit?, Berlin, formiciben.
Eeipzig 1916
ücriag oon Klinkliaröt & Biermann
Des 1. Banbes Eieferung 10, ausgegeben am 14. Oktober 1916
*;3^ GrA\9IG/A\9IG/A^3 e^^^
Crgebniffe
ber3n7eiten Deutfdjen
3entraI«Tlfrika«expebition
1910-1911
unter Föfjrung
Tlbolf Friebricbs, lierzogs zu nie*lenburg
Die üeröffentlid]ung ber ipjffenrdiaftlidjen Crgebniffe ber
3n7eiten flfnka=Cxpebltion bes Qerzogs Tlbolf Friebrid) zu
lüecklenburg, bW oon ber l]arnburgifd]en TDiffenfdjaftlidien
Stiftung ermöglidjt ipurbe, gefd)ie!it in berfelben form, ipie bei
ber erften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid] folgenbermaßen:
Banb I unb II: 3oologie
lierausgegeben oon Dr. Sd]ubotz
Banb III: Botanik
herausgegeben oon Dr. Ulilbbraeb
Bb* I Vu* V: Tslamkunbe,üölkcrkunbe,Spracbcn
lierausgegeben oon Prof, Dr. Tl)ilenius
Banb VI: Geologie unb öeograpöle
lierausgegeben oon Dr. Tlrnolb Scl]ultze
Der eefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfdjiagt. Die
einzelnen Bänbe roerben zunädjft in Cieferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinkbarbt & Bicrmann in Ccipzig
Bislier erfdiienen :
Banb I. 3oologie.
Eieferung 1. ff. Sd)ubotz, ffamburg. Qämogregarinen. 22 Seiten unb 97 nb°
bilbungen auf 4 Tafeln. ITTark 1.20.
Cieferung 2. CoanDoutDcmündien. CopepoDen.-D.Bret)ni, Cger. Claboceren.
18 Seiten mit 21 flbb. im Text unb 18 Obb. auf 2 Tafeln. ITlarl? —.90.
Cieferung 3. fj. öebien, ffamburg. Tenebrionibae. — T. Hlofcr, Berlin. Ceto»
nübae. - Dr. Fr. Ot)aus, Berlinssteglitz. Scarabaeibae Rutelinac-
f). Bickljarbt, Kaffel. flisteribae. — Cl). Kerremans, Brfiffel.
Buprestibae. 48 Selten mit 1 nbbilbung im Text unb 8 nbbilbungen
auf 1 Tafel. lUark 2.40.
Cieferung 4. D. Sjöstebt, Stocfcl)olni. Termiten. - (f. Balß, inündjen. Oecapobe
Crustaceen. 19 Seiten mit 12 nbbilbungen im Text unb 8 nbbilbungen
auf 4 Tafeln. Ulark -.90.
Cieferung 5. £. nielicbar, Brfinn. f)omoptera. 26 Seiten mit 13 nbbilbungen auf
2 Tafeln, mark 1.20.
Cieferung 6. C. €nslin. Tenttirebinoibea. - 6y. SzepUgeti. Braconibae. 19 Sei»
ten mit 3 nbbilbungen im Text. TTTark -.90
Cieferung 7. ). IDeife. Ctirgfornelibae unb Coccinellibae. 30 Seiten. Tllark 1.20.
Cieferung 8. ID. mictiaelfen. Sentralafritcanifctie Oligod)ätcn. 133 Seiten mit
18 nbbilbungen im Text unb 5 Tafeln, mark 8.40.
Cieferung 9. Ee Roi, Obonaten aus flquatoriaURfriha. - Bernt)auer, Staptjys
linibcn. 50 S. mit 19 nbb. im Text unb 7 Hbb. auf 1 Tafel, mark 2.40.
iiniiiiiiiiiMiiiiiiiiMiiiinniiniiuinniiitiMniiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiHniiniiiiiiiitiiMniiniiuuuiinHininuniiiiiiMiniiMMi
Perlag pon Dr. IPerner Klinkljarbt in Ceipzig
nionograpbien einbeimifcbcr Tiere
Herausgegeben oon
Prof. Dr. f), e. 3ieglcr, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. IDoltered?, f efpzig
]e tneljr unfer IDiffen über Die uns umgebenbe Tierroelt roadiP, um fo fdiroerer irirt) es, aus ber
Fülle Don einzelarbeiten fy|ilematirct)cr, IjiflDloglfctjer, morptiologifdier, pl^yflologifdier, analomlfdier unb
cmbryologifcljer Art alles zufammenzuflnben, iras nun roirklid) über ein Tier ober eine Tiergruppe an
iperentlidien Daten bekannt i|T.
Diefem lUangel foll bie oorliegenbe TIIonograpl)ienfammlung abtjelfen, unb zroar mit knappen, nur
bas roidjtigffe lierausgreifenben Darfteliungen. Diefes IDiclitlgfte aber foll grünblid) erfaftt unb allen IDiffens»
ztpeigen, narf) maügabe iljrer Bebeutung für bas belreffenbc Objekt, entnommen trerben.
Das 3ie! ift alfo: Jebem Dozenten, Cehrer, Stuöierenöen, 3üd)fer, Ciebliaber, ITaturfreunb ufro.,
ber über ein Tier allfeiiig Befdieib roiffen möchte, auf knappem Räume unb für roenige mark alles an bie
ßanb zu geben, tpas er braucht, um fid) zu orientieren. Ruf gute unb zatjireicfte nbbilbungen rolrb be-
fonbererlDert gelegt. B islier erfd, ienen:
Banb I* X^Ot* 'Pt*T\M\ zugleid) eine einfaiirung in bas praktirdie Stubium bes TOirbeU
: UK'l Vl\t\\Aj tierhörpcrs. Don Pripatbozent Dr. ?r. Qcmpclmann. VI, 201 Seifen
mit 90 nbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. 6el). M. 4.80, geb. in. 5.70
Kosmos: . . . ict) empfetile es bringenb ben Fadileuten als bequemes fjanbbud), ben jungen Stubierenben zur
einfülirung in il)r zoologifdies Stubium, ben Tiaturfreunben zur Dertiefung iljrer Kenntniffe ... Dr. Q. D e k k e r.
Banb II- Hsic ICsininHion zugleid) eine einfCbrung in bie Organifatfon ber Säugetiere.
S—ü — : I/CI3 »*<*l»»»»UJVll Pon Pripafbozent Dr. U.eerl)arbt, Breslau. VI, 307 Seifen mit
60 nbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. Gel). ITI. 6.— , geb. m. 7.—
nafurro. 3eiffd)riff für Canb- unb ForfttDirtftftaft: Der Derfaffer Ijaf n* mif großem eefdiid?
ber nufgabe unterzogen, eine ebenfo umfaffenbe, tele überfid^llictje Darftellung bes Kanindjens zu geben.
Banbjiü Qgbra unö bie qgbroiben Äel^te^ #eSK ^^Am.
Probleme an nieberen Tieren. Don Pripafbozent Dr. Otto Stedje, Ceipzig. VI, 162 Seiten mit 63 nb-
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. 6el). HI. 4.—, geb. m. 4.80
Banb IV- Dia Tn(7inharnfHin0rbo ^S'^''* Pomat'a C.J. Don Prof. Dr. Jobannes
- "*^ U/l^llll/vrypUin^WK^ meifenheimer, lena. mit 72 nbbilbungen im Text
unb 1 farbigen Tafel. Gel). HI. 4.- , geb. Hl. 4.80
BanbV: T)\0 ^krutSoXmitVmoV (Turbellaricn). Don Prof. C. Steinmann, Hurau unb
"^^ <^H UülflU/UrilUfr prof. e. Brcßlau, Straßburg. XI, 380 Seifen mit
156 nbbilbungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. Gel]. HI. 0.-, geb. Hl. 10.—
Banb VI- TinfcrnfilHlO mit befonberer Berfichflcbtigung oon Sepia unb Octopus. Don Dr.
SSilü — : l.lllil^ll|l|UJI( iDcmer Tl). niegcr, Qamburg. 148 Seifen mit 81 nbbilbungen unb
1 farbigen Tafel. Gel), m. 4.-, geb. HI. 4.80
Perlag pon Dr IPerner Klinkliarbf in Eeipzig
Tier« unb Pflanzenleben
ber norbfee
JTad) nufnalimen Don
f}öfpl)otDgrapli F. Sd)ensky, lielgolanb
ficrausgcgeben oon Der
Koniglidien Biologifc^en Tlnftalt auf fjelgolanb
3 Cieferungen zu je
10/11 Tafeln In Pbotograpure unb 16 Selten Text. Quart=Format
Preis bei Subfkription oor Crfdieinen
ä Oeferung Hl. 8.-, fpäter IlT. 10.--
niappe zu ben 3 Oeferungen lü. 4.—
nlle freunbe unb Ectjrcr ber naturtpifl^enrdiaften, insbefonbere biejenigen, bie an
ber farben= unb formcnreidien Cebeirelt bes ITIeeres Intererfe netimen, bie einmal
Selegenlieit tiatten, ben Keiditum unb bie Dielgeftaltigkeit mariner Fauna unb
Flora kennen zu lernen unb entzückt tourben burdi bie Sct)6ntieit ihrer Organismen,
[Derben es mit öenugtuung begrüben, bafi bie Königlidie Biolog ifdie Rnftalt auT
f]elgolanb Hdl cntfclilorien bat, eine flnzalil ptiotograpbifdier niomentaufnabmen aus
ibrem nquarium in einem Sammelirerke herauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten Derlage erfdieint. Diefe Blätter rdlilbem uns bas gebeimnisDOlle Treiben ber
Seetiere, oon ben Quallen unb Seerofen hinauf bis zu ben Fifdien in foldier Cebenbig-
keit unb TDabrheitstreue, role fie eben nur bie ITIomentphotographie roieberzugeben oer-
mag. IDir fehen ben großen Ijelgolänber Seeigel im lebhaften Spiel feiner roelt ausge»
ftreckten Rmbulacralföfie an ben Felfenroänben grafen; tpir beobachten bie Seefterne über
Ihrer Beute in ber fo merkroürbigen Freßftellung, bemüht bie Schalen ber Uliesmufcheln
burch allmählichen 3ug zu öffnen; roir fehen bie pofnerlichen einfleblerkrebfe, irle fle fich
kimpfenb gegenfeitig bie Biffen abzujagen fuchcn, unb ben fjummer, ein herrliches, ehr=
roörbigcs exemplar, auf beffen Rücken bie üacktfchnecken befchäftigt flnb, ihre Caidjbänber
abzufegen; auch bie im Sanbe lebenben Fifche erblicken tpir, ipie \\e fich blit^fchnell ein=
zugraben unb zu aerftecken fuchen, unb ben fonberbaren Seehafen bei ber Brutpflege, bas
ITIännchen einen mäd)tigen, an ber Felsipnnb haftenben eiklumpen behütenb. Ja felbft
bie kleineren Organismen, mie bie IDürmer unb bie, melche als Cinzeltiere nur Don
mikrofkopifcher Kleinheit, boch infolge ihrer Stockbilbung große einbrucksoolle deroächfe
bilben, ipie bie Qybroiben unb Bryozoen, alle kommen fie unb ihr buntes 3ufammenleben
zur Darfteilung, flicht mlnber bie Beziehungen ber Tiere zur nigenflora! Ruch oon biefer
letzteren, für bie ja ber fielgolänber Felfengrunb fo unübertreffliche Cebensbebingungen
bietet, beren flutenbe, graziöfe Blätter unb köftliche Farben uns immer oon neuem be-
zaubern, iDirb biefes IDerk bie fchönften Formen herausgreifen unb oorfOhren. es liegt
ein unenblicher Heiz über biefen Blättern aus ber Tier= unb Pflanzenwelt, oor allem ber
Heiz ber Bemegung unb ber Dollen Eebenserfcheinungen.
nusföbrlldie Profpekte mit Probetafeln fteljen zur Verfügung
Spamerfdie BudiDrudterel in Ceipzig
5^ 6\Y/D 6\>r/3 6i>r/D GV>r/D^^^^^
fiamburgifdie iniffenfcbaftHcbe Stiftung
g
Crgebniffe
ber3ipeitenDeutrcöen
3entral«TIfnka=expebition
1910-1911
unter Führung
nbolf Friebrlcbs, ficrzogs zu lUecklenburg
Banbl
3oologie
fjerausgegeben pon Dr. f], Sdiubot?
Eieferung 11:
Kidiarb Sternfelb,Keptilia unDBtnptiibia.
Eeipzig 1917
Uerlag oon KlinktiarDt & Biermann
Des 1. Banbes Eieferung 11, ausgegeben am IS.TÜärz 1917
Crgebniffe
ber3ipejten Deutfcften
3entral=Tlfrika«expebition
1910-1911
unter FQbrung
flbolf Frlebrlcös, Herzogs zu ülecklenburg
Die Peröffentlidjung ber tDiffenfctiaftlicljen Crgebniffe ber
3n7eiten Afrika =Cxpebition bds fjerzogs flbolf friebrid} zu
niecklenburg, h\2 oon ber fjamburgifctjen TDiffenfcljaftlidien
Stiftung ermöglidjt n7urbe, gefcl3iel]t in berfelben form, wk bei
bererften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid] folgenbermaßen:
Banb I unb II: 3oologie
fjerausgegeben oon Dr. Sd]ubotz
Banb III: Bptanik
herausgegeben oon Dr. UTilbbraeb
Bb- 1 Vu. V: Tslamkunbc,üölkerkunbe,Spracben
fjerausgegeben oon Prof. Dr. Tl)ilenius
Banb VI: öeologle unb öeograptjje
fjerausgegeben oon Dr, flrnolb Schnitze
Der öefamtumfang i|t auf 1X0 Druckbogen oeranfct]lagt. Die
einzelnen Bänbe a7erben zunadjft in Eieferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinkbarbt & Biermann in Ceipzig
Banbl 300!0gle. Blsbcr erfdjicnen :
Cieferung 1. Q. Sct)ubotz, Qamburg. Qämogregarinen. 22 Seiten unb 97 Rb-
bilbungen auf 4 Tafeln. ITIarl? 1.20.
Cieferung 2. C.oanDouiDe,)nünct)en. Copepot>en.-D.Brct)tn,eger. Claüoceren.
18 Seiten mit 21 Abb. im Text unb 18 fJbb. auf 2 Tafeln, mark —.90.
Cieferung 3. ff. 6ebien, ffamburg. Tenebrionibae. — I. THofer, Berlin. Cetos
nüDae. - Dr. Fr. Dl)aus, Bertin=StegUtz. ScarabaeiDae Kutelinae.-
r). Bi*l)arDt, Kaffel. fjisteriöae. — Ct). Kerremans, Brüffel.
Buprestiöae. 48 S. m. 1 flbb. i. Text u. 8 flbb. auf 1 Tafel. ITIarN 2.40.
Cieferung 4. y. Sjöstebt, Stocktjolm. Termiten. - fJ.Balß, IHündjcn. Decapobe
Crustaceen. 19 S. m. 12 Flbb. i. Text u. 8 Abb. auf 4 Tafeln, mark -.90.
Cieferung 5. £. Tllelictiar, Brunn, ffomoptera. 26 Seiten mit 13 Flbbilbungen auf
2 Tafeln, marh 1.20.
Cieferung 6. C. Cnslin. Tenttjrebinoibea. - 6y. SzepUgeti. Braconibae. 19 Sei»
ten mit 3 RbbilDungen im Text, marh -.90.
Cieferung 7. J. Weife. Cljryromelibae unb Coccinellibae. 30 Seiten, mark 1.20.
Cieferung 8. ID. mtdiaelfen. 3entralafril<antrct)e Oligoct)äten. 133 Seiten mit
18 nbbilDungen im Text unb 5 Tafeln, mark 8.40.
Cieferung 9. Ce Roi, Obonaten aus flquatorialsRfrika. - Bcrntjauer, Staptjys
liniben. 50 S. mit 19 flbb. im Text unb 7 flbb. auf 1 Tafel, mark 2.40.
Cieferung 10. Iiertnann Stitj, Berlin, formfciben. 37 Seiten mit 13 Hbbilbungen
im Text unb 5 flbbilbungen auf 2 Tafeln, mark 2.40.
Cieferung 11. Ridiarb Sternfelb, Reptilia unb nmpt)ibia. 104 Seiten mit 3 Tafeln.
mark 7.20.
Perlag pon Dr. tPerner Klinkliarbt in Ceipzig
nionograpbien einbeimifcber Tiere
Herausgegeben Don
Prof. Dr. f). e. 3iegler, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. U7olterecft, f eipzig
le mebr unfer IDiffen über bie uns umgebenbe Tierroelf roädjft, um fo fd)roerer roirb es, aus ber
Fülle oon Clnzellieiten fyftematifcfter, hiftologifd)er, morpbologifdjer, ptiyfiologifdjer, anatomifdjer unb
embryologifdjer Art alles zufammenzuflnben, roas nun roirklid) über ein Tier ober eine Tiergruppe an
iperentlidien Daten bekanntift. Diefem ITIanqelfollbieoorliegenbeTIIonographienranimlung abhelfen, unb
ziDar mit t;nappen, nurbas lDi(t)tigrte tierausgreifenben Darrtellungen. Dieles IDiclitigRe aberfoll grünblid) er-
fafit unb allen lUiffenszti'eigen nad) ITIaßgabe itirer Bebeutung für bas betreffenbe Objekt, entnommen trerben.
Das 3iel ift alfo: )ebem Dozenten, Cebrer, Stubierenben, 3üd]ter, Eiebt)aber, Tlaturfreunb ufiu.,
ber über ein Tier allfeitig Befd]eib ipiffen mOc>)te, auf knappem Räume unb'für (Penige niark alles an bie
Qanb zu geben, was er braud)t, um (Id) zu orientieren. Ruf gute unb zal)lreid)e Rbbilbungen tPirb be>
fonberer IDert gelegt.
Bisher erfdiienen:
Banb I- flof 'Pflvnfrh zugleid) eine Sinfübrung in Öas praktifdie Stubium Des IDirbeU
• *"^» •' * W|UJ tierhörpers. Oon Prioatbozent Dr. Fr. Qempelmann. VI, 201 Selten
mit 90 flbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. öet). m. 7.50, geb. in. 8.55
Banbii- llac ICaninrhon zugleid) eine einffibrung in bie Organifation ber Säugetiere.
1I<I3 »V<t II IllUJItll Pon Prioatbozent Dr. U.eerijarbt, Breslau. VI, 307 Seiten mit
60 Hbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. Gel), in. 9. , geb. m. 10.50
BaniiLü gybra unb 5le qgbroiben |Ä?„ter b'JSK .;ro.;Sr.^rr
Probleme an nieberen Tieren. Don Prii^atbozent Dr. Otto Med)e, Ceipzig. VI, 162 Seiten mit 63 Hb-
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. Gel), m. 6.— , geb. m. 7.20
BanLjv: Die rocjnbergfcljncclic ^SSn&!:& S^PnV^iZ'niVl^^^.^
unb 1 farbigen Tafel. Gel). HI. 6.—, geb. m. 7.20
BanbV- HId ^frilhofm/irtTlOP CTurbellarienJ. Don Prof. e. Steinmann, Harau unb
"^"° ^ • "'^ 3irUÜ«llUUrniVr prof. e. Brcßlau, Straßburg. XI, 380 Seiten mit
156 Hbbilbungen unb 2 Tafeln, baoon 1 farbig. Gel], m. 13.50, geb. m. 15.—
Banb VI- Titlf OtlflfHlO "t^t befonberer Berfidiridjtigung oon Sepia unb Octopus. Don Dr.
• Vlllllfll|l|UJlP Werner Tl). nieyer, fjamburg. 148 Seiten mit 81 «bbilbungen unb
1 farbigen Tafel. Gel). HI. 6.—, geb. m. 7.20
Perlag pon Dr. IPerncr KItnkbarbt in Ceipzig
Tier« unb Pflanzenleben
ber Ilorbfee
ITad) Hufnabmen dop
fjofpl)otograpl} f.Sd]ensky, fjelgolanb
fjcrausgegcben Don Der
Königlidien Biologifdjen flnftalt auf fielgolanb
3 fieferungen zu je
10/11 Tafeln in Pbotograoüre unb 16 Seiten Text. Quart= Format
Preis jeber Oeferung ITI. 15.—
(Cieferung 2 unb 3 finb im Druck)
nlle Freunbe unb Celirer ber nafunpiffenfcljaften, insbefonbcrc bicjenigen, bie an
ber farben= unb formenrcidien Cebecpclt bes ITIecres Tntcreffe nehmen, bie einmal
öelegenlieit hatten, ben Reiditum unb bie üielgeftaltigheit mariner Fauna unb
Flora kennenzulernen unb entzuckt mürben burd) bie Sct)önlieit llirer Organismen,
merben es mit Genugtuung begrüf^en, ba|^ bie Königliche Biologifdie Flnftalt auf
Ijelgolanb fidl entfchloffen hat, eine Unzahl photographifcher ITIomentaufnahmen aus
ihrem Rquarium in einem Sammelwerke herauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten üerlage erfcheint. Diefe Blätter fchilbem uns bas geheimnisoolle Treiben ber
Seetiere, oon ben Quallen unb Seerofen hinauf bis zu ben Fifchen in folcher Cebenbig=
kelt unb IDahrheitstreue, role fie eben nur bie IITomentphotographie mieberzugeben Der-
mag. IDir fehen ben großen fielgolänber Seeigel im lebhaften Spiel feiner roeit ausge=
ftreckten Rmbulacralfüße an ben Felfenroänben grafen; mir beobachten bie Seefterne über
Ihrer Beute in ber fo merkroürbigen Frel^ftellung, bemüht, bie Schalen ber ITIiesmufcheln
burch allmählichen 3ug zu öffnen; mir fehen bie poffierlichen Cinfleblerkrebfe, mie fle fidi
kämpfenb gegenfeitig bie Biffen abzujagen fuchen, unb ben fjummer, ein herrliches, ehr=
murbiges Exemplar, auf beffen Rucken bie Tlacktfchnecken befchäftigt finb, ihre Caichbänber
abzufetzen; auch bie im Sanbe lebenben Fifche erblicken mir, mie fie fidi blit^fchnell ein=
zugraben unb zu perftecken fuchen, unb ben fonberbaren Seehafen bei ber Brutpflege, bas
niännchen einen mädjtigen, an ber Felsmnnb haftenben eikiumpen behütenb. Ja felbft
bie kleineren Organismen, mie bie IDürmer unb bie, melche als einzeltiere nur Don
mikrofkoplfcher Kleinheit, boch infolge ihrer Stockbilbung gro(ie einbrucksoollc 6eroächfe
bilben, role bie Qybroiben unb Bryozoen, alle kommen fie unb ihr buntes 3ufammenleben
zur Darftellung. nicht minber bie Beziehungen ber Tiere zur Hlgenflora! fluch oon blefer
letzteren, für bie ja ber fielgolänber Felfengrunb fo unübertreffliche Cebensbebingungen
bietet, beren flutenbe, graziöfe Blätter unb köftliche Farben uns immer Don neuem be=
zaubern, mirb biefes lUerk bie fchönften Formen herausgreifen unb vorführen. £s liegt
ein unenbllcher Keiz über biefen Blättern aus ber Tier- unb Pflanzenmelt, Dor allem ber
Reiz ber Bemegung unb ber Dollen Cebenserfcheinungen.
flusfQbrlidie Profpel^te mit Probetafeln fteben zur Perfügung
Spamerfdic Bud)brud<erei in Ceipzig
5« (?LYi^ GV>r/D 6VYi^ (?kV/D^^^^
Qamburgijcbe IDIffenfcbafHicbe Stiftung
Crgebniffe
ber3ipeiten Deutfctien
3entral=Hfrika«expebJtion
1910-1911
unter Führung
nbolf Friebricbs, ticrzogs zu füecklenburg
Banbl
3oologle
fierausgegeben Don Dr. f]. Sdiubol?
Cieferung 12:
Dr.llrnolb Sd)ull?e, fepiöoptera
Ecipzig 1917
üerlag oon KlinktiarDt & Biermann
I
Des 1. Banbes fieferung 12, ausgegeben am 14. Rpril 1917
Mf\3M^SKWW?<S3m^iyA^le'A^ly^^
58.96
Crgebniffe
ber3n7eiten Deutfcticn
3entral=Bfrika«expebition
1910-1911
unter Führung
flbolf Friebricbs, fjerzogs zu ülecklenburg
Die üeröffentlidjung ber triffenfcliaftlidien Crgebniffe ber
5w(i\Wn nfnka=expebition b2s Ijerzogs Rbolf friebrid) zu
lUecklenburg, hifi oon ber fiamburgifdjen TDiffenfctjaftlictjen
Stiftung ermöglidit ipurbe, gerd]iel]t in berfelben form, irie bei
ber erften Cxpebition. Die Bänbe oerteilen fid] folgenberma(|en:
Banb I unb II: 3oolog!e
lierausgegeben oon Dr. Sdjubotz
Banb III: Botanik
herausgegeben oon Dr. ITlilbbraeb
BbJVu.V:Islanikunbe,üölkerkunbe,Spracben
herausgegeben oon Prof. Dr. Tl)ilenius
Banb VI: Geologie unb öeograptiie
herausgegeben oon Dr. flrnolb Sd)ultze
Der öefamtumfang ift auf 1X0 Druckbogen oeranfcl)lagt. Die
einzelnen Bänbe a7erben zunäct]ft in Oeferungen ausgegeben.
Perlag pon Klinkbarbt Sc Biermann in Ccipzig
Bisljer erfdilenen :
Banb 1. 3oologie.
Cieferung 1. f). Sdjubotz, Qamburg. Qämogregarinen. 22 Seiten unb 97 nb=
bilbungen auf 4 Tafeln, mark 1.20.
Cieferung 2. C.oanDoutDe.inündien. CopepoDen.- V.Bret)in,£ger. Claboceren.
18 Selten mit 21 Abb. Im Text unb 18 Abb. auf 2 Tafeln. ITTarh —.90.
Cieferung 3. fj. öebien, fjamburg. Tenebrloniöac. — I. Hlofer, Berlin. Cetos
niibae. - Dr. Fr. Ol)aus, Berlin=Steglttz. ScarabaeiDae Rutelinae.-
fj. BidttjarDt, Kaffel. Iiisteriöae. — Clj. Kerremans, Brüffel.
Buprcstibae. 48 S. m. 1 flbb. i. Text u. 8 Abb. auf 1 Tafel, mark 2.40.
Cieferung 4. y.Sjöstebt, Stoctit}oltn. Termiten. - fj.Balß,Tniind)en. DecapoDe
Crustaceen. 19 S. m. 12 Hbb. i. Text u. 8 flbb.auf 4 Tafeln. ITIark -.90.
Cieferung 5. C. TITelidjar, Brunn, ffomoptera. 26 Selten mit 13 Rbbilbungen auf
2 Tafeln, mark 1.20.
Cieferung 6. C. Cnslin. TenttjreDinoibea. - 6y. Szepligeti. Braconibae. 19 Sei=
ten mit 3 flbbilbungen Im Text. ITIark -.90.
Cieferung 7. J. IDeife. Ctirgfornelibae unÖ Coccinelltbae. 30 Seiten. ITIark 1.20.
Cieferung 8. ID. Ulidjaelfen. 3entralafrihanirct)e Oligodiäten. 133 Seiten mit
18 Rbbilbungen im Text unb 5 Tafeln. ITIark 8.40.
Cieferung 9. Ce Roi, Obonaten aus flquatoriaUBfriha. - Berntjauer, Staptjys
UnIben. 50 S. mit 19 flbb. im Text unb 7 Obb. auf 1 Tafel, mark 2.40.
Cieferung 10. Hermann Stit?, Berlin, formiciben. 37 Seiten mit 13 flbbilbungen
im Text unb 5 Rbbilbungen auf 2 Tafeln. ITIark 2.40.
Cieferung 11. Ridiarb Sternfelb, Reptilia unb nmpl]ibia. 104 Seiten mit 3 Tafeln.
mark 7.20.
Cieferung 12. Brnolb Sdiultje, Cepiboptera. 85 Seiten mit einer fd)iparzen unb
2 farbigen Tafeln, mark 5.60.
Perlag pon Dr. IPerner Klinkliarbt in Ceipzig
nionograpbien cinbcimifcöcr Tiere
Herausgegeben pon
Prof. Dr. f). e. 3Jegler, Stuttgart, unb Prof. Dr. R. IDoltered^, f ejpzig
le metjr unfer IDiffen über bie uns umgebenbe Tieripelt roadjft, um fo fditperer tpirb es, aus ber
Fülle Don einzelarbeiten fyftematifdier, hiftologlfdier, morphologifctier, ptiynologifdjer, anatomifdier unb
embryologirdier Art alles zufammenzufinben, tpas nun roirklidj über ein Tier ober eine Tiergruppe an
roe f e n 1 1 i d] e n Daten bekannt 1(T. Diefem ITIangel foll bie ooriiegenbe Hlonographienfammlung abhelfen, unb
zroar mit knappen, nur basTDicfjtigfte herausgreifenben Darftellungen. Diefes rDidifigfte aber foll grünblid) er»
faftt unb allen roirfenszroeigen, nacfiinafigabeiljrerBebeutung fürbasbelreffenbe Objekt, entnommen luerben.
Das 3iel ift alfo: Jebem Dozenten, Cel]rer, Stuöierenben, 3üditer, Ciebtiaber, Tlafurfreunb ufro.,
ber über ein Tier allfeitlg Befdieib roiffen möchte, auf knappem Räume unb für toenige ITIark alles an bie
fjanb zu geben, ipas er braucht, um fid) zu orientieren. Ruf gute unb zal]lreict]e nbbilbungen irirb be°
fonberer Wert gelegt. B is t) er e rfd) ien en :
Banb ]• Hör Ppnfrh zugleid) eine einfütjrung in bas prahtifdie Stubiurn bes IDirbeU
: XIV» V » V|V«| tierkßrpers. Don Prioatbozent Dr. ?r. Qenipelmann. VI, 201 Selten
mit 90 flbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. öet). III. 4.80, geb. m. 5.70
Banb II- 11 ac Kztninrhon zugleid) eine Einfübrung in bie Organffation ber Säugetiere.
S—lü — : 1/CS3 »VolllllUJVll üon Priijafbozent Dr. U.eerbarbt, Breslau. VI, 307 Seiten mit
60 flbbilbungen unb 1 farbigen Tafel. öet). Tu. 6.-, geb. m. 7.—
BanLüü qgbra unO Die qybroiöen Äe^nte^ b'JSK ^PcSiÄ
Probleme an niederen Tieren. Don Prioatbozent Dr. Otto Stedje, Ceipzig. VI, 162 Seiten mit 63 flb-
bilbungen im Text unb 2 Tafeln. Gel), ül. 4.—, geb. HI. 4.80
Banb IV: T)ia TTICFinhaPafrhnortrO f'J'^^'* P«>"»at'a C.3. üon Prof. Dr. Jobannes
"*^ U/Ifllll/Ifl yiajnifUilf meifenbeimer, Jena. mit 72 flbbUbungen im Text
unb 1 farbigen Tafel. Sei), ni. 4.- , geb. Hl. 4.80
BanbV- Tlil? ^truhoimftrmor (Turbellarien). üon Prof. C. Steinmann, Hurau unb
H2I1£JL: lyiV ^irUÜ^IU/UriTl^r prof. g. Brefilau, Strafiburg. XI, 380 Seiten mit
156 flbbilbungen unb 2 Tafeln, baDon 1 farbig. Gel). IH. 9.—, geb. HI. 10.—
Banb VI- TinfonfifHlo mit befonberer Berudtfiditigung oon Sepia unb Octopus. Don Dr.
EfllüJLL I-IIIIVIIIIIUIIP Werner Ttj. Hleyer, Qamburg. 148 Seiten mit 81 flbbilbungen unb
1 farbigen Tafel. 6eb. lH. 4.—, geb. m. 4.80
Perlag pon Dr. tPemcr Klinkijarbt in Ceipzig
Tier« unb Pflanzenleben
ber ITorbfee
TTad] nufnatitncn oon
IlofpljDtögrapl] F. Sd]ensky, lielgolanb
fjerausgegeben Don Der
Königlichen Biologifdien flnftalt auf lielgolanb
3 Oeferungen zu je
10/11 Tafeln in PljotograDure unb 16 Seiten Text. Quart=Format
Preis bei Subfkription oor Crfdieinen
ä Cieferung Tll. X.--, fpäter Tll. 10.--
niappe zu ben 3 Oeferungen Tll. 4.—
nlW Frcunbe unb Celjrer ber naturroiffenfd)aftcn, insbefonbere biejenigen, bie an
ber farben= unb formenreidien Cebcroelt bes ITIecres Tntercffe nehmen, bie einmal
delegentieit tiatten, ben Reiditum unb bie Dielgeftaltigkeit mariner Fauna unb
Flora kennenzulernen unb entzückt tourben burd) bie Scl}önl)eit iljrer Organismen,
roerben es mit Genugtuung begruben, ba|^ bie Königliche Biologifdie flnftalt auf
fjelgolanb \idtf entfctiloffen hat, eine nnzal)l pliotographifcher IlTomentaufnabmen aus
itirem Dquarium in einem Sammeln7erke herauszugeben, bas unter bem obigen Titel im
genannten Derlage erfctieint. Diefe Blätter fdiilbem uns bas gelieimnispolie Treiben ber
Seetiere, oon ben Quallen unb Seerofen hinauf bis zu ben Fifchen in folcher Cebenbig»
keit unb IDahrheitstreue, ipie {is eben nur bie niomentphotograptiie (pieberzugeben per'
mag. TDir fehen ben großen Qelgolänber Seeigel im lebhaften Spiel feiner meit ausge»
ftreckten nmbulacralföfie an ben Felfenipänben grafen; roir beobachten bie Seeftcrne über
ihrer Beute in ber fo merkroürbigen Frel^ftellung, bemüht, bie Schalen ber micsmufcheln
burch allmählichen 3ug zu öffnen; mir fehen bie polfieriidien Cinfieblerkrebfe, mie fie fich
kämpfenb gegcnfeitig bie Biffen abzujagen fuchen, unb ben hummer, ein herrliches, ehr=
ipürbiges exemplar, auf beffen Rücken bie nacktfchnecken befctjäffigt finb, ihre Caichbänber
abzufetzen; auch bie im Sanbe lebenben Fifche erblicken mir, roie fie fid) blit^fchncll ein=
zugraben unb zu oerftecken fuchen, unb ben fonberbaren Seehafen bei ber Brutpflege, bas
JTIännchen einen mäditigen, an ber Felsronnb haftenben eiklumpen behütenb. Ja felbft
bie kleineren Organismen, (Die bie lüürmer unb bie, melche als £inzeltiere nur pon
mikrofkopifcher Kleinheit, boch infolge ihrer Stockbilbung grof^e einbruckspolle 6ecpächfe
bilben, mie bie fiybroiben unb Bryozoen, alle kommen fie unb ihr buntes 3ufammenleben
zur Darfteilung, nicht minber bie Beziehungen ber Tiere zur fllgenflora! Ruch oon biefer
letzteren, für bie ja ber fjelgolänber Felfengrunb fo unübertreffliche Eebensbebingungen
bietet, beren flu^enbe, graziöfe Blätter unb köftliche Farben uns immer pon neuem be=
zaubern, roirb biefes IDerk bie fchönften Formen herausgreifen unb porführen. £s liegt
ein unenblicher Heiz über biefen Blättern aus ber Tier= unb Pflanzencpelt, por allem ber
Reiz ber Belegung unb ber pollen Cebenserfcheinungen.
flusfübrlidie Profpekte mit Probetafeln fteben zur üerfügung
Spamerfctie Bucfjöruckerei in Ccipzig
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